Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Fachinformation
Targocid®
Sanofi-Aventis (Suisse) SA
Zusammensetzung
Wirkstoff: Teicoplaninum (Praeparatio cryodesiccata).
Hilfsstoff: Natrii chloridum.
Solvens: Aqua ad injectabilia 3 ml (Solvens).
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung/Infusion oder Trinklösung.
Teicoplaninum (Praeparatio cryodesiccata) 200 mg bzw. 400 mg pro vitro.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Parenterale Behandlung:
Targocid ist bei Erwachsenen und Kindern ab dem Säuglingsalter zur parenteralen Behandlung
folgender Infektionen angezeigt:
Zur Therapie von Infektionen bei Methicillin- oder Cephalosporinresistenz, die durch grampositive
Erreger verursacht wurden, sowie bei Penicillin-Allergie und bei Patienten, die auf Penicilline und
Cephalosporine nicht angesprochen haben.
Zur Initialtherapie bei Verdacht auf Methicillin-resistente Keime (nach Vorliegen des Ergebnisses
der Empfindlichkeitstestung sollte die Therapie entsprechend angepasst werden). Gegebenenfalls
sind Kulturen anzulegen, um die ursächlichen Erreger und deren Empfindlichkeit gegenüber
Teicoplanin festzustellen.
Targocid wird unter den obgenannten Voraussetzungen verwendet bei:
·infektiöser Endokarditis,
·Infektionen der Knochen und Gelenke,
·Infektionen der unteren Atemwege,
·Infektionen der Haut und Weichteile,
·komplizierte Harnwegsinfektionen,
·Peritonitis im Zusammenhang mit einer kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse (CAPD),
·Septikämie.
Orale Einnahme:
Bei durch Clostridium difficile hervorgerufener pseudomembranöser Enterokolitis.
Anwendungsmöglichkeiten
Das antibakterielle Wirkspektrum von Teicoplanin ist eng (grampositive Erreger) und Teicoplanin
muss meist gemeinsam mit anderen Antibiotika verabreicht werden. Eine Monotherapie mit
Teicoplanin ist ausser bei bestimmten Infektionen, wenn der Keim bereits ermittelt und empfindlich
oder mit hoher Wahrscheinlichkeit empfindlich gegenüber Teicoplainin ist, nicht sinnvoll.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind zu beachten,
insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz.
Es wird empfohlen, dass die Diagnose und die Einleitung der Behandlung mit Targocid im Spital
unter Überwachung eines Spezialisten stattfinden.
Dosierung/Anwendung
Dosierung bei Erwachsenen und Patienten höheren Alters mit normaler Nierenfunktion
Behandlung von Infektionen mit grampositiven Erregern
Indikationen
Initialdosis
Erhaltungsdosis
Initialdosis
Ziel-
Serumkonzentration an
Tag 3–5
Erhaltungsdosis
Ziel-Serumkonzentration
in der Erhaltungstherapie
·Infektionen der Haut
und Weichteile
·Infektionen der
unteren Atemwege
·komplizierte
Harnwegs-infektionen
·Septikämie
6 mg/kg
Körpergewicht
alle
12 Stunden für
3 intravenöse
oder
intramuskuläre
Gaben
>15 mg/l(1)
6 mg/kg
Körpergewicht
einmal täglich
intravenös oder
intramuskulär
>15 mg/l(1) einmal
wöchentlich
·Infektionen der
Knochen und Gelenke
12 mg/kg
Körpergewicht
alle
12 Stunden für
3–5 intravenös
e oder
intramuskuläre
Gaben
>20 mg/l(1)
12 mg/kg
Körpergewicht
einmal täglich
intravenös oder
intramuskulär
>20 mg/l(1)
·infektiöse
Endokarditis
(einschliesslich bei
i.v.-
Drogenabhängigkeit
Monotherapie bei S.-
aureus-Endokarditis)
12 mg/kg
Körpergewicht
alle
12 Stunden für
3–5
intravenöse
Gaben
30–40 mg/l(1)
12 mg/kg
Körpergewicht
einmal täglich
intravenös oder
intramuskulär
>30 mg/l(1)
(1) Messung mittels FPIA
Bei Patienten jeden Körpergewichts wird die Dosis gemäss dem Körpergewicht ermittelt.
Die Dosierung und Dauer der Behandlung richten sich nach der Art und Schwere der Infektion, dem
klinischen Ansprechen des Patienten sowie patientenspezifischen Faktoren wie Lebensalter und
Nierenfunktion.
Bestimmung der Serumkonzentration:
Die Teicoplanin-Serumkonzentration ist im Gleichgewichtszustand nach der letzten Initialdosis zu
messen, um sicherzustellen, dass die minimale Serumkonzentration erreicht wurde:
·Bei den meisten Infektionen durch grampositive Erreger soll die Teicoplanin-Serumkonzentration
stets mindestens 10 mg/l (gemessen mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie [HPLC]) bzw.
mindestens 15 mg/l (gemessen mittels Fluoreszenzpolarisations-Immunoassay [FPIA]).
·Bei Endokarditis oder anderen schweren Infektionen liegen diese Sollgrenzen der Teicoplanin-
Serumkonzentration bei 15–30 mg/l (HPLC-Messung) bzw. 30–40 mg/l (FPIA-Messung).
Während der Erhaltungstherapie soll eine Bestimmung der Teicoplanin-Serumkonzentration
mindestens einmal wöchentlich erfolgen, um sicherzustellen, dass die Konzentration weiterhin stets
im genannten Zielbereich liegt.
Kinder und Jugendliche
Für Jugendliche über 12 Jahre gelten dieselben Dosisempfehlungen wie für Erwachsene.
Neugeborene und Säuglinge bis 2 Monate:
Initialdosis:
Eine Einzeldosis von 16 mg/kg Körpergewicht als intravenöse Infusion am ersten Tag.
Erhaltungsdosis:
Eine Dosis von 8 mg/kg Körpergewicht als intravenöse Infusion einmal täglich über eine
Infusionsdauer von 30 Minuten.
Kinder von 2 Monaten bis 12 Jahren:
Initialdosis:
3-mal eine Dosis von 10 mg/kg Körpergewicht intravenös im Abstand von 12 Stunden.
Erhaltungsdosis:
Eine Dosis von 6 mg/kg Körpergewicht einmal täglich intravenös oder intramuskulär.
Bei schweren Infektionen sowie bei Patienten mit Neutropenie beträgt die Erhaltungsdosis
10 mg/kg Körpergewicht intravenös einmal täglich.
Ältere Patienten
Gleiche Dosierung wie unter «Erwachsene» angegeben. Bei eingeschränkter Nierenfunktion siehe
«Spezielle Dosierungsanweisungen».
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD)
Nach einer einmaligen intravenösen Initialdosis von 6 mg/kg Körpergewicht werden in der ersten
Woche 20 mg/l in jeden Beutel Dialyseflüssigkeit gegeben, in der zweiten Woche 20 mg/l in jeden
zweiten Beutel und in der dritten Woche 20 mg/l in den Beutel für die Nacht.
Pseudomembranöse Enterokolitis
Die empfohlene Dosierung beträgt 100–200 mg oral zweimal täglich für 7–14 Tage.
Eingeschränkte Nierenfunktion:
Bis zum vierten Tag der Behandlung ist keine Dosisanpassung erforderlich, danach ist die Dosis so
anzupassen, dass stets eine Serumkonzentration von mindestens 10 mg/l (HPLC-Messung) bzw.
15 mg/l (FPIA-Messung) aufrechterhalten wird.
Nach dem vierten Behandlungstag:
Bei leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance zwischen 40 und 80 ml/min):
Die Erhaltungsdosis wird auf die Hälfte herabgesetzt – entweder durch Verabreichung einer
regulären Dosis alle zwei Tage oder durch Verabreichung einer halben Dosis einmal täglich.
·Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 40 ml/min) und bei Dialysepatienten:
Die Dosis wird auf ein Drittel herabgesetzt – entweder durch Verabreichung einer regulären Dosis
alle drei Tage oder durch Verabreichung einer Dritteldosis einmal täglich.
Teicoplanin kann nicht durch Hämodialyse entfernt werden.
Kombination mit anderen Antibiotika
Das antibakterielle Wirkspektrum von Teicoplanin ist eng (grampositive Erreger). Bei bestimmten
Infektionen kann eine Monotherapie mit Teicoplanin erwogen werden, dies jedoch nur, wenn der
Keim bereits ermittelt und empfindlich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit empfindlich gegenüber
Teicoplainin ist.
Arten der Anwendung
·intravenös:
·intravenöse Injektion als Bolus über 3–5 Minuten (schnelle i.v.-Gabe)
·intravenöse Infusion über 30 Minuten (einzige zulässige Anwendungsart bei Neugeborenen)
·intramuskulär
·oral (zur Behandlung von pseudomembranöser Enterokolitis)
Therapiedauer
Die Behandlungsdauer richtet sich nach Art und Schweregrad der Infektion sowie nach dem
klinischen Verlauf. Grundsätzlich sollte die Therapie bis mindestens drei Tage nach Nachlassen des
Fiebers und/oder Verschwinden der Symptome dauern.
Bei Endokarditis und Osteomyelitis wird eine Therapiedauer von mindestens 3 Wochen empfohlen.
Die orale Behandlung der durch Clostridium difficile hervorgerufenen pseudomembranösen
Enterokolitis sollte über einen Zeitraum von mindestens 7–14 Tagen erfolgen.
Targocid sollte nicht länger als 4 Monate lang verwendet werden.
Kontraindikationen
Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff.
Da keine klinischen Daten vorliegen, sollte Targocid aufgrund des Krampfrisikos nicht in den
subarachnoidalen Raum injiziert werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Überempfindlichkeitsreaktionen
Bei Teicoplanin wurde über schwere, lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen, manchmal
mit tödlichem Ausgang, berichtet (z.B. anaphylaktischer Schock). Wenn eine allergische Reaktion
auftritt, muss die Behandlung mit Teicoplanin sofort abgebrochen und geeignete Notfallmassnahmen
eingeleitet werden.
Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Vancomycin sollte Teicoplanin mit
Vorsicht angewendet werden, da eine allergische Kreuzreaktion einschliesslich eines tödlichen
anaphylaktischen Schocks auftreten kann.
Das Auftreten eines «Red-Man-Syndroms» (Roter-Mann-Syndroms) unter Vancomycin in der
Vorgeschichte stellt jedoch keine Kontraindikation für Teicoplanin dar.
Infusionsreaktionen
In seltenen Fällen wurde (auch schon bei Erstanwendung) ein «Red-Man-Syndrom» oder Roter-
Mann-Syndrom (Symptomenkomplex mit Pruritus, Urtikaria, Hautrötungen, Quincke-Ödem,
Tachykardie, Blutdruckabfall, Dyspnoe) beobachtet. Die Reduktion der Infusionsgeschwindigkeit
oder der Abbruch der Anwendung kann zur Beendigung dieser Reaktionen führen. Infusionsbedingte
Reaktionen können gemindert werden, wenn die Tagesdosis nicht als Bolusinjektion, sondern als
Infusion über einen Zeitraum von 30 Minuten gegeben wird.
Schwere bullöse Reaktionen
Bei der Anwendung von Teicoplanin wurde über lebensbedrohliche oder sogar tödliche Fälle von
Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxisch-epidermale Nekrolyse (TEN)
berichtet. Wenn Anzeichen oder Symptome eines SJS oder einer TEN (z.B. progressive
Hautrötungen, häufig mit Blasenbildung oder Schleimhautschädigungen) auftreten, muss die
Behandlung mit Teicoplanin sofort abgebrochen werden.
Antibakterielles Wirkspektrum
Das antibakterielle Wirkspektrum von Teicoplanin ist eng (grampositive Erreger) und Teicoplanin
muss meist gemeinsam mit anderen Antibiotika verabreicht werden. Eine Monotherapie mit
Teicoplanin ist ausser bei bestimmten Infektionen, wenn der Keim bereits ermittelt und empfindlich
oder mit hoher Wahrscheinlichkeit empfindlich gegenüber Teicoplainin ist, nicht sinnvoll,
Für eine rationale Therapie mit Teicoplanin sind das antibakterielle Wirkspektrum, das
Sicherheitsprofil und die Eignung der antibiotischen Standardtherapie für den einzelnen Patienten bei
der Therapieentscheidung zu berücksichtigen. Auf dieser Grundlage wird davon ausgegangen, dass
Teicoplanin vorwiegend bei schweren Infektionen von Patienten zur Anwendung kommt, bei denen
die antibiotische Standardtherapie als ungeeignet eingestuft wird.
Initialdosis
Da nur begrenzte Daten zur Sicherheit vorliegen, sind Patienten sorgfältig hinsichtlich des Auftretens
von Nebenwirkungen zu beobachten, wenn Teicoplanin in der Dosis von 12 mg/kg Körpergewicht
zweimal täglich angewendet wird. Unter diesem Therapieschema soll neben den empfohlenen
periodischen hämatologischen Untersuchungen auch der Kreatinin-Wert im Serum überwacht
werden.
Aufgrund des Krampfrisikos darf Teicoplanin nicht intraventrikulär verabreicht werden.
Thrombopenie
Unter der Anwendung von Teicoplanin wurde über Fälle von Thrombozytopenie berichtet. Während
der Behandlung sollten in regelmässigen Abständen hämatologische Untersuchungen (einschliesslich
grosses Blutbild) erfolgen.
Nephrotoxizität
Bei Patienten, die Teicoplanin erhielten, wurde über Niereninsuffizienz berichtet (siehe
«Unerwünschte Wirkungen»). Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion und/oder
Patienten, die Teicoplanin in Verbindung mit oder anschliessend an eine Behandlung mit anderen
Arzneimitteln mit bekanntem nephrotoxischem Potenzial (Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin
B, Ciclosporin oder Cisplatin) erhalten, sollten sorgfältig überwacht werden und es sollten Hörtests
durchgeführt werden.
Da Teicoplanin vorwiegend über die Nieren ausgeschieden wird, muss die Dosis bei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Ototoxizität
Wie bei anderen Glykopeptiden wurde bei mit Teicoplanin behandelten Patienten über Ototoxizität
(Hörverlust und Tinnitus) berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Patienten, bei denen
während der Behandlung mit Teicoplanin Anzeichen und Symptome einer Beeinträchtigung des
Hörvermögens oder einer Innenohrstörung auftreten, sollten sorgfältig bewertet und überwacht
werden, insbesondere bei längerer Behandlungsdauer und bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion. Patienten, die Teicoplanin in Verbindung mit oder anschliessend an eine
Behandlung mit anderen Arzneimitteln mit bekanntem neuro-/ototoxischem Potenzial
(Aminoglykoside, Ciclosporin, Cisplatin, Furosemid oder Etacrynsäure) erhalten, sollten sorgfältig
überwacht werden, und bei Verschlechterung des Hörvermögens sollte eine Nutzenbewertung der
Teicoplanin-Behandlung vorgenommen werden.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten geboten, die Teicoplanin zusammen mit anderen ototoxischen
und/oder neurotoxischen Arzneimitteln erhalten, für die regelmässige Blutuntersuchungen sowie
Leber- und Nierenfunktionstests empfohlen werden.
Superinfektion
Wie bei anderen Antibiotika kann insbesondere die längere Anwendung von Teicoplanin zur
Vermehrung von anderen, nicht empfindlichen Mikroorganismen führen. Falls während der
Behandlung eine Superinfektion auftritt, ist diese entsprechend zu behandeln.
Interaktionen
In klinischen Studien erhielten viele Patienten Targocid gleichzeitig mit anderen Antibiotika,
Antihypertensiva, herzwirksamen Präparaten, Antidiabetika und Anästhetika, ohne dass es Hinweise
auf Interaktionen gab.
Teicoplanin- und Aminoglykosidlösungen sind inkompatibel und dürfen für die Anwendung als
Injektionslösung nicht miteinander gemischt werden. Sie sind aber kompatibel in
Dialyseflüssigkeiten und können bei der Behandlung von Peritonitis im Zusammenhang mit einer
kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse (CAPD) uneingeschränkt eingesetzt werden.
Nur mit Vorsicht sollte Teicoplanin zusammen mit oder im Anschluss an Substanzen gegeben
werden, von denen bekannt ist, dass sie die Nieren- oder Hörfunktion beeinträchtigen können. Zu
diesen Arzneimitteln zählen Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Ciclosporin, Cisplatin,
Furosemid und Etacrynsäure.
Es gab keine Hinweise auf synergistische Oto- oder Nephrotoxizität bei gleichzeitiger Verabreichung
von Aminoglykosiden.
In Tierstudien wurden keine Interaktionen mit Diazepam, Thiopental, Morphin, Halothan oder
neuromuskulär blockierenden Substanzen beobachtet.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft
Bisher liegen nur begrenzte Daten für die Anwendung von Teicoplanin bei Schwangeren vor.
Tierexperimentelle Studien haben bei hohen Dosen eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe
«Präklinische Daten»). Das potenzielle Risiko für Menschen ist nicht bekannt. Deshalb sollte
Teicoplanin während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, es sei denn, dies ist unbedingt
erforderlich. Ein potenzielles Risiko für Schädigungen des Innenohrs und der Nieren des Fötus kann
nicht ausgeschlossen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Präklinische
Daten»).
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Teicoplanin beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Bei Tieren ist der
Übergang von Teicoplanin in die Muttermilch nicht ausreichend untersucht. Die Entscheidung,
abzustillen/weiterzustillen oder die Therapie mit Teicoplanin abzubrechen/fortzusetzen, sollte
einerseits die Vorteile der Muttermilch für den Säugling, andererseits den Nutzen von Teicoplanin
für die Mutter berücksichtigen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Targocid hat einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen
von Maschinen.
Teicoplanin kann Schwindelgefühle und Kopfschmerzen verursachen. Dadurch kann die Fähigkeit,
ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein. Patienten mit
entsprechenden Nebenwirkungen sollten nicht am Strassenverkehr teilnehmen oder Maschinen
bedienen.
Unerwünschte Wirkungen
Die Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen wurde anhand der folgenden Definition klassifiziert:
«sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (<1/10, ≥1/100), «gelegentlich» (<1/100, ≥1/1'000), «selten»
(<1/1000, ≥1/10'000), «sehr selten» (<1/10'000), «Einzelfälle»: (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Infektionen und Infestationen:
Unbekannt: Superinfektion (Verbreitung von nicht empfindlichen Keimen).
Selten: Abszess.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Gelegentlich: Eosinophilie 0,8%, Thrombozytopenie 0,3%, Leukopenie 0,4%, Neutropenie,
Thrombocytose.
Selten: reversible Agranulozytose.
Erkrankungen des Immunsystems:
Einzelfälle von Rigor, Bronchospasmus, Angioödem und anaphylaktischen
Reaktionen/anaphylaktischem Schock (siehe «Erkrankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes») Hautausschlag mit Eosinophilie und systemischen
Symptomen/Hypersensitivitätsreaktion (DRESS).
Erkrankungen des Nervensystems:
Gelegentlich: Benommenheit 0,5%, Kopfschmerzen 0,3%.
Einzelfälle: Krampfanfälle.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:
Gelegentlich: schwach ausgeprägter Gehörverlust, Tinnitus oder veränderte Vestibularis-Funktion
0,4%.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Gelegentlich: Nausea oder Erbrechen 0,6%, Diarrhöe 0,5%.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Häufig: vorübergehende Erhöhung von Transaminasen und/oder alkalischer Phosphatase 2,0%.
Gelegentlich: cholestatische Hepatitis 0,1%.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig: Exanthem, Erythem oder Pruritus 2,4%, Fieber 1,4%, Urtikaria.
Selten: infusionsbedingte Ereignisse wie Erythema oder Flush des Oberkörpers («Red-Man-
Syndrom») bei Patienten ohne vorangegangene Teicoplanin-Behandlung. Bei Reexposition mit
geringerer Infusionsrate und/oder Teicoplaninkonzentration traten diese Ereignisse nicht wieder auf.
Diese Ereignisse waren nicht spezifisch für irgendeine Konzentration oder Infusionsrate.
Einzelfälle: Dermatitis exfoliativa, toxisch epidermale Nekrolyse und Erythema multiforme sowie
Stevens-Johnson-Syndrom.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Vorübergehend erhöhtes Serumkreatinin 0,3%, sehr selten Nierenversagen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig: Schmerz 1,5%, Fieber.
Gelegentlich: Thrombophlebitis 0,9%, Rötung 0,3%, Abszess an der Injektionsstelle nach i.m.-
Verabreichung.
Einzelfälle: Schüttelfrost.
Überdosierung
Symptome:
Zwei Kinder von vier und acht Jahren mit Agranulozytose erhielten versehentlich mehrere Dosen zu
100 mg/kg/Tag. Trotz sehr hoher Plasmakonzentrationen (bis 300 mg/l) traten keine Symptome oder
abnormalen Laborwerte auf. In einem Fall kam es bei einem 29 Tage alten Neugeborenen, das
400 mg i.v. (95 mg/kg) erhalten hatte, zu Agitation.
Behandlung:
Die Behandlung einer Überdosierung muss symptomatisch erfolgen.Teicoplanin wird mittels
Hämodialyse nicht und mittels Peritonealdialyse nur langsam eliminiert.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: J01XA02
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Teicoplanin ist ein Glykopeptid, das das Wachstum sensibler Bakterien (aerobe und anaerobe
grampositive Keime) durch Beeinflussung ihrer Zellwandsynthese an einer Angriffsstelle, die sich
von jener der Betalaktame unterscheidet, hemmt. Die Peptidoglycan-Synthese wird durch spezifische
Bindung an D-Alanyl-D-Alanin-Reste blockiert.
Mikrobiologie
Teicoplanin wirkt im Allgemeinen bakterizid. In einigen Ausnahmefällen (Enterokokken, Listeria
monocytogenes und vereinzelt koagulasenegative Staphylokokken) wirkt Teicoplanin
bakteriostatisch.
Teicoplanin wirkt unter anderem gegen Staphylokokken (inklusive derjenigen Stämme, die gegen
Methicillin oder andere Betalactam-Antibiotika resistent sind), gegen Streptokokken, Enterokokken,
Listeria monocytogenes, Mikrokokken, Corynebakterien der Gruppe J/K und grampositive
Anaerobier inklusive Clostridium difficile.
Für die Schweiz können die kritischen Konzentrationen anhand der Daten von EUCAST (European
Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) abgeleitet werden. Die Grenzwerte der MHK
nach EUCAST, Version 7.1 vom 10. März 2017 (www.eucast.org) sind in der Tabelle unten
aufgeführt:
Mikroorganismen
Sensibel
Resistent
Staphylococcus aureusa
≤2 mg/l
>2 mg/ml
Koagulasenegative Staphylokokkena
≤4 mg/l
>4 mg/ml
Enterococcus spp.
≤2 mg/l
>2 mg/ml
Streptococcus spp. (A, B, C, G)b
≤2 mg/l
>2 mg/ml
Streptococcus pneumoniaeb
≤2 mg/l
>2 mg/ml
Streptokokken der Viridans-Gruppeb
≤2 mg/l
>2 mg/ml
Grampositive Anaerobier ausser Clostridium
difficile
PK-/PD-Schwellen (nicht artgebunden)c,d
a Die Glykopeptid-MHK-Werte sind methodenabhängig und sollten
durch Bouillon-Mikrodilution bestimmt werden (Referenz ISO 20776).
S. aureus mit Vancomycin-MHK-Werten von 2 mg/ml liegen im
Grenzbereich der Wildtyp-MHK-Verteilung und zeigen möglicherweise
ein eingeschränktes klinisches Ansprechen. Der Grenzwert für S. aureus
wurde auf 2 mg/ml reduziert, um eine Einstufung der Isolate als GISA
zu vermeiden, da schwere Infektionen durch GISA-Isolate nicht mit
hohen Dosen von Vancomycin oder Teicoplanin behandelbar sind.
b Isolate mit MHK-Werten oberhalb des Grenzwertes für
Empfindlichkeit sind sehr selten oder noch nicht berichtet worden. Die
Tests zur Identifizierung und Empfindlichkeitsbestimmung müssen für
jedes solcher Isolate wiederholt werden, und bei Bestätigung muss das
Isolat an ein Referenz-Labor geschickt werden. Bis zum Vorliegen von
Erkenntnissen zum klinischen Ansprechen dieser Isolate mit bestätigten
MHK-Werten oberhalb des derzeitigen Grenzwertes für Resistenz
sollten sie als resistent eingestuft werden.
c DU bedeutet, dass nur unzureichende Evidenz vorliegt, dass die
betreffende Spezies einen geeigneten Zielorganismus für die
Behandlung mit diesem Arzneimittel darstellt.
d Es kann eine MHK mit einem Kommentar, aber ohne begleitende S-,
I- oder R-Einstufung gemeldet worden sein.
Üblicherweise empfindliche Spezies
Inkonstant sensible
Spezies
(Erworbene Resistenz
>10%)
Von Natur aus resistente
Bakterien
Grampositive aerobe Bakterien
Grampositive aerobe
Bakterien:
Alle gramnegativen
Bakterien
Corynebacterium jeikeiuma
Enterococcus faecalis
Staphylococcus aureus (darunter Methicillin-
resistente Stämme)
Streptococcus agalactiae
Streptococcus dysgalactiae subsp.
equisimilisa
(Streptokokken der Gruppen C & G)
Streptococcus pneumoniae
Streptococcus pyogenes
Streptokokken der Viridans-Gruppea,b
Grampositive anaerobe Bakterien
Clostridium difficilea
Peptostreptococcus spp.a
Enterococcus faecium
Staphylococcus
epidermidis
Staphylococcus
haemolyticus
Staphylococcus hominis
Andere Bakterien:
Chlamydia spp.
Chlamydophila spp.
Legionella pneumophila
Mycoplasma spp.
a Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. Die
wichtigsten Daten aus der Literatur, die Grundlagendokumente und die Therapieempfehlungen
lassen auf eine Sensibilität schliessen.
b Sammelbezeichnung für eine Gruppe heterogener Streptokokkenarten. Der Resistenzgrad kann je
nach entsprechender Streptokokkenart schwanken.
Resistenzmechanismus
Eine Teicoplanin-Resistenz kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
·Veränderung der Zielstruktur: Diese Form der Resistenz ist insbesondere bei der Spezies
Enterococcus faecium aufgetreten. Die Veränderung beruht auf dem Austausch der endständigen D-
Alanin-D-Alanin-Funktion der Aminosäureseitenkette einer Mureinvorstufe durch D-Ala-D-Lactat,
sodass die Affinität zu Vancomycin vermindert ist. Die hierfür verantwortlichen Enzyme sind eine
neu gebildete D-Lactat-Dehydrogenase bzw. Ligase.
·Die verminderte Empfindlichkeit oder Resistenz bei Staphylokokken gegenüber Teicoplanin beruht
auf der Überproduktion von Vorstufen des Mureins, an die Teicoplanin gebunden wird.
Eine Kreuzresistenz zwischen Teicoplanin und Vancomycin kann auftreten. Einige Vancomycin-
resistente Enterokokken sind gegenüber Teicoplanin empfindlich (Phänotyp Van-B).
Die Prävalenz der Resistenz kann geografisch und im Zeitverlauf für die selektierten Stämme
variieren. Lokale Informationen können sich als sehr nützlich erweisen, insbesondere bei der
Behandlung schwerer Infektionen, bei denen eine mikrobiologische Diagnostik mit Isolierung des
Krankheitserregers und Sensibilitätsnachweis empfohlen wird. Es wird der Beizug eines Spezialisten
angeraten, insbesondere, wenn aufgrund einer hohen lokalen Resistenz die Anwendung von Targocid
unter bestimmten Umständen fragwürdig ist.
Pharmakokinetik
Absorption und Bioverfügbarkeit
Teicoplanin wird parenteral (intravenös oder intramuskulär) verabreicht. Nach intramuskulärer Gabe
ist die Bioverfügbarkeit (verglichen mit der intravenösen Gabe) nahezu vollständig (90%). Nach
intramuskulärer Gabe von 200 mg an 6 Tagen liegt die mittlere (SD) maximale Teicoplanin-
Serumkonzentration (Cmax) bei 12,1 (0,9) mg/l und wird 2 Stunden nach der Anwendung erreicht.
Bei einer intravenösen Initialdosis von 6 mg/kg alle 12 Stunden liegen die Cmax-Werte nach 3 bis 5
Anwendungen zwischen 60 und 70 mg/l und die minimalen Serumkonzentrationen (Ctrough)
üblicherweise bei >10 mg/l. Nach einer intravenösen Initialdosis von 12 mg/kg alle 12 Stunden
liegen die mittleren Cmax- und Ctrough-Werte nach 3 Anwendungen bei 100 bzw. 20 mg/l.
Nach Gabe einer einmal täglichen Erhaltungsdosis von 6 mg/kg betragen die Cmax- und Ctrough-
Werte ungefähr 70 mg/l bzw. 15 mg/l. Nach einer einmal täglichen Erhaltungsdosis von 12 mg/kg
schwanken die Ctrough-Werte zwischen 18 und 30 mg/l.
Bei oraler Gabe wird Teicoplanin nicht aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Nach oraler
Anwendung einer einmaligen Dosis von 250 oder 500 mg bei gesunden Probanden wird Teicoplanin
in unveränderter Form nur in den Faeces wiedergefunden (ungefähr 45% der eingenommenen
Dosis), während es weder im Serum noch im Urin nachweisbar ist.
Distribution
Die Bindung von Teicoplanin an menschliche Plasmaproteine liegt bei 87,6 bis 90,8% unabhängig
von der Teicoplanin-Konzentration. Teicoplanin wird überwiegend an menschliches Serum-Albumin
gebunden. Teicoplanin diffundiert nicht in die Erythrozyten.
Das Verteilungsvolumen im Steady State (VSS) variiert von 0,7 bis 1,4 ml/kg. Die höchsten VSS-
Werte wurden in aktuellen Studien beobachtet, in denen die Sammelperiode mehr als 8 Tage betrug.
Teicoplanin wird überwiegend in die Lunge, das Myokard und Knochengewebe verteilt mit einem
Verteilungsverhältnis zwischen Gewebe und Serum von grösser als 1. In Blasenflüssigkeit,
Gelenkflüssigkeit und Peritonealflüssigkeit liegt das Verteilungsverhältnis zwischen 0,5 und 1.
Teicoplanin wird aus der Peritonealflüssigkeit mit der gleichen Eliminationsrate wie aus dem Serum
eliminiert. In Pleuraflüssigkeit und subkutanem Fettgewebe liegt das Verteilungsverhältnis zwischen
0,2 und 0,5. Teicoplanin penetriert nicht gut in die Zerebrospinalflüssigkeit (CSF).
Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Muttermilch übertritt oder ob eine Passage der
Placentaschranke stattfindet.
Metabolismus/Elimination
Teicoplanin wird hauptsächlich unverändert renal ausgeschieden (80% innerhalb von 16 Tagen),
während 2,7% der verabreichten Dosis innerhalb von 8 Tagen in den Faeces wiedergefunden werden
(nach Ausscheidung über die Galle).
Die Eliminationshalbwertzeit von Teicoplanin variierte in den jüngsten Studien zwischen 100 und
170 Stunden bei einer Sammeldauer von 8 bis 35 Tagen.
Teicoplanin besitzt eine niedrige totale Clearance von 10 bis 14 ml/h/kg und eine renale Clearance
von 8 bis 12 ml/h/kg, was darauf hindeutet, dass Teicoplanin überwiegend renal ausgeschieden wird.
Die lange Eliminations-Halbwertszeit erlaubt eine einmal tägliche Verabreichung (Ausnahme:
Initialdosen).
Linearität
In einem Dosisbereich von 2 bis 25 mg/kg zeigt Teicoplanin eine lineare Pharmakokinetik.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Patienten mit Niereninsuffizienz:
Da Teicoplanin über die Nieren ausgeschieden wird, nimmt die Elimination mit zunehmender
Niereninsuffizienz ab. Die totale und renale Clearance von Teicoplanin hängt von der Kreatinin-
Clearance ab.
Ältere Patienten:
Bei älteren Patienten ist die Pharmakokinetik von Teicoplanin nicht verändert, sofern die
Nierenfunktion nicht eingeschränkt ist.
Kinder und Jugendliche:
Im Vergleich zu Erwachsenen werden bei Kindern eine höhere totale Clearance (15,8 ml/h/kg bei
Neugeborenen, 14,8 ml/h/kg bei einem Durchschnittsalter von acht Jahren) und eine kürzere
Eliminationshalbwertszeit (40 Stunden bei Neugeborenen, 58 Stunden bei Achtjährigen) beobachtet.
Präklinische Daten
Nach wiederholter parenteraler Anwendung traten bei Ratten und Hunden Schädigungen der Niere
auf, die dosisabhängig und reversibel waren. Untersuchungsergebnisse zum ototoxischen Potenzial
bei Meerschweinchen zeigten, dass eine leichte Beeinträchtigung der kochleären und vestibulären
Funktion möglich ist, ohne dass morphologische Schäden beobachtet wurden.
Die Fertilität wurde bei subkutanen Dosen von bis zu 40 mg/kg/Tag weder bei weiblichen noch bei
männlichen Ratten beeinflusst. In Studien zur embryo-fötalen Entwicklung wurden nach subkutaner
Verabreichung von bis zu 200 mg/kg/Tag bei Ratten und nach intramuskulärer Verabreichung von
bis zu 15 mg/kg/Tag beim Kaninchen keine Missbildungen beobachtet. Nach Verabreichung hoher
Dosen an Ratten kam es jedoch vermehrt zu Totgeburten (nach 100 mg/kg /Tag und mehr) und
neonataler Mortalität (nach 200 mg/kg/Tag). Bei einer Dosis von 50 mg/kg/Tag wurde dieser Effekt
nicht beobachtet. In einer peri- und postnatalen Studie an Ratten zeigten sich nach subkutaner
Verabreichung von bis zu 40 mg/kg/Tag keine Effekte auf die Fertilität der F1-Generation oder auf
das Überleben und die Entwicklung der F2-Generation.
Teicoplanin zeigte keine antigenen (bei Mäusen, Meerschweinchen und Kaninchen) oder
genotoxischen Eigenschaften sowie keine Hinweise auf lokale Unverträglichkeit.
Untersuchungsbefunde zur Kanzerogenität liegen nicht vor.
Sonstige Hinweise
Inkompatibilitäten:
Die Lösungen von Teicoplanin und Aminoglycosiden sind inkompatibel und dürfen daher nicht vor
der Injektion gemischt werden; hingegen sind die beiden Lösungen in Dialyseflüssigkeiten
kompatibel und können zur Behandlung von CAPD-Peritonitis sicher eingesetzt werden.
Das Arzneimittel darf nur mit den unter «Hinweise für die Handhabung» aufgeführten Arzneimitteln
gemischt werden.
Haltbarkeit:
Pulver und Lösungsmittel für Injektionslösung:
Vor Hitze schützen.
Bei Zimmertemperatur (15–25 °C) aufbewahren.
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Zubereitete Lösung:
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die zubereitete Lösung sofort verwendet werden (maximale
Aufbewahrungszeit von 24 Stunden bei 2-8 °C), ausser die Zubereitung konnte unter kontrollierten
und validierten aseptischen Bedingungen erfolgen. Bei nicht sofortigem Gebrauch liegen die
Haltbarkeit und die Aufbewahrungsbedingungen in der Verantwortung des Anwenders. Chemische
und physikalische «In-use»-Stabilität wurde bis zu 48 Stunden bei Raumtemperatur und für 7 Tage
bei 2-8 °C gezeigt.
Orale Anwendung: Die Lösung unmittelbar verbrauchen.
Arzneimittel sorgfältig aufbewahren.
Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung:
Herstellung der Injektionslösung
Das gesamte Lösungsmittel langsam in die Durchstechflasche mit dem Pulver injizieren.
Vorsichtig zwischen den Händen rollen, bis das Pulver vollständig gelöst ist. Wenn die Lösung
schäumt, etwa 15 Minuten stehen lassen. Nur klare gelbliche Lösungen dürfen eingesetzt werden.
Die rekonstituierte Lösung enthält 200 mg in 3,0 ml bzw. 400 mg in 3,0 ml.
Nominelle Teicoplanin-Menge in der Durchstechflasche
200 mg 400 mg
Volumen der Durchstechflasche
10 ml
22 ml
Entnehmbares Volumen an Lösungsmittel aus der Ampulle zur Zubereitung
3,14 ml
3,14 ml
Volumen, das die nominelle Teicoplanin-Menge enthält (entnommen mit einer 5-
ml-Spritze mit einer 23-G-Kanüle)
3,0 ml
3,0 ml
Die rekonstituierte Lösung kann direkt injiziert, nach weiterer Verdünnung infundiert oder oral
eingenommen werden.
Herstellung der Infusionslösung
Targocid kann in folgenden Infusionslösungen angewendet werden:
·Natriumchloridlösung 9 mg/ml (0,9%)
·Ringer-Lösung
·Ringer-Laktat-Lösung
·5% Dextrose-Injektionslösung
·10% Dextrose-Injektionslösung
·0,18% Natriumchlorid- und 4% Glukoselösung
·0,45% Natriumchlorid- und 5% Glukoselösung
·Peritonealdialyselösung mit 1,36% oder 3,86% Glukoselösung.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den geltenden Anforderungen
zu beseitigen (nicht länger als 24 Stunden aufbewahren).
Herstellung der Lösung zur peroralen Anwendung
Der Inhalt einer Ampulle zu 200 mg Teicoplanin kann in 30 ml Wasser gelöst, getrunken oder über
eine Magensonde zugeführt werden.
Zulassungsnummer
49339 (Swissmedic).
Packungen
Ampulle zu 200 mg: 1 (A)
Ampulle zu 400 mg: 1 (A)
Zulassungsinhaberin
sanofi-aventis (schweiz) ag, 1214 Vernier/GE.
Stand der Information
August 2017.