Suíça - alemão - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Information für Patientinnen und Patienten
Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden.
Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere
Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen
das Arzneimittel schaden.
Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.
Bicalutamid-Teva Filmtabletten
Teva Pharma AG
Was ist Bicalutamid-Teva und wann wird es angewendet?
Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.
Bicalutamid-Teva enthält den Wirkstoff Bicalutamid. Dieser blockiert die unerwünschte Wirkung der
Androgene (männliche Sexualhormone) auf das Zellwachstum der Prostata.
Bicalutamid-Teva in der Dosierung 50 mg wird angewendet zur Behandlung des fortgeschrittenen
Prostatatumors mit Metastasen (Ableger) in Kombination mit anderer medikamentöser oder
chirurgischer Behandlung.
Bicalutamid-Teva in der Dosierung 150 mg wird eingesetzt zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen
Prostatatumors ohne Metastasen (Ableger), sofern eine andere medikamentöse Behandlung, eine
chirurgische Behandlung oder eine Bestrahlung nicht angewendet werden können oder als
unterstützende Behandlung nach operativer Entfernung oder Bestrahlung.
Bicalutamid-Teva darf nur unter ständiger Kontrolle des Arztes oder der Ärztin verwendet werden.
Wann darf Bicalutamid-Teva nicht eingenommen werden?
Bicalutamid-Teva darf bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
nicht eingenommen werden.
Bicalutamid-Teva darf nicht von Frauen eingenommen werden, dies gilt im Besonderen auch für
schwangere oder stillende Frauen.
Bicalutamid-Teva darf auch nicht von Kindern und Jugendlichen eingenommen werden.
Wann ist bei der Einnahme von Bicalutamid-Teva Vorsicht geboten?
Bei mässigen bis schweren Lebererkrankungen sollte Bicalutamid-Teva nur mit Vorsicht angewendet
werden. Der Arzt oder die Ärztin wird deshalb eventuell vor und während der Therapie Ihre
Leberfunktion überprüfen.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, falls Sie an Herz- oder Blutgefässerkrankungen
einschliesslich Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) leiden oder Arzneimittel zur Behandlung dieser
Krankheiten einnehmen. Das Risiko für Herzrhythmusstörungen kann durch die Einnahme von
Bicalutamid-Teva erhöht sein.
Bicalutamid-Teva kann Auswirkungen auf einige Arzneimittel haben, die zur Behandlung von
Herzrhythmusstörungen (z.B. Chinidin, Procainamid, Amiodaron und Sotalol) angewendet werden, oder
kann das Risiko von Herzrhythmusstörungen erhöhen, wenn es zusammen mit einigen anderen
Arzneimitteln angewendet wird (z.B. Methadon, Moxifloxacin (Antibiotikum) und Antipsychotika).
Es kann sein, dass Bicalutamid-Teva die Wirkung von blutgerinnungshemmenden Medikamenten
verstärkt. Informieren Sie deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie Blutverdünner oder
blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen müssen.
Bicalutamid-Teva enthält den Hilfsstoff Laktose. Bei Patienten mit Laktoseunverträglichkeit ist deshalb
Vorsicht geboten.
Wenn Sie an Diabetes leiden, kann Bicalutamid-Teva Ihre Diabeteserkrankung verstärken oder den
Blutzuckerspiegel verändern. Informieren Sie deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie an Diabetes
leiden.
Während Sie Bicalutamid-Teva einnehmen und auch bis 130 Tage nach dem Absetzen von Bicalutamid-
Teva sollten Sie und/oder Ihr Partner eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Sprechen Sie mit
Ihrem Arzt/ Ihrer Ärztin, falls Sie Fragen zur Verhütung haben.
Bicalutamid-Teva kann die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Diese Beeinträchtigung ist
möglicherweise reversibel.
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder
Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen, auf Grund von Nebenwirkungen wie Schwindel und
Schläfrigkeit.Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Darf Bicalutamid-Teva während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Bicalutamid-Teva darf nicht von Frauen eingenommen werden. Dies gilt insbesondere für schwangere
und stillende Frauen.
Wie verwenden Sie Bicalutamid-Teva?
Die übliche Dosierung beträgt eine Filmtablette (50 mg bzw. 150 mg) pro Tag. Nehmen Sie die
Filmtabletten immer bei der gleichen Gelegenheit, z.B. beim Frühstück, ein. Es spielt keine Rolle, ob Sie
die Filmtabletten vor, während oder nach der Mahlzeit schlucken.
Falls Sie an einem Tag vergessen haben, die Filmtablette einzunehmen, sollten Sie dies nicht nachholen,
sondern nehmen Sie am darauffolgenden Tag die nächste Filmtablette zur üblichen Zeit ein. Falls Sie
mehr als die vorgeschriebene Dosierung eingenommen haben, sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin
konsultieren.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke
zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder
Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Bicalutamid-Teva haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Bicalutamid-Teva auftreten:
Bicalutamid-Teva 50 mg und 150 mg
Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern) und häufig (betrifft 1 bis 10 von 100
Anwendern)
Hitzewallungen, Brustschwellen, Spannungsgefühl und Schmerzen der Brust, Schwäche, Schmerzen im
Bereich des Brustkorbs, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden,
Übelkeit, Blähungen, Schwindel, Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, Hautausschläge, Juckreiz,
Störungen der Leberfunktion, evtl. mit Gelbsucht (gelbe Haut und Augen), Blut im Urin, Schläfrigkeit,
vermindertes sexuelles Verlangen, Impotenz, Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme, Anstieg des
Blutzuckers, Blutarmut, Appetitlosigkeit, Haarausfall, Depressionen.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
Allergische Reaktionen einschliesslich Schwellung an Gesicht, Lippen und Hals oder mit
Quaddelbildung, Nesselfieber, schwere Lungenerkrankung.
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
Leberversagen, Lichtempfindlichkeit.
Unbekannt
Trockene Haut, vermehrter Haarwuchs.
Bicalutamid-Teva 50 mg
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
Herzinfarkt und Herzversagen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin
oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden. Sollten Sie Filmtabletten besitzen, deren Haltbarkeit abgelaufen ist, so bringen Sie diese bitte in
Ihre Apotheke zur Vernichtung zurück.
Lagerungshinweis
Nicht über 30°C und vor Licht geschützt aufbewahren. Für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Bicalutamid-Teva enthalten?
1 Filmtablette enthält 50 mg bzw. 150 mg Bicalutamid als Wirkstoff, Laktose und weitere Hilfsstoffe.
Zulassungsnummer
58427 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Bicalutamid-Teva? Welche Packungen sind erhältlich?
Bicalutamid-Teva erhalten Sie in Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Packungen zu 30 und 100 Filmtabletten à 50 mg.
Packungen zu 30 und 100 Filmtabletten à 150 mg.
Zulassungsinhaberin
Teva Pharma AG, Basel.
Diese Packungsbeilage wurde im Mai 2020 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic)
geprüft.
Interne Versionsnummer: 6.1
Fachinformation
Bicalutamid-Teva Filmtabletten
Teva Pharma AG
Zusammensetzung
Wirkstoff: Bicalutamidum.
Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso obducto.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Filmtabletten à 50 mg bzw. 150 mg.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Bicalutamid-Teva (50 mg/Tag) in Kombination mit LHRH-Analoga oder Orchiektomie beim
fortgeschrittenen, metastasierenden Prostatakarzinom (M1). Die Erfahrungen in Kombination mit
chirurgischer Kastration sind beschränkt.
Bicalutamid-Teva (150 mg/Tag) beim lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom (T3-4, jedes N, M0;
T1-2, N+, M0) als Monotherapie, wenn die Standardtherapien radikale Prostatektomie,
Radiotherapie, chirurgische oder medikamentöse Kastration nicht geeignet sind.
Bicalutamid-Teva (150 mg/Tag) adjuvant nach radikaler Prostatektomie oder Strahlentherapie bei
Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom und hohem Risiko einer Progression.
Beim metastasierenden Prostatakarzinom soll die Monotherapie mit Bicalutamid-Teva 150 mg/Tag
nicht angewendet werden.
Dosierung/Anwendung
Art der Anwendung
Anwendung einmal täglich unabhängig von einer Mahlzeit.
Bicalutamid-Teva 50 mg (beim fortgeschrittenen, metastasierenden Prostatakarzinom)
Die Dosierung bei Männern beträgt 50 mg. Die Behandlung mit Bicalutamid-Teva soll gleichzeitig
mit der Behandlung mit LHRH-Analoga beginnen.
Bicalutamid-Teva 150 mg (beim lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom)
Die Dosierung bei Männern beträgt 150 mg.
Dauer der Behandlung
Die Anwendung von Bicalutamid-Teva kann solange fortgesetzt werden, wie Hinweise für ein
therapeutisches Ansprechen vorliegen oder bis unerwünschte Wirkungen einen Therapieabbruch
erforderlich machen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ältere Patienten
Eine Dosisanpassung in Abhängigkeit vom Alter ist nicht erforderlich.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei leichten bis mittelschweren Nierenerkrankungen sind keine Dosisanpassungen notwendig. Es
liegen keine Daten für die Dosierung bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz vor (Kreatinin-
Clearance <20 ml/Min.) (siehe «Kinetik spezieller Patientengruppen»).
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei leichten Lebererkrankungen sind keine Dosisanpassungen notwendig. Bei Patienten mit
mässigen bis schweren Lebererkrankungen ist eine gesteigerte Kumulierung der Substanz möglich.
Bei diesen Patienten soll Bicalutamid-Teva deshalb nur mit Vorsicht und unter Überwachung der
Leberenzyme angewendet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Kinetik
spezieller Patientengruppen»).
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe, Anwendung bei Frauen,
Kindern und Jugendlichen.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Anwendung von Bicalutamid bei Patienten mit Lebererkrankungen
Da Bicalutamid extensiv in der Leber metabolisiert wird und es Hinweise gibt, dass der Wirkstoff bei
Patienten mit schweren Lebererkrankungen verstärkt kumulieren kann, soll Bicalutamid bei
Patienten mit mässigen oder schweren Lebererkrankungen nur mit Vorsicht angewendet werden. In
diesen Fällen ist ein engmaschiges Monitoring erforderlich. Entsprechende Labortests sollten
regelmässig während der ersten 4 Monate der Therapie und danach periodisch sowie bei Auftreten
von Symptomen einer Leberfunktionsstörung wie z.B. Pruritus, dunklem Urin, persistierender
Appetitlosigkeit oder Ikterus durchgeführt werden.
Hepatotoxizität
Selten wurden schwere Leberfunktionsstörungen und Leberversagen beobachtet. Über Todesfälle
wurde berichtet.
Es wird empfohlen, im Falle schwerer Leberfunktionsstörungen (z.B. bei Ikterus, Anstieg der
Transaminasen auf über das Dreifache der Normwerte, Auftreten abdominaler Schmerzen, unklaren
Verdauungsstörungen) die Therapie abzubrechen.
QT-Dauer
Bei einer Androgen-Entzugstherapie kann das QT-Intervall verlängert sein, auch wenn ein kausaler
Zusammenhang mit Bicalutamid bisher nicht hergestellt werden konnte.
Bei Patienten mit einer QT-Verlängerung in der Anamnese oder mit Risikofaktoren für eine QT-
Verlängerung sowie bei Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das QT-Intervall
verlängern können, muss bei der Nutzen-Risiko-Abwägung vor Behandlungsbeginn mit
Bicalutamid-Teva das mögliche Risiko für Torsade de Pointes berücksichtigt werden.
Interaktion mit Antikoagulantien
Nach der Marktzulassung von Bicalutamid wurde bei Patienten, welche gleichzeitig mit oralen
Antikoagulantien vom Cumarintyp (wie beispielsweise Warfarin) behandelt wurden, eine Erhöhung
der Prothrombinzeit bzw. der INR beobachtet. In einigen Fällen wurde über ein erhöhtes
Blutungsrisiko berichtet. Klinische Interaktionsstudien mit Cumarinen wurden nicht durchgeführt.
In-vitro zeigte Bicalutamid jedoch eine Verdrängung von Warfarin aus der Proteinbindung.
Bei Patienten mit gleichzeitiger Einnahme von Antikoagulantien vom Cumarintyp wird daher eine
engmaschige Überwachung von Prothrombinzeit bzw. INR sowie ggf. eine Dosisanpassung der
Antikoagulantien empfohlen (siehe «Interaktionen»).
Einfluss auf die Spermienqualität
Eine Antiandrogentherapie kann morphologische Veränderungen in Spermatozoen hervorrufen.
Patienten und/oder deren Partner sollten während der Bicalutamid-Teva Therapie und auch bis 130
Tage danach eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, obwohl der Effekt von Bicalutamid
auf die Spermienmorphologie nicht untersucht wurde und solche Veränderungen auch nicht von
Patienten, welche Bicalutamid erhielten, berichtet wurden.
Bei Nicht-Ansprechen auf die Behandlung wird empfohlen, Bicalutamid abzusetzen.
Das Absetzen von Bicalutamid kann klinisch bei einem Teil der Patienten zu einem Antiandrogen-
Entzugssyndrom führen.
Bei Patienten, die LHRH-Agonisten erhalten, wurde eine Reduktion der Glukose-Toleranz
beobachtet. Dies kann Diabetes bzw. bei Patienten mit vorbestehendem Diabetes mellitus einen
Verlust der glykämischen Kontrolle herbeiführen. Bei Patienten, die Bicalutamid in Kombination mit
einem LHRH-Agonisten erhalten, sollten deshalb Kontrollen des Glukosespiegels in Betracht
gezogen werden.
Interaktionen
Spezifische Interaktionsstudien mit Bicalutamid wurden nicht durchgeführt.
Zwischen Bicalutamid und LHRH-Analoga sind keine pharmakodynamischen oder
pharmakokinetischen Interaktionen bekannt.
Pharmakokinetische Interaktionen
Interaktionen an der Proteinbindung: In-vitro-Studien zeigten eine Verdrängung von Warfarin aus
der Plasmaproteinbindung (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Interaktionen mit CYP450-Enzymen: In-vitro-Studien zeigten, dass das R-Enantiomer ein Hemmer
von CYP 3A4 und in geringerem Ausmass von CYP 2C9, 2C19 und 2D6 ist. Bei Dosierungen bis zu
150 mg pro Tag wurden weder eine Enzyminduktion noch eine Hemmung des Antipyrin-
Metabolismus beobachtet.
Die AUC von Midazolam war nach Co-Administration mit Bicalutamid 50 mg während 28 Tagen
um bis zu 80% erhöht. Für Arzneimittel mit geringer therapeutischer Breite (z.B. Cisaprid oder
Ciclosporin) könnte eine solche Interaktion relevant sein. Bei Co-Administration solcher
Arzneimittel mit Bicalutamid ist daher Vorsicht geboten.
Pharmakodynamische Interaktionen
Da eine Androgen-Entzugstherapie das QT-Intervall verlängern kann, sollte vor einer gleichzeitigen
Anwendung von Bicalutamid mit Arzneimitteln, die bekanntermassen das QT-Intervall verlängern
oder möglicherweise Torsade de Pointes induzieren, eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung
erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Zu diesen Arzneimitteln gehören
beispielsweise Antiarrhythmika der Klasse IA (z.B. Chinidin, Disopyramid) oder Klasse III (z.B.
Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid) sowie Methadon, Moxifloxacin und Antipsychotika.
Schwangerschaft/Stillzeit
Bicalutamid-Teva ist nur zur Anwendung bei Männern bestimmt und bei Frauen kontraindiziert.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Spezielle Untersuchungen zum Einfluss auf das Reaktionsvermögen beim Lenken von Fahrzeugen
oder beim Bedienen von Maschinen liegen nicht vor. Patienten, bei denen unerwünschte Wirkungen
wie Schwindel und/oder Schläfrigkeit auftreten, sollten beim Autofahren und beim Bedienen von
Maschinen Vorsicht walten lassen.
Unerwünschte Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind dosisabhängig und ergeben sich überwiegend aus der
pharmakologischen Wirkung von Bicalutamid. Solche sind Hitzewallungen, Gynäkomastie und
Berührungsempfindlichkeit der Brust.
Die Häufigkeiten der unerwünschten Wirkungen sind wie folgt definiert: Sehr häufig (≥1/10), häufig
(<1/10, ≥1/100), gelegentlich (<1/100, ≥1/1000), selten (<1/1000, ≥1/10'000), sehr selten
(<1/10'000), unbekannt (basierend überwiegend auf Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung,
genaue Häufigkeit kann nicht abgeschätzt werden.
Bicalutamid-Teva 150 mg (Monotherapie) (zu den in der Kombinationstherapie mit LHRH-Analoga
beobachteten unerwünschten Wirkungen siehe unten)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Anämie.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeit, Urtikaria, Angioödem.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Gewichtszunahme, verringerter Appetit, Diabetes mellitus, Hyperglykämie.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Depressionen, verminderte Libido.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schläfrigkeit, Schwindel.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hitzewallungen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: interstitielle Lungenerkrankung (über Todesfälle wurde berichtet).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Obstipation, Dyspepsie, Nausea, Abdominalschmerzen, Flatulenz.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Häufig: Hepatotoxizität, Transaminasenerhöhung, Ikterus.
Gelegentlich: schwere Leberfunktionsstörungen.
Selten: Leberversagen (über Todesfälle wurde berichtet).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Exanthem (10%).
Häufig: Alopezie, Pruritus, Hirsutismus.
Selten: Photosensibilitätsreaktionen.
Unbekannt: trockene Haut, vermehrter Haarwuchs.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Rückenschmerzen (15,9%), Beckenschmerzen (13%), Thoraxschmerzen (11%).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Hämaturie.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr häufig: Spannungsgefühl/Schmerzen in der Brust (73,7%), Gynäkomastie (68,8%).
Häufig: erektile Dysfunktion.
Allgemeine Erkrankungen
Sehr häufig: Asthenie (15%).
Häufig: Ödeme.
Bicalutamid-Teva 50 mg (in Kombination mit einem LHRH-Agonisten)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Anämie (12,7%).
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeit, Urtikaria.
Unbekannt: Angioödem.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Gewichtsabnahme, Hyperglykämie, verringerter Appetit, Gewichtszunahme, Diabetes
mellitus.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Depressionen, verminderte Libido.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schwindel (10,2%).
Häufig: Schläfrigkeit.
Herzerkrankungen
Häufig: Herzinfarkt, Herzversagen.
Gefässerkrankungen
Sehr häufig: Hitzewallungen (bis zu 49%).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: interstitielle Lungenerkrankung (über Todesfälle wurde berichtet).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Obstipation (16,7%), Nausea (14,0%), Abdominalschmerzen (11,5%).
Häufig: Dyspepsie, Flatulenz.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Häufig: Hepatotoxizität, Erhöhung der Transaminasen, Ikterus.
Gelegentlich: schwere Leberfunktionsstörungen.
Selten: Leberversagen (über Todesfälle wurde berichtet).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Alopezie, trockene Haut, Exanthem, Pruritus, Hirsutismus.
Selten: Photosensibilitätsreaktionen.
Unbekannt: vermehrter Haarwuchs.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Rückenschmerzen (15,9%), Beckenschmerzen (13%), Thoraxschmerzen (11,0%).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr häufig: Hämaturie (12,0%).
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr häufig: Gynäkomastie (ca. 10%), Spannungsgefühl/Schmerzen in der Brust (<10%).
Häufig: erektile Dysfunktion.
Allgemeine Erkrankungen
Sehr häufig: Asthenie (22.2%), Ödeme (13,2%).
Überdosierung
Es sind keine Fälle von Überdosierung beim Menschen bekannt. Es gibt kein spezifisches Antidot,
die Behandlung bleibt symptomatisch. Die Durchführung einer Dialyse ist nicht sinnvoll, da
Bicalutamid-Teva eine hohe Proteinbindung aufweist und in Form seiner Metaboliten über die
Nieren und Galle ausgeschieden wird (siehe «Pharmakokinetik»). Generelle supportive Massnahmen
sind indiziert, insbesondere eine regelmässige Überwachung der lebenswichtigen Funktionen.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: L02BB03
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Bicalutamid ist ein nichtsteroidales Antiandrogen, welches keine weiteren endokrinen Eigenschaften
aufweist. Bicalutamid ist ein Racemat, wobei fast ausschliesslich das (R)-Enantiomer für die
antiandrogene Wirkung verantwortlich ist. Es bindet kompetitiv an Androgenrezeptoren, ohne die
Genexpression zu aktivieren, und verhindert so die Androgenwirkung. Dies führt zu einer Regression
des Prostatatumors. Die endogene Androgen- und Estrogenproduktion wird nicht beeinträchtigt. Die
Beendigung der Therapie mit Bicalutamid-Teva kann zu einem Antiandrogen-Entzug Syndrom
führen.
Klinische Wirksamkeit
Bei Kombination von Bicalutamid-Teva 50 mg mit einem LHRH-Agonisten (bzw. Orchiektomie) ist
sowohl die testikuläre wie auch die adrenale Androgenproduktion unterdrückt.
Bei metastasierendem Prostatakarzinom ist nur die Kombinationstherapie untersucht.
Bicalutamid 150 mg wurde bei 8113 Patienten mit lokalisiertem (T1-T2, N0-Nx, M0) oder lokal
fortgeschrittenem (T3-T4, alle N, M0; T1-T2, N+, M0), nicht metastasiertem Prostata-Karzinom in
einem Programm von 3 doppelblinden Placebo kontrollierten Studien untersucht. In einer
kombinierten Analyse aller drei Studien, in welcher Bicalutamid adjuvant nach radikaler
Prostatektomie oder Strahlentherapie (Studie 23) oder entweder adjuvant oder als Ersttherapie
(watchful waiting) eingesetzt wurde (Studien 24 und 25), zeigte sich bei einer medianen
Beobachtungsdauer von 9,7 Jahren eine Progression der Erkrankung unter Bicalutamid bei 36,6%
und unter Placebo bei 38,1% (Hazard Ratio [= HR] 0,85; [CI 95% 0,79-0,91]) (p= 0,001).
Hinsichtlich des Gesamtüberlebens wurde bei einer Mortalität von 31,8% nach einer medianen
Beobachtungsdauer von 9,7 Jahren kein Unterschied zu Placebo festgestellt (HR 1,01 [CI 95% 0,94-
1,09]). In exploratorischen Subgruppenanalysen (Patienten mit lokalisierter bzw. fortgeschrittener
Erkrankung) waren einige Tendenzen ersichtlich.
Bei Patienten mit lokalisierter Erkrankung ergab sich für die Behandlung mit Bicalutamid 150 mg
kein signifikanter Unterschied zu Placebo im progressionsfreien Überleben oder im
Gesamtüberleben, in der Untergruppe watchful waiting fand sich ein Trend zu verminderter
Lebensdauer (HR 1,15; CI 95% 1,00-1,32).
Bei Patienten mit lokal fortgeschrittener Erkrankung waren die Ereignisse im progressionsfreien
Überleben unter Bicalutamid weniger häufig als unter Placebo, und zwar bei watchful waiting 73,1%
vs. 78,3% (HR 0,67 Cl 95% 0,56-0,80), bei adjuvanter Therapie nach Strahlentherapie 55,3% vs.
71,5% (HR 0,62 Cl 95% 0,47-0,83) und nach radikaler Prostatektomie 28,2% vs. 30,3% (HR 0,85 Cl
95% 0,71-1,01). Das Gesamtüberleben war in der Untergruppe Strahlentherapie mit 72 vs. 82 (HR
0,70 [CI 95% 0,51-0,97]) (p= 0,031) Ereignisse verbessert.
Das Nutzen-Risiko-Profil für die Anwendung von Bicalutamid bei lokalisierter Erkrankung wird als
unvorteilhaft angesehen. Bei lokal fortgeschrittener Erkrankung ist die Wirksamkeit der adjuvanten
Behandlung im erfassten Zeitraum erst bei hohem Risiko zur Progression erkennbar. Bei Patienten
nach radikaler Prostatektomie besteht ein geringes Progressionsrisiko.
In einer kombinierten Analyse von zwei Studien in der Erstlinien Therapie an 480 Patienten mit lokal
fortgeschrittenem, nicht metastasiertem Prostatakarzinom (medianer Follow-up 6,3 Jahre,
Gesamtmortalität 56%) zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der
Behandlung mit Bicalutamid 150 mg und einer chirurgischen oder medikamentösen Kastration in der
Zeit bis zur Progression (HR 1,20 [Cl 95% 0,96 bis 1,51]) und im Gesamtüberleben, (HR 1,05 [Cl
95% 0,81 bis 1,36]). Die Noninferiorität zwischen beiden Behandlungen ist nicht gezeigt.
In einer weiteren kombinierten Analyse von zwei Studien an 805 unvorbehandelten Patienten mit
metastasierendem Prostatakarzinom (M1) war bei einer Mortalitat von 43% Bicalutamid 150 mg im
Gesamtüberleben weniger wirksam als Kastration (HR 1,30 [CI 95% 1,04-1,65]) mit einem
numerischen Unterschied von 6 Wochen.
Pharmakokinetik
Absorption
Bicalutamid liegt als Racemat, d.h. als Gemisch aus (R)- bzw. (S)-Enantiomer vor. Die beiden
Enantiomere werden nach einer Einmalgabe von 50 mg bzw. 150 mg Bicalutamid unterschiedlich
absorbiert, was auch zu unterschiedlichen Plasmakonzentrationen führt.
Cmax [ng/ml]
tmax [h]
AUC0-∞ [µg
h/ml]
50 mg 150 mg 50 mg 150 mg 50 mg 150 mg
(R)-Bicalutamid 741
1445
(S)-Bicalutamid 66,1
4,04
Bei einer täglichen Dosierung von 1× 10 mg bis 1× 150 mg steigt die Plasmakonzentration direkt
proportional zur Dosis an.
Die Nahrungsaufnahme scheint keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von
Bicalutamid auszuüben.
Distribution
Bicalutamid als Racemat wird zu 96%, das R-Enantiomer zu >99% an Plasmaproteine gebunden.
Bei einer täglichen Dosierung von 50 mg bzw. 150 mg beträgt die css des (R)-Enantiomers ca. 9
µg/ml bzw. 22 µg/ml. Im Steady-State beträgt der Anteil des für die antiandrogene Wirkung
verantwortlichen (R)-Enantiomers 99% der gesamten im Plasma vorhandenen Enantiomere.
Metabolismus
Bicalutamid wird extensiv in der Leber metabolisiert. Dies erfolgt vor allem durch Oxidation und
Glucuronidierung. (S)-Bicalutamid wird hauptsächlich durch Glucuronidierung metabolisiert. In-
vitro-Studien haben auch einen oxidativen Metabolismus dieses Enantiomers durch CYP 3A4
gezeigt. In vitro-Daten von (R)-Bicalutamid sind aufgrund des sehr langsamen Metabolismus
weniger eindeutig. Es scheint, dass CYP 3A4 am oxidativen Metabolismus beteiligt ist.
Elimination
Die Metaboliten von Bicalutamid werden ungefähr zu gleichen Teilen über Niere (36%) und Galle
(43%) ausgeschieden. Die Hauptmetaboliten im Urin sind Glucuronid-Konjugate des Bicalutamid
und Hydroxy-Bicalutamid. Hydroxy-Bicalutamid ist pharmakologisch inaktiv. Aufgrund der
chemischen Struktur ist auch nicht anzunehmen, dass das Bicalutamid-Glucuronid eine androgene
Wirkung haben könnte. In den Faeces werden Bicalutamid und Hydroxy-Bicalutamid gefunden, die
wahrscheinlich durch enzymatische Spaltung der entsprechenden Glucuronid-Konjugate durch die
Darmflora entstanden sind. Die mittlere Plasmahalbwertszeit des (S)-Enantiomers beträgt 1,3 Tage,
jene des (R)-Enantiomers ca. 5,75 Tage. Auf Grund der langen Halbwertszeit weist das (R)-
Enantiomer bei täglicher Verabreichung der vorgeschriebenen Dosis (1× 50 mg/Tag oder 1× 150
mg/Tag) im Plasma einen Kumulationsfaktor von ca. 10 auf.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten
Die Pharmakokinetik wird nicht durch das Alter beeinflusst.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Leichte bis mittelschwere Nierenerkrankungen scheinen keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik
auszuüben. Es liegen keine Daten vor zur Pharmakokinetik bei Patienten mit schwerer
Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <20 ml/Min.).
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Leichte Lebererkrankungen scheinen keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik auszuüben. Es gibt
aber Hinweise für eine Verlangsamung der Elimination des (R)-Enantiomers bei Patienten mit
mässigen oder schweren Leberleiden (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen» und
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Präklinische Daten
Karzinogenität/Mutagenität
Bicalutamid war in in-vitro Tests nicht mutagen und in-vitro und in-vivo Tests nicht klastogen.
Studien zur Bestimmung der Karzinogenität von Bicalutamid wurden an weiblichen und männlichen
Ratten und Mäusen über einen Zeitraum von 2 Jahren durchgeführt. Bicalutamid wurde oral in einer
Dosis von 5, 15 oder 75 mg/kg/Tag verabreicht. Es wurden einige Organveränderungen beobachtet,
die auf die antiandrogene Aktivität von Bicalutamid zurückgeführt werden könnten. Hierzu zählen
gutartige Tumore der testikulären Interstitialzellen (Leydigzellen) bei männlichen Ratten und uterine
Adenokarzinome bei weiblichen Ratten. Bisher gibt es keine Hinweise auf Leydigzellhyperplasien
bei Patienten unter der Bicalutamid-Teva-Therapie. Uterine Tumore sind für die hier behandelte
Indikation irrelevant.
Bei männlichen Mäusen wurde bei der Dosierung von 75 mg/kg/Tag (Plasmakonzentration um das
2-fache höher als beim Menschen) eine geringe Zunahme der Inzidenz an Leberzellkarzinomen
festgestellt. Ratten zeigten bei einer Dosierung von >5 mg/kg/Tag (weniger als die beim Menschen
therapeutisch maximal empfohlene Dosis von 150 mg) eine erhöhte Inzidenz an benignen
follikulären Schilddrüsenadenomen. Beide zuletzt genannten Veränderungen waren Progressionen
nicht-neoplastischer Prozesse, die mit der hepatischen Enzyminduktion zusammenhängen, wie sie in
tierexperimentellen Toxizitätsstudien beobachtet wurden. Beim Menschen wurde eine derartige
Enzyminduktion unter Bicalutamid nicht beobachtet.
Ein bekannter Klasseneffekt von Antiandrogenen ist die Atrophie von Samenkanälchen der Hoden.
Dieser Effekt wurde bei allen untersuchten Spezies beobachtet. 4 Monate nach dem Beenden der
Dosierungsperiode in einer 6-monatigen Rattenstudie (mit Dosen, welche etwa dem 1,5- oder 0,6-
fachen der therapeutischen Konzentration beim Menschen entsprachen (50 mg oder 150 mg)), war
die testikuläre Atrophie wieder reversibel. 24 Wochen nach einer Dosierungsperiode einer 12-
monatigen Rattenstudie (mit Dosen, welche dem 2- oder 0,9-fachen der empfohlenen therapeutischen
Konzentration beim Menschen entsprachen (50 oder 150 mg)) war die Atrophie nicht reversibel. Die
Inzidenz der testikulären Atrophie in Hunden war nach einer 12-monatigen Periode wiederholter
Dosierung (mit Dosen, welche dem 7- oder 3-fachen der empfohlenen therapeutischen Konzentration
im Menschen (50 mg oder 150 mg) entsprachen) die gleiche in behandelten Hunden wie in
Kontrollhunden nach einer 6-monatigen Erholungsperiode.
Fertilität
Die Verabreichung von Bicalutamid kann zu einer Hemmung der Spermatogenese führen. Die
Langzeitwirkung von Bicalutamid auf die männliche Fertilität wurde nicht untersucht. Bei
männlichen Ratten unter Bicalutamid 250 mg/kg/Tag (weniger als die beim Menschen therapeutisch
maximal empfohlene Dosis von 150 mg) war bei der ersten Paarung das präkoitale Intervall und die
Zeit bis zur erfolgreichen Paarung verlängert. Es wurde kein Effekt auf die Fertilität nach
erfolgreicher Paarung beobachtet. Diese Wirkungen waren 7 Wochen nach Ende einer 11-wöchigen
Dosierungsperiode aufgehoben. Eine reversible Beeinträchtigung der männlichen Fertilität wurde in
Tierstudien beobachtet. Daher kann beim Mann eine zeitlich begrenzte Beeinträchtigung der
Fertilität oder eine Periode der Infertilität nicht ausgeschlossen werden.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30 °C und vor Licht geschützt aufbewahren. Für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Zulassungsnummer
58427 (Swissmedic).
Packungen
Bicalutamid-Teva Filmtabletten 50 mg: 30 (B)
Bicalutamid-Teva Filmtabletten 50 mg: 100 (B)
Bicalutamid-Teva Filmtabletten 150 mg: 30 (B)
Bicalutamid-Teva Filmtabletten 150 mg: 100 (B)
Zulassungsinhaberin
Teva Pharma AG, Basel.
Stand der Information
Dezember 2017.
Interne Versionsnummer: 5.1