Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
30-04-2020
30-04-2020
02-12-2011
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Atorvastatin G.L. 20 mg-Filmtabletten
Wirkstoff: Atorvastatin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme
dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte
weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen
Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Atorvastatin G.L. und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Atorvastatin G.L. beachten?
Wie ist Atorvastatin G.L. einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Atorvastatin G.L. aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Atorvastatin G.L. und wofür wird es angewendet?
Atorvastatin G.L. gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Statine bekannt sind und
die Blutfette (Lipide) regulieren.
Atorvastatin G.L. wird angewendet, um die Blutfette zu verringern, die als Cholesterin oder
Triglyceride bezeichnet werden, falls eine fettarme Ernährung und eine Umstellung des
Lebensstils alleine nicht ausreichen. Falls bei Ihnen ein erhöhtes Risiko für eine
Herzkrankheit besteht, kann Atorvastatin G.L. auch zur Verringerung eines solchen Risikos
bei normalen Cholesterinwerten angewendet werden. Während der Behandlung muss die
übliche cholesterinsenkende Ernährung fortgeführt werden.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Atorvastatin G.L. beachten?
Atorvastatin G.L. darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Atorvastatin, ähnliche Arzneimittel, die die Blutfettwerte
verringern, oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses
Arzneimittels sind.
wenn Sie eine Lebererkrankung haben oder hatten.
wenn bei Ihnen bei Leberfunktionstests unerklärbare Veränderungen der Leberwerte
aufgetreten sind.
wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind und keine ausreichende
Schwangerschaftsverhütung betreiben.
wenn Sie schwanger sind oder versuchen, schwanger zu werden.
wenn Sie derzeit stillen.
wenn Sie eine Kombination aus Glecaprevir/Pibrentasvir zur Behandlung einer Hepatitis
C erhalten.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Atorvastatin G.L. einnehmen.
Im Folgenden werden Gründe genannt, aus denen Atorvastatin G.L. für Sie nicht geeignet
sein könnte:
wenn Sie bereits einmal einen Schlaganfall mit einer Blutung im Gehirn hatten oder von
vorhergehenden Schlaganfällen noch Flüssigkeitseinschlüsse im Gehirn haben.
wenn Sie Probleme mit den Nieren haben.
wenn Sie an einer Unterfunktion der Schilddrüse leiden (Hypothyreose).
wenn sie wiederholte oder unklare Muskelbeschwerden oder -schmerzen haben oder
hatten, oder bei Ihnen oder in Ihrer Familie Muskelerkrankungen aufgetreten sind.
wenn bei Ihnen Muskelerkrankungen im Zusammenhang mit der Anwendung von
anderen lipidsenkenden Arzneimitteln (z.B. anderen Statinen oder Arzneimitteln, die
man als Fibrate bezeichnet) aufgetreten sind.
wenn Sie regelmäßig größere Mengen Alkohol trinken.
wenn Sie Lebererkrankungen in der eigenen Vorgeschichte haben.
wenn Sie älter als 70 Jahre sind.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Atorvastatin G.L. einnehmen,
wenn Sie schwere Atemprobleme (respiratorische Insuffizienz) haben.
wenn Sie in den letzten 7 Tagen Fusidinsäure (zur Behandlung von bakteriellen
Infektionen) eingenommen haben oder noch einnehmen, oder wenn Ihnen ein solches
Arzneimittel verabreicht wurde. Die Kombination von Fusidinsäure und Atorvastatin kann
zu schwerwiegenden Muskelproblemen führen (Rhabdomyolyse - Muskelzerfall oder
Muskelabbau).
Wenn einer dieser Gründe auf Sie zutrifft, wird Ihr Arzt vor und möglicherweise auch
während Ihrer Behandlung mit Atorvastatin G.L. Blutuntersuchungen durchführen, um Ihr
Risiko für Nebenwirkungen an der Muskulatur abschätzen zu können. Das Risiko für
Nebenwirkungen, die die Muskeln betreffen, wie z.B. Rhabdomyolyse, erhöht sich, wenn
gleichzeitig bestimmte andere Arzneimittel eingenommen werden (siehe Abschnitt 2.
„Einnahme von Atorvastatin G.L. zusammen mit anderen Arzneimitteln").
Informieren Sie ebenfalls Ihren Arzt oder Apotheker, wenn bei Ihnen anhaltende
Muskelschwäche auftritt. Zur Diagnose und Behandlung dieses Zustands sind
möglicherweise weitere Untersuchungen und Arzneimittel notwendig.
Während der Einnahme dieses Arzneimittels wird Ihr Arzt sorgfältig kontrollieren, ob Sie
zuckerkrank sind (Diabetes mellitus) oder ob bei Ihnen die Gefahr besteht, dass Sie
zuckerkrank werden. Möglicherweise besteht ein Risiko für Diabetes mellitus, wenn Sie hohe
Zucker- oder Fettwerte im Blut haben, übergewichtig sind und an Bluthochdruck leiden.
Einnahme von Atorvastatin G.L. zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder
beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Es gibt einige andere Arzneimittel, die die Wirkung von Atorvastatin G.L. verändern können
oder deren Wirkung durch Atorvastatin G.L. verändert werden kann. Diese Form der
Wechselwirkung könnte die Wirkungen eines oder beider dieser Arzneimittel vermindern. Es
könnten aber auch das Risiko für Nebenwirkungen oder der Schweregrad von
Nebenwirkungen erhöht werden, wie etwa von Rhabdomyolyse, einem Abbau von
Muskelgewebe (Beschreibung siehe Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“):
Arzneimittel, die Ihr Immunsystem beeinflussen (z.B. Ciclosporin)
Einige Antibiotika oder Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (z.B. Erythromycin,
Clarithromycin, Telithromycin, Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Fluconazol,
Posaconazol, Rifampicin)
Wenn Sie Fusidinsäure zur Behandlung bakterieller Infektionen einnehmen müssen,
müssen Sie Atorvastatin G.L. vorübergehend aussetzen. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen,
wenn Sie mit der Einnahme von Atorvastatin wieder beginnen können. Die gleichzeitige
Einnahme mit Fusidinsäure kann selten zu Muskelschwäche, Muskelempfindlichkeit
oder Muskelschmerzen führen (Rhabdomyolyse). Mehr Information zu Rhabdomyolyse,
siehe Abschnitt 4.
Andere Arzneimittel zur Regulierung der Blutfettwerte (z.B. Gemfibrozil, andere Fibrate,
Colestipol)
Einige Calciumblocker gegen Angina pectoris oder hohen Blutdruck (z.B. Amlodipin,
Diltiazem) oder Arzneimittel zur Regulierung des Herzrhythmus (z.B. Digoxin, Verapamil,
Amiodaron)
Arzneimittel, die bei der Behandlung von HIV-Infektionen angewendet werden (z.B.
Ritonavir, Lopinavir, Atazanavir, Indinavir, Darunavir, die Kombination Tipranavir/
Ritonavir, etc.)
Einige Arzneimittel, die bei der Behandlung von Hepatitis C angewendet werden (z.B.
Telaprevir, Boceprevir und die Kombination von Elbasvir/Grazoprevir)
Zu den weiteren Arzneimitteln mit bekannten Wechselwirkungen mit Atorvastatin G.L.
zählen Ezetimib (zur Cholesterinsenkung), Warfarin (zur Verminderung von
Blutgerinnseln), orale Kontrazeptiva, Stiripentol (zur Krampfhemmung bei Epilepsie),
Cimetidin (Anwendung bei Sodbrennen und Magengeschwüren), Phenazon (ein
Schmerzmittel), Colchicin (zur Behandlung von Gicht) und Antazida (aluminium- oder
magnesiumhaltige Arzneimittel bei Magenverstimmung)
Arzneimittel, die ohne Verschreibung erhältlich sind: Johanniskraut
Einnahme von Atorvastatin G.L. zusammen mit Getränken und Alkohol
Anleitungen zur Einnahme von Atorvastatin G.L. entnehmen Sie bitte Abschnitt 3. „Wie ist
Atorvastatin G.L. einzunehmen?“. Bitte beachten Sie folgendes:
Grapefruitsaft
Trinken Sie nie mehr als ein oder zwei kleine Gläser Grapefruitsaft am Tag, da große
Mengen an Grapefruitsaft die Wirkungen von Atorvastatin G.L. verändern können.
Alkohol
Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum während Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Genauere Angaben siehe Abschnitt 2. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels
Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Nehmen Sie Atorvastatin G.L. nicht ein, wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie schwanger
werden wollen. Frauen, die schwanger werden können, dürfen Atorvastatin G.L. nur dann
einnehmen, wenn sie zuverlässige Verhütungsmethoden anwenden.
Wenn Sie stillen, dürfen Sie Atorvastatin G.L. nicht einnehmen.
Die Sicherheit von Atorvastatin G.L. während der Schwangerschaft und der Stillzeit wurde
bisher noch nicht nachgewiesen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Unter normalen Umständen wird dieses Arzneimittel Ihre Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen nicht beeinträchtigen. Sie dürfen aber kein
Fahrzeug lenken, falls dieses Arzneimittel Ihre Verkehrstüchtigkeit beeinflusst. Sie dürfen
keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen, falls Ihre Fähigkeit diese zu bedienen durch
dieses Arzneimittel beeinträchtigt ist.
Atorvastatin G.L. enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist
nahezu „natriumfrei“.
3. Wie ist Atorvastatin G.L. einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen
Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Ihr Arzt wird Sie vor Behandlungsbeginn auf eine cholesterinarme Ernährung umstellen, die
Sie auch während der Behandlung mit Atorvastatin G.L. beibehalten sollen.
Die empfohlene Anfangsdosierung von Atorvastatin G.L. bei Erwachsenen und Kindern ab
10 Jahren beträgt 10 mg einmal täglich. Diese kann bei Bedarf von Ihrem Arzt erhöht
werden, bis Sie die Dosis erhalten, die Sie benötigen.
Ihr Arzt wird die Dosierung in Zeitabständen von 4 Wochen oder mehr anpassen. Die
Höchstdosis von Atorvastatin G.L. beträgt 80 mg einmal täglich bei Erwachsenen und 20 mg
einmal täglich bei Kindern
Die Atorvastatin G.L.-Filmtabletten müssen unzerkaut mit reichlich Wasser geschluckt
werden. Die Einnahme kann zu jeder Tageszeit unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Versuchen Sie aber, Ihre Filmtablette jeden Tag zur gleichen Zeit einzunehmen.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Die Dauer der Behandlung mit Atorvastatin G.L. wird von Ihrem Arzt bestimmt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von
Atorvastatin G.L. zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Atorvastatin G.L. eingenommen haben als Sie
sollten
Wenn Sie versehentlich zu viele Atorvastatin G.L.-Filmtabletten (mehr als Ihre übliche
Tagesdosis) eingenommen haben, fragen Sie bei einem Arzt oder dem nächstgelegenen
Krankenhaus um Rat.
Wenn Sie die Einnahme von Atorvastatin G.L. vergessen haben
Wenn Sie eine Einnahme vergessen haben, nehmen Sie einfach zum üblichen Zeitpunkt die
nächste Dosis ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige
Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Atorvastatin G.L. abbrechen
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Einnahme von Atorvastatin G.L. abbrechen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an
Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht
bei jedem auftreten müssen.
Falls Sie eine der folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen oder Beschwerden
bei sich feststellen, nehmen Sie die Filmtabletten nicht mehr ein und verständigen Sie
sofort Ihren Arzt oder suchen Sie die Notaufnahme des nächstgelegenen
Krankenhauses auf.
Selten (kann 1 bis 10 Behandelte von 10.000 betreffen)
Schwerwiegende allergische Reaktion mit Schwellungen im Gesicht, an der Zunge und
im Rachen, die zu schweren Atemproblemen führen können
Schwerwiegende Erkrankung mit starker Hautabschälung und Schwellung der Haut,
Blasenbildung der Haut, am Mund, an den Augen und Genitalien sowie Fieber;
Hautausschlag mit rosa bis roten Flecken, besonders an den Handflächen und
Fußsohlen, mit möglicher Blasenbildung
Muskelschwäche, Muskelempfindlichkeit, Muskelschmerzen, Muskelriss oder rotbraune
Verfärbung des Urins; vor allem wenn Sie sich gleichzeitig unwohl fühlen oder erhöhte
Temperatur haben, kann dies durch einen anormalen Muskelschwund oder -abbau
bedingt sein. Der anormale Muskelschwund kann unter Umständen auch nach dem
Absetzen von Atorvastatin weiter bestehen, und er kann lebensbedrohlich sein oder zu
schweren Nierenproblemen führen.
Sehr selten (kann weniger als 1 Behandelten von 10.000 betreffen)
Wenn Sie Probleme mit unerwarteten oder ungewöhnlichen Blutungen oder
Blutergüssen haben, kann dies auf Leberschäden hinweisen. Sie müssen daher so
schnell wie möglich Ihren Arzt um Rat fragen.
Lupus-ähnliches Krankheitsbild (einschließlich Ausschlag, Gelenkerkrankungen und
Auswirkungen auf die Blutkörperchen)
Andere mögliche Nebenwirkungen mit Atorvastatin G.L.:
Häufig (kann 1 bis 10 Behandelte von 100 betreffen)
Entzündung der Nasennebenhöhlen, Schmerzen im Rachen, Nasenbluten
Allergische Reaktionen
Erhöhungen der Blutzuckerwerte (wenn Sie Diabetes haben, müssen Ihre
Blutzuckerwerte weiterhin sorgfältig überwacht werden), Erhöhung von Creatininkinase
im Blut
Kopfschmerzen
Übelkeit, Verstopfung, Blähungen, Verdauungsstörungen, Durchfall
Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen und Rückenschmerzen
Ergebnisse bei Blutuntersuchungen, die zeigen, dass Ihre Leberfunktion anormal
werden könnte
Gelegentlich (kann 1 bis 10 Behandelte von 1.000 betreffen)
Anorexie (Appetitlosigkeit), Gewichtszunahme, Verminderung der Blutzuckerwerte
(wenn Sie Diabetes haben, müssen Ihre Blutzuckerwerte weiterhin sorgfältig überwacht
werden)
Albträume, Schlaflosigkeit
Schwindel, Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Fingern und Zehen, herabgesetztes
Berührungs- und Schmerzempfinden, Veränderung des Geschmacksinns,
Gedächtnisverlust
Verschwommenes Sehen
Ohrensausen
Erbrechen, Aufstoßen, Ober- und Unterbauchschmerzen, Pankreatitis (Entzündung der
Bauchspeicheldrüse, die zu Magenschmerzen führen kann)
Hepatitis (Leberentzündung)
Ausschlag, Hautausschlag und Juckreiz, Nesselsucht, Haarausfall
Nackenschmerzen, Muskelermüdung
Müdigkeit, Unwohlsein, Schwächegefühl, Brustschmerzen, Schwellungen, vor allem an
den Knöcheln (Ödeme), erhöhte Temperatur
Positive Testergebnisse auf weiße Blutzellen im Urin
Selten (kann 1 bis 10 Behandelte von 10.000 betreffen)
Sehstörung
Unerwartete Blutung oder Bluterguss
Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und des Weißen im Auge)
Sehnenverletzung
Sehr selten (kann weniger als 1 Behandelten von 10.000 betreffen)
Allergische Reaktion – Anzeichen können sein: plötzliches pfeifendes Atmen oder
Brustschmerzen oder Engegefühl in der Brust, Schwellung von Augenlidern, Gesicht,
Lippen, Mund, Zunge oder Rachen, Atemschwierigkeiten, Kollaps
Hörverlust
Gynäkomastie (Brustvergrößerung bei Männern)
Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar)
Anhaltende Muskelschwäche
Mögliche Nebenwirkungen, die bei einigen Statinen (Arzneimitteln der gleichen Art)
berichtet wurden:
Sexualbeschwerden
Depression
Atembeschwerden, einschließlich anhaltender Husten und/oder Kurzatmigkeit oder
Fieber
Diabetes mellitus: Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Diabetes entwickeln, ist größer,
wenn Sie hohe Zucker- oder Fettwerte im Blut haben, übergewichtig sind und an
Bluthochdruck leiden. Ihr Arzt wird Sie sorgfältig kontrollieren, während Sie dieses
Arzneimittel einnehmen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen (siehe Angaben weiter unten). Indem Sie
Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
5. Wie ist Atorvastatin G.L. aufzubewahren?
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und dem Umkarton nach
„verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich
auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie
tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Atorvastatin G.L. enthält
Der Wirkstoff ist: Atorvastatin.
1 Filmtablette enthält 20 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium).
Die sonstigen Bestandteile sind:
Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose, Natriumcarbonat, Maltose, Croscarmellose-
Natrium, Magnesiumstearat
Tablettenüberzug: Hypromellose, Hydroxypropylcellulose, Triethylcitrat, Polysorbat
80, Titandioxid (E 171)
Wie Atorvastatin G.L. aussieht und Inhalt der Packung
Atorvastatin G.L. 20 mg-Filmtabletten sind weiße, ovale, beidseitig nach außen gewölbte
Filmtabletten mit der Prägung „20“ auf einer Seite und einer Bruchkerbe auf der anderen
Seite.
Atorvastatin G.L. ist in Blisterpackungen mit 4, 7, 10, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 90,
98 und 100 Filmtabletten erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach
Z.Nr.: 1-30811
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2019.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Atorvastatin G.L. 10 mg-Filmtabletten
Atorvastatin G.L. 20 mg-Filmtabletten
Atorvastatin G.L. 40 mg-Filmtabletten
Atorvastatin G.L. 80 mg-Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Atorvastatin G.L. 10 mg-Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 10 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium).
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
1 Filmtablette enthält 2,15 mg Natrium.
Atorvastatin G.L. 20 mg-Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 20 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium).
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
1 Filmtablette enthält 4,29 mg Natrium.
Atorvastatin G.L. 40 mg-Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 40 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium).
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
1 Filmtablette enthält 8,58 mg Natrium.
Atorvastatin G.L. 80 mg-Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 80 mg Atorvastatin (als Atorvastatin-Calcium).
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
1 Filmtablette enthält 17,17 mg Natrium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Atorvastatin G.L. 10 mg-Filmtabletten
Weiße, ovale, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung „10“ auf einer Seite.
Atorvastatin G.L. 20 mg-Filmtabletten
Weiße, ovale, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung „20“ auf einer Seite und einer
Bruchkerbe auf der anderen Seite.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Atorvastatin G.L. 40 mg-Filmtabletten
Weiße, ovale, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung „40“ auf einer Seite und einer
Bruchkerbe auf der anderen Seite.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Atorvastatin G.L. 80 mg-Filmtabletten
Weiße, ovale, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung „80“ auf einer Seite und einer
Bruchkerbe auf der anderen Seite.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Hypercholesterinämie
Die Anwendung von Atorvastatin G.L. ist zusätzlich zu einer Diät angezeigt zur Senkung
erhöhter Gesamtcholesterin-, LDL-Cholesterin-, Apolipoprotein B- und Triglyzeridspiegel bei
Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab zehn Jahren mit primärer Hypercholesterinämie,
einschließlich familiärer Hypercholesterinämie (heterozygote Variante) oder kombinierter
(gemischter) Hyperlipidämie (entsprechend Typ II a und II b nach Fredrickson), wenn Diät und
andere nicht pharmakologische Maßnahmen keine ausreichende Wirkung erbringen.
Atorvastatin G.L. ist auch zur Senkung von Gesamt- und LDL-Cholesterin bei Erwachsenen
mit homozygoter familiärer Hypercholesterinämie angezeigt – entweder zusätzlich zu anderen
lipidsenkenden Maßnahmen (z.B. LDL-Apherese) oder falls solche Behandlungsmöglichkeiten
nicht verfügbar sind.
Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen
Zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse bei erwachsenen Patienten, deren Risiko für ein
erstes kardiovaskuläres Ereignis als hoch eingestuft wird, zusätzlich zur Behandlung weiterer
Risikofaktoren (siehe Abschnitt 5.1).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Der Patient ist vor der Anwendung von Atorvastatin G.L. auf eine übliche Diät zur Senkung
von Cholesterin einzustellen und diese Diät ist während der Behandlung mit Atorvastatin G.L.
fortzusetzen.
Die Dosierung erfolgt individuell entsprechend des Ausgangs-LDL-Cholesterinwertes, des
Zieles der Therapie sowie des Ansprechens des Patienten.
Die übliche Anfangsdosierung beträgt 10 mg Atorvastatin einmal täglich. Die Dosierung ist in
Intervallen von 4 Wochen oder mehr anzupassen. Die maximale Dosierung beträgt einmal
täglich 80 mg.
Primäre Hypercholesterinämie und kombinierte (gemischte) Hyperlipidämie
In der überwiegenden Anzahl der Fälle sprechen die Patienten auf einmal täglich 10 mg
Atorvastatin ausreichend gut an. Der therapeutische Erfolg zeigt sich innerhalb von 2 Wochen,
und der maximale therapeutische Effekt wird in der Regel nach 4 Wochen erreicht. Die
Wirkung bleibt unter Dauertherapie erhalten.
Heterozygote familiäre Hypercholesterinämie
Die Anfangsdosis beträgt 10 mg Atorvastatin täglich. Anpassungen der Dosierung sind
individuell
Abständen
Wochen
einer
Dosierung
täglich
durchzuführen. Danach kann entweder die Dosierung bis auf maximal 80 mg täglich erhöht
werden,
oder
einmal
täglich
Atorvastatin
einem
gallensäurebindenden
Ionenaustauscherharz kombiniert werden.
Homozygote familiäre Hypercholesterinämie
Hierzu liegen nur beschränkte Daten vor (siehe Abschnitt 5.1).
Für Patienten mit homozygoter familiärer Hypercholesterinämie beträgt die Dosierung 10 bis
80 mg pro Tag (siehe Abschnitt 5.1). Atorvastatin ist bei diesen Patienten als Ergänzung zu
anderen lipidsenkenden Behandlungsmöglichkeiten (z.B. LDL-Apherese) anzuwenden oder
falls diese Behandlungsmöglichkeiten nicht verfügbar sind.
Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen
In den Studien zur Primärprävention betrug die Dosierung 10 mg pro Tag. Um einen LDL-
Cholesterinspiegel entsprechend den aktuellen Leitlinien zu erreichen, kann eine höhere
Dosierung notwendig sein.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).
Eingeschränkte Leberfunktion
Atorvastatin G.L. ist bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht anzuwenden
(siehe Abschnitte 4.4 und 5.2). Atorvastatin G.L. ist bei Patienten mit aktiver Lebererkrankung
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Ältere Patienten
Wirksamkeit und Verträglichkeit für die empfohlenen Dosierungen sind bei Patienten über 70
Jahre vergleichbar mit der Gesamtpopulation.
Kinder und Jugendliche
Hypercholesterinämie
Anwendung
pädiatrischen
Patienten
Ärzten
Erfahrung
Behandlung einer Hyperlipidämie bei Kindern durchzuführen, und die Patienten sind zur
Kontrolle des Therapiefortschritts regelmäßig nachzuuntersuchen.
Bei Patienten ab 10 Jahren beträgt die empfohlene Initialdosis 10 mg Atorvastatin pro Tag mit
nachfolgender Auftitration auf 20 mg pro Tag. Die Auftitration orientiert sich bei pädiatrischen
Patienten am individuellen Ansprechen und der Verträglichkeit. Die Daten zur Sicherheit bei
pädiatrischen Patienten, die mit höheren Dosen als 20 mg (entsprechend ca. 0,5 mg/kg KG)
behandelt wurden, sind begrenzt.
Bei Kindern im Alter von sechs bis 10 Jahren liegen nur eingeschränkte Erfahrungen vor (siehe
Abschnitt 5.1). Bei Patienten unter 10 Jahren ist die Atorvastatin-Therapie kontraindiziert.
Andere pharmazeutische Formen/Stärken können bei dieser Patientenpopulation besser
geeignet sein.
Gleichzeitige Therapie mit anderen Arzneimitteln
Bei Patienten, welche die Virostatika Elbasvir/Grazoprevir zur Behandlung einer Hepatitis-
C-Infektion gemeinsam mit Atorvastatin einnehmen, ist eine Atorvastatin-Tagesdosis von
20 mg nicht zu überschreiten (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Die jeweilige Tagesdosis an Atorvastatin wird auf einmal verabreicht. Die Einnahme kann zu
jeder Tageszeit unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
4.3 Gegenanzeigen
Atorvastatin G.L. ist kontraindiziert bei Patienten
mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten
sonstigen Bestandteile,
aktiver
Lebererkrankung
oder
unklarer,
dauerhafter
Erhöhung
Serumtransaminasen auf mehr als das 3-Fache des oberen Normwertes,
in der Schwangerschaft, während der Stillzeit und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die
keine geeignete Verhütungsmethode anwenden (siehe Abschnitt 4.6).
die mit den Virostatika Glecaprevir/Pibrentasvir zur Behandlung einer Hepatitis-C-Infektion
behandelt werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Einfluss auf die Leber
Leberfunktionstests sind vor Behandlungsbeginn und danach in regelmäßigen Abständen
durchzuführen. Bei Patienten, bei denen Anzeichen oder Symptome einer Leberschädigung
auftreten,
sind
Leberfunktionstests
durchzuführen.
Patienten,
denen
sich
Transaminasenanstieg entwickelt, sind bis zum Abklingen des Befundes zu beobachten. Falls
die Erhöhung der Transaminasen auf mehr als das 3-Fache des oberen Normwertes
fortdauert, empfiehlt sich eine Dosisreduktion oder ein Abbruch der Therapie mit Atorvastatin
(siehe Abschnitt 4.8).
Bei Patienten, die beträchtliche Mengen Alkohol konsumieren und/oder bei denen bereits eine
Lebererkrankung in der Vorgeschichte bekannt ist, ist Atorvastatin mit Vorsicht anzuwenden.
Prävention von Schlaganfällen durch aggressive Cholesterinsenkung (SPARCL)
In einer Post-hoc-Analyse für verschiedene Formen von Schlaganfall bei Patienten ohne
koronare
Herzkrankheit,
kurzem
einen
Schlaganfall
oder
eine
transitorische
ischämische Attacke (TIA) gehabt hatten, zeigte sich bei Patienten mit einer Therapie mit
Atorvastatin 80 mg eine höhere Inzidenz von hämorrhagischem Schlaganfall als mit Placebo.
Dieses erhöhte Risiko wurde vor allem bei Patienten mit vorhergehendem hämorrhagischem
Schlaganfall oder Lakunarinfarkt vor Eintritt in die Studie beobachtet. Bei Patienten mit
vorhergehendem
hämorrhagischem
Schlaganfall
Nutzen-Risiko-Verhältnis
Atorvastatin
unsicher,
potenzielle
Risiko
für
einen
hämorrhagischen
Schlaganfall ist vor Einleitung der Therapie sorgfältig zu berücksichtigen (siehe Abschnitt 5.1).
Einfluss auf die Skelettmuskulatur
Wie andere HMG-CoA-Reduktasehemmer kann auch Atorvastatin in seltenen Fällen die
Skelettmuskulatur beeinflussen und eine Myalgie, Myositis sowie eine Myopathie verursachen,
die sich zu einer Rhabdomyolyse entwickeln kann, einem möglicherweise lebensbedrohlichen
Zustand, der durch deutlich erhöhte Creatinkinase (CK)-Spiegel (> 10-Fache des oberen
Normwertes),
Myoglobinämie
Myoglobinurie
möglichem
Nierenversagen
charakterisiert ist.
Immunvermittelte nekrotisierende Myopathie
In sehr seltenen Fällen wurde während oder nach der Behandlung mit einigen Statinen über
eine immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (immune-mediated necrotizing myopathy,
IMNM) berichtet. Die klinischen Charakteristika einer IMNM sind persistierende proximale
Muskelschwäche
erhöhte
Serum-Creatinkinase-Werte,
trotz
Absetzen
Behandlung mit Statinen fortbestehen.
Vor Behandlungsbeginn
Atorvastatin ist mit Vorsicht bei Patienten zu verschreiben, bei denen prädisponierende
Faktoren für das Auftreten von Rhabdomyolysen vorliegen.
Messungen der Creatinkinase-Aktivität sind vor Beginn einer Statin-Therapie bei Vorliegen der
folgenden Risikofaktoren bzw. Erkrankungen vorzunehmen:
Beeinträchtigung der Nierenfunktion
Hypothyreose
erbliche Myopathien in der Eigen- oder Familienanamnese
Muskulär-toxische Komplikationen im Zusammenhang mit der Gabe eines Statins oder
Fibrates in der Anamnese
Lebererkrankungen in der Vorgeschichte und/oder erheblicher Alkoholkonsum
ältere Patienten (> 70 Jahre)
Bei diesen ist die Notwendigkeit einer solchen Messung in Erwägung zu ziehen, wenn
weitere prädisponierende Faktoren für das Auftreten einer Rhabdomyolyse vorliegen.
Umständen,
denen
eine
Erhöhung
Plasmaspiegel
eintreten
kann,
beispielsweise
Wechselwirkungen
(siehe
Abschnitt
4.5),
spezielle
Populationen,
einschließlich genetischer Subpopulationen (siehe Abschnitt 5.2).
In solchen Situationen ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich, und es hat
eine klinische Überwachung zu erfolgen.
Wenn die Creatinkinase-Werte vor Beginn der Behandlung wesentlich (um mehr als das 5-
Fache des oberen Normwertes) erhöht sind, hat eine Therapie nicht zu beginnen.
Creatinkinase-Bestimmung
Creatinkinase (CK) sind nicht nach schweren körperlichen Anstrengungen oder bei Vorliegen
von anderen möglichen Ursachen eines CK-Anstieges zu messen, da dies die Interpretation
der Messwerte erschwert. Falls die CK-Werte vor Beginn der Behandlung wesentlich erhöht
sind (um mehr als das 5-Fache des oberen Normwertes), sind zur Überprüfung innerhalb von
5 bis 7 Tagen erneute Bestimmungen durchzuführen.
Während der Behandlung
Die Patienten müssen aufgefordert werden, Schmerzen, Krämpfe oder Schwäche der
Skelettmuskeln umgehend zu berichten, speziell, wenn diese mit allgemeinem Unwohlsein
oder Fieber einhergehen.
Wenn solche Symptome während der Behandlung mit Atorvastatin auftreten, ist die CK-
Aktivität zu messen. Wenn diese wesentlich (> 5-Fache des oberen Normwertes) erhöht
ist, ist die Therapie abzubrechen.
Bei anhaltenden und starken Muskelbeschwerden ist auch dann ein Abbruch der Therapie
in Erwägung zu ziehen, wenn die CK-Werte nicht wesentlich erhöht sind (
5-Fache des
oberen Normwertes).
Wenn die Symptome abgeklungen sind und die CK-Werte auf ein normales Niveau
gesunken sind, kann eine Wiederaufnahme der Therapie mit Atorvastatin oder einem
anderen Statin in der niedrigsten Dosierung und mit engmaschiger Überwachung erwogen
werden.
Die Therapie mit Atorvastatin muss abgebrochen werden, falls klinisch signifikante CK-
Konzentrationen im Serum auftreten (> 10-Fache des oberen Normwertes) oder falls eine
Rhabdomyolyse diagnostiziert oder vermutet wird.
Begleittherapie mit anderen Arzneimitteln
Die Gefahr einer Rhabdomyolyse ist erhöht, wenn Atorvastatin zusammen mit bestimmten
anderen Arzneimitteln verabreicht wird, die den Plasmaspiegel von Atorvastatin erhöhen
könnten, wie etwa starken Hemmern von CYP3A4 oder Transportproteinen (z.B. Ciclosporin,
Telithromycin, Clarithromycin, Delavirdin, Stiripentol, Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol,
Posaconazol
HIV-Proteasehemmer
Ritonavir,
Lopinavir,
Atazanavir,
Indinavir,
Darunavir Tipranavir/Ritonavir usw.). Darüber hinaus kann die Gefahr einer Myopathie erhöht
sein bei gleichzeitiger Anwendung von Gemfibrozil und anderen Fibraten, Virostatika zur
Behandlung
Hepatitis
(HCV)
(Boceprevir,
Telaprevir,
Elbasvit/Grazoprevir),
Erythromycin, Niacin oder Ezetimib. Wenn möglich, sind alternative (nicht interagierende)
Therapiemaßnahmen statt dieser Arzneimittel in Erwägung zu ziehen.
In Fällen, in denen eine gemeinsame Anwendung dieser Arzneimittel mit Atorvastatin
erforderlich ist, sind die Nutzen und Risiken einer solchen gemeinsamen Behandlung sorgfältig
zu berücksichtigen.
Wenn Patienten Arzneimittel erhalten, die die Plasmakonzentration von Atorvastatin erhöhen,
wird eine niedrigere Maximaldosis von Atorvastatin empfohlen. Zusätzlich ist im Falle einer
gemeinsamen Anwendung mit starken CYP3A4-Hemmern eine niedrigere Initialdosis in
Erwägung zu ziehen, und es wird eine entsprechende klinische Überwachung dieser Patienten
empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Atorvastatin darf nicht zusammen mit systemisch verabreichter Fusidinsäure oder innerhalb
7 Tage nach der letzten Dosis Fusidinsäure gegeben werden. Bei Patienten, bei denen die
systemische Gabe von Fusidinsäure als essenziell erachtet wird, ist die Statintherapie
während der gesamten Behandlungsdauer mit Fusidinsäure abzusetzen. Es wurde über das
Auftreten von Rhabdomyolyse (einschließlich einiger Todesfälle) bei Patienten berichtet,
welche diese Kombination erhielten (siehe Abschnitt 4.5). Die Patienten sind darüber zu
informieren,
sich
umgehend
einen
Arzt
wenden,
wenn
Anzeichen
Muskelschwäche, -schmerzen oder -empfindlichkeit bemerken.
Die Statintherapie kann 7 Tage nach der letzten Dosis Fusidinsäure fortgesetzt werden.
Sollte in Ausnahmefällen eine längere systemische Gabe von Fusidinsäure notwendig sein,
wie z.B. zur Behandlung von schweren Infektionen, darf eine gemeinsame Gabe von
Atorvastatin
Fusidinsäure
Einzelfall
unter
engmaschiger
medizinischer
Überwachung in Betracht gezogen werden.
Interstitielle Lungenerkrankung
Mit einigen Statinen wurden vereinzelte Fälle von interstitieller Lungenerkrankung berichtet,
vor allem bei Langzeittherapie (siehe Abschnitt 4.8). Zu den Manifestationen können Dyspnoe,
nichtproduktiver
Husten
allgemeine
Verschlechterung
Gesundheitszustands
(Müdigkeit, Gewichtsverlust und Fieber) zählen. Falls bei einem Patienten eine interstitielle
Lungenerkrankung vermutet wird, ist die Statintherapie abzusetzen.
Diabetes mellitus
Es gibt Hinweise, dass die Arzneimittel aus der Klasse der Statine den Blutzuckerspiegel
erhöhen und bei einigen Patienten mit hohem Risiko für die Entwicklung eines Diabetes
Hyperglykämien
verursachen
können,
eine
Diabetesbehandlung
erfordern.
Verminderung des vaskulären Risikos durch Statine überwiegt jedoch dieses Risiko und dies
sollte daher kein Grund für den Abbruch einer Statin-Behandlung sein.
Risiko-Patienten (Nüchtern-Glukose von 5,6 bis 6,9 mmol/l, BMI > 30 (kg/m²), erhöhte
Triglyzeridwerte, Hypertonie) sind entsprechend den nationalen Richtlinien sowohl klinisch als
auch biochemisch zu überwachen.
Kinder und Jugendliche
Sicherheitsdaten hinsichtlich der kindlichen Entwicklung liegen nicht vor (siehe Abschnitt 4.8).
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu
„natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wirkung von Begleitmedikationen auf Atorvastatin
Atorvastatin wird durch das Cytochrom P450 Isoenzym 3A4 (CYP3A4) metabolisiert und ist
ein Substrat der hepatischen Transporter OATP1B1 (organic anion-transporting polypeptide
1B1)
OATP1B3
(organic
anion-transporting
polypeptide
1B3).
Metaboliten
Atorvastatin sind Substrate von OATP1B1. Atorvastatin wird außerdem als Substrat von MDR1
(multi-drug resistance protein 1) und BCRP (breast cancer resistance protein) identifiziert,
wodurch die intestinale Resorption und biliäre Ausscheidung von Atorvastatin begrenzt sein
könnten (siehe Abschnitt 5.2). Eine gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die Inhibitoren
von CYP3A4 oder Transportproteinen sind, kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von
Atorvastatin und zu einem erhöhten Risiko einer Myopathie führen. Dieses Risiko könnte auch
bei gleichzeitiger Anwendung von Atorvastatin mit anderen Arzneimitteln, die eine Myopathie
induzieren können, wie etwa Fibrate und Ezetimib, erhöht sein (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Hemmstoffe des Cytochrom P450 Isoenzyms 3A4
Für
starke
CYP3A4-Hemmer
konnte
gezeigt
werden,
dass
deutlich
erhöhten
Konzentrationen von Atorvastatin führen (siehe Tabelle 1 und nachstehende ausführlichere
Angaben). Eine gemeinsame Anwendung von starken CYP3A4-Hemmern (z.B. Ciclosporin,
Telithromycin, Clarithromycin, Delavirdin, Stiripentol, Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol,
Posaconazol, einigen Virostatika zur Behandlung von HCV [z.B. Elbasvir/Grazoprevir] und
HIV-Proteasehemmer wie Ritonavir, Lopinavir, Atazanavir, Indinavir, Darunavir, etc.) ist daher
nach Möglichkeit zu vermeiden. In Fällen, in denen eine gemeinsame Anwendung dieser
Arzneimittel mit Atorvastatin nicht vermieden werden kann, sind niedrigere Initialdosen und
Maximaldosen von Atorvastatin in Erwägung zu ziehen und es wird eine entsprechende
klinische Überwachung dieser Patienten empfohlen (siehe Tabelle 1).
Mäßige CYP3A4-Hemmer (z.B. Erythromycin, Diltiazem, Verapamil und Fluconazol) können
die Plasmakonzentrationen von Atorvastatin ebenfalls erhöhen (siehe Tabelle 1). Für die
Anwendung von Erythromycin in Kombination mit Statinen wurde ein erhöhtes Risiko für
Myopathie
beobachtet.
Wechselwirkungsstudien
Untersuchung
Wirkungen
Amiodaron oder Verapamil auf Atorvastatin wurden nicht durchgeführt. Sowohl Amiodaron als
auch Verapamil hemmen bekanntermaßen die Aktivität von CYP3A4 und eine gemeinsame
Anwendung mit Atorvastatin könnte zu einer erhöhten Exposition mit Atorvastatin führen.
Daher ist eine niedrigere Maximaldosis von Atorvastatin in Erwägung zu ziehen, und es wird
bei gleichzeitiger Anwendung von mäßigen CYP3A4-Inhibitoren eine entsprechende klinische
Überwachung des Patienten empfohlen. Eine entsprechende klinische Kontrolle wird nach
Einleitung der Therapie oder nach Dosisanpassungen eines solchen Hemmers empfohlen.
CYP3A4-Induktoren
Die gemeinsame Anwendung von Atorvastatin mit Induktoren von Cytochrom P450 3A4 (z.B.
Efavirenz,
Rifampicin,
Johanniskraut)
kann
verschieden
stark
ausgeprägten
Verminderungen der Plasmakonzentrationen von Atorvastatin führen. Aufgrund des dualen
Wechselwirkungsmechanismus
Rifampicin
(Cytochrom
P450
Induktion
Hemmung des hepatozytären Aufnahmetransportproteins OATP1B1) wird eine zeitgleiche
gemeinsame
Anwendung
Atorvastatin
Rifampicin
empfohlen,
eine
spätere
Anwendung von Atorvastatin nach der Verabreichung von Rifampicin mit einer signifikanten
Reduktion der Plasmakonzentrationen von Atorvastatin in Verbindung gebracht wurde. Die
Wirkung von Rifampicin auf die Konzentration von Atorvastatin in Hepatozyten ist jedoch nicht
bekannt, und falls eine gemeinsame Anwendung nicht vermieden werden kann, sind die
Patienten sorgfältig auf die Wirksamkeit der Behandlung zu überwachen.
Hemmstoffe von Transportern
Hemmstoffe von Transportproteinen (z.B. Ciclosporin) können die systemische Exposition mit
Atorvastatin erhöhen (siehe Tabelle 1). Die Wirkung einer Hemmung von hepatischen
Aufnahmetransportproteinen auf die Konzentration von Atorvastatin in den Hepatozyten ist
nicht bekannt. Falls eine gemeinsame Anwendung nicht vermieden werden kann, werden eine
Dosisreduktion und eine klinische Überwachung auf die Wirksamkeit empfohlen (siehe Tabelle
Gemfibrozil/Fibrate
Die Anwendung von Fibraten ist gelegentlich mit muskelbezogenen Ereignissen einschließlich
Rhabdomyolyse verbunden. Bei gleichzeitiger Gabe von Fibraten und Atorvastatin kann das
Risiko für das Auftreten solcher Ereignisse erhöht sein. Falls eine gemeinsame Anwendung
nicht
vermieden
werden
kann,
niedrigste
Dosis
Atorvastatin,
Behandlungsziel
erreicht
wird,
einzusetzen
Patienten
sind
entsprechend
überwachen (siehe Abschnitt 4.4).
Ezetimib
Die Anwendung von Ezetimib alleine kann mit muskelbezogenen Ereignissen einschließlich
Rhabdomyolyse
verbunden
sein.
Daher
kann
Risiko
für
solche
Ereignisse
gemeinsamer Anwendung von Ezetimib und Atorvastatin erhöht sein. Eine entsprechende
klinische Überwachung dieser Patienten wird empfohlen.
Colestipol
Die Plasmakenzentrationen von Atorvastatin und seinen aktiven Metaboliten waren bei
gleichzeitiger Einnahme von Colestipol zusammen mit Atorvastatin erniedrigt (um ungefähr
25%). Die lipidsenkende Wirkung war jedoch bei gleichzeitiger Einnahme von Atorvastatin und
Colestipol größer als bei alleiniger Gabe der jeweiligen Arzneimittel.
Fusidinsäure
Risiko
einer
Myopathie
einschließlich
Rhabdomyolyse
kann
gleichzeitiger
systemischer Gabe von Fusidinsäure und Statinen erhöht sein. Der dieser Wechselwirkung
zugrundeliegende
Mechanismus
pharmakodynamisch
oder
pharmakokinetisch
oder
beiderseits begründet) ist derzeit noch nicht bekannt. Es wurde über das Auftreten von
Rhabdomyolyse
(einschließlich
einiger
Todesfälle)
Patienten
berichtet,
diese
Kombination erhielten.
Sofern die Behandlung mit Fusidinsäure notwendig ist, ist die Therapie mit Atorvastatin
während der gesamten Behandlungsdauer mit Fusidinsäure abzusetzen (siehe auch Abschnitt
4.4).
Colchicin
Es wurden zwar keine Interaktionsstudien mit Atorvastatin und Colchicin durchgeführt, es gibt
aber Meldungen zu Fällen von Myopathie bei gleichzeitiger Verabreichung von Atorvastatin
und Colchicin. Atorvastatin ist nur mit Vorsicht zusammen mit Colchicin zu verschreiben.
Wirkung von Atorvastatin auf gleichzeitig angewendete Arzneimittel
Digoxin
Bei gleichzeitiger, mehrmaliger Einnahme von 10 mg Atorvastatin und Digoxin erhöhten sich
die Steady-State-Plasmakonzentrationen von Digoxin geringfügig. Patienten, die gleichzeitig
Digoxin einnehmen, sind deshalb entsprechend zu überwachen.
Orale Kontrazeptiva
Die gleichzeitige Einnahme von Atorvastatin zusammen mit oralen Kontrazeptiva führte zu
einem Anstieg der Plasmakonzentrationen von Norethisteron und Ethinylestradiol.
Warfarin
In einer klinischen Studie an Patienten, die eine Dauertherapie mit Warfarin erhielten, führte
die gleichzeitige Anwendung von Atorvastatin 80 mg täglich zu einer geringen Senkung der
Prothrombinzeit (um etwa 1,7 Sekunden) in den ersten 4 Tagen der Anwendung, und die
Prothrombinzeit ging innerhalb von 15 Tagen der Behandlung mit Atorvastatin wieder auf
Normalwerte
zurück.
Obwohl
einige
sehr
seltene
Fälle
einer
klinisch
signifikanten
Antikoagulations-Interaktion
beschrieben
wurden,
Patienten,
Cumarin-
Antikoagulanzien erhalten, die Prothrombinzeit vor Beginn von Atorvastatin und in den ersten
Phasen der Therapie häufig genug zu bestimmen, um sicherzustellen, dass keine signifikanten
Veränderungen
Prothrombinzeit
auftreten.
Sobald
eine
stabile
Prothrombinzeit
dokumentiert werden konnte, kann die Prothrombinzeit in Zeitintervallen überwacht werden,
die normalerweise für Patienten mit Cumarin-Antikoagulanzien empfohlen werden. Falls die
Dosis
Atorvastatin
geändert
oder
Atorvastatin
abgesetzt
wird,
gleiche
Vorgangsweise zu wiederholen. Die Therapie mit Atorvastatin war bei Patienten, die keine
Antikoagulanzien erhielten, nicht mit Blutungen oder mit Veränderungen der Prothrombinzeit
verbunden.
Kinder und Jugendliche
Wechselwirkungsstudien
wurden
Erwachsenen
durchgeführt.
Ausmaß
Interaktionen bei Kindern ist nicht bekannt. Die oben genannten Wechselwirkungen bei
Erwachsenen und die Warnhinweise im Abschnitt 4.4 sind auch bei Kindern zu beachten.
Tabelle 1:
Wirkung von gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln auf die Pharmakokinetik von
Atorvastatin
Atorvastatin
Begleitmedikation und
Dosisschema
Dosis (mg)
Veränderung
der AUC
&
Klinische Empfehlung
#
Tiapranavir 500 mg b.i.d./
Ritonavir 200 mg b.i.d.,
8 Tage (Tag 14 bis 21)
40 mg an Tag 1,
10 mg an Tag 20
↑ 9,4-fach
Telaprevir 750 mg q 8h, 10
Tage
20 mg Einzeldosis
↑ 7,9-fach
Ciclosporin 5,2 mg/kg/Tag,
stabile Dosis
10 mg einmal
täglich für 28 Tage
↑ 8,7-fach
In Fällen, in denen eine
gemeinsame Anwendung
mit Atorvastatin erforderlich
ist: 10 mg Atorvastatin nicht
überschreiten. Klinische
Überwachung der Patienten
empfohlen.
Glecaprevir 400 mg einmal
täglich/ Pibrentasvir 120 mg
einmal täglich, 7 Tage
10 mg einmal
täglich für 7 Tage
↑ 8,3-fach
Eine gemeinsame
Anwendung mit Präparaten,
die Glecaprevir oder
Pibrentasvir enthalten, ist
kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).
Lopinavir 400 mg b.i.d./
Ritonavir 100 mg b.i.d.,
14 Tage
20 mg einmal
täglich für 4 Tage
↑ 5,9-fach
Clarithromycin 500 mg b.i.d.,
9 Tage
80 mg einmal
täglich für 8 Tage
↑ 4,4-fach
In Fällen, in denen eine
gemeinsame Anwendung
mit Atorvastatin erforderlich
ist, werden niedrigere
Erhaltungsdosen von
Atorvastatin empfohlen. Bei
Atorvastatin-Dosen über 20
mg ist eine klinische
Überwachung der Patienten
empfohlen.
Saquinavir 400 mg b.i.d./
Ritonavir (300 mg b.i.d. von
Tag 5 bis 7, Erhöhung auf
400 mg b.i.d. am Tag 8),
Tage 5 bis 18, 30 Minuten
nach Atorvastatin
40 mg einmal
täglich für 4 Tage
↑ 3,9-fach
Darunavir 300 mg b.i.d./
Ritonavir 100 mg b.i.d.,
9 Tage
10 mg einmal
täglich für 4 Tage
↑ 3,3-fach
Itraconazol 200 mg einmal
täglich, 4 Tage
40 mg Einzeldosis
↑ 3,3-fach
Fosamprenavir 700 mg
b.i.d./
Ritonavir 100 mg b.i.d.,
14 Tage
10 mg einmal
täglich für 4 Tage
↑ 2,5-fach
Fosamprenavir 1400 mg
b.i.d., 14 Tage
10 mg einmal
täglich für 4 Tage
↑ 2,3-fach
In Fällen, in denen eine
gemeinsame Anwendung
mit Atorvastatin erforderlich
ist, werden niedrigere
Erhaltungsdosen von
Atorvastatin empfohlen. Bei
Atorvastatin-Dosen über 40
mg ist eine klinische
Überwachung der Patienten
empfohlen.
Elbasvir 50 mg einmal
täglich/ Grazoprevir 200 mg
einmal täglich, 13 Tage
10 mg Einzeldosis
↑ 1,95-fach
Bei gemeinsamer
Anwendung mit Präparaten,
die Elbasvir oder
Grazoprevir enthalten, ist
eine Atorvastatin-
Begleitmedikation und
Dosisschema
Atorvastatin
Dosis (mg)
Veränderung
der AUC
&
Klinische Empfehlung
#
Tagesdosis von 20 mg nicht
zu überschreiten.
Nelfinavir 1250 mg b.i.d.,
14 Tage
10 mg einmal
täglich für 28 Tage
↑ 1,7-fach
Keine spezifische
Empfehlung
Grapefruitsaft 240 ml einmal
täglich*
40 mg Einzeldosis
↑ 37%
Die gleichzeitige Einnahme
von großen Mengen
Grapefruitsaft und
Atorvastatin wird nicht
empfohlen.
Diltiazem 240 mg einmal
täglich, 28 Tage
40 mg Einzeldosis
↑ 51%
Nach Einleitung der
Therapie oder nach
Dosisanpassungen für
Diltiazem wird eine
entsprechende klinische
Überwachung der Patienten
empfohlen.
Erythromycin 500 mg q.i.d.,
7 Tage
10 mg Einzeldosis
↑ 33%^
Niedrigere Maximaldosis
und klinische Überwachung
der Patienten empfohlen
Amlodipin 10 mg Einzeldosis
80 mg Einzeldosis
↑ 18%
Keine spezifische
Empfehlung
Cimetidin 300 mg q.i.d.,
2 Wochen
10 mg einmal
täglich für 4
Wochen
↓ < 1%^
Keine spezifische
Empfehlung
Antazida-Suspension mit
Magnesium- und
Aluminiumhydroxiden, 30 ml
q.i.d., 2 Wochen
10 mg einmal
täglich für 4
Wochen
↓ 35%^
Keine spezifische
Empfehlung
Efavirenz 600 mg einmal
täglich, 14 Tage
10 mg für 3 Tage
↓ 41%
Keine spezifische
Empfehlung
Rifampicin 600 mg einmal
täglich, 7 Tage, gleichzeitige
Verabreichung
40 mg Einzeldosis
↑ 30%
Rifampicin 600 mg einmal
täglich, 5 Tage, getrennte
Verabreichung
40 mg Einzeldosis
↓ 80%
Falls die gemeinsame
Anwendung nicht vermieden
werden kann, werden eine
zeitgleiche Anwendung von
Atorvastatin mit Rifampicin
und eine klin
sche
Überwachung empfohlen.
Gemfibrozil 600 mg b.i.d.,
7 Tage
40 mg Einzeldosis
↑ 35%
Niedrigere Initialdosis und
klinische Überwachung der
Patienten empfohlen
Fenofibrat 160 mg einmal
täglich, 7 Tage
40 mg Einzeldosis
↑ 3%
Niedrigere Initialdosis und
klinische Überwachung der
Patienten empfohlen
Boceprevir 800 mg t.i.d.,
7 Tage
40 mg Einzeldosis
↑ 2,3-fach
Niedrigere Initialdosis und
klinische Überwachung der
Patienten empfohlen. Bei
gemeinsamer Anwendung
mit Boceprevir keine
Tagesdosis von Atorvastatin
über 20 mg.
&
Angabe als x-fache Veränderung beschreibt das einfache Verhältnis zwischen einer gemeinsamen
Anwendung
Atorvastatin
alleine
(d.h.
1-fach
keine
Veränderung).
Angabe
Veränderung beschreibt den %-Unterschied gegenüber Atorvastatin alleine (d.h. 0% = keine
Veränderung).
klinische Relevanz siehe Abschnitte 4.4 und 4.5
Enthält einen oder mehrere Bestandteile, die CYP3A4 hemmen, und kann die Plasmaspiegel von
Arzneimitteln erhöhen, die durch CYP3A4 metabolisiert werden. Die Einnahme von 240 ml
Grapefruitsaft
führte
auch
einer
Verminderung
20,4%
für
aktiven
Orthohydroxy-Metaboliten: Große Mengen Grapefruitsaft (mehr als 1,2 Liter täglich für 5 Tage)
erhöhten die AUC von Atorvastatin um das 2,5-Fache und die AUC von aktiven HMG-CoA-
Reduktasehemmern (Atorvastatin und Metaboliten) um das 1,3-Fache.
entsprechend Gesamtaktivität Atorvastatin
Erhöhung wird mit „↑“ und Verminderung mit „↓“ angegeben.
b.i.d. = zweimal täglich; q.i.d. = viermal täglich
Tabelle 2:
Wirkung von Atorvastatin auf die Pharmakokinetik von gemeinsam verabreichten
Arzneimitteln
Gemeinsam verabreichtes Arzneimittel
Atorvastatin und
Dosisschema
Arzneimittel/Dosis (mg)
Veränderung
der AUC
&
Klinische Empfehlung
80 mg einmal täglich
für 10 Tage
Digoxin 0,25 mg einmal
täglich, 20 Tage
↑ 15%
Patienten, die Digoxin
einnehmen, sind
entsprechend zu
überwachen.
40 mg einmal täglich
für 22 Tage
Orale Kontrazeptiva,
einmal täglich, 2 Monate
- Norethindron 1 mg
- Ethinylestradiol 35 µg
↑ 28%
↑ 19%
Keine spezifische
Empfehlung
80 mg einmal täglich
für 15 Tage
* Phenazon 600 mg
Einzeldosis
↑ 3%
Keine spezifische
Empfehlung
10 mg Einzeldosis
Tipranavir 500 mg
b.i.d./Ritonavir 200 mg
b.i.d., 7 Tage
Keine
Änderung
Keine spezifische
Empfehlung
10 mg einmal täglich
für 4 Tage
Fosamprenavir 1.400 mg
b.i.d., 14 Tage
↓ 27%
Keine spezifische
Empfehlung
10 mg einmal täglich
für 4 Tage
Fosamprenavir 700 mg
b.i.d./Ritonavir 100 mg
b.i.d., 14 Tage
Keine
Änderung
Keine spezifische
Empfehlung
&
Angabe als %-Veränderung beschreibt den %-Unterschied gegenüber Atorvastatin alleine (d.h.
0% = keine Veränderung)
Eine gemeinsame Anwendung von Mehrfachdosen von Atorvastatin und Phenazon zeigt nur
einen geringen oder keinen feststellbaren Einfluss auf die Clearance von Phenazon.
Erhöhung wird mit „↑“ und Verminderung mit „↓“ angegeben.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Frauen im gebärfähigen Alter
Frauen
gebärfähigen
Alter
müssen
während
Behandlung
geeignete
Verhütungsmaßnahmen anwenden (siehe Abschnitt 4.3).
Schwangerschaft
Atorvastatin G.L. ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die
Sicherheit von Atorvastatin bei schwangeren Frauen ist bisher nicht belegt. Es wurden keine
kontrollierten klinischen Studien mit Atorvastatin bei schwangeren Frauen durchgeführt. Es
gibt seltene Berichte über angeborene Anomalien nach einer intrauterinen Exposition mit
HMG-CoA-Reduktasehemmern. Tierstudien zeigen Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt
5.3).
Eine
Behandlung
Mutter
Atorvastatin
könnte
fötalen
Konzentrationen
Mevalonat, einem Vorläufer der Cholesterinbiosynthese, reduzieren. Atherosklerose ist ein
chronischer Prozess und unter normalen Umständen sollte das Absetzen von lipidsenkenden
Arzneimitteln während der Schwangerschaft nur geringen Einfluss auf das Langzeitrisiko in
Verbindung mit primärer Hypercholesterinämie haben.
Aus diesen Gründen ist Atorvastatin G.L. bei Frauen, die schwanger sind, schwanger werden
wollen oder vermuten, dass sie schwanger sind, nicht anzuwenden. Die Behandlung mit
Atorvastatin G.L. ist für die Dauer der Schwangerschaft oder bis zur eindeutigen Feststellung,
dass die Frau nicht schwanger ist, abzusetzen (siehe Abschnitt 4.3).
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Atorvastatin oder seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Bei
Ratten wurden in der Muttermilch ähnliche Konzentrationen von Atorvastatin und seinen
aktiven Metaboliten wie im Plasma gemessen (siehe Abschnitt 5.3). Aufgrund der Möglichkeit
von schwerwiegenden Nebenwirkungen dürfen Frauen, die Atorvastatin G.L. einnehmen, ihre
Kinder nicht stillen; Atorvastatin ist in der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Fertilität
In Tierstudien hatte Atorvastatin keinen Einfluss auf die männliche oder weibliche Fertilität
(siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Atorvastatin G.L. hat einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
In der Datenbank für placebokontrollierte klinische Studien mit Atorvastatin an 16.066
Patienten (8.755 mit Atorvastatin vs. 7.311 mit Placebo), mit einer mittleren Behandlungsdauer
von 53 Wochen, setzten 5,2% der Patienten mit Atorvastatin die Behandlung aufgrund von
Nebenwirkungen ab verglichen mit 4% der Patienten mit Placebo.
Auf Basis von klinischen Studien sowie umfangreichen Erfahrungen im täglichen Einsatz ergibt
sich das nachfolgende Nebenwirkungsprofil von Atorvastatin.
Die geschätzten Häufigkeitsangaben für Nebenwirkungen entsprechen folgenden Kategorien:
Sehr häufig:
≥ 1/10
Häufig:
≥ 1/100, < 1/10
Gelegentlich:
≥ 1/1.000, < 1/100
Selten:
≥ 1/10.000, < 1/1.000
Sehr selten:
< 1/10.000
Nicht bekannt:
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Systemorganklasse
Häufigkeit
Nebenwirkung
Infektionen und parasitäre
Erkrankungen
Häufig
Nasopharyngitis
Erkrankungen des Blutes und
des Lymphsystems
Selten
Thrombozytopenie
Häufig
Allergische Reaktionen
Erkrankungen des
Immunsystems
Sehr selten
Anaphylaxie
Häufig
Hyperglykämie
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Gelegentlich
Hypoglykämie
Gewichtszunahme
Anorexie
Systemorganklasse
Häufigkeit
Nebenwirkung
Psychiatrische
Erkrankungen
Gelegentlich
Albträume
Schlaflosigkeit
Häufig
Kopfschmerzen
Gelegentlich
Schwindel
Parästhesien
Hypästhesien
Dysgeusie
Amnesie
Erkrankungen des
Nervensystems
Selten
Periphere Neuropathie
Gelegentlich
Verschwommenes Sehen
Augenerkrankungen
Selten
Sehstörungen
Gelegentlich
Tinnitus
Erkrankungen des Ohrs
und des Labyrinths
Sehr selten
Hörverlust
Erkrankungen der
Atemwege, des
Brustraums und
Mediastinums
Häufig
Pharolaryngeale Schmerzen
Nasenbluten
Häufig
Verstopfung
Blähungen
Dyspepsie
Übelkeit
Durchfall
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich
Erbrechen
Ober- und Unterbauchschmerzen
Aufstoßen
Pankreatitis
Gelegentlich
Hepatitis
Selten
Cholestatischer Ikterus
Leber- und
Gallenerkrankungen
Sehr selten
Leberinsuffizienz
Gelegentlich
Urtikaria
Hautausschlag
Pruritus
Alopezie
Erkrankungen der Haut
und des
Unterhautzellgewebes
Selten
Angioödem
Bullöses Exanthem (einschl. Erythema
multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und
toxische epidermale Nekrolyse)
Häufig
Myalgie
Arthralgie
Schmerzen in Gliedmaßen
Muskelspasmen
Gelenkschwellung
Rückenschmerzen
Gelegentlich
Nackenschmerzen
Muskelermüdung
Selten
Myopathie
Myositis
Rhabdomyolyse
Muskelruptur
Tendinopathie manchmal mit Sehnenruptur als
Komplikation
Sehr selten
Lupus-ähnliches Syndrom
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Nicht bekannt
Immunvermittelte nekrotisierende Myopathie
(siehe Abschnitt 4.4)
Systemorganklasse
Häufigkeit
Nebenwirkung
Erkrankungen der
Geschlechtsorgane und
der Brustdrüse
Sehr selten
Gynäkomastie
Allgemeine
Erkrankungen und
Beschwerden am
Verabreichungsort
Gelegentlich
Unwohlsein
Asthenie
Schmerzen im Brustkorb
Periphere Ödeme
Müdigkeit
Fieber
Häufig
Anormale Leberfunktionstests
Creatininkinase-Konzentration im Blut erhöht
Untersuchungen
Gelegentlich
Positive Harnbefunde auf Leukozyten
Wie bei anderen HMG-CoA-Reduktaseinhibitoren wurde bei Patienten, die mit Atorvastatin
behandelt wurden, ein Anstieg der Serumtransaminasen beobachtet.
Diese Veränderungen waren normalerweise geringfügig und vorübergehend und führten zu
keinem Behandlungsabbruch. Klinisch relevante Erhöhungen (um mehr als das 3-Fache des
oberen Normwertes) der Transaminasen traten bei 0,8% der Patienten unter Atorvastatin auf.
Diese Erhöhungen waren dosisabhängig und bei allen Patienten reversibel.
Erhöhte Creatinkinase (CK)-Konzentrationen im Serum, die über dem 3-Fachen des oberen
Normwertes lagen, wurden in klinischen Studien bei 2,5% der Patienten unter Behandlung mit
Atorvastatin beobachtet, ähnlich wie bei anderen HMG-CoA-Reduktasehemmern. Werte über
dem 10-Fachen des oberen Normwertes traten bei 0,4% der mit Atorvastatin behandelten
Patienten auf (siehe Abschnitt 4.4).
Die folgenden unerwünschten Ereignisse wurden mit einigen Statinen berichtet:
Störung der Sexualfunktion
Depression
Vereinzelt Fälle von interstitieller Lungenerkrankung, besonders bei Langzeitanwendung
(siehe Abschnitt 4.4)
Diabetes mellitus: Die Häufigkeit hängt davon ab, ob Risikofaktoren vorliegen (Nüchtern-
Blutzucker ≥ 5,6 mmol/l, BMI > 30 (kg/m
), erhöhte Triglyzeridwerte, Hypertonie in der
Anamnese).
Kinder und Jugendliche
Die Datenbank zur klinischen Sicherheit umfasst auch Daten von 249 pädiatrischen Patienten,
die Atorvastatin erhielten. Davon waren sieben Patienten jünger als sechs Jahre, 14 Patienten
im Alter zwischen sechs und neun Jahren und 228 Patienten waren zwischen 10 und 17 Jahre
alt.
Systemorganklasse
Häufigkeit
Nebenwirkung
Erkrankungen des
Nervensystems
Häufig
Kopfschmerzen
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Häufig
Bauchschmerzen
Untersuchungen
Häufig
Erhöhung der Alaninaminotransferase und der
Creatinphosphokinase
Auf Grundlage der vorhandenen Daten kann davon ausgegangen werden, dass die Häufigkeit,
Ausprägung
Nebenwirkungen
Kindern
vergleichbar
denen
Erwachsenen ist. Zur Langzeitverträglichkeit liegen bislang nur begrenzte Erfahrungen bei
Kindern vor.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Meldung
Verdachts
Nebenwirkungen
nach
Zulassung
großer
Wichtigkeit.
ermöglicht
eine
kontinuierliche
Überwachung
Nutzen-Risiko-
Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden
Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9 Überdosierung
Eine
spezielle
Behandlung
Überdosierung
Atorvastatin
nicht
verfügbar.
Überdosierung ist der Patient symptomatisch zu behandeln und es sind, falls erforderlich,
unterstützende Maßnahmen zu ergreifen. Leberfunktionstests sind durchzuführen und die CK-
Werte im Serum zu überprüfen. Da Atorvastatin zu einem hohen Anteil an Plasmaproteine
gebunden wird, lässt eine Hämodialyse keine signifikante Beschleunigung der Atorvastatin-
Clearance erwarten.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel, die den Lipidstoffwechsel beeinflussen, rein; HMG-
CoA-Reduktasehemmer
ATC-Code: C10AA05
Atorvastatin ist ein selektiver kompetitiver Hemmer der HMG-CoA-Reduktase. Dieses Enzym
katalysiert geschwindigkeitsbestimmend die Umwandlung von 3-Hydroxy-3-Methyl-Glutaryl-
Coenzym-A zu Mevalonat, dem Vorläufer von Sterolen einschließlich des Cholesterins. In der
Leber
werden
Triglyzeride
Cholesterin
Very-Low-Density-Lipoproteine
(VLDL)
eingebaut und zum weiteren Transport in periphere Gewebe an das Plasma abgegeben. Low-
Density-Lipoproteine (LDL) entstehen aus VLDL und werden vorwiegend durch den Rezeptor
mit hoher Affinität für LDL (LDL-Rezeptor) abgebaut.
Atorvastatin senkt die Konzentrationen von Plasmacholesterin und Lipoproteinen im Serum
durch Hemmung der HMG-CoA-Reduktase und demzufolge der Cholesterinbiosynthese in der
Leber und erhöht die Anzahl der hepatischen LDL-Rezeptoren auf der Zelloberfläche, wodurch
die Aufnahme und der Abbau von LDL beschleunigt werden.
Atorvastatin senkt die LDL-Produktion und die Anzahl von LDL-Teilchen. Atorvastatin bewirkt
einen tiefgreifenden und anhaltenden Anstieg der LDL-Rezeptor-Aktivität, verbunden mit einer
günstigen Veränderung in der Qualität der zirkulierenden LDL-Partikel. Atorvastatin bewirkt
eine
Reduktion
LDL-Cholesterin
Patienten
familiärer
homozygoter
Hypercholesterinämie, einer Patientenpopulation, die üblicherweise nicht auf lipidsenkende
Arzneimittel anspricht.
In einer Dosis-Wirkungsstudie konnte gezeigt werden, dass Atorvastatin zu einer Erniedrigung
der Konzentrationen von Gesamtcholesterin (um 30 bis 46%), LDL-Cholesterin (um 41 bis
61%), Apolipoprotein B (um 34 bis 50%) und Triglyzeriden (um 14 bis 33%) führt, und
gleichzeitig
variablem
Ausmaß
Konzentrationen
HDL-Cholesterin
Apolipoprotein A1 erhöht. Diese Ergebnisse treffen in gleichem Maß auf Patienten mit
heterozygoter
familiärer
Hypercholesterinämie,
nicht
familiären
Formen
Hypercholesterinämie sowie gemischter Hyperlipidämie einschließlich Patienten mit nicht
insulinabhängigem Diabetes mellitus zu.
Senkung
Gesamtcholesterins,
LDL-Cholesterins
Apolipoproteins
zeigte
nachweislich eine Reduktion des Risikos kardiovaskulärer Ereignisse und kardiovaskulärer
Todesfälle.
Homozygote familiäre Hypercholesterinämie
In eine multizentrische, 8-wöchige, offene Compassionate-Use-Studie mit einer möglichen
Verlängerungsphase von variabler Dauer wurden 335 Patienten aufgenommen, von denen 89
als Patienten mit homozygoter familiärer Hypercholesterinämie diagnostiziert waren. Bei
diesen 89 Patienten betrug die mittlere prozentuelle Senkung von LDL-Cholesterin ungefähr
20%. Atorvastatin wurde in Dosen von bis zu 80 mg/Tag angewendet.
Atherosklerose
In der REVERSAL-Studie („Reversing Atherosclerosis with Aggressive Lipid-Lowering Study)
wurde die Wirkung einer intensiven Lipidsenkung mit 80 mg Atorvastatin mit der Wirkung einer
Standardlipidsenkung durch 40 mg Pravastatin auf die koronare Atherosklerose mittels
intravaskulärem Ultraschall (IVUS) während einer Koronarangiographie bei Patienten mit
koronarer
Herzkrankheit
verglichen.
Ultraschalluntersuchung
wurde
dieser
randomisierten, doppelblinden, kontrollierten, Multicenterstudie bei insgesamt 502 Patienten
vor Behandlungsbeginn und nach 18 Monaten durchgeführt. In der Atorvastatin-Gruppe (n =
253) war keine Progression der Atherosklerose festzustellen.
Die mediane, prozentuale Veränderung des gesamten atherosklerotischen Plaquevolumens
(primärer Endpunkt) gegenüber dem Ausgangswert betrug in der Atorvastatin-Gruppe -0,4%
(p = 0,98) und +2,7% (p = 0,001) in der Pravastatin-Gruppe (n = 249). Die Unterschiede
zwischen Atorvastatin und Pravastatin waren statistisch signifikant (p = 0,02). Der Einfluss
einer
starken
Lipidsenkung
kardiovaskuläre
Endpunkte
(z.B.
Notwendigkeit
Revaskularisierung, nicht tödlicher Myokardinfarkt, Tod aufgrund KHK) wurde in dieser Studie
nicht untersucht.
In der Atorvastatin-Gruppe verringerte sich das LDL-C von einem Ausgangswert von 150 mg/dl
± 28 (3,89 mmol/l ± 0,7) auf durchschnittlich 78,9 mg/dl ± 30 (2,04 mmol/l ± 0,8), in der
Pravastatin-Gruppe von 150 mg/dl ± 26 (3,89 mmol/l ± 0,7) auf 110 mg/dl ± 26 (2,85 mmol/l ±
0,7) (p < 0,0001). Atorvastatin führte darüber hinaus auch zu einer signifikanten Abnahme des
durchschnittlichen Gesamtcholesterins um 34,1% (Pravastatin: -18,4%, p < 0,0001), der
durchschnittlichen Triglyzeridspiegel um 20% (Pravastatin: -6,8%, p < 0,0009) sowie des
mittleren Apolipoproteins B um 39,1% (Pravastatin: -22,0%, p < 0,0001). Atorvastatin erhöhte
das mittlere HDL-C um 2,9% (Pravastatin: +5,6%, p = NS). Das CRP wurde in der Atorvastatin-
Gruppe
durchschnittlich
36,4%
verringert,
verglichen
einer
5,2-prozentigen
Verringerung in der Pravastatin-Gruppe (p < 0,0001).
Diese Studienergebnisse wurden mit einer 80-mg-Dosierung erreicht. Sie können daher nicht
auf niedrigere Dosierungen extrapoliert werden.
Die Wirkung einer intensiven Lipidsenkung auf wichtige kardiovaskuläre Endpunkte wurde in
dieser Studie nicht untersucht. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse aus bildgebenden
Untersuchungen
hinsichtlich
Primär-
Sekundärprävention
kardiovaskulären
Ereignissen ist daher nicht bekannt.
Sicherheits-
Verträglichkeitsprofile
beiden
Behandlungsgruppen
waren
vergleichbar.
Akutes Koronarsyndrom
In der MIRACL-Studie wurde 80 mg Atorvastatin bei 3.086 Patienten (Atorvastatin n = 1.538,
Placebo n = 1.548) mit akutem Koronarsyndrom (Non-Q-wave-Myokardinfarkt oder instabile
Angina
pectoris)
untersucht.
Behandlung
wurde
währen
akuten
Phase
nach
Klinikeinweisung begonnen und über 16 Wochen durchgeführt. Durch die Therapie mit 80 mg
Atorvastatin täglich verlängerte sich die Zeit bis zum Auftreten des kombinierten primären
Endpunktes
(Tod
jeglicher
Ursache,
nicht
tödlicher
Myokardinfarkt,
Herzstillstand
Reanimation oder Angina pectoris mit Hinweis auf eine zugrunde liegende Myokardischämie
und erforderlicher Hospitalisierung), was eine Risikoreduktion um 16% (p = 0,048) bedeutet.
Dies beruhte hauptsächlich auf einer Verringerung der Wiedereinweisungen ins Krankenhaus
bei Angina pectoris mit Hinweis auf eine zugrunde liegende Myokardischämie um 26% (p =
0,018). Die anderen sekundären Endpunkte erreichten für sich alleine keine statistische
Signifikanz (Insgesamt: Placebo: 22,2%, Atorvastatin: 22,4%).
Das Sicherheitsprofil von Atorvastatin in der MIRACL-Studie entsprach den unter Abschnitt
4.8 gemachten Angaben.
Vorbeugung von kardiovaskulären Erkrankungen
In der ASCOT-LLA-Studie („Anglo-Scandinavian Cardiac Outcomes Trial Lipid Lowering
Arm“), einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie, wurde der Effekt von
Atorvastatin auf eine koronare Herzkrankheit mit tödlichem und nicht tödlichem Ausgang
untersucht. Bei den Patienten handelte es sich um Hypertoniker im Alter von 40 bis 79 Jahren,
ohne vorangegangenen Herzinfarkt oder ohne vorangegangene Behandlung wegen Angina
pectoris und mit einer Gesamtcholesterinkonzentration ≤ 251 mg/dl (6,5 mmol/l). Alle Patienten
hatten mindestens drei der vorab definierten kardiovaskulären Risikofaktoren: männliches
Geschlecht, Alter ≥ 55 Jahre, Rauchen, Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit bei einem
Verwandten ersten Grades, Quotient Gesamtcholesterinkonzentration/HDL-C > 6, periphere
Gefäßkrankheit,
Linksherzhypertrophie,
zerebrovaskuläre
Ereignisse
Anamnese,
spezifische EKG-Veränderungen, Proteinurie/Albuminurie. Nicht bei allen eingeschlossenen
Patienten
konnte
einem
hohen
Risiko
für
erstes
kardiovaskuläres
Ereignis
ausgegangen werden.
Die Patienten erhielten eine antihypertensive Therapie (entweder auf der Basis von Amlodipin
oder Atenolol) und entweder 10 mg Atorvastatin täglich (n = 5.168) oder Placebo (n = 5.137).
Die absolute und relative Risikoreduktion durch Atorvastatin ist in der folgenden Tabelle
angeführt.
Ereignis
Relative
Risiko-
reduktion
(%)
Anzahl der
Ereignisse
(Atorvastatin vs.
Placebo)
Absolute
Risiko-
reduktion
1
(%)
p-Wert
Koronare Herzkrankheit mit
tödlichem Ausgang und nicht
tödlicher Herzinfarkt
100 vs. 154
1,1%
0,0005
Alle kardiovaskulären
Ereignisse und
Revaskularisierungs-
maßnahmen
389 vs. 483
1,9%
0,0008
Alle Koronarereignisse
178 vs. 247
1,4%
0,0006
Berechnet anhand des Unterschiedes in den Rohdaten für die Ereignisraten über einen medianen
Beobachtungszeitraum von 3,3 Jahren
Gesamtsterblichkeit
kardiovaskuläre
Sterblichkeit
wurden
nicht
signifikant
verringert (185 vs. 212 Ereignisse, p = 0,17 und 74 vs. 82 Ereignisse, p = 0,51). In einer
geschlechtsbezogenen Subgruppenanalyse (81% Männer, 19% Frauen) konnte die positive
Wirkung von Atorvastatin bei Männern, jedoch nicht bei den Frauen nachgewiesen werden,
jedoch
möglicherweise
niedrige
Fallzahl
Subgruppe
Frauen
zurückzuführen war. Gesamtsterblichkeit und kardiovaskuläre Sterblichkeit waren bei den
weiblichen Patienten numerisch höher (38 vs. 30 und 17 vs. 12), erreichten jedoch keine
statistische Signifikanz. Abhängig von der antihypertensiven Basistherapie ergaben sich
jedoch signifikate Auswirkungen: Der primäre Endpunkt (koronare Herzkrankheit mit tödlichem
Ausgang und nicht tödlicher Herzinfarkt) wurde durch Atorvastatin bei den mit Amlodipin
behandelten Patienten signifikant verringert (HR 0,47 [0,32 bis 0,69], p = 0,00008), jedoch
nicht bei den mit Atenolol behandelten Patienten (HR 0,83 [0,59 bis 1,17], p = 0,287).
Weiters wurde die Wirkung von Atorvastatin auf kardiovaskuläre Erkrankungen mit tödlichem
und nicht tödlichem Ausgang in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten
Multicenterstudie,
CARDS-Studie
(„Collaborative
Atorvastatin
Diabetes
Study“),
untersucht. Bei den Patienten handelte es sich um Typ-2-Diabetiker im Alter zwischen 40 und
75 Jahren, ohne kardiovaskuläre Erkrankungen in der Vorgeschichte und mit einem LDL-C ≤
160 mg/dl (4,14 mmol/l) und TG ≤ 600 mg/dl (6,78 mmol/l). Alle Patienten hatten mindestens
einen der folgenden Risikofaktoren: Hypertonie, Rauchen, Retinopathie, Mikroalbuminurie
oder Makroalbuminurie.
Über einen medianen Beobachtungszeitraum von 3,9 Jahren erhielten diese Patienten
entweder 10 mg Atorvastatin pro Tag (n = 1.428) oder Placebo (n = 1.410).
Die absolute und relative Risikoreduktion durch Atorvastatin ist in der folgenden Tabelle
angeführt.
Ereignis
Relative
Risiko-
reduktion
(%)
Anzahl der
Ereignisse
(Atorvastatin vs.
Placebo)
Absolute
Risiko-
reduktion
1
(%)
p-Wert
Schwerwiegende
kardiovaskuläre Ereignisse
(akuter Herzinfarkt mit
tödlichem und nicht tödlichem
Ausgang, stummer Herzinfarkt,
Tod durch koronare
Herzkrankheit, instabile Angina
pectoris, koronare
Bypassoperation, perkutane
transluminale
Koronarangioplastie,
Revaskularisierungs-
maßnahmen, Schlaganfall)
83 vs. 127
3,2%
0,0010
Herzinfarkt (akuter Herzinfarkt
mit tödlichem und nicht
tödlichem Ausgang, stummer
Herzinfarkt)
38 vs. 64
1,9%
0,0070
Schlaganfall mit tödlichem und
nicht tödlichem Ausgang
21 vs. 39
1,3%
0,0163
Berechnet anhand des Unterschiedes in den Rohdaten für die Ereignisraten über einen medianen
Beobachtungszeitraum von 3,9 Jahren
Es gab keine Hinweise auf Wirksamkeitsunterschiede im Hinblick auf das Geschlecht, Alter
oder den LDL-C-Ausgangswert der Patienten. Bezüglich der Todesfälle gab es einen positiven
Trend (82 Todesfälle in der Placebo-Gruppe vs. 61 Todesfälle in der Atorvastatin-Gruppe, p =
0,0592).
Rezidivierender Schlaganfall
In der SPARCL-Studie (Stroke Prevention by Aggressive Reduction in Cholesterol Levels)
wurde die Wirkung von Atorvastatin 80 mg täglich oder Placebo auf das Auftreten eines
Schlaganfalls bei 4.731 Patienten untersucht, die innerhalb der vorhergehenden 6 Monate
einen Schlaganfall oder eine transitorische ischämische Attacke (TIA) gehabt hatten und keine
Anamnese mit koronarer Herzkrankheit (KHK) hatten. Die Patienten waren zu 60% männlich,
hatten ein Alter von 21 bis 92 Jahren (Durchschnittsalter 63 Jahre) und wiesen einen
durchschnittlichen LDL-C-Ausgangswert von 133 mg/dl (3,4 mmol/l) auf. Der mittlere LDL-C-
Spiegel war 73 mg/dl (1,9 mmol/l) unter Behandlung mit Atorvastatin und 129 mg/ dl (3,3
mmol/l) unter Behandlung mit Placebo. Die mediane Beobachtungsdauer war 4,9 Jahre.
Atorvastatin 80 mg reduzierte das Risiko für den primären Endpunkt mit Schlaganfall mit
tödlichem oder nicht-tödlichem Ausgang um 15% (HR [Hazard Ratio] 0,85; 95% KI, 0,72 - 1,00;
p = 0,05 oder 0,84; 95% KI, 0,71 - 0,99; p = 0,03 nach Angleichung für Baseline-Faktoren) im
Vergleich
Placebo.
Mortalität
allen
Ursachen
betrug
9,1%
(216/2.365)
für
Atorvastatin gegenüber 8,9% (211/2.366) für Placebo.
In einer Post-hoc-Analyse reduzierte Atorvastatin 80 mg die Inzidenz von ischämischem
Schlaganfall (218/2.365, 9,2% vs. 274/2.366, 11,6%, p = 0,01) und erhöhte die Inzidenz von
hämorrhagischem Schlaganfall (55/2.365, 2,3% vs. 33/2.366, 1,4%, p = 0,02) im Vergleich zu
Placebo.
Das Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall war bei Patienten erhöht, die mit einem
vorhergehenden hämorrhagischen Schlaganfall in die Studie aufgenommen wurden (7/45
für Atorvastatin vs. 2/48 für Placebo; HR 4,06; 95% KI, 0,84 - 19,57) und das Risiko für
einen ischämischen Schlaganfall war für die beiden Gruppen ähnlich (3/45 für Atorvastatin
vs. 2/48 für Placebo; HR 1,64; 95% KI, 0,27 - 9,82).
Das Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall war bei Patienten erhöht, die mit einem
vorhergehenden
Lakunarinfarkt
Studie
aufgenommen
wurden
(20/708
für
Atorvastatin vs. 4/701 für Placebo; HR 4,99; 95% KI, 1,71 - 14,61), aber das Risiko für
einen
ischämischen
Schlaganfall
diesen
Patienten
vermindert
(79/708
für
Atorvastatin vs. 102/701 für Placebo; HR 0,76; 95% KI, 0,57 - 1,02). Es ist möglich, dass
das Nettorisiko für einen Schlaganfall bei Patienten mit vorhergehendem Lakunarinfarkt,
die Atorvastatin 80 mg pro Tag erhalten, erhöht ist.
Die Mortalität aus allen Ursachen betrug 15,6% (7/45) für Atorvastatin versus 10,4% (5/48) in
der Subgruppe von Patienten mit vorhergehendem hämorrhagischem Schlaganfall. In der
Subgruppe mit vorhergehendem Lakunarinfarkt betrug die Mortalität aus allen Ursachen für
Atorvastatin 10,9% (77/708) versus 9,1% (64/701) für Placebo.
Kinder und Jugendliche
Heterozygote familiäre Hypercholesterinämie bei pädiatrischen Patienten im Alter von
6 bis 17 Jahren
Bei Kindern und Jugendlichen mit einer genetisch bestätigten heterozygoten familiären
Hypercholesterinämie und einem Ausgangs-LDL-C ≥ 4 mmol/l wurde eine achtwöchige offene
Studie
Untersuchung
Pharmakokinetik,
Pharmakodynamik,
Sicherheit
Verträglichkeit von Atorvastatin durchgeführt. Insgesamt wurden 39 Kinder und Jugendliche
im Alter von 6 bis 17 Jahren eingeschlossen. In der Kohorte A waren 15 Kinder im Alter von 6
bis 12 Jahren und dem Tanner-Stadium 1, und in der Kohorte B waren 24 Kinder im Alter von
10 bis 17 Jahren und dem Tanner-Stadium ≥ 2.
In der Kohorte A betrug die Initialdosis von Atorvastatin 5 mg täglich als Kautablette und in der
Kohorte B 10 mg täglich als Filmtablette. Wenn ein Teilnehmer nach vier Wochen den LDL-C-
Zielwert von < 3,35 mmol/l nicht erreicht hatte und Atorvastatin gut vertragen wurde, konnte
die Atorvastatindosis verdoppelt werden.
Ab der zweiten Woche gingen die Mittelwerte für LDL-C, Gesamtcholesterin, VLDL-C und Apo
B bei allen Studienteilnehmern zurück. Bei den Personen, bei denen die Dosis verdoppelt
wurde, wurde bereits zwei Wochen nach der Dosiserhöhung, bei der ersten Kontrolle, ein
weiterer
Rückgang
beobachtet.
durchschnittliche
prozentuelle
Rückgang
Lipidparameter war in beiden Kohorten ähnlich, unabhängig davon, ob die Initialdosis
beibehalten oder verdoppelt wurde. In der achten Woche betrug der durchschnittliche
Rückgang gegenüber dem Ausgangswert für LDL-C und Gesamtcholesterin ca. 40% bzw.
30% bei allen Dosierungen.
Heterozygote familiäre Hypercholesterinämie bei pädiatrischen Patienten im Alter von
10 bis 17 Jahren
In einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie, die in eine offene Phase überging,
wurden 187 Buben und Mädchen nach der Menarche im Alter von 10 bis 17 Jahren (14,1 Jahre
im Durchschnitt), die an heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie oder einer schweren
Hypercholesterinämie litten, für 26 Wochen auf Atorvastatin (n = 140) oder Placebo (n = 47)
randomisiert und erhielten anschließend alle Atorvastatin für weitere 26 Wochen. Die Dosis
betrug 10 mg Atorvastatin einmal täglich für die ersten vier Wochen und wurde auf 20 mg
erhöht, wenn das LDL-C > 3,36 mmol/l war. In der 26-wöchigen Doppelblindphase führte
Atorvastatin zu einem signifikanten Abfall der Plasmaspiegel von Gesamtcholesterin, LDL-C,
Triglyzeriden und Apolipoprotein B. Die durchschnittlichen LDL-C-Werte in der 26-wöchigen
Doppelblindphase lagen bei 3,38 mmol/l (Bereich: 1,81 bis 6,26 mmol/l) in der Atorvastatin-
Gruppe und 5,91 mmol/l (Bereich: 3,93 bis 9,96 mmol/l) unter Placebo.
Eine weitere Kinderstudie mit Atorvastatin im Vergleich zu Colestipol bei Patienten mit
Hypercholesterinämie im Alter von 10 bis 18 Jahren zeigte, dass in der Woche 26 Atorvastatin
(n = 25) im Vergleich zu Colestipol (n = 31) zu einem signifikanten (p < 0,05) Abfall des LDL-
C führte.
In einer Compassionate-Use-Studie wurden Patienten mit schwerer Hypercholesterinämie
(einschließlich homozygoter Hypercholesterinämie) behandelt.
Darunter
waren
auch
pädiatrische
Patienten,
Atorvastatin
behandelt
entsprechend dem therapeutischen Ansprechen titriert wurden (einige Patienten erhielten 80
mg pro Tag). Die Studie ging über drei Jahre und das LDL-Cholesterin wurde um 36% gesenkt.
Langzeiterfahrungen zu den Auswirkungen einer Atorvastatintherapie im Kindesalter auf eine
verringerte Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter liegen nicht vor.
Die Europäischen Arzneimittelagentur hat auf die Auflage verzichtet, Studienergebnisse zu
Atorvastatin in der Behandlung von Kindern im Alter von 0 bis unter sechs Jahren mit
heterozygoter
Hypercholesterinämie
Kindern
unter
Jahren
homozygoter
familiärer
Hypercholesterinämie,
kombinierter
(gemischter)
Hypercholesterinämie, primärer Hypercholesterinämie und zur Vorbeugung kardiovaskulärer
Ereignisse vorzulegen (siehe Abschnitt 4.2 zum Einsatz bei Kindern und Jugendlichen).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Atorvastatin wird nach oraler Einnahme rasch resorbiert; maximale Plasmaspiegel (C
werden nach 1 bis 2 Stunden erreicht. Das Ausmaß der Resorption steigt proportional mit der
Wirkstoffdosis an. Atorvastatin-Filmtabletten sind nach oraler Dosierung im Vergleich zu einer
oralen Lösung zu 95 bis 99% biologisch verfügbar. Die absolute Bioverfügbarkeit von
Atorvastatin beträgt annähernd 12%, und die systemisch verfügbare Hemmaktivität der HMG-
CoA-Reduktase
beträgt
30%.
geringe
systemische
Verfügbarkeit
wird
präsystemischen Clearance in der gastrointestinalen Mukosa und/oder einem First-Pass-
Metabolismus in der Leber zugeschrieben.
Verteilung
mittlere
Verteilungsvolumen
Atorvastatin
beträgt
Atorvastatin
wird
zumindest zu 98% an Plasmaproteine gebunden.
Biotransformation
Atorvastatin wird vom Cytochrom P450 Isoenzym 3A4 zu ortho- und parahydroxylierten
Derivaten
verschiedenen
Beta-Oxidationsprodukten
metabolisiert.
Diese
Produkte
werden zum Teil durch Glukuronidierung weiter metabolisiert. In vitro ist die Hemmung der
HMG-CoA-Reduktase durch ortho- und parahydroxylierte Metaboliten und durch Atorvastatin
äquivalent. Annähernd 70% der zirkulierenden Hemmaktivität für die HMG-CoA-Reduktase
wird den aktiven Metaboliten zugeschrieben.
Elimination
Atorvastatin wird nach hepatischer und/oder extrahepatischer Umwandlung hauptsächlich
über die Galle eliminiert. Jedoch scheint der Wirkstoff keinem signifikanten enterohepatischen
Kreislauf zu unterliegen. Die mittlere Eliminationshalbwertszeit von Atorvastatin aus dem
Plasma beträgt beim Menschen annähernd 14 Stunden. Die Halbwertszeit für die HMG-CoA-
Reduktasehemmaktivität beträgt annähernd 20 bis 30 Stunden. Dies wird auf den Beitrag der
biologisch aktiven Metaboliten zur Hemmaktivität zurückgeführt.
Atorvastatin
Substrat
hepatischen
Transporter
OATP1B1
(organic
anion-transporting polypeptide 1B1) und OATP1B3 (organic anion-transporting polypeptide
1B3). Metaboliten von Atorvastatin sind Substrate von OATP1B1. Atorvastatin wird außerdem
als Substrat der Efflux-Transporter MDR1 (multi-drug resistance protein 1) und BCRP (breast
cancer resistance protein 1) identifiziert, wodurch die intestinale Resorption und biliäre
Ausscheidung von Atorvastatin begrenzt sein könnten.
Spezielle Patientengruppen
Ältere Patienten: Der Plasmaspiegel von Atorvastatin und seinen aktiven Metaboliten ist bei
gesunden älteren Menschen höher als bei jungen Erwachsenen, während die Wirkung auf die
Lipide bei älteren Patienten vergleichbar zu der bei jungen Patienten ist.
Kinder und Jugendliche: In einer offenen Studie über acht Wochen wurden pädiatrische
Patienten (Alter: sechs bis 17 Jahre) im Tanner Stadium 1 (n = 15) und Tanner Stadium
2 (n
= 24) mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie und einem Ausgangswert für LDL-C
4 mmol/l entweder mit 5 oder 10 mg Atorvastatin täglich als Kautablette oder mit 10 bis 20
mg Atorvastatin täglich als Filmtablette behandelt. Das Körpergewicht war die einzige
signifikante Kovariate im populationspharmakokinetischen Modell von Atorvastatin. Nach
allometrischer Skalierung nach dem Körpergewicht schien die offensichtliche orale Clearance
von Atorvastatin bei pädiatrischen Patienten ähnlich zu sein wie bei Erwachsenen. Über den
gesamten Konzentrationsbereich von Atorvastatin und O-Hydroxyatorvastatin wurde eine
übereinstimmende Abnahme von LDL-C und Gesamtcholesterin beobachtet.
Geschlecht:
Konzentrationen
Atorvastatin
seinen
aktiven
Metaboliten
unterscheiden sich bei Frauen (ungefähr 20% höherer C
und ca. 10% geringerer AUC-Wert)
von denen bei Männern. Diese Unterschiede hatten keine klinische Bedeutung; es resultierten
daraus keine klinisch signifikanten Unterschiede in der Wirkung auf die Lipide zwischen
Männern und Frauen.
Niereninsuffizienz: Eine Erkrankung der Nieren hat keinen Einfluss auf die Plasmaspiegel
von Atorvastatin und seinen aktiven Metaboliten oder ihre Wirkungen auf die Lipide.
Leberinsuffizienz:
Plasmakonzentrationen
Atorvastatin
seinen
aktiven
Metaboliten
sind
Patienten
einer
chronischen,
durch
Alkohol
bedingten
Lebererkrankung (Child-Pugh B) deutlich erhöht (C
etwa 16-fach und AUC etwa 11-fach).
SLOC1B1-Polymorphismus:
Aufnahme
aller
HMG-CoA-Reduktasehemmer
einschließlich Atorvastatin in der Leber ist der OATP1B1-Transporter beteiligt. Bei Patienten
mit SLCO1B1-Polymorphismus besteht ein Risiko für eine erhöhte Exposition mit Atorvastatin,
die zu einem erhöhten Risiko einer Rhabdomyolyse führen kann (siehe Abschnitt 4.4). Ein
Polymorphismus für das Gen, das für OATP1B1 kodiert (SLCO1B1 c.521CC) ist mit einer um
das 2,4-Fache höheren Exposition mit Atorvastatin (AUC) verbunden als dies bei Personen
ohne diese Genotyp-Variante (c.521TT) der Fall ist. Eine genetisch bedingte Beeinträchtigung
der Aufnahme von Atorvastatin in der Leber ist bei diesen Patienten ebenfalls möglich. Die
möglichen Folgen für die Wirksamkeit sind nicht bekannt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Atorvastatin zeigte in 4 in vitro-Tests und einer in vivo-Untersuchung kein mutagenes und
klastogenes Potenzial. Atorvastatin erwies sich bei Ratten als nicht kanzerogen, allerdings
wurden bei Mäusen bei hohen Dosen (die zum 6- bis 11-Fachen der beim Menschen mit der
höchsten empfohlenen Dosis erreichten AUC (0 bis 24 Std.) führten) hepatozelluläre Adenome
bei männlichen Tieren und hepatozelluläre Karzinome bei weiblichen Tieren festgestellt.
liegen
tierexperimentellen
Studien
Hinweise
dafür
vor,
dass
HMG-CoA-
Reduktasehemmer die Entwicklung von Embryos oder Föten beeinflussen könnten. Bei
Ratten, Kaninchen und Hunden hatte Atorvastatin keinen Einfluss auf die Fertilität und war
nicht teratogen; allerdings wurde bei für die Muttertiere toxischen Dosen eine fötale Toxizität
bei Ratten und Kaninchen festgestellt. Bei Exposition der Muttertiere mit hohen Dosen
Atorvastatin war die Entwicklung der Jungtiere bei Ratten verzögert und das postnatale
Überleben reduziert. Bei Ratten liegen Hinweise für eine Plazentapassage vor.
Bei Ratten sind die Plasmakonzentrationen von Atorvastatin ähnlich wie die Konzentration in
der Muttermilch. Es ist nicht bekannt, ob Atorvastatin oder seine Metaboliten in die Muttermilch
beim Menschen übergehen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Mikrokristalline Cellulose
Natriumcarbonat
Maltose
Croscarmellose-Natrium
Magnesiumstearat
Tablettenüberzug
Hypromellose
Hydroxypropylcellulose
Triethylcitrat
Polysorbat 80
Titandioxid (E 171)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Alu/Alu-Blisterpackungen mit 4, 7, 10, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 90, 98 und 100
Filmtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Atorvastatin G.L. 10 mg-Filmtabletten: 1-30810
Atorvastatin G.L. 20 mg-Filmtabletten: 1-30811
Atorvastatin G.L. 40 mg-Filmtabletten: 1-30812
Atorvastatin G.L. 80 mg-Filmtabletten: 1-30813
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 23. November 2011
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 15. November 2016
10. STAND DER INFORMATION
April 2019
REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig.
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National Public Assessment Report
Öffentlicher Beurteilungsbericht
Bezeichnung der Arzneispezialität:
Atorvastatin G.L. 20 mg - Filmtabletten
Teil I:
Informationen über das Verfahren________________________________2
Teil II:
Fachinformation (SPC), Gebrauchsinformation ______________________3
Teil III:
Wissenschaftliche Diskussion während des Verfahrens ________________4
Teil IV:
Relevante Änderungen nach Zulassung ____________________________7
Dieser
öffentliche Beurteilungsbericht wurde am
23.11.2011
erstellt.
Teil IV dieses Berichts sowie die Bezeichnung der Arzneispezialität auf
Seite 1 werden im Bedarfsfall aktualisiert. Teil I, II und III werden nach
Erstellung nicht mehr geändert.
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Teil I:
Informationen über das Verfahren
1. Bezeichnung der Arzneispezialität bei Zulassung
Atorvastatin G.L. 20 mg - Filmtabletten
2. Antragstyp
Arzneispezialität – human (bezugnehmende Zulassung gemäß § 10 Absatz 1 und
14 AMG)
3. Wirkstoff
Atorvastatin als Atorvastatin - Calcium
4. Darreichungsform
Filmtablette
5. Stärke
20 mg
6. Antragsteller
G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach
7. Verfahrensnummer
957.288
8. Zulassungsnummer
1-30811
9. Zulassungsdatum
23.11.2011
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Teil II:
Fachinformation (SPC), Gebrauchsinformation
Die aktuelle Fachinformation (SPC) finden Sie unter folgendem Link:
http://pharmaweb.ages.at/pharma_web/downloadDoc.jsf?docId=FIP95728843452
Die aktuelle Gebrauchsinformation finden Sie unter folgendem Link:
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Teil III:
Wissenschaftliche Diskussion während des Verfahrens
1.
Einleitung
Es handelt sich um eine bezugnehmende Zulassung gemäß § 10 Absatz 1 und 14
AMG.
2.
Qualitätsaspekte
2.1.
Einleitung
Bei Atorvastatin G.L. 20 mg - Filmtabletten handelt es sich um weiße, ovale,
bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung „20“ auf einer Seite und einer Bruchkerbe
auf der anderen Seite, welche in Blisterpackungen verpackt sind.
2.2.
Wirkstoff
2.2.a.
Beschreibung
Der Wirkstoff im vorliegenden Arzneimittel ist Atorvastatin als Atorvastatin - Calcium.
Der Wirkstoff ist ein weißes bis schwach weißes Pulver.
2.2.b.
Spezifikation und Kontrolle
Spezifikation
Wirkstoffes
entspricht
Anforderungen
aktuellen
wissenschaftlichen
Standes.
Durch
Vorlage
entsprechender
Daten
Wirkstoffkontrolle wurde die ausreichende Qualität des Wirkstoffes belegt.
2.2.c. Stabilität
Stabilität
Wirkstoffes
wurde
unter
Bedingungen
getestet.
übermittelten
Ergebnisse
Stabilitätsuntersuchungen
belegen
festgesetzte
Retest-Periode.
Fertigprodukt
2.3.a.
Zusammensetzung
Wirkstoff:
20 mg Atorvastatin als Atorvastatin - Calcium
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Hilfsstoffe:
2.3.b.
Hersteller
Der für die Chargenfreigabe verantwortliche Hersteller ist G.L. Pharma GmbH, 8502
Lannach.
2.3.c.
Pharmazeutische Entwicklung
Die Entwicklung des Produktes wurde hinreichend durchgeführt und für ausreichend
befunden. Der Einsatz aller vorhandenen Hilfsstoffe wurde beschrieben.
2.3.d.
Freigabespezifikation und Kontrolle
Die Freigabespezifikation beinhaltet die Kontrolle aller für diese Darreichungsform
relevanten Parameter.
Es liegen ausreichend Daten von der Fertigproduktkontrolle des Arzneimittels vor,
welche die Einhaltung der Vorgaben der Freigabespezifikation belegen.
2.3.e.
Abpackung
Verpackung
Arzneimittels
Blisterpackung
entspricht
aktuellen,
gesetzlichen Anforderungen.
2.3.f
Stabilität
Die Stabilität des Arzneimittels wurde unter ICH Bedingungen getestet.
Aufgrund dieser Datenlage wurde eine Laufzeit für das Arzneimittel von 2 Jahren
festgelegt. Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen
erforderlich.
2.4.
Zusammenfassung
Die pharmazeutische Qualität von Atorvastatin G.L. 20 mg - Filmtabletten wurde
adäquat belegt.
3.
Nichtklinische Aspekte
Da es sich um eine bezugnehmende Zulassung handelt und der Wirkstoff international seit
vielen Jahren hinlänglich bekannt ist, sind präklinische Studien nicht erforderlich.
Hinsichtlich des Wirkstoffes ist bekannt:
Tablettenkern
Mikrokristalline Cellulose
Wasserfreies Natriumcarbonat
Maltose
Croscarmellose – Natrium
Magnesiumstearat
Tablettenüberzug
Hypromellose
Hydroxypropylcellulose
Triethylcitrat
Polysorbat 80
Titandioxid (E 171)
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Präklinische Daten zur Sicherheit
Atorvastatin war bei Ratten nicht kanzerogen. Die getestete maximale Dosis war um das
63fache höher als die Höchstdosis beim Menschen (80 mg/Tag), bezogen auf mg/kg
Körpergewicht und um das 8 – 16fache höher, bezogen auf den AUC (0-24)-Wert, dem die
Bestimmung der gesamten Hemmaktivität zugrunde lag. In einer 2-Jahresstudie an Mäusen
stieg die Inzidenz von hepatozellulären Adenomen bei männlichen Versuchstieren und von
hepatozellulärem Karzinom bei weiblichen Versuchstieren in der Gruppe, die mit maximaler
Dosis behandelt wurde, an, und die maximale Dosis war um das 250fache höher als die
Höchstdosis beim Menschen, bezogen auf mg/kg Körpergewicht. Die systemische Exposition
war um das 6 – 11fache höher, bezogen auf AUC (0-24). Atorvastatin wies kein mutagenes
oder clastogenes Potential in vier in vitro-Tests mit oder ohne metabolischer Aktivierung
sowie in einem in vivo
-Testsystem auf. In Tierversuchen hatte Atorvastatin in Dosen bis zu
175 bzw. 225 mg/kg/Tag keinen Einfluss auf die Fertilität männlicher und weiblicher Tiere
und war nicht teratogen.
4.
Klinische Aspekte
Basierend
vorgelegten
bekannten
klinischen
Daten
wurden
klinisch-
pharmakologischen Abschnitte der Fach- und Gebrauchsinformation unter Einhaltung der
aktuellen gesetzlichen Anforderungen und der Empfehlungen der entsprechenden Leitlinien
genehmigt.
Da es sich um eine bezugnehmende Zulassung handelt, sind keine weiteren klinischen
Studien erforderlich.
Hinsichtlich des Wirkstoffes ist bekannt:
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: HMG-CoA-Reduktasehemmer.
ATC-Code: C10AA05
Atorvastatin ist ein selektiver kompetitiver Hemmer der HMG-CoA-Reduktase. Dieses Enzym
katalysiert geschwindigkeitsbestimmend die Umwandlung von 3-Hydroxy-3-Methyl-Glutaryl-
Coenzym-A zu Mevalonat, dem Vorläufer von Sterolen einschließlich des Cholesterins. In der
Leber
werden
Triglyzeride
Cholesterin
Very-Low-Density-Lipoproteine
(VLDL)
eingebaut und zum weiteren Transport in periphere Gewebe an das Plasma abgegeben.
Low-Density-Lipoproteine (LDL) entstehen aus VLDL und werden vorwiegend durch den
Rezeptor mit hoher Affinität für LDL (LDL-Rezeptor) abgebaut.
Atorvastatin senkt die Konzentrationen von Plasmacholesterin und Lipoproteinen im Serum
durch Hemmung der HMG-CoA-Reduktase und demzufolge der Cholesterinbiosynthese in der
Leber und erhöht die Anzahl der hepatischen LDL-Rezeptoren auf der Zelloberfläche,
wodurch die Aufnahme und der Abbau von LDL beschleunigt wird.
Atorvastatin senkt die LDL-Produktion und die Anzahl von LDL-Teilchen. Atorvastatin bewirkt
einen tiefgreifenden und anhaltenden Anstieg der LDL-Rezeptor-Aktivität, verbunden mit
einer günstigen Veränderung in der Qualität der zirkulierenden LDL-Partikel. Atorvastatin
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bewirkt
eine
Reduktion
von LDL-Cholesterin bei Patienten
familiärer
homozygoter
Hypercholesterinämie, einer Patientenpopulation, die üblicherweise nicht auf lipidsenkende
Arzneimittel anspricht.
einer
Dosis-Wirkungsstudie
konnte
gezeigt
werden,
dass
Atorvastatin
einer
Erniedrigung der Konzentrationen von Gesamtcholesterin (um 30 – 46%), LDL-Cholesterin
(um 41 bis 61%), Apolipoprotein B (um 34 – 50%) und Triglyzeriden (um 14 – 33%) führt,
gleichzeitig
variablem
Ausmaß
Konzentrationen
HDL-Cholesterin
Apolipoprotein A1 erhöht. Diese Ergebnisse treffen in gleichem Maß auf Patienten mit
heterozygoter
familiärer
Hypercholesterinämie,
nicht
familiären
Formen
Hypercholesterinämie sowie gemischter Hyperlipidämie einschließlich Patienten mit nicht
insulinabhängigem Diabetes mellitus zu.
Senkung
Gesamtcholesterins,
LDL-Cholesterins
Apolipoproteins
zeigte
nachweislich eine Reduktion des Risikos kardiovaskulärer Ereignisse und kardiovaskulärer
Todesfälle.
Atherosklerose
In der REVERSAL-Studie („Reversing Atherosclerosis with Aggressive Lipid-Lowering Study)
wurde die Wirkung einer intensiven Lipidsenkung mit 80 mg Atorvastatin mit der Wirkung
einer moderaten Lipidsenkung durch 40 mg Pravastatin auf die koronare Atherosklerose
mittels intravaskulärem Ultraschall (IVUS) während einer Koronarangiographie bei Patienten
koronarer
Herzkrankheit
verglichen.
Ultraschalluntersuchung
wurde
dieser
randomisierten, doppelblinden, kontrollierten, Multicenterstudie bei insgesamt 502 Patienten
vor Behandlungsbeginn und nach 18 Monaten durchgeführt. In der Atorvastatin-Gruppe (n =
253) war keine Progression der Atherosklerose festzustellen.
Die mediane, prozentuale Veränderung des gesamten atherosklerotischen Plaquevolumens
(primärer Endpunkt) gegenüber dem Ausgangswert betrug in der Atorvastatin-Gruppe -0,4%
(p = 0,98) und +2,7% (p = 0,001) in der Pravastatin-Gruppe (n = 249). Die Unterschiede
zwischen Atorvastatin und Pravastatin waren statistisch signifikant (p = 0,02). Der Einfluss
einer
starken
Lipidsenkung
kardiovaskuläre
Endpunkte
(z.B.
Notwendigkeit
Revaskularisierung, nicht tödlicher Myokardinfarkt, Tod aufgrund KHK) wurde in dieser
Studie nicht untersucht.
In der Atorvastatin-Gruppe verringerte sich das LDL-C von einem Ausgangswert von 150
mg/dl ± 28 (3,89 mmol/l ± 0,7) auf durchschnittlich 78,9 mg/dl ± 30 (2,04 mmol/l ± 0,8) in
der Pravastatin-Gruppe von 150 mg/dl ± 26 (3,89 mmol/l ± 0,7) auf 110 mg/dl ± 26 (2,85
mmol/l ± 0,7) (p <0,0001). Atorvastatin führte darüber hinaus auch zu einer signifikanten
Abnahme des durchschnittlichen Gesamtcholesterins um 34,1% (Pravastatin: -18,4%, p
<0,0001), der durchschnittlichen Triglyzeridspiegel um 20% (Pravastatin: -6,8%, p <0,0009)
sowie
mittleren
Apolipoproteins
39,1%
(Pravastatin:
-22,0%,
<0,0001).
Atorvastatin erhöhte das mittlere HDL-C um 2,9% (Pravastatin: + 5,6%, p = NS). Das CRP
wurde in der Atorvastatin-Gruppe um durchschnittlich 36,4% verringert, verglichen mit einer
5,2%igen Verringerung in der Pravastatin-Gruppe (p <0,0001).
Diese Studienergebnisse wurden mit einer 80-mg-Dosierung erreicht. Sie können daher nicht
auf niedrigere Dosierungen extrapoliert werden. Die Sicherheits- und Verträglichkeitsprofile
der beiden Behandlungsgruppen waren vergleichbar.
Akutes Koronarsyndrom
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In der MIRACL-Studie wurde 80 mg Atorvastatin bei 3.086 Patienten (Atorvastatin n = 1.538,
Placebo n = 1.548) mit akutem Koronarsyndrom (Non-Q-wave-Myokardinfarkt oder instabile
Angina
pectoris)
untersucht.
Behandlung
wurde
währen
akuten
Phase
nach
Klinikeinweisung begonnen und über 16 Wochen durchgeführt. Durch die Therapie mit 80
mg Atorvastatin täglich verlängerte sich die Zeit bis zum Auftreten des kombinierten
primären Endpunktes (Tod jeglicher Ursache, nicht tödlicher Myokardinfarkt, Herzstillstand
Reanimation
oder
Angina
pectoris
Hinweis
eine
zugrunde
liegende
Myokardischämie und erforderlicher Hospitalisierung), was eine Risikoreduktion um 16% (p
0,048)
bedeutet.
Dies
beruhte
hauptsächlich
einer
Verringerung
Wiedereinweisungen ins Krankenhaus bei Angina pectoris mit Hinweis auf eine zugrunde
liegende Myokardischämie um 26% (p = 0,018). Die anderen sekundären Endpunkte
erreichten
für
sich
alleine
keine
statistische
Signifikanz
(Insgesamt:
Placebo:
22,2%,
Atorvastatin: 22,4%).
Das Sicherheitsprofil von Atorvastatin in der MIRACL-Studie entsprach den unter Abschnitt
4.8 gemachten Angaben.
Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen
In der ASCOT-LLA-Studie („Anglo-Scandinavian
Cardiac Outcomes Trial Lipid Lowering
Arm“), einer randomisierten, doppelblinden, Placebokontrollierten Studie, wurde der Effekt
von Atorvastatin auf eine koronare Herzkrankheit mit tödlichem und nicht tödlichem Ausgang
untersucht. Bei den Patienten handelte es sich um Hypertoniker im Alter von 40 bis 79
Jahren, ohne vorangegangenem Herzinfarkt oder ohne vorangegangene Behandlung wegen
Angina pectoris und mit einer Gesamtcholesterinkonzentration ≤251 mg / dl (6,5 mmol/l).
Alle Patienten hatten mindestens drei der vorab definierten, kardiovaskulären Risikofaktoren:
männliches Geschlecht, Alter ≥55 Jahre, Rauchen, Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit
bei einem Verwandten ersten Grades, Quotient Gesamtcholesterinkonzentration: HDL-C >6,
periphere
Gefäßkrankheit,
Linksherzhypertrophie,
zerebrovaskuläre
Ereignisse
Anamnese,
spezifische
EKG-Veränderungen,
Proteinurie/Albuminurie.
Nicht
allen
eingeschlossenen Patienten konnte von einem hohen Risiko für ein erstes kardiovaskuläres
Ereignis ausgegangen werden.
Patienten
erhielten
eine
antihypertensive
Therapie
(entweder
Basis
Amlodipin oder Atenolol) und entweder 10 mg Atorvastatin täglich (n = 5.168) oder Placebo
(n = 5.137).
Die absolute und relative Risikoreduktion durch Atorvastatin ist in der folgenden Tabelle
aufgeführt.
Ereignis
Relative
Risikoredukti
on (%)
Anzahl
Ereignisse
(Atorvastatin
Placebo)
Absolute
Risikoreduktion
p-Wert
Koronare
Herzkrankheit
tödlichem Ausgang und nicht
tödlicher Herzinfarkt
100 vs. 154
1,1%
0,0005
Alle
kardiovaskulären
Ereignisse
Revaskularisierungsmaßnah
389 vs. 483
1,9%
0,0008
Alle Koronarereignisse
178 vs. 247
1,4%
0,0006
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Berechnet auf Basis der Rohdaten (medianer Beobachtungszeitraum: 3,3 Jahre)
Gesamtsterblichkeit
kardiovaskuläre
Sterblichkeit
wurden
nicht
signifikant
verringert (185 vs. 212 Ereignisse, p = 0,17 und 74 vs. 82 Ereignisse, p = 0,51). In einer
geschlechtsbezogenen Subgruppenanalyse (81% Männer, 19% Frauen) konnte die positive
Wirkung von Atorvastatin bei Männern, jedoch nicht bei den Frauen nachgewiesen werden,
jedoch
möglicherweise
niedrige
Fallzahl
Subgruppe
Frauen
zurückzuführen war. Gesamtsterblichkeit und kardiovaskuläre Sterblichkeit waren bei den
weiblichen Patienten numerisch höher (38 vs. 30 und 17 vs. 12), erreichten jedoch keine
statistische Signifikanz. Abhängig von der antihypertensiven Basistherapie ergaben sich
jedoch
signifikate
Auswirkungen:
primäre
Endpunkt
(koronare
Herzkrankheit
tödlichem Ausgang und nicht tödlicher Herzinfarkt) wurde durch Atorvastatin bei den mit
Amlodipin behandelten Patienten signifikant verringert (HR 0,47 (0,32 – 0,69), p = 0,00008),
jedoch nicht bei den mit Atenolol behandelten Patienten (HR 0,83 (0,59 – 1,17), p = 0,287).
Weiters wurde die Wirkung von Atorvastatin auf kardiovaskuläre Erkrankungen mit tödlichem
und nicht tödlichem Ausgang in einer randomisierten, doppelblinden, Placebokontrollierten
Multicenterstudie,
CARDS-Studie
(„Collaborative
Atorvastatin
Diabetes
Study“),
untersucht. Bei den Patienten handelte es sich um Typ-2-Diabetiker im Alter zwischen 40
und 75 Jahren, ohne kardiovaskuläre Erkrankungen in der Vorgeschichte und mit einem LDL-
C ≤160 mg/dl (4,14 mmol /l) und TG ≤600 mg / dl (6,78 mmol/l). Alle Patienten hatten
mindestens
einen
folgenden
Risikofaktoren:
Hypertonie,
Rauchen,
Retinopathie,
Mikroalbuminurie oder Makroalbuminurie.
Über einen medianen Zeitraum von 3,9 Jahren erhielten diese Patienten entweder 10 mg
Atorvastatin pro Tag (n = 1.428) oder Placebo (n = 1.410).
Die absolute und relative Risikoreduktion durch Atorvastatin ist in der folgenden Tabelle
aufgeführt.
Ereignis
Relative
Risikoredukti
on (%)
Anzahl
Ereignisse
(Atorvastatin
Placebo)
Absolute
Risikoreduktion
p-Wert
Schwerwiegende
kardiovaskuläre
Ereignisse
(akuter
Herzinfarkt
tödlichem
nicht
tödlichem Ausgang, stummer
Herzinfarkt,
durch
koronare
Herzkrankheit,
instabile
Angina
pectoris,
koronare
Bypassoperation,
perkutane
transluminale
Koronarangioplastie,
Revaskularisierungsmaßnah
men, Schlaganfall)
83 vs. 127
3,2%
0,0010
Herzinfarkt
(akuter
Herzinfarkt
tödlichem
nicht
tödlichem
Ausgang,
stummer
38 vs. 64
1,9%
0,0070
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Herzinfarkt)
Schlaganfall
tödlichem
und nicht tödlichem Ausgang
21 vs. 39
1,3%
0,0163
Berechnet auf Basis der Rohdaten (medianer Beobachtungszeitraum: 3,9 Jahre)
Es gab keine Hinweise auf Wirksamkeitsunterschiede im Hinblick auf das Geschlecht, Alter
oder den LDL-C-Spiegel der Patienten. Bezüglich der Todesfälle gab es einen positiven Trend
(82 Todesfälle in der Placebogruppe vs. 61 Todesfälle in der Atorvastatin-Gruppe, p =
0,0592).
Rezidivierender Schlaganfall
In der SPARCL-Studie (Stroke Prevention by Aggressive Reduction in Cholesterol Levels)
wurde die Wirkung von Atorvastatin 80 mg täglich oder Placebo auf das Auftreten eines
Schlaganfalls bei 4731 Patienten untersucht, die innerhalb der vorhergehenden 6 Monate
einen Schlaganfall oder eine transitorische ischämische Attacke (TIA) gehabt hatten und
keine Anamnese mit koronarer Herzkrankheit (KHK) hatten. Die Patienten waren zu 60%
männlich, hatten ein Alter von 21 – 92 Jahren (Durchschnittsalter 63 Jahre) und wiesen
einen durchschnittlichen LDL-Ausgangswert von 133 mg/dl (3,4 mmol/l) auf. Der mittlere
LDL-C-Spiegel war 73 mg/dl (1,9 mmol/l) unter Behandlung mit Atorvastatin und 129 mg/ dl
(3,3 mmol/l) unter Behandlung mit Placebo. Die mediane Beobachtungsdauer war 4,9 Jahre.
Atorvastatin 80 mg reduzierte das Risiko für den primären Endpunkt mit Schlaganfall mit
tödlichem oder nicht-tödlichem Ausgang um 15% (HR [Hazard Ratio] 0,85; 95% KI, 0,72 bis
1,00; p = 0,05 oder 0,84; 95% KI, 0,71 - 0,99; p = 0,03 nach Angleichung für Baseline-
Faktoren)
Vergleich
Placebo.
Mortalität
allen
Ursachen
betrug
9,1%
(216/2365) für Atorvastatin gegenüber 8,9% (211/2366) für Placebo.
In einer Post-hoc-Analyse reduzierte Atorvastatin 80 mg die Inzidenz von ischämischem
Schlaganfall (218/2365, 9,2% vs. 274/2366, 11,6%, p = 0,01) und erhöhte die Inzidenz von
hämorrhagischem Schlaganfall (55/2365, 2,3% vs. 33/2366, 1,4%, p = 0,02) im Vergleich zu
Placebo.
Das Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall war bei Patienten erhöht, die mit
einem
vorhergehenden
hämorrhagischen
Schlaganfall
Studie
aufgenommen
wurden (7/45 für Atorvastatin vs. 2/48 für Placebo; HR 4,06; 95% KI, 0,84 – 19,57) und
das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall war für die beiden Gruppen ähnlich (3/45
für Atorvastatin vs. 2/48 für Placebo; HR 1,64; 95% KI, 0,27 – 9,82).
Das Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall war bei Patienten erhöht, die mit
einem vorhergehenden Lakunarinfarkt in die Studie aufgenommen wurden (20/708 für
Atorvastatin vs. 4/701 für Placebo; HR 4,99; 95% KI, 1,71 bis 14,61), aber das Risiko für
einen
ischämischen
Schlaganfall
diesen
Paienten
vermindert
(79/708
für
Atorvastatin vs. 102/701 für Placebo; HR 0,76; 95% KI, 0,57 – 1,02). Es ist möglich, dass
das Nettorisiko für einen Schlaganfall bei Patienten mit vorhergehendem Lakunarinfarkt,
die Atorvastatin 80 mg pro Tag erhalten, erhöht ist.
Die Mortalität aus allen Ursachen betrug 15,6% (7/45) für Atorvastatin versus 10,4% (5/48)
in der Subgruppe von Patienten mit vorhergehendem hämorrhagischen Schlaganfall. In der
Subgruppe mit vorhergehendem Lakunarinfarkt betrug die Mortalität aus allen Ursachen für
Atorvastatin 10,9% (77/ 708) versus 9,1% (64/701) für Placebo.
Kinder und Jugendliche
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Heterozygote familiäre Hypercholesterinämie bei pädiatrischen Patienten im Alter
von 6 bis 17 Jahren
Bei Kindern und Jugendlichen mit einer genetisch bestätigten heterozygoten familiären
Hypercholesterinämie und einem Ausgangs-LDL-C ≥ 4 mmol/l wurde eine achtwöchige
offene Studie zur Untersuchung der Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Sicherheit und
Verträglichkeit von Atorvastatin durchgeführt. Insgesamt wurden 39 Kinder und Jugendliche
im Alter von 6 bis 17 Jahren eingeschlossen. In der Kohorte A waren 15 Kinder im Alter von
6 bis 12 Jahre und dem Tanner-Stadium 1, und in der Kohorte B waren 24 Kinder im Alter
von 10 bis 17 Jahre und dem Tanner-Stadium ≥ 2.
In der Kohorte A betrug die Initialdosis von Atorvastatin 5 mg täglich als Kautablette und in
der Kohorte B 10 mg täglich als Filmtablette. Wenn ein Teilnehmer nach vier Wochen den
LDL-C-Zielwert von < 3,35 mmol/l nicht erreicht hatte und Atorvastatin gut vertragen wurde,
konnte die Atorvastatindosis verdoppelt werden.
Ab der zweiten Woche gingen die Mittelwerte für LDL-C, TC, VLDL-C und Apo B bei allen
Studienteilnehmern zurück. Bei den Personen, bei denen die Dosis verdoppelt wurde, wurde
bereits zwei Wochen nach der Dosiserhöhung, bei der ersten Kontrolle, ein weiterer
Rückgang beobachtet. Der durchschnittliche prozentuale Rückgang der Lipidparameter war
beiden
Kohorten
ähnlich,
unabhängig
davon,
Initialdosis
beibehalten
oder
verdoppelt wurde. In der achten Woche betrug der durchschnittliche Rückgang gegenüber
dem Ausgangswert für LDL-C und TC ca. 40 % bzw. 30 % bei allen Dosierungen.
Heterozygote familiäre Hypercholesterinämie bei pädiatrischen Patienten im Alter
von 10 bis 17 Jahren
In einer doppelblinden, Placebokontrollierten Studie, die in eine offene Phase überging,
wurden 187 Jungen und Mädchen nach der Menarche im Alter von 10 bis 17 Jahren (14,1
Jahre im Durchschnitt), die an heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie oder einer
schweren Hypercholesterinämie litten, für 26 Wochen auf Atorvastatin (n = 140) oder
Placebo (n = 47) randomisiert und erhielten anschließend alle Atorvastatin für weitere 26
Wochen. Die Dosis betrug 10 mg Atorvastatin einmal täglich für die ersten vier Wochen und
wurde auf 20 mg erhöht, wenn das LDL-C > 3,36 mmol/l war. In der 26-wöchigen
Doppelblindphase führte Atorvastatin zu einem signifikanten Abfall der Plasmaspiegel von
Gesamtcholesterin, LDL-C, Triglyceriden und Apolipoprotein B. Die durchschnittlichen LDL-C-
Werte in der 26wöchigen Doppelblindphase lagen bei 3,38 mmol/l (Bereich: 1,81 bis 6,26
mmol/l) in der Atorvastatingruppe und 5,91 mmol/l (Bereich: 3,93 bis 9,96 mmol/l) unter
Placebo.
Eine weitere Kinderstudie mit Atorvastatin im Vergleich zu Colestipol bei Patienten mit
Hypercholesterinämie
Alter
Jahren
zeigte,
dass
Woche
Atorvastatin (n = 25) im Vergleich zu Colestipol (n = 31) zu einem signifikanten (p < 0,05)
Abfall des LDL-C führte.
In einer Compassionate-Use-Studie wurden Patienten mit schwerer Hypercholesterinämie
(einschließlich homozygoter Hypercholesterinämie) behandelt.
Darunter
waren
auch
pädiatrische
Patienten,
Atorvastatin
behandelt
entsprechend dem therapeutischen Ansprechen titriert wurden (einige Patienten erhielten 80
mg pro Tag). Die Studie ging über drei Jahre und das LDL-Cholesterin wurde um 36 %
gesenkt.
Langzeiterfahrungen zu den Auswirkungen einer Atorvastatintherapie in der Kindheit auf eine
verringerte Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter liegen nicht vor.
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Die Europäischen Arzneimittelagentur hat auf die Auflage verzichtet, Studienergebnisse zu
Atorvastatin in der Behandlung von Kindern im Alter von 0 bis unter sechs Jahren mit
heterozygoter
Hypercholesterinämie
Kindern
unter
Jahren
homozygoter
familiärer
Hypercholesterinämie,
kombinierter
(gemischter)
Hypercholesterinämie, primärer Hypercholesterinämie und zur Vorbeugung kardiovaskulärer
Ereignisse vorzulegen.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Atorvastatin wird nach oraler Einnahme rasch resorbiert; maximale Plasmaspiegel (C
werden nach 1 – 2 Stunden erreicht. Das Ausmaß der Resorption steigt proportional mit der
Wirkstoffdosis an. Atorvastatin-Filmtabletten sind im Vergleich zu einer oralen Lösung zu 95
– 99%
biologisch
verfügbar.
absolute
Bioverfügbarkeit
Atorvastatin
beträgt
annähernd 12%, und die systemisch verfügbare Hemmaktivität der HMG-CoA-Reduktase
beträgt ca. 30%. Die geringe systemische Verfügbarkeit wird der präsystemischen Clearance
in der gastrointestinalen Mukosa und/oder einem First-Pass-Metabolismus in der Leber
zugeschrieben.
Verteilung
Das mittlere Verteilungsvolumen von Atorvastatin beträgt ca. 381 l. Atorvastatin wird zu
mindestens 98% an Plasmaproteine gebunden.
Metabolismus
Atorvastatin wird von Cytochrom P450 Isoenzym 3A4 zu ortho- und parahydroxylierten
Derivaten
verschiedenen
Beta-Oxidationsprodukten
metabolisiert.
Diese
Produkte
werden zum Teil durch Glukuronidierung weiter metabolisiert. In vitro ist die Hemmung der
HMG-CoA-Reduktase durch ortho- und parahydroxylierte Metaboliten und durch Atorvastatin
äquivalent. Annähernd 70% der zirkulierenden Hemmaktivität für die HMG-CoA-Reduktase
wird den aktiven Metaboliten zugeschrieben.
Ausscheidung
Atorvastatin wird nach hepatischer und/oder extrahepatischer Umwandlung hauptsächlich
über
Galle
eliminiert.
Jedoch
scheint
Wirkstoff
keinem
signifikanten
enterohepatischen
Kreislauf
unterliegen.
mittlere
Eliminationshalbwertszeit
Atorvastatin
Plasma
beträgt
beim
Menschen
annähernd
Stunden.
Halbwertszeit
für
HMG-CoA-Reduktasehemmaktivität
beträgt
annähernd
Stunden. Dies wird auf den Beitrag der biologisch aktiven Metaboliten zur Hemmaktivität
zurückgeführt.
Spezielle Patientengruppen
Alte Menschen:
Der Plasmaspiegel von Atorvastatin und seinen aktiven Metaboliten ist bei
gesunden älteren Menschen höher als bei jungen Erwachsenen, während die Wirkung auf die
Lipide bei älteren Patienten vergleichbar zu der bei jungen Patienten ist.
Kinder und Jugendliche:
In einer offenen Studie über acht Wochen wurden pädiatrische
Patienten (Alter: sechs bis 17 Jahre) im Tanner Stadium 1 (n = 15) und Tanner Stadium ≥ 2
(n = 24) mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie und einem Ausgangs- LDL-C ≥ 4
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mmol/l entweder mit 5 oder 10 mg Atorvastatin täglich als Kautablette oder mit 10 bis 20 mg
Atorvastatin täglich in Form der Filmtablette behandelt. Das Körpergewicht war die einzige
signifikante Kovariate im populationspharmakokinetischen Modell von Atorvastatin. Nach
allometrischer Skalierung nach dem Körpergewicht schien die offensichtliche orale Clearance
von Atorvastatin bei pädiatrischen Patienten ähnlich zu sein, wie die bei Erwachsenen. Über
den gesamten Konzentrationsbereich von Atorvastatin und OHydroxyatorvastatin wurde eine
übereinstimmende Abnahme von LDL-C und TC beobachtet
Geschlecht:
Konzentrationen
Atorvastatin
seinen
aktiven
Metaboliten
unterscheiden sich bei Frauen (ungefähr 20% höherer Cmax und ca. 10% geringerer AUC-
Wert) von denen bei Männern. Diese Unterschiede hatten keine klinische Bedeutung; es
resultierten daraus keine klinisch signifikanten Unterschiede in der Wirkung auf die Lipide
zwischen Männern und Frauen.
Niereninsuffizienz:
Eine Erkrankung der Nieren hat keinen Einfluss auf die Plasmaspiegel
von Atorvastatin und seine aktiven Metaboliten oder ihre Wirkungen auf die Lipide.
Leberinsuffizienz:
Plasmakonzentrationen
Atorvastatin
seinen
aktiven
Metaboliten sind deutlich erhöht (Cmax annähernd 16fach und AUC annähernd 11fach) bei
Patienten mit einer chronischen, durch Alkohol bedingten Lebererkrankung (Child-Pugh B).
5.
Pharmakovigilanz
Der Antragsteller erbrachte den Nachweis, dass ihm eine adäquat qualifizierte für die
Pharmakovigilanz verantwortliche Person sowie ein System zur Erfassung und Meldung
sowohl von innerhalb als auch außerhalb der Europäischen Gemeinschaft aufgetretenen
Nebenwirkungen
Verfügung
steht.
Antragsteller
vorgelegte
detaillierte
Beschreibung seines Pharmakovigilanz-Systems entspricht den Anforderungen des von der
Europäischen Kommission erstellten und veröffentlichten Leitfadens über die Erfassung,
Überprüfung
Vorlage
Berichten
über
Nebenwirkungen,
einschließlich
technischen Anforderungen an den elektronischen Austausch von Pharmakovigilanzdaten
gemäß
international
vereinbarten
Formaten.
Eine
Beschreibung
Risikomanagementsystems, das der Antragsteller einführen wird, wurde vorgelegt.
6.
Overall conclusion, Nutzen-Risiko-Beurteilung und Empfehlung
Lesbarkeitstest
Die Gebrauchsinformation wurde gemäß den Anforderungen des Artikels 59 (3) und 61 (1)
der Direktive 2001/83/EC durch die Ergebnisse eines Lesbarkeitstests (Readabilitytest)
bewertet und erstellt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Gebrauchsinformation die Kriterien der Lesbarkeit gemäß der
Guideline in the readability of the label and package leaflet of medicinal products for human
“ erfüllt.
vorliegenden
Gutachten
haben
eine
positive
Nutzen-Risiko-Bewertung
für
gegenständliche Arzneispezialität ergeben.
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Dem Antrag der Firma G.L. Pharma GmbH auf Zulassung gemäß § 10 AMG idF BGBl. I
Nr.146/2009, Absatz 1 und 14 wurde mit Bescheid des Bundesamtes für Sicherheit im
Gesundheitswesen vom 23.11.2011 stattgegeben.
Teil IV:
Relevante Änderungen nach Zulassung
Art der
Änderung
Genehmigungs-
Datum
Fachinformation
Gebrauchsinformation
Kennzeichnung
betroffen
Zusammenfassung der
Änderung bzw.
wissenschaftliche
Information