Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
11-10-2018
22-05-2019
PACKUNGSBEILAGE
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Dolomo-Tabletten
Wirkstoffe: Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Coffein
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mir der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau
nach der Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers ein.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Fragen Sie Ihren Apotheker, wenn Sie weitere Informationen oder einen Rat benötigen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie an Ihren Arzt oder Apotheker. Das gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Wenn Sie sich nach 3 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren
Arzt.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Dolomo und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Dolomo beachten?
Wie ist Dolomo einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Dolomo aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Dolomo und wofür wird es angewendet?
Dolomo enthält drei Wirkstoffe, die einander in ihrer schmerzhemmenden Wirkung ergänzen bzw.
unterstützen.
Dolomo wird bei akuten leichten bis mäßig starken Schmerzen angewendet.
Wenn Sie sich nach 3 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
2.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Dolomo beachten?
Dolomo darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Coffein oder einen der in
Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
wenn Sie in der Vergangenheit gegen Salicylate oder andere nicht-steroidale
Entzündungshemmer (bestimmte Arzneimittel gegen Schmerzen, Fieber oder Entzündungen)
mit Asthmaanfällen oder in anderer Weise überempfindlich reagiert haben.
wenn bei Ihnen bereits einmal nach der Behandlung mit entzündungshemmenden Schmerz-
oder Rheumamitteln (Nicht-Steroidale Anti-Rheumatika = „NSAR“) eine Blutung aus dem
Magen-Darm-Trakt oder ein Durchbruch (Perforation) des Magens oder des Darmes
aufgetreten ist.
bei bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen Magen- oder
Zwölffingerdarmgeschwüren (peptische Ulzera) oder Blutungen mit mindestens zwei
unterschiedlichen Episoden nachgewiesener Geschwüre oder Blutung
wenn Sie an einer der nachfolgenden Erkrankungen leiden:
Magen- und Darmgeschwüre,
krankhaft erhöhte Blutungsneigung,
schwere Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz),
schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen,
Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel (eine sehr seltene, erbliche
Stoffwechselerkrankung).
bei übermäßigem bzw. chronischem Alkoholkonsum.
bei durch Arzneimittel verursachtem Kopfschmerz (siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei
der Einnahme von Dolomo ist erforderlich“).
wenn Sie mit Methotrexat (Arzneimittel gegen Tumore oder schwere Formen von
Schuppenflechte) in einer Dosierung ab 15 mg/Woche behandelt werden.
von Schwangeren im letzten Drittel der Schwangerschaft.
von Kindern unter 12 Jahren.
von Kindern oder Jugendlichen mit Windpocken oder Grippe (Influenza) wegen des Risikos
der Entwicklung eines Reye-Syndroms (lebensbedrohliches Krankheitsbild mit Leberschäden
und Gehirnstörungen, siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Dolomo ist
erforderlich“).
Warnhinweise und Vorsichtmaßnahmen
Bitte sprechen mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Dolomo einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Dolomo ist erforderlich,
wenn Sie unter Allergien (z.B. mit Hautreaktionen, Juckreiz, Nesselfieber), Bronchialasthma,
Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellungen, chronischen Atemwegserkrankungen leiden.
wenn bei Ihnen die Leber- oder Nierenfunktion leicht beeinträchtigt ist.
wenn bei Ihnen gleichzeitig Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (orale
Antikoagulanzien) angewendet werden.
bei bestehender Therapie mit Arzneimitteln gegen Tumore oder schwere Formen von
Schuppenflechte mit dem Wirkstoff Methotrexat in Dosen unter 15 mg/Woche.
wenn Sie an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (Herzschwäche, Rhythmusstörungen,
Bluthochdruck) leiden.
bei vermehrtem Oxalsäuregehalt im Harn (Oxalurie).
wenn Sie am Gilbert-Syndrom (Meulengracht-Krankheit, einer seltenen erblichen
Stoffwechselerkrankung) leiden.
wenn Sie unter chronischen oder wiederkehrenden Magen-Darm-Beschwerden leiden.
wenn Sie regelmäßig oder größere Mengen Alkohol trinken.
wenn Sie sich einer Dialyse unterziehen müssen.
wenn Sie unter einer krankhaften Überfunktion der Schilddrüse leiden.
wenn bei Ihnen eine Fehl- oder Mangelernährung oder andere Stoffwechselstörungen
vorliegen.
wenn Sie unter Angststörungen leiden.
wenn bei Ihnen eine Operation – auch kleinere Eingriffe wie z.B. der Ziehung eines Zahnes -
geplant ist (informieren Sie in diesem Fall Ihren Arzt über die Einnahme von Dolomo).
Dolomo sollte ohne ärztliche Anordnung nicht länger als 3 Tage eingenommen werden. Wenn sich
Ihre Symptome verschlimmern oder nach 3 Tagen keine Besserung eintritt, oder bei hohem Fieber,
müssen Sie einen Arzt aufsuchen.
Sicherheit für Herz und Gefäße
Die Anwendung von Arzneimitteln wie Dolomo könnte mit einem geringfügig erhöhten Risiko, einen
Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, verbunden sein. Jedes Risiko steigt mit der Höhe der
Dosierung und Dauer der Anwendung. Steigern Sie daher nicht die empfohlene Dosierung und
Therapiedauer von 3 Tagen.
Wenn Sie Probleme mit dem Herzen (z.B. Herzrhythmusstörungen) haben, schon einen Schlaganfall
hatten oder denken, dass bei Ihnen ein erhöhtes Risiko für diese Umstände vorliegt (wie z.B.
Bluthochdruck, leichte bis mittelschwere Herzschwäche, Diabetes, erhöhte Cholesterinwerte oder
wenn Sie Raucher sind), sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker über diese Behandlung.
Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt
Eine gleichzeitige Anwendung von Acetylsalicylsäure mit anderen nicht-steroidalen
Entzündungshemmern, einschließlich sogenannten COX-2-Hemmern (Cyclooxygenase-2-Hemmern),
die u. a. gegen rheumatische Beschwerden eingesetzt werden, ist zu vermeiden.
Von Blutungen, Geschwürbildung und Durchbrüchen (Perforationen) im Magen-Darm-Bereich, die
zum Tode führen können, wurde im Zusammenhang mit der Einnahme aller nicht-steroidaler
Entzündungshemmer berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw.
schwerwiegende Ereignisse im Magen-Darm-Trakt in der Vorgeschichte zu jedem Zeitpunkt der
Therapie auf.
Bei älteren Patienten können Nebenwirkungen nach Anwendung von nicht-steroidalen
Entzündungshemmern vermehrt auftreten, insbesondere Blutungen im Magen- und Darmbereich, die
lebensbedrohlich sein können.
Patienten, insbesondere in höherem Alter, die eine Vorgeschichte von Nebenwirkungen am Magen-
Darm-Trakt aufweisen, sollten jedes ungewöhnliche Symptom im Bauchraum insbesondere am
Anfang der Therapie melden.
Vorsicht ist geboten bei Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel einnehmen, die das Risiko für die
Bildung von Geschwüren oder Blutungen erhöhen, z. B. Kortikoide, blutgerinnungshemmende
Arzneimittel wie Marcoumar, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, die u. a. zur Behandlung
von depressiven Verstimmungen verordnet werden oder Thrombozytenaggregationshemmer (siehe
Abschnitt 2 „Einnahme von Dolomo zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Wenn Blutungen oder Geschwürbildungen im Magen-Darmtrakt auftreten, ist die Einnahme von
Dolomo abzubrechen.
Das Risiko hierfür ist mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Geschwüren in der
Vorgeschichte, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Durchbruch und bei älteren
Patienten erhöht. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis
beginnen. Hier sollte eine Kombinationstherapie mit magenschleimhaut-schützenden Arzneimitteln (z.
B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden. Dies empfiehlt sich auch
für Patienten, die andere Arzneimittel einnehmen, die das Risiko einer Erkrankung des Magen-
Darmtraktes erhöhen (siehe Abschnitt 2 „Einnahme von Dolomo zusammen mit anderen
Arzneimitteln“).
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen sollte Acetylsalicylsäure nur auf
ärztliche Anordnung angewendet werden, da in sehr seltenen Fällen im Zusammenhang mit
Virusinfektionen (insbesondere Grippe und Mumps) und der Einnahme von Acetylsalicylsäure ein
lebensbedrohliches Krankheitsbild mit Leberschäden und Gehirnstörungen (Reye-Syndrom) berichtet
wurde. Erste Symptome dafür sind langandauerndes Erbrechen, Benommenheit und Bewusstlosigkeit,
die eine sofortige Intensivbehandlung erfordern. Es wird daher auch empfohlen, in den ersten 6
Wochen nach einer Varicellenimpfung (Lebendimpfstoff) die Einnahme von Dolomo zu vermeiden.
Einer der Wirkstoffe in Dolomo (Acetylsalicylsäure) kann die Ausscheidung von Harnsäure
verringern und bei empfindlichen Patienten einen Gichtanfall auslösen.
Nebenwirkungen können minimiert werden, wenn Sie die niedrigste wirksame Dosis über die kürzeste
zur Besserung der Symptome notwendige Zeit einnehmen.
Wenn während der Anwendung von Dolomo Zeichen einer Infektion neu auftreten oder sich
verschlimmern, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen, damit dieser die Notwendigkeit einer
antiinfektiösen/antibiotischen Therapie prüfen kann.
Bei längerem Gebrauch oder überhöhter Dosierung kann es zu dauerhaften Nierenschädigungen mit
dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) sowie zu Leberschäden kommen. Bei
dauerhafter Einnahme können weiters Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des
Arzneimittels behandelt werden dürfen
Einnahme von Dolomo zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere
Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen,
Der Acetylsalicylsäure-Anteil kann die Wirkungen und Nebenwirkungen folgender Wirkstoffe bzw.
Arzneimittel verstärken:
Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (z.B. Cumarinderivate, Heparin):
Das Blutungsrisiko ist erhöht.
Arzneimittel, die das Zusammenhaften und Verklumpen der Blutplättchen hemmen
(Thrombolytika und Thrombozytenaggregationshemmer z.B. Ticlodipin, Clopidogrel) sowie
Arzneimittel zur Behandlung depressiver Verstimmungen (selektive Serotonin-
Wiederaufnahmehemmer):
Erhöhen das Risiko für Blutungen und Bildung von Geschwüren im Magen-Darmtrakt.
Andere entzündungs- und schmerzhemmende Arzneimittel (nicht-steroidale
Antiphlogistika/Analgetika), Arzneimittel, die Kortison oder kortisonähnliche Substanzen
enthalten (Glukokortikoide), sowie gleichzeitiger Alkoholkonsum:
Erhöhen das Risiko von Magen- und Darm-Geschwüren und Blutungen
Methotrexat (Arzneimittel gegen Tumore oder schwere Formen von Schuppenflechte):
Die Wirkung von Methotrexat wird verstärkt.
(siehe "Was sollten Sie vor der Einnahme von Dolomo beachten")
Orale Antidiabetika (blutzuckersenkende Arzneimittel):
Der Blutzuckerspiegel kann sinken.
Valproinsäure (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie):
Der Plasmaspiegel von Valproinsäure kann erhöht werden.
Digoxin (Arzneimittel zur Stärkung der Herzkraft):
Die Konzentration von Digoxin im Blut kann erhöht sein.
Der Acetylsalicylsäure-Anteil kann die Wirkungen folgender Arzneimittel abschwächen:
Arzneimittel zur vermehrten Harnsäureausscheidung (bestimmte Gichtmittel, z.B.
Benzbromaron, Probenecid)
Arzneimittel zur vermehrten Harnausscheidung (Diuretika)
Arzneimittel zur Blutdrucksenkung (ACE-Hemmer):
Die blutdrucksenkende Wirkung dieser Arzneimittel wird vermindert.
Der Paracetamol-Anteil kann die Wirkungen und Nebenwirkungen folgender Wirkstoffe bzw.
Arzneimittel verstärken:
Schlafmittel wie Phenobarbital, Arzneimittel gegen Epilepsie wie Phenytoin, Carbamazepin,
Arzneimittel gegen Tuberkulose (Rifampicin), Alkoholmissbrauch und andere möglicherweise
die Leber schädigende Arzneimittel:
Unter Umständen kann es bei gleichzeitiger Einnahme mit Dolomo zu Leberschäden kommen.
Bestimmte entzündungshemmende Arzneimittel (Salicylamid)
Probenecid (harnsäureausscheidende Gichtmittel:
Die harnsäureausscheidende Wirkung dieser Arzneimittel wird vermindert. Bei gleichzeitiger
Einnahme von Probenecid sollte die Dosis von Dolomo verringert werden, da der Abbau
Dolomo verlangsamt sein kann.
Arzneimittel mit Wirkung auf die beschleunigte Magenentleerung:
Die Aufnahme und der Wirkungseintritt des Wirkstoffes Paracetamol kann verzögert sein.
Arzneimittel zur Hemmung der Cholesterinaufnahme aus dem Darm, die Cholestyramin
enthalten:
Diese können die Aufnahme und Wirksamkeit von Dolomo verringern.
AIDS-Arzneimittel, die Zidovudin enthalten:
Die Neigung zur Verminderung weißer Blutkörperchen (Neutropenie) wird verstärkt. Dolomo
soll daher nur nach ärztlichem Anraten gleichzeitig mit Zidovudin eingenommen werden.
Insulin:
Die durch Überdosierung von Paracetamol verursachte Leberfunktionsstörungen können die
blutzuckersenkende Wirkung von Insulin vermindern.
Blutgerinnungshemmende Arzneimittel:
Die wiederholte Anwendung von Paracetamol über mehr als 1 Woche verstärkt die
blutgerinnungshemmende Wirkung, insbesondere von Warfarin.
Einfluss von Coffein auf andere Wirkstoffe:
Barbiturate (bestimmte Schlafmittel), Antihistaminika (bestimmte Arzneimittel gegen
Allergien) etc.:
Die schlaffördernde Wirkung dieser Substanzen wird vermindert.
Arzneimittel mit pulserhöhender Wirkung, wie Sympathomimetika (bestimmte Kreislaufmittel),
Thyroxin (bestimmte Schilddrüsenarzneimittel) etc.:
Die herzfrequenzsteigernde Wirkung dieser Substanzen wird erhöht.
Paracetamol und einige nicht-steroidale Antiphlogistika (bestimmte Schmerzmittel):
Die schmerzstillende Wirkung kann gesteigert sein.
Arzneimittel gegen Asthma, die Theophyllin enthalten:
Die Ausscheidung von Theophyllin wird verringert.
Anregende oder euphorisierende Arzneimittel, die Ephedrin oder ähnliche Wirkstoffe
enthalten:
Das Abhängigkeitspotential von Substanzen wie Ephedrin kann erhöht werden.
Lithium-Präparate:
Die Ausscheidung von Lithium wird erhöht.
Arzneimittel gegen Migräne, die Ergotamin enthalten:
Die Aufnahme von Ergotamin wird gesteigert.
Orale Kontrazeptiva (Verhütungsmittel), Cimetidin (bestimmtes Arzneimittel zur Behandlung
von Magengeschwüren) und Disulfiram (bestimmtes Alkoholentwöhnungsmittel) und
Antibiotika, die Rifampicin oder sogenannte Gyrasehemmer enthalten:
Vermindern den Coffein-Abbau in der Leber.
Barbiturate (bestimmte Schlafmittel) und Rauchen:
Beschleunigen den Coffein-Abbau in der Leber.
Auswirkungen der Einnahme von Dolomo auf Laboruntersuchungen:
Die Harnsäurebestimmung sowie die Blutzuckerbestimmung können beeinflusst werden.
Hohe Dosen von Levodopa (Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit) können mit dem
chemischen Nachweis von Paracetamol im Plasma in Wechselwirkung treten und einen falsch
positiven Wert für Paracetamol ergeben.
Einnahme von Dolomo zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Einnahme nach den Mahlzeiten kann zu verzögertem Wirkungseintritt führen.
Während der Anwendung von Dolomo sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken, da
Alkoholkonsum das Risiko des Auftretens von Magen- und Darmgeschwüren erhöhen kann.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Schwangerschaft
Dolomo dürfen im letzten Drittel der Schwangerschaft nicht und während der ersten 6 Monate der
Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung durch einen Arzt eingenommen
werden. Die Dosierung ist möglichst gering zu halten und auf Einzelgaben, stets nach Anweisung des
Arztes, zu beschränken.
Stillzeit
Dolomo dürfen während der Stillzeit nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung durch einen
Arzt eingenommen werden.
Die Wirkstoffe von Dolomo (Acetylsalicylsäure, Coffein und Paracetamol) treten in die
Muttermilch über. Bei Anwendung während der Stillzeit kann daher das Befinden und Verhalten
des Säuglings durch den mit der Muttermilch aufgenommenen Wirkstoff Coffein beeinträchtigt
sein. Bei kurzfristiger Anwendung von Dolomo in der empfohlenen Dosis wird eine Unterbrechung
des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Bei längerer Anwendung bzw. Einnahme höherer
Dosen sollte dennoch abgestillt werden.
Fortpflanzungsfähigkeit
Acetylsalicylsäure (ein Wirkstoff von Dolomo) gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die die
Fruchtbarkeit von Frauen beeinträchtigen können. Diese Wirkung ist nach Absetzen des Arzneimittels
reversibel (umkehrbar).
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es gibt keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung des Verhaltens im Straßenverkehr oder bei dem
Bedienen von Maschinen.
3.
Wie ist Dolomo einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau
nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder
Apothekeroder dem medizinischen Fachpersonal nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Dosierung
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre:
Einzeldosis: 1 bis maximal 2 Tabletten.
Bei Bedarf kann die Anwendung im Abstand von 6-8 Stunden bis zu einer Maximaldosis von 3 mal
täglich 2 Tabletten wiederholt werden.
Die Höchstdosis darf nicht überschritten werden. Diese richtet sich unter anderem nach dem
Körpergewicht des Patienten und darf bezogen auf den Paracetamol-Anteil von Dolomo 60 mg pro kg
Körpergewicht nicht überschreiten. Um das Risiko einer Überdosierung zu vermindern, sollte
sichergestellt werden, dass andere Arzneimittel, die gleichzeitig angewendet werden, kein Paracetamol
enthalten.
Kinder unter 12 Jahren:
Für die Anwendung von Dolomo bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine ausreichenden Erkenntnisse
vor. Daher darf Dolomo bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.
Patienten mit leichten Leber- oder Nierenfunktionsstörungen oder Gilbert-Syndrom (eine seltene
Stoffwechselerkrankung):
Falls Sie an leichten Leber- oder Nierenfunktionsstörungen oder am Gilbert-Syndrom leiden, fragen
Sie bitte vor Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat. Er wird Ihnen empfehlen, die
Dosierung zu verringern bzw. das Dosierungsintervall (den Abstand zwischen 2 Einnahmen) zu
verlängern.
Bei schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen darf Dolomo nicht eingenommen werden.
Ältere Patienten:
Es ist keine spezielle Dosisanpassung erforderlich.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Dolomo – Tabletten sind unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit einzunehmen; gegebenenfalls kann man
sie auch zuvor in Wasser zerfallen lassen und nach der Einnahme noch genügend Flüssigkeit
nachtrinken. Die Einnahme nach den Mahlzeiten kann zu verzögertem Wirkungseintritt führen.
Die letzte Einnahme der Tabletten sollte nicht nach dem späten Nachmittag erfolgen, um eine
schlafstörende Wirkung des Coffeins zu vermeiden.
Dauer der Anwendung
Dolomo darf ohne ärztliche Anordnung nicht länger als 3 Tage und nicht in höherer Dosierung
angewendet werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung
von Dolomo zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Dolomo eingenommen haben, als Sie sollten
Folgende Beschwerden können auftreten:
Bedingt durch Acetylsalicylsäure: Kopfschmerzen, Ohrensausen, Übelkeit, Erbrechen, Seh- und
Hörstörungen, Schwindel und Verwirrungszustände. In Fällen schwerer Vergiftung sind Fieber,
gesteigerte Atmung, Delirium, Zittern, Krampfanfälle, Atemnot, Schweißausbrüche, Blutungen,
Flüssigkeitsverlust, Störung des Säure-Base-Haushaltes sowie des Elektrolyt Gleichgewichts im
Blutplasma, Blutzuckerabfall, Temperaturerhöhung, Bewusstlosigkeit, Atemversagen und Koma
beobachtet worden.
Bedingt durch Paracetamol: anfangs (1. Tag) Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blässe und
Unterleibsschmerzen. Nach vorübergehender subjektiver Besserung kann es in der zweiten Phase (am
3. oder 4. Tag) zu einer beträchtlichen Erhöhung der Leber-Werte, Gelbfärbung der Haut,
Blutgerinnungsstörungen, Unterzuckerung und dem Übergang ins Leberkoma kommen. Unabhängig
davon sind Nierenschäden und Kaliummangel beschrieben worden.
Frühe Anzeichen einer Vergiftung mit Coffein sind üblicherweise Zittern und Unruhe. Bei starker
Überdosierung von Coffein können Sehstörungen, Krämpfe, Übererregung und
Herzrhythmusstörungen auftreten, gefolgt von Übelkeit, Erbrechen, Pulserhöhung und Verwirrung.
Bei ernsten Vergiftungen können Delirium, Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen, Kaliummangel
im Blut und Unterzuckerung auftreten.
Nehmen Sie im Fall einer Überdosierung sofort ärztliche Hilfe in Anspruch.
Für den Arzt: Hinweise zur Behandlung einer Überdosierung befinden sich am Ende dieser
Gebrauchsinformation.
Wenn Sie die Einnahme von Dolomo vergessen haben
Sollten Sie die Einnahme vergessen, können Sie diese jederzeit nachholen, müssen jedoch bis zur
Einnahme der nächsten Dosis einen zeitlichen Abstand von mindestens 6 Stunden einhalten. Nehmen
Sie keinesfalls die doppelte Menge ein.
Wenn Sie die Einnahme von Dolomo abbrechen
Hier sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Dolomo keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen
zu treffen. Bei plötzlicher Beendigung der Einnahme (Absetzen) nach längerem nicht
bestimmungsgemäßem, hoch dosiertem Gebrauch von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen sowie
Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität und vegetative Symptome auftreten. Diese Folgen des
Absetzens klingen innerhalb weniger Tage ab. Bis dahin sollten keine Schmerzmittel eingenommen
werden. Auch danach soll eine erneute Einnahme
nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen. Nebenwirkungen treten vor allem bei höherer Dosis und längerer Anwendungsdauer
auf.
Sehr häufig:
kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
Häufig:
kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
Gelegentlich:
kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
Selten:
kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
Sehr selten:
kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
Nicht bekannt:
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Acetylsalicylsäure
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt:
Blutungen wie z. B. Nasenbluten, Zahnfleischbluten oder Hautblutungen mit einer möglichen
Verlängerung der Blutungszeit. Diese Wirkung kann über 4 bis 8 Tage nach der Einnahme anhalten.
Selten bis sehr selten:
Eisenmangelanämie (als Folge von Magen-Darm-Blutungen).
schwerwiegende Blutungen wie z. B. Gehirnblutungen, besonders bei Patienten mit nicht
eingestelltem Bluthochdruck und/oder gleichzeitiger Behandlung mit
blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (Antikoagulanzien), die in Einzelfällen
lebensbedrohlich sein können.
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt:
-Kopfschmerzen, Schwindel, gestörtes Hörvermögen, Ohrensausen und geistige Verwirrung können
Anzeichen einer Überdosierung sein.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich:
- Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautreaktionen, Nesselausschlag (Urticaria).
Selten:
Überempfindlichkeitsreaktionen eventuell mit Blutdruckabfall, Anfälle von Atemnot,
anaphylaktischer Schock, Schwellungen von Gesicht, Zunge und Kehlkopf (Quincke-Ödem), vor
allem bei Asthmatikern.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten:
schwerwiegende Hautreaktionen wie Hautausschlag mit Rötung und Blasenbildung (z.B.
Erythema exsudativum multiforme).
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Häufig:
Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen.
Selten:
Magen-Darm-Blutungen (Bluterbrechen, Teerstuhl, Blutungen mit nicht erkennbarem Ursprung),
die sehr selten zu einer Eisenmangelanämie führen können.
Magen-Darm-Geschwüre, unter Umständen mit Blutungen, die insbesondere bei älteren
Patienten zu einem Durchbruch führen können. Bei Auftreten von Schmerzen, schwarzem Stuhl
oder blutigem Erbrechen (Zeichen einer schweren Magenblutung) müssen Sie die Einnahme von
Dolomo sofort absetzten und einen Arzt informieren.
Sehr selten:
Erhöhung bestimmter Leberwerte.
Paracetamol
Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems
Selten:
Mangel an weißen Blutkörperchen (Leukozytopenie), Mangel an Blutplättchen
(Thrombozytopenie).
Sehr selten:
Fehlen bestimmter weißer Blutkörperchen (Agranulozytose), Verminderung der Zellen aller
blutbildenden Systeme (Panzytopenie).
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten:
Erhöhung bestimmter Leberwerte.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten:
Verkrampfung der Muskulatur der Atemwege mit Atemnot bei Patienten mit einer bestimmten
Veranlagung (Analgetika-Asthma).
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie einfacher Hautausschlag, Nesselsucht, Schwellungen von
Gesicht, Zunge und Kehlkopf (Quincke-Ödem), Atemnot, Schweißausbruch, Übelkeit,
Blutdruckabfall bis hin zum anaphylaktischen Schock.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten
- Schwerwiegende Hautreaktionen
Coffein
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt:
-Kopfdruck, Schlaflosigkeit, innere Unruhe.
Herzerkrankungen
Nicht bekannt:
- Erhöhung des Pulses.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Nicht bekannt:
- Magenbeschwerden.
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt:
- Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautreaktionen.
Die Anwendung von Medikamenten wie Dolomo könnte mit einem geringfügig erhöhten Risiko einen
Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, verbunden sein.
Bei den ersten Anzeichen für eine Überempfindlichkeitsreaktion ist das Arzneimittel abzusetzen und
sofort ein Arzt zu verständigen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können
Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
A-1200 Wien
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
Wie ist Dolomo aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Nicht über 30° C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach
„Verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich
auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Dolomo enthält
Die Wirkstoffe sind:
Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Coffein.
1 Tablette enthält 250 mg Acetysalicylsäure, 250 mg Paracetamol und 50 mg Coffein.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Maisstärke, Hypromellose, hochdisperses Siliziumdioxid, mikrokristalline Cellulose, Talkum,
Dimeticon, Polysorbat 80, Sorbinsäure.
Wie Dolomo aussieht und Inhalt der Packung
Dolomo sind weiße, runde Tabletten mit der Prägung „T“ auf beiden Seiten.
Sie sind in Packung mit 36 Stück zu 12 Tabletten je Blisterstreifen erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
GLENWOOD GMBH
Pharmazeutische Erzeugnisse
Arabellastrasse 17
81925 München
Deutschland
Tel.: +49 (0)89 189 353-63
E-Mail: info@glenwood.de
Hersteller
Dragenopharm Apotheker Püschl GmbH
Göllstraße 1
84529 Tittmoning
Deutschland
Z. Nr. 14.419
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im 10/2018.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Therapie von Intoxikationen:
Maßnahmen zur Verringerung der Resorption (Magenspülung, Aktivkohle)
Überwachung des Säure-Basen-Haushaltes
forcierte alkalische Diurese (Urin-pH-Wert zwischen 7,5 - 8) bei Plasmasalicylatkonzentration
> 500 mg/l (3,6 mmol/l) (Erwachsene) bzw. > 300 mg/l (2,2 mmol/l) (Kinder)
Hämodialyse bei schwerer Intoxikation
Überwachung der Serum-Elektrolyte, Ersatz von Flüssigkeitsverlusten
weitere symptomatische Behandlung
Kontrolle der Temperaturregulation und Atmung
Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit Paracetamol ist in den ersten 10 Stunden die intravenöse
Gabe von SH-Gruppen-Donatoren wie z. B. N-Acetyl-Cystein sinnvoll.
N-Acetylcystein kann aber auch nach 10 und bis zu 48 Stunden noch einen gewissen Schutz bieten. In
diesem Fall erfolgt eine längerfristige Einnahme. Durch Dialyse kann die Plasmakonzentration von
Paracetamol abgesenkt werden. Bestimmungen der Plasmakonzentration von Paracetamol sind
empfehlenswert.
Die weiteren Therapiemöglichkeiten zur Behandlung einer Intoxikation mit Paracetamol richten sich
nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen entsprechend den üblichen Maßnahmen in der
Intensivmedizin.
Zentrale Symptome und Krampfanfälle können mit Benzodiazepinen behandelt werden, eine
supraventrikuläre Tachykardie kann mit Betablockern beherrscht werden.
spcde-dolomo-AT-2019-05
Z. Nr. 14.419
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
spcde-dolomo-AT-2019-05
Z. Nr. 14.419
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Dolomo – Tabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Tablette enthält:
Acetylsalicylsäure
250 mg
Paracetamol
250 mg
Coffein
50 mg
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Tablette
Weiße, runde Tablette mit der Prägung „T“ auf beiden Seiten.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Akute leichte bis mäßig starke Schmerzen.
Dolomo wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren.
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Paracetamol wird in Abhängigkeit von Körpergewicht und Alter dosiert (in der Regel mit 10 bis 15
mg/kg KG als Einzeldosis). Bezogen auf den Paracetamol-Anteil der fixen Kombination dürfen 60
mg/kg KG als Tagesgesamtdosis nicht überschritten werden.
jeweilige
Dosierungsintervall
richtet
sich
nach
Symptomatik
maximalen
Tagesgesamtdosis. Es sollte 6 Stunden nicht unterschreiten.
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre:
Einzeldosis: 1 bis maximal 2 Tabletten.
Bei Bedarf kann die Anwendung im Abstand von 6-8 Stunden bis zu einer Maximaldosis von 3-mal
täglich 2 Tabletten wiederholt werden.
Kinder unter 12 Jahren:
Über die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine ausreichenden Erkenntnisse vor (siehe
Abschnitt 4.3).
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Die Tabletten sind unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit einzunehmen, gegebenenfalls kann man sie
auch zuvor in Wasser zerfallen lassen und nach der Einnahme noch genügend Flüssigkeit nachtrinken.
Die Einnahme nach den Mahlzeiten kann zu verzögertem Wirkungseintritt führen.
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Die letzte Einnahme der Tabletten sollte nicht nach dem späten Nachmittag erfolgen, um eine
schlafstörende Wirkung des Coffeins zu vermeiden.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Dolomo sollte ohne ärztliche Anordnung nicht länger als 3-4 Tage und nicht in höherer Dosierung
angewendet werden. Bei Beschwerden, die länger als 3 Tage anhalten, sollte ein Arzt aufgesucht
werden.
Besondere Patientengruppen
Leber- und Nierenfunktionsstörungen leichteren Grades oder Gilbert-Syndrom:
Bei Patienten mit Leber- und Nierenfunktionsstörungen leichteren Grades sowie bei Patienten mit
Gilbert-Syndrom muss die Dosis vermindert bzw. das Dosisintervall verlängert werden, bei schweren
Leber- und Nierenfunktionsstörungen ist Dolomo kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Ältere Patienten:
Es ist keine spezielle Dosisanpassung erforderlich.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit
gegen
Wirkstoffe
oder
einen
Abschnitt
genannten
sonstigen Bestandteile;
wenn
Vergangenheit
gegen
Salicylate
oder
andere
nichtsteroidale
Entzündungshemmer mit Asthmaanfällen oder in anderer Weise allergisch reagiert wurde;
Magen- und Darmgeschwüre;
gastrointestinale
Blutungen
oder
Perforation
(Magen-
oder
Darmdurchbruch)
Vorgeschichte, die durch eine vorherige Therapie mit NSARs bedingt waren;
aktive
oder
Vorgeschichte
bekannte
Magen-
Zwölffingerdarmgeschwüre/Haemorrhagie
mindestens
zwei
unverkennbaren
Episoden
von erwiesener Ulzeration oder Blutungen;
hämorraghische Diathese;
schwere Herzinsuffizienz;
Arzneimittel-induzierter Kopfschmerz (siehe Abschnitt 4.4);
schwere Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) (siehe Abschnitte 4.2
und 4.4)
schwere Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh > 9) (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4);
genetisch bedingter Mangel an Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase (Symptom: hämolytische
Anämie);
übermäßiger bzw. chronischer Alkoholkonsum;
Kombination mit Methotrexat in Dosen ab 15 mg/Woche;
letztes Trimenon der Schwangerschaft;
Kinder unter 12 Jahre;
Kinder oder Jugendliche mit Windpocken oder Grippe (Influenza) wegen des Risikos der
Entwicklung eines Reye-Syndroms (siehe Abschnitt 4.4).
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Um das Risiko einer Überdosierung zu vermeiden, sollte sichergestellt werden, dass gleichzeitig
angewendete Arzneimittel kein Paracetamol enthalten.
Allgemein
sollen
Paracetamol-haltige
Arzneimittel
ohne
ärztlichen
oder
zahnärztlichen
wenige Tage und nicht in erhöhter Dosis angewendet werden.
Ein Überschreiten der empfohlenen Dosis kann zu schweren Leberschäden führen. Die Gabe eines
Antidots sollte so rasch wie möglich erfolgen (siehe Abschnitt 4.9).
Dolomo sollte in folgenden Fällen mit besonderer Vorsicht angewendet werden:
Asthma bronchiale
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Allergien
(z.B.
Hautreaktionen,
Juckreiz,
Nesselfieber)
oder
Heuschnupfen,
Nasenschleimhautschwellungen (Nasenpolypen), chronischen Atemwegserkrankungen
Leberschädigungen leichteren Grades (Child-Pugh < 9) (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3)
Nierenfunktionsstörungen
leichteren
Grades
(Kreatinin-Clearance
>
ml/min)
(siehe
Abschnitte 4.2 und 4.3)
gleichzeitiger Therapie mit Antikoagulanzien
Kombination mit Methotrexat in Dosen unter 15 mg/Woche
kardiovaskulären
Erkrankungen
(Herzinsuffizienz,
Arrhythmien,
Hypertonie)
(siehe
Kardiovaskuläre und cerebrovaskuläre Effekte)
Oxalurie
Gilbert-Syndrom (Meulengracht-Krankheit)
chronischen oder wiederkehrenden Magen-Darm-Beschwerden
bei Dialysepatienten
Hyperthyreose (Gefahr von Coffein-Nebenwirkungen)
Fehl-
Mangelernährung
oder
anderen
Stoffwechseldefiziten
besteht
aufgrund
verminderter
Glutathionreserven
bereits
normaler
Dosierung
erhöhtes
Intoxikationsrisiko (siehe Abschnitt 5.2)
Kardiovaskuläre und cerebrovaskuläre Effekte
Vorsicht ist in der Anwendung bei Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis mittelschwerer
dekompensierter Herzinsuffizienz in der Anamnese geboten, da Flüssigkeitseinlagerungen und Ödeme
in Verbindung mit NSAR - Therapie berichtet wurden. Eine angemessene Überwachung und Beratung
dieser Patienten ist angeraten.
Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von einigen NSAR,
insbesondere bei hoher Dosierung und im Rahmen einer Langzeitbehandlung, möglicherweise mit
einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z.B. Myokardinfarkt
oder Schlaganfall) verbunden ist. Es sind zu wenige Daten vorhanden, um dieses Risiko für Dolomo
bei einer täglichen Dosis von 1 - 6 Tabletten auszuschließen.
bestehenden
Arrhythmien
besteht
Gefahr
einer
Verstärkung
Tachykardien
Extrasystolen.
Gastrointestinale Wirkungen
Die gleichzeitige Gabe von Acetylsalicylsäure und anderen NSAR einschließlich COX-2-selektiven
Inhibitoren sollte vermieden werden.
Während
Behandlung
allen
NSAR
sind
schwerwiegende
gastrointestinale
Blutungen,
Geschwüre oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, zu jedem Zeitpunkt der Therapie mit oder
ohne
Warnsignale
oder
früheren
schwerwiegenden
gastrointestinalen
Nebenwirkungen,
berichtet
worden.
Bei älteren Menschen kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen,
insbesondere Blutungen und Perforationen im Gastrointestinaltrakt, die lebensbedrohlich sein können.
Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollen jedes
ungewöhnliche Symptom im Magen-Darm-Bereich (vor allem gastrointestinale Blutungen) melden,
insbesondere zu Beginn einer Therapie.
Vorsicht ist bei Patienten geboten, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die das Risiko
für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikoide, Antikoagulanzien wie z. B.
Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren oder Thrombozyten-Aggregationshemmer
wie z.B. Acetylsalicylsäure in geringen Dosen zur Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen.
Beim
Auftreten
gastrointestinalen
Blutungen
oder
Ulzera
soll
Behandlung
Acetylsalicylsäure abgebrochen werden.
Das Risiko einer gastrointestinalen Blutung, Ulzeration und Perforation erhöht sich mit ansteigender
Dosis der NSAR, für Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere in Verbindung mit den
Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3) und für ältere Patienten. Diese
Patientengruppen sollten einleitend mit der niedrigsten möglichen Dosis behandelt werden. Eine
Behandlung
NSAR
Kombination
protektiven
Arzneimitteln
(z.B.
Misoprostol
oder
Protonenpumpenhemmer) sollte in diesen Fällen in Erwägung gezogen werden. Dies gilt auch für
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Patienten,
gleichzeitig
andere
Arzneimittel
einnehmen,
Risiko
gastrointestinaler
Nebenwirkungen erhöhen (siehe Abschnitt 4.5).
Andere Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise
Kindern
Jugendlichen
fieberhaften
Erkrankungen
sollte
Acetylsalicylsäure
ärztliche
Anordnung
angewendet
werden,
sehr
seltenen
Fällen
Zusammenhang
Virusinfektionen (insbesondere Influenza und Varicellen) und der Einnahme von Acetylsalicylsäure
lebensbedrohliche
Reye-Syndrom
(Leberschäden,
Enzephalopathie)
berichtet
wurde.
Erste
Symptome dafür sind langandauerndes Erbrechen, Benommenheit und Bewusstlosigkeit, die eine
sofortige Intensivbehandlung erfordern (siehe Abschnitt 4.3).
wird
daher
auch
empfohlen,
ersten
Wochen
nach
einer
Varicellenimpfung
(Lebendimpfstoff) die Anwendung von Salicylaten zu vermeiden.
Acetylsalicylsäure
kann
Bronchospasmen
begünstigen
Asthmaanfälle
oder
andere
Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. Risikofaktoren sind bestehendes Asthma, Heuschnupfen,
Nasenpolypen,
chronische
Atemwegserkrankungen
oder
eine
bestehende
Überempfindlichkeit
gegenüber anderen Allergenen. Bei den ersten Anzeichen für eine Überempfindlichkeitsreaktion sind
das Arzneimittel abzusetzen und sofort ein Arzt zu verständigen.
Vor einer geplanten Operation (auch bei kleineren Eingriffen, wie z.B. Zahnextraktionen) ist der
thrombozytenaggregationshemmende Effekt zu beachten: Es kann zu verstärkten Blutungsneigung
kommen.
Acetylsalicylsäure
vermindert
niedriger
Dosierung
(1-2
g/Tag)
Harnsäureausscheidung.
Dadurch kann bei Patienten mit niedriger Harnsäureausscheidung ein Gichtanfall ausgelöst werden.
Das Auftreten unerwünschter Wirkungen kann durch die Anwendung der niedrigsten effektiven Dosis
über den kürzesten Zeitraum, der für die Erreichung der Beschwerdefreiheit notwendig ist, minimiert
werden.
Dolomo sollte ohne ärztliche Anordnung nicht länger als 3 Tage und nicht in höherer Dosierung
angewendet werden. Bei längerem Gebrauch oder überhöhter Dosierung kann es zu dauerhaften
Nierenschädigungen mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) sowie zu
Leberschäden kommen.
Bei hohem Fieber, Anzeichen einer Infektion oder Anhalten der Symptome über mehr als drei Tage,
muss der Arzt konsultiert werden.
Wenn
während
Anwendung
Dolomo
Zeichen
einer
Infektion
auftreten
oder
sich
verschlimmern, soll der Patient unverzüglich einen Arzt aufsuchen, damit dieser die Notwendigkeit
einer antiinfektiösen/antibiotischen Therapie prüfen kann.
bestehenden
Angstsyndromen
kann
Einnahme
Dolomo
(Coffein)
diese
Symptome
verstärken.
längerem
hoch
dosierten,
nicht
bestimmungsgemäßem
Gebrauch
Analgetika
können
Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen
(siehe Abschnitt 4.3). In solchen Fällen darf ohne eine ärztliche Beratung keine weitere Einnahme des
Schmerzmittels erfolgen.
Bei abruptem Absetzen nach längerem hoch dosiertem, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von
Analgetika können Kopfschmerzen sowie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität und vegetative
Symptome auftreten. Die Absetzsymptomatik klingt innerhalb weniger Tage ab. Bis dahin soll die
Wiedereinnahme
Schmerzmitteln
unterbleiben
erneute
Einnahme
soll
nicht
ohne
ärztlichen Rat erfolgen.
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4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Acetylsalicylsäure
Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko:
Antikoagulanzien
(z.
B.
Cumarinderivate,
Heparin),
Thrombolytika,
andere
Thrombozytenaggregationshemmer
(z.B.
Ticlodipin,
Clopidogrel),
andere
nicht-steroidale
Antirheumatika, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, systemische Glucokorticoide
und Alkohol:
Das Blutungsrisiko wird verstärkt (siehe Abschnitt 4.4). Das Risiko für Geschwüre und
gastrointestinale Blutungen wird erhöht. Systemische Glucocorticoide können die Salicylat-
Plasmaspiegel durch gesteigerte Elimination verringern (Gefahr der Salicylat-Toxizität beim
Absetzen der Glucocorticoide).
Methotrexat
Die erwünschten und unerwünschten Wirkungen von Methotrexat werden verstärkt. Bei einer
Therapie mit Methotrexat-Dosen ab 15 mg/Woche darf Dolomo nicht angewendet werden
(siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
orale Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe)
Die hypoglykämische Wirkung wird verstärkt.
Valproinsäure
Die Plasmaspiegel von Valproinsäure können erhöht werden.
Digoxin
Die Konzentration von Digoxin im Blut kann erhöht sein.
Abschwächung der Wirkung:
Urikosuria (z.B. Benzbromaron, Probenecid
Die urikosurische Wirkung wird vermindert (siehe Abschnitt 4.4).
Diuretika
Die glomeruläre Filtration wird durch verminderte renale Prostaglandinsynthese bei ASS-
Dosen ab 3g/Tag vermindert.
ACE-Hemmer
Die glomeruläre Filtration wird durch Hemmung der vasodilatorischen Prostaglandine bei
ASS-Dosen ab 3g/Tag vermindert. Die antihypertensive Wirkung kann verringert werden.
Paracetamol
Bestimmte Schlafmittel und Antiepileptika (u. a. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin)
sowie
Rifampicin,
Alkoholmissbrauch
und
potentiell
hepatotoxische
Substanzen:
Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die zur Enzyminduktion in der Leber
führen, können auch durch sonst unschädliche Dosen von Paracetamol Leberschäden
hervorgerufen werden.
Salicylamid
Die Eliminationshalbwertszeit von Paracetamol wird verlängert, bedingt Kumulationseffekte
und damit Bildung des lebertoxischen Metaboliten.
Probenecid
Die Einnahme von Probenecid hemmt die Bindung von Paracetamol an Glucuronsäure und
führt dadurch zu einer Reduzierung der Paracetamol-Clearance um ungefähr den Faktor 2. Bei
gleichzeitiger Einnahme von Probenecid sollte die Paracetamoldosis verringert werden.
Arzneimittel mit Wirkung auf die Magenentleerung
Aufnahme und Wirkungseintritt von Paracetamol können beeinflusst werden (z.B. kann
Propanthelin
einer
Verzögerung
Metoclopramid
einer
Beschleunigung
Wirkungseintritts führen).
Cholestyramin
Die Resorption von Paracetamol wird verringert.
Zidovudin
Das Risiko einer Neutropenie kann verstärkt werden.
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Insulin
Die durch Überdosierung von Paracetamol verursachte Leberfunktionsstörungen können die
blutzuckersenkende Wirkung von Insulin vermindern.
Antikoagulanzien
Die wiederholte Anwendung von Paracetamol über mehr als 1 Woche verstärkt die Wirkung
von Antikoagulanzien, insbesondere Warfarin. Eine Langzeitanwendung von Paracetamol bei
Patienten, die mit oralen Antikoagulanzien behandelt werden, sollte daher nur unter ärztlicher
Kontrolle erfolgen. Gelegentliche Dosen haben keinen signifikanten Effekt.
Auswirkungen auf Laborwerte
Die Einnahme von Paracetamol kann die Harnsäurebestimmung mittels Phosphorwolframsäure sowie
die Blutzuckerbestimmung mittels Glucose-Oxydase-Peroxydase beeinflussen.
Hohe Dosen von Levodopa können mit dem chemischen Nachweis von Paracetamol im Plasma
interferieren und einen falsch positiven Wert für Paracetamol ergeben.
Coffein
Einfluss von Coffein auf andere Wirkstoffe
sedativen
Wirkungen
zahlreicher
Wirkstoffe
Barbiturate
Anthistaminika
werden antagonisiert.
Tachykarde Wirkungen (z. B. von Sympathomimetika, Schilddrüsenhormonen) werden
verstärkt.
Die analgetische Potenz von Paracetamol und einigen nichtsteroidalen Antiphlogistika kann
gesteigert werden.
Die Ausscheidung von Theophyllin wird verringert.
Das Abhängigkeitspotenzial von Substanzen vom Typ des Ephedrin wird erhöht.
Die Ausscheidung von Lithium wird erhöht.
Die Resorption von Ergotamin wird gesteigert.
Einfluss von anderen Wirkstoffen auf den Coffein-Metabolismus
Eine Verminderung des Coffein-Abbaus bzw. Verzögerung der Elimination erfolgt durch
orale Kontrazeptiva, Cimetidin, Disulfiram und Gyrasehemmer vom Chinolontyp.
Eine Beschleunigung des Coffein-Abbaus erfolgt durch Barbiturate und Rauchen.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Fertilität
existiert
eine
gewisse
Evidenz
dafür,
dass
Arzneistoffe,
Cyclooxygenase/Prostagladinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die
Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.
Schwangerschaft
Es liegen keine Erfahrungen zur Sicherheit des Kombinationspräparates in der Schwangerschaft vor.
Tierversuche ergaben einen Hinweis auf einen teratogenen Effekt von Acetylsalicylsäure und Coffein
hohen
Dosen.
gelegentlicher
Anwendung
während
2.Trimenons
zeigten
epidemiologische Studien am Menschen kein relevant erhöhtes teratogenes Risiko.
Während der ersten 6 Monate der Schwangerschaft ist die Indikation streng zu stellen, die Dosierung
möglichst gering zu halten und auf Einzelgaben zu beschränken.
Im letzten Trimenon der Schwangerschaft darf Dolomo nicht verabreicht werden (siehe Abschnitt
4.3).
Acetylsalicylsäure
Eine
Hemmung
Prostaglandinsynthese
kann
Schwangerschaft
und/oder
embryonale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen.
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Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie
kardiale
Missbildungen
Gastroschisis
nach
Anwendung
eines
Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Es wird angenommen, dass das
Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.
Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem
prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte
Inzidenzen
verschiedener
Missbildungen,
einschließlich
kardiovaskulärer
Missbildungen,
Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer
erhielten.
Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte daher Dolomo nur gegeben
werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Dolomo von einer Frau angewendet wird, die
versucht schwanger zu werden, oder wenn Dolomo während des ersten und zweiten Trimesters der
Schwangerschaft angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Dauer der Anwendung so
kurz wie möglich gehalten werden.
Während des dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthesehemmer
den Fetus folgenden Risiken aussetzen:
kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und
pulmonaler Hypertonie)
Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten
kann
Mutter
Kind,
Ende
Schwangerschaft,
folgenden
Risiken
aussetzen:
mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozyten-aggregations-hemmender
Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann;
Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten
Geburtsvorganges.
Daher ist Dolomo während des dritten Schwangerschaftstrimesters kontraindiziert (siehe Abschnitt
4.3).
Paracetamol
Eine große Datenmenge zu Schwangeren weist weder auf eine Fehlbildungen verursachende noch
fetale/neonatale Toxizität hin. Epidemiologische Studien zur Neuroentwicklung von Kindern, die
im Uterus Paracetamol ausgesetzt waren, weisen keine eindeutigen Ergebnisse auf. Falls klinisch
erforderlich, kann Paracetamol während der Schwangerschaft angewendet werden. Es sollte jedoch
geringsten
wirksamen
Dosis
für
kürzest
möglichen
Zeitraum
geringstmöglichen Häufigkeit angewendet werden.
Dennoch sollte Dolomo während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters nur unter
strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses eingenommen werden.
Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Dolomo nicht über einen
längeren
Zeitraum,
höheren
Dosen
oder
Kombination
anderen
Arzneimitteln
eingenommen werden, da eine Sicherheit der Anwendung für diese Fälle nicht belegt ist.
Coffein
Für Coffein ist bei therapeutisch relevanten Dosen oder auch Kaffeegenuss kein erhöhtes Risiko in
Bezug
Schwangerschaftsverlauf
Entwicklung
Kindes
beobachtet
worden.
Tierexperimentelle Studien haben für sehr hohe Dosen an Coffein eine Reproduktionstoxizität
gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Stillzeit
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Acetylsalicylsäure und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über.
nachteilige
Wirkungen
Säugling
bisher
nicht
bekannt
geworden
sind,
wird
kurzfristiger Anwendung der empfohlenen Dosis eine Unterbrechung des Stillens nicht erforderlich
sein. Bei längerer Anwendung bzw. Einnahme höherer Dosen sollte dennoch abgestillt werden.
Paracetamol und Coffein gehen in die Muttermilch über. Während der Stillzeit kann das Befinden
und Verhalten des Säuglings durch mit der Muttermilch aufgenommenes Coffein beeinträchtigt
werden.
Nachteilige
Folgen
für
Säugling
durch
Paracetamol
sind
bisher
nicht
bekannt
geworden.
Bei kurzfristiger Anwendung von Dolomo in der empfohlenen Dosis wird eine Unterbrechung des
Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Bei längerer Anwendung bzw. Einnahme höherer
Dosen sollte dennoch abgestillt werden.
4.7
Auswirkungen
auf
die
Verkehrstüchtigkeit
und
die
Fähigkeit
zum
Bedienen
von
Maschinen
Es gibt keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung des Verhaltens im Straßenverkehr oder beim
Bedienen von Maschinen.
4.8
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeiten auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von einigen NSARs,
insbesondere bei hoher Dosierung und im Rahmen einer Langzeitbehandlung, möglicherweise mit
einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z.B. Myokardinfarkt
oder Schlaganfall) verbunden ist.
Ödeme,
Hypertonie
Herzinsuffizienz
wurden
Zusammenhang
NSAR–Behandlung
berichtet.
Acetylsalicylsäure
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt:
Blutungen wie z. B. Nasenbluten, Zahnfleischbluten oder Hautblutungen mit einer möglichen
Verlängerung der Blutungszeit. Diese Wirkung kann über 4 bis 8 Tage nach der Einnahme
anhalten.
Selten bis sehr selten:
Eisenmangelanämie (als Folge okkulter Magen-Darm-Blutungen)
schwerwiegende Blutungen wie z. B. intrazerebrale Blutungen, besonders bei Patienten mit
nicht eingestelltem Bluthochdruck und/oder gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulanzien,
die in Einzelfällen lebensbedrohlich sein können.
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt:
- Kopfschmerzen, Schwindel (Vertigo), gestörtes Hörvermögen, Ohrensausen (Tinnitus) und mentale
Verwirrung können Anzeichen einer Überdosierung sein.
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Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich:
- Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautreaktionen, Urticaria
Selten:
Überempfindlichkeitsreaktionen
eventuell
Blutdruckabfall,
Anfälle
Atemnot,
anaphylaktischem Schock, Quincke-Ödeme vor allem bei Asthmatikern
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten:
schwerwiegende
Hautreaktionen
Hautausschlag
Rötung
Blasenbildung
(z.B.
Erythema exsudativum multiforme)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig:
Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen
Selten:
Magen-Darmblutungen (Hämatemesis, Melanea, okkulte Blutung), die sehr selten zu einer
Eisenmangelanämie führen können
Magen-Darmgeschwüre
(Ulcus
ventriculi/duodeni),
unter
Umständen
Blutung
Perforation, insbesondere bei älteren Patienten. Bei abdominalen Schmerzen, Teerstuhl oder
Hämatemesis wird der Patient aufgefordert, das Arzneimittel abzusetzen und sofort den Arzt zu
informieren.
Sehr selten:
Erhöhung der Leberwerte
Paracetamol
Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems
Selten:
- allergische Thrombozytopenie, Leukozytopenie
Sehr selten:
- Agranulozytose, Panzytopenie
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: erhöhte Lebertransaminasen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten:
bei prädisponierten Personen Bronchospasmus (Analgetika-Asthma)
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten:
Überempfindlichkeitsreaktionen
einfacher
Hautausschlag,
Urtikaria,
Quincke-Ödem,
Atemnot, Schweißausbruch, Übelkeit, Blutdruckabfall bis hin zum anaphylaktischen Schock
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten:
Schwerwiegende
Hautreaktionen
(insbesondere
Stevens-Johnson
Syndrom
toxische
epidermale Nekrolyse)
Coffein
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt:
- Kopfdruck, Schlaflosigkeit, innere Unruhe.
Herzerkrankungen
Nicht bekannt:
- Tachykardie.
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Nicht bekannt:
- Magenbeschwerden.
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt:
- Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautreaktionen
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über
das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
A-1200 Wien
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9
Überdosierung
Bei Überdosierung von Dolomo können Symptome einer Intoxikation auftreten, die den Symptomen
einer Intoxikation mit den Einzelsubstanzen entsprechen.
Ein Intoxikationsrisiko besteht insbesondere bei älteren Menschen, kleinen Kindern, Personen mit
Lebererkrankungen, Glutathion-Mangel (z. B. durch chronischen Alkoholmissbrauch, chronische
Fehlernährung oder Grunderkrankung) und bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zu
einer Enzyminduktion führen. In diesen Fällen kann eine Überdosierung zum Tod führen.
Symptome der Intoxikation:
Acetylsalicylsäure
Die Symptome einer akuten Acetylsalicylsäurevergiftung sind Kopfschmerzen, Tinnitus, Übelkeit,
Erbrechen, Seh- und Hörstörungen, Schwindel und Verwirrungszustände. Diese Symptome können
durch Reduzierung der Dosierung rückläufig sein.
Fällen
schwerer
Vergiftung
sind
Fieber,
Hyperventilation,
Delirium,
Tremor,
Konvulsionen,
Atemnot, Schweißausbrüche, Blutungen, Dehydration, Störungen des Säure-Base-Haushaltes und der
Elektrolytbalance
Plasma
(Ketose,
respiratorische
Alkalose,
metabolische
Azidose),
schwere
Hypoglykämie, Temperaturerhöhung, kardiovaskulärer Schock, Atemversagen und Koma beobachtet
worden.
Paracetamol
Ein Intoxikationsrisiko besteht insbesondere bei älteren Menschen, kleinen Kindern, Personen mit
Lebererkrankungen,
chronischem
Alkoholmissbrauch,
chronischer
Fehlernährung
gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zu einer Enzyminduktion führen. In diesen Fällen
kann eine Überdosierung zum Tod führen.
In der Regel treten Symptome innerhalb von 24 Stunden auf: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Blässe
und Unterleibsschmerzen. Danach kann es zu einer Besserung des subjektiven Befindens kommen, es
bleiben jedoch leichte Leibschmerzen als Hinweis auf eine Leberschädigung.
Eine Überdosierung mit ca. 6 g oder mehr Paracetamol als Einzeldosis bei Erwachsenen oder mit 140
mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis bei Kindern führt zu Leberzellnekrosen, die zu einer totalen
irreversiblen
Nekrose
später
hepatozellulärer
Insuffizienz,
metabolischer
Azidose
Enzephalopathie führen können. Diese wiederum können zu Koma, auch mit tödlichem Ausgang,
führen.
Gleichzeitig
wurden
erhöhte
Konzentrationen
Lebertransaminasen
(AST,
ALT),
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Laktatdehydrogenase
Bilirubins
Kombination
einer
erhöhten
Prothrombinzeit
beobachtet, die 12 bis 48 Stunden nach der Anwendung auftreten können. Klinische Symptome der
Leberschäden werden in der Regel nach 2 Tagen sichtbar und erreichen nach 4 bis 6 Tagen ein
Maximum.
Auch wenn keine schweren Leberschäden vorliegen, kann es zu akutem Nierenversagen mit akuter
Tubulusnekrose kommen. Zu anderen, leberunabhängigen Symptomen, die nach einer Überdosierung
mit Paracetamol beobachtet wurden, zählen Hypokaliämie, Myokardanomalien und Pankreatitis.
Coffein
Frühe Anzeichen einer Vergiftung mit Coffein können ab 1g Coffein auftreten, wenn es in kurzer Zeit
aufgenommen wird. Vergiftungssysmptome sind üblicherweise Tremor und Unruhe. Bei starker
Überdosierung
Coffein
können
Sehstörungen,
Konvulsionen,
Übererregung,
Herzrhythmusstörungen auftreten, gefolgt von Übelkeit, Erbrechen, Tachykardie und Verwirrung. Bei
ernsten
Vergiftungen
können
Delirium,
Anfälle,
supraventrikuläre
ventrikuläre
Tachyarrhythmien, Myocardschäden, Hypokaliämie und Hyperglykämie auftreten.
Therapie von Intoxikationen:
Maßnahmen zur Verringerung der Resorption (Magenspülung, Aktivkohle)
Überwachung des Säure-Basen-Haushaltes
forcierte alkalische Diurese (Urin-pH-Wert zwischen 7,5 - 8) bei Plasmasalicylatkonzentration
> 500 mg/l (3,6 mmol/l) (Erwachsene) bzw. > 300 mg/l (2,2 mmol/l) (Kinder)
Hämodialyse bei schwerer Intoxikation
Überwachung der Serum-Elektrolyte, Ersatz von Flüssigkeitsverlusten
weitere symptomatische Behandlung
Kontrolle der Temperaturregulation und Atmung
Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit Paracetamol ist in den ersten 10 Stunden die intravenöse
Gabe von SH-Gruppen-Donatoren wie z. B. N-Acetyl-Cystein sinnvoll.
N-Acetylcystein kann aber auch nach 10 und bis zu 48 Stunden noch einen gewissen Schutz bieten. In
diesem Fall erfolgt eine längerfristige Einnahme. Durch Dialyse kann die Plasmakonzentration von
Paracetamol
abgesenkt
werden.
Bestimmungen
Plasmakonzentration
Paracetamol
sind
empfehlenswert.
Die weiteren Therapiemöglichkeiten zur Behandlung einer Intoxikation mit Paracetamol richten sich
nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen entsprechend den üblichen Maßnahmen in der
Intensivmedizin.
Zentrale
Symptome
Krampfanfälle
können
Benzodiazepinen
behandelt
werden,
eine
supraventrikuläre Tachykardie kann mit Betablockern beherrscht werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Analgetika und Antipyretika; Salicylsäure und Derivate;
Acetylsalicylsäure, Kombinationen excl. Psycholeptika; ATC-Code: N02BA51
Acetylsalicylsäure
gehört
Gruppe
säurebildenden
nichtsteroidalen
Antiphlogistika
analgetischen,
antipyretischen
antiphlogistischen
Eigenschaften.
Wirkprinzip
wird
Hemmung
Cyclooxygenase
damit
Hemmung
Bildung
Prostaglandin
Prostaglandin
Thromboxan
beschrieben.
Acetylsalicylsäure
besitzt
eine
ausgeprägte,
irreversible
Thrombocyten-aggregationshemmende
Wirkung.
Dafür
werden
verschiedenen
kardiovaskulären Indikationen Dosierungen von 75 bis 300 mg täglich eingesetzt.
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Z. Nr. 14.419
Acetylsalicylsäure in oralen Dosierungen zwischen 0,5 und 1,0 g wird angewendet zur Behandlung
von leichten bis mäßig starken Schmerzen und bei erhöhter Temperatur, wie z. B. bei Erkältung oder
Grippe, zur Temperatursenkung und zur Behandlung von Gelenk- und Muskelschmerzen.
wird
ebenfalls
Behandlung
akuter
chronisch
entzündlicher
Erkrankungen
z.B.
rheumatoide Arthritis, Ostheoarthritis und Spondylitis ankylosans angewendet. Dafür werden generell
hohe Dosierungen von 4 bis 8 g pro Tag auf mehrere Einzeldosen verteilt benutzt.
Acetylsalicylsäure
Metabolit
Salicylsäure
wirken
lokal
schleimhautreizend.
Schon
therapeutischer Dosierung können Blutungen dosisabhängig im Magen-Darm-Trakt entstehen. Bei
chronischer Anwendung kann es daher zur Anämie (Eisenmangelanämie) kommen.
Paracetamol ist eine analgetisch und antipyretisch, jedoch sehr schwach antiphlogistisch wirkende
Substanz.
Der Wirkungsmechanismus von Paracetamol ist nicht eindeutig geklärt. Eine zentrale und periphere
Wirkung
wahrscheinlich.
Nachgewiesen
eine
ausgeprägte
Hemmung
cerebralen
Prostaglandinsynthese, während die periphere Prostaglandinsynthese nur schwach gehemmt wird.
Ferner
inhibiert
Paracetamol
Effekt
endogener
Pyrogene
hypothalamische
Temperaturregulationszentrum als wahrscheinliches Korrelat zur antipyretischen Wirkung.
Coffein ist ein Xanthinderivat, das nach therapeutischen Dosen vorwiegend als Antagonist der
Adenosinrezeptoren wirkt. Dadurch wird die hemmende Wirkung des Adenosins auf das ZNS
vermindert.
hebt
kurzfristig
Ermüdungserscheinungen
beim
Menschen
fördert
physische Leistungsbereitschaft und -fähigkeit. In der Kombination soll Coffein zu einer gewissen
Verstärkung der analgetischen Wirksamkeit beitragen.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Acetylsalicylsäure
Die Resorption nach oraler Gabe von Acetylsalicylsäure erfolgt, abhängig von der galenischen
Formulierung,
schnell
vollständig.
absolute
Bioverfügbarkeit
analgetisch/antiphlogistischen Dosen der Acetylsalicylsäure nach oraler Applikation beträgt 60 – 70
%. Acetylsalicylsäure wird vor, während und nach der Resorption in seinen aktiven Hauptmetaboliten
Salicylsäure umgewandelt. Maximale Plasmaspiegel werden nach 0,3 – 2 Stunden (Gesamtsalicylat)
erreicht.
Plasmaeiweißbindung
beim
Menschen
konzentrationsabhängig:
Werte
(Salicylsäure) wurden gefunden. Im Liquor und in der Synovialflüssigkeit ist Salicylsäure nach
Einnahme von Acetylsalicylsäure nachweisbar.
Salicylsäure tritt in die Muttermilch über und ist plazentagängig.
Salicylsäure wird vor allem durch Metabolisierung in der Leber eliminiert; die Metaboliten sind
Salicylursäure,
Salicylphenolglucuronid,
Salicylacylglucuronid,
Gentisinsäure
Gentisursäure.
Salicylsäure und ihre Metaboliten werden überwiegend über die Niere ausgeschieden.
Die Eliminationskinetik von Salicylsäure ist in starkem Maße von der Dosis abhängig, da die
Metabolisierung von Salicylsäure kapazitätslimitiert ist (fluktuelle Eliminationshalbwertszeit zwischen
Stunden).
Salicylsäure
ihre
Metaboliten
werden
allem
über
Nieren
ausgeschieden.
Paracetamol
Resorption
Nach
oraler
Gabe
wird
Paracetamol
rasch
vollständig
resorbiert.
Maximale
Plasmakonzentrationen werden 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme erreicht.
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Nach rektaler Gabe wird Paracetamol zu 68 - 88 % resorbiert; maximale Plasmakonzentrationen
werden erst nach 3 - 4 Stunden erreicht.
Verteilung
Paracetamol verteilt sich rasch in allen Geweben. Blut-, Plasma- und Speichelkonzentrationen sind
vergleichbar. Die Plasmaproteinbindung ist gering.
Biotransformation
Paracetamol wird vorwiegend in der Leber auf hauptsächlich zwei Wegen metabolisiert: Konjugation
mit Glucuronsäure und Schwefelsäure. Bei Dosen, die die therapeutische Dosis übersteigen, ist der
zuletzt
genannte
rasch
gesättigt.
geringer
Teil
Metabolisierung
erfolgt
über
Katalysator Cytochrom P 450 (hauptsächlich CYP2E1) und führt zur Bildung des Metaboliten N-
Acetyl-p-benzochinonimin, der normalerweise rasch durch Glutathion entgiftet und durch Cystein und
Mercaptursäure gebunden wird. Im Falle einer massiven Intoxikation ist die Menge dieses toxischen
Metaboliten erhöht.
Elimination
Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend im Urin. 90% der aufgenommenen Menge werden innerhalb
von 24 Stunden vorwiegend als Glucuronide (60 bis 80%) und Sulphatkonjugate (20 bis 30%) über die
Nieren ausgeschieden. Weniger als 5% werden in unveränderter Form ausgeschieden.
Die Eliminationshalbwertzeit beträgt in etwa zwei Stunden. Bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen,
nach Überdosierungen sowie bei Neugeborenen ist die Halbwertzeit verlängert. Das Maximum der
Wirkung
durchschnittliche
Wirkdauer
Stunden)
korrelieren
etwa
Plasmakonzentration.
Niereninsuffizienz
schwerer
Niereninsuffizienz
(Kreatinin-Clearance
<
ml/min)
Ausscheidung
Paracetamol und seinen Metaboliten verzögert.
Ältere Patienten
Die Fähigkeit zur Konjugation ist unverändert.
Fixe Kombination von Paracetamol und Coffein:
Aufgrund der relativen analgetischen Wirkungsstärke der fixen Kombination von Paracetamol und
Coffein (1,3 bis 1,7) verglichen mit der gleichen Menge Paracetamol (= 1) ist eine entsprechende
Einsparung an analgetischer Wirksubstanz möglich. Die Zeit bis zum Eintritt der analgetischen
Wirkung des Paracetamols wird durch Coffein um 19 – 45% (Mittelwerte verschiedener Studien)
verkürzt.
Coffein
Coffein wird nach oraler Gabe rasch und nahezu vollständig resorbiert (t 1/2 = 2 - 13 Minuten) und ist
vollständig bioverfügbar. Nach Einnahme von 5 mg/kg wurde die Cmax innerhalb 30 - 40 Minuten
erreicht.
Die Plasmaproteinbindung schwankt zwischen 30 und 40 % und das Verteilungsvolumen beträgt 0,52
- 1,06 l/kg. Coffein verteilt sich in alle Kompartimente, passiert rasch die Blut-Hirn- und die Plazenta-
Schranke und tritt auch in die Muttermilch über.
Coffein wird in der Leber metabolisiert. Coffein und seine Metabolite werden überwiegend renal
eliminiert. Nur etwa 1% der verabreichten Dosis wird unverändert ausgeschieden.
Die Plasmaeliminationshalbwertszeit liegt zwischen 3 und 7 Stunden.
Die Hauptmetabolite sind 1-Methylharnsäure (12 - 38 %), 1-Methylxanthin (8 - 19 %) und 5-
Acetylamino-6-amino-3-methyl-uracil (15 %).
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
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In einer 6-Monatsstudie mit der Kombination Acetylsalicylsäure/ Paracetamol/Coffein an der Ratte
traten keine unerwarteten toxischen Effekte auf.
Acetylsalicylsäure
tierexperimentellen
Untersuchungen
traten
neben
bereits
unter
"Nebenwirkungen"
beschriebenen Effekten Nierenschäden nach Verabreichung hoher Acetylsalicylsäuredosen auf.
Acetylsalicylsäure wurde ausführlich in vitro und in vivo bezüglich mutagener Wirkungen untersucht.
Die Gesamtheit der Befunde ergibt keine relevanten Verdachtsmomente für eine mutagene Wirkung.
Gleiches gilt für Untersuchungen zur Kanzerogenität.
Salicylate haben in Tierversuchen an mehreren Tierspezies teratogene Wirkungen gezeigt (z.B.
kardiale Missbildungen, skelettale Missbildungen und Bauchwanddefekte). Implantationsstörungen,
embryo- und fetotoxische Wirkungen sowie Störungen der Lernfähigkeit bei Nachkommen nach
pränataler Exposition sind beschrieben worden.
Paracetamol
In Tierversuchen zur akuten, subchronischen und chronischen Toxizität von Paracetamol, an Ratte und
Maus, wurden gastrointestinale Läsionen, Veränderungen im Blutbild, degenerative Veränderungen
des Leber- und Nierenparenchyms sowie Nekrosen beobachtet. Der Grund für diese Veränderungen ist
einerseits im Wirkungsmechanismus und andererseits im Metabolismus von Paracetamol zu suchen.
Diejenigen Metaboliten, die vermutlich Ursache der toxischen Wirkung und der daraus folgenden
Veränderungen
Organen
sind,
wurden
auch
beim
Menschen
gefunden.
Während
einer
Langzeitanwendung (das heißt 1 Jahr) im Bereich maximaler therapeutischer Dosen wurden auch sehr
seltene Fälle einer reversiblen chronischen aggressiven Hepatitis beobachtet. Bei subtoxischen Dosen
können nach dreiwöchiger Einnahme Intoxikationssymptome auftreten. Daher sollte Paracetamol nicht
über längere Zeit und nicht in höheren Dosen angewendet werden.
Umfangreiche Untersuchungen ergaben keine Evidenz für ein relevantes genotoxisches Risiko von
Paracetamol im therapeutischen, das heißt nicht-toxischen Dosisbereich.
Aus Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen liegen keine Hinweise auf relevante tumorigene
Effekte in nicht-hepatotoxischen Dosierungen von Paracetamol vor.
Paracetamol passiert die Plazenta.
Es sind keine konventionellen Studien verfügbar, in denen die aktuell akzeptierten Standards für die
Bewertung der Reproduktionstoxizität und der Entwicklung verwendet werden. Aus Tierstudien und
den bisherigen Erfahrungen an Menschen ergeben sich keine Hinweise auf Fruchtschädigungen.
Coffein
Vergiftungssymptome können ab 1 g Coffein auftreten, wenn es in kurzer Zeit aufgenommen wird.
Die tödlichen Coffein-Dosen liegen zwischen 3 und 10 g.
Anzeichen der Toxizität bei Coffein waren kardiovaskuläre und zentralnervöse Veränderungen. Bei
längerfristiger Gabe ruft Coffein im Tierexperiment in hohen, therapeutisch nicht relevanten Dosen
Geschwüre im Gastrointestinaltrakt, Leber- und Nierenschäden hervor.
Coffein besitzt, wie andere Methylxanthine auch, in-vitro ein chromosomenbrechendes Potential. Die
Gesamtheit der wissenschaftlichen Untersuchungen zum Metabolismus und zur Mutagenität von
Coffein deutet jedoch darauf hin, dass in-vivo keine mutagenen Wirkungen zu erwarten sind.
Aus Langzeitstudien an Mäusen und Ratten ergaben sich keine Hinweise auf eine kanzerogene
Wirkung von Coffein.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
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Z. Nr. 14.419
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Maisstärke
Hypromellose
hochdisperses Siliziumdioxid
mikrokristalline Cellulose
Talkum
Dimeticon
Polysorbat 80
Sorbinsäure
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackung (PVC-Aclar
-PVC/Aluminium) mit 36 Tabletten.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
GLENWOOD GMBH
Pharmazeutische Erzeugnisse
Arabellastraße 17
81925 München
Deutschland
Tel.: +49 (0)89 189 353-63
E-Mail: info@glenwood.de
8.
ZULASSUNGSNUMMER
14.419
9.
DATUM
DER
ERTEILUNG
DER
ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
DER
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung 13.03.1970
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung 22.06.2011
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10.
STAND DER INFORMATION
05/2019
REZEPTPFLICHT / APOTHEKENPFLICHT
Rezeptfrei, apothekenpflichtig.