Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
25-11-2020
25-11-2020
Gebrauchsinformation für
DOMOSEDAN GEL 7,6 mg/ml Gel zur Anwendung in der Mundhöhle für Pferde
1.
NAME UND ANSCHRIFT DES ZULASSUNGSINHABERS UND, WENN
UNTERSCHIEDLICH, DES HERSTELLERS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE
VERANTWORTLICH IST
Zulassungsinhaber:
Orion Corporation
Orionintie 1
FI-02200 Espoo
Finnland
Für die Chargenfreigabe verantwortlicher Hersteller:
Orion Corporation
Tengströminkatu 8
FI-20360 Turku
Finnland
2.
BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS
DOMOSEDAN GEL 7,6 mg/ml Gel zur Anwendung in der Mundhöhle für Pferde
Detomidinhydrochlorid
3.
WIRKSTOFF UND SONSTIGE BESTANDTEILE
1 ml Gel enthält:
Wirkstoff:
Detomidinhydrochlorid 7,6 mg.
Sonstige Bestandteile, deren Kenntnis für eine zweckgemäße Verabreichung des Mittels erforderlich
ist:
Brilliantblau FCF (E133)
4.
ANWENDUNGSGEBIETE
Sedierung zum erleichterten Fixieren bei nicht-invasiven veterinärmedizinischen Maßnahmen (z.B.
beim Schieben einer Nasenschlundsonde, bei Röntgenuntersuchungen oder beim Zähneraspeln) und
bei kleineren zucht-/haltungsbedingten Eingriffen (z.B. beim Scheren oder Beschlagen).
5.
GEGENANZEIGEN
Nicht bei schwer kranken Tieren mit Herzinsuffizienz oder eingeschränkter Leber- oder
Nierenfunktion verwenden.
Nicht in Verbindung mit intravenös verabreichten Sulfonamiden verwenden.
Darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen den arzneilich wirksamen Bestandteil oder einen der
Hilfsstoffe angewendet werden.
6.
NEBENWIRKUNGEN
Alle Alpha-2-Adrenozeptor-Agonisten, darunter auch Detomidin, können eine verminderte
Herzfrequenz, Änderungen der Reizweiterleitung im Herzmuskel (wie bei partiellen AV- und SA-
Blocks nachgewiesen), Veränderungen der Atemfrequenz, Koordinationsstörungen/Ataxie und
Schweißausbrüche hervorrufen. 2 bis 4 Stunden nach der Behandlung kann eine diuretische Wirkung
beobachtet werden. Vereinzelt kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, wobei auch die
gegenteilige Wirkung (Erregung) eintreten kann. Das konstante Hängenlassen des Kopfes während der
Sedierung kann dazu führen, dass aus der Nase Schleim austritt, gelegentlich werden auch Ödeme am
Kopf oder im Gesicht beobachtet. Bei Hengst und Wallach kann ein teilweiser, vorübergehender
Penisprolaps auftreten.
In seltenen Fällen zeigen Pferde nach Verabreichung von Alpha-2-Adrenozeptor-Agonisten leichte
Koliksymptome, weil Substanzen dieser Stoffgruppe die Motorik des Magen-Darm-Traktes hemmen.
Unter Studienbedingungen wurden bei diesem Tierarzneimittel auch folgende Nebenwirkungen
beobachtet: vorübergehendes Erythem an der Applikationsstelle, Piloerektion, Zungenödem,
vermehrter Speichelfluss, erhöhter Harnabsatz, Blähungen, Tränenträufeln, allergisches Ödem,
Muskelzittern und blasse Schleimhäute.
Falls Sie Nebenwirkungen, insbedondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei
Ihrem Tier / Ihren Tieren feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.
7.
ZIELTIERART
Pferd
8.
DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG
Das Tierarzneimittel wird sublingual verabreicht. Die zu verabreichende Dosis beträgt 40 mcg/kg
Körpergewicht. Die Dosierspritze verfügt über Markierungen im 0,25-ml-Abstand. Die folgende
Dosierungstabelle gibt die für das jeweilige Körpergewicht zu verabreichende Dosierung in
0,25-ml-Schritten an.
Ungefähres
Körpergewicht (kg)
Dosierung (ml)
150 - 199
1,00
200 - 249
1,25
250 - 299
1,50
300 - 349
1,75
350 - 399
2,00
400 - 449
2,25
450 - 499
2,50
500 - 549
2,75
550 - 600
3,00
9.
HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG
Ziehen Sie undurchlässige Schutzhandschuhe an und nehmen Sie die Spritze aus dem Umkarton.
Halten Sie den Spritzenkolben fest und drehen Sie den Dosierring am Kolben, bis der Ring frei auf
und ab bewegt werden kann. Platzieren Sie den Ring so, dass sich die dem Zylinder zugewandte Seite
an der gewünschten Volumenmarkierung befindet. Drehen Sie dann den Ring, um ihn dort zu fixieren.
Achten Sie darauf, dass sich im Maul des Pferdes keine Futterreste befinden. Entfernen Sie die
Schutzkappe von der Spritzenspitze und bewahren Sie diese auf, um die Spritze anschließend wieder
zu verschließen. Führen Sie die Spritzenspitze seitlich in das Maul des Pferdes ein und platzieren Sie
sie in Höhe des Mundwinkels unter der Zunge. Drücken Sie den Kolben bis zum Anschlag und
bringen Sie so das Arzneimittel unter die Zunge.
Die folgende Abbildung zeigt Ihnen die richtige Anwendungsweise.
DOMOSEDAN GEL wird unter die Zunge gegeben.
Nehmen Sie die Spritze aus dem Maul des Pferdes, verschließen Sie sie wieder und stecken Sie sie zur
Entsorgung zurück in den Umkarton. Ziehen Sie die Schutzhandschuhe aus und werfen Sie sie weg
oder waschen Sie sie unter reichlich fließendem Wasser.
Bei erheblicher Unterdosierung oder Ausspucken des Tierarzneimittels (z.B., wenn ungefähr mehr als
25% der verabreichten Dosis vom Pferd wieder ausgespuckt werden), sollte unverzüglich eine
entsprechende Nachdosierung erfolgen, wobei darauf geachtet werden sollte, eine versehentliche
Überdosierung zu vermeiden.
Falls die verabreichte Dosis nicht zu der gewünschten Sedationsdauer führt, die für die beabsichtigte
Maßnahme erforderlich wäre, sollte auf eine erneute Verabreichung verzichtet werden, da auf Grund
der langsamen Absorption über die Schleimhäute, die Sedation nicht in ausreichendem Maße
verlängert wird. In solchen Fällen kann eine Nasenbremse die Zwangsmaßnahmen erleichtern.
Alternativ kann ein Tierarzt entsprechend dem klinischen Ermessen, zusätzliche injizierbare Sedativa
verabreichen.
10.
WARTEZEIT
Essbare Gewebe: 0 Tage
Milch: 0 Stunden
11.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Die Fertigspritze im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Das Tierarzneimittel nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen
Verfalldatums nach „EXP“ nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag
des angegebenen Monats. Die Spritze darf nur einmalig verwendet werden. Nicht entleerte Spritzen
müssen entsorgt werden.
12.
BESONDERE WARNHINWEISE
Im Gegensatz zu den meisten anderen oral zu verabreichenden Tierarzneimitteln soll dieses
Tierarzneimittel nicht geschluckt werden. Es muss stattdessen unter der Zunge des Pferdes platziert
werden. Anschließend sollte sich das Pferd an einem ruhigen Platz ausruhen dürfen. Bevor
irgendein(e) Eingriff/Untersuchung vorgenommen wird, sollte sich die Sedierung volleständing
ausbilden können (ca. 30 Minuten).
Hinweis für Ärzte:
Detomidin als Alpha-2-Adrenozeptor-Agonist ist nur zur Anwendung bei Tieren zugelassen.
Nach versehentlicher Einnahme durch Menschen wurde über Schläfrigkeit, Blutdrucksenkung,
Bluthochdruck, Bradykardie, Kribbeln, Benommenheit, Schmerzen, Kopfschmerzen, Dilatation der
Pupillen und Erbrechen berichtet. Es sollte eine symptomatische Behandlung mit intensiven
Therapiemaßnahmen erfolgen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Pferde, die sich in einem endotoxischen oder traumatischen Schock oder kurz davor befinden, oder die
an einer bereits bestehenden Herzerkrankung, einer fortgeschrittenen Lungenerkrankung oder an
Fieber leiden, sollten nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risikos durch den verantwortlichen
Tierarzt behandelt werden. Behandelte Pferde müssen vor extremen Temperaturen geschützt werden.
Manche Pferde können, auch wenn sie offensichtlich tief sediert sind, dennoch auf äußere Reize
reagieren.
Verabreichen Sie dem Tier weder Futter noch Wasser, bevor die sedierende Wirkung des
Tierarzneimittels nachgelassen hat.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Detomidin ist ein Alpha-2-Adrenozeptor-Agonist, der bei Menschen zu Sedierung, Schläfrigkeit,
niedrigem Blutdruck und einer verminderten Herzfrequenz führen kann.
Nach der sublingualen Gabe können sich auf dem Zylinder und dem Kolben der Dosierspritze oder auf
den Lippen des Pferdes Arzneimittelreste befinden.
Bei längerem Kontakt mit der Haut kann es zu Hautirritationen kommen. Vermeiden Sie Kontakt mit
Schleimhäuten und der Haut. Es wird empfohlen, undurchlässige Schutzhandschuhe zu tragen, um
eine Kontamination der Haut zu verhindern. Da die Spritze nach der Anwendung mit dem
Arzneimittel verunreinigt sein kann, sollte diese sorgfältig wieder verschlossen und zur Entsorgung
zurück in den Umkarton gesteckt werden. Sollte es dennoch zum Kontakt mit Haut oder
Schleimhäuten kommen, spülen Sie diese sofort mit reichlich Wasser ab.
Vermeiden Sie Kontakt mit den Augen und sollte das Tierarzneimittel versehentlich in die Augen
gelangen, sind diese mit reichlich frischem Wasser auszuspülen. Beim Auftreten von Beschwerden ist
ein Arzt aufzusuchen.
Schwangere Frauen sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden, da es nach systemischer
Aufnahme zu Uteruskontraktionen und zu erniedrigtem fetalem Blutdruck kommen kann.
Im Falle einer versehentlichen oralen Einnahme oder längerem Schleimhautkontakt muss ein Arzt
aufgesucht und diesem die Packungsbeilage gezeigt werden. SETZEN SIE SICH JEDOCH NICHT
SELBST ANS STEUER, da eine beruhigende Wirkung und Blutdruckschwankungen eintreten
können.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen
Die Spritzen dürfen nur einmalig verwendet werden. Nicht entleerte Spritzen müssen unschädlich
entsorgt werden.
Trächtigkeit:
Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt.
Laboruntersuchungen an Ratten und Kaninchen ergaben keine Hinweise auf teratogene, fetotoxische
oder maternotoxische Wirkungen.
Laktation:
Detomidin wird in Spuren über die Milch ausgeschieden. Die Verwendung sollte im Ermessen des
Tierarztes liegen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Detomidin verstärkt die Wirkung anderer Sedativa und Anästhetika.
Die Gabe intravenös verabreichter Sulfonamide sollte bei anästhesierten oder sedierten Tieren
vermieden werden, da es zu schweren Dysrhythmien kommen kann.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Eine Überdosierung zeigt sich vor allem in einem verzögerten Nachlassen der Sedierung. In diesem
Fall sollte dafür gesorgt werden, dass das Tier sich an einem ruhigen und warmen Platz erholen kann.
Die Wirkung von Detomidin kann durch Injektion eines spezifischen Antidots, dem Alpha-2-
Adrenozeptor-Antagonisten Atipamezol, aufgehoben werden.
Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen
Tierarzneimitteln gemischt werden.
13.
BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE ENTSORGUNG VON NICHT
VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER ABFALLMATERIALIEN, SOFERN
ERFORDERLICH
Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den
nationalen Vorschriften zu entsorgen.
14.
GENEHMIGUNGSDATUM DER PACKUNGSBEILAGE
April 2014
15.
WEITERE ANGABEN
Packungsgrößen:
1 x 3,0 ml (1 Fertigspritze pro Karton)
Zul. Nr.: 8-00810
Falls weitere Informationen über das Tierarzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vertreter des Zulassungsinhabers in Verbindung:
Seite 1 von 7
Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels
(Summary of Product Characteristics)
1.
Bezeichnung des Tierarzneimittels:
DOMOSEDAN GEL 7,6 mg/ml
Gel zur Anwendung in der Mundhöhle für Pferde
2.
Qualitative und quantitative Zusammensetzung:
1 ml Gel enthält:
Wirkstoff(e):
Detomidinhydrochlorid
7,6 mg
(entsprechend Detomidin 6,4 mg)
Sonstige Bestandteile:
Brilliantblau FCF (E 133) 0,03 mg
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt
6.1.
3.
Darreichungsform:
Gel zur Anwendung in der Mundhöhle
Transparentes, blaues Gel
4.
Klinische Angaben:
Zieltierart(en):
Pferd
Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en):
Sedierung
erleichterten
Fixieren bei
nicht-invasiven
veterinärmedizinischen
Maßnahmen
(z.B.
beim
Schieben
einer
Nasenschlundsonde,
Röntgenuntersuchungen
oder
beim
Zähneraspeln)
kleineren
zucht-
/haltungsbedingten Eingriffen (z.B. beim Scheren oder Beschlagen).
Gegenanzeigen:
Nicht bei schwer kranken Tieren mit Herzinsuffizienz oder eingeschränkter Leber-
oder Nierenfunktion verwenden.
Nicht in Verbindung mit intravenös verabreichten Sulfonamiden verwenden.
Darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen den arzneilich wirksamen Bestandteil
oder einen der Hilfsstoffe angewendet werden.
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Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Im Gegensatz zu den meisten anderen oral zu verabreichenden Tierarzneimitteln
soll dieses Medikament nicht geschluckt werden. Es muss stattdessen unter der
Zunge des Pferdes platziert werden. Anschließend sollte sich das Pferd an einem
ruhigen
Platz
ausruhen
dürfen.
Bevor
irgendein(e)
Eingriff/Untersuchung
vorgenommen wird, sollte sich die Sedierung vollständig ausbilden können (ca. 30
Minuten).
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Pferde, die sich in einem endotoxischen oder traumatischen Schock oder kurz davor
befinden,
oder
einer
bereits
bestehenden
Herzerkrankung,
einer
fortgeschrittenen
Lungenerkrankung
oder
Fieber
leiden,
sollten
nach
sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risikos durch den verantwortlichen Tierarzt
behandelt werden. Behandelte Pferde müssen vor extremen Temperaturen geschützt
werden. Manche Pferde können, auch wenn sie offensichtlich tief sediert sind,
dennoch auf äußere Reize reagieren.
Verabreichen
Tier
weder
Futter
noch
Wasser,
bevor
sedierende
Wirkung des Arzneimittels nachgelassen hat.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Detomidin ist ein Alpha-2-Adrenozeptor-Agonist, der bei Menschen zu Sedierung,
Schläfrigkeit, niedrigem Blutdruck und einer verminderten Herzfrequenz führen
kann.
Nach der sublingualen Gabe können sich auf dem Zylinder und dem Kolben der
Dosierspritze oder auf den Lippen des Pferdes Arzneimittelreste befinden.
längerem
Kontakt
Haut
kann
Hautirritationen
kommen.
Vermeiden Sie Kontakt mit Schleimhäuten und der Haut. Es wird empfohlen,
undurchlässige Schutzhandschuhe zu tragen, um eine Kontamination der Haut zu
verhindern. Da die Spritze nach der Anwendung mit Arzneimittel verunreinigt sein
kann, sollte diese sorgfältig wieder verschlossen und zur Entsorgung zurück in den
Umkarton
gesteckt
werden.
Sollte
dennoch
Kontakt
Haut
oder
Schleimhäuten kommen, spülen Sie diese sofort mit reichlich Wasser ab.
Vermeiden Sie Kontakt mit den Augen und sollte das Tierarzneimittel versehentlich
in die Augen gelangen, sind diese mit reichlich frischem Wasser auszuspülen. Beim
Auftreten von Beschwerden ist ein Arzt aufzusuchen.
Schwangere Frauen sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden, da es
nach systemischer Aufnahme zu Uteruskontraktionen und zu erniedrigtem fetalem
Blutdruck kommen kann.
Im Falle einer versehentlichen oralen Einnahme oder längerem Schleimhautkontakt
muss
Arzt
aufgesucht
diesem
Packungsbeilage
gezeigt
werden.
SETZEN
SICH
JEDOCH
NICHT
SELBST
STEUER,
eine
beruhigende Wirkung und Blutdruckschwankungen eintreten können.
Hinweis für Ärzte:
Detomidin als Alpha-2-Adrenozeptor-Agonist ist nur zur Anwendung bei Tieren
zugelassen.
Nach
versehentlicher
Einnahme
durch
Menschen
wurde
über
Schläfrigkeit,
Blutdrucksenkung,
Bluthochdruck,
Bradykardie,
Kribbeln,
Benommenheit,
Seite 3 von 7
Schmerzen, Kopfschmerzen, Dilatation der Pupillen und Erbrechen berichtet. Es
sollte
eine
symptomatische
Behandlung
entsprechend
intensiven
Therapiemaßnahmen erfolgen.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen:
Die Spritzen dürfen nur einmalig verwendet werden. Nicht entleerte
Spritzen
müssen unschädlich entsorgt werden.
Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere):
Alle
Alpha-2-Adrenozeptor-Agonisten,
darunter
auch
Detomidin,
können
eine
verminderte Herzfrequenz, Änderungen der Reizweiterleitung im Herzmuskel (wie
partiellen
Blocks
nachgewiesen),
Veränderungen
Atemfrequenz, Koordinationsstörungen/Ataxie und Schweißausbrüche hervorrufen.
2 bis 4 Stunden nach der Behandlung kann eine diuretische Wirkung beobachtet
werden. Vereinzelt kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, wobei
auch
gegenteilige
Wirkung
(Erregung)
eintreten
kann.
konstante
Hängenlassen des Kopfes während der Sedierung kann dazu führen, dass aus der
Nase Schleim austritt, gelegentlich werden auch Ödeme am Kopf oder im Gesicht
beobachtet.
Hengst
Wallach
kann
teilweiser,
vorübergehender
Penisprolaps auftreten.
In seltenen Fällen zeigen Pferde nach Verabreichung von Alpha-2-Adrenozeptor-
Agonisten leichte Koliksymptome, weil Substanzen dieser Stoffgruppe die Motorik
des Magen-Darm-Traktes hemmen.
Unter
Studienbedingungen
wurden
diesem
Tierarzneimittel
auch
folgende
Nebenwirkungen beobachtet: vorübergehendes Erythem an der Applikationsstelle,
Piloerektion,
Zungenödem,
vermehrter
Speichelfluss,
erhöhter
Harnabsatz,
Blähungen,
Tränenträufeln,
allergisches
Ödem,
Muskelzittern
blasse
Schleimhäute.
Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:
Trächtigkeit:
anwenden
nach
entsprechender
Nutzen-Risiko-Bewertung
durch
behandelnden Tierarzt.
Laboruntersuchungen
Ratten
Kaninchen
ergaben
keine
Hinweise
teratogene, fetotoxische oder maternotoxische Wirkungen.
Laktation:
Detomidin wird in Spuren über die Milch ausgeschieden. Die Verwendung sollte
im Ermessen des Tierarztes liegen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Detomidin verstärkt die Wirkung anderer Sedativa und Anästhetika.
Gabe
intravenös
verabreichter
Sulfonamide
sollte
anästhesierten
oder
sedierten Tieren vermieden werden, da es zu schweren Dysrhythmien kommen
kann.
Seite 4 von 7
Dosierung und Art der Anwendung:
Das Tierarzneimittel wird sublingual verabreicht. Die zu verabreichende Dosis
beträgt 40 mcg/kg Körpergewicht. Die Dosierspritze verfügt über Markierungen im
0,25-ml-Abstand.
folgende
Dosierungstabelle
gibt
für
jeweilige
Körpergewicht zu verabreichende Dosierung in 0,25-ml-Schritten an.
Ungefähres Körper-
gewicht (kg)
Dosierung (ml)
150 -
1,00
200 -
1,25
250 -
1,50
300 -
1,75
350 -
2,00
400 -
2,25
450 -
2,50
500 -
2,75
550 -
3,00
Dosierungshinweise: Ziehen Sie undurchlässige Schutzhandschuhe an und nehmen
Sie die Spritze aus dem Umkarton. Halten Sie den Spritzenkolben fest und drehen
Sie den Dosierring am Kolben, bis der Ring frei auf und ab bewegt werden kann.
Platzieren Sie den Ring so, dass sich die dem Zylinder am nächsten liegende Seite
an der gewünschten Volumenmarkierung befindet. Drehen Sie dann den Ring, um
ihn dort zu fixieren.
Achten Sie darauf, dass sich im Maul des Pferdes keine Futterreste befinden.
Entfernen Sie die Schutzkappe von der Spritzenspitze und bewahren Sie diese auf,
um die Spritze anschließend wieder zu verschließen. Führen Sie die Spritzenspitze
seitlich
Maul
Pferdes
platzieren
Höhe
Mundwinkels unter der Zunge. Drücken Sie den Kolben bis zum Anschlag und
bringen Sie so das Arzneimittel unter die Zunge.
Nehmen Sie die Spritze aus dem Maul des Pferdes, verschließen Sie sie wieder und
stecken
diese
Entsorgung
zurück
Umkarton.
Ziehen
Schutzhandschuhe aus und werfen Sie sie weg oder waschen Sie sie unter reichlich
fließendem Wasser.
Bei erheblicher Unterdosierung oder Ausspucken des Tierarzneimittels (z.B. wenn
ungefähr mehr als 25 % der verabreichten Dosis vom Pferd wieder ausgespuckt
werden) sollte unverzüglich eine entsprechende Nachdosierung erfolgen, wobei
darauf geachtet werden sollte, eine versehentliche Überdosierung zu vermeiden.
Falls die verabreichte Dosis nicht zu der gewünschten Sedationsdauer führt, die für
beabsichtigte
Maßnahme
erforderlich
wäre,
sollte
eine
erneute
Verabreichung verzichtet werden, da auf Grund der langsamen Absorption über die
Schleimhäute
Sedation
nicht
ausreichendem
Maße
verlängert
wird.
solchen
Fällen
kann
eine
Nasenbremse
Zwangsmaßnahmen
erleichtern.
Alternativ kann ein Tierarzt, entsprechend dem klinischen Ermessen, zusätzliche
injizierbare Sedativa verabreichen.
Seite 5 von 7
4.10
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:
Eine Überdosierung zeigt sich vor allem in einem verzögerten Nachlassen der
Sedierung. In diesem Fall sollte dafür gesorgt werden, dass das Tier sich an einem
ruhigen und warmen Platz erholen kann.
Die Wirkung von Detomidin kann durch Injektion eines spezifischen Antidots, dem
Alpha-2-Adrenozeptor-Antagonisten Atipamezol, aufgehoben werden.
4.11
Wartezeit(en):
Essbare Gewebe: 0 Tage
Milch: 0 Stunden
5.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Psycholeptikum,
ATCvet Code: QN05 CM90
Pharmakodynamische Eigenschaften:
Der arzneilich wirksame Bestandteil des des Tierarzneimittels ist Detomidin. Es
liegt in dem Tierarzneimittel als Detomidinhydrochlorid vor (chemischer Name 4-
(2,3-Dimethylbenzyl)imidazol-hydrochlorid).
Detomidin
Alpha-2-
Adrenozeptor-Agonist mit zentraler Wirkung, der die Übertragung Noradrenalin-
vermittelter Nervenimpulse hemmt. Beim Tier nimmt der Bewusstseinsgrad ab und
Schmerzgrenze
steigt.
Dauer
Tiefe
Sedierung
variieren
nach
Dosierung. In Studien, die mit der empfohlenen Dosis in Form des Gels von 0,04
mg/kg durchgeführt wurden, dauerte es ca. 30-40 Minuten, bis die Sedierung
einsetzte. Die Sedierung selbst hielt etwa 2 bis 3 Stunden an. Die Gabe von
Detomidin führt zu einer Verringerung der Herzfrequenz. Vorübergehend kann es
zu einer veränderten Leitfähigkeit des Herzmuskels kommen. Dies zeigt sich in
partiellen atrioventrikulären and sinuaurikulären Blocks. Die Atemfrequenz ist
leicht vermindert. Bisweilen können Schweißausbrüche, Speichelfluss und leichtes
Muskelzittern
auftreten.
Hengsten
Wallachen
kann
teilweiser,
vorübergehender Penisprolaps auftreten. Auch eine vorübergehende Erhöhung des
Blutzuckerspiegels ist möglich.
Angaben zur Pharmakokinetik:
Bei einer Dosis in Form des Gels von 40 mcg/kg betrug die mittlere C
4,3 ng/ml
und die durchschnittliche t
1,83 Stunden (bei einer Streubreite von 1 bis 3
Stunden). Nach sublingualer Gabe traten die klinischen Symptome der Sedierung
etwa 30 Minuten nach der Verabreichung auf.
Die Bioverfügbarkeit von sublingual verabreichtem Detomidin in Form des Gels
bei Pferden liegt bei etwa 22 %.
Wird das Tierarzneimittel geschluckt, ist die Bioverfügbarkeit deutlich geringer.
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Eliminierung
Detomidin
erfolgt
über
Stoffwechsel
einer
Halbwertzeit von ca. 1,25 Stunden. Die Stoffwechselprodukte des Tierarzneimittels
werden vorwiegend über den Urin ausgeschieden.
6.
Pharmazeutische Angaben
Verzeichnis der sonstigen Bestandteile:
Brilliantblau FCF (E133)
Hyprolose
Propylenglykol
Natiumdodecylsulfat
Natriumhydroxid-Lösung (zur pH-Einstellung)
Salzsäure (zur pH-Einstellung)
Gereinigtes Wasser
Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel
nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
Dauer der Haltbarkeit:
Haltbarkeit des Fertigarzneimittels im unversehrten Behältnis: 3 Jahre.
Arzneimittel nach Ablauf des auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung
angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden.
6.4.
Besondere Lagerungshinweise:
Die Fertigspritze im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Die Spritze darf nur einmalig verwendet werden. Nicht entleerte Spritzen müssen
entsorgt werden.
Art und Beschaffenheit der Primärverpackung:
Fertigspritze,
eine
Dosierung
ermöglicht,
für
einmaligen Gebrauch im Umkarton.
Die Fertispritze besteht aus einem Zylinder (HDPE), einer Kappe (LDPE), einem
Kolben (HDPE) und einem Sicherungsring.
Packungsgrößen:
1 x 3,0 ml (1 Fertigspritze pro Karton)
Besondere
Vorsichtsmaßnahmen
für
Entsorgung
nicht
verwendeter
Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:
Nicht
verwendete
Tierarzneimittel
oder
davon
stammende
Abfallmaterialien
sind
entsprechend den nationalen Vorschriften zu entsorgen.
Seite 7 von 7
7.
Zulassungsinhaber:
Orion Corporation
Orionintie 1
FI-02200 ESPOO
FINNLAND
8.
Zulassungsnummer:
8-00810
9.
Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung
10. Juni 2009
10.
Stand der Information
April 2014
11.
Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung
Nicht zutreffend.
12.
Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten.