Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>
Information für Patientinnen und Patienten
Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden.
Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere
Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen
das Arzneimittel schaden.
Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.
Irfen Lactab®
Mepha Pharma AG
Was ist Irfen und wann wird es angewendet?
Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.
Irfen enthält den Wirkstoff Ibuprofen, mit den für die wirksame Behandlung rheumatischer Krankheiten
erforderlichen schmerzstillenden, entzündungshemmenden und fiebersenkenden Eigenschaften.
Irfen wird angewendet zur Behandlung von Schmerz und Entzündung bei rheumatischen Erkrankungen
wie Arthrosen, Arthritis, Rückenschmerzen, Entzündung der Gelenkkapseln, Muskeln oder Sehnen;
Verstauchungen, Zerrungen (Sportverletzungen).
Darüber hinaus kann Irfen bei Schmerzen nach zahnärztlichen Eingriffen, Zahnschmerzen,
Menstruationsbeschwerden, bei Kopfschmerzen, Migräne sowie zur Fiebersenkung verordnet werden.
Wann darf Irfen nicht angewendet werden?
Irfen darf nicht eingenommen werden,
·wenn Sie auf einen der Inhaltsstoffe allergisch reagieren oder nach der Einnahme von
Acetylsalicylsäure oder anderen Schmerz- oder Rheumamitteln, sogenannten nicht-steroidalen
entzündungshemmenden Arzneimitteln Atemnot, allergieähnliche Hautreaktionen hatten,
·im letzten Drittel der Schwangerschaft,
·bei aktiven oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen Magen- und/oder
Zwölffingerdarmgeschwüren oder Magen-/Darm-Blutungen,
·bei chronischen Darmentzündungen (Morbus Crohn, Colitis ulzerosa),
·bei erhöhter Neigung zu Blutungen,
·bei schwerer Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion,
·bei schwerer Herzleistungsschwäche,
·zur Behandlung von Schmerzen nach einer koronaren Bypassoperation am Herzen (resp. Einsatz einer
Herz-Lungen-Maschine).
Wann ist bei der Einnahme von Irfen Vorsicht geboten?
Während der Behandlung mit Irfen können im oberen Magen-Darm-Trakt Schleimhautgeschwüre, selten
Blutungen oder in Einzelfällen Perforationen (Magen-, Darmdurchbrüche) auftreten. Diese
Komplikationen können während der Behandlung jederzeit auch ohne Warnsymptome auftreten. Um
dieses Risiko zu verringern, verschreibt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen die kleinste wirksame Dosis
während der kürzesten möglichen Therapiedauer. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn
Sie Magenschmerzen haben und einen Zusammenhang mit der Einnahme des Arzneimittels vermuten
oder wenn Sie eine Infektion haben – siehe unten unter «Infektion».
Für gewisse Schmerzmittel, die sogenannten COX-2-Hemmer, wurde unter hohen Dosierungen und/oder
Langzeitbehandlung ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall festgestellt. Auch bei Irfen
kann bei einer hohen Dosis (2400 mg/Tag) dieses Risiko geringfügig erhöht sein. Bei üblicher
Dosierung (maximal 1200 mg/Tag) wurde jedoch keine Erhöhung dieses Risikos festgestellt. Falls Sie
bereits einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Venenthrombose hatten, wird die Anwendung von Irfen
in hohen Dosen nicht mehr empfohlen. Überschreiten Sie nicht die empfohlene Dosis oder
Behandlungsdauer und informieren Sie in jedem Fall Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, falls Sie bereits einen
Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Venenthrombose hatten, oder falls Sie Risikofaktoren haben (wie
hoher Blutdruck, Diabetes (Zuckerkrankheit), hohe Blutfettwerte, Rauchen).Ihr Arzt oder Ihre Ärztin
wird entscheiden, ob Sie Irfen trotzdem anwenden können und welche Dosis für Sie geeignet ist.Die
Einnahme von Irfen kann die Funktion Ihrer Nieren beeinträchtigen, was zu einer Erhöhung des
Blutdrucks und/oder zu Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen) führen kann. Informieren Sie Ihren Arzt
oder Ihre Ärztin, wenn Sie herzkrank oder nierenkrank sind, falls Sie Arzneimittel gegen Bluthochdruck
(z.B. harntreibende Mittel, ACE-Hemmer) einnehmen oder bei einem erhöhten Flüssigkeitsverlust, z.B.
durch starkes Schwitzen.
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und Fähigkeit Werkzeuge oder
Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Das gilt besonders für die Einnahme zusammen mit Alkohol.
Vorsicht ist angezeigt bei Patientinnen und Patienten mit einer Vorgeschichte an Magen- oder
Zwölffingerdarmgeschwür, bei eingeschränkter Leber-, Nieren- oder Herzfunktion, bei Störungen der
Blutgerinnung sowie bei Patientinnen und Patienten, die an Asthma , einer chronischen Entzündung der
Nasenschleimhaut (chronischer Schnupfen), allergischen Erkrankungen oder an bestimmten
rheumatischen Erkrankungen (Lupus erythematodes oder Kollagenosen) leiden oder litten.
In Verbindung mit der Irfen-Behandlung wurden schwerwiegende Hautreaktionen gemeldet werden. Sie
sollten die Einnahme von Irfen beenden und sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, wenn Sie
Hautausschlag, Schleimhautverletzungen, Blasen oder andere Anzeichen einer Allergie entwickeln, da
dies die ersten Anzeichen einer sehr ernsten Hautreaktion sein können. Das höchste Risiko für derartige
Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle
im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Zeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen
oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sollte Irfen abgesetzt und umgehend der
Arzt oder die Ärztin konsultiert werden.
Irfen sollte nicht angewendet werden, wenn Sie an Windpocken erkrankt sind.
Infektionen
Irfen kann Anzeichen von Infektionen wie Fieber und Schmerzen verdecken. Daher ist es möglich, dass
sich durch Brufen eine angemessene Behandlung der Infektion verzögert was zu einem erhöhten Risiko
für Komplikationen führen kann. Dies wurde bei bakterieller Pneumonie und bakteriellen
Hautinfektionen im Zusammenhang mit Windpocken beobachtet. Wenn Sie dieses Arzneimittel während
einer Infektion einnehmen und Ihre lnfektionssymptome anhalten oder sich verschlimmern, konsultieren
Sie unverzüglich einen Arzt bzw. eine Ärztin.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, falls Sie vor kurzem wegen einem
Schwangerschaftsabbruch behandelt wurden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, falls Sie mit Arzneimitteln behandelt werden, wie
Blutverdünnungsmitteln (z.B. niedrig dosierte Acetylsalicylsäure), Diuretika (harntreibende Mittel),
ACE-Hemmern oder β-Blockern (Präparate gegen hohen Blutdruck und Herzinsuffizienz), Antibiotika,
bestimmte Mittel gegen Pilzinfektionen (z.B. Voriconazol oder Fluconazol), Immunsuppressiva
(Präparate gegen Transplantatabstossungen), pflanzlicher Ginkgo biloba Extrakt, Arzneimittel gegen
erhöhten Blutzucker, gegen Aids, Epilepsie und Depressionen. Nichtsteroidale Antirheumatika, wie
Ibuprofen, und die oben aufgeführten Arzneimittel können sich gegenseitig beeinflussen. Insbesondere
kann es sein, dass die herzschützende Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure bei einer
Langzeitbehandlung mit Irfen reduziert wird.
Acetylsalicylsäure oder andere Schmerzmittel sollten nicht gleichzeitig mit Ibuprofen eingenommen
werden, da das Risiko von Nebenwirkungen erhöht werden kann.
Bei gleichzeitigem Alkoholkonsum können Nebenwirkungen, insbesondere die den Magen-Darm-Trakt
oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden.
Bei längerer Verwendung von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten. Behandeln Sie diese
nicht mit einer erhöhten Dosis des Arzneimittels sondern informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten treten häufiger Nebenwirkungen nach Anwendung von nicht-steroidalen
Entzündungshemmern auf, insbesondere Blutungen und Durchbrüche im Magen- und Darmbereich.
Daher ist bei älteren Patienten eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Darf Irfen während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Schwangerschaft
Sollten Sie schwanger sein oder eine Schwangerschaft planen, sollten Sie Ibuprofen nur nach
Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin einnehmen. Im letzten Drittel der Schwangerschaft darf
Irfen nicht eingenommen werden.
Stillzeit
Irfen sollte während der Stillzeit nicht eingenommen werden, ausser Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin hat es
Ihnen ausdrücklich erlaubt.
Wie verwenden Sie Irfen?
Irfen Lactab sollten mit oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Lactab sind mit einem
Glas Wasser oder einer anderen Flüssigkeit einzunehmen. Die Lactab sind ganz zu schlucken und sollten
nicht zerkaut, zerbrochen, zerdrückt oder gelutscht werden, um Mundbeschwerden und Irritationen im
Rachen vorzubeugen.
Die niedrigste wirkungsvolle Dosis sollte für die kürzeste Dauer, die zur Linderung der Symptome
erforderlich ist, angewendet werden. Wenn Sie eine Infektion haben, konsultieren Sie unverzüglich einen
Arzt bzw. eine Ärztin, falls die Symptome (z.B. Fieber und Schmerzen) anhalten oder sich
verschlimmern (siehe Rubrik «Wann ist bei der Einnahme von Brufen Vorsicht geboten?»).
Wenn vom Arzt oder der Ärztin nicht anders verordnet, ist die folgende Dosierung empfohlen:
Erwachsene
Rheumatische Beschwerden, Sportverletzungen
1200–1800 mg Ibuprofen, höchstens 2400 mg täglich. Dies entspricht 3–4 mal täglich 1 Lactab Irfen
400 mg oder 3–4 mal täglich 1 Lactab Irfen 600 mg.
Wenn steife Gelenke Sie am morgendlichen Aufstehen behindern, können Sie die erste Dosis morgens
auf nüchternen Magen einnehmen. Schmerz und Steifigkeit verschwinden dann rasch. Die folgenden
Dosen sollten jeweils zu oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden. Morgensteifigkeit kann auch
gelindert werden, wenn die letzte Dosis abends kurz vor dem Schlafengehen genommen wird.
Dysmenorrhoe
3 - 4 mal täglich 1 Lactab Irfen 400 mg oder 600 mg.
Kopfschmerzen/Migräne
Bei Bedarf 1 Lactab Irfen 400 mg mit etwas Flüssigkeit alle 4–6 Stunden einnehmen; maximal 6 Lactab
Irfen 400 mg pro Tag. Als erste Dosis können auch 1x 2 Lactab Irfen 400 mg genommen werden.
Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren
Bei Kindern wird der Arzt oder die Ärztin eine Dosis entsprechend dem Körpergewicht des Kindes
verschreiben.
Irfen Lactab 200 mg sind aufgrund der Dosierungsstärke nicht für Kinder unter 6 Jahren geeignet.
Irfen Lactab zu 400 mg und 600 mg sind aufgrund der Dosierungsstärke nicht für Kinder unter 12 Jahren
geeignet.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung.
Falls Sie mehr Irfen eingenommen haben, als Sie sollten, oder falls Kinder aus Versehen das
Arzneimittel eingenommen haben, wenden Sie sich immer an einen Arzt oder an eine Ärztin, um eine
Einschätzung des Risikos und Rat zur weiteren Behandlung zu bekommen.
Die Symptome können Übelkeit, Magenschmerzen, Erbrechen (möglicherweise mit Blut),
Kopfschmerzen, Ohrensausen, Verwirrung und Augenzittern umfassen. Bei hohen Dosen wurde über
Schläfrigkeit, Brustschmerzen, Herzklopfen, Ohnmacht, Krämpfe (vor allem bei Kindern), Schwäche
und Schwindelgefühle, Blut im Urin, Frieren und Atemprobleme berichtet.
Falls Sie die Einnahme einmal vergessen haben, nehmen Sie bei der nächsten Gabe nicht mehr als die
übliche empfohlene Menge ein.
Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt
oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Irfen haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Irfen auftreten. Sie sind nach ihrer Häufigkeit
aufgelistet:
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
·Magen-Darm-Beschwerden wie Verdauungsbeschwerden, Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung,
Schmerzen im Oberbauch, Blähungen, Teerstuhl, Erbrechen von Blut, gastrointestinale Blutungen.
·Zentralnervöse Nebenwirkungen wie Einschränkung des Reaktionsvermögens (besonders im
Zusammenwirken mit Alkohol), Kopfschmerzen und Schwindel.
·Akuter Hautausschlag.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
·Entzündung der Nasenschleimhaut.
·Überempfindlichkeitsreaktionen.
·Schlaflosigkeit, Angstgefühle.
·Sehstörungen (die Sehstörungen sind normalerweise reversibel, wenn die Behandlung abgebrochen
wird).
·Ohrensausen, Schwerhörigkeit, Schwindel.
·Asthma, Verkrampfung der Muskeln der Atemwege und Atemnot, Bei Patienten mit Herzinsuffizienz
besteht die Gefahr eines akuten Lungenödems (Wasserlunge).
·Müdigkeit.
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
·Aseptische Meningitis (Hirnhautentzündung).
·Angina, hohes Fieber, Anschwellen der Lymphknoten im Halsbereich
·Allergische Reaktionen, Symptome eines Lupus erythematodes (Schmetterlingsgeflecht), Blutarmut.
·Depressionen, Verwirrtheitszustände.
·«Kribbeln» der Haut, Schläfrigkeit.
·Irreversible Sehstörung oder Sehschwäche.
·Entzündung der Magenschleimhaut, Magen- und Darmgeschwüre, Geschwüre der Mundschleimhaut,
Magen- und Darmdurchbrüche.
·Hepatitis, Gelbsucht, Leberfunktionsstörungen.
·Nesselsucht, Juckreiz, Einblutungen in die Haut, Schwellungen der Haut und Schleimhäute,
Lichtempfindlichkeit.
·Verschiedene Erkrankungen der Nieren wie Nierenfunktionsstörungen mit Wasseransammlungen im
Gewebe bis hin zu Nierenversagen.
·Allgemeine Schwellungen.
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)
·Psychotische Zustände.
·Herzversagen, Herzinfarkt.
·Bluthochdruck.
·Bauchspeicheldrüsenentzündung.
·Leberversagen.
·Schwere allergische Reaktionen der Haut mit Bildung von Blasen und/oder grossflächiger Ablösung der
Haut.
Einzelfälle
·Es kann zu einer schweren Hautreaktion, bekannt als DRESS-Syndrom, kommen. Die Symptome von
DRESS umfassen Hautausschlag, Fieber, geschwollene Lymphknoten und eine Zunahme von
Eosinophilen (einer Form der weissen Blutkörperchen).
·Verschlimmerung einer Kolitis oder eines Morbus Crohn.
·Ein roter, schuppiger, weit verbreiteter Hautausschlag mit Beulen unter der Haut und Blasen, die
hauptsächlich in den Hautfalten, am Rumpf und an den oberen Extremitäten lokalisiert sind, begleitet
von Fieber zu Beginn der Behandlung (akute generalisierte exanthematöse Pustulose). Beenden Sie die
Einnahme von Irfen, wenn diese Symptome auftreten, und suchen Sie sofort einen Arzt oder eine Ärztin
auf.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin
oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Lagerungshinweis
In der Originalverpackung, trocken und nicht über 30°C lagern. Für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Irfen enthalten?
Wirkstoffe
Irfen 200 mg Lactab
1 Lactab enthält: Wirkstoff: Ibuprofen 200 mg sowie Hilfsstoffe.
Irfen 400 mg Lactab
1 Lactab enthält: Wirkstoff: Ibuprofen 400 mg sowie Hilfsstoffe.
Irfen 600 mg Lactab
1 Lactab enthält: Wirkstoff: Ibuprofen 600 mg sowie Hilfsstoffe.
Zulassungsnummer
49156 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Irfen? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Irfen 200 mg: Packungen zu 30 und 100 Lactab.
Irfen 400 mg: Packungen zu 20 und 50 Lactab.
Irfen 600 mg: Packungen zu 20 und 100 Lactab.
Zulassungsinhaberin
Mepha Pharma AG, Basel.
Diese Packungsbeilage wurde im Dezember 2020 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic)
geprüft.
Interne Versionsnummer: 10.1
Fachinformation
Irfen Lactab®
Mepha Pharma AG
Zusammensetzung
Wirkstoff: Ibuprofen.
Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso obducto.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
1 Lactab Irfen 200 mg enthält: Ibuprofen 200 mg.
1 Lactab Irfen 400 mg enthält: Ibuprofen 400 mg.
1 Lactab Irfen 600 mg enthält: Ibuprofen 600 mg.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Irfen 200 mg, 400 mg, 600 mg Lactab
Entzündliche Rheumaformen
Rheumatoide Arthritis einschliesslich juvenile rheumatoide Arthritis oder Still'sche Krankheit,
Spondylitis ankylosans, seronegative Arthropathien.
Degenerative Rheumaformen
Arthrosen, Gonarthrosen, Coxarthrosen, Polyarthrosen, Spondylosen.
Extra-artikuläre Rheumaformen
Myalgien, Periarthritis, Periarthropathia humeroscapularis, Bursitis, Tendinitis, Tendovaginitis und
Kreuzschmerzen, Neuralgien ausgelöst durch Bandscheibenschäden.
Traumatologie
Weichteilverletzungen wie Verstauchungen und Zerrungen, postoperative Schmerzen (siehe
«Kontraindikationen»), Zahnschmerzen und Schmerzen nach Dentaleingriffen.
Sonstige
Dysmenorrhoe und als Adjuvans bei der Behandlung von Infektionen mit ausgeprägter entzündlicher
Komponente oder Fieber.
Irfen 200 mg, 400 mg und 600 mg Lactab können auch bei Kopfschmerzen und Migräne eingesetzt
werden.
Dosierung/Anwendung
Irfen 200 mg, 400 mg, 600 mg:
Unerwünschte Wirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den
kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe «Warnhinweise
und Vorsichtsmassnahmen»).
Erwachsene
Rheumatische Erkrankungen
Die Dosis wird den Bedürfnissen der Patienten angepasst. Die empfohlene Anfangsdosierung von
Ibuprofen bei rheumatischen Erkrankungen beträgt 1200–1800 mg/Tag verteilt über den Tag. Bei
manchen Patienten reicht eine Erhaltungsdosis von 600–1200 mg/Tag. In einigen Fällen kann es
nötig sein, die tägliche Dosis auf 2400 mg zu erhöhen.
Dysmenorrhoe
1200–1800 mg/Tag aufgeteilt in mehrere Dosen.
Kopfschmerzen, Migräne
400 mg pro Einzeldosis. Initial kann bis auf 800 mg erhöht werden. Die maximale tägliche Dosis
beträgt 2400 mg.
Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche
Die tägliche Dosierung beträgt 20 mg/kg Körpergewicht in mehreren Einzelgaben. Bei juveniler
rheumatoider Arthritis kann auf 40 mg/kg Körpergewicht erhöht werden. Bei Kindern mit einem
Körpergewicht von weniger als 30 kg darf die maximale Tagesdosis 500 mg Ibuprofen nicht
überschreiten.
Irfen 400 mg und 600 mg Lactab sind aufgrund der Dosierungsstärke nicht für Kinder unter
12 Jahren geeignet.
Irfen 200 mg Lactab sind aufgrund der Dosierungsstärke nicht für Kinder unter 6 Jahren geeignet.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Irfen 200 mg, 400 mg, 600 mg Lactab
Die meisten Patienten können Irfen Lactab (200, 400, 600 mg) ohne Magenstörungen nüchtern
einnehmen, was einen grossen Vorteil darstellt, wenn es darum geht, morgendliche Gelenksteifigkeit
zu beheben. Diese Patienten können also jeden Tag die erste Dosis sofort nach dem Aufwachen mit
etwas Tee oder einem anderen Getränk einnehmen.
Die folgenden Dosen sollten nach den Mahlzeiten genommen werden.
Die Gelenksteifigkeit am Morgen kann weiter reduziert werden, indem die letzte Dosis kurz vor dem
Schlafengehen gegeben wird. Dazu kann man 1 Lactab zu 400 mg verwenden.
Generell sind die Lactab mit einem Glas Wasser einzunehmen. Die Lactab sind ganz zu schlucken
und sollten nicht zerkaut, zerbrochen, zerdrückt oder gelutscht werden um Mundbeschwerden und
Irritationen im Rachen vorzubeugen.
Kontraindikationen
·Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss
Zusammensetzung.
·Anamnese von Bronchospasmus, Urtikaria oder allergieähnlichen Symptomen nach Einnahme von
Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika.
·Drittes Trimenon der Schwangerschaft (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).
·Aktive oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene Magen- und/oder Duodenalulzera oder
gastrointestinale Blutungen (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration
oder Blutung in der Vergangenheit).
·Aktiv oder bekannte entzündliche Darmerkrankungen (wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa).
·Gastrointestinale Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer
vorherigen Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika/Antiphlogistika.
·Erhöhte Tendenz zu Blutungen.
·Schwere Leberfunktionsstörungen (Leberzirrhose und Aszites).
·Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/min).
·Schwere Herzinsuffizienz (NYHA III-IV).
·Behandlung postoperativer Schmerzen nach einer koronaren Bypass-Operation (resp. Einsatz einer
Herz-Lungen-Maschine).
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Allgemeiner Warnhinweis für die Anwendung von systemischen nicht-steroidalen Antirheumatika
Gastrointestinale Ulzerationen, Blutungen oder Perforationen können während der Behandlung mit
nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), COX-2 selektiv oder nicht, jederzeit auch ohne
Warnsymptome oder anamnestische Hinweise auftreten. Um dieses Risiko zu verringern, sollte die
kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer verabreicht werden.
Für gewisse selektive COX-2-Hemmer wurde in Placebo-kontrollierten Studien ein erhöhtes Risiko
für thrombotische kardio- und zerebrovaskuläre Komplikationen gezeigt. Es ist noch nicht bekannt,
ob dieses Risiko direkt mit der COX-1/COX-2-Selektivität der einzelnen NSAR korreliert. Da für
Ibuprofen zurzeit keine vergleichbaren klinischen Studiendaten unter maximaler Dosierung und
Langzeittherapie vorliegen, kann ein ähnlich erhöhtes Risiko nicht ausgeschlossen werden. Bis zum
Vorliegen von entsprechenden Daten sollte Ibuprofen bei klinisch gesicherter koronarer
Herzkrankheit, zerebrovaskulären Erkrankungen, peripherer arterieller Verschlusskrankheit oder bei
Patienten mit erheblichen Risikofaktoren (z.B. Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus,
Rauchen) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Auch wegen diesem
Risiko sollte die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer verabreicht
werden.
Die renalen Effekte der NSAR umfassen Flüssigkeitsretention mit Ödemen und/oder arterieller
Hypertonie. Bei Patienten mit beeinträchtigter Herzfunktion und anderen Zuständen, die zur
Flüssigkeitsretention prädisponieren, sollte Ibuprofen deshalb nur mit Vorsicht angewendet werden.
Vorsicht ist ebenfalls geboten bei Patienten, die gleichzeitig Diuretika oder ACE-Hemmer
einnehmen sowie bei erhöhtem Risiko einer Hypovolämie.
Durch gleichzeitigen Alkoholkonsum bei Anwendung von NSAR können wirkstoffbedingte
Nebenwirkungen, besonders solche, die den Magen-Darm-Trakt oder das zentrale Nervensystem
betreffen, verstärkt werden.
Bei längerer Verwendung von Schmerzmittel können Kopfschmerzen auftreten, die nicht mit
erhöhten Dosen des Arzneimittels behandelt werden sollten.
Zusätzlich für Irfen:
Erkrankungen der Atemwege
Bei Patienten, die an Asthma bronchiale, einer chronische Rhinitis oder einer allergischen
Erkrankungen leiden oder gelitten haben, kann durch Ibuprofen ein Bronchospasmus, eine Urtikaria
oder ein Angioödem ausgelöst werden.
Herz-, Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
Vorsicht ist angezeigt bei Patienten mit eingeschränkter Leber-, Nieren- oder Herzfunktion, da sich
durch die Einnahme von NSAR die Funktion der Nieren verschlechtern kann. Eine
gewohnheitsmässige gleichzeitige Einnahme von anderen Schmerzmitteln erhöht dieses Risiko
weiter. Bei solchen Risikopatienten sollte die Dosis so niedrig wie möglich gewählt und die
Nierenfunktion speziell bei einer Langzeittherapie regelmässig kontrolliert werden.
NSARs können eine Herzinsuffizienz und die glomeruläre Filtrationsrate verschlechtern sowie die
Plasmakonzentration von kardialen Glykosiden erhöhen.
Gastrointestinale Sicherheit
Die Anwendung von Irfen in Kombination mit NSAR, einschliesslich selektiver Cyclooxygenase-2
Hemmer, sollte vermieden werden, da ein erhöhtes Risiko für Ulzera oder Blutungen besteht (siehe
«Interaktionen»).
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor
allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang.
Gastrointestinale Blutungen, Ulzera, Perforationen
Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter
allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende
gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.
Das Risiko gastrointestinaler Blutungen, Ulzera und Perforation ist höher mit steigender NSAR-
Dosis, in Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder
Perforation (siehe «Kontraindikationen»), und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die
Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen. Für diese Patienten sowie für Patienten,
die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure oder anderen Arzneimitteln,
die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen (siehe «Interaktionen»), sollte eine
Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z.B. Misoprostol oder
Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden (siehe «Interaktionen»).
Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten
jegliche ungewöhnliche Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutungen)
insbesondere am Anfang der Therapie melden.
Vorsicht ist geboten, wenn Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera
oder Blutungen erhöhen können, wie z.B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin,
selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie
Acetylsalicylsäure (siehe «Interaktionen»).
Wenn es bei Patienten unter Irfen zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die
Behandlung abzusetzen.
Ibuprofen sollte nur mit strenger Indikationsstellung und ärztlicher Überwachung bei
gastrointestinalen Beschwerden sowie Leberfunktionsstörungen gegeben werden, da sich ihr Zustand
verschlechtern kann (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen
Eine angemessene Überwachung und Beratung von Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis
mittelschwerer dekompensierter Herzinsuffizienz in der Anamnese ist erforderlich, da
Flüssigkeitseinlagerungen und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.
Klinische Studien legen nahe, dass die Anwendung von Ibuprofen, insbesondere bei einer hohen
Dosis (2400 mg/Tag) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen
thrombotischen Ereignissen (z.B. Herzinfarkt und Schlaganfall) verbunden ist. Insgesamt gesehen
deuten die epidemiologischen Studien nicht darauf hin, dass niedrig dosiertes Ibuprofen (z.B.
≤1200 mg/Tag) mit einem erhöhten Risiko für arterielle thrombotische Ereignisse verbunden ist.
Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck, Herzinsuffizienz (NYHA II), bestehender
ischämischer Herzerkrankung, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer
Erkrankungen sollten mit Ibuprofen nur nach sorgfältiger Abwägung behandelt werden und hohe
Dosen (2400 mg/Tag) sollten vermieden werden. Vergleichbare sorgfältige Abwägungen sollten
auch vor Initierung einer längerdauernden Behandlung von Patienten mit Risikofaktoren für
kardiovaskuläre Ereignisse (z.B. Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen)
durchgeführt werden, speziell falls hohe Dosen Ibuprofen (2400 mg/Tag) notwendig sind.
Hautreaktionen
Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem
Ausgang, einschliesslich exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson Syndrom und toxische epidermale
Nekrolyse (Lyell-Syndrom) berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese
Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Anzeichen
von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeit
sollte Irfen abgesetzt werden.
In Ausnahmefällen kann eine Varizelleninfektion zu schwerwiegenden Hautinfektionen und
Weichteilkomplikationen führen. Bis jetzt konnte die Beteiligung von NSAR an einer
Verschlimmerung dieser Infektionen nicht ausgeschlossen werden. Daher ist es ratsam, die
Verabreichung von Irfen bei einer Varizelleninfektion zu vermeiden.
Renale Effekte
Patienten mit starker Dehydratation oder postoperativen Volumenverschiebungen sollten vor Beginn
einer Ibuprofen-Therapie rehydriert und anschliessend streng überwacht werden. Es besteht das
Risiko einer Nierenfunktionsstörung, speziell bei dehydrierten Kindern, Jugendlichen und älteren
Patienten.
Während einer Langzeittherapie können, wie bei anderen NSAR, Nierenpapillennekrosen und andere
Nierengewebsschädigungen auftreten. Eine renale Toxizität konnte auch bei Patienten beobachtet
werden, bei denen die renalen Prostaglandine eine unterstützende Funktion bezüglich der
Nierenperfusion haben. Bei diesen Patienten kann die Verabreichung von NSAR eine
dosisabhängige Verminderung der Prostaglandinbildung in den Nieren bewirken, die
Nierendurchblutung herabsetzen und eine manifeste renale Dekompensation auslösen. Diese
Reaktionen treten vor allem auf bei Patienten mit Nieren-, Herz-, Leberinsuffizienz, bei
gleichzeitiger Einnahme von Diuretika oder ACE-Hemmern und bei älteren Patienten.
Hämatologische Effekte
Wie andere NSAR verringert Ibuprofen die Thrombozytenaggregation und verlängert die
Blutungszeit.
Wie andere NSAR kann Ibuprofen Zeichen einer Infektion verschleiern.
Aseptische Meningitis
In Einzelfällen wurde unter der Anwendung von Ibuprofen die Symptomatik einer aseptischen
Meningitis beobachtet. Prädisponiert scheinen Patienten mit Lupus erythematodes und Kollagenosen
zu sein. Es wurde aber auch bei Patienten beobachtet, welche keine dieser chronischen Krankheiten
aufwiesen.
Interaktionen
Andere NSAR einschliesslich Salicylate
Die gleichzeitige Gabe mehrerer NSAR inklusive selektiver Cyclooxygenase-2-Inhibitoren kann das
Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen auf Grund eines synergistischen Effektes erhöhen.
Daher soll die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit anderen NSAR vermieden werden (siehe
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Salicylsäure verdrängt Ibuprofen aus der
Eiweissbindung.
Glukokortikoide
Verstärkung der gastrointestinalen Nebenwirkungen, erhöhtes Risiko von Magen-Darm-Blutungen
und Ulzerationen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Alkohol
Verstärkung der gastrointestinalen Nebenwirkungen, erhöhtes Risiko von Magen-Darm-Blutungen.
Diuretika, Antihypertensiva, β-Blocker
NSAR können die Wirksamkeit von Diuretika, Antihypertensiva wie ACE-Hemmer und β-Blockern
reduzieren. Diuretika können auch das Risiko der NSAR für Nephrotoxizität erhöhen.
Probenecid, Sulfinpyrazon
Verzögerte Ibuprofenausscheidung, die urikosurische Wirkung von Probenecid und Sulfinpyrazon
wird abgeschwächt.
Orale Antikoagulantien
Nicht-steroidale Antirheumatika können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken
(siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Thrombozytenaggregationshemmer und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
Erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Aminoglykoside
Nicht-steroidale Antirheumatika können die Ausscheidung von Aminoglykosiden verringern.
Acetylsalicylsäure
Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung die
Wirksamkeit von tief dosierter Acetylsalicylsäure auf die Plättchenaggregation kompetitiv hemmen
kann. Obwohl bezüglich der Extrapolation dieser Daten auf die klinische Situation Unsicherheiten
bestehen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei einer Langzeitbehandlung mit Ibuprofen die
herzschützende Wirkung von tief dosierter Acetylsalicylsäure reduziert werden kann. Ein klinisch
relevanter Effekt bei der gelegentlichen Einnahme von Ibuprofen ist unwahrscheinlich (siehe
«Eigenschaften/Wirkungen»).
Orale Antidiabetika
Die Wirkung von oralen Antidiabetika (Sulfonylharnstoffen) kann durch Ibuprofen wie andere
NSAR verstärkt werden. Es gab seltene Berichte über Hypoglykämien bei Patienten, welche unter
Sulfonylharnstoff-Therapie Ibuprofen erhielten. Die Blutzuckerspiegel sollten regelmässig
kontrolliert und die Dosis der Antidiabetika allenfalls angepasst werden.
Histamin H2-Antagonisten
Eine klinisch bedeutungsvolle Interaktion von Ibuprofen mit Cimetidin oder Ranitidin ist nicht
erwiesen.
Digoxin
Die Plasmakonzentration von Digoxin kann erhöht sein.
Phenytoin
Die Plasmakonzentration von Phenytoin kann erhöht sein.
Lithium
Es wird empfohlen, die Plasmakonzentrationen von Lithium zu kontrollieren.
Methotrexat
Erhöhte Methotrexattoxizität. NSAR können die tubuläre Sekretion von Methotrexat hemmen und
dessen Clearance reduzieren.
Baclofen
Die Baclofentoxizität ist erhöht.
Chinolone
Die zentrale Wirkung ist erhöht.
Cholestyramin
Bei gleichzeitiger Anwendung von Ibuprofen mit Cholestyramin kann die Absorption von Ibuprofen
im Gastrointestinaltrakt reduziert sein. Jedoch ist die klinische Signifikanz unbekannt.
Ciclosporin
Die nierenschädigende Wirkung kann erhöht werden.
Pflanzliche Extrakte
Ginkgo biloba kann das Risiko von Blutungen im Zusammenhang mit NSAR potenzieren.
Mifepriston
Theoretisch kann eine Verringerung der Wirksamkeit von Mifepriston aufgrund der
Antiprostaglandin-Eigenschaften von NSAR stattfinden. Limitierte Evidenz deutet darauf hin, dass
eine Co-Administration von NSAR am Tag der Verabreichung von Prostaglandinen keinen
nachteiligen Einfluss auf die Wirkung von Mifepriston oder der Prostaglandine auf die Zervixreifung
oder Uteruskontraktilität hat sowie die klinische Wirksamkeit eines Schwangerschaftsabbruchs nicht
reduziert.
Chinolonantibiotika
Tierexperimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass im Zusammenhang mit NSAR Krämpfe,
welche mit Chinolonen assoziiert werden, vermehrt ausgelöst werden können. Patienten, welche
gleichzeitig Chinolone und NSAR einnehmen, können ein erhöhtes Risiko für Krämpfe aufweisen.
Tacrolimus
Das Risiko für Nephrotoxizität kann bei gleichzeitiger Einnahme von Tacrolimus und NSAR erhöht
sein.
Zidovudin
Gleichzeitige Einnahme von Zidovudin und NSAR erhöht das Risiko für hämatologische Toxizität.
Bei HIV positiven Blutern gibt es Hinweise darauf, dass die gleichzeitige Einnahme von Zidovudin
und NSAR das Risiko für Hämarthrose sowie Hämatome erhöht.
CYP2C9-Inhibitoren
Gleichzeitige Verabreichung von Ibuprofen und CYP2C9-Inhibitoren können die Exposition von
Ibuprofen erhöhen (CYP2C9 Substrat). In einer Studie mit Voriconazol und Fluconazol (CYP2C9-
Inhibitoren) wurde eine erhöhte S(+)-Ibuprofen Exposition von ungefähr 80 bis 100% gezeigt. Eine
Reduktion der Ibuprofen-Dosierung sollte in Betracht gezogen werden, wenn starke CYP2C9-
Inhibitoren gleichzeitig verabreicht werden, speziell bei Verabreichung von hohen Dosen Ibuprofen
entweder mit Voriconazol oder Fluconazol.
Schwangerschaft/Stillzeit
Fertilität
Die Anwendung von Ibuprofen kann die weibliche Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei
Frauen, die schwanger werden möchten nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben,
schwanger zu werden oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte das
Absetzen von Ibuprofen in Betracht gezogen werden.
Schwangerschaft
Eine Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale
Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes
Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines
Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Es wird angenommen, dass das
Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.
Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem
prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte
Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschliesslich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren
berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.
Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Ibuprofen nur gegeben werden,
wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Ibuprofen von einer Frau angewendet wird, die versucht
schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimesters
angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich
gehalten werden.
Während des dritten Schwangerschaftstrimesters ist Ibuprofen kontraindiziert. Alle
Prostaglandinsynthesehemmer können:
·Den Fetus folgenden Risiken aussetzen:
·Kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler
Hypertonie);
·Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramnie fortschreiten kann.
·Mutter und Kind folgenden Risiken aussetzen:
·Mögliche Veränderung (Verlängerung) der Blutungszeit, ein thrombozyten-aggregationshemmender
Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann;
·Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten
Geburtsvorganges.
Während den Wehen und der Geburt wird die Anwendung von Ibuprofen nicht empfohlen. Das
Einsetzen der Wehen kann verzögert werden und die Dauer kann verlängert werden. Zudem kann es
bei Mutter und Kind vermehrt zu Blutungen kommen.
Stillzeit
NSAR treten in die Muttermilch über. Vorsichtshalber soll Ibuprofen deshalb von stillenden Frauen
nicht eingenommen werden. Ist die Behandlung unerlässlich, ist der Säugling auf Flaschennahrung
umzustellen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Es ist aber bekannt, dass Ibuprofen
gelegentlich zentralnervöse Nebenwirkungen, wie Einschränkung des Reaktionsvermögens, haben
kann. Dies sollte in Betracht gezogen werden, wenn erhöhte Wachsamkeit erfordert wird, v.a. beim
Autofahren oder Bedienen einer Maschine. Das gilt besonders für die Einnahme zusammen mit
Alkohol.
Unerwünschte Wirkungen
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen mit NSAR betreffen den Verdauungstrakt.
Peptische Ulzera, Perforationen oder Blutungen, manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere
bei älteren Patienten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Übelkeit, Erbrechen,
Diarrhö, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie), abdominale Schmerzen,
Teerstuhl, Hämatemesis, ulzerative Stomatitis, Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn
(siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») sind nach Anwendung berichtet worden.
Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet. Selten wurde über gastrointestinale Perforation unter
Einnahme von Ibuprofen berichtet.
Verschlimmerung von infektionsbedingten Hautentzündungen (z.B. Entwicklung einer
nekrotisierenden Fasziitis) sind unter zeitgleicher Anwendung von NSAR beschrieben worden. In
Ausnahmefällen kann es während einer Varizellen-Infektion zu schweren Infektionen der Haut und
zu Weichteilkomplikationen kommen. Bei Anzeichen einer auftretenden Infektion oder wenn sich
eine solche während die Anwendung von Ibuprofen verschlimmert, sollte der Patienten daher
umgehend einen Arzt zu Rate ziehen.
Klinische Studien legen nahe, dass die Anwendung von Ibuprofen, insbesondere bei einer hohen
Dosis (2400 mg/Tag) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen
thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt und Schlaganfall) verbunden ist (siehe
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden mit Ibuprofen beobachtet. Die Häufigkeitsangaben
entsprechen folgenden Konventionen: «Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10),
«gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000), «nicht
bekannt» (genaue Häufigkeit kann nicht abgeschätzt werden):
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Rhinitis.
Selten: aseptische Meningitis.
Erkrankungen des Blut- und des Lymphsystems
Selten: Hämatologische Auswirkungen wie Leukopenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie,
Neutropenie, aplastische Anämie, hämolytische Anämie (in der Patienteninformation umschrieben
als «Angina, hohes Fieber, Anschwellen der Lymphknoten im Halsbereich»).
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Hypersensitivität.
Selten: Anaphylaktische Reaktion, Lupus erythematodes-Syndrom, autoimmunhämolytische
Anämie.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Schlaflosigkeit, Angstgefühle.
Selten: Depressionen, Verwirrtheitszustände.
Sehr selten: Psychotische Zustände.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Zentralnervöse Nebenwirkungen wie Einschränkung des Reaktionsvermögens (besonders im
Zusammenwirken mit Alkohol), Kopfschmerzen, Schwindel.
Selten: Parästhesien, Schläfrigkeit.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Sehstörungen. Die Sehstörungen sind normalerweise reversibel, wenn die Behandlung
abgebrochen wird.
Selten: Toxische Amblyopie, Optikusneuritis, toxische Optikusneuropathie.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Ohrensausen, Schwerhörigkeit, Schwindel.
Herzerkrankungen
Sehr selten: Herzversagen, Herzinfarkt.
Gefässerkrankungen
Sehr selten: Bluthochdruck.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Asthma, Bronchospasmen, Atemnot, Gefahr eines akuten Lungenödems bei Patienten
mit Herzinsuffizienz.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Verdauungsbeschwerden, Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, abdominale
Schmerzen, Blähungen, Teerstuhl, Hämatemesis, gastrointestinale Blutungen.
Selten: Gastritis, Ulzerationen im Gastrointestinaltrakt, ulzerative Stomatitis, gastrointestinale
Perforationen.
Sehr selten: Pankreatitis.
Häufigkeit unbekannt: Kolitis, Morbus Crohn.
Affektionen der Leber und der Gallenblase
Selten: Hepatitis, Ikterus, Leberfunktionsstörungen.
Sehr selten: Leberversagen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Exantheme.
Selten: Urtikaria, Pruritus, Purpura, Angioödem, Photosensibilität.
Sehr selten: Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen wie z.B. Erythema Multiform und bullöse
Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Nierentoxizität in verschiedenen Formen wie Nierenpapillennekrosen, interstitielle Nephritis,
Nierenfunktionsstörungen mit Ödemen bis hin zu Nierenversagen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Müdigkeit.
Selten: Ödeme.
Überdosierung
Toxizität
Anzeichen und Symptome einer Toxizität wurden generell bei Dosen unter 100 mg/kg bei Kindern
oder Erwachsenen nicht beobachtet. Jedoch sind in gewissen Fällen unterstützende Massnahmen
nötig. Bei Kindern wurde eine Manifestierung von Anzeichen und Symptomen einer Toxizität nach
Einnahme einer Dosis von 400 mg/kg oder mehr beobachtet.
Symptome
Die meisten Patienten, welche beträchtliche Mengen von Ibuprofen eingenommen haben, entwickeln
Symptome innerhalb von 4–6 Stunden. Die am häufigsten berichteten Symptome einer
Überdosierung sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Lethargie und Benommenheit.
Zentralnervensystem bezogene Effekte sind Kopfschmerzen, Tinnitus, Schwindel, Krämpfe und
Bewusstlosigkeit. Über Nystagmus, metabolische Azidose, Hypothermie, renale Effekte,
gastrointestinale Blutungen, Koma, Apnoe und Depression des ZNS- und Atmungssystems wurde
ebenfalls selten berichtet. Es wurde auch über kardiovaskuläre Toxizität, einschliesslich Hypotonie,
Bradykardie und Tachykardie berichtet. In Fällen signifikanter Überdosierungen sind
Nierenversagen und Leberschädigungen möglich. Hohe Überdosen werden gewöhnlich gut
vertragen, wenn gleichzeitig keine anderen Arzneimittel eingenommen wurden.
Behandlung
Es gibt kein spezifisches Antidot bei Überdosierungen mit Ibuprofen. Trotzdem sofort eine
Magenspülung durchführen oder Erbrechen einleiten, mit anschliessenden unterstützenden
Massnahmen, wenn die innerhalb der vorangegangenen Stunde eingenommene Menge 400 mg/kg
übersteigt.
Wenn das Medikament schon resorbiert ist, sollen alkalisierende Substanzen gegeben werden,
welche die Urinausscheidung des sauren Ibuprofens begünstigen.
Für die aktuellsten Informationen kann das lokale Toxikologische Zentrum kontaktiert werden.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: M01AE01
Wirkungsmechanismus und Pharmakodynamik
Ibuprofen ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum mit einer kurzen Halbwertszeit und den für eine
wirksame Behandlung rheumatischer Krankheiten erforderlichen analgetischen, antiphlogistischen
und antipyretischen Eigenschaften.
Die verschiedenen Darreichungsformen ermöglichen eine individuelle Therapie.
Es wurde experimentell nachgewiesen, dass die Prostaglandine für die Entstehung von Schmerz und
Entzündung verantwortlich sind. Ibuprofen hat eine ausgeprägte Hemmwirkung auf die
Prostaglandinsynthese, was seine analgetische und antiphlogistische und auch antipyretische
Wirkung erklärt.
Auf demselben Mechanismus beruhen die therapeutisch nicht genutzte
Thrombozytenaggregationshemmung und die ulzerogene Wirkung, die Na+- und Wasserretention
sowie bronchospastische Reaktionen als mögliche unerwünschte Effekte.
Obwohl Ibuprofen Thrombozytenaggregation und Blutungszeit beeinflussen kann, kommt es zu
keiner klinisch relevanten Veränderung der Prothrombinzeit oder der Blutgerinnungszeit.
Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung die
Wirksamkeit von tief dosierter Acetylsalicylsäure auf die Plättchenaggregation kompetitiv hemmen
kann. In einigen pharmakodynamischen Studien wurde ein verminderter Effekt von
Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan oder die Plättchenaggregation beobachtet, wenn
einmal 400 mg Ibuprofen innerhalb von 8 Stunden vor oder 30 Minuten nach Einnahme von
schnelllöslicher Acetylsalicylsäure (81 mg) verabreicht wurde. Obwohl bezüglich der Extrapolation
dieser Daten auf die klinische Situation Unsicherheiten bestehen, kann nicht ausgeschlossen werden,
dass bei einer Langzeitbehandlung mit Ibuprofen die herzschützende Wirkung von tief dosierter
Acetylsalicylsäure reduziert werden kann. Ein klinisch relevanter Effekt bei der gelegentlichen
Einnahme von Ibuprofen ist unwahrscheinlich (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Pharmakokinetik
Absorption
Ibuprofen wird rasch resorbiert, grösstenteils im Dünndarm. Nach oraler Einnahme von 200–600 mg
Ibuprofen wird in durchschnittlich 1–2 Std. (tmax) die maximale Plasmakonzentration von 15–
55 µg/ml (Cmax) erreicht.
Wird Ibuprofen nach einer Mahlzeit eingenommen, erfolgt die Resorption beträchtlich langsamer,
und die maximalen Plasmakonzentrationen sind niedriger.
Nach oraler Einnahme einer Einzeldosis von 400 mg Ibuprofen wird in der Synovia eine
Konzentrationsspitze von 8–13 µg/ml nach 6 Std. erreicht.
Distribution
Ibuprofen wird zu 99% an Plasmaproteine gebunden. Die Bindung ist reversibel.
Metabolismus
Mehr als 50–60% einer oralen Dosis Ibuprofen werden in der Leber in die 2 inaktiven Metaboliten A
+ B sowie deren Konjugate umgewandelt.
Der Metabolismus von Ibuprofen ist bei Kindern und Erwachsenen ähnlich.
Elimination
Die Plasmahalbwertszeit beträgt 1½–2 Std. Die kurze Halbwertszeit bedingt, dass es auch nach
mehrmaliger Gabe von Ibuprofen zu keiner Kumulation kommt. Ibuprofen und seine Metaboliten
sind 24 Std. nach oraler Einnahme praktisch vollständig ausgeschieden.
Es wird durch die Nieren vor allem in Form der inaktiven Metaboliten ausgeschieden.
Präklinische Daten
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
In vitro- und in vivo-Untersuchungen (Bakterien, Humanlymphozyten) zur Mutagenität ergaben
keine Hinweise auf mutagene Wirkungen des Ibuprofens. In Studien zum tumorerzeugenden
Potential von Ibuprofen an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf kanzerogene Effekte des
Ibuprofens gefunden.
Reproduktionstoxizität
Experimentelle Studien an zwei Tierspezies haben gezeigt, dass Ibuprofen die Plazenta passiert
sowie die Ovulation hemmt (bei Kaninchen). In mehreren experimentellen Studien in Ratten und
Kaninchen wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem
prä- und post-implantärem Verlust, intrauteriner Wachstumshemmung und erhöhter embryo-fetaler
Letalität führt. Hier wurden auch erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschliesslich
kardiovaskulärer Missbildungen wie Kammerscheidewanddefekten, bei Tieren berichtet, die
während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten. Für Ibuprofen
wurden diese Missbildungen unter Dosen beobachtet, welche die tägliche Maximaldosis für den
Menschen um den Faktor 2-3 übersteigen (basierend auf extrapolierten Expositionsdaten).
Sonstige Hinweise
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Selten: Anstieg von Harnstoff-Stickstoff, Transaminasen und alkalischer Phosphatase im Serum,
erniedrigte Hämoglobin- und Hämatokritwerte. Verminderung der Serumkalziumkonzentration.
Hemmung der Thrombozytenaggregation und verlängerte Blutungszeit.
Haltbarkeit
Die Arzneimittel dürfen nur bis zu dem auf der Verpackung aufgedruckten Verfalldatum «EXP»
verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalverpackung, trocken und nicht über 30 °C lagern. Für Kinder unerreichbar
aufbewahren.
Zulassungsnummer
49156 (Swissmedic).
Packungen
Irfen 200 mg Lactab: OP 30 und OP 100 (B)
Irfen 400 mg Lactab: OP 20 und OP 50 (B)
Irfen 600 mg Lactab: OP 20 und OP 100 (B)
Zulassungsinhaberin
Mepha Pharma AG, Basel.
Stand der Information
September 2016.
Interne Versionsnummer: 8.1