Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Zithromax® Sachets
Pfizer PFE Switzerland GmbH
Was ist Zithromax und wann wird es angewendet?
Zithromax ist ein Antibiotikum, das viele bakterielle Erreger von Infektionen hemmt.
Zithromax darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin
·zur Behandlung folgender Infektionen angewendet werden:
·Infektionen der Atemwege einschliesslich Lungenentzündungen, akute Verschlimmerung der
chronischen Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündungen, Entzündung im Rachenbereich und
Angina.
·Mittelohrentzündungen.
·Haut- und Wundinfektionen.
·Bestimmte durch Chlamydien bedingte Infektionen der Harnwege und Geschlechtsorgane.
·zur Prophylaxe folgender Infektion angewendet werden:
·Sogenannte MAK-Infektion (Mycobacterium-avium-intrazellulare-Komplex-Infektion), die bei
immungeschwächten Patienten oder Patientinnen auftreten kann.
Was sollte dazu beachtet werden?
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zur Behandlung ihrer
gegenwärtigen Krankheit oder zur Prophylaxe einer Infektion, die durch einen gewissen Erreger
hervorgerufen wird, verschrieben.
Das Antibiotikum Azithromycin in Zithromax ist nicht gegen alle Mikroorganismen, welche
Infektionskrankheiten verursachen, wirksam. Die Anwendung eines falsch gewählten oder nicht
richtig dosierten Antibiotikums kann Komplikationen verursachen. Wenden Sie es deshalb nie von
sich aus für die Behandlung anderer Erkrankungen oder anderer Personen an. Auch bei späteren
neuen Infektionen bzw. wiederholter Prophylaxe dürfen Sie Zithromax nicht ohne erneute ärztliche
Konsultation anwenden.
Wenn Sie eine Überdosis Zithromax eingenommen haben, müssen Sie sich in ärztliche Behandlung
begeben.
Hinweis für Diabetiker/innen
Wenn Sie Diabetiker/in sind und Zithromax Sachets bekommen, müssen Sie den Zuckergehalt
(Saccharose) der Sachets berücksichtigen.
1 Sachet zu 100 mg Azithromycin enthält 1.9 g verwertbare Kohlenhydrate.
1 Sachet zu 300 mg Azithromycin enthält 5.8 g verwertbare Kohlenhydrate.
1 Sachet zu 500 mg Azithromycin enthält 4.8 g verwertbare Kohlenhydrate.
Wann darf Zithromax nicht angewendet werden?
Patienten oder Patientinnen, welche eine bekannte oder vermutete Überempfindlichkeit (Allergie)
auf Azithromycin, Erythromycin andere Makrolid- oder Ketolid-Antibiotika oder andere Zithromax-
Inhaltsstoffe haben, dürfen Zithromax nicht einnehmen.
Machen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darauf aufmerksam, falls Sie einmal auf Antibiotika mit
Nebenwirkungen reagiert haben oder wenn Sie eine frühere Behandlung mit Zithromax nicht gut
vertragen haben.
Wann ist bei der Einnahme von Zithromax Vorsicht geboten?
Während der Behandlung mit Zithromax kann es zu Lichtempfindlichkeitsreaktionen kommen
(Auftreten von Hautausschlägen). Meiden Sie deshalb während und mindestens 7 Tage nach der
Einnahme von Zithromax direktes Sonnenlicht und Solarien.
Während der Behandlung mit Zithromax wurden selten schwere allergische Reaktionen wie
Schwellungen der Haut und Schleimhäute, des Gesichts, der Zunge und des Kehlkopfes,
Herzklopfen, Blutdruckabfall (bis hin zu Ohnmacht und Schock) und Atemnot oder
Atembeschwerden sowie schwere Hautreaktionen (gerötete Schwellung mit zahlreichen kleinen
Pusteln (akute generalisierte exanthematöse Pustulosis), Stevens-Johnson-Syndrom, toxische
epidermale Nekrolyse, DRESS-Syndrom) beobachtet. Diese schweren Krankheitsbilder mit Blasen-
und Geschwürbildung betreffen vor allem die Schleimhäute. Zusätzlich zeigen sich auf der Haut
ebenfalls typische Schäden (münzgrosse Hautrötungen mit einer zentralen Hauterhebung oder
Blase). Hinzu kommen häufig hohes Fieber und körperliche Abgeschlagenheit. Zithromax ist bei den
ersten Anzeichen solcher allergischen Reaktionen abzusetzen und der Arzt / die Ärztin zu
kontaktieren.
Zithromax sollte mit Vorsicht angewendet werden, wenn Sie an einer Herzerkrankung leiden, wenn
Sie andere Medikamente einnehmen, welche eine Rhythmusstörung verursachen können oder wenn
Sie unter Elektrolytstörungen leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin,
·wenn Sie bekanntermassen an einer Herzmuskelerkrankung oder unregelmässigem oder
verlangsamtem Herzschlag leiden oder eine Auffälligkeit im Elektrokardiogramm (EKG) haben, die
«Verlängerung der QT-Zeit» genannt wird.
·wenn Sie Antiarrhythmika, Antidepressiva, Antibiotika oder antipsychotische Medikamente
einnehmen.
·wenn Sie an Elektrolytstörungen leiden.
Zithromax soll bei älteren Patienten, welche empfindlicher für Arzneimittel-Einflüsse auf das Herz
(Herzrhythmusstörungen) reagieren können, mit Vorsicht angewendet werden.
Wenn Sie unter einer Leberfunktionsstörung leiden, dürfen Sie Zithromax nur unter engmaschiger
ärztlicher Kontrolle einnehmen. Bei Auftreten von Symptomen einer Hepatitis (Leberentzündung)
wie Schwächegefühl, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen, Müdigkeit,
Gelbfärbung der Augen (Bindehaut) und Haut, entfärbter Stuhl, muss unverzüglich der Arzt / die
Ärztin kontaktiert werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie während oder nach der Behandlung mit
Zithromax schweren anhaltenden Durchfall bekommen. Das Präparat ist in diesem Fall abzusetzen
und es dürfen keine Arzneimittel, welche die Darmperistaltik (Darmbewegung) hemmen,
eingenommen werden.
Unter einer Behandlung mit Zithromax wurde über das Auftreten oder die Verschlimmerung von
Beschwerden eines bestimmten Muskelleidens (Myasthenia gravis) berichtet.
Nach Anwendung von Azithromycin, dem Wirkstoff von Zithromax, bei Neugeborenen (Behandlung
in den ersten 42 Tagen nach der Geburt), wurden Fälle einer Verengung im Bereich des
Magenausgangs (kindliche hypertrophische Pylorusstenose, IHPS) berichtet. Kontaktieren Sie Ihren
Arzt oder Ihre Ärztin, wenn es bei Ihrem bzw. dem von Ihnen betreuten Kind zu Erbrechen oder
Irritationen beim Füttern kommt.
Nehmen Sie während der Behandlung mit Zithromax keine Arzneimittel mit dem Wirkstoff
Ergotamin oder Ergotamin-Abkömmlingen (z.B. Dihydergot®, Cafergot®, Bellergal®) ein.
Nehmen Sie Zithromax nicht gleichzeitig mit magensäurehemmenden Arzneimitteln (Antacida) ein.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie Arzneimittel, die das Immunsystem
unterdrücken (Immunsuppressiva), Antikoagulantien (Blutverdünnungsmittel), Herzglykoside (wie
z.B. Digoxin und Colchicin) oder Mittel gegen Migräne, Allergien, HIV Infektion oder Tuberkulose
einnehmen.
Nach der Markteinführung wurde über Muskelerkrankungen (Rhabdomyolyse) bei Patienten
berichtet, die Zithromax gleichzeitig mit Cholesterinsenkern (Statinen) erhielten.
Dieses Produkt enthält Saccharose und ist daher für Patienten und Patientinnen mit Fructose-
Intoleranz, Saccharase-Isomaltase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption (seltene
Stoffwechselkrankheiten) nicht angezeigt.
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu
bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie:
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte) einnehmen oder äusserlich anwenden (Externa)!
Darf Zithromax während der Schwangerschaft oder der Stillzeit eingenommen werden?
Untersuchungen am Tier zeigten keine Schädigung des Foetus. Untersuchungen bei schwangeren
Frauen wurden aber nicht durchgeführt. Das Arzneimittel geht in die Muttermilch über, daher soll
Zithromax während der Stillzeit nicht angewendet oder es soll abgestillt werden.
Vorsichtshalber sollten Sie während der Schwangerschaft und Stillzeit möglichst auf Arzneimittel
verzichten und Zithromax nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin einnehmen.
Wie verwenden Sie Zithromax?
Grundsätzlich soll die vom Arzt oder von der Ärztin verordnete Dosierung und Behandlungsdauer
genau eingehalten werden, um den vollen Nutzen von Zithromax zu erhalten. Falls vom Arzt oder
von der Ärztin nicht anders verordnet, gelten folgende übliche Dosierungen:
Bei allen Indikationen, mit Ausnahme von der MAK Prophylaxe, muss Zithromax einmal täglich
eingenommen werden.
Zithromax Sachet kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Erwachsene
a.) Durch Chlamydien bedingte Infektionen der Harnwege und Geschlechtsorgane
Einmaldosis 1 g Zithromax (2 Sachets zu 500 mg).
b.) MAK (Mycobacterium-avium-intracellulare-Komplex) Prophylaxe
Die einmal wöchentliche Dosierung zur MAK Prophylaxe bei immungeschwächten HIV infizierten
Patienten oder Patientinnen beträgt 1'200 mg (4 Sachets zu 300 mg).
c.) Alle anderen Indikationen
1.-3. Tag: Einmal täglich 500 mg (1 Sachet zu 500 mg).
Kinder
a.) Alle Indikationen ausser MAK Prophylaxe
Bei Kindern älter als 6 Monate werden während 3 Tagen einmal pro Tag 10 mg/kg Körpergewicht
verabreicht.
Gewicht
(kg)
Alter
(Jahre)
Dosierung
Packung
Exakt 10
1.-3. Tag: einmal täglich 1 Sachet à 100 mg
Sachets 3× 100 mg
20-25
1.-3. Tag: einmal täglich 2 Sachets à 100 mg
Sachets 6× 100 mg
26-35
8-11
1.-3. Tag: einmal täglich 1 Sachet à 300 mg
Sachets 3× 300 mg
36-45
12-14
1.-3. Tag: einmal täglich 1 Sachet à 100 mg und 1
Sachet à 300 mg
Sachets 3× 100 mg 3×
300 mg
>45
Erwachsenendosierung 1.-3. Tag: einmal täglich 1
Sachet à 500 mg
Sachets 3× 500 mg
b.) MAK Prophylaxe
Die einmal wöchentliche Dosierung zur MAK Prophylaxe bei 12- bis 18-jährigen Kindern wird von
Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin berechnet und verschrieben.
Einnahme des Sachetinhalts
Der Sachet-Inhalt soll kurz vor Einnahme in einem zu einem Drittel mit Wasser gefüllten Glas
aufgeschwemmt werden.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung oder Therapiedauer. Wenn Sie glauben,
das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker
bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Zithromax haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Zithromax auftreten
Häufig (bei 1-10% der Patienten): Störungen im Magen-Darm-Trakt wie Appetitlosigkeit, Übelkeit,
Erbrechen, Durchfall, weicher Stuhl, Bauchschmerzen sowie Bauchkrämpfe, Verdauungsstörungen
und Verstopfung. Informieren Sie umgehend den Arzt oder die Ärztin, wenn während oder nach der
Behandlung mit Zithromax schwere und anhaltende Durchfälle auftreten.
Gelegentlich bis häufig (bei 0.1-10% der Patienten): Nach Anwendung von Azithromycin, dem
Wirkstoff von Zithromax, bei Neugeborenen (Behandlung in den ersten 42 Tagen nach der Geburt),
wurden Fälle einer Verengung im Bereich des Magenausgangs (kindliche hypertrophische
Pylorusstenose, IHPS) berichtet. Kontaktieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn es bei Ihrem
bzw. dem von Ihnen betreuten Kind zu Erbrechen oder Irritationen beim Füttern kommt.
Gelegentlich (bei 0.1-1% der Patienten): Blähungen, Pilzinfektionen, Scheidenentzündungen,
allergische Reaktionen mit Hautausschlag, Juckreiz und Nesselfieber, Nervosität, Benommenheit,
Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Missempfindungen (Parästhesien) und Müdigkeit.
Selten (bei 0.01-0.1% der Patienten): Ohnmacht, Schwindel, Krämpfe, Krampfanfälle,
Hyperaktivität, aggressive Reaktionen, Unwohlsein, Schwäche, Erregung, Angst, tiefer Blutdruck,
Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, schwere anhaltende Durchfälle,
Lichtempfindlichkeitsreaktionen (Hautreaktionen in Zusammenhang mit Sonnenlicht), schwerer
Hautausschlag, Muskelerkrankung (Myasthenia gravis) (siehe «Wann ist bei der Einnahme von
Zithromax Vorsicht geboten?»), Gelenkschmerzen und Zungenverfärbung. Störungen des
Geschmack/Geruchsinn sowie verminderte Berührungsempfindlichkeit.
Selten sind schwere allergische Reaktionen beobachtet worden. Wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt
oder Ihre Ärztin, falls obengenannte Nebenwirkungen oder allergische Symptome wie
Hautausschlag, Juckreiz, Rötung, Hautbläschen, Gesichtsoedem oder Atemnot auftreten.
Vor allem bei der Einnahme von höheren Dosen von Zithromax über eine längere Zeit wurden selten
Hörstörungen, einschliesslich Ohrenklingen, Taubheit und komplettem/teilweisem Hörverlust,
beobachtet. Die meisten dieser Symptome bildeten sich wieder zurück. Konsultieren Sie bei
Auftreten solcher Symptome Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Abnormale Nieren- Bauchspeicheldrüsen- und Leberfunktion (inklusive Entzündung der
Bauchspeicheldrüse, Leberentzündung und Gelbsucht, Leberversagen, akutes Nierenversagen),
wurden selten beobachtet. Konsultieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Bauchschmerzen,
Appetitlosigkeit, Müdigkeit oder eine Gelbfärbung der Haut auftreten.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder
Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zum auf der Packung mit «EXP» angegebenen Datum verwendet
werden.
Aufbewahrung/Lagerung
Bei Raumtemperatur (15-25 °C), in der Originalpackung und ausser Reichweite von Kindern
aufbewahren. Nach Beendigung der Behandlung soll die Zithromax Packung mit dem restlichen
Inhalt Ihrer Abgabestelle (Arzt oder Apotheker bzw. Ärztin oder Apothekerin) zum fachgerechten
Entsorgen zurückgebracht werden.
Weitere Auskünfte über Zithromax erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder
Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Zithromax enthalten?
1 Sachet Zithromax enthält:
Wirkstoff: Azithromycin 100, bzw. 300, bzw. 500 mg in Form von Azithromycin Dihydrat;
Hilfsstoffe: Saccharose (1.9 g resp. 5.8 g resp. 4.8 g), wasserfreies Trinatriumphosphat,
Hydroxypropyl-Cellulose, Xanthan Gummi; Aromatica: künstliches Kirschenaroma, künstliches
Vanillearoma (enthält Vanillin und Ethylvanillin), künstliches Bananenaroma.
Zulassungsnummer
51999 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Zithromax? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.
Sachets:
3 Sachets zu 100 mg
3 Sachets zu 300 mg
3 Sachets zu 500 mg
Zulassungsinhaberin
Pfizer PFE Switzerland GmbH, Zürich.
Azithromycin: Lizenz von Pliva, Zagreb (Kroatien).
Diese Packungsbeilage wurde im Februar 2019 letztmals durch die Arzneimittelbehörde
(Swissmedic) geprüft.
PIL V012
Fachinformation
Zithromax®
Pfizer PFE Switzerland GmbH
Zusammensetzung
Wirkstoff: Azithromycinum (ut A. dihydricum).
Hilfsstoffe:
Filmtabletten: Amylum pregelificatum, Calcii hydrogenophosphas anhydricus, Croscarmellosum
natricum, Aqua purificata, Magnesii stearas, Natrii laurilsulfas; Color.: White Opadry® (Lactosum,
Hydroxypropylmethylcellulosum (E464), Titanii dioxidum (E171), Triacetinum).
Pulver zur Herstellung einer Suspension: Saccharum, Natrii phosphas anhydricus,
Hydroxypropylcellulosum, Xanthani Gummi; Aromatica: Aroma cerasi artificiale FMC11929,
Aroma vanillae artificiale FMC11489 (enthält Vanillinum und Ethylvanillinum), Aroma bananae
artificiale FMC15223.
5 ml zubereitete Suspension enthalten 3.87 g Zucker.
Hinweis für Diabetiker
Der Zuckergehalt der Suspension muss berücksichtigt werden, wenn Zithromax Suspension für
Diabetiker verschrieben wird.
Sachet: Saccharum, Natrii phosphas anhydricus, Hydroxypropylcellulosum, Xanthani Gummi;
Aromatica: Aroma cerasi artificiale FMC11929, Aroma vanillae artificiale FMC11489 (enthält
Vanillinum und Ethylvanillinum), Aroma bananae artificiale FMC15223.
1 Sachet zu 100 mg enthält 1.9 g Zucker.
1 Sachet zu 300 mg enthält 5.8 g Zucker.
1 Sachet zu 500 mg enthält 4.8 g Zucker.
Hinweis für Diabetiker
Der Zuckergehalt des Sachets muss berücksichtigt werden, wenn Zithromax Sachet für Diabetiker
verschrieben wird.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Filmtabletten
Filmtabletten zu 250 mg Azithromycinum (ut A. dihydricum) (weiss, kapselförmig, graviert mit
«ZTM 250») und Filmtabletten zu 500 mg Azithromycinum (ut A. dihydricum) (weiss,
kapselförmig, graviert mit «ZTM 500», Zierbruchrille).
Pulver zur Herstellung einer Suspension
5 ml zubereitete Suspension enthalten 200 mg Azithromycin (ut. A. dihydricum). Azithromycin
Pulver zur Herstellung einer Suspension ist ein trockenes Pulver, das nach Zubereitung mit Wasser
eine weisse bis gebrochen weisse Suspension ergibt.
Sachets
Die mit einem Sachet zubereitete Suspension enthält 100 mg, 300 mg oder 500 mg Azithromycin (ut.
A. dihydricum). Azithromycin Sachets enthalten ein trockenes Pulver, das bei Zugabe in Wasser eine
weisse bis gebrochen weisse Suspension ergibt.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Azithromycin ist bei den folgenden Infektionen, die durch empfindliche Mikroorganismen
hervorgerufen werden, indiziert:
·bei Infektionen des unteren Respirationstraktes: akute Exacerbation der chronischen Bronchitis,
ambulant erworbene, leichte bis mittelschwere Pneumonie, die durch Pneumokokken, Haemophilus
influenzae und Moraxella catarrhalis hervorgerufen werden und die sich für eine orale Therapie
eignen.
·bei Infektionen des oberen Respirationstraktes einschliesslich Sinusitis, Tonsillitis und Pharyngitis
(Penicillin ist üblicherweise das Medikament der Wahl zur Behandlung einer Streptococcus
pyogenes-Pharyngitis und schliesst eine Prophylaxe des rheumatischen Fiebers mit ein).
Azithromycin ist im Allgemeinen gegen Streptokokken im Oropharynx wirksam, jedoch sind
Untersuchungsresultate, welche die Wirksamkeit von Azithromycin bei der anschliessenden
Verhütung des rheumatischen Fiebers belegen, zur Zeit nicht vorhanden.
·bei der Otitis media.
·bei Haut- und Wundinfektionen.
·bei nicht-gonorrhoischer Urethritis und Cervicitis hervorgerufen durch Chlamydia trachomatis. Eine
gleichzeitige Infektion mit Gonokokken oder Treponema pallidum sollte ausgeschlossen werden, da
diese Erreger nicht beeinflusst werden.
·Prophylaxe der intrazellulären Mycobacterium avium-Komplex-Infektion (MAK) bei HIV
infizierten Patienten über 12 Jahren, die weniger als 100 CD4-Lymphozyten/µl haben.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollen beachtet werden,
insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz.
Dosierung/Anwendung
Zithromax soll einmal täglich eingenommen werden.
Die 250 mg Zithromax Filmtabletten sollen ganz geschluckt und nicht geteilt werden.
Die 500 mg Zithromax Filmtabletten können zur Erleichterung der Einnahme geteilt werden, nicht
aber zur Verwendung einer halben Einheit.
Zithromax Filmtabletten, Suspension und Sachets können zusammen mit der Nahrung oder ohne
Nahrung eingenommen werden.
Übliche Dosierung
a) Erwachsene
Alle Indikationen mit Ausnahme von Chlamydia trachomatis Infektionen und MAK-Prophylaxe
Die Gesamtdosis beträgt 1'500 mg und soll wie folgt verabreicht werden: 1.-3. Tag: 500 mg pro Tag
(1 Sachet zu 500 mg oder 1 Filmtablette zu 500 mg oder 2 Filmtabletten zu 250 mg).
Chlamydia trachomatis Infektionen
Sexuell übertragbare Krankheiten, welche durch Chlamydia trachomatis hervorgerufen werden,
werden mit einer oralen Einmaldosis von 1'000 mg Azithromycin (2 Sachets zu 500 mg oder 2
Filmtabletten zu 500 mg oder 4 Filmtabletten zu 250 mg) behandelt.
MAK-Prophylaxe
Zur Prophylaxe gegen MAK-Infektionen bei Patienten mit HIV-Infektionen beträgt die Dosis
1'200 mg einmal pro Woche (4 Sachets zu 300 mg oder 30 ml Suspension (200 mg/5 ml)).
b) Pädiatrie
Alle Indikationen mit Ausnahme von MAK-Prophylaxe
Die Gesamtdosis bei Kindern älter als 6 Monate beträgt 30 mg/kg Körpergewicht (KG). Während 3
Tagen sollen einmal pro Tag 10 mg/kg KG verabreicht werden.
Kinder mit einem Körpergewicht von weniger als 45 kg sollten mit der Zithromax Suspension oder
den Zithromax Sachets behandelt werden. Resultate mit Kindern unter 6 Monaten fehlen.
Für Kinder, die weniger als 20 kg wiegen, soll die Azithromycin Suspension so genau wie möglich
mit Hilfe der beigelegten 10 ml Dosier-Spritze abgemessen werden. Die Dosierspritze ist mit 0.25 ml
Markierungen eingeteilt. 0.25 ml Suspension entsprechen 10 mg Azithromycin.
Bei Kindern, die 20 kg oder mehr wiegen, soll die Azithromycin Suspension mit Hilfe des
beigelegten 5 ml Messlöffels entsprechend den folgenden Dosierungsempfehlungen verabreicht
werden.
Gewicht
(kg)
Alter
(Jahre)
Dosierung
Packung
<20
>½-4
1.-3. Tag:
einmal täglich 10 mg/kg KG
(Dosierspritze verwenden; 0.25 ml =
10 mg)
Suspension 15 ml (600 mg Flasche)
oder bei Kindern mit einem KG von
genau 10 kg Sachets 3× 100 mg
20-25
1.-3. Tag:
einmal täglich 1 Messlöffel = 5 ml
(200 mg) oder 2 Sachets zu 100 mg
Suspension 15 ml (600 mg Flasche)
oder Sachets 6× 100 mg
26-35
8-11
1.-3. Tag:
einmal täglich 1½ Messlöffel = 7.5 ml
(300 mg) oder 1 Sachet zu 300 mg
Suspension 30 ml (1'200 mg Flasche)
oder Sachets 3× 300 mg
36-45
12-14
1.-3. Tag:
einmal täglich 2 Messlöffel = 10 ml
(400 mg) oder 1 Sachet zu 100 mg und 1
Suspension 30 ml (1'200 mg Flasche)
oder Sachets 3× 100 mg und 3×
Sachet zu 300 mg
300 mg
>45
Erwachsenen-Dosierung
1.-3.Tag: einmal täglich 500 mg
Sachets 3× 500 mg oder
Filmtabletten 6× 250 mg bzw. 3×
500 mg
Zithromax Filmtabletten sollen nur an Kinder, die über 45 kg wiegen, verabreicht werden.
MAK-Prophylaxe (Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren)
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Azithromycin zur Prävention von MAK-Infektionen bei
Kindern wurde nicht untersucht. Aufgrund von pharmakokinetischen Daten bei Kindern entspricht
eine einmal wöchentliche Dosis von 20 mg/kg KG bei Kindern ungefähr einer einmal wöchentlichen
Dosis von 1'200 mg bei Erwachsenen, bei jedoch höheren Cmax-Werten. Die Dosis von 1'200 mg
einmal wöchentlich darf nicht überschritten werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Geriatrie
Es bedarf keiner Dosisanpassung beim älteren Patienten. Ältere Patienten sind anfälliger für
Torsades de Pointes oder Arrhythmien als jüngere Patienten (siehe «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit leicht bis mässig eingeschränkter Nierenfunktion (GFR 10-80 ml/min) ist keine
Dosisanpassung erforderlich. Azithromycin sollte mit Vorsicht bei Patienten mit schwerer
Nierenfunktionsstörung (GFR <10 ml/min) verabreicht werden (siehe «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberfunktionsstörung kann mit Vorsicht die gleiche
Dosierung wie bei Patienten mit normaler Leberfunktion angewendet werden (siehe Abschnitt
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik/Kinetik spezieller
Patientengruppen»).
Korrekte Einnahme
Die Filmtabletten sollen ganz geschluckt und nicht geteilt werden.
Zithromax Filmtabletten, Suspension und Sachets können mit oder ohne Nahrung eingenommen
werden. Die vorgängige Nahrungseinnahme kann die gastrointestinale Verträglichkeit von
Azithromycin verbessern.
Anweisung zur Zubereitung der Zithromax Suspension (200 mg/5 ml) und Auflösung der Sachets
vgl. Rubrik «Sonstige Hinweise/Hinweise für die Handhabung».
Kontraindikationen
Zithromax ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Azithromycin,
gegen Erythromycin, gegen andere Makrolid- oder Ketolid-Antibiotika oder einen anderen
Inhaltsstoff von Zithromax.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Überempfindlichkeit
Es wurden selten schwere allergische Reaktionen einschliesslich Angioödem und Anaphylaxie
(selten tödlich verlaufend) sowie dermatologische Reaktionen wie akute generalisierte
exanthematöse Pustulosis (AGEP), das Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse
(selten tödlich verlaufend) und Arzneimittelwirkung mit Eosinophilie und systemischen Symptomen
(DRESS) beobachtet. Einige dieser Reaktionen traten unter Azithromycin mit sich wiederholender
Symptomatik auf und machten eine länger dauernde Überwachung und Therapie notwendig.
Beim Auftreten allergischer Reaktionen ist das Arzneimittel abzusetzen und eine geeignete Therapie
einzuleiten.
Während der Behandlung mit Zithromax kann es zu Lichtempfindlichkeitsreaktionen kommen.
Während mindestens 7 Tagen nach Einnahme von Zithromax sollte deshalb direktes Sonnenlicht
gemieden werden.
Lebertoxizität
Da die Leber den wichtigsten Ausscheidungsweg für Azithromycin darstellt, darf Azithromycin bei
Patienten mit Leberfunktionsstörung nur mit Vorsicht verabreicht werden (siehe Abschnitt
«Pharmakokinetik/Kinetik spezieller Patientengruppen»).
Auffallende Leberfunktionswerte, Hepatitis, cholestatischer Ikterus, hepatische Nekrose und
Leberversagen (teilweise mit tödlichem Ausgang) wurden beobachtet. Azithromycin ist sofort
abzusetzen, wenn Symptome einer Hepatitis auftreten.
Infantile hypertrophische Pylorusstenose (IHPS)
Nach Anwendung von Azithromycin bei Neugeborenen (Behandlung in den ersten 42 Tagen nach
der Geburt), wurden Fälle von infantiler hypertrophischer Pylorusstenose (IHPS) berichtet, die
teilweise eine chirurgische Pylorusmyotomie erforderten. Die Eltern und das Pflegepersonal sollen
aufgefordert werden, ihren Arzt oder ihre Ärztin zu kontaktieren, wenn es zu Erbrechen oder
Irritationen beim Füttern kommt.
Superinfektion
Wie bei jeder Antibiotikatherapie wird während einer Azithromycintherapie eine Überwachung im
Hinblick auf Symptome einer Superinfektion mit resistenten Mikroorganismen, einschliesslich mit
Pilzen, empfohlen.
Clostridium difficile-assoziierte Diarrhö
Die Clostridium difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) ist mit nahezu allen antibakteriellen
Wirkstoffen, einschliesslich Azithromycin, beobachtet worden und ihr Schweregrad kann von
leichter Diarrhö bis zur tödlichen Kolitis reichen. Die Behandlung mit antibakteriellen Wirkstoffen
verändert die normale Flora des Dickdarms, was zum Überwuchern durch C. difficile führen kann.
C. difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entstehung der CDAD beitragen. Hypertoxin-
produzierende Stämme von C. difficile bedingen eine erhöhte Morbidität und Mortalität, denn diese
Infektionen können gegen antimikrobielle Therapie resistent sein, was unter Umständen eine
Kolektomie erfordert. Eine CDAD ist bei allen Patienten mit Diarrhö nach antibiotischer Behandlung
in Betracht zu ziehen. Es ist eine sorgfältige Anamnese zu erheben, da Fälle von CDAD mehr als
zwei Monate nach antibiotischer Behandlung beschrieben worden sind.
Peristaltikhemmende Arzneimittel sind in diesem Fall kontraindiziert.
Ergotamin-Derivate
Wenn Patienten gleichzeitig Ergotamin oder Ergotamin-Derivate und gewisse Makrolidantibiotika
einnehmen, kann ein Ergotismus auftreten. Untersuchungen über eine mögliche Interaktion zwischen
Ergotamin und Azithromycin fehlen. Wegen der theoretischen Möglichkeit eines Ergotismus soll
Azithromycin jedoch nicht zusammen mit Ergotamin oder einem anderen Mutterkornalkaloid-
Derivat verabreicht werden.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (GFR <10 ml/min) wurde eine Erhöhung der
Azithromycin-Konzentrationen um 33% beobachtet (siehe «Pharmakokinetik»).
Verlängerung des QT-Intervalls
Unter Behandlung mit Makroliden, einschliesslich Azithromycin, wurde eine Verlängerung der
Repolarisierung des Herzens und des QT-Intervalls beobachtet, die zu Arrhythmien und Torsade de
Pointes führen können (siehe «Eigenschaften/Wirkungen/Pharmakodynamik»). Medizinische
Fachpersonen sollten das Risiko einer lebensbedrohenden QT-Verlängerung in Betracht ziehen wenn
sie Nutzen und Risiken von Azithromycin bei Risikopatienten abwägen. Vorsicht ist daher geboten
bei der Behandlung von:
·Patienten mit kongenitaler oder erworbener QT-Verlängerung.
·Patienten, die bereits andere QT-Intervalls-verlängernde Wirkstoffe einnehmen, wie
Antiarrhythmika der Klassen IA und III, Antipsychotika, Antidepressiva und Fluorchinolone.
·Patienten mit Elektrolytstörungen, insbesondere mit Hypokaliämie und Hypomagnesiämie.
·Patienten mit klinisch relevanter Bradykardie, Herzarrhythmien oder Herzinsuffizienz.
·älteren Patienten, welche empfindlicher auf arzneimittel-assoziierte Einflüsse auf das QT-Intervall
reagieren können.
Myasthenia gravis
Unter einer Therapie mit Azithromycin wurde über eine Exazerbation von Symptomen einer
Myasthenia gravis oder das Auftreten eines Myasthenie-Syndroms berichtet (siehe Abschnitt
«Unerwünschte Wirkungen»).
Fertilität
In Fertilitätsstudien an Ratten wurde nach Gabe von Azithromycin eine verminderte
Schwangerschaftsrate festgestellt (siehe «Präklinische Daten»). Die Bedeutung dieser Resultate für
den Menschen ist nicht bekannt.
Diabetes
Zithromax Filmtabletten enthalten Lactose und sollten Patienten mit dem seltenen hereditären
Krankheitsbild der Galaktose-Intoleranz, einem Laktase-Mangel oder einer Glukose-/Galaktose-
Malabsorption nicht verabreicht werden.
Zithromax Sachet und Pulver zur Herstellung einer oralen Suspension enthalten Sucrose und sollten
Patienten mit den seltenen hereditären Krankheitsbildern der Fructose-Intoleranz, der Glucose-
Galactose-Malabsorption oder dem Saccharase-Isomaltase-Mangel nicht verabreicht werden.
Interaktionen
Interaktionen im Zusammenhang mit Cytochrom P-450
Azithromycin interagiert nicht wesentlich mit dem hepatischen Cytochrom P450-System. Daher
werden pharmakokinetische Interaktionen, wie sie von Erythromycin und anderen Makroliden
bekannt sind, für Azithromycin nicht erwartet. Eine Induktion des hepatischen Cytochrom P450-
Systems bzw. eine Inaktivierung über einen Cytochrom-Metaboliten-Komplex findet mit
Azithromycin nicht statt.
Für viele über das Cytochrom P450-System metabolisierten Substanzen haben pharmakokinetische
Interaktionsstudien bei Versuchspersonen gezeigt, dass ihre gleichzeitige Verabreichung mit
Azithromycin in den üblichen empfohlenen Dosen nicht zu wesentlich erhöhten
Plasmakonzentrationen des Medikamentes oder seines aktiven Metaboliten führt. (Beispiele siehe
Tabelle 1 und 2).
Ciclosporin
In einer pharmakokinetischen Studie mit gesunden Probanden, die 500 mg Azithromycin täglich oral
über 3 Tage erhielten und dann eine orale Einzeldosis von 10 mg/kg Ciclosporin einnahmen, waren
Cmax und AUC0-5 von Ciclosporin signifikant erhöht. Cmax von Ciclosporin ohne gleichzeitige
Verabreichung von Azithromycin betrug 1'334 ng/ml (834-1'698 ng/ml), bei gleichzeitiger
Verabreichung von Azithromycin 1'651 ng/ml (1'378-2'228 ng/ml). Ohne gleichzeitige
Verabreichung von Azithromycin betrugen AUC0-5 bzw. AUC0-∞ von Ciclosporin 4'922 ng/mlh
(2'632-6'824 ng/mlh) bzw. 11'616 ng/mlh (9'138-14'486 ng/mlh), bei gleichzeitiger Verabreichung
von Azithromycin lagen die entsprechenden Werte bei 5'771 ng/mlh (4'742-7'300 ng/mlh) bzw.
11'557 ng/mlh (8'672-15'078 ng/mlh). Bevor die gleichzeitige Verabreichung dieser Arzneimittel in
Betracht gezogen wird, ist daher Vorsicht geboten, da das Potential für das Auftreten von
unerwünschten Wirkungen erhöht sein könnte. Wenn eine gleichzeitige Anwendung dieser
Arzneimittel notwendig ist, müssen die Ciclosporinkonzentrationen regelmässig kontrolliert und
allfällige Dosisanpassungen vorgenommen werden.
Rifabutin
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Azithromycin und Rifabutin wurden Neutropenien beobachtet.
Obwohl Neutropenien mit der Anwendung von Rifabutin in Zusammenhang gebracht worden sind,
konnte ein kausaler Zusammenhang mit der Kombination mit Azithromycin nicht festgestellt
werden. Die Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen steigt unter einer Kombinationstherapie an
(siehe auch Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen»).
Ergotamin
Wegen der theoretischen Möglichkeit eines Ergotismus wird die gleichzeitige Anwendung von
Azithromycin und Ergotamin-Derivaten nicht empfohlen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Statine
Nach Markteinführung wurden Fälle von Rhabdomyolyse bei Patienten beobachtet, die
Azithromycin gleichzeitig mit Statinen (wie z.B. Atorvastatin) erhielten.
Orale Antikoagulantien
In einer pharmakodynamischen Interaktionsstudie mit gesunden Probanden wurde die
antikoagulierende Wirkung einer Einmaldosis Warfarin (15 mg) durch Azithromycin nicht verändert.
Im Rahmen der Post Marketing Überwachung sind Fälle beschrieben worden, bei denen die
Antikoagulation als Folge einer gleichzeitigen Verabreichung von Azithromycin und oralen
Antikoagulantien vom Cumarin-Typ verstärkt worden ist. Obwohl ein kausaler Zusammenhang nicht
nachgewiesen worden ist, soll die Häufigkeit der Prothrombinzeitbestimmungen neu überprüft
werden, wenn Azithromycin bei Patienten verwendet wird, die Antikoagulantien vom Cumarin-Typ
erhalten.
Digoxin
Es wurde berichtet, dass die gleichzeitige Gabe von Makrolid-Antibiotika einschliesslich
Azithromycin zusammen mit P-Glykoprotein-Substraten wie beispielsweise Digoxin zu erhöhten
Serumspiegeln des P-Glykoprotein-Substrates führte. Daher sollte bei gleichzeitiger Gabe von
Azithromycin und P-Glykoprotein-Substraten wie Digoxin die Möglichkeit erhöhter
Digoxinkonzentrationen im Serum berücksichtigt werden.
Während und nach der Azithromycin-Behandlung ist eine klinische Überwachung und eventuell eine
Kontrolle der Digoxinserumspiegel erforderlich.
Antacida
In einer Pharmakokinetik-Studie konnte gezeigt werden, dass bei gleichzeitiger Verabreichung von
Azithromycin mit Antacida die Bioverfügbarkeit von Azithromycin unverändert bleibt, obwohl die
maximale Serumkonzentration um etwa 25% reduziert wird. Patienten, die sowohl Azithromycin als
auch Antacida erhalten, sollten die beiden Arzneimittel deshalb nicht gleichzeitig einnehmen.
Mit Azithromycin und weiteren Arzneimitteln, die gleichzeitig mit Azithromycin verabreicht werden
könnten, wurden Interaktionsstudien durchgeführt. Die Auswirkungen der gleichzeitigen Gabe von
Azithromycin auf die Pharmakokinetik von anderen Arzneimitteln ist in Tabelle 1 aufgelistet, die
Auswirkungen von anderen Arzneimitteln auf die Pharmakokinetik von Azithromycin in Tabelle 2.
Die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin in therapeutischer Dosierung hatte eine geringe
Auswirkung auf die Arzneimittel, die in Tabelle 1 aufgelistet sind. Für die in Tabelle 1 aufgelisteten
Arzneimittel wird bei gleichzeitiger Verabreichung mit Azithromycin keine Dosisanpassung
empfohlen.
Die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin und Efavirenz oder Fluconazol hatte einen
geringen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Azithromycin. Es wird keine Dosisanpassung von
Azithromycin empfohlen, wenn das Arzneimittel zusammen mit den in Tabelle 2 aufgelisteten
Arzneimitteln verabreicht wird.
Tabelle 1
Arzneimittelinteraktionen: Pharmakokinetische Parameter der gleichzeitig mit Azithromycin
verabreichten Arzneimittel
Gleichzeitig
verabreichtes
Arzneimittel
Dosierung des gleichzeitig
verabreichten Arzneimittels
in der Interaktionsstudie =
keine Dosierungs-
empfehlung
Dosierung von
Azithromycin in der
Interaktionsstudie = keine
Dosierungs-empfehlung
N Quotient (mit/ohne
Azithromycin) der
pharmakokinetischen
Parameter des
gleichzeitig
verabreichten
Arzneimittels (90%
CI);
keine Auswirkung =
1.00
Mittlere
Cmax
Mittlere
Atorvastatin
10 mg/d × 8 Tage
500 mg/d p.o. an den
Tagen 6-8
0.83
(0.63-1.08)
1.01
(0.81-
1.25)
Carbamazepin
200 mg/d × 2 Tage, danach
200 mg BID x 18 Tage
500 mg/d p.o. an den
Tagen 16-18
0.97
(0.88-1.06)
0.96
(0.88-
1.06)
Cetirizin
20 mg/d × 11 Tage
500 mg p.o. am 7. Tag,
danach 250 mg/d an den
Tagen 8-11
1.03
(0.93-1.14)
1.02
(0.92-
1.13)
Didanosin
200 mg p.o. BID × 21 Tage
1'200 mg/d p.o. an den
Tagen 8-21
1.44
(0.85-2.43)
1.14
(0.83-
1.57)
Efavirenz
400 mg/d × 7 Tage
600 mg p.o. am 7. Tag
14 1.04*
0.95*
Fluconazol
200 mg p.o. Einmaldosis
1'200 mg p.o. Einmaldosis 18
1.04
(0.98-1.11)
1.01
(0.97-
1.05)
Indinavir
800 mg TID × 5 Tage
1'200 mg p.o. am 5. Tag
0.96
(0.86-1.08)
0.90
(0.81-
1.00)
Midazolam
15 mg p.o. am 3. Tag
500 mg/d p.o. × 3 Tage
1.27
(0.89-1.81)
1.26
(1.01-
1.56)
Nelfinavir
750 mg TID × 11 Tage
1'200 mg p.o. am 9. Tag
0.90
(0.81-1.01)
0.85
(0.78-
0.93)
Rifabutin
300 mg/d × 10 Tage
500 mg p.o. am 1. Tag,
danach 250 mg/d an den
Tagen 2-10
NA s. Fussnote
Sildenafil
100 mg an den Tagen 1 und
500 mg/d p.o. × 3 Tage
1.16
(0.86-1.57)
0.92
(0.75-
1.12)
Theophyllin
4 mg/kg i.v. an den Tagen
1, 11, 25
500 mg p.o. am 7. Tag,
250 mg/d an den Tagen 8-
1.19
(1.02-1.40)
1.02
(0.86-
1.22)
Theophyllin
300 mg p.o. BID × 15 Tage
500 mg p.o. am 6. Tag,
danach 250 mg/d an den
Tagen 7-11
1.09
(0.92-1.29)
1.08
(0.89-
1.31)
Triazolam
0.125 mg am 2. Tag
500 mg p.o. am 1. Tag,
danach 250 mg/d am 2.
12 1.06*
1.02*
Trimethoprim/
Sulfamethoxazol
160 mg/800 mg/d p.o. × 7
Tage
1'200 mg p.o. am 7. Tag
0.85
(0.75-
0.97)/0.90
(0.78-1.03)
0.87
(0.80-
0.95)/0.9
(0.88-
1.03)
Zidovudin
500 mg/d p.o. × 21 Tage
600 mg/d p.o. × 14 Tage
1.12
(0.42-3.02)
0.94
(0.52-
1.70)
Zidovudin
500 mg/d p.o. × 21 Tage
1'200 mg/d p.o. × 14 Tage 4
1.31
(0.43-3.97)
1.30
(0.69-
2.43)
NA – Not Available
* 90% Konfidenzintervall nicht berichtet
Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Azithromycin lagen die mittleren Rifabutinkonzentrationen
einen halben Tag nach der letzten Rifabutindosis bei 60 ng/ml resp. bei 71 ng/ml bei gleichzeitiger
Verabreichung mit Placebo.
Durch die Verabreichung von Azithromycin stieg die Konzentration von phosphoryliertem
Zidovudin, dem klinisch aktiven Metaboliten, in den Mononuklearen Zellen des peripheren Blutes
von 2.24 auf 4.11 pmol/106 Zellen × h/ml deutlich an (p=0.0045). Die klinische Relevanz dieser
Ergebnisse ist unklar.
Tabelle 2
Arzneimittelinteraktionen: Pharmakokinetische Parameter von Azithromycin in Gegenwart von
gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln
Gleichzeitig
verabreichtes
Arzneimittel
Dosierung des gleichzeitig
verabreichten Arzneimittels
in der Interaktionsstudie =
keine Dosierungs-
empfehlung
Dosierung von
Azithromycin in der
Interaktionsstudie = keine
Dosierungs-empfehlung
Quotient (mit/ohne
gleichzeitig
verabreichtes
Arzneimittel) der
pharmakokinetischen
Parameter von
Azithromycin (90%
CI);
keine Auswirkung =
1.00
Mittlere
Cmax
Mittlere
Efavirenz
400 mg/d × 7 Tage
600 mg p.o. am 7. Tag
1.22
(1.04-1.42)
0.92*
Fluconazol
200 mg p.o. Einzeldosis
1'200 mg p.o. Einzeldosis
0.82
(0.66-1.02)
1.07
(0.94-
1.22)
Nelfinavir
750 mg TID × 11 Tage
1'200 mg p.o. am 9. Tag
2.36
(1.77-3.15)
2.12
(1.80-
2.50)
Rifabutin
300 mg/d × 10 Tage
500 mg p.o. am 1. Tag,
danach 250 mg/d an den
Tagen 2-10
NA s. Fussnote
NA – Not Available
* 90% Konfidenzintervall nicht berichtet
Bei gleichzeitiger täglicher Gabe von 300 mg Rifabutin lag die mittlere Azithromycinkonzentration
einen Tag nach der letzten Dosis bei 53 ng/ml bzw. bei 49 ng/ml bei gleichzeitiger Gabe von
Placebo.
Cetirizin
Bei gesunden Probanden hatte die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin über 5 Tage mit
20 mg Cetirizin im Steady State weder pharmakokinetische Wechselwirkungen noch signifikante
Veränderungen des QT-Intervalls zur Folge.
Cimetidin
Eine pharmakokinetische Studie, bei welcher eine Dosis Cimetidin 2 Stunden vor der
Azithromycineinnahme verabreicht wurde, zeigte, dass die Pharmakokinetik von Azithromycin
durch eine Einmaldosis von Cimetidin nicht verändert wird.
Methylprednisolon
In einer pharmakokinetischen Interaktions-Studie mit gesunden Probanden wurde keine signifikante
Wirkung von Azithromycin auf die Pharmakokinetik von Methylprednisolon beobachtet.
Orale Kontrazeptiva
Orale Antibiotika können mit der enterohepatischen Rezirkulation von kontrazeptiven Steroiden
interferieren, wodurch deren systemische Verfügbarkeit und Wirksamkeit reduziert wird. Eine
pharmakokinetische Interaktionsstudie zeigt jedoch, dass fünf Tage Behandlung mit oralem
Azithromycin (am ersten Tag 500 mg, gefolgt von 250 mg täglich) keinen signifikanten Effekt auf
die pharmakokinetischen Parameter (AUC, Cmax, Tmax) von Ethinylestradiol und Levonorgestrel
hat. Die Resorption der kontrazeptiven Steroide aus dem Gastrointestinaltrakt wurde offensichtlich
durch Azithromycin nicht beeinflusst.
Schwangerschaft/Stillzeit
Es wurden tierexperimentelle Reproduktionsstudien bis zu annähernd maternaltoxischen
Konzentrationen durchgeführt. In diesen Untersuchungen ergaben sich keine Hinweise auf eine
Beeinträchtigung des Fetus durch Azithromycin. Bei schwangeren Frauen gibt es jedoch keine
entsprechenden, gut kontrollierten Studien. Azithromycin sollte während der Schwangerschaft nicht
verabreicht werden, es sei denn, dies ist klar notwendig.
Azithromycin geht bei Menschen in die Muttermilch über. Es existieren jedoch keine adäquat und
zuverlässig kontrollierte Studien bei stillenden Frauen, welche die Pharmakokinetik des Übergangs
von Azithromycin in die Muttermilch beschreiben. Daher soll Azithromycin bei stillenden Frauen
nicht angewendet werden. Ist eine Behandlung unabdinglich, soll abgestillt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Zithromax kann wegen der möglichen Nebenwirkungen die Aufmerksamkeit beeinträchtigen. Im
Falle von möglichen Nebenwirkungen ist bei Teilnahme am Strassenverkehr und beim Bedienen von
Maschinen Vorsicht geboten.
Unerwünschte Wirkungen
Die folgende Liste enthält Nebenwirkungen, die in klinischen Prüfungen und nach der
Markeinführung (mit (*) markiert) beobachtet wurden.
Nachfolgend sind die unerwünschten Wirkungen nach Organklasse und Häufigkeit aufgelistet:
Sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10, ≥1/100), gelegentlich (<1/100, ≥1/1'000), selten (<1/1'000,
≥1/10'000), sehr selten (<1/10'000).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Moniliasis und Vaginitis.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Neutropenie und Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Allergische Reaktionen einschliesslich Rash, Pruritus und Urtikaria.
Selten: Anaphylaxie (selten fatal) (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»),
Photosensibilisierung, Ödem und Angioödem.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Anorexie.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Nervosität.
Selten: Aggressive Reaktionen, Erregung und Angst.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Benommenheit, Somnolenz, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Parästhesien.
Selten: Synkope, Schwindel, Konvulsionen, Hyperaktivität, Hypaesthesie, Unwohlsein und Asthenie.
Selten wurde über Geruchs-/Geschmacksbeeinträchtigungen bzw. Geruchs-/Geschmacksverlust
berichtet.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Taubheit*, Tinnitus*.
Selten: Beeinträchtigung des Gehörs*. Über Beeinträchtigung des Gehörs wurde mit Makrolid-
Antibiotika berichtet. Es liegen Berichte von einigen Patienten vor, die unter Azithromycin an einer
Beeinträchtigung des Gehörs, einschliesslich Verlust des Hörens, Taubheit und/oder Tinnitus, litten.
Viele dieser Fälle traten in Studien im Zusammenhang mit der Einnahme hoher Dosen über längere
Zeit auf. Die meisten Fälle, bei denen Follow-up Informationen erhältlich waren, waren reversibel.
Herzerkrankungen
Selten: Hypotonie, Palpitationen, Verlängerung des QT-Intervalls, Torsade de Pointes und
Arrhythmien, inklusive der von anderen Makroliden bekannten ventrikulären Tachykardien, sind
selten berichtet worden.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Nausea, Erbrechen/Diarrhö (selten bis zur Dehydration), weicher Stuhl, abdominale
Schmerzen oder Krämpfe, Dyspepsie und Obstipation.
Gelegentlich – **Häufig: Nach Anwendung von Azithromycin bei Neugeborenen (Behandlung in
den ersten 42 Tagen nach der Geburt), wurden Fälle von infantiler hypertrophischer Pylorusstenose
(IHPS)* berichtet. **Häufig: Nach Anwendung von Azithromycin bei Neugeborenen in den ersten 2
Wochen nach der Geburt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Gelegentlich: Flatulenz.
Selten: Pseudomembranöse Colitis, Pankreatitis und Verfärbungen der Zunge.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Selten: Leberfunktionsstörungen einschliesslich Hepatitis und cholestatischer Ikterus, sowie
Lebernekrosen und Leberversagen, die selten fatal verliefen. Reversible Erhöhungen der
Lebertransaminasen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Schwere Hautreaktionen einschliesslich Erythema multiforme, akute generalisierte
exanthematöse Pustulosis (AGEP)*, Stevens-Johnson Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse,
Arzneimittelwirkung mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)*.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten: Arthralgien, Myasthenia gravis* (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Interstitielle Nephritis und akutes Nierenversagen.
Untersuchungen
Gelegentlich wurde eine erhöhte Serum Kreatinin-Phosphokinase Aktivität beobachtet.
Langzeit-Behandlung mit der Dosierung von 1'200 mg wöchentlich
Die Art der Nebenwirkungen unter der MAK-Prophylaxe (1'200 mg/Woche) bei schwer
immungeschwächten HIV infizierten Patienten war mit der Art der Nebenwirkungen unter einer
Kurzzeittherapie vergleichbar. Die Inzidenz der Nebenwirkungen (Gastrointestinaltrakt,
Neutropenie) kann jedoch erhöht sein. Die allgemeine Nebenwirkungsinzidenz war bei Patienten mit
einer Azithromycin Monotherapie (78-80%) oder einer Azithromycin/Rifabutin
Kombinationstherapie (83.5%) höher als bei Patienten mit einer Rifabutin Monotherapie (59.7%)
oder einer Placebobehandlung (31.9%). Diese Unterschiede kamen hauptsächlich durch die hohe
Inzidenz von gastrointestinalen Nebenwirkungen zustande.
Überdosierung
Die meisten Nebenwirkungen, die unter höheren als den empfohlenen Dosen aufgetreten waren,
entsprachen von der Art ungefähr den Nebenwirkungen unter normalen Dosen, traten aber häufiger
auf. An zusätzlichen Nebenwirkungen wurden bei über längere Zeiträume gegebenen Dosen von
600 mg/d Sehstörungen und Neutropenien beobachtet. Bei einer Überdosierung sind je nach Bedarf
allgemein symptomatische und unterstützende Massnahmen indiziert.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: J01FA10
Wirkungsmechanismus
Azithromycin ist ein Azalidantibiotikum (Untergruppe der Makrolide) und unterscheidet sich
chemisch von Erythromycin. Chemisch wird es durch Einfügung eines Stickstoffatoms in den
Lakton-Ring von Erythromycin A erhalten. Die chemische Bezeichnung lautet 9-Deoxy-9a-aza-9a-
methyl-9a-homoerythromycin A. Das Molekulargewicht beträgt 749.
Azithromycin bindet an die 23S-rRNA der 50S-Ribosomenuntereinheit. Es blockiert die
Proteinsynthese durch Hemmung des Transpeptidierungs-/Translokationsschritts der Proteinsynthese
und durch Hemmung des Zusammenbaus der 50S-Ribosomenuntereinheit.
Pharmakodynamik
Die Verlängerung des QTc-Intervalls wurde in einer randomisierten, placebo-kontrollierten Parallel-
Studie an 116 gesunden Probanden untersucht, die entweder Chloroquin (1'000 mg) allein oder in
Kombination mit Azithromycin (500 mg, 1'000 mg bzw.1'500 mg einmal täglich) erhielten. Co-
Administration von Azithromycin erhöhte dosis- und konzentrationsabhängig das QTc-Intervall. Im
Vergleich zu Chloroquin allein betrug der maximale mittlere QTcF Anstieg (95% Signifikanzniveau)
bei Co-Administration von 500, 1'000 bzw. 1'500 mg Azithromycin 5 (10) ms, 7 (12) ms bzw. 9 (14)
Resistenzmechanismus
Die Resistenz gegenüber Makroliden, wie z.B. Azithromycin, beruht vor allem auf zwei
Mechanismen: zum einen der molekularen Veränderung der rRNA-Zielstruktur (meist durch
Methylierung der 23S-rRNA) und zum anderen dem aktiven Efflux. Das Auftreten dieser
Resistenzmechanismen variiert von Spezies zu Spezies und innerhalb einer Spezies variiert die
Häufigkeit der Resistenz abhängig vom geografischen Standort.
Die Resistenzdaten des Schweizerischen Zentrums für Antibiotikaresistenzen (anresis.ch) für die
Jahre 2010 bis 2012 sind in der Tabelle 1 aufgeführt, wobei sich die Angaben spezifisch auf
Azithromycin* oder auf die Gruppe der Makrolide** (Azithromycin, Clarithromycin, Dirithromycin,
Erythromycin, Josamycin und Roxithromycin) beziehen.
Tabelle 1: Azithromycin* bzw. Makrolid**-Empfindlichkeit der Keime Staphylococcus aureus,
Staphylococcus saprophticus, Haemophilus influenzae, Streptococcus pneumoniae, untersucht am
Schweizerischen Zentrum für Antibiotikaresistenzen (anresis.ch) in den Jahren 2010 bis 2012.
Staphylococcus
aureus**
Staphylococcus
aureus,
Methicillin-
resistent**
Staphylococcus
aureus,
Methicillin-
empfindlich**
Jahr
2010 85.3
23'251 31.6
2'220
91.1
20'703
2011 85.3
23'556 33.3
2'213
90.7
20'992
2012 85.2
22'392 38.1
2'079
90.1
19'910
Staphylococcus
saprophticus**
Haemophilus
influenzae*
Streptococcus
pneumoniae**
Jahr
2010 58.5
97.5
84.3
2'281
2011 57.3
93.8
84.2
2'322
2012 59.5
1'968
Streptococcus
pneumoniae,
Penicillin-
nicht
empfindlich*
Streptococcus
pneumoniae,
Penicillin-
empfindlich**
Jahr
2010 36.3
90.6
1'777
2011 38.0
90.6
1'720
2012 35.3
89.9
1'383
Quelle anresis.ch
Breakpoints
Methode zur Bestimmung der in-vitro-Empfindlichkeit von Bakterien gegenüber Azithromycin
Untersuchungen auf Empfindlichkeit können unter Verwendung von standardisierten Laborverfahren
durchgeführt werden, wie sie beispielsweise vom European Committee on Antimicrobial
Susceptibility Testing (EUCAST) definiert sind. Dazu gehören Dilutionsverfahren (MHK-
Ermittlung) und Testblättchen-Empfindlichkeitsverfahren.
Basierend auf einer Reihe von Studien wird empfohlen, die in-vitro-Aktivität von Azithromycin in
Raumluft zu testen, um einen physiologischen pH-Wert des Wachstumsmediums zu gewährleisten.
Erhöhte CO2-Spannungen, welche häufig bei Streptokokken und Anaerobiern sowie gelegentlich bei
anderen Spezies verwendet werden, führen zu einer Senkung des pH-Wertes des Mediums. Dies
beeinträchtigt die apparente Wirksamkeit von Azithromycin stärker als diejenige von anderen
Makroliden.
EUCAST-Empfindlichkeits-Breakpoints für Azithromycin
MHK (mg/l)
Empfindlich Resistent
Staphylococcus Spezies
≤1
>2
Streptococcus pneumoniae
≤0.25
>0.5
β-hämolysierende Streptokokkena ≤0.25
>0.5
Haemophilus influenzae
≤0.12
>4
Moraxella catarrhalis
≤0.25
>0.5
Neisseria gonorrhoeae
≤0.25
>0.5
a Umfasst die Gruppen A, B, C, G.
EUCAST = European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing.
MHK = minimale Hemmkonzentration.
Quelle: EUCAST-Website.
Antibakterielles Spektrum
Im Folgenden wird die Empfindlichkeit bakterieller Spezies gegenüber Azithromycin angegeben.
Die Prävalenz einer erworbenen Resistenz kann für bestimmte Spezies geografisch und zeitlich
variieren. Deshalb sind lokale Informationen zur Resistenzlage wünschenswert, insbesondere bei der
Behandlung von schwerwiegenden Infektionen. Gegebenenfalls sollte ein Experte zu Rate gezogen
werden, wenn eine lokale Resistenz so häufig auftritt, dass der Nutzen des Wirkstoffs zumindest bei
einigen Arten von Infektionen fraglich erscheint.
Azithromycin zeigt eine Kreuzresistenz mit Erythromycin-resistenten grampositiven Stämmen. Wie
oben beschrieben bestimmen einige ribosomale Modifikationen häufig eine Kreuzresistenz mit
anderen Antibiotika-Klassen, deren ribosomale Bindungsstellen sich mit denen der Makrolide
überlappen: Lincosamide (einschliesslich Clindamycin) und Streptogramine der Gruppe B. Eine
allmählich abnehmende Empfindlichkeit gegenüber Makroliden wurde insbesondere bei
Streptococcus pneumoniae und Staphylococcus aureus aber auch bei Streptococcus viridans und
Streptococcus agalactiae beobachtet.
Zu den Organismen, die im Allgemeinen empfindlich gegenüber Azithromycin sind, zählen:
Aerobe und fakultativ grampositive Bakterien (Erythromycin-resistente Erreger): S. aureus,
Streptococcus agalactiae*, S. pneumoniae*, Streptococcus pyogenes* andere β-hämolysierende
Streptokokken (Gruppen C, F, G) und Streptococcus viridans-Gruppe.
Makrolid-resistente Erreger wurden bei den aeroben und fakultativ grampositiven Bakterien relativ
häufig festgestellt, insbesondere bei Methicillin-resistenten S. aureus (MRSA) und Penicillin-
resistenten S. pneumoniae (PRSP).
Aerobe und fakultativ gramnegative Bakterien: Bordetella pertussis, Campylobacter jejuni,
Haemophilus ducreyi*, Haemophilus influenzae*, Haemophilus parainfluenzae*, Legionella
pneumophila, Moraxella catarrhalis* und Neisseria gonorrhoeae*.
Pseudomonas spp. und die meisten Enterobacteriaceae besitzen eine inhärente Resistenz gegen
Azithromycin, auch wenn Azithromycin zur Behandlung von Infektionen mit Salmonella enterica
eingesetzt wird.
Anaerobier: Clostridium perfringens, Peptostreptococcus spp. und Prevotella bivia.
Andere bakterielle Spezies: Borrelia burgdorferi, Chlamydia trachomatis, Chlamydophila
pneumoniae*, Mycoplasma pneumoniae*, Treponema pallidum und Ureaplasma urealyticum.
Mit HIV-Infektionen assoziierte opportunistische Pathogene: MAC* und die eukaryontischen
Mikroorganismen Pneumocystis jirovecii und Toxoplasma gondii.
* Die Wirksamkeit von Azithromycin gegen die angegebenen Spezies wurde in klinischen Studien
gezeigt.
Klinische Wirksamkeit
Die in-vivo Wirksamkeit von Azithromycin korreliert mit den anhaltend hohen Azithromycin-
Gewebekonzentrationen, einschliesslich den in-vivo gemessenen intrazellulären Konzentrationen in
Phagozyten. Nach oraler Verabreichung von 1.2 g Azithromycin an HIV positive Patienten
überschritten die Azithromycin-Konzentrationen in den Leukozyten den MHK90-Wert von M.
avium. Nach einer Einmalgabe von 1'200 mg Azithromycin blieben die durchschnittlichen Spiegel in
den Leukozyten über 32 µg/ml beziehungsweise 16 µg/ml nach 60 Stunden beziehungsweise 4-5
Tagen.
In einer placebo-kontrollierten Studie an Patienten mit CD4-Zahl <100/µl zeigte sich, dass die mit
Azithromycin behandelten Patienten signifikant weniger häufig eine MAK-Bakteriämie entwickelten
als die mit Placebo therapierten Patienten. Die kumulative Einjahres-Inzidenzrate einer
disseminierten MAK-Erkrankung lag in der mit Azithromycin behandelten Gruppe bei 8.24% und in
der Placebo-Gruppe bei 20.22%.
Bei Patienten mit einer Kombinationstherapie von Azithromycin und Rifabutin war die
Wahrscheinlichkeit, eine MAK-Bakteriämie zu entwickeln, geringer als bei Patienten unter
Monotherapie mit Azithromycin.
Die kumulative Einjahresinzidenz einer disseminierten MAK-Erkrankung lag in der mit
Azithromycin behandelten Gruppe bei 7.62% und in der mit Azithromycin und Rifabutin
behandelten Gruppe bei 2.75%. Die Prophylaxe beeinflusste die Überlebenszeit jedoch nicht.
Aufgrund schlechter Verträglichkeit brachen jedoch die Patienten mit einer Kombinationstherapie
die Behandlung häufiger ab.
In Prophylaxe-Studien gegen MAK-Infektionen war das Auftreten von anderen bakteriellen
Infektionen unter der Behandlung mit Azithromycin ebenfalls verringert.
Pharmakokinetik
Absorption
Azithromycin weist eine Bioverfügbarkeit von ungefähr 37% (13-56%) auf.
Die maximale Plasmakonzentration wird 2-3 Stunden nach Azithromycineinnahme erreicht.
Der Einfluss von Nahrung auf die Bioverfügbarkeit von Azithromycin hängt von der verabreichten
galenischen Form ab:
Nach Einnahme von Zithromax Filmtabletten zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit wurde keine
signifikante Reduktion der Bioverfügbarkeit beobachtet.
Um die Wirkung einer sehr fettreichen Standardmahlzeit auf die Azithromycin Serumkonzentration
nach Einnahme von zwei 250 mg Filmtabletten zu untersuchen, wurde eine offene, randomisierte,
«two-way crossover» Studie mit 12 gesunden Probanden durchgeführt. Die Resultate zeigten, dass
die maximale Plasmakonzentration (Cmax) durch die gleichzeitige Nahrungsaufnahme um 23%
angestiegen war, während die AUC konstant blieb.
Die Bioverfügbarkeit von Azithromycin wird bei gleichzeitiger Einnahme von Nahrung und
Zithromax Suspension bzw. Sachets nicht klinisch signifikant beeinflusst. Bei 28 erwachsenen
gesunden, männlichen Probanden kam es nach der Einnahme von Azithromycin Suspension
zusammen mit Nahrung zu einem 56%-igen Anstieg der maximalen Plasmakonzentration (Cmax)
während die AUC unverändert blieb.
Distribution
Die Plasmaproteinbindung von Azithromycin ist im Bereiche der Serumkonzentration beim
Menschen variabel. Die Proteinbindung beträgt 51% bei einer Konzentration von 0.02 mg/l und sinkt
auf 7% bei einer Konzentration von 2 mg/l.
Das grosse Verteilungsvolumen im Steady State (31.1 l/kg) sowie die grosse Plasma-Clearance
(630 ml/min) deuten darauf hin, dass die lange Halbwertszeit durch eine weitgehende Azithromycin-
Aufnahme ins Gewebe und darauffolgende Abgabe aus dem Gewebe entsteht.
In humanen pharmakokinetischen Studien lagen die Azithromycin-Konzentrationen in den Geweben
signifikant höher als im Plasma (bis zum 50-Fachen der maximal gemessenen Konzentrationen im
Plasma, was darauf hinweist, dass eine hohe Gewebeaffinität der Substanz besteht).
Die folgende Tabelle zeigt die Verhältniszahlen zwischen Azithromycin-Konzentrationen in
ausgewählten Geweben (oder Körperflüssigkeiten) und Konzentrationen im Plasma (oder Serum).
Azithromycin-Konzentrationen nach Einnahme der in der Klinik empfohlenen Dosierung
Gewebe
oder
Flüssigkeit
Zeit nach
Dosierung
Konzentration im
Gewebe oder in der
Körperflüssigkeit
mg/kg oder mg/l
Entsprechende Plasma-
oder
Serumkonzentration
mg/l
Verhältnis von Gewebe
(Körperflüssigkeit) zu
Plasma (Serum)
Haut
72-96
0.012
Lunge
72-96
0.012
>100
Sputum
0.64
Sputum
10-12
Tonsillen*
9-18
0.03
>100
Tonsillen*
0.006
>100
Cervix
0.04
* Dosierungsschema: 2× 250 mg mit einem Dosisintervall von 12 Stunden.
Die gute Gewebediffusion wurde durch weitere Konzentrationsbestimmungen in Geweben bzw. in
Körperflüssigkeiten (Knochen, Ejakulat, Prostata, Ovarien, Uterus, Tuben, Magen, Leber und
Gallenblase) bestätigt. Da entsprechende gut kontrollierte Studien, die die Wirksamkeit von
Azithromycin bei Infektionen in den obenerwähnten zusätzlichen Geweben bzw. Organen
untersuchen, fehlen, bleibt die klinische Bedeutung dieser Gewebekonzentrationen unbekannt.
Bei nicht entzündeten Meningen waren die Liquorkonzentrationen sehr tief (<0.01 mg/l).
Die Konzentrationen von Azithromycin im Lungen-, Tonsillen- und Prostata-Gewebe bleiben hoch,
auch wenn die Serum- oder Plasmakonzentrationen unter die Nachweisgrenze absinken.
Nach oraler Verabreichung täglicher Dosen von 600 mg Azithromycin lagen die mittleren
maximalen Plasmakonzentrationen (Cmax) am 1. Tag bei 0.33 µg/ml und am 22. Tag bei 0.55 µg/ml.
Die mittleren Spitzenkonzentrationen, welche in Leukozyten, dem hauptsächlichen Ort von
disseminierten MAC-Infektionen, gemessen wurden, lagen bei 252 µg/ml (±49%) und blieben im
Steady State über 24 Stunden oberhalb 146 µg/ml (±33%).
Die durchschnittlichen Spitzen-Konzentrationen in den peripheren Leukozyten betrugen 140 mcg/ml.
Die Konzentrationen blieben über 32 mcg/ml während ungefähr 60 Stunden nach oraler
Verabreichung einer Einmaldosis von 1'200 mg.
Tierstudie: Phagozyten
In Tierstudien wurden hohe Azithromycinkonzentrationen in Phagozyten nachgewiesen. In
Versuchsmodellen setzten stimulierte Phagozyten während der aktiven Phagozytose grössere
Azithromycinmengen frei als nicht stimulierte. Dies führte im Tiermodell zu einer hohen
Azithromycinkonzentration am Ort der Infektion.
Metabolismus und Elimination
Die terminale Plasmahalbwertszeit, widerspiegelt die Gewebshalbwertszeit von 2 bis 4 Tagen.
In den ersten drei Tagen wird ungefähr 12% einer intravenös verabreichten Dosis in unveränderter
Form renal ausgeschieden. Der grösste Teil davon erscheint während den ersten 24 Stunden im Urin
(ungefähr 10% der intravenös verabreichten Dosis). Nach oraler Gabe ist die biliäre Ausscheidung
der Hauptausscheidungsweg von unverändertem Azithromycin.
Beim Menschen wurden sehr hohe Konzentrationen von unverändertem Azithromycin in der Galle
nachgewiesen (67% der biliär ausgeschiedenen, Azithromycin-abhängigen Stoffe). Daneben konnten
in der menschlichen Galle 10 Metaboliten nachgewiesen werden, welche durch N-Demethylierung
(18.6% der biliär ausgeschiedenen Azithromycin abhängigen Stoffe), O-Demethylierung,
Hydroxylierung des Desosamin und des Aglyconringes sowie durch Spaltung der
Kladinosebindungen (13% der biliär ausgeschiedenen Azithromycin abhängigen Stoffe) entstehen.
Vergleiche zwischen HPLC- und mikrobiologischen Gewebsuntersuchungen deuten an, dass die
Metaboliten von Azithromycin mikrobiologisch unwirksam sind.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten
Bei älteren Probanden (>65 Jahre) lagen nach 5-tägiger Azithromycineinnahme (1.Tag 500 mg, 2.-5.
Tag 250 mg) die AUC-Werte um durchschnittlich 29%, die Tmax-Werte um durchschnittlich 37.5%
höher als bei den jüngeren Probanden (<40 Jahre). Da diese Unterschiede als klinisch bedeutungslos
angesehen werden, wird eine Dosisanpassung nicht empfohlen.
Kinder
Nach 5-tägiger Azithromycintherapie (10 mg/kg KG Tag 1, 5 mg/kg KG Tag 2-5) waren die AUC-
Werte (0-24 h) bei Kindern (6-15 Jahre) lediglich 13% höher als bei Erwachsenen (22-39 Jahre). Der
durchschnittliche Tmax-Wert unterschied sich in den zwei untersuchten Gruppen um weniger als 1
Stunde. Diese kleinen pharmakokinetischen Unterschiede sind wahrscheinlich eine Folge der in den
Studien verwendeten unterschiedlichen Formulierungen (Erwachsene: Kapseln, Kinder: Suspension).
Leberinsuffizienz
Bei einer leichten (Child Pugh Klasse A) bis mittelschweren (Child Pugh Klasse B)
Leberfunktionsstörung unterschied sich die Serum-Pharmakokinetik von Azithromycin nach einer
Einzeldosis nicht wesentlich von derjenigen bei normaler Leberfunktion. Untersuchungen nach
Mehrfachapplikation fehlen. Es scheint, dass bei diesen Patienten die renale Azithromycin-
Ausscheidung gesteigert ist, möglicherweise um die verminderte hepatische Ausscheidung zu
kompensieren. Da die Leber jedoch den wichtigsten Ausscheidungsweg für Azithromycin darstellt,
darf Azithromycin bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen nur mit Vorsicht verabreicht werden.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit geringgradiger bis mässiger Niereninsuffizienz (GFR 10-80 ml/min) war die
Pharmakokinetik nach einmaliger oraler Gabe von 1 g Azithromycin unverändert. Bei schwerer
Niereninsuffizienz (GFR <10 ml/min) ergaben sich statistisch signifikante Unterschiede gegenüber
nierengesunden Patienten in AUC0-120 (8.8 µg hr/ml vs. 11.7 µg hr/ml), Cmax (1.0 µg/ml vs.
1.6 µg/ml) und CLr (2.3 ml/min/kg vs. 0.2 ml/min/kg).
Präklinische Daten
Akute Toxizität
Die akute Toxizität von Azithromycin ist gering. Die LD50 liegt nach oraler Gabe bei Maus und
Ratte bei über 2 g freier Base/kg, bei parenteraler Gabe (i.p.) bei männlichen Mäusen über
400 mg/kg und bei Ratten über 500 mg/kg Körpergewicht.
Chronische Toxizität
Die Azithromycin-Gewebespiegel in den bis zu 6-monatigen Studien an Ratten und Hunden zeigten
eine Abhängigkeit von Dosis und Behandlungsdauer. Nach mehrfacher Gabe von Dosen über
10 mg/kg KG stiegen die Konzentrationen bei beiden Spezies überproportional. Bei
diskontinuierlicher Gabe (10 Tage Substanzgabe, dann 10 Tage ohne Azithromycin, dann wieder 10
Tage Substanz usw.) von 30 mg/kg KG betrugen die Azithromycin-Konzentrationen nach 100
Dosierungen nur ¼ bis ½ der Werte, die nach kontinuierlicher Behandlung über den gleichen
Zeitraum (182 Dosierungen) gemessen wurden.
Es wurden histopathologische Veränderungen gefunden, die als Phospholipidose bezeichnet werden.
Hierbei handelt es sich um die intrazelluläre Aufnahme von Azithromycin in Gewebelysosomen, die
lichtmikroskopisch durch das Auftreten von zytoplasmatischen Vakuolen nachweisbar ist.
Elektronenmikroskopisch stellen sich diese als vergrösserte Vakuolen dar, die ein lamellenartig
angeordnetes Muster von Myelinkörpern beinhalten. Die Phospholipidose wurde mit Ausnahme von
Gehirn und Lunge in allen Geweben gefunden, die untersucht worden sind. Ihre Ausprägung war
dosisabhängig, und sie war nach Absetzen von Azithromycin reversibel.
Bei Ratten blieb die Phospholipidose nach den Dosen 20 mg/kg KG/d (kontinuierliche Gabe) und
40 mg/kg KG/d (diskontinuierliche Gabe, Schema s.o.) über 6 Monate ohne Folgeerscheinungen für
die Organe.
Bei Hunden, der empfindlichen Spezies, war die Organtoxizität auf die Nieren (Glomerulonephrose),
die Leber (fokale Nekrosen der Hepatozyten und Gallengänge) und die Gallenblase (Hyperplasie und
fokale Nekrosen) beschränkt. Das sind die Gewebe, in denen nach 61 aufeinander folgenden Dosen
von 100 mg/kg KG/d die höchsten Azithromycin-Konzentrationen erreicht worden sind (bis über
5'000 μg/g Gewebe). Nach diskontinuierlicher Gabe (Schema s.o., insgesamt 100 Dosen) mit der
gleichen Dosis wurden keine pathologischen Veränderungen in diesen Geweben gefunden. Nach
Behandlung mit Dosen über 20 mg/kg KG/d wurden beim Hund folgende reversible Veränderungen
von Laborparametern festgestellt: Anstieg der Transaminasen, Abnahme der Parameter des roten
Blutbildes (Erythrozytenzahl, Hämatokritwert, Hämoglobinkonzentration), Auftreten atypischer
eosinophiler Granulozyten und vakuoliger Lymphozyten, Proteinurie.
Kanzerogenität
Kanzerogenitätsstudien mit Azithromycin wurden nicht durchgeführt, da nur eine kurzzeitige
Anwendung vorgesehen ist und keine Hinweise auf mutagene oder kanzerogene Eigenschaften
vorliegen.
Reproduktionstoxizität
Präklinische Studien zur Beurteilung der Trächtigkeitsraten von Ratten, die mit Azithromycin
behandelt wurden, liessen darauf schliessen, dass eine Behandlung mit Azithromycin (in Dosen von
20 bzw. 30 mg/kg/d, nicht jedoch von 10 mg/kg/d) eine geringfügige Verminderung der Fertilität
verursachen könnte. Dabei mussten sowohl die männlichen als auch die weiblichen Ratten
gleichzeitig behandelt werden, um eine Auswirkung auf die Trächtigkeitsrate zu verursachen. Dieser
minimale Effekt wurde durch eine Steigerung der Dosis von 20 auf 30 mg/kg/d nicht verstärkt. Die
Behandlung mit Azithromycin hatte keine Auswirkungen auf andere Fortpflanzungsparameter.
In Tierexperimenten bezüglich einer Embryotoxizität wurden bei Mäusen und Ratten keine
teratogenen Effekte beobachtet. Bei Ratten verursachten Dosen von 100 und 200 mg/kg KG/d leichte
Verzögerungen der mütterlichen Körpergewichtszunahme und der fetalen Ossifikation. In der Peri-
und Postnatalstudie ergaben sich bei Ratten leichte Retardierungen ab 50 mg/kg KG/d
(Verzögerungen der physischen Entwicklung und des Reflexverhaltens).
In Neonatalstudien zeigten Ratten und Hunde keine höhere Empfindlichkeit gegenüber Azithromycin
als erwachsene Tiere der jeweiligen Gattung.
Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.
Mutagenität
In-vivo- und in-vitro-Untersuchungen zum Nachweis von Gen- und Chromosomenmutationen
ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potenzial.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Zithromax darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerhinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C), in der Originalpackung und ausser Reichweite von Kindern
aufbewahren.
Nach der Zubereitung mit Wasser bleibt die Suspension bei Zimmertemperatur während 5 Tagen
stabil.
Nach dieser Zeit sollte die Suspension nicht mehr verwendet werden.
Hinweise für die Handhabung
Zubereitung der Zithromax-Suspension (200 mg/5 ml)
1. Flasche kräftig schütteln um das Pulver aufzulockern.
2. Die untenstehende Tabelle gibt das Volumen des Trinkwassers an, welches zur Zubereitung der
Suspension verwendet werden muss:
Volumen des Trinkwassers, das mit beigepacktem Messbecher
hinzugefügt werden muss
Azithromycin-Gehalt
15 ml
Flasche
9 ml
600 mg
30 ml
Flasche
15 ml
1'200 mg
3. Gut schütteln.
4. Jeweils unmittelbar vor Gebrauch schütteln.
Auflösung der Sachets
Der Sachet-Inhalt soll kurz vor Einnahme in einem zu einem Drittel mit Wasser gefüllten Glas
suspendiert werden.
Zulassungsnummer
Zithromax Pulver zur Herstellung einer Suspension: 51352 (Swissmedic).
Zithromax Sachets: 51999 (Swissmedic).
Zithromax Filmtabletten: 53488 (Swissmedic).
Packungen
Filmtabletten 250 mg:
4 und 6 Filmtabletten. [A]
Filmtabletten 500 mg:
3 Filmtabletten. [A]
Pulver zur Herstellung einer Suspension
Suspension 200 mg/5 ml: 15 ml (600 mg, mit Dosierspritze, Messlöffel und Messbecher) und 30 ml
(1'200 mg, mit Dosierspritze, Messlöffel und Messbecher). [A]
Sachets:
3× 100 mg. [A]
3× 300 mg. [A]
3× 500 mg. [A]
Zulassungsinhaberin
Pfizer PFE Switzerland GmbH, Zürich.
Stand der Information
August 2017.
LLD V018