Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Fachinformation
PROHANCE 0.5 mmol/ml
Zusammensetzung
Wirkstoff: Gadoteridolum
Hilfsstoffe: Calteridolum calcicum 0.23 mg, Trometamolum 1.21 mg, Aqua q.s. ad solutionem pro 1
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Injektionslösung.
1 ml ProHance enthält 279.3 mg (0.5 mmol) Gadoteridol.
Osmolarität bei 37°C (mOsmol/kg Wasser) 630
Dichte bei 25°C (g/ml) 1.14
Viskosität bei 20°C (cP) 2.0
Viskosität bei 37°C (cP) 1.3
pH 6.5 – 8.0
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Beim Einsatz in der Magnetresonanz-Tomographie (MRT) ermöglicht ProHance eine
Kontrastverstärkung des Gehirns, des Rückenmarks und des umgebenden Gewebes mit verbesserter
Darstellung von Läsionen mit abnormer Vaskularität oder von Läsionen, die mutmasslich mit einer
Zerstörung der Blut-Hirn-Schranke einhergehen. ProHance wird auch für die Ganzkörper-MRT
eingesetzt, wie z.B. Krankheitszustände an Kopf, Hals, Leber, Brust, dem muskuloskelettalem
System sowie den Weichteilen.
ProHance sollte nur dann angewendet werden, wenn die diagnostische Information notwendig ist und
mit einer Magnetresonanztomographie (MRT) ohne Kontrastmittelverstärkung nicht erhoben werden
kann.
Dosierung/Anwendung
Zwei Stunden vor der Untersuchung soll der Patient nüchtern bleiben.
Es ist die geringstmögliche Dosis zu verwenden, mit der eine für diagnostische Zwecke ausreichende
Kontrastverstärkung erzielt wird. Die Dosis wird abhängig vom Körpergewicht des Patienten
berechnet und sollte die in diesem Abschnitt angegebene empfohlene Dosis pro Kilogramm
Körpergewicht nicht überschreiten.
Die empfohlene Dosierung bei Kindern und Erwachsenen beläuft sich auf 0,1 mmol/kg einer 0,5 M
Lösung (0,2 mL/kg). In Ausnahmefällen wie z.B. Verdacht auf Gehirnmetastasen oder andere
kontrastarme Läsionen kann die zusätzliche Gabe von 0.4 ml/kg (0.2 mmol/kg) gerechtfertigt sein.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Eingeschränkte Nierenfunktion
ProHance sollte bei Patienten mit schwerer eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 30
ml/min/1.73m2) und bei Patienten in der perioperativen Phase einer Lebertransplantation nur nach
sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden und nur, wenn die diagnostische
Information notwendig ist und mit einer MRT ohne Kontrastmittelverstärkung nicht erhoben werden
kann (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“). Falls die Anwendung von ProHance
notwendig ist, sollte die Dosis 0.2 ml/kg (0.1 mmol/kg) Körpergewicht nicht übersteigen und
während eines Scans sollte nicht mehr als eine Dosis angewendet werden. Da keine Informationen
zur wiederholten Anwendung vorliegen, sollte die Injektion von ProHance nicht wiederholt werden,
es sei denn, der Abstand zwischen den Injektionen beträgt mindestens 7 Tage.
Kinder ab 6 Monaten
Wegen der unreifen Nierenfunktion bei Säuglingen bis zum Alter von 1 Jahr sollte ProHance bei
diesen Patienten nur nach sorgfältiger Abwägung in einer Dosis von höchstens 0.2 ml/kg (0.1
mmol/kg) Körpergewicht angewendet werden. Während eines Scans sollte nicht mehr als eine Dosis
angewendet werden. Da keine Informationen zur wiederholten Anwendung vorliegen, sollte die
Injektion von ProHance nicht wiederholt werden, es sei denn, der Abstand zwischen den Injektionen
beträgt mindestens 7 Tage.
Die Anwendung von ProHance wird bei Kindern unter 6 Monaten nicht empfohlen.
Von einem Ganzkörperscan bei Kindern unter 18 Jahren wird abgeraten.
Ältere Menschen (65 Jahre und älter)
Es ist keine Dosisanpassung notwendig. Trotzdem ist bei älteren Patienten Vorsicht geboten (siehe
„Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“).
Um eine vollständige Injektion des Kontrastmittels sicherzustellen, sollte nach der Injektion mit 5 ml
physiologischer Kochsalzlösung nachgespült werden. Die kontrastverstärkte MRT sollte binnen einer
Stunde nach der Injektion von ProHance abgeschlossen sein.
Parenterale Präparate sollten vor der Verabreichung visuell auf Partikel und Verfärbungen überprüft
werden, sofern Lösung und Behältnis dies zulassen. Unverbrauchte Restmengen an Kontrastmittel
sind zu entsorgen.
Kontraindikationen
Schrittmacher, Clips.
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung
ProHance ist kontraindiziert bei Kindern unter 6 Monaten.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Die für die Magnetresonanz-Bildgebung generell notwendigen Überlegungen und Vorkehrungen zur
Sicherheit gelten auch beim Einsatz von ProHance als Kontrastmittel. Diagnostische Verfahren unter
Verwendung von Kontrastmitteln sollten unter der Anleitung eines entsprechend ausgebildeten
Arztes durchgeführt werden, der mit dem anzuwendenden Verfahren gründlich vertraut ist.
Patienten mit bekannter Arzneimittelallergie oder anderen überempfindlichkeits-ähnlichen
Reaktionen müssen während der Behandlung sowie der Verabreichung des Kontrastmittels und,
wenn dies vom Arzt auf Grund des Patientenzustandes als notwendig erachtet wird, darüber hinaus
engmaschig beobachtet werden.
Wie bei anderen Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln gibt es auch bei ProHance Berichte über
anaphylaktische/anaphylaktoide Überempfindlichkeitsreaktionen. Diese Reaktionen zeigten sich mit
unterschiedlichem Schweregrad, einschliesslich anaphylaktischem Schock und Tod. Sie betrafen ein
oder mehrere Körpersysteme, vor allem das respiratorische, kardiovaskuläre und mukokutane
System waren betroffen. Häufig beobachtete Symptome waren trockener Hals, Halsirritation,
Dyspnoe, Engegefühl in der Brust, Hitzegefühl, Dysphagie, Brennen, Pharynx-, bzw. Larynxödem,
Hypotension.
Über einen anaphylaktischen Schock wurde sehr selten beim Gebrauch von ProHance berichtet.
Notwendige Medikamente und Geräte müssen vorhanden sein, falls schwerwiegende Reaktionen
vorkommen.
Wie bei anderen Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln sind bei Patienten mit einer niedrigen
Reizschwelle für Krampfanfälle spezielle Vorsichtsmassnahmen notwendig. Diese beinhalten eine
enge Überwachung dieser Patienten sowie die Verfügbarkeit von Ausrüstung und Medikamenten für
eine unverzügliche Behandlung möglicher Krampfanfälle.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Es wird empfohlen, vor der Anwendung von ProHance bei allen Patienten das Vorliegen einer
Nierenfunktionsstörung durch Labortests abzuklären.
Da Gadoteridol durch glomeruläre Filtration ausgeschieden wird, ist bei Patienten mit stark
eingeschränkter Nierenfunktion Vorsicht geboten (siehe auch „Pharmakokinetik” und “Spezielle
Dosierungsanweisungen”).
In Zusammenhang mit der Anwendung einiger Gadolinium-haltiger Kontrastmittel wurde bei
Patienten mit akuter oder chronischer schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 30 ml/min/1.73 m2) über
eine nephrogene systemische Fibrose (NSF) berichtet. Ein besonderes Risiko besteht auch bei
Patienten, die sich einer Lebertransplantation unterziehen, da die Inzidenz eines akuten
Nierenversagens in dieser Gruppe hoch ist. Da die Möglichkeit besteht, dass mit ProHance eine NSF
auftritt, sollte es daher bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion und bei
Patienten in der perioperativen Phase einer Lebertransplantation nur nach sorgfältiger Nutzen-
Risiko-Abwägung angewendet werden und nur, wenn die diagnostische Information notwendig ist
und mit einer MRT ohne Kontrastmittelverstärkung nicht erhoben werden kann.
Eine Hämodialyse kurz nach der Verabreichung von ProHance kann bei Patienten hilfreich sein, um
ProHance aus dem Körper zu entfernen. Es gibt kein Anzeichen dafür, dass die Einleitung einer
Hämodialyse zur Prävention oder Behandlung von NSF bei Patienten angezeigt ist, die sich nicht
schon einer Hämodialyse unterziehen (vgl. „Pharmakokinetik: Kinetik in besonderen klinischen
Situationen“).
Säuglinge
Wegen der unreifen Nierenfunktion bei Säuglingen bis zum Alter von 1 Jahr sollte ProHance bei
Patienten im Alter von 6 bis 12 Monaten nur nach sorgfältiger Abwägung
angewendet werden.
Ältere Menschen
Da die renale Clearance von Gadoteridol bei älteren Menschen beeinträchtigt sein kann, ist es
besonders wichtig, Patienten ab 65 Jahren bezüglich einer Nierenfunktionsstörung zu überprüfen.
Wird ProHance nicht mit Einmal-Spritzen injiziert, so ist peinlich darauf zu achten, dass die Spritzen
nicht mit Spuren von Reinigungsmittelrückständen kontaminiert sind.
Falls nach klinischer Beurteilung des Arztes sequentielle oder wiederholte Untersuchungen
erforderlich sind, sollten ausreichende Zeitabstände zwischen den Verabreichungen eingeplant
werden, um eine normale Clearance der Substanz aus dem Körper zu ermöglichen.
Wie auch bei Anwendung von anderen Kontrastmitteln können bei Gadoteridol anaphylaktoide
Reaktionen mit unter Umständen lebensbedrohlichen kardiovaskulären (Schock) oder
respiratorischen (Larynx-Ödem, Bronchospasmus) sowie Abdominalsymptomen, Urtikaria,
Angioödem oder neurologischen Komplikationen auftreten.
Bei jeder Untersuchung müssen deshalb die personellen Voraussetzungen für die Notfalltherapie
gegeben sein und das notwendige Material verwendungsbereit sein (Sauerstoff, Adrenalin,
Infusionsmaterial, Intubations- und Beatmungsmöglichkeiten, u.a.). Es ist unbedingt erforderlich, mit
der Anwendung der Notfallmassnahmen vertraut zu sein. Nach Kontrastmittelgabe soll der Patient
noch mindestens 30 bis 60 Minuten unter Aufsicht bleiben, da erfahrungsgemäss die Mehrzahl aller
schweren Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftritt.
Interaktionen
Arzneimittelinteraktionen mit Gadoteridol sind bisher nicht bekannt.
Weder durchgeführte klinische Studien noch Laborwerte ergaben signifikante Hinweise auf
Interaktionen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Es liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von ProHance bei Schwangeren vor.
Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche
Wirkungen in Bezug auf die Reproduktionstoxizität (siehe „Präklinische Daten“). Gadoteridol darf
während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, es sei denn, dass eine Anwendung von
Gadoteridol aufgrund des klinischen Zustands der Frau erforderlich ist.
Gadolinium-haltige Kontrastmittel werden in sehr geringen Mengen in die Muttermilch
ausgeschieden (siehe „Präklinische Daten“). In klinischen Dosen sind wegen der geringen in die
Milch ausgeschiedenen Menge und der schwachen Resorption aus dem Darmtrakt keine
Auswirkungen auf den Säugling zu erwarten. Ob das Stillen fortgesetzt oder nach der Verabreichung
von ProHance für 24 Stunden unterbrochen wird, sollten der Arzt und die stillende Mutter
entscheiden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Anhand des pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Profils wird keine oder eine
vernachlässigbare Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen durch den
Gebrauch von Gadoteridol erwartet.
Unerwünschte Wirkungen
Die nachfolgenden unerwünschten Wirkungen wurden nach der Anwendung von ProHance berichtet.
Spontan gemeldete unerwünschte Wirkungen sind mit der Häufigkeit „Unbekannt“ aufgeführt.
Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10); häufig (<1/10, ≥1/100); gelegentlich
(<1/100, ≥1/1’000); selten (<1/1'000, ≥1/10’000); sehr selten (<1/10'000), unbekannt (Häufigkeit auf
Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Immunsystem
Gelegentlich: anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen
Unbekannt: Angioödema
Psychiatrische Störungen
Selten: Ängstlichkeit
Nervensystem
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Parästhesie, Schwindel, Geschmacksveränderung
Selten: mentaler Leistungsabfall, gestörte Koordination, Konvulsion
Unbekannt: Bewusstlosigkeit, Koma, vasovagale Reaktion
Augen
Gelegentlich: erhöhter Tränenfluss
Ohr und Innenohr
Selten: Tinnitus
Herz
Selten: verlängertes P-R-Intervall, erhöhte Herzfrequenz, AV-Knotenrhythmus, Bradykardie
Unbekannt: Herzstillstand
Gefässe
Gelegentlich: Hautrötung, Hypotonie, Hypertonie
Atmungsorgane
Selten: Laryngospasmus, Dyspnoe, Rhinitis, Husten, Apnoe, pfeifendes Atmen
Unbekannt: Atemstillstand, Lungenödem
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Übelkeit
Gelegentlich: Mundtrockenheit, Erbrechen
Selten: Durchfall, Bauchschmerzen, Zungenödem, oraler Pruritus, Gingivitis, weicher Stuhl,
Dysphagie, erhöhter Speichelfluss
Haut
Gelegentlich: Pruritus, Ausschlag, Urtikaria
Selten: Gesichtsödem
Muskelskelettsystem
Selten: Steifheit
Nieren und Harnwege
Unbekannt: akutes Nierenversagen
Reaktionen an der Applikationsstelle
Gelegentlich: Schmerzen an der Injektionsstelle, Reaktionen an der Injektionsstelle (möglicherweise
durch Paravasation), Asthenia
Selten: Brustschmerz, Pyrexie
Untersuchungen
Gelegentlich: erhöhte Herzfrequenz
Beschreibung von ausgewählten unerwünschten Wirkungen
Vasovagale Reaktionen
Vasovagale Reaktionen, die selten zu vasovagaler Synkope führten, wurden während oder sofort
nach Gadoteridolanwendung berichtet. Dieser Zustand ist oft verbunden mit Angstgefühlen oder
schmerzhaften bzw. unangenehmen Reizen (z.B. Nadelstich für IV-Platzierung). Häufige Symptome
sind auch Übelkeit, Schwindel und Diaphorese.
In schweren Fällen können Synkopen auftreten. Die Patienten sind dann gewöhnlich blass und
diaphoretisch bei verändertem Bewusstseinszustand und bradykard. Zusätzlich können Patienten
häufig auch von unangenehmen Vorahnungen, Ruhelosigkeit, Schwäche und verstärktem
Speichelfluss geplagt werden. Eine klare Erkennung dieser Reaktion und eine Differentialdiagnose
von Überempfindlichkeits-, bzw. anaphylaktischen Reaktionen ist lebenswichtig, damit die richtigen
Behandlungsmassnahmen angewandt werden können, um den vagalen Reiz umzukehren.
Anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen
Wie mit anderen Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln gab es Berichte über
anaphylaktische/anaphylaktoide Überempfindlichkeitsreaktionen mit Gadoteridol. Diese Reaktionen
zeigten sich mit unterschiedlichem Schweregrad, eingeschlossen anaphylaktischer Schock und Tod.
Sie betreffen ein oder mehrere Körpersysteme, meistens das respiratorische, kardiovaskuläre
und/oder mukokutane System. Häufig berichtete Symptome schliessen ein: Engegefühl im Hals,
Halsirritation, Dyspnoe, Brustbeschwerden, Hitzegefühl, Dysphagie, Brennen, Rachen- oder
Kehlkopfödem, Hypotonie.
Akutes Nierenversagen
Fälle von akutem Nierenversagen wurden bei Patienten mit vorbestehender schwerwiegender
eingeschränkter Nierenfunktion berichtet.
Nephrogene systemische Fibrose
Einzelfälle von nephrogener systemischer Fibrose (NSF) wurden bei Gadoteridol-Anwendung
berichtet, die meisten bei Patienten, denen gleichzeitig andere Gadolinium- haltige Kontrastmittel
verabreicht wurden (vgl. „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“).
Überdosierung
Bislang wurde kein Fall von Überdosierung bekannt, daher sind auch keine Symptome einer
eventuellen Überdosierung bekannt. Gadoteridol kann durch Hämodialyse entfernt werden. Es gibt
jedoch keine Hinweise dafür, dass eine Hämodialyse zur Prävention einer nephrogenen systemischen
Fibrose (NSF) geeignet ist.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: V08CA04
Wirkungsmechanismus
ProHance ist eine klare, farblose bis leicht gelbliche, sterile, wässrige Lösung, die zur Injektion
bestimmt ist. Unter Anwendungsbedingungen ist ProHance hypertonisch, wobei die Osmolarität
etwa dem Zweifachen derjenigen des Plasmas entspricht. ProHance enthält keine
Konservierungsstoffe.
Gadoteridol als Wirkstoff von ProHance ist eine paramagnetische Substanz und entwickelt als solche
ein magnetisches Moment, sobald sie in ein magnetisches Feld eingebracht wird. Das von der
paramagnetischen Substanz verursachte magnetische Moment führt zu einem relativ grossen lokalen
magnetischen Feld, das die Relaxationsrate von Wasserprotonen in der Umgebung der
paramagnetischen Substanz verlängern kann. Bei der Magnetresonanz-Bildgebung hängt die
Darstellung von gesundem und pathologischem Hirngewebe zum Teil von Unterschieden der
Radiofrequenz-Signalstärke ab, die auftreten bei Unterschieden 1) der Protonendichte; 2) der
longitudinalen Spin-Gitter Relaxationszeiten (T1); und 3) der Spin-Spin oder transversalen
Relaxationszeit. Sobald Gadoteridol in ein magnetisches Feld eingebracht wird, verkürzt es die T1-
Relaxationszeiten in den Zielgeweben. In den empfohlenen Dosen wird der Effekt mit grösster
Sensitivität in sogenannten T1-gewichteten Sequenzen beobachtet.
Ein Defekt der Blut-Hirn-Schranke oder der normalen Vaskularität erlaubt eine Kumulation von
Gadoteridol bei Läsionen wie beispielsweise Neoplasmen, Abszessen und subakuten Infarkten.
Pharmakokinetik
Distribution
Nach intravenöser Verabreichung von Gadoteridol entspricht die Pharmakokinetik bei
gesunden Probanden einem offenen Zwei-Kompartiment-Modell. Die mittlere Verteilungs-
Halbwertszeit beträgt etwa 12 Minuten. Das Verteilungsvolumen von ca. 129 ml/kg entspricht
demjenigen des extrazellulären Wassers. Untersuchungen an Ratten ergaben keine Hinweise auf eine
Plasmaproteinbindung.
Metabolismus
Eine nachweisbare Biotransformation oder ein Abbau von Gadoteridol konnte nicht
beobachtet werden.
Elimination
Die mittlere Eliminationshalbwertszeit von Gadoteridol beträgt etwa 1 Stunde und 34 Minuten. Die
Substanz wird ausschliesslich mit dem Harn ausgeschieden (Ausscheidungsrate ca. 95% der
innerhalb von 24 Stunden nach der Injektion ausgeschiedenen Dosis).
Bei Gadoteridol entspricht die renale Clearance im Wesentlichen der plasmatischen Clearance (ca.
1.41 ml/min/kg bzw. 1.50 ml/min/kg). Dieser Befund weist darauf hin, dass das Präparat
hauptsächlich durch die Niere eliminiert wird. Die Clearance ähnelt derjenigen von Substanzen, die
der glomerulären Filtration unterliegen.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Niereninsuffizienz wird die VerteilungsHalbwertszeit
nur unwesentlich beeinträchtigt.
Die Eliminationshalbwertszeit erhöht sich im Vergleich zu gesunden Probanden mit 1 Stunde und
34 Minuten bei mittelschwerer Niereninsuffizienz auf 6 Stunden und 57 Minuten resp. auf 9 Stunden
und 32 Minuten bei schwerer Beeinträchtigung der Nierenleistung.
Die Serumclearance beträgt 37.2 ml/min bei mittelschwerer und 16.0 ml/min bei schwerer
Niereninsuffizienz.
Bei hämodialysepflichtigen Patienten wird ProHance effektiv hämodialysiert. Die Clearancerate von
Gadoteridol beträgt 97% der Kreatininclearance und 71% der Blutharnstoff-Nitrogen-Clearance.
Nach 3 Dialysesitzungen verbleiben noch ca. 2% der injizierten Dosis Gadoteridol im Blut.
Daten zur Kinetik bei Leberinsuffizienz liegen bisher nicht vor.
Präklinische Daten
Mutagenität
Die mutagenen Eigenschaften von Gadoteridol wurden in einer Versuchsreihe von in-vivo Tests
untersucht. Es ergaben sich keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.
Kanzerogenität
Es wurden keine Kanzerogenitätsuntersuchungen durchgeführt.
Reproduktion
Untersuchungen zur Fertilität, Embryotoxizität und der peri-/postnatalen Phase mit i.v.
verabreichtem Gadoteridol bei Ratten und Kaninchen ergaben im Dosisbereich von 6-10 mmol/kg
(60-100-fache Humandosis) Hinweise auf paternal-, maternal- und embryotoxische Effekte.
Sonstige Hinweise
Inkompatibilitäten
ProHance darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Bis zum jetzigen Zeitpunkt keine bekannt.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet
werden. ProHance darf nicht eingefroren werden. Eingefrorene Spritzen sollten verworfen werden.
Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern. Vor Licht geschützt aufbewahren. Für Kinder unzugänglich
aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Nur zum Einmalgebrauch. Restmengen sowie anderes Material entsorgen.
Abziehetikette für das Patientendossier
Die Abziehetikette ist zur Rückverfolgung auf die Patientenakte zu kleben, um eine genaue
Dokumentation des verwendeten Gadolinium-haltigen Kontrastmittels sicherzustellen. Die
verwendete Dosis ist ebenfalls anzugeben.
ProHance Fertigspritze
1) Gewindespitze des Kolbenstabs im Uhrzeigersinn in den Patronenkolben drehen und ein paar
Millimeter vorwärts schieben, um eine eventuelle Reibung zwischen Patronenkolben und
Spritzentrommel zu brechen.
2) Fertigspritze nach oben richten, Gummikappe aseptisch von der Spritzenspitze entfernen und mit
einer Stossdrehbewegung sterile Einweg-Kanüle oder sterilen Einweg-Schlauch mit kompatiblem
Luer-Anschluss aufsetzen.
3) Fertigspritze nach oben richten, Kolben nach vorne schieben, bis die Luft entwichen ist und sich
Flüssigkeit an der Kanülenspitze zeigt oder in den Schlauch eintritt. Die Injektion nach dem üblichen
Aspirationsverfahren durchführen. Zur Sicherstellung der vollständigen Kontrastmittelabgabe,
Fertigspritze danach mit physiologischer Kochsalzlösung spülen.
Zulassungsnummer
52599, 52273 (Swissmedic)
Packungen
Fertigspritzen 10 ml zu 2.793 g (5.0 mmol): 1 und 5, [B].
Fertigspritzen 15 ml zu 4.1895 g (7.5 mmol): 1 und 5, [B].
Fertigspritzen 17 ml zu 4.7481 g (8.5 mmol): 1 und 5, [B].
Durchstechflaschen 5 ml zu 1.3965 g (2.5 mmol): 1, 5, 10, 20 [B].
Durchstechflaschen 10 ml zu 2.793 g (5.0 mmol): 1, 5, 10, 20 [B].
Durchstechflaschen 15 ml zu 4.1895 g (7.5 mmol): 1, 5, 10, 20 [B].
Durchstechflaschen 20 ml zu 5.586 g (10 mmol): 1, 5, 10, 20 [B].
Durchstechflaschen 50 ml zu 13.965 g (25 mmol): 1, 10 [B].
Zulassungsinhaberin
BRACCO SUISSE SA, Manno
Stand der Information
April 2018