Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
24-11-2020
24-11-2020
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Atorvastatin Pfizer 10 mg Filmtabletten
Atorvastatin Pfizer 20 mg Filmtabletten
Atorvastatin Pfizer 40 mg Filmtabletten
Atorvastatin Pfizer 80 mg Filmtabletten
Atorvastatin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische
Fachpersonal.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann
anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Atorvastatin Pfizer und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Atorvastatin Pfizer beachten?
Wie ist Atorvastatin Pfizer einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Atorvastatin Pfizer aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was ist Atorvastatin Pfizer und wofür wird es angewendet?
Atorvastatin Pfizer gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Statine bekannt sind und die
Blutfette (Lipide) regulieren.
Atorvastatin Pfizer wird angewendet, um die Blutfette zu verringern, die als Cholesterin oder Triglyceride
bezeichnet werden, falls eine fettarme Ernährung und eine Umstellung des Lebensstils alleine nicht
ausreichen. Falls bei Ihnen ein erhöhtes Risiko für eine Herzkrankheit besteht, kann Atorvastatin Pfizer
auch zur Verringerung eines solchen Risikos bei normalen Cholesterinwerten angewendet werden.
Während der Behandlung muss die übliche cholesterinsenkende Ernährung fortgeführt werden.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Atorvastatin Pfizer beachten?
Atorvastatin Pfizer darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Atorvastatin oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile
dieses Arzneimittels sind
wenn Sie eine Lebererkrankung haben oder hatten
wenn bei Ihnen bei Leberfunktionstests unerklärbare Veränderungen der Leberwerte aufgetreten sind
wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind und keine ausreichende Schwangerschaftsverhütung
betreiben
wenn Sie schwanger sind oder versuchen, schwanger zu werden
wenn Sie derzeit stillen
wenn Sie eine Kombination aus Glecaprevir/Pibrentasvir zur Behandlung einer Hepatitis C erhalten
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie
Atorvastatin Pfizer einnehmen:
wenn Sie schwere Atemprobleme (respiratorische Insuffizienz) haben
wenn Sie ein Arzneimittel mit der Bezeichnung Fusidinsäure (zur Behandlung von bakteriellen
Infektionen) anwenden oder in den letzten 7 Tagen angewendet haben (orale Einnahme oder als
Injektion). Die Kombination von Fusidinsäure und Atorvastatin Pfizer kann zu schwerwiegenden
Muskelproblemen (Rhabdomyolyse) führen.
wenn Sie bereits einmal einen Schlaganfall mit einer Blutung im Gehirn hatten oder von
vorhergehenden Schlaganfällen noch Flüssigkeitseinschlüsse im Gehirn haben
wenn Sie Probleme mit den Nieren haben
wenn Sie an einer Unterfunktion der Schilddrüse leiden (Hypothyreose)
wenn sie wiederholte oder unklare Muskelbeschwerden oder -schmerzen haben oder hatten, oder bei
Ihnen oder in Ihrer Familie Muskelerkrankungen aufgetreten sind
wenn bei Ihnen Muskelerkrankungen im Zusammenhang mit der Anwendung von anderen
lipidsenkenden Arzneimitteln (z. B. anderen Statinen oder Arzneimitteln, die man als Fibrate
bezeichnet) aufgetreten sind
wenn Sie regelmäßig größere Mengen Alkohol trinken
wenn Sie Lebererkrankungen in der eigenen Vorgeschichte haben
wenn Sie älter als 70 Jahre sind
Wenn einer dieser Gründe auf Sie zutrifft, wird Ihr Arzt vor und möglicherweise auch während Ihrer
Behandlung mit Atorvastatin Pfizer Blutuntersuchungen durchführen, um Ihr Risiko für Nebenwirkungen
an der Muskulatur abschätzen zu können. Das Risiko für Nebenwirkungen, die die Muskeln betreffen wie
z. B. Rhabdomyolyse, erhöht sich, wenn gleichzeitig bestimmte andere Arzneimittel eingenommen
werden (siehe Abschnitt 2 „Einnahme von Atorvastatin Pfizer zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Informieren Sie ebenfalls Ihren Arzt oder Apotheker, wenn bei Ihnen anhaltende Muskelschwäche
auftritt. Zur Diagnose und Behandlung dieses Zustands sind möglicherweise weitere Untersuchungen und
Arzneimittel notwendig.
Während der Einnahme dieses Arzneimittels wird Ihr Arzt sorgfältig kontrollieren, ob Sie zuckerkrank
sind (Diabetes mellitus) oder ob bei Ihnen die Gefahr besteht, dass Sie zuckerkrank werden.
Möglicherweise besteht ein Risiko für Diabetes mellitus, wenn Sie hohe Blutzuckerwerte oder Fettwerte
im Blut haben, übergewichtig sind und an Bluthochdruck leiden.
Einnahme von Atorvastatin Pfizer zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere
Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen. Es gibt einige
andere Arzneimittel, die die Wirkung von Atorvastatin Pfizer verändern können oder deren Wirkung
durch Atorvastatin Pfizer verändert werden kann. Diese Form der Wechselwirkung könnte die Wirkungen
eines oder beider dieser Arzneimittel vermindern. Es könnte aber auch das Risiko für Nebenwirkungen
oder der Schweregrad von Nebenwirkungen erhöht werden, wie etwa von Rhabdomyolyse, einem Abbau
von Muskelgewebe (Beschreibung siehe Abschnitt 4):
Arzneimittel, die Ihr Immunsystem beeinflussen, z. B. Ciclosporin
einige Antibiotika oder Arzneimittel gegen Pilzinfektionen, z. B. Erythromycin, Clarithromycin,
Telithromycin, Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Fluconazol, Posaconazol, Rifampin,
Fusidinsäure
andere Arzneimittel zur Regulierung der Blutfettwerte, z. B. Gemfibrozil, andere Fibrate, Colestipol
einige Calciumblocker gegen Angina pectoris oder hohen Blutdruck z. B. Amlodipin, Diltiazem;
Arzneimittel zur Regulierung des Herzrhythmus, z. B. Digoxin, Verapamil, Amiodaron
Letermovir, ein Arzneimittel, das verhindern soll, dass Sie an einer CMV (Cytomegalievirus)-
Infektion erkranken
Arzneimittel, die bei der Behandlung von HIV-Infektion angewendet werden, z. B. Ritonavir,
Lopinavir, Atazanavir, Indinavir, Darunavir, die Kombination Tipranavir/Ritonavir etc.
einige Arzneimittel, die bei der Behandlung von Hepatitis C angewendet werden, z. B. Telaprevir,
Boceprevir und die Kombination aus Elbasvir/Grazoprevir, Ledipasvir/Sofosbuvir
Zu den weiteren Arzneimitteln mit bekannten Wechselwirkungen mit Atorvastatin Pfizer zählen
Ezetimib (zur Cholesterinsenkung), Warfarin (zur Verminderung von Blutgerinnseln), orale
Kontrazeptiva, Stiripentol (zur Krampfhemmung bei Epilepsie), Cimetidin (Anwendung bei
Sodbrennen und Magengeschwüren), Phenazon (ein Schmerzmittel), Colchicin (zur Behandlung von
Gicht) und Antazida (aluminium- oder magnesiumhaltige Arzneimittel bei Magenverstimmung)
Arzneimittel, die ohne Verschreibung erhältlich sind: Johanniskraut
Falls Sie Fusidinsäure oral zur Behandlung einer bakteriellen Infektion einnehmen müssen, werden
Sie die Anwendung dieses Arzneimittels vorübergehend abbrechen müssen. Ihr Arzt wird Ihnen
mitteilen, wann es wieder sicher ist, mit der Anwendung von Atorvastatin Pfizer zu beginnen. Die
Einnahme von Atorvastatin Pfizer gemeinsam mit Fusidinsäure kann in seltenen Fällen zu
Muskelschwäche, Muskelempfindlichkeit oder Muskelschmerzen führen (Rhabdomyolyse). Weitere
Informationen zu Rhabdomyolyse finden Sie in Abschnitt 4.
Einnahme von Atorvastatin Pfizer zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Anleitungen zur Einnahme von Atorvastatin Pfizer entnehmen Sie bitte Abschnitt 3. Bitte Folgendes
beachten:
Grapefruitsaft
Trinken Sie nie mehr als ein oder zwei kleine Gläser Grapefruitsaft am Tag, da große Mengen an
Grapefruitsaft die Wirkungen von Atorvastatin Pfizer verändern können.
Alkohol
Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum, während Sie dieses Arzneimittel einnehmen. Genauere
Angaben siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“.
Schwangerschaft und Stillzeit
Nehmen Sie Atorvastatin Pfizer nicht ein, wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie schwanger werden
wollen.
Frauen, die schwanger werden können, dürfen Atorvastatin Pfizer nur dann einnehmen, wenn sie
zuverlässige Verhütungsmethoden anwenden.
Wenn Sie stillen, dürfen Sie Atorvastatin Pfizer nicht einnehmen.
Die Sicherheit von Atorvastatin Pfizer während der Schwangerschaft und der Stillzeit wurde bisher noch
nicht nachgewiesen.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Unter normalen Umständen wird dieses Arzneimittel Ihre Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen nicht beinträchtigen. Sie dürfen aber kein Fahrzeug lenken, falls dieses
Arzneimittel Ihre Verkehrstüchtigkeit beeinflusst. Sie dürfen keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen,
falls Ihre Fähigkeit diese zu bedienen durch dieses Arzneimittel beeinträchtigt ist.
Atorvastatin Pfizer enthält Lactose
Bitte nehmen Sie Atorvastatin Pfizer erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist,
dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Atorvastatin Pfizer enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d. h. es ist nahezu
„natriumfrei“.
Atorvastatin Pfizer enthält Benzoesäure
Jede Atorvastatin Pfizer 10 mg Filmtablette enthält 0,00004 mg Benzoesäure.
Jede Atorvastatin Pfizer 20 mg Filmtablette enthält 0,00008 mg Benzoesäure.
Jede Atorvastatin Pfizer 40 mg Filmtablette enthält 0,00016 mg Benzoesäure.
Jede Atorvastatin Pfizer 80 mg Filmtablette enthält 0,00032 mg Benzoesäure.
Wie ist Atorvastatin Pfizer einzunehmen?
Ihr Arzt wird Sie vor Behandlungsbeginn auf eine cholesterinarme Ernährung umstellen, die Sie auch
während der Therapie mit Atorvastatin Pfizer beibehalten sollen.
Die übliche Anfangsdosierung von Atorvastatin Pfizer bei Erwachsenen und Kindern ab 10 Jahren beträgt
10 mg einmal täglich. Diese kann bei Bedarf von Ihrem Arzt erhöht werden, bis Sie die Dosis erhalten, die
Sie benötigen. Ihr Arzt wird die Dosierung in Zeitabständen von 4 Wochen oder mehr anpassen. Die
Höchstdosis von Atorvastatin Pfizer beträgt 80 mg einmal täglich.
Die Atorvastatin Pfizer Tabletten müssen unzerkaut mit reichlich Wasser geschluckt werden. Die
Einnahme kann zu jeder Tageszeit unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Sie sollten aber versuchen,
Ihre Tablette jeden Tag zur gleichen Zeit einzunehmen.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die Dauer der Behandlung mit Atorvastatin Pfizer wird von Ihrem Arzt bestimmt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Atorvastatin
Pfizer zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Atorvastatin Pfizer eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie versehentlich zu viele Atorvastatin Pfizer Tabletten (mehr als Ihre übliche Tagesdosis)
eingenommen haben, fragen Sie bei Ihrem Arzt oder dem nächstgelegenen Krankenhaus um Rat.
Wenn Sie die Einnahme von Atorvastatin Pfizer vergessen haben
Wenn Sie eine Einnahme vergessen haben, nehmen Sie einfach zum üblichen Zeitpunkt die nächste Dosis ein.
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, um eine vergessene Einnahme auszugleichen.
Wenn Sie die Einnahme von Atorvastatin Pfizer abbrechen
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben oder Ihre Behandlung beenden
möchten, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Falls Sie eine der folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen oder Symptome bei sich feststellen,
nehmen Sie die Tabletten nicht mehr ein und verständigen Sie sofort Ihren Arzt oder suchen Sie die
Notaufnahme im nächstgelegenen Krankenhaus auf.
Selten:
kann bis zu 1 von 1.000 Menschen betreffen
Schwerwiegende allergische Reaktion mit Schwellungen im Gesicht, an der Zunge und im Rachen, die
zu schweren Atemproblemen führen können
Schwerwiegende Erkrankung mit starker Hautabschälung und Schwellung der Haut, Blasenbildung
der Haut, am Mund, an den Augen und Genitalien sowie Fieber. Hautausschlag mit rosa bis roten
Flecken, besonders an den Handflächen und Fußsohlen, mit möglicher Blasenbildung
Muskelschwäche, Muskelempfindlichkeit, Muskelschmerzen, Muskelriss oder eine rot-braune
Verfärbung des Urins; vor allem wenn Sie sich gleichzeitig unwohl fühlen oder erhöhte Temperatur
haben, kann dies durch einen abnormalen Muskelschwund oder -abbau (Rhabdomyolyse) bedingt sein.
Der abnormale Muskelschwund kann unter Umständen auch nach dem Absetzen von Atorvastatin
weiter bestehen, und er kann lebensbedrohlich sein oder zu schweren Nierenproblemen führen.
Sehr selten:
kann bis zu 1 von 10.000 Menschen betreffen
Wenn Sie Probleme mit unerwarteten oder ungewöhnlichen Blutungen oder Blutergüssen haben, kann
dies auf Leberschäden hinweisen. Sie müssen daher so schnell wie möglich Ihren Arzt um Rat fragen.
Lupus-ähnliches Syndrom (einschließlich Hautausschlag, Gelenkprobleme und Auswirkungen auf die
Blutzellen)
Andere mögliche Nebenwirkungen mit Atorvastatin Pfizer
Häufig:
können bis zu 1 von 10 Menschen betreffen
Entzündung der Nasennebenhöhlen, Schmerzen im Rachen, Nasenbluten
allergische Reaktionen
Erhöhungen der Blutzuckerwerte (wenn Sie Diabetes haben, müssen Ihre Blutzuckerwerte weiterhin
sorgfältig überwacht werden), Erhöhung von Creatinkinase im Blut
Kopfschmerzen
Übelkeit, Verstopfung, Blähungen, Verdauungsstörung, Durchfall
Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen und Rückenschmerzen
Ergebnisse bei Blutuntersuchungen, die zeigen, dass Ihre Leberfunktion abnormal werden könnte
Gelegentlich:
können bis zu 1 von 100 Menschen betreffen
Anorexie (Appetitlosigkeit), Gewichtszunahme, Verminderung der Blutzuckerwerte (wenn Sie
Diabetes haben, müssen Ihre Blutzuckerwerte weiterhin sorgfältig überwacht werden)
Albträume, Schlaflosigkeit
Schwindel, Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Fingern und Zehen, herabgesetztes Berührungs- und
Schmerzempfinden, Veränderung des Geschmacksinns, Gedächtnisverlust
verschwommenes Sehen
Ohrensausen
Erbrechen, Aufstoßen, Ober- und Unterbauchschmerzen, Pankreatitis (Entzündung der
Bauchspeicheldrüse, die zu Magenschmerzen führen kann)
Hepatitis (Leberentzündung)
Ausschlag, Hautausschlag und Juckreiz, Nesselsucht, Haarausfall
Nackenschmerzen, Muskelermüdung
Müdigkeit, Unwohlsein, Schwächegefühl, Brustschmerzen, Schwellungen, vor allem an den Knöcheln
(Ödeme), erhöhte Temperatur
positive Testergebnisse auf weiße Blutzellen im Urin
Selten:
können bis zu 1 von 1.000 Menschen betreffen
Sehstörung
unerwartete Blutung oder Bluterguss
Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und des Weißen im Auge)
Sehnenverletzung
Sehr selten:
können bis zu 1 von 10.000 Menschen betreffen
allergische Reaktion – Symptome können sein: plötzliches pfeifendes Atmen oder Brustschmerzen
oder Engegefühl in der Brust, Schwellung von Augenlidern, Gesicht, Lippen, Mund, Zunge oder
Rachen, Atemschwierigkeiten, Kollaps
Hörverlust
Gynäkomastie (Brustvergrößerung bei Männern)
Nicht bekannt:
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
anhaltende Muskelschwäche
Mögliche Nebenwirkungen, die bei einigen Statinen (Arzneimittel der gleichen Art) berichtet wurden:
Probleme mit der Sexualfunktion
Depression
Atemprobleme einschließlich anhaltender Husten und/oder Kurzatmigkeit oder Fieber
Diabetes mellitus: Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist erhöht, wenn Sie hohe Blutzuckerwerte oder
Fettwerte im Blut haben, übergewichtig sind und an Bluthochdruck leiden. Ihr Arzt wird Sie sorgfältig
kontrollieren, während Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für
Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 Wien
Österreich
Fax: +43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Wie ist Atorvastatin Pfizer aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Blister und dem Umkarton nach „Verwendbar bis:“
angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des
angegebenen Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das
Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Atorvastatin Pfizer enthält
Der Wirkstoff ist Atorvastatin.
Eine Tablette enthält 10 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium-(Trihydrat)).
Eine Tablette enthält 20 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium-(Trihydrat)).
Eine Tablette enthält 40 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium-(Trihydrat)).
Eine Tablette enthält 80 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium-(Trihydrat)).
Die sonstigen Bestandteile sind Calciumcarbonat, mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat,
Croscarmellose-Natrium, Polysorbat 80, Hydroxypropylcellulose und Magnesiumstearat.
Der Filmüberzug von Atorvastatin Pfizer enthält Hypromellose, Macrogol 8000, Titandioxid (E 171),
Talkum, Simethiconemulsion mit Simethicon, Stearat-Emulgatoren (Polyethylenglycol- Sorbitantri-
stearat, Polyethoxylatstearat, Glyceride), Verdickungsmittel (Methylcellulose, Xanthangummi),
Benzoesäure (E 210), Sorbinsäure und Schwefelsäure.
Wie Atorvastatin Pfizer aussieht und Inhalt der Packung
Atorvastatin Pfizer 10 mg sind weiße, runde Filmtabletten mit einem Durchmesser von 5,6 mm und mit
der Prägung „10“ auf der einen und „ATV“ auf der anderen Seite.
Atorvastatin Pfizer 20 mg sind weiße, runde Filmtabletten mit einem Durchmesser von 7,1 mm und mit
der Prägung „20“ auf der einen und „ATV“ auf der anderen Seite.
Atorvastatin Pfizer 40 mg sind weiße, runde Filmtabletten mit einem Durchmesser von 9,5 mm und mit
der Prägung „40“ auf der einen und „ATV“ auf der anderen Seite.
Atorvastatin Pfizer 80 mg sind weiße, runde Filmtabletten mit einem Durchmesser von 11,9 mm und mit
der Prägung „80“ auf der einen und „ATV“ auf der anderen Seite.
Die Durchdrückpackungen bestehen aus einer Tiefziehfolie aus Polyamid/Aluminiumfolie/Polyvinylchlorid
mit einer Rückseite aus heißsiegellackbeschichteter Aluminiumfolie/Vinyl.
Die HDPE Flasche enthält ein Trockenmittel und hat einen kindergesicherten Dreh-/Druckverschluss.
Atorvastatin Pfizer 10 mg (20 mg, 40 mg, 80 mg) ist in
Blisterpackungen mit 4, 7, 10, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 84, 90, 98, 100 Filmtabletten
Klinikpackungen mit 200 (10 x 20) oder 500 Filmtabletten
HDPE Flaschen mit 90 Filmtabletten
erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien
Hersteller
Pfizer Manufacturing Deutschland GmbH, Freiburg, Deutschland
Atorvastatin Pfizer 10 mg, Z. Nr.:
1-30913
Atorvastatin Pfizer 20 mg,
Z. Nr.:
1-30914
Atorvastatin Pfizer 40 mg,
Z. Nr.:
1-30915
Atorvastatin Pfizer 80 mg,
Z. Nr.:
1-30916
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2020.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Atorvastatin Pfizer 10 mg Filmtabletten
Atorvastatin Pfizer 20 mg Filmtabletten
Atorvastatin Pfizer 40 mg Filmtabletten
Atorvastatin Pfizer 80 mg Filmtabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Filmtablette enthält 10 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium-(Trihydrat)).
1 Filmtablette enthält 20 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium-(Trihydrat)).
1 Filmtablette enthält 40 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium-(Trihydrat)).
1 Filmtablette enthält 80 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium-(Trihydrat)).
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung
Jede Atorvastatin Pfizer 10 mg Filmtablette enthält 27,25 mg Lactose-Monohydrat und 0,00004 mg
Benzoesäure.
Jede Atorvastatin Pfizer 20 mg Filmtablette enthält 54,50 mg Lactose-Monohydrat und 0,00008 mg
Benzoesäure.
Jede Atorvastatin Pfizer 40 mg Filmtablette enthält 109,00 mg Lactose-Monohydrat und 0,00016 mg
Benzoesäure.
Jede Atorvastatin Pfizer 80 mg Filmtablette enthält 218,00 mg Lactose-Monohydrat und 0,00032 mg
Benzoesäure.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Atorvastatin Pfizer 10 mg Filmtabletten
Weiße, runde, 5,6 mm Filmtabletten mit der Prägung „10“ auf der einen und „ATV“ auf der anderen Seite
Atorvastatin Pfizer 20 mg Filmtabletten
Weiße, runde, 7,1 mm Filmtabletten mit der Prägung „20“ auf der einen und „ATV“ auf der anderen Seite
Atorvastatin Pfizer 40 mg Filmtabletten
Weiße, runde, 9,5 mm Filmtabletten mit der Prägung „40“ auf der einen und „ATV“ auf der anderen Seite
Atorvastatin Pfizer 80 mg Filmtabletten
Weiße, runde, 11,9 mm Filmtabletten mit der Prägung „80“ auf der einen und „ATV“ auf der anderen Seite
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Hypercholesterinämie
Die Anwendung von Atorvastatin Pfizer ist zusätzlich zu einer Diät angezeigt zur Senkung erhöhter
Gesamtcholesterin-, LDL-Cholesterin-, Apolipoprotein B- und Triglyzeridspiegel bei Erwachsenen,
Jugendlichen und Kindern ab 10 Jahren mit primärer Hypercholesterinämie, einschließlich familiärer
Hypercholesterinämie (heterozygote Variante) oder kombinierter (gemischter) Hyperlipidämie
(entsprechend Typ II a und II b nach Fredrickson), wenn Diät und andere nicht pharmakologische
Maßnahmen keine ausreichende Wirkung erbringen.
Atorvastatin Pfizer ist auch zur Senkung von Gesamt- und LDL-Cholesterin bei Erwachsenen mit
homozygoter familiärer Hypercholesterinämie angezeigt - entweder zusätzlich zu anderen lipidsenkenden
Maßnahmen (z. B. LDL-Apherese) oder falls solche Behandlungsmöglichkeiten nicht verfügbar sind.
Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen
Zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse bei erwachsenen Patienten, deren Risiko für ein erstes
kardiovaskuläres Ereignis als hoch eingestuft wird, zusätzlich zur Behandlung weiterer Risikofaktoren
(siehe Abschnitt 5.1)
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Der Patient sollte vor der Anwendung von Atorvastatin Pfizer auf eine übliche Diät zur Senkung von
Cholesterin eingestellt werden und diese Diät während der Behandlung mit Atorvastatin Pfizer fortsetzen.
Die Dosierung sollte individuell entsprechend des Ausgangs-LDL-Cholesterinwerts, des Zieles der
Therapie sowie des Ansprechens des Patienten erfolgen.
Die übliche Anfangsdosierung beträgt 10 mg Atorvastatin einmal täglich. Die Dosierung sollte in Intervallen
von 4 Wochen oder mehr angepasst werden. Die maximale Dosierung beträgt einmal täglich 80 mg.
Primäre Hypercholesterinämie und kombinierte (gemischte) Hyperlipidämie
In der überwiegenden Anzahl der Fälle sprechen die Patienten auf einmal täglich Atorvastatin Pfizer 10
mg ausreichend gut an. Der therapeutische Erfolg zeigt sich innerhalb von 2 Wochen, und der maximale
therapeutische Effekt wird in der Regel nach 4 Wochen erreicht. Die Wirkung bleibt unter Dauertherapie
erhalten.
Heterozygote familiäre Hypercholesterinämie
Die Anfangsdosis beträgt Atorvastatin Pfizer 10 mg täglich. Anpassungen der Dosierung sollten
individuell in Abständen von 4 Wochen bis zu einer Dosierung von täglich 40 mg durchgeführt werden.
Danach kann entweder die Dosierung bis auf maximal 80 mg täglich erhöht werden, oder einmal täglich
40 mg Atorvastatin mit einem gallensäurebindenden Ionenaustauscherharz kombiniert werden.
Homozygote familiäre Hypercholesterinämie
Es liegen nur beschränkte Daten vor (siehe Abschnitt 5.1).
Für Patienten mit homozygoter familiärer Hypercholesterinämie beträgt die Dosierung 10 bis 80 mg pro
Tag (siehe Abschnitt 5.1). Atorvastatin sollte bei diesen Patienten als Ergänzung zu anderen lipidsenkenden
Behandlungsmöglichkeiten (z. B. LDL-Apherese) angewendet werden oder falls diese
Behandlungsmöglichkeiten nicht verfügbar sind.
Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen
In den Studien zur Primärprävention betrug die Dosis 10 mg pro Tag. Um einen LDL-Cholesterinspiegel
entsprechend den aktuellen Leitlinien zu erreichen, kann eine höhere Dosis notwendig sein.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).
Eingeschränkte Leberfunktion
Atorvastatin Pfizer sollte bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht angewendet
werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2). Atorvastatin Pfizer ist bei Patienten mit aktiver Lebererkrankung
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Gemeinsame Anwendung mit anderen Arzneimitteln
Bei Patienten, welche die Virostatika Elbasvir/Grazoprevir zur Behandlung einer Hepatitis-C-Infektion
oder Letermovir zur Prophylaxe einer CMV-Infektion
gemeinsam mit Atorvastatin einnehmen, sollte
eine Atorvastatin-Dosis von 20 mg/Tag nicht überschritten werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).
Die Anwendung von Atorvastatin wird bei Patienten, die Letermovir gemeinsam mit Ciclosporin
einnehmen, nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).
Ältere Patienten
Wirksamkeit und Verträglichkeit für die empfohlenen Dosierungen sind bei Patienten über 70 Jahre
vergleichbar mit der Gesamtpopulation.
Kinder und Jugendliche
Hypercholesterinämie
Die Anwendung bei pädiatrischen Patienten sollte nur von Ärzten mit Erfahrung in der Behandlung einer
Hyperlipidämie bei Kindern durchgeführt werden, und die Patienten sollten zur Kontrolle des
Therapiefortschritts regelmäßig nachuntersucht werden.
Bei Patienten ab 10 Jahren mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie beträgt die empfohlene
Initialdosis 10 mg Atorvastatin pro Tag (siehe Abschnitt 5.1). Die Dosis kann je nach Ansprechen und
Verträglichkeit auf bis zu 80 mg täglich erhöht werden. Die Dosen sollten individuell anhand des
empfohlenen Therapieziels eingestellt werden. Dosisanpassungen sollten in Zeitabständen von 4 Wochen
oder mehr erfolgen. Die Dosistitration auf 80 mg wird durch Studiendaten bei Erwachsenen und
beschränkten klinischen Daten aus Studien an Kindern mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie
unterstützt (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1).
Es liegen nur beschränkte Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten bei Kindern im Alter von 6 bis 10 Jahren
mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie aus offenen klinischen Studien vor. Atorvastatin ist
nicht zur Behandlung von Patienten unter 10 Jahren indiziert. Die aktuell verfügbaren Daten werden in
den Abschnitten 4.8, 5.1 und 5.2 beschrieben, es können aber keine Empfehlungen zur Dosierung
gegeben werden.
Andere pharmazeutische Formen/Stärken können für diese Patientenpopulation besser geeignet sein.
Art der Anwendung
Atorvastatin Pfizer ist zur oralen Einnahme bestimmt. Die jeweilige Tagesdosis an Atorvastatin wird auf
einmal verabreicht. Die Einnahme kann zu jeder Tageszeit unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
4.3 Gegenanzeigen
Atorvastatin Pfizer ist kontraindiziert bei Patienten
mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile
mit aktiver Lebererkrankung oder unklarer, dauerhafter Erhöhung der Serumtransaminasen auf mehr
als das 3fache des oberen Normalwerts
in der Schwangerschaft, während der Stillzeit und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine geeignete
Verhütungsmethode anwenden (siehe Abschnitt 4.6)
die mit den Virostatika Glecaprevir/Pibrentasvir zur Behandlung einer Hepatitis-C-Infektion behandelt
werden
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Einfluss auf die Leber
Leberfunktionstests sollten vor Behandlungsbeginn und danach in regelmäßigen Abständen durchgeführt
werden. Bei Patienten, bei denen Anzeichen oder Symptome einer Leberschädigung auftreten, sollten
Leberfunktionstests durchgeführt werden. Patienten, bei denen sich ein Transaminasenanstieg entwickelt,
sollten bis zum Abklingen des Befunds beobachtet werden. Falls die Erhöhung der Transaminasen auf mehr
als das 3fache des oberen Normwerts fortdauert, empfiehlt sich eine Dosisreduktion oder ein Abbruch der
Therapie mit Atorvastatin Pfizer (siehe Abschnitt 4.8).
Bei Patienten die beträchtliche Mengen Alkohol konsumieren und/oder bei denen bereits eine
Lebererkrankung in der Vorgeschichte bekannt ist, sollte Atorvastatin Pfizer mit Vorsicht angewendet
werden.
Prävention von Schlaganfällen durch aggressive Cholesterinsenkung (SPARCL)
In einer Post-hoc-Analyse für verschiedene Formen von Schlaganfall bei Patienten ohne koronare
Herzkrankheit, die vor kurzem einen Schlaganfall oder eine transitorische ischämische Attacke (TIA)
gehabt hatten, zeigte sich bei Patienten mit einer Therapie mit Atorvastatin 80 mg eine höhere Inzidenz
von hämorrhagischem Schlaganfall als mit Plazebo. Dieses erhöhte Risiko wurde vor allem bei Patienten
mit vorhergehendem hämorrhagischem Schlaganfall oder Lakunarinfarkt vor Eintritt in die Studie
beobachtet. Bei Patienten mit vorhergehendem hämorrhagischen Schlaganfall oder Lakunarinfarkt ist das
Nutzen/Risiko-Verhältnis von Atorvastatin 80 mg unsicher, und das potenzielle Risiko für einen
hämorrhagischen Schlaganfall sollte vor Einleitung der Therapie sorgfältig berücksichtigt werden (siehe
Abschnitt 5.1).
Einfluss auf die Skelettmuskulatur
Wie andere HMG-CoA-Reduktasehemmer kann auch Atorvastatin in seltenen Fällen die
Skelettmuskulatur beeinflussen und eine Myalgie, Myositis sowie eine Myopathie verursachen, die sich
zu einer Rhabdomyolyse entwickeln kann, einem möglicherweise lebensbedrohlichen Zustand, der durch
deutlich erhöhte Creatinkinase (CK)-Spiegel (> 10fache des oberen Normwerts), Myoglobinämie und
Myoglobinurie mit möglichem Nierenversagen charakterisiert ist.
In sehr seltenen Fällen wurde während oder nach der Behandlung mit einigen Statinen über eine
immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (immune-mediated necrotizing myopathy; IMNM)
berichtet. Die klinischen Charakteristika einer IMNM sind persistierende proximale Muskelschwäche und
erhöhte Serum-Kreatinkinase-Werte, die trotz Absetzen der Behandlung mit Statinen fortbestehen.
Vor Behandlungsbeginn
Atorvastatin sollte mit Vorsicht bei Patienten verschrieben werden, bei denen prädisponierende Faktoren
für das Auftreten von Rhabdomyolysen vorliegen. Messungen der Creatinkinase-Aktivität sollten vor
Beginn einer Statintherapie bei Vorliegen der folgenden Risikofaktoren bzw. Erkrankungen
vorgenommen werden:
Beeinträchtigung der Nierenfunktion
Hypothyreose
erbliche Myopathien in der Eigen- oder Familienanamnese
Muskulär-toxische Komplikationen im Zusammenhang mit der Gabe eines Statins oder Fibrats in der
Anamnese
Lebererkrankungen in der Vorgeschichte und/oder erheblicher Alkoholkonsum
ältere Patienten (> 70 Jahre)
Bei diesen sollte die Notwendigkeit einer solchen Messung erwogen werden, wenn weitere
prädisponierende Faktoren für das Auftreten einer Rhabdomyolyse vorliegen.
Situationen, in den eine Erhöhung der Plasmaspiegel auftreten kann, wie etwas Interaktionen (siehe
Abschnitt 4.5) und spezielle Populationen, einschließlich genetischer Subpopulationen (siehe
Abschnitt 5.2)
In solchen Situationen ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich, und es sollte eine
klinische Überwachung erfolgen.
Wenn die CK-Werte vor Beginn der Behandlung wesentlich (um mehr als das 5fache des oberen
Normwerts) erhöht sind, sollte eine Therapie nicht begonnen werden.
Creatinkinase Bestimmung
Creatinkinase (CK) sollte nicht nach schweren körperlichen Anstrengungen oder bei Vorliegen von
anderen möglichen Ursachen eines CK-Anstieges gemessen werden, da dies die Interpretation der
Messwerte erschwert. Falls die CK-Werte vor Beginn der Behandlung wesentlich erhöht sind (um mehr
als das 5fache des oberen Normwerts), sollten zur Überprüfung innerhalb von 5 bis 7 Tagen erneute
Bestimmungen durchgeführt werden.
Während der Behandlung
Die Patienten müssen aufgefordert werden, Schmerzen, Krämpfe oder Schwäche der Skelettmuskeln
umgehend zu berichten, speziell, wenn diese mit allgemeinem Unwohlsein oder Fieber einhergehen.
Wenn solche Symptome während der Behandlung mit Atorvastatin auftreten, sollte die CK-Aktivität
gemessen werden. Wenn diese wesentlich (> 5fache des oberen Normwerts) erhöht ist, sollte die
Therapie abgebrochen werden.
Bei anhaltenden und starken Muskelbeschwerden sollte auch dann ein Abbruch der Therapie erwogen
werden, wenn die CK-Werte nicht wesentlich erhöht sind (
5fache des oberen Normwerts).
Wenn die Symptome abgeklungen sind und die CK-Werte auf ein normales Niveau gesunken sind,
kann eine Wiederaufnahme der Therapie mit Atorvastatin oder einem anderen Statin in der niedrigsten
Dosierung und mit engmaschiger Überwachung erwogen werden.
Die Therapie mit Atorvastatin muss abgebrochen werden, falls klinisch signifikante CK-
Konzentrationen im Serum auftreten (> 10fache des oberen Normwerts) oder falls eine
Rhabdomyolyse diagnostiziert oder vermutet wird.
Begleittherapie mit anderen Arzneimitteln
Die Gefahr einer Rhabdomyolyse ist erhöht, wenn Atorvastatin zusammen mit bestimmten anderen
Arzneimitteln verabreicht wird, die den Plasmaspiegel von Atorvastatin erhöhen könnten, wie etwa starken
Hemmern von CYP3A4 oder Transportproteinen (z. B. Ciclosporin, Telithromycin, Clarithromycin,
Delaviridin, Stiripentol, Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol, Posaconazol, Letermovir und HIV-
Proteasehemmer wie Ritonavir, Lopinavir, Atazanavir, Indinavir, Darunavir, Tipranavir/Ritonavir etc.). Das
Risiko für eine Myopathie kann auch bei gleichzeitiger Anwendung mit Gemfibrozil und anderen Fibraten,
Virostatika zur Behandlung von Hepatitis C (HCV) (z. B. Boceprevir, Telaprevir, Elbasvir/Grazoprevir,
Ledipasvir/Sofosbuvir), Erythromycin, Niacin oder Ezetimib erhöht sein. Nach Möglichkeit sollten anstelle
dieser Arzneimittel andere Therapien (ohne Wechselwirkungen) in Erwägung gezogen werden.
In Fällen, in denen eine gemeinsame Anwendung dieser Arzneimittel mit Atorvastatin erforderlich ist,
sind die Nutzen und Risiken einer solchen gemeinsamen Behandlung sorgfältig zu berücksichtigen. Wenn
Patienten Arzneimittel erhalten, die die Plasmakonzentration von Atorvastatin erhöhen, wird eine
niedrigere Maximaldosis von Atorvastatin empfohlen. Zusätzlich sollte im Falle einer gemeinsamen
Anwendung mit starken CYP3A4-Hemmern eine niedrigere Initialdosis in Erwägung gezogen werden,
und es wird eine entsprechende klinische Überwachung dieser Patienten empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Atorvastatin darf nicht gemeinsam mit systemischen Darreichungsformen von Fusidinsäure oder
innerhalb von 7 Tagen nach dem Absetzen einer Behandlung mit Fusidinsäure verabreicht werden. Bei
Patienten, bei denen eine Anwendung von systemischer Fusidinsäure von entscheidender Bedeutung ist,
sollte die Statintherapie für die gesamte Dauer der Behandlung mit Fusidinsäure ausgesetzt werden. Es
gibt einige Berichte über Rhabdomyolyse (darunter Fälle mit tödlichem Verlauf) bei Patienten, die
Fusidinsäure und Statine gemeinsam verabreicht erhielten (siehe Abschnitt 4.5). Die Patienten sind
anzuhalten, eine sofortige ärztliche Beratung einzuholen, falls sie bei sich Symptome von
Muskelschwäche, Muskelschmerzen oder Muskelempfindlichkeit feststellen.
Mit der Statintherapie kann sieben Tage nach der letzten Dosis von Fusidinsäure wieder begonnen
werden.
In Ausnahmefällen, in denen eine längerfristige Anwendung von systemischer Fusidinsäure erforderlich
ist, wie etwa bei der Behandlung schwerer Infektionen, sollte die Notwendigkeit einer gemeinsamen
Anwendung von Atorvastatin und Fusidinsäure auf individueller Basis abgewogen werden, und diese
muss unter engmaschiger medizinischer Überwachung erfolgen.
Kinder und Jugendliche
In einer 3-jährigen Studie wurde anhand von Bewertungen der Gesamtreife und -entwicklung, einer
Bewertung des Tanner-Stadiums und der Messung von Größe und Körpergewicht kein klinisch relevanter
Effekt auf das Wachstum und die Geschlechtsreifung beobachtet (siehe Abschnitt 4.8).
Interstitielle Lungenkrankheit
Mit einigen Statinen wurden vereinzelte Fälle von interstitieller Lungenkrankheit berichtet, vor allem bei
Langzeittherapie (siehe Abschnitt 4.8). Zu den Manifestationen können Dyspnoe, nichtproduktiver
Husten und allgemeine Verschlechterung des Gesundheitszustands (Müdigkeit, Gewichtsverlust und
Fieber) zählen. Falls bei einem Patienten eine interstitielle Lungenerkrankung vermutet wird, sollte die
Statintherapie abgesetzt werden.
Diabetes mellitus
Es gibt Hinweise, dass Statine als Arzneimittelklasse den Blutzuckerspiegel erhöhen können und bei
bestimmten Patienten, die ein erhöhtes Diabetesrisiko haben, zu einem Blutzuckeranstieg führen können,
der eine entsprechende Therapie erforderlich macht. Dieses Risiko wird jedoch durch Reduktion des
vaskulären Risikos durch Statine ausgeglichen und sollte keinen Grund für einen Abbruch der
Statintherapie darstellen. Gefährdete Patienten (Nüchternglukose 5,6 bis 6,9 mmol/l; BMI > 30 kg/m
erhöhte Triglyzeridwerte, Hypertonie) sollten entsprechend den nationalen Leitlinien sowohl klinisch als
auch biochemisch überwacht werden.
Sonstige Bestandteile
Atorvastatin Pfizer enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem
Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d. h. es ist nahezu
„natriumfrei“.
Jede Atorvastatin Pfizer 10 mg Filmtablette enthält 0,00004 mg Benzoesäure.
Jede Atorvastatin Pfizer 20 mg Filmtablette enthält 0,00008 mg Benzoesäure.
Jede Atorvastatin Pfizer 40 mg Filmtablette enthält 0,00016 mg Benzoesäure.
Jede Atorvastatin Pfizer 80 mg Filmtablette enthält 0,00032 mg Benzoesäure.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wirkung von Begleitmedikationen auf Atorvastatin
Atorvastatin wird durch das Cytochrom P450 Isoenzym 3A4 (CYP3A4) metabolisiert und ist ein Substrat
der hepatischen Transporter OATP1B1 (organic anion-transporting polypeptide 1B1) und OATP1B3
(organic anion-transporting polypeptide 1B3). Metaboliten von Atorvastatin sind Substrate von
OATP1B1. Atorvastatin wird außerdem als Substrat von MDR1 (multi-drug resistance protein 1) und
BCRP (breast cancer resistance protein) identifiziert, wodurch die intestinale Resorption und biliäre
Ausscheidung von Atorvastatin begrenzt sein könnten (siehe Abschnitt 5.2). Eine gleichzeitige
Anwendung von Arzneimitteln, die Inhibitoren von CYP3A4 oder Transportproteinen sind, kann zu erhöhten
Plasmakonzentrationen von Atorvastatin und zu einem erhöhten Risiko einer Myopathie führen. Dieses Risiko
könnte auch bei gleichzeitiger Anwendung von Atorvastatin mit anderen Arzneimitteln, die eine Myopathie
induzieren können wie etwa Fibrate und Ezetimib,erhöht sein (siehe Abschnitt 4.4).
Hemmstoffe des Cytochrom P 450 Isoenzyms 3A4
Für starke CYP3A4-Hemmer konnte gezeigt werden, dass sie zu deutlich erhöhten Konzentrationen von
Atorvastatin führen (siehe Tabelle 1 und nachstehende ausführlichere Angaben). Eine gemeinsame
Anwendung von starken CYP3A4-Hemmern (z. B. Ciclosporin, Telithromycin, Clarithromycin,
Delaviridin, Stiripentol, Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol, Posaconazol, einigen Virostatika zur
Behandlung von HCV [z. B. Elbasvir/Grazoprevir] und HIV-Proteasehemmer wie Ritonavir, Lopinavir,
Atazanavir, Indinavir, Darunavir, etc.) sollte daher nach Möglichkeit vermieden werden. In Fällen, in
denen eine gemeinsame Anwendung dieser Arzneimittel mit Atorvastatin nicht vermieden werden kann,
sollten niedrigere Initialdosen und Maximaldosen von Atorvastatin in Erwägung gezogen werden und es
wird eine entsprechende klinische Überwachung dieser Patienten empfohlen (siehe Tabelle 1).
Mäßige CYP3A4-Hemmer (z. B. Erythromycin, Diltiazem, Verapamil und Fluconazol) können die
Plasmakonzentrationen von Atorvastatin ebenfalls erhöhen (siehe Tabelle 1). Für die Anwendung von
Erythromycin in Kombination mit Statinen wurde ein erhöhtes Risiko für Myopathie beobachtet.
Wechselwirkungsstudien zur Untersuchung der Wirkungen von Amiodaron oder Verapamil auf Atorvastatin
wurden nicht durchgeführt. Sowohl Amiodaron als auch Verapamil hemmen bekanntermaßen die Aktivität
von CYP3A4 und eine gemeinsame Anwendung mit Atorvastatin könnte zu einer erhöhten Exposition mit
Atorvastatin führen. Daher ist eine niedrigere Maximaldosis von Atorvastatin in Erwägung zu ziehen, und es
wird bei gleichzeitiger Anwendung von mäßigen CYP3A4-Inhibitoren eine entsprechende klinische
Überwachung des Patienten empfohlen. Eine entsprechende klinische Kontrolle wird nach Einleitung der
Therapie oder nach Dosisanpassungen eines solchen Hemmers empfohlen.
CYP3A4-Induktoren
Die gemeinsame Anwendung von Atorvastatin mit Induktoren von Cytochrom P450 3A (z. B. Efavirenz,
Rifampin, Johanniskraut) kann zu verschieden stark ausgeprägten Verminderungen der Plasma-
konzentrationen von Atorvastatin führen. Aufgrund des dualen Wechselwirkungsmechanismus von
Rifampin (Cytochrom P450 3A Induktion und Hemmung des hepatozytären Aufnahmetransportproteins
OATP1B1) wird eine zeitgleiche gemeinsame Anwendung von Atorvastatin mit Rifampin empfohlen, da
eine spätere Anwendung von Atorvastatin nach der Verabreichung von Rifampin mit einer signifikanten
Reduktion der Plasmakonzentrationen von Atorvastatin in Verbindung gebracht wurde. Die Wirkung von
Rifampin auf die Konzentration von Atorvastatin in Hepatozyten ist jedoch nicht bekannt, und falls eine
gemeinsame Anwendung nicht vermieden werden kann, sollten die Patienten sorgfältig auf die
Wirksamkeit der Behandlung überwacht werden.
Hemmstoffe von Transportern
Hemmstoffe von Transportproteinen können die systemische Exposition mit Atorvastatin erhöhen.
Ciclosporin und Letermovir sind beide Inhibitoren von Transportern, die an der Verfügbarkeit von
Atorvastatin beteiligt sind, z. B. OATP1B1/1B3, P-gp und BCRP, welche zu einer systemischen
Exposition von Atorvastatin führen (siehe Tabelle 1). Die Wirkung einer Hemmung von hepatischen
Aufnahmetransportproteinen auf die Exposition von Atorvastatin in den Hepatozyten ist nicht bekannt.
Falls eine gemeinsame Anwendung nicht vermieden werden kann, werden eine Dosisreduktion und eine
klinische Überwachung auf die Wirksamkeit empfohlen (siehe Tabelle 1).
Die Anwendung von Atorvastatin wird bei Patienten, die Letermovir gemeinsam mit Ciclosporin
einnehmen, nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Gemfibrozil/Fibrate
Die Anwendung von Fibraten ist gelegentlich mit muskelbezogenen Ereignissen einschließlich
Rhabdomyolyse verbunden. Bei gleichzeitiger Gabe von Fibraten und Atorvastatin kann das Risiko für
das Auftreten solcher Ereignisse erhöht sein. Falls eine gemeinsame Anwendung nicht vermieden werden
kann, sollte die niedrigste Dosis von Atorvastatin, mit der das Behandlungsziel erreicht wird, eingesetzt
werden und die Patienten sollten entsprechend überwacht werden. (siehe Abschnitt 4.4).
Ezetimib
Die Anwendung von Ezetimib alleine kann mit muskelbezogenen Ereignissen einschließlich
Rhabdomyolyse verbunden sein. Daher kann das Risiko für solche Ereignisse bei gemeinsamer
Anwendung von Ezetimib und Atorvastatin erhöht sein. Eine entsprechende klinische Überwachung
dieser Patienten wird empfohlen.
Colestipol
Die Plasmakonzentrationen von Atorvastatin und seinen aktiven Metaboliten waren bei gleichzeitiger
Einnahme von Colestipol zusammen mit Atorvastatin Pfizer erniedrigt (Verhältnis der Atorvastatin-
Konzentration: 0,74). Die lipidsenkende Wirkung war jedoch bei gleichzeitiger Einnahme von
Atorvastatin Pfizer und Colestipol größer als bei Gabe der jeweiligen Arzneimittel alleine.
Fusidinsäure
Das Risiko einer Myopathie, einschließlich von Rhabdomyolyse, kann sich durch die Anwendung von
systemischer Fusidinsäure gemeinsam mit Statinen erhöhen. Der Wirkmechanismus dieser
Wechselwirkung (pharmakodynamisch oder pharmakokinetisch oder beides) ist derzeit nicht bekannt. Es
gibt Berichte über Rhabdomyolyse (darunter einige Fälle mit tödlichem Ausgang) bei Patienten, die diese
Kombination verabreicht erhielten.
Falls eine Behandlung mit systemischer Fusidinsäure notwendig ist, sollte die Behandlung mit Atorvastatin
für die gesamte Dauer der Behandlung mit Fusidinsäure abgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Colchicin
Es wurden zwar keine Interaktionsstudien mit Atorvastatin und Colchicin durchgeführt, es gibt aber
Meldungen zu Fällen von Myopathie bei gleichzeitiger Verabreichung von Atorvastatin und Colchicin.
Atorvastatin sollte nur mit Vorsicht zusammen mit Colchicin verschrieben werden.
Wirkung von Atorvastatin auf gleichzeitig angewendete Arzneimittel
Digoxin
Bei gleichzeitiger, mehrmaliger Einnahme von 10 mg Atorvastatin und Digoxin erhöhten sich die Steady-
State-Plasmakonzentrationen von Digoxin geringfügig. Patienten, die gleichzeitig Digoxin einnehmen,
sollten deshalb entsprechend überwacht werden.
Orale Kontrazeptiva
Die gleichzeitige Einnahme von Atorvastatin Pfizer zusammen mit oralen Kontrazeptiva führte zu einem
Anstieg der Plasmakonzentrationen von Norethisteron und Ethinylestradiol.
Warfarin
In einer klinischen Studie an Patienten, die eine Dauertherapie mit Warfarin erhielten, führte die
gleichzeitige Anwendung von Atorvastatin 80 mg täglich zu einer geringen Senkung der Prothrombinzeit
(um etwa 1,7 Sekunden) in den ersten 4 Tagen der Anwendung und die Prothrombinzeit ging innerhalb von
15 Tagen der Behandlung mit Atorvastatin wieder auf Normalwerte zurück. Obwohl nur einige sehr seltene
Fälle einer klinisch signifikanten Antikoagulationsinteraktion beschrieben wurden, sollte bei Patienten die
Cumarin-Antikoagulanzien erhalten, die Prothrombinzeit vor Beginn von Atorvastatin und in den ersten
Phasen der Therapie häufig genug bestimmt werden, um sicherzustellen, dass keine signifikanten
Veränderungen der Prothrombinzeit auftreten. Sobald eine stabile Prothrombinzeit dokumentiert werden
konnte, kann die Prothrombinzeit in Zeitintervallen überwacht werden, die normalerweise für Patienten mit
Cumarin-Antikoagulanzien empfohlen werden. Falls die Dosis von Atorvastatin geändert oder Atorvastatin
abgesetzt wird, ist die gleiche Vorgangsweise zu wiederholen. Die Therapie mit Atorvastatin war bei
Patienten, die keine Antikoagulanzien erhielten, nicht mit Blutungen oder mit Veränderungen der
Prothrombinzeit verbunden.
Kinder und Jugendliche
Wechselwirkungsstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt. Das Ausmaß an Interaktionen bei
Kindern ist nicht bekannt. Die oben genannten Wechselwirkungen bei Erwachsenen und die
Warnhinweise im Abschnitt 4.4 sollten auch bei Kindern beachtet werden.
Arzneimittelwechselwirkungen
Tabelle 1: Wirkung von gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln auf die Pharmakokinetik von Atorvastatin
Atorvastatin
Begleitmedikation und
Dosisschema
Dosis (mg)
AUC-
Verhältnis
&
Klinische Empfehlung
#
Glecaprevir 400 mg einmal
täglich/Pibrentasvir 120 mg
einmal täglich, 7 Tage
10 mg einmal
täglich für 7 Tage
Eine gemeinsame Anwendung
mit Präparaten, die Glecaprevir
oder Pibrentasvir enthalten, ist
kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).
Tipranavir 500 mg zweimal
täglich/Ritonavir 200 mg zweimal
täglich, 8 Tage (Tage 14 bis 21)
40 mg am Tag 1,
10 mg am Tag 20
Telaprevir 750 mg q8h, 10 Tage
20 mg
Einzeldosis
In Fällen, in denen eine
gemeinsame Anwendung mit
Atorvastatin erforderlich ist:
10 mg Atorvastatin täglich nicht
überschreiten. Klinische
Überwachung der Patienten
empfohlen.
Ciclosporin 5,2 mg/kg/Tag,
stabile Dosis
10 mg einmal
täglich für 28
Tage
Lopinavir 400 mg zweimal
täglich/Ritonavir 100 mg zweimal
täglich, 14 Tage
20 mg einmal
täglich für 4 Tage
Clarithromycin 500 mg zweimal
täglich, 9 Tage
80 mg einmal
täglich für 8 Tage
In Fällen, in denen eine gemein-
same Anwendung mit Atorva-
statin erforderlich ist, werden
niedrigere Erhaltungsdosen von
Atorvastatin empfohlen. Bei
Atorvastatin-Dosen über 20 mg
ist klinische Überwachung der
Patienten empfohlen.
Saquinavir 400 mg zweimal
täglich/Ritonavir (300 mg
zweimal täglich von Tag 5 - 7,
Erhöhung auf 400 mg zweimal
täglich am Tag 8), Tage 4 - 18, 30
Minuten nach Atorvastatin
40 mg einmal
täglich für 4 Tage
Darunavir 300 mg zweimal
täglich/Ritonavir 100 mg zweimal
täglich, 9 Tage
10 mg einmal
täglich für 4 Tage
Itraconazol, 200 mg einmal
täglich, 4 Tage
40 mg
Einzeldosis
Fosamprenavir 700 mg zweimal
täglich/Ritonavir 100 mg zweimal
täglich, 14 Tage
10 mg einmal
täglich für 4 Tage
Fosamprenavir 1400 mg zweimal
täglich, 14 Tage
10 mg einmal
täglich für 4 Tage
In Fällen, in denen eine
gemeinsame Anwendung mit
Atorvastatin erforderlich ist,
werden niedrigere
Erhaltungsdosen von
Atorvastatin empfohlen. Bei
Atorvastatin-Dosen über 40 mg
ist klinische Überwachung der
Patienten empfohlen.
Begleitmedikation und
Dosisschema
Atorvastatin
Dosis (mg)
AUC-
Verhältnis
&
Klinische Empfehlung
#
Elbasvir 50 mg einmal
täglich/Grazoprevir 200 mg
einmal täglich, 13 Tage
10 mg
Einzeldosis
1,95
Bei gemeinsamer Anwendung
mit Präparaten, die Elbasvir oder
Grazoprevir enthalten, sollte die
Atorvastatin-Dosis eine
Tagesdosis von 20 mg nicht
überschreiten.
Letermovir 480 mg einmal
täglich, 10 Tage
20 mg
Einzeldosis
3,29
Bei gemeinsamer Anwendung
mit Präparaten, die Letermovir
enthalten, sollte die
Antorvastatin-Dosis eine
Tagesdosis von 20 mg nicht
überschreiten.
Nelfinavir 1250 mg zweimal
täglich, 14 Tage
10 mg einmal
täglich für 28
Tage
1,74
Keine spezifische Empfehlung
Grapefruitsaft, 240 ml einmal
täglich*
40 mg,
Einzeldosis
1,37
Gleichzeitige Einnahme von
großen Mengen Grapefruitsaft
und Atorvastatin wird nicht
empfohlen.
Diltiazem 240 mg einmal täglich,
28 Tage
40 mg,
Einzeldosis
1,51
Nach Einleitung der Therapie
oder nach Dosisanpassungen für
Diltiazem wird eine
entsprechende klinische
Überwachung der Patienten
empfohlen.
Erythromycin 500 mg viermal
täglich, 7 Tage
10 mg,
Einzeldosis
1,33
Niedrigere Maximaldosis und
klinische Überwachung der
Patienten empfohlen
Amlodipin 10 mg, Einzeldosis
80 mg,
Einzeldosis
1,18
Keine spezifische Empfehlung
Cimetidin 300 mg viermal
täglich, 2 Wochen
10 mg einmal
täglich für 2
Wochen
1,00
Keine spezifische Empfehlung
Colestipol 10 g zweimal täglich,
24 Wochen
40 mg einmal
täglich für 8
Wochen
0,74**
Keine spezifische Empfehlung
Antazida-Suspension mit
Magnesium- und Aluminium-
hydroxiden, 30 ml viermal
täglich, 17 Tage
10 mg einmal
täglich für 15
Tage
0,66
Keine spezifische Empfehlung
Efavirenz 600 mg einmal täglich,
14 Tage
10 mg für 3 Tage
0,59
Keine spezifische Empfehlung
Rifampin 600 mg einmal täglich,
7 Tage, gemeinsame Gabe
40 mg
Einzeldosis
1,12
Rifampin 600 mg einmal täglich,
5 Tage (getrennte Dosen)
40 mg
Einzeldosis
0,20
Falls gemeinsame Anwendung
nicht vermieden werden kann,
werden eine zeitgleiche
Anwendung von Atorvastatin
mit Rifampin und eine klinische
Überwachung empfohlen