Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Information für Patientinnen und Patienten
Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden.
Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere
Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen
das Arzneimittel schaden.
Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.
Cibadrex®
Novartis Pharma Schweiz AG
Was ist Cibadrex und wann wird es angewendet?
Cibadrex ist ein Arzneimittel mit zwei Wirkstoffen zur Senkung des erhöhten Blutdrucks: Benazepril
und Hydrochlorothiazid. Es wird auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin angewendet.
Wann darf Cibadrex nicht angewendet werden?
Cibadrex darf nicht eingenommen werden, wenn Sie auf die Wirksubstanzen Benazepril und
Hydrochlorothiazid oder einen der Hilfsstoffe von Cibadrex überempfindlich reagieren. Wenn Sie an
stark verminderter Harnmenge leiden (Anurie). Wenn Sie an Diabetes (Typ 1 und 2) oder
eingeschränkter Nierenfunktion leiden, während Sie den blutdrucksenkenden Wirkstoff Aliskiren
einnehmen. Wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel anwenden, welche die Wirkstoffkombination Sacubitril/
Valsartan (eingesetzt zur Behandlung der Herzinsuffizienz) oder Racecadotril (eingesetzt zur
Behandlung von Durchfall) enthalten, da ein erhöhtes Risiko für Angioödeme (Schwellungen im
Gesicht, an Augen, Lippen oder Zunge, Atemprobleme) besteht. Wenn bei Ihnen solche Schwellungen
oder Atemprobleme auftraten (sogenanntes Angioödem), sei es nach Einnahme eines
blutdrucksenkenden Arzneimittels oder auch ohne Zusammenhang mit einem solchen Arzneimittel, und
wenn Sie schwanger sind.
Wann ist bei der Einnahme von Cibadrex Vorsicht geboten?
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen und
die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.
Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen (Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit) ist beim Lenken
von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin vor Beginn der Behandlung mit Cibadrex, wenn Sie an einer
Herz-, Nieren- oder Leberkrankheit, an Diabetes (Zuckerkrankheit) oder an anderen Krankheiten wie
z.B. Lupus erythematodes (Gefässkrankheit) leiden oder gelitten haben,
wenn Sie Fieber, Hautausschlag oder Gelenkschmerzen haben,
wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie einen zu tiefen Blut-Kalium- oder Natriumspiegel, zu hohen Spiegel an
Kalzium oder Harnsäure im Blut (Gicht) oder einen erhöhten Cholesterinspiegel haben.
Vorsicht ist geboten, wenn bei Ihnen nach Einnahme eines Arzneimittels (inklusive die ACE Hemmern)
Schwellungen im Gesicht oder Rachen auftraten.
Vorsicht ist geboten, wenn Sie zurzeit an
Erbrechen oder Durchfällen leiden, oder eine salzarme Diät durchführen.
Wenn bei Ihnen eine Operation (einschliesslich zahnchirurgischer Eingriff) geplant ist.
Wenn Sie gerade eine Hymenoptera-Behandlung (ein Tiergift zum Testen oder zur Behandlung von
Allergien auf Insektenstiche) erhalten, oder eine Apherese- oder Dialysebehandlung durchgeführt wird.
Wenn Sie an Allergien oder Asthma leiden.
Wenn Sie mit einem Sartan oder Aliskiren (Arzneimittel gegen Bluthochdruck) behandelt werden.
Falls Sie einen Sehkraftverlust bemerken oder Augenschmerzen auftreten, kann dies auf eine
Flüssigkeitsansammlung im Gefässbett des Auges zurückführbar sein (Aderhauterguss) oder auf eine
Druckzunahme im Auge. Dies kann nach Einnahme von Cibadrex innerhalb von Stunden bis Wochen
auftreten und kann zu einem permanenten Sehkraftverlust führen, falls nicht rechtzeitig eine Behandlung
eingeleitet wird. Falls sie eine Penicillin- oder Sulfonamid-Allergie haben, ist das Risiko einen
Aderhauterguss zu erleiden möglicherweise erhöht.
Überwachung während der Behandlung mit Cibadrex
Es ist für Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin wichtig, Ihren Behandlungserfolg bei regelmässigen
Konsultationen zu überprüfen, um sicherzustellen, dass das Arzneimittel korrekt wirkt.
Es kann von Zeit zu Zeit notwendig sein, den Kaliumspiegel in Ihrem Blut und Ihre Herzfunktion zu
messen, insbesondere wenn Sie über 65 Jahre alt sind, bestimmte Herz-, Leber- oder
Nierenerkrankungen haben.
Wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die den Kalium-Spiegel herabsetzen (z.B. Kortikosteroide,
Antibiotika) oder den Natrium-Spiegel herabsetzen (z.B. Antidepressiva, Antiepileptika) oder die den
Kalium-Spiegel im Blut erhöhen, wird Ihre Herzfunktion und der Blutspiegel verschiedener Mineralien
sorgfältig überwacht.
Wenn Sie auch mit Arzneimitteln zur Linderung von Schmerzen oder Entzündungen behandelt werden
(Nicht-steroidale Entzündungshemmer) wird Ihre Nirenfunktion überprüft.
Wenn Sie auch mit Lithium behandelt werden, wird der Lithium-Blutspiegel sorgfältig überprüft, da
Cibadrex die Menge an Lithium im Blut beeinflussen kann.
Wenn Sie an einer Kollagen Gefässkrankheit (wie systemischer Lupus erythematodes oder
Sklerodermie) leiden, wird möglicherweise die Anzahl weisser Blutzellen überwacht werden.
Wenn Sie schon einmal Hautkrebs hatten oder wenn Sie im Verlauf der Behandlung eine unerwartete
Hautveränderung bemerken. Die Behandlung mit Hydrochlorothiazid (einem der Wirkstoffe von
Cibadrex), insbesondere über längere Zeit und in höherer Dosierung, kann zu einem erhöhten Risiko für
bestimmte Arten von Haut- und Lippenkrebs (nicht-melanozytärer «weisser» Hautkrebs) führen,
möglicherweise aufgrund einer Erhöhung der Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlung.
Schützen Sie Ihre Haut während der Behandlung mit Cibadrex vor Sonnenlicht und UV-Strahlen.
Lassen Sie Ihre Haut regelmässig auf neu aufgetretene Hautveränderungen untersuchen und weisen Sie
Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin unverzüglich darauf hin, wenn bei Ihnen verdächtige Hautveränderungen
aufgetreten sind.
Falls Sie Fragen haben, wie Cibadrex wirkt oder weshalb Ihnen dieses Arzneimittel verschrieben wurde,
fragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin ebenfalls, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·an Allergien leiden oder
·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Dies gilt vor allem für: andere Blutdrucksenkende Arzneimittel (besonders entwässernde), Sartane oder
Aliskiren, Arzneimittel mit der Wirkstoffkombination Sacubitril/Valsartan (eingesetzt zur Behandlung
der Herzinsuffizienz) oder Racecadotril (eingesetzt zur Behandlung von Durchfall) , Lithium,
Antidepressiva, antipsychotische Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen,
Antiepileptika (gegen Krämpfe), Indometacin und andere nichtsteroidale Antirheumatika gegen
Schmerzen und Entzündung einschliesslich Cox-2 selektive Arzneimittel, Antibiotika, Antiarrhytmika,
harntreibende Mittel, Arzneimittel, die Kalium enthalten und Kalium-Ergänzungsmittel, Kortison-
ähnliche Mittel, Steroide, Digoxin und Digitalis-Glykoside (Herzmittel), Heparin (zur Vorbeugung von
Blutgerinnsel), Erythropoietin (zur Regulierung der Bildung roter Blutzellen), Insulin und Antidiabetika
(gegen Zuckerkrankheit), Cholestyramin, Colestipol oder andere Harze (gegen zu hohes Cholesterin im
Blut), muskelentspannende Arzneimittel (für Operationen), Allopurinol (zur Behandlung von Gicht),
Amantadin (zur Behandlung der Parkinson-Krankheit und Arzneimittel zur Behandlung oder
Vorbeugung gewisser Viruskrankheiten), Arzneimittel für die Krebstherapie, anticholinerge Substanzen
(Arzneimittel zur Behandlung einer Reihe von Krankheiten wie gastrointestinale Krämpfe, Krämpfe der
Harnblase, Asthma, Reisekrankheit, Muskelkrämpfe, Parkinsonsche Krankheit und zur Narkosehilfe),
Cyclosporin (bei Transplantation und Immunerkrankungen), Vitamin D und Kalziumsalze,
Carbamazepin (hauptsächlich zur Behandlung von Epilepsie und manisch-depressiver Erkrankung),
Diazoxid (bei Bluthochdruck oder zu tiefem Blutzucker), Methyldopa (Bluthochdruck), Barbiturate,
Narkosemittel und Alkohol, pressorische Amine wie Noradrenalin (zur Blutdrucksteigerung),
Probenecid (gegen Gicht und erhöhtem Harnsäurespiegel), Gold zur Behandlung rheumatoider Arthritis
oder Medikamente zur Behandlung einiger Krebserkrankungen sowie einiger nicht bösartiger Tumore
im Zusammenhang mit einer genetischen Erkrankung (z B. Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus)
einnehmen.
Cibadrex enthält Laktose (Milchzucker). Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie an
schwerer Laktoseunverträglichkeit leiden, bevor Sie Cibadrex einnehmen.
Darf Cibadrex während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Sie dürfen Cibadrex nicht verwenden, wenn Sie schwanger sind. Die Einnahme von Cibadrex während
der Schwangerschaft kann ernsthafte Auswirkungen auf Ihr ungeborenes Kind haben. Deshalb ist es
wichtig, dass Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen, wenn Sie glauben, Sie könnten
schwanger sein.
Ebenso sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren, wenn Sie eine Schwangerschaft planen.
Cibadrex tritt in die Muttermilch über. Die Anwendung von Cibadrex während der Stillzeit wird nicht
empfohlen. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie ein Kind stillen.
Wie verwenden Sie Cibadrex?
Patienten mit hohem Blutdruck sind sich dieses Problems oft nicht bewusst und viele fühlen sich
tatsächlich ganz gesund. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihr Arzneimittel genau nach Anweisung
einnehmen und die Termine bei Ihrem Arzt bzw. bei Ihrer Ärztin auch dann einhalten, wenn Sie sich
wohl fühlen. Unbehandelter Bluthochdruck kann zu ernsten Problemen wie Herzinsuffizienz,
Blutgefässerkrankungen, Schlaganfall oder Nierenkrankheit führen. Cibadrex sollte nur auf ärztliche
Anweisung eingenommen werden. Bitte halten Sie sich strikt an die Dosierungsanordnungen Ihres
Arztes oder Ihrer Ärztin. Nehmen Sie Cibadrex solange wie vom Arzt bzw. von der Ärztin verordnet
ein. Es handelt sich um eine Langzeitbehandlung, die möglicherweise über Monate oder Jahre dauert.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihren Zustand regelmässig überwachen und überprüfen, dass die
Behandlung die gewünschte Wirkung zeigt. Sollten Sie einmal eine Dosis verpassen, nehmen Sie diese
sobald wie möglich ein; ist es jedoch schon bald Zeit für die nächste Dosis, lassen Sie die verpasste
Dosis aus und kehren Sie zu Ihrem regulären Dosierungsschema zurück. Die Dosis darf nicht verdoppelt
werden. Wenn Sie zu viel Cibadrex eingenommen haben, oder falls jemand anders versehentlich Ihre
Tabletten geschluckt hat, wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Es kann eine
medizinische Behandlung erforderlich sein.
Cibadrex kann während oder zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden, da ein Einfluss der
Nahrung auf die Wirksamkeit nicht erwartet wird. Schlucken Sie die Tabletten mit einem Glas Wasser.
Die Tablette zu 5/6.25 mg ist nicht geeignet für die Dosierung der halben Dosis durch Teilen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke
zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder
Apothekerin.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern wurden die Sicherheit und die Wirksamkeit von Cibadrex noch nicht nachgewiesen.
Welche Nebenwirkungen kann Cibadrex haben?
Wie alle anderen Medikamente kann auch Cibadrex Nebenwirkungen verursachen, die jedoch nicht bei
jedem Patienten auftreten, und sie verschwinden oft nach wenigen Tagen bis Wochen der Behandlung.
Einige Nebenwirkungen können schwerwiegend sein. Bitte teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin
unverzüglich mit, wenn während der Behandlung eine schwere allergische Reaktion, Schwellungen im
Gesicht oder an den Lippen auftreten, wenn Sie Atemschwierigkeiten haben oder einen Hautauschlag
bekommen. Derartige Reaktionen können nach Einnahme der ersten Dosis von Cibadrex auftreten, aber
gelegentlich auch erst nach mehreren Wochen!
Auch über die folgenden Beschwerden sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin unverzüglich informieren:
·Symptome der oberen Luftwege, wie Husten, Halsschmerzen, Nebenhöhlenentzündung, Geschwüre im
Mund aufgrund von Infektionen, Fieber oder Schüttelfrost,
·häufiges Wasserlassen,
·stark verminderte Urinausscheidung dunkler Urin,
·Atemnot,
·Ungewöhnliche Müdigkeit,
·Niedergeschlagenheit (Depressionen),
·Bewegungsstörungen, starker Schwindel, Ohnmacht beim Aufstehen, Benommenheit,
Muskelschmerzen oder –krämpfe, Gelenkschmerzen,
·plötzliche oder beklemmende Schmerzen im Brustbereich, unregelmässiger Herzschlag,
·Magen-Darm-Störungen, schweres und anhaltendes Erbrechen oder Durchfall, Oberbauchschmerzen,
·Gelbfärbung der Haut und Augen, Appetitverlust,
·unregelmässiger Herzschlag,
·Spontanblutungen oder kleinflächige Hautblutungen,
·vermindertes Sehvermögen.
·Haut- und Lippenkrebs (nicht-melanozytärer, «weisser» Hautkrebs: Auftreten eines Knotens oder
verfärbten Fleckens auf der Haut, der sich auch nach einigen Wochen nicht zurückgebildet hat und über
Monate und manchmal Jahre langsam wächst, bzw. von rötlichen bis rosafarbenen, festen,
krebsbedingten Knoten, die sich zu Geschwüren entwickeln können; krebsbedingte Hautflecken
hingegen sind in der Regel flach und schuppig; tritt häufig an Hautstellen auf, die regelmässig der Sonne
ausgesetzt sind, wie z.B. im Gesicht, an den Ohren, Händen, Schultern, am Oberkörper oder Rücken).
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Cibadrex auftreten:
Sehr häufig (mehr als 1 auf 10 Patienten): Kopfschmerzen, erhöhte Blutfettwerte.
Häufig (1-10 auf 100 Patienten): Schwindel, Benommenheit, Ohnmacht beim Aufstehen, schneller
Herzschlag, Hitzewallung, Husten, Atemwegsbeschwerden, Magen- Darmbeschwerden, Juckreiz,
juckender Hautausschlag oder andere Formen von Ausschlag (Nesselsucht), Lichtempfindlichkeit,
häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, veränderter Gehalt an Mineralien (z.B. Magnesium, Natrium,
Kalium) im Blut, verminderter Appetit.
Gelegentlich: Tiefer Kalium Gehalt.
Selten (1-10 auf 10'000 Patienten): Schwellung der Lippen oder im Gesicht, Nervosität, Angstzustände,
Schlafstörungen, Schläfrigkeit, Missempfindung, Schmerzen in der Brust, tiefer Blutdruck, Durchfall,
Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Gelenkschmerzen und Steifheit, Muskelschmerzen,
Hohe Blutzucker, Kreatinin-, und Harnsäurewerte, Gelbfärbung der Augen und der Haut
(Leberprobleme), Niedergeschlagenheit (Depression), Sehstörung, Herzprobleme, Hauterkrankung mit
Blasenbildung, Erektionsstörungen, Verschlechterung des Diabetes.
Sehr selten (weniger als 1 auf 10'000 Patienten): tiefer Natrium Gehalt, Ohrensausen,
Geschmacksverlust, Überempfindlichkeitsreaktionen (inkl. Atemnot), Lungenentzündung,
Blinddarmentzündung, Blutbildveränderungen, Nierenfunktionsstörung.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder
Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Darüber hinaus sollten Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin umgehend jegliche unerwarteten
Veränderungen der Haut zeigen, die Sie während der Behandlung mit Cibadrex beobachten.
Was ist ferner zu beachten?
Cibadrex vor Feuchtigkeit geschützt, nicht über 30 °C und für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Cibadrex enthalten?
Cibadrex enthält die Wirkstoffe Benazepril-Hydrochlorid und Hydrochlorothiazid sowie Hilfsstoffe),
10 mg Benazepril-Hydrochlorid und 12.5 mg Hydrochlorothiazid (teilbar) und 20 mg Benazepril-
Hydrochlorid und 25 mg Hydrochlorothiazid (teilbar).
Zulassungsnummer
51794 (Swissmedic)
Wo erhalten Sie Cibadrex? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Filmtabletten zu 10/12.5 mg: 98 (teilbar).
Filmtabletten zu 20/25 mg: 98 (teilbar).
Zulassungsinhaberin
Novartis Pharma Schweiz AG, Risch; Domizil: 6343 Rotkreuz
Diese Packungsbeilage wurde im September 2020 letztmals durch die Arzneimittelbehörde
(Swissmedic) geprüft.
Fachinformation
Cibadrex®
Novartis Pharma Schweiz AG
Zusammensetzung
Wirkstoffe: Benazeprili hydrochloridum, Hydrochlorothiazidum.
Hilfsstoffe: Lactosum monohydricum, Excip. pro compr. obduct.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Teilbare Filmtabletten zu 10 mg Benazepril-Hydrochlorid und 12.5 mg Hydrochlorothiazid.
Teilbare Filmtabletten zu 20 mg Benazepril-Hydrochlorid und 25 mg Hydrochlorothiazid.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Hypertonie aller Schweregrade.
Dosierung/Anwendung
Bei leichter bis mittelschwerer Hypertonie sollte die Behandlung mit Cibadrex 5/6.25 mg 1×/Tag
eingeleitet werden. Ist der Blutdruck nach 3 bis 4 Wochen nicht ausreichend gesenkt, sollte die Dosis
verdoppelt werden. Ist nach weiteren 3 bis 4 Wochen der Blutdruck immer noch nicht unter
Kontrolle, sollte die Dosis noch einmal verdoppelt werden. Ist der Blutdruck durch eine solche
Behandlung nicht zu kontrollieren oder bei Patienten mit schwerer oder schwer unter Kontrolle zu
bringender Hypertonie sollte eine Behandlung mit Cibadrex 20/25 mg 2×/Tag in Betracht gezogen
werden. Bei nach wie vor unzureichender Blutdrucksenkung ist an die Behandlung mit einem
zusätzlichen Antihypertensivum zu denken. Es ist jedoch nicht zu empfehlen, gleichzeitig ein
weiteres Diuretikum zu verwenden.
Bei Patienten, die auf die Monotherapie mit 1×/Tag 10 (oder 20) mg Benazepril nicht ausreichend
ansprechen, ist nach Umstellung auf Cibadrex 10/12.5 mg (oder 20/25 mg) 1×/Tag eine verstärkte
Blutdrucksenkung zu erzielen.
Patienten, die bereits Hydrochlorothiazid oder ein anderes Thiazid-Diuretikum einnehmen, ohne
damit eine ausreichende Blutdrucksenkung zu erzielen, können durch die Umstellung auf Cibadrex
eine verstärkte, zusätzliche Reduktion des Blutdrucks erreichen. In einem solchen Fall sollte bei
Beginn der Cibadrex-Behandlung ein schonendes Dosisschema oder eine Dosisreduktion in Betracht
gezogen werden. Dies kann eine zeitweilige Dosisreduktion oder Absetzen des Diuretikums
bedeuten (z.B. 2 bis 3 Tage), um eine übermässige Hypotonie zu vermeiden. Ein Volumenmangel
sollte vor Beginn der Behandlung mit Cibadrex korrigiert werden.
Eine freie Kombination von Benazepril und Hydrochlorothiazid lässt sich durch Cibadrex ersetzen.
Bei ausreichender Blutdrucksenkung mit der freien Kombination aus Benazepril und
Hydrochlorothiazid kann die Behandlung auf Cibadrex mit dem gleichen Gehalt an Benazepril
umgestellt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine Dosisreduktion erforderlich sein. Wegen
des Wirkstoffes Hydrochlorothiazid ist Cibadrex bei Patienten mit Anurie kontraindiziert (s.
«Kontraindikationen») und sollte bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (GFR unter 30
ml/min) mit besonderer Vorsicht angewendet werden (s. «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Ältere Patienten (65 Jahre und älter)
Die Dosierung von Cibadrex sollte bei älteren Patienten mit Vorsicht gewählt werden, da diese
empfindlicher auf eine Behandlung mit Cibadrex reagieren können.
Patienten mit Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung kann eine Dosisreduktion erforderlich sein. Wegen der
Wirkstoffkomponente Hydrochlorothiazid sollte Cibadrex bei Patienten mit Leberfunktionsstörung
mit Vorsicht angewendet werden (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern wurden die Sicherheit und die Wirksamkeit von Cibadrex noch nicht nachgewiesen.
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber Benazepril, Hydrochlorthiazid oder ähnlichen Verbindungen (ACE-
Hemmer oder anderen Sulfonamidderivaten) oder einem der Hilfsstoffe von Cibadrex.
Angioneurotisches Ödem in der Anamnese mit oder ohne frühere Behandlung mit einem ACE-
Hemmer.
Anurie.
Schwangerschaft (s. «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern – einschliesslich Cibadrex – oder von Angiotensin-
Rezeptorblockern (ARB) mit Aliskiren bei Patienten mit Diabetes Mellitus (Typ 1 und Typ 2) sowie
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (GFR <60 ml/min.) (s. Rubrik «Interaktionen»,
Unterabschnitt «Duale Blockade des RAAS»).
ACE-Hemmern, inkl. Cibadrex, sind in Kombination mit Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril
aufgrund eines erhöhten Risikos für Angiooedeme kontraindiziert (siehe «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Benazepril
Chirurgie/Anästhesie
Vor einer Operation sollte der Anästhesist darauf aufmerksam gemacht werden, wenn der Patient
einen ACE-Hemmer einnimmt. Während der Anästhesie mit Mitteln, die eine Hypotonie bewirken,
können ACE-Hemmer die Bildung von Angiotensin II aus Angiotensin I hemmen, das infolge der
kompensatorischen Freisetzung von Renin entsteht. Kommt es während der Narkose zu einem
Blutdruckabfall, der durch diesen Mechanismus hervorgerufen wird, kann er durch
Volumensubstitution korrigiert werden.
Anaphylaktoide und damit zusammenhängende Reaktionen
Vermutlich wegen des Einflusses von ACE-Hemmern auf den Metabolismus von Eicosanoiden und
Polypeptiden, einschliesslich des endogenen Bradykinins, können unter der Behandlung mit einem
ACE-Hemmer (einschliesslich Benazepril) einige unerwünschte und zum Teil schwerwiegende
Reaktionen auftreten.
Angioneurotisches Ödem
Unter der Behandlung mit ACE-Hemmern, darunter auch Cibacen, wurden angioneurotische Ödeme
im Gesicht und an Lippen, Zunge, Glottis und Larynx beobachtet. Kommt es zu derartigen
Erscheinungen, sollte Cibadrex sofort abgesetzt werden, ausserdem ist eine geeignete Therapie
einzuleiten und der Patient bis zur vollständigen und anhaltenden Rückbildung der Symptome zu
überwachen. Schwellungen, die sich auf Gesicht und Lippen beschränken, gehen im Allgemeinen
auch ohne Behandlung oder nach Verabreichung eines Antihistaminikums wieder zurück. Ein mit
Larynxödem einhergehendes angioneurotisches Ödem kann tödlich sein. Erstreckt sich das Ödem auf
Zunge, Glottis oder Larynx, sollte sofort eine entsprechende Therapie, z.B. die subkutane Injektion
von 0.3-0.5 ml einer Adrenalin-Lösung 1:1'000, durchgeführt und/oder Massnahmen getroffen
werden, um die Atemwege offen zu halten.
Bei dunkelhäutigen Patienten afrikanischer Abstammung wurden angioneurotische Ödeme während
der Behandlung mit einem ACE-Hemmer häufiger beobachtet als bei Patienten mit anderer
Hautfarbe.
Bei Patienten, die gleichzeitig eine Therapie mit ACE-Hemmern und mTOR (mammalian target of
rapamycin)-Hemmern (z.B. Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus) erhalten, kann ein erhöhtes Risiko
für angioneurotische Ödeme bestehen (s. Abschnitt «Interaktionen»)
Anaphylaktoide Reaktionen während Desensibilisierung
Zwei Patienten, bei denen während der Behandlung mit einem ACE-Hemmer eine
Desensibilisierung mit Wespengift durchgeführt wurde, zeigten lebensbedrohliche anaphylaktoide
Reaktionen. Diese Reaktionen blieben aus, als der ACE-Hemmer vorübergehend abgesetzt wurde,
traten aber bei dessen versehentlicher erneuter Einnahme wieder auf. Der ACE-Hemmer muss daher
abgesetzt werden, bevor mit der Desensibilisierungstherapie begonnen wird. In solchen Fällen darf
der ACE-Hemmer nicht durch einen Betablocker ersetzt werden. Selten kann es auch nach
Insektenstichen zu anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Anaphylaktoide Reaktionen während Dialyse und Apheresebehandlung
Während der Hämodialyse mit hochdurchlässigen Membranen wurden anaphylaktoide Reaktionen
bei Patienten beobachtet, die mit einem ACE-Hemmer behandelt wurden.
Anaphylaktoide Reaktionen traten auch bei Patienten auf, bei denen eine LDL-Apherese mit
Dextransulfat durchgeführt wurde.
Symptomatische Hypotonie
Wie bei anderen ACE-Hemmern kann es in seltenen Fällen zu einer symptomatischen Hypotonie
kommen, und zwar typischerweise bei Patienten mit Salz- oder Volumenmangel, schwerer
Herzinsuffizienz, Langzeitbehandlung mit einem Diuretikum, salzarmer Diät, Dialyse, Diarrhoe oder
Erbrechen. Vor Einleitung der Behandlung mit Cibadrex sollte ein Salz- und/oder Volumenmangel
korrigiert werden.
Nierenarterienstenose
In einer kleinen Studie an Patienten mit Hypertonie und ein- oder beidseitiger Nierenarterienstenose
kam es unter der Behandlung mit Benazepril zu Erhöhungen des Serum-Harnstoffs und des
Serumkreatinins; diese Erhöhungen waren reversibel, wenn Benazepril abgesetzt wurde. Wenn
solche Patienten mit einem ACE-Hemmer behandelt werden, sollte die Nierenfunktion in den ersten
Wochen der Behandlung überwacht werden.
Agranulozytose, Neutropenie
Agranulozytose und/oder Knochenmarkdepression wurden im Zusammenhang mit anderen ACE-
Hemmern, nicht jedoch unter der Behandlung mit Benazepril beobachtet.
Derartige Effekte waren häufiger bei Patienten mit Niereninsuffizienz, besonders wenn auch eine
vaskuläre Kollagenose vorlag, z.B. systemischer Lupus erythematodes oder Sklerodermie. Die Daten
aus klinischen Prüfungen reichen nicht aus, um beurteilen zu können, ob Benazepril mit ähnlicher
Häufigkeit eine Agranulozytose verursacht. Bei Patienten mit einer vaskulären Kollagenose sollte,
vor allem wenn diese mit einer gestörten Nierenfunktion einhergeht, die Überwachung des weissen
Blutbilds in Betracht gezogen werden.
Husten
Anhaltender, trockener Husten, der vermutlich durch die Hemmung des Abbaus von endogenem
Bradykinin hervorgerufen wird, wurde im Zusammenhang mit ACE-Hemmern beobachtet. Dieser
Husten hört immer auf, wenn die Behandlung abgebrochen wird. Bei Husten muss
differentialdiagnostisch immer daran gedacht werden, dass ACE-Hemmung Husten auslösen kann.
Aortenstenose, Mitralstenose
Für alle vasodilatatorisch wirkenden Medikamente einschliesslich ACE-Hemmer gilt, dass bei
Patienten mit Aortenstenose oder Mitralstenose besondere Vorsicht angezeigt ist.
Hypoglykämie
Hypoglykämie bei Diabetikern: siehe «Interaktionen».
Hepatitis und Leberinsuffizienz
In seltenen Fällen wurde über vorwiegend cholestatische Hepatitis und vereinzelt über eine
manchmal tödlich verlaufende Leberinsuffizienz bei Patienten unter Behandlung mit einem ACE-
Hemmer berichtet. Der Mechanismus ist nicht bekannt. Wenn es während der Behandlung mit einem
ACE-Hemmer zu Ikterus oder einer starken Erhöhung der Leberenzyme kommt, sollte der ACE-
Hemmer abgesetzt und der Patient ärztlich überwacht werden.
Elektrolyte und Nierenfunktionen
Unter der Behandlung mit ACE-Hemmern, einschliesslich Benazepril, kann es zu einer Erhöhung
des Serumkaliums kommen. Jede Substitution von Kalium unter der Behandlung mit Cibadrex sollte
sorgfältig abgewogen werden und mit Vorsicht erfolgen.
Durch die hemmende Wirkung von Benazepril auf das Renin-Angiotensin-Aldosteronsystem
(RAAS) kann es bei empfindlichen Patienten zu Veränderungen der Nierenfunktion kommen. Bei
Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz, deren Nierenfunktion von der Aktivität des Renin-
Angiotensin-Aldosteron-Systems abhängt, kann die Behandlung mit einem ACE-Hemmer
(einschliessliche Benazepril) mit Oligurie und/oder progredienter Azotämie und, in seltenen Fällen,
mit akutem Nierenversagen einhergehen.
Hydrochlorothiazid
Systemischer Lupus erythematodes
Thiaziddiuretika, einschliesslich Hydrochlorothiazid, können einen systemischen Lupus
erythematodes auslösen oder verschlechtern.
Akute Myopie und sekundäres Winkelblockglaukom
Hydrochlorothiazid, ein Sulfonamid, wurde mit einer idiosynkratischen Reaktion, die zu einer akuten
transienten Myopie und einem akuten Winkelblockglaukom führt, in Verbindung gebracht. Zu den
Symptomen gehören akute Sehminderung oder Augenschmerzen, die typischerweise innerhalb von
Stunden bis Wochen nach Beginn der Medikamenteneinnahme auftreten. Ein unbehandeltes akutes
Winkelblockglaukom kann zu bleibendem Sehverlust führen.
Als primäre Behandlung wird das Hydrochlorothiazid so schnell wie möglich abgesetzt. Eine rasche
medizinische oder chirurgische Behandlung muss möglicherweise in Betracht gezogen werden, wenn
der intraokulare Druck nicht unter Kontrolle gebracht werden kann. Zu den Risikofaktoren für ein
akutes Winkelblockglaukom kann eine anamnestische Sulfonamid- oder Penicillinallergie gehören.
Elektrolyte
Kalium
Thiaziddiuretika können eine Hypokaliämie verursachen oder eine vorbestehende Hypokäliamie
verschlimmern. Bei Erkrankungen, welche mit erhöhtem Kaliumverlust einhergehen, sollten
Thiazide nur mit Vorsicht und unter regelmässiger Kontrolle des Serumkaliums gegeben werden.
Vor Beginn einer Behandlung mit Thiaziden wird die Korrektur einer Hypokaliäme empfohlen. Ein
gleichzeitig bestehender Magnesiummangel kann die Korrektur einer Hypokaliämie erschweren. Da
Cibadrex einen ACE-Hemmer enthält, ist jede Substitution von Kalium unter der Behandlung mit
Cibadrex abzuwägen und sollte mit Vorsicht erfolgen. Die Kalium-und Magnesiumkonzentrationen
sollten regelmässig kontrolliert werden. Alle Patienten, die Thiaziddiuretika erhalten, sollten
hinsichtlich Imbalancen der Elektrolyte überwacht werden.
Natrium
Thiaziddiuretika können das Neuauftreten einer Hyponatriämie auslösen oder eine vorbestehende
Hyponatriämie verschlimmern. Diese kann mit neurologischen Symptomen (Erbrechen, Verwirrtheit,
Apathie) einhergehen. Thiaziddiuretika sollen nur nach Korrektur eines vorbestehenden
Hyponatriämie verabreicht werden. Eine regelmässige Überwachung der Natriumkonzentration im
Serum sollte erfolgen.
Kalzium
Thiaziddiuretika verringern die Kalziumausscheidung im Urin und können eine Erhöhung des
Serumkalziums verursachen. Thiaziddiuretika sollten nur nach Korrektur einer vorbestehenden
Hyperkalziämie bzw. nach Behandlung der dafür verantwortlichen Erkrankung begonnen werden.
Eine regelmässige Überwachung der Kalziumkonzentration im Serum sollte erfolgen.
Volumenmangel
Bei Patienten mit Volumenmangel kann nach Beginn der Behandlung mit Cibadrex eine
symptomatische Hypotonie auftreten. Ein bestehender Volumenmangel sollte vor Beginn der
Behandlung ausgeglichen werden.
Niereninsuffizienz
Vorsicht ist geboten bei der Behandlung von Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Bei
schwer eingeschränkter Nierenfunktion (GFR unter 30 ml/min) können Thiaziddiuretika ihre
diuretische Wirksamkeit verlieren. Die Verabreichung von Cibadrex bei diesen Patienten sollte
deswegen nur nach genauer Prüfung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses und unter Kontrolle klinischer
und laborchemische Parameter erfolgen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (GFR kleiner als 60 ml/min) ist die Anwendung
von ACE-Hemmern – einschliesslich Benazepril – oder von ARB mit Aliskiren kontraindiziert (s.
Rubrik «Interaktionen», Unterabschnitt «Duale Blockade des RAAS»).
Leberinsuffizienz
Vorsicht ist geboten bei der Behandlung von Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion. Thiazide
können bei diesen Patienten Elektrolytimbalancen, hepatische Enzephalopathien sowie ein
hepatorenales Syndrom auslösen. Die Verabreichung von Cibadrex bei diesen Patienten sollte
deswegen nur nach genauer Prüfung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses und unter Kontrolle klinischer
und laborchemischer Parameter erfolgen.
Metabolische Effekte
Cibadrex kann auf Grund einer verminderten Harnsäure-Clearance die Serumkonzentration von
Harnsäure erhöhen und Hyperurikämien verursachen bzw. verschlimmern sowie bei disponierten
Patienten Gichtschübe auslösen. Deswegen wird die Anwendung von Cibadrex bei Patienten mit
Hyperurikämie und/oder Gicht nicht empfohlen.
Thiaziddiuretika einschliesslich Hydrochlorothiazid können die Glukosetoleranz stören und eine
diabetische Stoffwechsellage verschlechtern. Die Serumspiegel von Cholesterin und Triglyzeriden
können unter der Anwendung von Hydrochlorothiazid ansteigen.
Sonstiges
Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Hydrochlorothiazid treten bei Patienten mit Allergien
und Asthma mit grösserer Wahrscheinlichkeit auf.
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Die gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern, einschliesslich Cibadrex und anderen Wirkstoffen, die
das RAAS blockieren, wie beispielsweise ARB oder Aliskiren, wird nicht empfohlen. Bei gewissen
Patienten ist diese Kombination kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»,
Unterabschnitt «Duale Blockade des RAAS»).
Interaktion zwischen ACE-Inhibitoren und Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril
ACE-Hemmern, inkl. Cibadrex, dürfen aufgrund eines Angiooedem-Risikos nicht zusammen mit
Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril verabreicht werden. Bei Patienten, die gleichzeitig eine
Therapie mit Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril erhalten, kann ein erhöhtes Risiko von
Angiooedemen bestehen.
Eine Behandlung mit Cibadrex darf frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis von
Sacubitril/Valsartan eingeleitet werden. Eine Behandlung mit Sacubitril/Valsartan darf frühestens 36
Stunden nach Einnahme der letzten Dosis einer Cibadrex-Therapie eingeleitet werden (siehe
«Kontraindikationen» und «Interaktionen»).
Kombination
Ältere Patienten
Wie bei allen blutdrucksenkenden Mitteln, so auch bei Cibadrex, ist bei älteren Patienten Vorsicht
geboten. Dies gilt auch für Patienten, die an Herzinsuffizienz oder an koronarer bzw. zerebraler
Arteriosklerose leiden. Plötzlicher Blutdruckabfall kann dazu führen, dass die Blutzufuhr zu
lebenswichtigen Organen nicht mehr ausreicht.
Cibadrex enthält Lactose. Bei Patienten mit Lactoseunverträglichkeit ist Vorsicht geboten.
Interaktionen
Interaktionen, die beide Komponenten betreffen
Lithium: Bei gleichzeitiger Anwendung von Lithium mit ACE-Hemmern und Thiaziddiuretika
wurde ein reversibler Anstieg der Serum-Lithium-Konzentration und eine Verstärkung der Toxizität
von Lithium beobachtet. Daher wird bei gleichzeitiger Anwendung von Lithium und Cibadrex eine
regelmässige Kontrolle des Serum-Lithium-Spiegels empfohlen.
Nicht-steroidale anti-inflammatorische Arzneimittel (NSAIDs) inklusive selektive Cyclooxygenase-2
Inhibitoren (COX2-Inhibitoren):
Die Verabreichung von NSAIDs und COX2-Inhibitoren kann zu einer Minderung des
antihypertensiven Effekts von ACE-Hemmern führen. Bei älteren Patienten, Patienten mit
Nierenfunktionsstörung und solchen mit Volumenmangel (auch unter Diuretikatherapie) kann die
gleichzeitige Verabreichung von NSAIDs (oder COX2-Inhibitoren) mit ACE-Hemmer das Risiko
einer Verschlechterung der Nierenfunktion (inklusive akutem Nierenversagen) erhöhen. Bei solchen
Patienten sollten diese Medikamente deswegen nur mit Vorsicht und unter Kontrolle der
Nierenfunktion kombiniert werden.
Andere Antihypertensiva: Cibadrex verstärkt die antihypertensive Wirkung anderen
Antihypertensiva (z.B. Betablocker, Vasodilatatoren, Kalziumkanalblocker, ACE-Hemmern,
Angiotensin-ll-Rezeptor Blocker und Direkte Renin-Inhibitoren).
Benazepril
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) mit ACE-Hemmern, ARB,
oder Aliskiren: Die gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern, einschliesslich Cibadrex, mit anderen
auf das RAAS wirkenden Arzneimitteln ist gegenüber einer Monotherapie mit einer erhöhten
Inzidenz von Hypotonie, Hyperkaliämie und Nierenfunktionsstörung (einschliesslich akutem
Nierenversagen) verbunden. Eine duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von
ACE-Hemmern, ARB oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen. Wenn die Therapie mit einer
dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies unter Aufsicht eines Spezialisten
und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und
Blutdruck erfolgen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (GFR unter 60 ml/min) ist die gleichzeitige
Anwendung von ACE-Hemmern – einschliesslich Cibadrex – oder von ARB mit Aliskiren
kontraindiziert (s. Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Kontraindikationen»).
Bei Patienten mit Diabetes Typ 1 und 2 ist die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern –
einschliesslich Cibadrex – oder von ARB mit Aliskiren kontraindiziert (s. Rubrik
«Kontraindikationen»).
ACE - Hemmern– einschliesslich Cibadrex - und Angiotensin-Rezeptorblockern (ARB) sollten bei
Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.
Interaktion zwischen ACE-Hemmern und Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril: Bei gleichzeitiger
Anwendung eines ACE-Hemmern, inkl. Cibadrex mit Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril kann
ein erhöhtes Risiko von Angiooedemen bestehen (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise
und Vorsichtsmassnahmen»).
Kalium: Unter der Kombinationsbehandlung von ACE-Hemmern mit anderen Arzneimitteln, die zu
einer Erhöhung des Serumkaliums führen können (z.B. Kaliumsparende Diuretika, Kaliumhaltige
Präparate, Heparin), kann das Risiko für eine Hyperkaliämie erhöht sein. Die Gabe von Cibadrex
sollte in solchen Fällen mit Vorsicht und unter Kontrolle des Kaliumspiegels erfolgen.
Antidiabetika: In seltenen Fällen können Diabetiker, die einen ACE-Hemmer (einschliesslich
Benazepril) gleichzeitig mit Insulin oder oralen Antidiabetika anwenden, eine Hypoglykämie
entwickeln. Solche Patienten sollten deshalb über die Möglichkeit hypoglykämischer Reaktionen
informiert und entsprechend überwacht werden.
Erythropoietin: Das Ansprechen des Patienten auf Erythropoietin kann bei gleichzeitiger
Verwendung mit ACE-Hemmern (einschliesslich Benazepril) vermindert sein.
Angioneurotische Ödeme verursachende Arzneimittel: Das Risiko für angioneurotische Ödeme kann
bei Patienten, die gleichzeitig ACE-Hemmer und Arzneimittel wie Dipeptidylpeptidase-IV-Hemmer
(z.B. Vildagliptin) oder mTOR-Hemmer (z.B. Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus) erhalten, erhöht
sein (s. Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Probenecid: Eine Vorbehandlung mit Probenecid kann die pharmakodynamische Antwort auf ACE-
Hemmer verstärken, was eine Dosisanpassung notwendig machen kann.
Gold: Bei gleichzeitiger Verabreichung von parenteralen Goldpräparaten (Natrium-Aurothiomalat)
und einem ACE-Hemmer wurde selten über Gesichts-Flush, Übelkeit, Erbrechen und Hypotonie
berichtet.
Hydrochlorothiazid
Skelettmuskelrelaxantien: Thiazide, einschliesslich Hydrochlorothiazid, verstärken die Wirkung von
Skelettmuskelrelaxantien wie Curarederivativen.
Arzneimittel mit Einfluss auf Serum-Kalium- oder Magnesiumspiegel:
Kalium- und/oder Magnesiumverluste können bei gleichzeitiger Gabe von Hydrochlorothiazid mit
kaliuretischen Diuretika (z.B. Furosemid), Glukokortikoiden, ACTH, Amphotericin B,
Carbenoxolon, Penicillin G, Salicylaten oder Antiarrhythmika verstärkt werden.
Arzneimittel mit Einfluss auf Serum-Natriumspiegel:
Die hyponatriämische Wirkung von Diuretika kann durch die gleichzeitige Verabreichung von
Arzneimitteln wie Antidepressiva, Antipsychotika, Antiepileptika etc. verstärkt werden. Beim
Langzeitgebrauch dieser Arzneimittel ist Vorsicht geboten.
Herzglykoside (Digitalis): Eine durch Thiazide verursachte Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie
kann das Auftreten digitalisbedingter Arrhythmien begünstigen.
Antidiabetika: Thiazide können die Glukosetoleranz stören. Eine Dosisanpassung von Insulin und
oralen Antidiabetika kann erforderlich sein.
Ionenaustauschharze: Die Absorption von Thiaziddiuretika wie Hydrochlorothiazid wird durch
Cholestyramin oder Colestipol vermindert. Deswegen sollte die Gabe von Hydrochlorothiazid und
dem Ionenaustauscherharz zeitversetzt erfolgen. Dabei sollte das Zeitintervall möglichst gross
gewählt werden, um die Interaktionen zu minimieren.
Allopurinol: Die gleichzeitige Behandlung mit einem Thiaziddiuretikua, einschliesslich
Hydrochlorothiazid, kann die Häufigkeit des Auftretens von Überempfindlichkeitsreaktionen auf
Allopurinol erhöhen.
Antineoplastika (z.B. Cyclophosphamid, Methotrexat): Die gleichzeitige Anwendung von
Thiaziddiuretika kann die renale Ausscheidung von zytostatischen Arzneimitteln verringern und ihre
myelosuppressive Wirkung steigern.
Amantadin: Die gleichzeitige Behandlung mit Thiaziddiuretika (einschliesslich Hydrochlorothiazid)
kann das Risiko unerwünschter Wirkungen von Amantadin erhöhen.
Anticholinergika: Die Bioverfügbarkeit von Thiaziddiuretika kann bei einer gleichzeitigen Gabe von
Anticholinergika (z.B. Atropin, Biperiden) erhöht werden, wahrscheinlich aufgrund einer
verringerten gastrointestinalen Motilität und einer Verzögerung der Magenentleerung. Umgekehrt
können prokinetische Arzneimittel wie beispielsweise Cisaprid die Bioverfügbarkeit von
Thiaziddiuretika verringern.
Vitamin D: Die gleichzeitige Verabreichung von Thiaziddiuretika kann die Kalziumausscheidung im
Urin vermindern, und die Koadministration von Vitamin D kann die Erhöhung des
Serumkalziumspiegels verstärken.
Thiaziddiuretika
Ciclosporin: Durch die gleichzeitige Anwendung von Ciclosporin wird möglicherweise das Risiko
einer Hyperurikämie erhöht und es können Symptome einer Gicht auftreten.
Kalziumsalze: Die gleichzeitige Verabreichung von Thiaziddiuretika kann durch Verstärkung der
tubulären Kalziumrückresorption zu einer Hyperkalzämie führen.
Diazoxid: Thiaziddiuretika können den hyperglykämischen Effekt von Diazoxid verstärken.
Methyldopa: Bei gleichzeitiger Gabe von Methyldopa mit Hydrochlorothiazid wurden Einzelfälle
von hämolytischer Anämie beschrieben.
Alkohol, Barbiturate oder Narkotika: Die gleichzeitige Verabreichung von Thiaziddiuretika mit
Alkohol, Barbituraten oder Narkotika kann eine orthostatische Hypotonie verstärken.
Blutdrucksteigernde Amine: Hydrochlorothiazid kann das Ansprechen auf blutdrucksteigernde
Amine wie beispielsweise Noradrenalin reduzieren. Die klinische Relevanz dieser Wirkung reicht
jedoch für einen Ausschluss ihrer Anwendung nicht aus.
Schwangerschaft/Stillzeit
Cibadrex ist in der Schwangerschaft kontraindiziert.
Schwangerschaft
Eine Einnahme von Cibadrex im 2. und 3. Trimenon kann zu fetalen Nierenschäden und Fehlbildung
im Gesicht und am Schädel führen. Der Fötus ist in utero einem potentiellen Hypotonie-Risiko
ausgesetzt. Bei Neugeborenen wurde ein erniedrigtes Geburtsgewicht, eine erniedrigte
Nierendurchblutung und Anurie beobachtet. Bei der Mutter wurde über Oligohydramnie berichtet,
die wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer erniedrigten Nierenfunktion des Fötus steht.
Die Anwendung von ACE-Hemmern im ersten Trimester der Schwangerschaft wurde mit einem
potentiell erhöhten Risiko an Geburtsschäden in Verbindung gebracht.
Wird eine Patientin während der Behandlung schwanger, sollten die ACE-Hemmer (inkl. Cibadrex)
so schnell wie möglich abgesetzt werden und die foetale Entwicklung regelmässig überwacht
werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollten auf die möglichen Risiken aufmerksam gemacht und
ACE-Hemmer nur nach sorgfältiger Beratung und Abschätzung der individuellen Risiken und
Nutzen verabreicht werden.
Alle Neugeborenen sollen nach Exposition in utero sorgfältig auf genügende Harnausscheidung,
Hyperkaliämie und Blutdruck untersucht werden. Nötigenfalls müssen angebrachte medizinische
Massnahmen ergriffen werden, wie z.B. Rehydrierung oder Dialyse, um den ACE-Hemmer aus dem
Kreislauf zu entfernen.
Thiazide können die Plazenta passieren, und die in der Nabelschnurvene erreichten Konzentrationen
nähern sich denjenigen im mütterlichen Plasma an. Hydrochlorothiazid kann wie andere Diuretika
eine Hypoperfusion der Plazenta verursachen. Es akkumuliert in der Amnionflüssigkeit und erreicht
Konzentrationen, die bis zu 19-mal höher als diejenigen im Plasma der Nabelschnurvene sind. Die
Verwendung von Thiaziden während der Schwangerschaft ist mit einem Risiko für einen fötalen
oder neonatalen Ikterus oder eine Thrombozytopenie verbunden. Da diese Substanzen eine EPH-
Gestose (Ödem, Proteinurie, Hypertonie) (Präeklampsie) nicht verhindern oder deren Verlauf
verändern, dürfen sie nicht zur Behandlung einer Hypertonie bei Schwangeren eingesetzt werden.
Stillzeit
Die Anwendung von Cibadrex während der Stillzeit wird nicht empfohlen.
Es wurde gezeigt, dass Benazepril und Benazeprilat in die Muttermilch übertreten, doch betrugen die
maximalen Konzentrationen nur 0.3% der Plasmakonzentration. Benazeprilat dürfte nur in
unwesentlichen Mengen den systemischen Kreislauf des Kindes erreichen.
Hydrochlorothiazid tritt ebenfalls in die Muttermilch über.
Fertilität
Es gibt keine Daten über Hydrochlorothiazid in Bezug auf die menschliche Fertilität. In Tierstudien
hatten Benazeprilhydrochlorid und Hydrochlorothiazid alleine oder in Kombination keine Wirkung
auf die Fertilität und Empfängnis (s. «Präklinische Daten»).
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Aufgrund der möglichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen (Kopfschmerzen, Schwindel,
Müdigkeit) ist beim Lenken von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten.
Unerwünschte Wirkungen
Die Häufigkeiten waren wie folgt definiert: «Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (<1/10, ≥1/100),
«gelegentlich» (<1/100, ≥1/1'000, «selten» (<1/1'000, >1/10'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Die unerwünschten Wirkungen, die unter Cibadrex auftraten, glichen denen, die bei Benazepril oder
Hydrochlorothiazid festgestellt wurden; sie waren meist leichter und vorübergehender Natur.
1. Unerwünschte Wirkungen des Kombinationspräparates Cibadrex:
Immunsystem
Selten: Angioödem, Lippen- oder Gesichtsödem.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Hypokaliämie.
Selten: Hyperurikämie.
Sehr selten: Hyponatriämie.
Psychiatrische Störungen
Selten: Nervosität, Angstzustände, Schlaflosigkeit.
Nervensystem
Sehr häufig: Kopfschmerzen.
Häufig: Schwindel, Benommenheit.
Selten: Somnolenz, Vertigo, Parästhesien.
Ohr und Innenohr
Sehr selten: Tinnitus.
Herz
Häufig: Palpitationen.
Selten: Pectanginöse Beschwerden.
Gefässe
Häufig: orthostatische Hypotonie.
Selten: symptomatische Hypotonie.
Atmungsorgane
Häufig: Husten, Atemwegsbeschwerden.
Gastrointestinale Störungen
Häufig: gastrointestinale Beschwerden.
Selten: Diarrhoe, Obstipation, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen.
Sehr selten: Dysgeusie.
Haut
Häufig: Urtikaria und andere Formen von Ausschlag, Flush, Pruritus, Lichtempfindlichkeit.
Muskelskelettsystem
Selten: Arthralgie, Arthritis, Myalgie, muskuläre Beschwerden.
Nieren und Harnwege
Häufig: Pollakisurie.
Selten: Anstieg von Harnstoff und Kreatinin im Serum.
Allgemeine Störungen
Häufig: Müdigkeit, Hitzewallung.
Untersuchungen
Ausserdem wurden unter der Behandlung mit Cibadrex beobachtet: Abnahme des Hämoglobins,
Thrombopenie und Neutropenie, Hypomagnesiämie, Hyperkalzämie.
Weitere Informationen über die einzelnen Komponenten
Unter der Behandlung mit Cibadrex können ebenfalls bekannte unerwünschte Wirkungen der beiden
Monosubstanzen, Benazepril und Hydrochlorothiazid, auftreten.
2. Zusätzliche unerwünschte Wirkungen der Monosubstanz Benazepril und/oder anderer ACE-
Hemmer
Blut- und Lymphsystem
Sehr selten: Hämolytische Anämie, Thrombozytopenie,
Unbekannte Häufigkeit: Agranulozytose, Neutropenie.
Immunsystem
Unbekannte Häufigkeit: anaphylaktoide Reaktionen.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Unbekannte Häufigkeit: Hyperkaliämie.
Augen
Unbekannte Häufigkeit: Visusstörung.
Herz
Selten: Angina pectoris, Arrhythmien.
Sehr selten: Myokardinfarkt.
Gastrointestinale Störungen
Sehr selten: Pankreatitis.
Unbekannte Häufigkeit: Angioödeme des Dünndarms.
Leber und Galle
Selten: Hepatitis (vorwiegend cholestatisch), cholestatischer Ikterus
Haut
Selten: Pemphigus.
Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom.
Nieren und Harnwege
Sehr selten: Nierenfunktionsstörung.
3. Zusätzliche unerwünschte Wirkungen der Monosubstanz Hydrochlorothiazid und/oder von
Thiaziddiuretika
Blut- und Lymphsystem
Selten: Thrombozytopenie, thrombozytopenische Purpura.
Sehr selten: Leukopenie, Agranulozytose, Knochenmarkinsuffizienz, hämolytische Anämie.
Immunsystem
Sehr selten: nekrotisierende Vaskulitis, Überempfindlichkeitsreaktionen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Hyperlipidämie.
Häufig: Hypomagnesiämie, Hyponatriämie, verminderter Appetit.
Gelegentlich: Hyperurikämie.
Selten: Hyperkalzämie, Hyperglykämie, Glukosurie, Verschlechterung einer diabetischen
Stoffwechsellage.
Sehr selten: Hypochlorämische Alkalose.
Psychiatrische Störungen
Selten: Schlafstörungen, Depression.
Augen
Selten: Visusstörungen, vor allem während der 1. Behandlungswoche.
Kardiovaskuläres System
Häufig: Orthostatische Hypotonie
Selten: Herzrhythmusstörungen.
Atmungsorgane
Sehr selten: Pneumonitis, Lungenödem.
Gastrointestinale Störungen
Sehr selten: Pankreatitis.
Leber und Galle
Selten: Intrahepatische Cholestase, Ikterus.
Haut
Häufig: Urtikaria und andere Formen von Hautausschlag.
Sehr selten: Epidermolysis acuta toxica, Lupus erythematodes-ähnliche Reaktionen und
Reaktivierung eines Lupus erythematodes.
Reproduktionssystem
Selten: erektile Dysfunktion.
Unerwünschte Wirkungen mit unbekannter Häufigkeit: akutes Nierenversagen,
Nierenfunktionsstörung, aplastische Anämie, Erythema multiforme, Pyrexie, Muskelspasmen,
Schwächegefühl, akutes Winkelblockglaukom. Die unerwünschten Reaktionen sind nach MedDRA-
Systemorganklasse aufgeführt.
Überdosierung
Symptome
Zur Überdosierung von Cibadrex liegen keine Erfahrungen vor.
Die Intoxikation durch Überdosierung von Hydrochlorothiazid kann zu folgenden Symptomen
führen: Schwindel, Übelkeit, Schläfrigkeit, Hypovolämie, Hypotonie, Elektrolytstörungen und damit
zusammenhängende Herzrhythmusstörungen und Muskelspasmen.
Obwohl nur wenige Erfahrungen mit Überdosierungen von Benazepril bestehen, ist das zu
erwartende klinische Hauptsymptom eine erhebliche Hypotonie, die von einer Elektrolytstörung und
Nierenversagen begleitet werden kann.
Behandlung
Ein spezifisches Antidot existiert weder für Hydrochlorothiazid noch für Benazepril. In allen Fällen
einer Überdosierung sollten geeignete Massnahmen eingeleitet werden. Dies kann eine engmaschige
Überwachung der Herz-Kreislauf-Funktion und Massnahmen zu deren Stabilisierung umfassen.
Obwohl der aktive Metabolit Benazeprilat nur wenig dialysierbar ist, könnte eine Dialyse in Betracht
gezogen werden, um bei stark eingeschränkter Nierenfunktion die normale Elimination einer
Überdosis zu unterstützen.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: C09BA07
Cibadrex ist eine Kombination aus dem ACE-Hemmer Benazepril und dem Diuretikum
Hydrochlorothiazid, deren blutdrucksenkende Effekte synergistisch sind.
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Benazepril
Benazepril ist ein Prodrug, aus dem durch Hydrolyse im Organismus der aktive Metabolit
Benazeprilat entsteht; dieser hemmt das ACE und somit die Umwandlung von Angiotensin I in
Angiotensin II und alle durch Angiotensin II stimulierten Effekte, z.B.: Vasokonstriktion;
Freisetzung von Aldosteron, da die Rückresorption von Salz und Wasser in den Nierentubuli und
eine Erhöhung des Herzminutenvolumens bewirkt.
Benazepril verringert die durch Vasodilatation reflektorisch ausgelöste Herzfrequenzerhöhung. Wie
andere ACE-Hemmer hemmt auch Benazepril den Abbau des vasodilatatorisch wirkenden
Bradykinins durch die Kininase. Diese Hemmung trägt vermutlich zur Blutdrucksenkung bei.
Benazepril senkt den Blutdruck bei Hypertonie aller Schweregrade im Sitzen, Liegen und Stehen.
Bei den meisten Patienten setzt die antihypertensive Wirkung innerhalb von 1 Stunde nach
Verabreichung einer oralen Einzeldosis ein, die maximale Senkung des Blutdrucks wird nach 2-4
Stunden erreicht. Die Wirkung hält mindestens 24 Stunden nach Verabreichung an.
Die antihypertensive Wirkung ist unabhängig von Rasse, Alter oder der vorbestehenden
Plasmareninaktivität und zeigte weder bei salzreicher noch bei salzarmer Kost nennenswerte
Unterschiede.
Abruptes Absetzen von Benazepril hatte keinen raschen Anstieg des Blutdrucks zur Folge. In einer
Studie an gesunden Probanden bewirkten Einzeldosen von Benazepril eine erhöhte
Nierendurchblutung, hatten aber keinen Einfluss auf die GFR.
Hydrochlorothiazid
Hydrochlorothiazid hemmt die aktive Rückresorption von Na+ vorwiegend im distalen
Nierentubulus und bewirkt somit eine vermehrte Ausscheidung von Na+, Cl- und Wasser. Die renale
Ausscheidung von K+ und Mg++ nimmt dosisabhängig zu, dagegen wird Ca++ vermehrt
reabsorbiert. Für die Natrium- und Kaliumausscheidung besteht eine Dosiswirkungsbeziehung.
Es scheint keine proportionale Beziehung zwischen dem Plasmaspiegel und dem Ausmass der
Blutdrucksenkung zu bestehen.
Bei normaler Nierenfunktion wird die Diurese bereits durch 12.5 mg Hydrochlorothiazid ausgelöst.
Der diuretische und natriuretische Effekt tritt 1-2 Stunden nach oraler Verabreichung ein, erreicht
nach 4-6 Stunden sein Maximum und kann 10-12 Stunden andauern.
Infolge seines blutdrucksenkenden Effekts stimuliert Hydrochlorothiazid die Freisetzung von Renin
und die dadurch bedingte Bildung von Angiotensin II.
Die durch Diuretika ausgelöste Stimulation des Renin-Angiotensin-Systems wirkt ihren
antihypertensiven Effekten entgegen und begrenzt ihre Wirksamkeit.
Kombination
Aus der Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems durch Benazepril ergibt sich zusammen mit
Hydrochlorothiazid ein synergistischer blutdrucksenkender Effekt, da dadurch die von
Hydrochlorothiazid ausgelöste gegenregulatorische Stimulation des Renin-Angiotensin-Systems
blockiert wird. Die Stimulation des Renin-Angiotensin-Systems durch Hydrochlorothiazid führt
dazu, dass sich die Abhängigkeit des Blutdrucks von den Angiotensin-II-Konzentrationen verstärkt,
wodurch sich die Wirksamkeit von Benazepril erhöht.
Klinische Wirksamkeit
In kontrollierten klinischen Studien wurde gezeigt, dass in Kombination Benazepril und
Hydrochlorothiazid additive stimulierende Effekte auf die Plasmareninaktivität und additive
inhibitorische Effekte auf Aldosteron ausüben.
Drei Studien belegen, dass mit der am niedrigsten dosierten Kombination (5 mg Benazepril und
6.25 mg Hydrochlorothiazid) bei 1×/d Verabreichung der Blutdruck von 30-42% der Patienten mit
leichter bis mittelschwerer Hypertonie unter Kontrolle gebracht werden kann und dass bei solchen
Patienten eine Kombination von 10 mg Benazepril und 12.5 mg Hydrochlorothiazid, ebenfalls 1×/d
verabreicht, den Blutdruck in einem klinisch bedeutsamen Ausmass senkt.
Die Kombination von 1×/d 20 mg Benazepril plus 25 mg Hydrochlorothiazid senkt den Blutdruck
stärker als die Einzelkomponenten allein und auch stärker als die Kombinationen von 5 mg/6.25 mg
und 10 mg/12.5 mg 1×/d, jedoch gleich stark wie die Kombination 10 mg/12.5 mg bei 2×/d
Verabreichung. Die Kombination von 20 mg Benazepril plus 25 mg Hydrochlorothiazid 2×/d führte
12 Stunden nach Verabreichung zu einer Senkung des diastolischen Blutdrucks um ca. 18 mm Hg.
Pharmakokinetik
Zwischen den Komponenten von Cibadrex, Benazepril und Hydrochlorothiazid gibt es keine
pharmakokinetische Interaktion. Die pharmakokinetischen Eigenschaften, die die 2 Substanzen
jeweils alleine aufweisen, gelten auch für die Kombination der beiden Wirkstoffe.
Benazepril-HCl
Absorption
Mindestens 37% einer oralen Dosis von Benazepril-HCl wird resorbiert. Das Prodrug wird danach
rasch in den pharmakologisch wirksamen Metaboliten Benazeprilat umgewandelt. Wird Benazepril-
HCl auf nüchternen Magen eingenommen, werden maximale Plasmakonzentrationen von Benazepril
nach 30 min und von Benazeprilat nach 60–90 min erreicht. Nach oraler Verabreichung von
Benazepril-HCl beträgt die absolute Bioverfügbarkeit von Benazeprilat etwa 28% der Grösse, die
nach intravenöser Verabreichung des Metaboliten selbst erreicht wird.
Distribution
Benazepril und Benazeprilat werden in Humanserum zu etwa 95% an die Plasmaproteine (vor allem
Albumin) gebunden.
Die Proteinbindung wird vom Alter nicht beeinflusst. Im Steady-State beträgt das
Verteilungsvolumen von Benazeprilat etwa 9 l.
Bei wiederholter Verabreichung von 5-20 mg 1×/d kommt es zu keiner Veränderung der Kinetik von
Benazepril und Benazeprilat, und es kommt zu keiner Akkumulation von Benazepril. Benazeprilat
akkumuliert nur in geringem Umfang; die Steady-State-AUC (Fläche unter der Konzentrationskurve)
liegt etwa 20% über dem 24-Stunden-Wert, der nach der 1. Verabreichung erreicht wurde. Die
effektive Akkumulationshalbwertszeit von Benazeprilat beträgt etwa 10-11 Stunden. Der Steady-
State wird nach 2-3 Tagen erreicht.
Metabolismus
Benazepril wird in grossem Umfang metabolisiert. Als Hauptmetabolit entsteht Benazeprilat. Es wird
angenommen, dass diese Umwandlung hauptsächlich durch enzymatische Hydrolyse in der Leber
erfolgt. Zwei weitere Metaboliten sind Acylglucuronsäure-Konjugate von Benazepril und
Benazeprilat.
Elimination
Benazepril wird hauptsächlich durch metabolische Umwandlung innerhalb von 4 Stunden
vollständig aus dem Plasma eliminiert. Benazeprilat wird in 2 Phasen ausgeschieden; die initiale
Halbwertszeit beträgt etwa 3 Stunden, die terminale Halbwertszeit etwa 22 Stunden. Die terminale
Eliminationsphase (nach 24 und mehr Stunden) lässt eine starke Bindung von Benazeprilat an ACE
vermuten. Benazeprilat wird über die Niere und Galle ausgeschieden; im Vordergrund steht dabei bei
normaler Nierenfunktion die renale Ausscheidung.
Nach oraler Verabreichung von Benazepril-HCl werden weniger als 1% der Dosis in Form von
Benazepril und etwa 20% der Dosis als Benazeprilat im Harn aufgefunden.
Hydrochlorothiazid
Absorption
Hydrochlorothiazid wird zu etwa 60–80% resorbiert; maximale Plasmaspiegel werden innerhalb von
1.5-3 Stunden erreicht.
Distribution
Im Dosierungsbereich von 12.5-100 mg sind die Plasmakonzentrationen von Hydrochlorothiazid
proportional zur Dosis.
Hydrochlorothiazid reichert sich im Erythrozyten an. Während der Eliminationsphase sind die
Konzentrationen in den Erythrozyten 3-9 mal höher als im Plasma. Hydrochlorothiazid wird zu etwa
40–70% an Plasmaproteine gebunden. Während der terminalen Eliminationsphase beträgt das
Verteilungsvolumen schätzungsweise 3-6 l/kg; dies entspricht bei einem Körpergewicht von 70 kg
210-420 l.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt in der terminalen Phase ca. 10 Stunden.
In der terminalen Eliminationsphase wird Hydrochlorothiazid mit einer Halbwertszeit von
durchschnittlich 9.5-13 Stunden aus dem Plasma eliminiert.
Bei normaler Nierenfunktion erfolgt die Elimination von Hydrochlorothiazid nahezu ausschliesslich
durch renale Clearance, Q0 =0.05.
Im Durchschnitt werden 50–75% einer oralen Dosis in unveränderter Form im Urin aufgefunden.
Kombination
Die Bioverfügbarkeit von Benazeprilat und Hydrochlorothiazid wird durch die gleichzeitige
Verabreichung der beiden Komponenten nicht beeinflusst. Die fixe Kombination, Cibadrex
Filmtabletten, und die freie Kombination der beiden Einzelpräparate, Cibacen® und Esidrex®, sind
bioäquivalent.
Absorption
Es ist unwahrscheinlich, dass die Einnahme von Cibadrex mit oder nach einer Mahlzeit die
Resorption von Benazepril oder Hydrochlorothiazid in klinisch signifikantem Ausmass beeinflusst,
obschon diesbezüglich keine Studien mit der Kombination vorliegen.
Distribution
Hydrochlorothiazid passiert die Plazentaschranke und erreicht Konzentrationen in der Nabelvene, die
denen im mütterlichen Blut nahekommen. Das Arzneimittel akkumuliert im Fruchtwasser und
erreicht Konzentrationen, die bis 19 × höher sind als im Nabelvenenplasma. In der Muttermilch
werden - in Abhängigkeit vom Plasma- oder Blutspiegel der Mutter - äusserst niedrige
Konzentrationen von Benazepril und geringe Konzentrationen von Hydrochlorothiazid erreicht. Die
maximalen Konzentrationen von Benazepril und Benazeprilat betrugen nur 0.3% der Werte im
Plasma.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei älteren Patienten und Patienten mit einer Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 80 ml/min
verändert sich die Pharmakokinetik von Benazepril und Benazeprilat nur wenig. Höheres Alter und
eingeschränkte Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30-80 ml/min) haben jedoch einen erheblichen
Einfluss auf die Plasmaspiegel von Hydrochlorothiazid, d.h., die maximalen Plasmakonzentrationen
und die AUC-Werte erhöhen sich bei älteren Patienten um 60–70% bzw. 130–140% und bei
Patienten mit leicht bis mässig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30-80 ml/min)
um 80% bzw. 230%.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min) muss
Cibadrex mit besonderer Vorsicht angewendet werden (s. «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Leberzirrhose hat keinen Einfluss auf die Kinetik von Benazeprilat und Hydrochlorothiazid.
Präklinische Daten
Benazeprilhydrochlorid
Kanzerogenität: In den Langzeitstudien (bis zu 2 Jahre) an Ratten und Mäusen wurde festgestellt,
dass Benazeprilhydrochlorid kein onkogenes Potential besitzt.
Mutagenität: Benazeprilhydrochlorid zeigte in vivo und in vitro keine auf Mutagenität oder
Genotoxizität hinweisende Befunde.
Reproduktionstoxizität: Reproduktionstoxikologische Untersuchungen zeigten keine
Beeinträchtigung der Fertilität bei Ratten und bei keiner der drei untersuchten Spezies teratogene
Effekte. Embryotoxische Wirkungen traten bei Ratten und Mäusen ab einer Dosis von 150 mg/kg
KG/Tag und bei Kaninchen, einer Spezies, die besonders empfindlich auf die hypotensiven Effekte
von Benazeprilhydrochlorid reagiert, bei 15 mg/kg KG/Tag auf. Die Verabreichung während der
Peri-Postnatalperiode führte bei Ratten ab einer Dosis von 250 mg/kg KG/Tag zu einer verminderten
Gewichtszunahme der Jungtiere, was auf einen Übertritt des Wirkstoffes auf die Milch hindeutet.
Hydrochlorothiazid
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential: In vitro und in vivo Mutagenitätstests zur Induktion von
Gen- und Chromosomenmutationen durch Hydrochlorothiazid verliefen negativ.
Langzeituntersuchungen an Tieren auf ein tumorerzeugendes Potential von Hydrochlorothiazid
wurden nicht durchgeführt.
Reproduktionstoxizität: Hydrochlorothiazid passiert im Tierversuch die Plazenta. Untersuchungen an
drei Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung.
Hydrochlorothiazid geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Für Thiaziddiuretika ist
bekannt, dass sie die Laktation hemmen können.
Benazeprilhydrochlorid - Hydrochlorothiazid
Mutagenität: Eine umfangreiche Prüfung der beiden Einzelwirkstoffe ergab keine relevanten
Hinweise auf mutagene Wirkungen. In einer Reihe von In-vitro- und In-vivo-Genotoxizitätstests
wurde kein mutagenes Potential von Benazepril alleine oder in Kombination mit Hydrochlorothiazid
beobachtet.
Reproduktionstoxizität:
Teratogenität: Orale Dosen bis zu 150 mg/kg bei Ratten und 20 mg/kg bei Kaninchen wurden als
nicht teratogen beurteilt (das 11- bis 83-Fache der klinischen Dosis); Cibadrex wirkte jedoch
embryotoxisch bei maternal toxischen Dosierungen von 20 mg/kg bei Kaninchen (das 11-Fache der
klinischen Dosis) und 100 mg/kg bei Ratten (das 56-Fache der klinischen Dosis). Die einzelnen
Komponenten Benazepril-HCl und Hydrochlorothiazid wurden ebenfalls untersucht und in
Dosierungen zwischen dem 19- und dem 3'000-Fachen der klinischen Dosis als nicht teratogen für
Mäuse, Ratten oder Kaninchen bewertet.
Peri-/postnatal:
Basierend auf den Wirkungen von 100 mg/kg betrug der NOAEL in einer peri-postnatalen Studie mit
Cibadrex bei Ratten 50 mg/kg; in einer kleinen Dosisfindungsstudie wurden jedoch bei dieser
Dosisstufe Befunde erhoben. Bemerkenswerterweise war die Dosis von 100 mg/kg der NOAEL für
die Wirkung auf die Nachkommen in einer Ein-Generationen-Studie bei Ratten. In Anbetracht der
Resultate aller 3 Studien über peri-/postnatale Wirkungen von Benazeprilhydrochlorid und
Hydrochlorothiazid in Kombination wird der NOAEL für die Wirkungen auf die Nachkommen als
50 mg/kg und derjenige für die parentale Toxizität auf 10 mg/kg geschätzt. Bei höheren Dosen traten
bei Ratten keine direkten unerwünschten perinatalen oder postnatalen Benazeprilhydrochlorid-
bedingten Wirkungen infolge maternaler Toxizität auf. Bei Ratten waren Hydrochlorothiazid-Dosen,
die das 15-Fache der klinischen Dosis betrugen, mit einem verminderten Gewicht der Mutter und
geringerer Körpergewichtszunahme der Jungen assoziiert; diese Wirkungen wurden jedoch der
pharmakologischen Wirkung von Hydrochlorothiazid zugeschrieben.
Bei höheren Dosen wurden bei Ratten keine direkten perinatalen oder postnatalen unerwünschten
Wirkungen von Benazeprilhydrochlorid aufgrund maternaler Toxizität festgestellt.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Besondere Lagerungshinweise
Cibadrex vor Feuchtigkeit geschützt, nicht über 30 °C und für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Zulassungsnummer
51794 (Swissmedic).
Packungen
Filmtabletten zu 10/12.5 mg: 98 (teilbar). [B]
Filmtabletten zu 20/25 mg: 98 (teilbar). [B]
Zulassungsinhaberin
Novartis Pharma Schweiz AG, Risch; Domizil: 6343 Rotkreuz.
Stand der Information
Juli 2018.