Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Information für Patientinnen und Patienten
Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden.
Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere
Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen
das Arzneimittel schaden.
Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.
MicardisPlus®, Tabletten
Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH
Was ist MicardisPlus und wann wird es angewendet?
MicardisPlus enthält zwei sich ergänzende Wirksubstanzen: Telmisartan und Hydrochlorothiazid.
Telmisartan gehört zu einer Gruppe blutdrucksenkender Arzneimittel, die Angiotensin-II-Rezeptor-
Antagonisten (Typ AT1) genannt werden. Telmisartan blockiert die Wirkung von Angiotensin II (eine
körpereigene Substanz, die die Blutgefässe verengt), sodass die Blutgefässe erschlaffen und Ihr
Blutdruck sinkt.
Hydrochlorothiazid gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Thiaziddiuretika bezeichnet
werden. Hydrochlorothiazid erhöht die Urinausscheidung und senkt so ebenfalls Ihren Blutdruck.
MicardisPlus wird für die Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) verwendet, wenn die
Behandlung mit Telmisartan oder Hydrochlorothiazid allein Ihren Blutdruck nicht ausreichend gesenkt
hat.
MicardisPlus darf nur auf Verschreibung des Arztes bzw. der Ärztin angewendet werden.
Wann darf MicardisPlus nicht eingenommen werden?
MicardisPlus darf nicht eingenommen werden, wenn Sie überempfindlich oder allergisch gegenüber
Telmisartan, Hydrochlorothiazid, einem der sonstigen Bestandteile der MicardisPlus Tabletten oder
gegenüber Sulfonamid-Abkömmlingen sind oder wenn Sie wegen einer seltenen Erbkrankheit Sorbitol
oder Laktose nicht vertragen.
Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie MicardisPlus nicht einnehmen.
Wenn Sie während der Einnahme dieses Arzneimittels schwanger werden, müssen Sie umgehend Ihren
Arzt bzw. Ihre Ärztin verständigen. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auch, wenn Sie eine
Schwangerschaft planen. Dies ist deshalb wichtig, weil Arzneimittel mit dieser Art von Wirkung bei
Einnahme während der Schwangerschaft schwere Schädigungen bei dem sich entwickelnden Kind
hervorrufen können. Wenn Sie stillen darf MicardisPlus ebenfalls nicht eingenommen werden.
Weiter darf MicardisPlus nicht angewendet werden bei starken Nieren- oder Leberfunktionsstörungen,
bei Gallenstauung und wenn Sie an einer Gallenwegsobstruktion (Abflussstörungen der
Gallenflüssigkeit aus der Gallenblase) oder Anurie (fehlende oder verminderte Absonderung des Harns)
leiden.
Wenn Sie an Gicht, Nierensteinen (Uratsteinen) oder starken Störungen des Elektrolythaushaltes oder
Flüssigkeitsverlust leiden, soll MicardisPlus ebenfalls nicht eingenommen werden.
MicardisPlus darf nicht gleichzeitig mit Aliskiren angewendet werden, wenn Sie an Diabetes mellitus
leiden oder eine eingeschränkte Nierenfunktion haben.
Falls früher anlässlich der Einnahme eines blutdrucksenkenden Arzneimittels Schwellungen im Gesicht,
an Lippen, Zunge oder im Rachen (Schluck- oder Atembeschwerden) auftraten, dürfen Sie MicardisPlus
nicht einnehmen.
MicardisPlus darf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht verabreicht werden.
Wann ist bei der Anwendung von MicardisPlus Vorsicht geboten?
Falls Sie einen Sehkraftverlust bemerken oder Augenschmerzen auftreten, kann dies auf eine
Flüssigkeitsansammlung im Gefässbett des Auges zurückführbar sein (Aderhauterguss) oder auf eine
Druckzunahme im Auge. Dies kann nach Einnahme von MicardisPlus innerhalb von Stunden bis
Wochen auftreten und kann zu einem permanenten Sehkraftverlust führen, falls nicht rechtzeitig eine
Behandlung eingeleitet wird. Informieren Sie daher beim Auftreten solcher Symptome umgehend Ihren
Arzt oder Ihre Ärztin und nehmen Sie MicardisPlus nicht weiter ein. Falls Sie eine Penicillin- oder
Sulfonamid-Allergie haben, ist das Risiko einen Aderhauterguss zu erleiden möglicherweise erhöht.
Vor dem Therapiebeginn muss Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wissen, ob Sie an Durchfall oder Erbrechen
leiden oder wenn Sie eine salzarme Diät einhalten.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie an folgenden Erkrankungen leiden:
Nierenerkrankungen oder auch nach Nierentransplantation oder Nierensteinen (Uratsteinen),
Lebererkrankungen, Herzerkrankungen oder Herzrhythmusstörungen, Zuckerkrankheit (Diabetes
mellitus), Gicht, Lupus erythematodes oder Störungen des Kalium- oder Kalziumspiegels im Blut,
bekannte Allergien (z.B. gegen Sulfonamiden oder Penizillin).
Informieren Sie ebenfalls Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie schon einmal Hautkrebs hatten oder falls
Sie während der Behandlung eine unerwartete Hautveränderung bemerken. Die Behandlung mit
Hydrochlorothiazid (einem der Wirkstoffe von MicardisPlus, insbesondere über längere Zeit und in
höherer Dosierung, kann zu einem erhöhten Risiko für bestimmte Arten von Haut- und Lippenkrebs
(nicht-melanozytärer, «weisser» Hautkrebs) führen.
Schützen Sie Ihre Haut vor Sonnenlicht und UV-Strahlen, solange Sie MicardisPlus anwenden, und
kontrollieren Sie Ihre Haut regelmässig, um Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin unerwartete Veränderungen
zeigen zu können.
Für Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin ist es besonders wichtig, über die Einnahme von folgenden
Arzneimitteln informiert zu sein: andere Substanzen zur Senkung des Blutdrucks, Diuretika
(harntreibende Mittel), Herzmittel wie Digoxin oder Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen,
Lithium, Arzneimittel zur Senkung des Cholesterins, Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit
(Diabetes), Cortisonpräparate, gewisse Arzneimittel gegen Schmerzen und Gelenkentzündungen,
Arzneimittel zur Behandlung der Gicht, Kalium- und Kalziumpräparate und Vitamin D.
Alkohol, Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Narkotika und gewisse Schmerzmittel können die Wirkung
von MicardisPlus verstärken und zu einem Abfall des Blutdrucks führen.
Falls MicardisPlus gleichzeitig mit nichtsteroidalen Schmerzmitteln (einschliesslich Acetylsalicylsäure)
eingenommen wird, sollte auf genügende Flüssigkeitseinnahme geachtet und die Nierenfunktion zu
Beginn der Kombinationstherapie untersucht werden.
Vorsicht ist geboten, wenn Sie mit einem ACE-Hemmer oder Aliskiren (Arzneimittel gegen
Bluthochdruck) behandelt werden.
Wenn Sie sich einer Operation unterziehen oder ein Narkosemittel oder Muskelrelaxanz erhalten
müssen, teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin unbedingt mit, dass Sie MicardisPlus einnehmen.
Gelegentlich bewirkt der wassertreibende Anteil Hydrochlorothiazid in MicardisPlus einen zu intensiven
Harnfluss oder Salzverlust. Anzeichen dafür können übermässiger Durst, Mundtrockenheit, allgemeine
Schwäche, Benommenheit, Muskelschmerzen oder –krämpfe, Übelkeit und Erbrechen oder eine
ungewöhnlich hohe Herzfrequenz sein. Sollte eines dieser Symptome bei Ihnen auftreten, wenden Sie
sich bitte an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Hydrochlorothiazid kann ebenfalls eine seltene Reaktion hervorrufen, die zu einer verminderten
Sehschärfe und Augenschmerzen führt. Diese können Anzeichen für einen erhöhten Augeninnendruck
sein und innerhalb von Stunden bis Wochen nach Beginn der Einnahme von MicardisPlus auftreten.
Ohne Behandlung können diese Anzeichen zu dauerhaftem Sehverlust führen.
Aufgrund möglicher Nebenwirkungen kann dieses Arzneimittel die Reaktionsfähigkeit, die
Fahrtüchtigkeit und Fähigkeit Maschinen zu bedienen beeinträchtigen.
Sorbitol (E 420)
MicardisPlus Tabletten zu 80/12,5 mg und 80/25 mg enthalten 337 mg Sorbitol pro Tablette.
Lactose
Bitte nehmen Sie MicardisPlus Tabletten erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein,
wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Natrium
Dieses Arzneimittel (MicardisPlus Tabletten zu 80/12,5 mg und 80/25 mg) enthält weniger als 1 mmol
Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Darf MicardisPlus während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen angewendet
werden?
MicardisPlus darf weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit eingenommen werden. Wenn Sie
während der Einnahme von MicardisPlus schwanger werden, informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre
Ärztin. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auch, wenn Sie eine Schwangerschaft planen.
Wie verwenden Sie MicardisPlus?
MicardisPlus wurde Ihnen verschrieben, weil Ihr bisheriges Arzneimittel nicht zu einer ausreichenden
Blutdrucksenkung geführt hat. In diesem Fall wird der Arzt bzw. die Ärztin Ihnen erklären, wie Sie von
Ihrer bisherigen Behandlung auf MicardisPlus 80/12,5 mg umstellen.
Die übliche Dosis von MicardisPlus ist eine Tablette täglich. Falls Ihr Blutdruck zu hoch bleibt, kann Ihr
Arzt bzw. Ihre Ärztin eine Änderung der Medikation für erforderlich halten.
Patientinnen und Patienten mit Lebererkrankungen (leicht bis mittelstark eingeschränkte Leberfunktion)
sollten nicht mehr als Telmisartan 40 mg und Hydrochlorothiazid 12,5 mg einmal täglich einnehmen.
Die Tabletten sollen immer zur gleichen Tageszeit (z.B. morgens) mit einer ausreichenden Menge an
Flüssigkeit geschluckt werden. Sie können MicardisPlus zu oder zwischen den Mahlzeiten einnehmen.
Im Falle einer Überdosis benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder setzen Sie sich mit
der Notaufnahme des nächsten Krankenhauses in Verbindung.
Wenn Sie vergessen haben Ihr Arzneimittel einzunehmen, sollten Sie, sobald Sie dies bemerken, die
Dosis am gleichen Tag zu sich nehmen. Ist dies nicht mehr möglich, nehmen Sie Ihre verschriebene
Dosis von MicardisPlus am nächsten Tag ein; nehmen Sie keine doppelte Dosis.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke
zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder
Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann MicardisPlus haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von MicardisPlus auftreten:
Über Fälle von allergischen Reaktionen mit Schwellung der Lippen, der Zunge, des Rachens und/oder
des Gesichtes (angioneurotisches Ödem), Jucken, Hautausschlag und Nesselausschlag (Urtikaria) wurde
berichtet. Sollten Sie solche Symptome bei sich verspüren, so ist sofort der Arzt bzw. die Ärztin zu
benachrichtigen.
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
·Schwindelgefühl;
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
·Kaliummangel;
·Angstgefühle;
·Ohnmachtsanfälle;
·Fehlempfindungen der Haut (wie z.B. Kribbeln);
·Schwindelgefühl;
·schneller Puls, Herzrhythmusstörungen;
·zu tiefer Blutdruck;
·Atembeschwerden;
·Durchfall;
·Blähungen;
·Mundtrockenheit;
·Rückenschmerzen;
·Muskelschmerzen;
·Muskelkrämpfe;
·Impotenz;
·Brustschmerzen;
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
·Bronchitis;
·Hals- und Nasennebenhöhlenentzündung;
·Aktivierung oder Verschlechterung eines systemischen Lupus erythematodes (eine Krankheit, bei der
sich das körpereigene Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet und Gelenkschmerzen,
Hautausschlag und Fieber verursacht);
·Natriummangel;
·Anstieg der Harnsäure im Blut;
·Depression;
·Schlafstörungen, Schlaflosigkeit;
·Sehstörungen wie vorübergehendes verschwommenes Sehen;
·Atembeschwerden (einschliesslich Lungenentzündung und Lungenödem);
·Bauchschmerzen;
·Entzündung der Magenschleimhaut
·Verdauungsstörungen;
·Verstopfung;
·Erbrechen;
·Funktionsstörung der Leber;
·Schwellung der Haut;
·Hautrötungen; -jucken; -Ausschlag; Nesselfieber;
·starkes Schwitzen;
·Gelenk- und Beinschmerzen;
·Muskelkrämpfe (Wadenkrämpfe);
·Gliederschmerzen;
·grippeähnliche Symptome;
·Schmerzen;
·Veränderungen von Laborwerten
Ferner können auch die folgenden Nebenwirkungen auftreten, die unter Behandlung mit Telmisartan
oder Hydrochlorothiazid allein beobachtet wurden:
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
·Anstieg der Blutfettwerte
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
·Infektionen der Harnwege einschliesslich Blasenentzündung;
·Blutarmut (Anämie);
·Kaliumüberschuss;
·Langsamer Puls;
·Beeinträchtigung der Nierenfunktion einschliesslich eines akuten Nierenversagens;
·Schwäche;
·Magnesiumarmut;
·Appetitverlust;
·Leichte Übelkeit
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
·Infektionen bis hin zur tödlichen Blutvergiftung (Sepsis);
·Veränderungen des Blutbildes (zum Teil schwerwiegend);
·Überempfindlichkeit, starke allergische Reaktionen;
·Senkung der Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie) (bei Diabetikern);
·Blutzuckeranstieg;
·Ausscheidung von Zucker über den Urin;
·Verschlechterung der diabetischen Stoffwechsellage;
·Magenbeschwerden;
·erhöhtes Kalzium im Blut;
·Gelbsucht;
·Lichtempfindlichkeit;
·Kopfscherzen;
·Benommenheit;
·Ekzem;
·schwerwiegende Erkrankungen der Haut;
·Sehnenentzündungsähnliche Symptome;
·Arthrose;
·Reduzierte Hämoglobinwerte
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)
·Entzündung der Bauchspeicheldrüse;
·Gewebebeschädigte Entzündungen von Gefässen;
·Flächenhafte Hautablösung;
·entzündliche Erkrankung der Haut oder Schleimhaut;
·Veränderung des Blutbildes, schwerwiegend
Einzelfälle
·Haut- und Lippenkrebs (nicht-melanozytärer, «weisser» Hautkrebs);
·Gelbsehen, akute Kurzsichtigkeit, akuter grüner Star (Engwinkelglaukom);
·Des Weiteren gab es einzelne Fälle von vorübergehender akuter Kurzsichtigkeit oder grünem Star
(kann sich innerhalb von Stunden bis Wochen nach Einnahme von MicardisPlus mit verminderter
Sehschärfe oder Augenschmerz äussern), Aderhauterguss oder Druckzunahme im Auge (äussert sich als
Sehkraftverlust oder Augenschmerzen; siehe «Wann ist bei der Einnahme von MicardiPlus Vorsicht
geboten?»)
·Schiessscheiben-Läsion der Haut
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin,
Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind.
Darüber hinaus sollten Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin umgehend jegliche unerwarteten
Veränderungen der Haut zeigen, die Sie während der Behandlung mit MicardisPlus beobachten.
Was ist ferner zu beachten?
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Lagerungshinweis
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.
Vor Feuchtigkeit geschützt und in der Originalverpackung aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Weitere Hinweise
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin.
Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in MicardisPlus enthalten?
Wirkstoffe
1 Tablette zu 80/12,5 mg enthält: Telmisartan 80 mg und Hydrochlorothiazid 12,5 mg
1 Tablette zu 80/25 mg enthält: Telmisartan 80 mg, Hydrochlorothiazid 25 mg
Hilfsstoffe
MicardisPlus: 80/12,5 mg:
Natriumhydroxid, Povidon K 25, Meglumin, Sorbitol (E 420), Magnesiumstearat, Lactose-Monohydrat,
mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Maisstärke, rotes Eisenoxid (E 172)
MicardisPlus: 80/25 mg:
Natriumhydroxid, Povidon K 25, Meglumin, Sorbitol (E 420), Magnesiumstearat, Lactose-Monohydrat,
mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Maisstärke, gelbes Eisenoxid
(E 172)
Zulassungsnummer
55970 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie MicardisPlus? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
MicardisPlus 80/12,5 mg: Packungen zu 28 und 98 Tabletten.
MicardisPlus 80/25 mg: Packungen zu 28 und 98 Tabletten.
Zulassungsinhaberin
Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH, Basel
Diese Packungsbeilage wurde im September 2021 letztmals durch die Arzneimittelbehörde
(Swissmedic) geprüft.
Fachinformation
MicardisPlus®
Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH
Zusammensetzung
Wirkstoff: Telmisartan und Hydrochlorothiazid.
Hilfsstoffe: Lactose, Sorbitol, Excip. pro compresso.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
1 Tablette zu 80/12,5 mg enthält: Telmisartan 80 mg, Hydrochlorothiazid 12,5 mg.
1 Tablette zu 80/25 mg enthält: Telmisartan 80 mg, Hydrochlorothiazid 25 mg.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
MicardisPlus 80/12,5 mg ist indiziert zur Behandlung der leichten bis mittelschweren Hypertonie,
wenn mittels Monotherapie mit Telmisartan oder Hydrochlorothiazid der Blutdruck nicht
ausreichend kontrolliert ist.
MicardisPlus 80/25 mg ist indiziert bei Patienten, deren Blutdruck durch MicardisPlus 80/12,5 mg
nicht ausreichend kontrolliert ist, oder bei Patienten, die bereits mit Telmisartan behandelt sind und
separat Hydrochlorothiazid erhalten.
Dosierung/Anwendung
Erwachsene
Von MicardisPlus sollte einmal täglich eine Tablette eingenommen werden.
Vor der Umstellung auf MicardisPlus kann die Telmisartan-Dosis erhöht werden. Ein direkter
Wechsel von der Monotherapie zu fixen Kombinationen kann in Betracht gezogen werden.
·MicardisPlus 80/12,5 mg kann bei Patienten gegeben werden, deren Blutdruck mit Micardis 80 mg
alleine oder mit der Dosiskombination Telmisartan 40 mg plus Hydrochlorothiazid 12,5 mg nicht
ausreichend kontrolliert ist.
·MicardisPlus 80/25 mg kann bei Patienten gegeben werden, deren Blutdruck mit MicardisPlus
80/12,5 mg nicht ausreichend kontrolliert ist oder bei Patienten, die bereits mit Telmisartan behandelt
sind und separat Hydrochlorothiazid erhalten.
Die maximale Blutdrucksenkung wird im Allgemeinen mit MicardisPlus 4-8 Wochen nach
Therapiebeginn erreicht. Falls erforderlich kann MicardisPlus zusammen mit einem anderen
Antihypertonikum appliziert werden (siehe «Interaktionen»).
MicardisPlus kann mit dem Essen oder nüchtern eingenommen werden.
Falls der Patient vergessen hat, MicardisPlus einzunehmen, kann er die vergessene Dosis noch am
gleichen Tag einnehmen. Ist dies nicht mehr möglich, nimmt er seine übliche Dosis am nächsten Tag
(keine doppelte Dosis!).
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ältere Patienten
Eine Anpassung der Dosis ist nicht notwendig.
Kinder und Jugendliche
Sicherheit und Wirksamkeit von MicardisPlus wurden bei Kindern und Jugendlichen bis zu 18
Jahren nicht untersucht.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Aufgrund des Hydrochlorothiazid-Anteils darf MicardisPlus bei Patienten mit schwerer
Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/min, siehe «Kontraindikationen») nicht
angewandt werden. Bei Patienten mit leicht bis mässig eingeschränkter Nierenfunktion liegen nur
begrenzte Erfahrungen mit Telmisartan vor. Regelmässige Überprüfung der Nierenfunktion wird
empfohlen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit leicht bis mässig eingeschränkter Leberfunktion sollte die Dosierung von
Telmisartan 40 mg und Hydrochlorothiazid 12,5 mg die einmal tägliche Gabe nicht überschreiten.
MicardisPlus ist bei Patienten mit schweren Leberschäden nicht angezeigt (siehe
«Kontraindikationen»). Thiazide sollten bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen mit Vorsicht
angewandt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kontraindikationen
Zweites und drittes Schwangerschaftstrimenon (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»);
Stillzeit (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»);
Starke Leberfunktionsstörung, obstruktive Gallenwegserkrankungen und Cholestase;
Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/Min.), Anurie;
Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile von MicardisPlus oder gegenüber
Sulfonamidderivaten (da Hydrochlorothiazid ein Sulfonamidderivat ist);
Seltene erbliche Fruktose-Intoleranz auf Grund des Sorbitol-Gehaltes der Tabletten (siehe
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»);
Wie bei allen Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, wenn bei einer früheren Behandlung mit einem
ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten ein angioneurotisches Ödem aufgetreten
ist;
Therapieresistente Hypokaliämie, Hyponatriämie und Hyperkalzämie und symptomatische
Hyperurikämie (Gicht oder Uratsteine in der Anamnese);
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Die gleichzeitige Anwendung von MicardisPlus mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei
Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR <60 ml/min/1,73 m2)
kontraindiziert.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Schwangerschaft
Eine Behandlung mit Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten darf nicht während einer
Schwangerschaft begonnen werden. Bei Patientinnen mit Schwangerschaftswunsch sollte eine
Umstellung auf eine andere blutdrucksenkende Behandlung mit bewährtem Sicherheitsprofil für
Schwangere erfolgen, es sei denn, eine Fortführung der Behandlung mit Angiotensin-II-Rezeptor-
Antagonisten wird als unverzichtbar angesehen. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die
Behandlung mit Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten unverzüglich zu beenden und falls
erforderlich eine andere Therapie einzuleiten.
Patienten mit Natriummangel und/oder Volumenmangel
Bei Patienten mit schwerem Natriummangel und/oder Volumenmangel (z.B. bei hochdosierter
Diuretikatherapie, Durchfall und Erbrechen, salzarmer Diät) kann eine symptomatische Hypotonie
nach Beginn der Behandlung mit Inhibitoren des Renin-Angiotensin-Systems auftreten. Ein Natrium-
und/oder Volumendefizit sollte vor dem Beginn einer Behandlung mit MicardisPlus ausgeglichen
werden. Wenn angebracht, sollte die diuretische Dosis zeitweilig reduziert werden.
Renovaskuläre Hypertonie
Patienten mit bilateraler Nierenarterienstenose oder Stenose der Nierenarterie bei Einzelniere, die mit
Arzneimitteln, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System beeinflussen, behandelt werden, haben
ein erhöhtes Risiko einer schweren Hypotonie und Niereninsuffizienz.
Eingeschränkte Nierenfunktion und Nierentransplantation
Als Folge der Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und Hydrochlorothiazid
können Veränderungen der Nierenfunktion bei hierfür anfälligen Personen erwartet werden. Die
periodische Kontrolle der Kalium-, Kreatinin- und Harnsäure-Serumspiegel wird empfohlen. Bisher
liegen keine Erfahrungen mit Telmisartan bei der Behandlung von nierentransplantierten Patienten
vor.
Thiaziddiuretika einschliesslich Hydrochlorothiazid verlieren ihren diuretischen Effekt, wenn die
Kreatinin-Clearance weniger als 30 ml/min beträgt (oder bei Kreatininspiegeln im Serum über 2,5
mg/100 ml). In einem solchen Fall ist ein Schleifendiuretikum vorzuziehen.
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-
Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und eine Abnahme
der Nierenfunktion (einschliesslich eines akuten Nierenversagens) erhöht. Eine duale Blockade des
RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-
Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen (siehe «Interaktionen»).
Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur
unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von
Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer
Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.
Andere Zustände mit Stimulation des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems
Bei Patienten, deren Gefässtonus und Nierenfunktion im Wesentlichen von der Aktivität des Renin-
Angiotensin-Aldosteron-Systems abhängt (z.B. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder
zugrundeliegender Nierenerkrankung, einschliesslich Nierenarterienstenose), wurde eine Behandlung
mit Arzneimitteln, die dieses System beeinflussen, mit akuter Hypotonie, Hyperazotämie, Oligurie
oder in seltenen Fällen akutem Nierenversagen in Verbindung gebracht.
Primärer Aldosteronismus
Patienten mit primärem Aldosteronismus sprechen im Allgemeinen nicht auf Antihypertonika an,
deren Wirkung auf der Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems beruht. Daher wird die
Anwendung von MicardisPlus nicht empfohlen.
Aorten- und Mitralklappenstenose, obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie
Wie bei anderen Vasodilatatoren ist bei Patienten mit Aorten- oder Mitralklappenstenose oder
obstruktiver hypertropher Kardiomyopathie besondere Vorsicht angezeigt.
Metabolische und endokrine Wirkungen
Die Behandlung mit Thiaziden kann die Glukose-Toleranz beeinträchtigen. Bei Diabetikern kann
eine Dosisanpassung des Insulins oder oraler Antidiabetika erforderlich sein. Ein latenter Diabetes
mellitus kann sich unter der Behandlung mit Thiaziden manifestieren.
Ein Anstieg der Cholesterin- und Triglyzeridspiegel wurde mit der diuretischen Thiazid-Therapie in
Zusammenhang gebracht; jedoch wurden nur geringe oder keine Wirkungen bei der in MicardisPlus
enthaltenen Dosis von 12,5 mg berichtet.
Bei einigen Patienten kann es unter Thiazid-Therapie zu einer Hyperurikämie kommen oder Gicht
ausgelöst werden.
Elektrolytstörungen
Wie bei allen Patienten, die mit Diuretika behandelt werden, sollte in regelmässigen Abständen die
Bestimmung der Serumelektrolyte erfolgen.
Thiazide, einschliesslich Hydrochlorothiazid, können Flüssigkeits- oder Elektrolytstörungen
verursachen (einschliesslich Hypokaliämie, Hyponatriämie und hypochlorämische Alkalose).
Warnende Anzeichen von Flüssigkeits- oder Elektrolytstörung sind Mundtrockenheit, Durst,
Schwäche, Lethargie, Schläfrigkeit, Unruhe, Muskelschmerzen oder -krämpfe, Muskelermüdung,
Hypotonie, Oligurie, Tachykardie und gastrointestinale Störungen, wie Übelkeit oder Erbrechen
(siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Hypokaliämie
Obwohl es bei der Einnahme von Thiaziddiuretika zu Hypokaliämie kommen kann, kann die
gleichzeitige Behandlung mit Telmisartan die Diuretika bedingte Hypokaliämie verringern. Ein
grösseres Risiko einer Hypokaliämie besteht bei Patienten mit Leberzirrhose, bei Patienten unter
forcierter Diurese, bei Patienten mit unzureichender oraler Elektrolytaufnahme und bei Patienten
unter einer begleitenden Behandlung mit Kortikosteroiden oder ACTH (siehe auch «Interaktionen»).
Hyperkaliämie
Während der Behandlung mit Arzneimitteln, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
beeinflussen, kann eine Hyperkaliämie auftreten, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion und/oder Herzinsuffizienz. Eine adäquate Kontrolle des Serumkaliumspiegels wird
bei Risikopatienten empfohlen.
Auf Erfahrung mit Arzneimitteln beruhend, die das Renin-Angiotensin-System beeinflussen, kann
die gleichzeitige Verabreichung von kaliumsparenden Diuretika, Kaliumpräparaten, Kalium
enthaltenden Salzersatzpräparaten, oder anderen Arzneimitteln, die eine Erhöhung des
Kaliumspiegels verursachen können (Heparin, etc.), zu einem Anstieg des Serumkaliums führen und
soll deswegen nur mit Vorsicht zusammen mit MicardisPlus erfolgen (siehe «Interaktionen»).
Hyponatriämie und hypochlorämische Alkalose
Es gibt keine Hinweise dafür, dass MicardisPlus eine durch Diuretika hervorgerufene Hyponatriämie
verringern oder verhindern könnte. Der Chloridmangel ist meist gering und bedarf keiner
Behandlung.
Hyperkalzämie
Thiazide können die Ausscheidung von Kalzium mit dem Urin verringern und zu einer zeitweise
auftretenden leichten Erhöhung des Serumkalziums führen, auch wenn keine anderen Störungen des
Kalziumstoffwechsels bekannt sind. Eine deutliche Hyperkalzämie kann ein Hinweis auf einen
versteckten Hyperparathyroidismus sein. Thiazide sollten vor der Durchführung einer
Funktionsprüfung der Nebenschilddrüse abgesetzt werden.
Hypomagnesiämie
Thiazide erhöhen nachweislich die Magnesiumausscheidung im Urin, was zu einer
Hypomagnesiämie führen kann (siehe auch «Interaktionen»).
Eingeschränkte Leberfunktion
Telmisartan wird überwiegend über die Gallenflüssigkeit ausgeschieden. Bei Patienten mit
obstruktiver Gallenfunktionsstörung, Cholestase oder schwerwiegender Leberinsuffizienz kann von
einer reduzierten Clearance ausgegangen werden. MicardisPlus sollte bei diesen Patienten nicht
angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»). Bei leichter bis mittelschwerer
Leberfunktionsstörung soll MicardisPlus nur mit Vorsicht angewendet werden (siehe
«Dosierung/Anwendung»).
Thiaziddiuretika sollten bei Patienten mit Leberfunktionsstörung oder progressiver Lebererkrankung
mit Vorsicht angewandt werden, da bereits geringfügige Änderungen im Flüssigkeits- und
Elektrolythaushalt ein Leberkoma auslösen können.
Diabetes mellitus
Wie Post-hoc-Analysen von zwei Placebo-kontrollierten Telmisartan-Studien gezeigt haben, ist bei
Patienten mit Diabetes mellitus, bei welchen in der Vorgeschichte weder eine koronare
Herzkrankheit noch einen Myokardinfarkt bekannt ist und die keine Acetylsalicylsäure, keinen Beta-
Blocker und keine Nitrate einnehmen, bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Telmisartan das
Risiko für fatale Myokardinfarkte und unerwartete kardiovaskuläre Todesfälle (Todesfälle, bei denen
eine ischämische kardiovaskuläre Ursache vermutet aber nicht bestätigt wurde, die innerhalb 24
Stunden nach den ersten Symptomen auftraten und bei denen keine andere Ätiologie nachgewiesen
wurde) erhöht (Hazard Ratio 3,25; 95%-Konfidenzintervall 1,38-7,65). Bei Patienten mit Diabetes
mellitus kann die koronare Herzkrankheit asymptomatisch verlaufen und demzufolge nicht
diagnostizier sein. Daher sollten die Patienten mit Diabetes mellitus diesbezüglich diagnostisch
untersucht und entsprechend behandelt werden, bevor eine Therapie mit MicardisPlus begonnen
wird.
Ethnische Unterschiede
Wie bei Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmern beobachtet, sind Angiotensin-Rezeptor-
Antagonisten einschliesslich Telmisartan offensichtlich weniger wirksam bei Patienten mit dunkler
Hautfarbe als bei weissen Patienten. Dies beruht möglicherweise auf einer höheren Prävalenz
niedriger Reninspiegel bei hypertensiven Patienten aus dieser Bevölkerungsgruppe.
Andere
Wie bei jedem Antihypertensivum kann ein übermässiger Blutdruckabfall bei Patienten mit
ischämischer Herzkrankheit oder ischämischer kardiovaskulärer Erkrankung zu einem
Myokardinfarkt oder Schlaganfall führen.
Allgemeines
Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Hydrochlorothiazid können bei Patienten mit oder ohne
anamnestisch bekannte Allergie oder Bronchialasthma auftreten, sind jedoch wahrscheinlicher bei
Patienten mit einer solchen Anamnese.
Exazerbationen oder Aktivierung eines Lupus erythematodes wurden bei Gabe von Thiaziddiuretika
berichtet.
Sorbitol
MicardisPlus Tabletten zu 80/12,5 mg und 80/25 mg enthalten 337 mg Sorbitol. Patienten mit einer
seltenen erblichen Fruktose-Intoleranz sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Laktose
MicardisPlus Tabletten zu 80/12,5 mg enthalten 112 mg Laktosemonohydrat, diejenigen zu 80/25
mg enthalten 99 mg Laktosemonohydrat. Patienten mit einer seltenen erblichen Galaktose-Intoleranz
(u.a. Galaktosämie) sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Akute Myopie und sekundäres Engwinkelglaukom
Hydrochlorothiazid, ein Sulfonamid, kann idiosynkratische Reaktionen hervorrufen, welche zu
akuter transienter Myopie oder zu akutem Winkelblockglaukom führen können. Dies äussert sich in
akut verminderter Sehschärfe oder Augenschmerz, welche typischerweise innerhalb von Stunden bis
Wochen nach Beginn der Medikamentengabe auftreten.
Unbehandelte akute Winkelblockglaukome können zu permanentem Visusverlust führen. Die
Initialbehandlung besteht im schnellstmöglichen Absetzen des Hydrochlorothiazids. Chirurgische
und medizinische Massnahmen müssen in Betracht gezogen werden, sollte der intraokulare Druck
auf andere Weise unkontrollierbar bleiben. Ein Risikofaktor für die Entstehung eines
Winkelblockglaukoms unter der Behandlung mit Hydrochlorothiazid könnte eine vorbestehende
Sulfonamid- oder Penicillin-Allergie sein.
Interaktionen
Telmisartan
Keine klinisch relevante Interaktion wurde bei einer gleichzeitigen Anwendung von Telmisartan mit
folgenden Substanzen festgestellt:
Hydrochlorothiazid, Glibenclamid, Ibuprofen, Paracetamol, Warfarin, Amlodipin und Simvastatin.
Ramipril
In einer Studie führte die gleichzeitige Gabe von Telmisartan und Ramipril zu einem Anstieg um bis
zum 2,5fachen in der AUC0-24 und der Cmaxvon Ramipril und Ramiprilat. Die klinische Bedeutung
dieser Beobachtung ist nicht bekannt, aber diese Kombination ist aus Sicherheitsgründen nur mit
Vorsicht anzuwenden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Telmisartan und Hydrochlorothiazid
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-
Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und eine Abnahme
der Nierenfunktion (einschliesslich eines akuten Nierenversagens) erhöht. Eine duale Blockade des
RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-
Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen.
Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur
unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von
Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer
Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden (siehe «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Andere Antihypertensiva
Telmisartan und Hydrochlorothiazid können die blutdrucksenkende Wirkung von anderen
Antihypertensiva verstärken.
Digitalisglycoside
Unter Telmisartan und Digoxin wurde ein 20%iger Anstieg (in einem Einzelfall ein 39%iger
Anstieg) der niedrigsten mittleren Digoxinkonzentration im Plasma beobachtet. Zusätzlich kann
Hydrochlorothiazid über eine Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie das Auftreten von Digitalis-
bedingten Herzrhythmusstörungen begünstigen. Deshalb ist die Überwachung der Digoxin- und
Kaliumplasmaspiegel zu erwägen.
Lithium
Ein reversibler Anstieg der Serumlithiumkonzentration und deren Toxizität wurde bei gleichzeitiger
Verabreichung von Lithium und Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmern berichtet. Einige Fälle
wurden unter Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, einschliesslich Telmisartan, berichtet. Ferner
verringern Thiazide die renale Clearance von Lithium, so dass ein erhöhtes Risiko einer
Lithiumtoxizität durch MicardisPlus entstehen könnte. Die gleichzeitige Verabreichung von Lithium
und MicardisPlus sollte nur unter strenger medizinischer Überwachung erlaubt werden und wird
demzufolge nicht empfohlen. Wenn sich diese Kombination als notwendig erweist, wird die
sorgfältige Kontrolle des Serumlithium-Spiegels bei gleichzeitiger Anwendung empfohlen.
Arzneimittel, die den Kaliumspiegel erhöhen oder eine Hyperkaliämie auslösen können (z.B. ACE-
Hemmer, kaliumsparende Diuretika, Kaliumpräparate, kaliumhaltige Salzersatzpräparate oder andere
Arzneimittel wie Heparin).
Die gleichzeitige Verabreichung Kaliumspiegel anhebender Substanzen mit MicardisPlus kann zu
einem Anstieg des Serumkaliums führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Arzneimittel, die durch eine Störung des Serumkaliums beeinflusst werden
Eine regelmässige Überwachung des Serumkaliums und EKG‘s wird empfohlen, wenn MicardisPlus
zusammen mit Arzneimitteln angewandt wird, die durch Störungen des Serumkaliums beeinflusst
werden (z.B. Digitalisglykoside, Antiarrhythmika) und den nachfolgend aufgeführten Arzneimitteln,
die Torsades de Pointes auslösen können (einschliesslich einiger Antiarrhythmika), wobei
Hypokaliämie ein prädisponierender Faktor ist.
·Klasse Ia Antiarrhythmika (z.B. Chinidin, Disopyramid)
·Klasse III Antiarrhythmika (z.B. Amiodaron, Sotalol, Ibutilid)
·Einige Antipsychotika (z.B. Thioridazin, Chlorpromazin, Levomepromazin, Sulpirid, Amisulprid,
Tiaprid, Haloperidol)
·Andere (z.B. Cisaprid, Erythromycin intravenös, Halofantrin, Mizolastin, Pentamidin, Vincamin
intravenös)
Hydrochlorothiazid
Arzneimittel, die mit Kaliumverlust und Hypokaliämie in Zusammenhang stehen (z.B. kaliuretische
Diuretika, Laxantien, Kortikosteroide, ACTH, Amphotericin, Carbenoxolon, Penicillin G Natrium,
Salicylsäure und Salicylate).
Wenn diese Arzneimittel zusammen mit der Hydrochlorothiazid-Telmisartan-Kombination
verschrieben werden sollen, wird die Kontrolle der Plasmakalium-Spiegel empfohlen. Diese
Arzneimittel könnten die Wirkung des Hydrochlorothiazids auf das Serumkalium verstärken (siehe
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Alkohol, Barbiturate, Narkotika oder Antidepressiva
Eine Verstärkung der orthostatischen Hypotonie ist möglich.
Baclofen, Amifostin
Eine Verstärkung des antihypertensiven Effektes kann auftreten.
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
Die gleichzeitige Behandlung mit nichtsteroidalen Antirheumatika (d.h. Acetylsalicylsäure in anti-
inflammatorischen Dosierungen, COX-2-Hemmer und nicht-selektive NSAR) kann die diuretische,
natriuretische und antihypertensive Wirkung von Thiaziddiuretika bei einigen Patienten vermindern.
Das Risiko einer akuten Niereninsuffizienz bei dehydrierten Patienten kann erhöht sein. Substanzen
wie Telmisartan, welche das Renin-Angiotensin-System beeinflussen, können synergistische
Wirkungen aufweisen. Patienten, die nichtsteroidale Antirheumatika und MicardisPlus erhalten,
sollten ausreichend hydriert sein und die Nierenfunktion sollte zu Beginn der Kombinationstherapie
untersucht werden.
Antidiabetika (orale Präparate und Insulin)
Eine Dosisanpassung des Antidiabetikums könnte erforderlich sein (siehe «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Metformin
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Hydrochlorothiazid besteht das Risiko einer Laktatazidose.
Sympathomimetika (z.B. Noradrenalin)
Die Wirkung von Sympathomimetika kann abgeschwächt werden.
Nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien (z.B. Tubocurarin)
Die Wirkung von nicht depolarisierenden Muskelrelaxanzien kann durch Hydrochlorothiazid
verstärkt werden.
Arzneimittel, die zur Gicht-Behandlung eingesetzt werden (Probenecid, Sulfinpyrazon und
Allopurinol)
Eine Dosisanpassung der Urikosurika kann erforderlich sein, da Hydrochlorothiazid den
Serumharnsäurespiegel erhöhen kann. Die gleichzeitige Gabe von Thiazid kann die Häufigkeit von
Überempfindlichkeitsreaktionen auf Allopurinol erhöhen.
Kalziumsalze und Vitamin D
Thiaziddiuretika können durch eine verminderte Ausscheidung die Serumkalziumspiegel erhöhen.
Falls Kalziumpräparate oder Vitamin D verschrieben werden müssen, sollten die
Serumkalziumspiegel überwacht und die Dosierung entsprechend angepasst werden.
Beta-Blocker und Diazoxid
Die hyperglykämische Wirkung von Beta-Blockern und Diazoxid kann durch Thiazide verstärkt
werden.
Anticholinergika (z.B. Atropin, Biperiden)
Anticholinergika können die Bioverfügbarkeit von thiazid-artigen Diuretika durch eine Verringerung
der Magen- und Darmmotilität und eine Verlangsamung der Magenentleerung erhöhen.
Cholestyramin und Colestipolharze
Die Resorption von Hydrochlorothiazid ist in Gegenwart von Anionenaustauscherharzen
herabgesetzt und mit einer Verringerung des pharmakologischen Effektes kann gerechnet werden.
Amantadin
Thiazide können das Nebenwirkungsrisiko von Amantadin erhöhen.
Zytostatika (z.B. Cyclophosphamid, Methotrexat)
Thiazide können die renale Ausscheidung zytotoxischer Arzneimittel verringern und deren
myelosuppressiven Effekt verstärken.
Cyclosporin
Durch die gleichzeitige Anwendung von Cyclosporin wird möglicherweise das Risiko einer
Hyperurikämie erhöht und es können Symptome einer Gicht auftreten.
Methyldopa
Bei gleichzeitiger Gabe von Hydrochlorothiazid mit Methyldopa wurden Einzelfälle von
hämolytischer Anämie beschrieben.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft
MicardisPlus darf im ersten Schwangerschaftsdrittel nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist
eindeutig erforderlich. Im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel ist die Anwendung von
MicardisPlus kontraindiziert.
In präklinischen Studien mit Telmisartan gibt es keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung. Sie
haben jedoch eine Fetotoxizität ergeben. Es liegen keine ausreichenden Angaben über die Gabe von
Telmisartan bei Schwangeren vor.
Es ist bekannt, dass Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten im zweiten und dritten
Schwangerschaftsdrittel für den menschlichen Fetus (Abnahme der Nierenfunktion,
Oligohydramnion, Verzögerung der Schädelverknöcherung) und das Neugeborene (Nierenversagen,
Hypotonie, Hyperkaliämie) toxisch sind.
Sofern ein Fortsetzen der Behandlung mit Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten nicht als zwingend
notwendig erachtet wird, sollten Patientinnen mit Schwangerschaftswunsch auf eine andere
blutdrucksenkende Therapie mit bewährtem Sicherheitsprofil für Schwangere umgestellt werden.
Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit Angiotensin-II-Rezeptor-
Antagonisten unverzüglich zu beenden und falls erforderlich eine andere Therapie einzuleiten.
Im Fall einer Exposition gegenüber Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten ab dem zweiten
Schwangerschaftstrimester werden Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels
empfohlen.
Säuglinge, deren Mütter Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten eingenommen haben, sollten
engmaschig auf eine Hypotonie überwacht werden.
Hydochlorothiazid
Hydrochlorothiazid passiert die Plazentaschranke.
In Tierversuchen wurden keine reprotoxischen Wirkungen beobachtet. Die Anwendung von
Thiaziden während der Schwangerschaft ist mit einem Risiko für fetalen oder neonatalen Ikterus
oder Thrombozytopenie verbunden.
Hydrochlorothiazid sollte deshalb während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei
denn es ist klar notwendig.
Hydrochlorothiazid kann zudem - wie auch andere Diuretika - die plazentare Durchblutung
vermindern. Da diese Arzneimittel eine Präeklampsie oder EPH-Gestose (engl. Edema, Proteinuria,
Hypertension) nicht verhindern und ihren Verlauf nicht beeinflussen, dürfen sie nicht eingesetzt
werden, um eine Hypertonie bei Schwangeren zu behandeln.
Da Hydrochlorothiazid in die Muttermilch übertritt und die Laktation unterdrücken kann, sollten
stillende Mütter auf seine Anwendung verzichten.
Stillzeit
MicardisPlus ist in der Stillzeit kontraindiziert. Es ist nicht bekannt, ob Telmisartan beim Menschen
in die Muttermilch ausgeschieden wird. In Tierstudien wurde eine Ausscheidung in die Muttermilch
festgestellt. Thiazide treten in die Muttermilch über und können die Laktation hemmen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von Telmisartan und MicardisPlus auf die
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Bei der Teilnahme am
Strassenverkehr und beim Bedienen von Maschinen sollte jedoch berücksichtigt werden, dass
Schwindel oder Müdigkeit bei einer Behandlung mit Antihypertensiva auftreten kann und daher das
Lenken von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein kann.
Die gleiche Vorsicht gilt für Hydrochlorothiazid, besonders zu Beginn der Behandlung.
Unerwünschte Wirkungen
Fixe Dosiskombination
Die Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen war nicht dosisbezogen und korrelierte nicht mit
Geschlecht, Alter oder Rasse der Patienten. Die Häufigkeit der unerwünschten Ereignisse unter
MicardisPlus 80/12,5 mg war vergleichbar mit der unter Telmisartan-Monotherapie in
randomisierten, kontrollierten klinischen Studien mit insgesamt 1471 Patienten, von denen 835
Patienten Telmisartan plus Hydrochlorothiazid und 636 Patienten Telmisartan-Monotherapie
erhalten hatten. Die Häufigkeit und Art der unerwünschten Ereignisse waren unter MicardisPlus
80/25 mg vergleichbar mit MicardisPlus 80/12,5 mg.
In der nachfolgenden Liste werden die unerwünschten Wirkungen, die in allen klinischen Studien
und häufiger (p ≤0,05) unter Telmisartan plus Hydrochlorothiazid als unter Placebo auftraten,
zusammengefasst.
Definition der verwendeten Häufigkeiten: sehr häufig: ≥10%, häufig: <10%-1%, gelegentlich: <1%-
0,1%, selten: <0,1%, sehr selten: <0,01%, Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Infektionen
Selten: Bronchitis, Pharyngitis, Sinusitis.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Exazerbation oder Aktivierung eines systemischen Lupus erythematodes*.
* auf Grundlage der Erfahrungen seit der Markteinführung.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Hypokaliämie.
Selten: Hyponaträmie, Hyperurikämie.
Psychiatrische Störungen
Gelegentlich: Angstgefühle.
Selten: Depression.
Störungen des Nervensystems
Häufig: Schwindelgefühl.
Gelegentlich: Synkope/Ohnmachtsanfall, Parästhesien.
Selten: Schlafstörungen und Schlaflosigkeit.
Augenleiden
Selten: Sehstörungen, vorübergehendes verschwommenes Sehen.
Funktionsstörungen des Ohrs und des Innenohrs
Gelegentlich: Vertigo.
Funktionsstörungen des Herzens und der Gefässe
Gelegentlich: Tachykardie, Arrhythmie, Hypotonie (einschliesslich orthostatischer Hypotonie).
Respiratorische, thorakale und mediastinale Funktionsstörungen
Gelegentlich: Dyspnoe.
Selten: Respiratorische Beschwerden (einschliesslich Pneumonitis und Lungenödem.
Gastrointestinale Störungen
Gelegentlich: Diarrhoe, Blähungen, Mundtrockenheit.
Selten: Abdominale Schmerzen, Verstopfung, Dyspepsie, Erbrechen.
Häufigkeit nicht bekannt: Gastritis.
Funktionsstörungen der Leber und Galle
Selten: abnorme Leberfunktion/Einschränkung der Leberfunktion
Funktionsstörungen der Haut und Hautanhangsgebilde
Selten: Angioödem (mit tödlichem Ausgang), Erythem, Pruritus, Rash, Hyperhidrosis, Urtikaria.
Funktionsstörungen des Bewegungsapparates
Gelegentlich: Rückenschmerzen, Myalgie, Muskelspasmen.
Selten: Arthralgie, Muskelkrämpfe (Wadenkrämpfe), Schmerzen in den Extremitäten (Schmerzen im
Bein).
Störungen des Reproduktionssystems und der Brust
Gelegentlich: Impotenz.
Allgemeine Störungen
Gelegentlich: Brustschmerzen.
Selten: Grippeähnliche Symptome, Schmerzen.
Untersuchungen
Selten: Erhöhte Blutwerte von Kreatinin, Leberenzymen, Kreatinphosphokinase.
Zusätzliche Informationen zu den einzelnen Wirkstoffen
Unerwünschte Wirkungen, die bereits bei einem der Einzelbestandteile berichtet worden sind,
können auch als unerwünschte Wirkungen unter MicardisPlus auftreten, selbst wenn sie nicht in
klinischen Prüfungen beobachtet wurden.
Unerwünschte Wirkungen unter Telmisartan-Monotherapie die oben nicht bereits gelistet sind:
Infektionen
Gelegentlich: Harnwegsinfektion einschliesslich Zystitis.
Selten: Septische Bilder auch mit tödlichem Ausgang.
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Gelegentlich: Anämie.
Selten: Thrombozytopenie, Eosinophilie.
Störungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeit, anaphylaktische Reaktion.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Hyperkaliämie.
Selten: Hypoglykämie (bei Diabetikern).
Funktionsstörungen des Herzens und der Gefässe
Gelegentlich: Bradykardie.
Gastrointestinale Störungen
Selten: Magenbeschwerden.
Funktionsstörungen der Haut und Hautanhangsgebilde
Selten: Ekzem, Arzneimittelexanthem, toxisches Hautexanthem.
Funktionsstörungen des Bewegungsapparates
Selten: Sehnenschmerz (Tendinitis-ähnliche Symptome), Arthrose.
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Gelegentlich: Nierenbeeinträchtigung einschliesslich eines akuten Nierenversagens.
Allgemeine Störungen
Gelegentlich: Asthenie (Schwäche).
Untersuchungen
Selten: Reduzierte Hämoglobinwerte.
Unerwünschte Wirkungen unter Hydrochlorothiazid-Monotherapie, die oben nicht bereits gelistet
sind:
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Selten: Thrombozytopenie, manchmal mit Purpura.
Sehr selten: Leukopenie, Agranulozytose, Knochenmarkdepression, hämolytische Anämie.
Störungen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Erhöhte Cholesterin- und Triglyzeridwerte.
Gelegentlich: Hypomagnesiämie.
Selten: Hyperkalzämie, Hyperglykämie, Glukosurie, Verschlechterung einer diabetischen
Stoffwechsellage.
Sehr selten: Hypochlorämische Alkalose.
Störungen des Nervensystems
Selten: Kopfschmerzen, Benommenheit.
Augen
Häufigkeit nicht bekannt: Xanthopsie (Gelbsehen), akute Myopie, akutes Engwinkelglaukom.
Gastrointestinale Störungen
Gelegentlich: Appetitverlust, leichte Übelkeit.
Selten: Abdominalbeschwerden, gastrointestinale Beschwerden.
Sehr selten: Pankreatitis.
Funktionsstörungen der Leber
Selten: Ikterus (hepatozellulärer oder cholestatischer Ikterus).
Funktionsstörungen der Haut und Hautanhangsgebilde
Selten: Photosensibilität.
Sehr selten: Nekrotisierende Vaskulitis, toxische epidermale Nekrolyse, Lupus-erythematodes-
ähnliche Reaktionen und Reaktivierung eines Lupus erythematodes.
Häufigkeit nicht bekannt: Erythema multiforme.
Überdosierung
Symptome
Zur Überdosierung von Telmisartan allein oder zusammen mit Hydrochlorothiazid liegen begrenzte
Erfahrungen vor. Bei einer Telmisartan-Überdosierung waren die wichtigsten Ereignisse Hypotonie
und Tachykardie; Bradykardie kam ebenfalls vor.
Symptome einer Überdosierung mit Hydrochlorothiazid können sein: Schwindel, Übelkeit,
Somnolenz, Hypotonie, Hypovolämie, Elektrolytstörungen verbunden mit Herzrhythmusstörungen
und Muskelspasmen.
Behandlung
Die Therapiemassnahmen richten sich nach dem Zeitpunkt der Einnahme sowie nach Art und
Schwere der Symptome, wobei die Wiederherstellung stabiler Kreislaufverhältnisse im Vordergrund
stehen sollte. Allgemeine Entgiftungsmassnahmen sind zu erwägen.
Serumelektrolyte und Kreatinin sind zu überwachen. Bei Hypotonie sollte der Patient flach gelagert
und es sollten rasch Salz- und Plasmaersatzmittel verabreicht werden.
Telmisartan kann nicht durch Hämodialyse entfernt werden. Es ist nicht bekannt in welchem
Ausmass Hydrochlorothiazid durch Hämodialyse entfernt werden kann.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: C09DA07
MicardisPlus
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
MicardisPlus ist eine Kombination aus einem Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, Telmisartan,
und einem Thiaziddiuretikum, Hydrochlorothiazid. Die Kombination dieser Wirkstoffe weist eine
additive antihypertensive Wirkung auf, der Blutdruck wird stärker gesenkt als durch jede einzelne
Komponente allein. Die einmal tägliche Gabe von MicardisPlus führt zu einer wirksamen und
gleichmässigen Blutdrucksenkung über den therapeutischen Dosisbereich.
Klinische Wirksamkeit
In 2 Studien (gleiche Prüfanlage) wurde die Zusatzwirkung von 12,5 mg Hydrochlorothiazid bei
Patienten mit leichter bis mittelschwerer Hypertonie untersucht, die nicht genügend auf die 4-
wöchige Monotherapie mit Telmisartan einmal täglich 40 mg (Studie A) oder 8-wöchige Titration
von 40 auf 80 mg einmal täglich (Studie B) angesprochen hatten (diastolischer Blutdruck 24 Stunden
nach letzter Dosis ≥90 mmHg = Basalwert). Diese Non-Responder wurden randomisiert und
doppelblind mit gleicher Telmisartan Dosis von 40 resp. 80 mg wie initial oder zusätzlich mit
Hydrochlorothiazid über 8 Wochen weiter behandelt. Die Blutdruckmessungen erfolgten immer
sitzend 24 Stunden nach letzter Einnahme und die Gruppenvergleiche mittels Mittelwerten der ITT
Populationen. Definition: «diastolischer Response» <90 mmHg, «normalisierter Blutdruck» <140
und <90 mmHg. Studie A: Telmisartan 40 mg (N= 162) resp. Telmisartan 40 mg und 12,5 mg
Hydrochlorothiazid (N= 159). Bei diesen Non-Respondern bewirkte die Kombination im Vergleich
zur verlängerten Monotherapie eine zusätzliche Senkung des systolischen bzw. diastolischen
Blutdrucks von 7,4 bzw. 3,5 mmHg und einen weiteren Therapieresponse von 24,7% resp. 28,1%
(diastolischer Response resp. Normalisierung). Studie B: Telmisartan 80 mg (N= 245) resp.
Telmisartan 80 mg und 12,5 mg Hydrochlorothiazid (N= 246). Bei diesen Non-Respondern bewirkte
die Kombination im Vergleich zur verlängerten Monotherapie eine zusätzliche Senkung des
systolischen bzw. diastolischen Blutdrucks von 5,7 bzw. 3,1 mmHg und einen weiteren
Therapieresponse von 16,9% resp. 15,1% (diastolischer Response resp. Normalisierung).
Hydrochlorothiazid führt Dosis-abhängig zu Kaliumverlust. Unter Kombination mit Telmisartan
zeigt sich im Vergleich zu einer Monotherapie mit Hydrochlorothiazid kein Einfluss auf die
Kaliumkonzentration.
Telmisartan
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Telmisartan ist ein oral wirksamer und spezifischer Angiotensin-II-Rezeptor (Typ AT1)-Antagonist.
Telmisartan verdrängt Angiotensin-II mit sehr hoher Affinität von seiner Bindungsstelle am AT1-
Rezeptor-Subtyp, der für die bekannten Wirkungen von Angiotensin-II verantwortlich ist.
Telmisartan zeigt keine partiell-agonistische Aktivität am AT1-Rezeptor. Telmisartan zeigt keine
Affinität zu anderen Rezeptoren. Telmisartan hemmt weder humanes Plasmarenin noch blockiert es
Ionenkanäle. Telmisartan hemmt nicht das Angiotensin-Converting-Enzym (Kininase-II), das
Enzym, das auch Bradykinin abbaut.
Klinische Wirksamkeit
Beim Menschen hemmt eine Dosis von 80 mg Telmisartan fast vollständig den durch Angiotensin-II
hervorgerufenen Blutdruckanstieg. Der inhibitorische Effekt wird über 24 Stunden aufrechterhalten
und ist auch nach 48 Stunden noch messbar.
Nach der Initialgabe von Telmisartan tritt die antihypertensive Wirkung allmählich innerhalb von 3
Stunden ein. Die maximale Blutdrucksenkung wird im Allgemeinen 4-8 Wochen nach
Therapiebeginn erreicht und bei Langzeittherapie aufrechterhalten.
Wie durch Langzeit-Blutdruckmessungen festgestellt wurde, hält die antihypertensive Wirkung
konstant über 24 Stunden an und schliesst auch die letzten 4 Stunden vor der nächsten Verabreichung
ein. In placebo-kontrollierten klinischen Studien wird das durch Through to Peak Ratios von
einheitlich über 80% nach Gabe von 40 und 80 mg Telmisartan bestätigt.
Telmisartan senkt bei Patienten mit Hypertonie sowohl den systolischen als auch den diastolischen
Blutdruck, ohne die Pulsfrequenz zu beeinflussen.
Nach Absetzen von Telmisartan kehrt der Blutdruck über einen Zeitraum von mehreren Tagen
allmählich zu den Ausgangswerten vor der Behandlung zurück, ohne Anhaltspunkte für eine
überschiessende Blutdruckreaktion.
Bei klinischen Prüfungen war im direkten Vergleich die Inzidenz von trockenem Husten bei
Patienten, die mit Telmisartan behandelt wurden, wesentlich seltener als bei Patienten, die mit
Angiotensin-Converting-Enzyme-Inhibitoren behandelt wurden. Die Inzidenz von trockenem Husten
bei Patienten, die Telmisartan erhielten, war vergleichbar mit der in der Placebogruppe.
Vorteilhafte Effekte von Telmisartan allein oder mit Hydrochlorothiazid auf Mortalität und
kardiovaskuläre Morbidität sind bisher nicht untersucht.
Hydrochlorothiazid
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Hydrochlorothiazid ist ein Thiaziddiuretikum. Der Mechanismus der antihypertensiven Wirkung der
Thiaziddiuretika ist nicht vollständig bekannt. Thiazide beeinflussen die renalen tubulären
Mechanismen der Elektrolytreabsorption, wobei sie die Natrium- und Chloridausscheidung in etwa
gleichem Ausmass erhöhen. Die diuretische Wirkung des Hydrochlorothiazids verringert das
Plasmavolumen, erhöht die Plasma-Renin-Aktivität, erhöht die Aldosteronsekretion und
infolgedessen den Kalium- und Bikarbonatverlust im Urin und senkt das Serumkalium. Vermutlich
durch die Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems kann die gleichzeitige Gabe von
Telmisartan dem Kaliumverlust entgegenwirken, der mit diesen Diuretika in Zusammenhang steht.
Klinische Wirksamkeit
Mit Hydrochlorothiazid setzt die Diurese nach 2 Stunden ein, der maximale Effekt wird nach etwa 4
Stunden erreicht und die Wirkung hält etwa 6-12 Stunden an.
Epidemiologische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Langzeit-Behandlung mit
Hydrochlorothiazid das Risiko der kardiovaskulären Mortalität und Morbidität verringert.
Pharmakokinetik
Die gleichzeitige Applikation von Hydrochlorothiazid und Telmisartan beeinflusst die
Pharmakokinetik der einzelnen Wirkstoffe nicht.
Absorption
Telmisartan: Telmisartan wird mit einem medianen tmax von 1 Stunde resorbiert. Die resorbierte
Menge variiert inter- und intraindividuell. Nach einer Dosis von 80 mg werden Plasmaspitzen von
160 μg/ml bei Männern und 440 μg/ml bei Frauen erreicht (Cmax). Obwohl die
Plasmakonzentrationen bei den Frauen 2-3-mal höher lagen als bei den Männern, wurde weder die
Wirksamkeit noch die Sicherheit relevant beeinflusst. Die mittlere absolute Bioverfügbarkeit von
Telmisartan beträgt nach 40 mg 42% und nach 160 mg 57% (95% Vertrauensintervall 32-57, resp.
51-65%). Wird Telmisartan zusammen mit Nahrung eingenommen, so verringert sich die Fläche
unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve (AUC0-unendlich) von Telmisartan leicht zwischen etwa
6% (Dosis 40 mg) und etwa 19% (Dosis 160 mg). Drei Stunden nach Verabreichung sind die
Plasmakonzentrationen ähnlich, unabhängig davon, ob Telmisartan nüchtern oder zusammen mit
Nahrung eingenommen wurde. Diese geringe Abnahme der AUC beeinflusst die therapeutische
Wirksamkeit nicht.
Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) und, weniger ausgeprägt, die Fläche unter der
Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve (AUC) steigen nicht proportional mit der Dosis an. Für eine
klinisch relevante Kumulation von Telmisartan in einer Dosierung bis zu 160 mg/Tag gibt es keinen
Hinweis.
Hydrochlorothiazid: Nach oraler Gabe von MicardisPlus werden maximale Hydrochlorothiazid-
Konzentrationen etwa 1-3 Stunden nach der Applikation erreicht. Ausgehend von der kumulativen
renalen Ausscheidung von Hydrochlorothiazid lag die absolute Bioverfügbarkeit bei etwa 60%.
Distribution
Telmisartan: Telmisartan wird stark an Plasmaproteine, vor allem an Albumin und an saures Alpha-
1-Glykoprotein, gebunden (> 99,5%). Das Verteilungsvolumen von Telmisartan im Steady-State
beträgt etwa 500 Liter.
Hydrochlorothiazid: Hydrochlorothiazid ist im Plasma zu 68% an Protein gebunden mit einem
scheinbaren Verteilungsvolumen von 0,83-1,14 l/kg.
Metabolismus
Telmisartan: Telmisartan wird glucuroniert. Für den Metaboliten ist keine pharmakologische
Wirkung gezeigt worden.
Hydrochlorothiazid: Hydrochlorothiazid wird vom Menschen nicht metabolisiert und wird fast
vollständig als unveränderter Wirkstoff im Urin ausgeschieden.
Elimination
Telmisartan: Telmisartan ist durch eine biexponentielle Abbaukinetik charakterisiert, mit einer
terminalen Eliminationshalbwertszeit von >20 Stunden (t½ term.).
Telmisartan wird nach oraler (und intravenöser) Gabe fast ausschliesslich mit den Faeces
ausgeschieden, vorwiegend als unveränderte Verbindung. Die kumulative Ausscheidung mit dem
Harn beträgt weniger als 1% der Dosis. Verglichen mit der Leberdurchblutung (etwa 1500 ml/Min.)
ist die Plasma-Clearance (CLtot) (etwa 1000 ml/Min.) hoch.
Hydrochlorothiazid: Etwa 60% der oralen Dosis werden innerhalb von 48 Stunden als unveränderter
Wirkstoff ausgeschieden. Die renale Clearance beträgt etwa 250-300 ml/Min. Die terminale
Eliminationshalbwertzeit von Hydrochlorothiazid beträgt 10-15 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten
Es bestehen keine Unterschiede in der Pharmakokinetik von Telmisartan zwischen jüngeren und
älteren Patienten.
Geschlecht
Hydrochlorothiazid: Es kam zu einer tendenziell höheren Plasmakonzentration von
Hydrochlorothiazid bei Frauen im Vergleich zu Männern. Dieses Ergebnis wird jedoch nicht als
klinisch relevant betrachtet.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Telmisartan: Bei Patienten mit dialysepflichtiger Niereninsuffizienz wurden geringere
Plasmakonzentrationen beobachtet. Die Plasmaproteinbindung von Telmisartan bei
niereninsuffizienten Patienten ist unverändert hoch und die Substanz kann nicht durch Hämodialyse
entfernt werden.
Hydrochlorothiazid: Bei Patienten mit gestörter Nierenfunktion ist die Eliminationsrate von
Hydrochlorothiazid herabgesetzt. In einer typischen klinischen Studie an Patienten mit einer
mittleren Kreatinin-Clearance von 90 ml/Min. war die Eliminationshalbwertzeit von
Hydrochlorothiazid erhöht. Bei funktionell anephrischen Patienten beträgt die
Eliminationshalbwertzeit etwa 34 Stunden.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Telmisartan: Pharmakokinetische Studien bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion zeigten
einen Anstieg der absoluten Bioverfügbarkeit bis nahezu 100% (Cmax + AUC erhöht), (siehe auch
«Kontraindikationen», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Dosierung/Anwendung»).
Dagegen ist die Eliminationshalbwertszeit nahezu unverändert.
Hydrochlorothiazid: Lebererkrankungen verändern die Pharmakokinetik von Hydrochlorothiazid
nicht wesentlich und machen gewöhnlich keine Dosisreduktion erforderlich.
Präklinische Daten
In präklinischen Studien zur Sicherheit mit gleichzeitiger Gabe von Telmisartan und
Hydrochlorothiazid wurden keine toxikologischen Befunde beobachtet, die für die
humantherapeutische Anwendung von Bedeutung sind.
Es gibt keine klaren Hinweise eines teratogenen oder embryotoxischen Potenzials für Telmisartan
oder Hydrochlorothiazid. In toxischen Dosen deuten jedoch tierexperimentelle Untersuchungen auf
ein gewisses Risikopotenzial von Telmisartan für die fötale Entwicklung (erhöhte Anzahl von
Spätresorptionen in Kaninchen) und für die postnatale Entwicklung der Nachkommen hin:
niedrigeres Körpergewicht, verzögertes Öffnen der Augen, höhere Mortalität.
Für Telmisartan gibt es keine Hinweise auf Mutagenität und relevante clastogene Aktivität in in-vitro
Untersuchungen und keinen Hinweis auf Kanzerogenität an Ratten und Mäusen.
Untersuchungen mit Hydrochlorothiazid erbrachten in einigen Versuchsmodellen keine eindeutigen
Hinweise auf eine genotoxische oder kanzerogene Wirkung. Ausgedehnte Erfahrungen mit
Hydrochlorothiazid beim Menschen haben jedoch keinen Zusammenhang zwischen seiner
Anwendung und der Zunahme an Neoplasmen aufgezeigt.
In Tierstudien wurde eine Ausscheidung von Telmisartan in die Muttermilch festgestellt.
Thiazide treten in die Muttermilch über und können die Laktation hemmen.
In präklinischen Studien hatte MicardisPlus keine Auswirkungen auf die männliche und weibliche
Fertilität.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Besondere Lagerungshinweise
Vor Feuchtigkeit geschützt in der Originalverpackung, bei Raumtemperatur (15-25 °C) und ausser
Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zulassungsnummer
55970 (Swissmedic).
Packungen
MicardisPlus 80/12,5 mg: 28 und 98 Tabletten
MicardisPlus 80/25 mg: 28 und 98 Tabletten (B)
Zulassungsinhaberin
Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH, Basel.
Stand der Information
Februar 2017.