Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Information für Patientinnen und Patienten
Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen. Dieses Arzneimittel
ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch
wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden.
Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.
Pentasa® Depot-Tablette/Depot-Granulat
Ferring AG
Was ist Pentasa Depot-Tablette/Depot-Granulat und wann wird es angewendet?
Pentasa ist ein Arzneimittel zur Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen. Es wirkt im akuten
Stadium entzündungshemmend und verhindert oder verzögert das erneute Auftreten von Entzündungen
im Dickdarm.
Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.
Was sollte dazu beachtet werden?
Pentasa entfaltet auch bei Durchfall seine Wirkung. Sie müssen jedoch Ihren Arzt oder Ihre Ärztin über
diesen Zustand informieren.
Wann darf Pentasa Depot-Tablette/Depot-Granulat nicht eingenommen werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen Mesalazin, andere Bestandteile des Präparates oder Salicylate (wie z.B.
Aspirin) darf Pentasa nicht eingenommen werden.
Kinder unter 2 Jahren, Patienten mit Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, Patienten mit krankhaft
erhöhter Blutungsneigung sowie Patienten mit schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen sollen
Pentasa nicht anwenden.
Wann ist bei der Einnahme von Pentasa Depot-Tablette/Depot-Granulat Vorsicht geboten?
Bei Leber- und Nierenfunktionsstörung sollte Pentasa mit Vorsicht unter Kontrolle der Leber- und
Nierenwerte im Blut eingenommen werden.
Möglich sind Wechselwirkungen mit Arzneimitteln mit dem Wirkstoff Azathioprin, Tioguanin (ein
Medikament gegen gewisse Arten von Krebs) oder Mercaptopurin (zur Behandlung von Erkrankungen
des Immunsystems); die Wirkung von Azathioprin oder Mercaptopurin kann verstärkt werden.
Die blutzuckersenkende Wirkung von Arzneimitteln gegen Diabetes kann verstärkt werden. Die
Verträglichkeit von Methotrexat (Arzneimittel gegen gewisse Tumore) kann verschlechtert werden
(stärkere Nebenwirkungen).
Die Wirkung von harnsäureausscheidenden Arzneimitteln kann vermindert werden. Ebenfalls kann die
Wirkung von wassertreibenden Arzneimitteln vermindert und die Wirkung von Rifampicin
(Arzneimittel gegen Tuberkulose) abgeschwächt werden.
Die Wirkung von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln kann verstärkt werden.
Die Magen spezifischen unerwünschten Wirkungen (Reizung der Magenschleimhaut) von
Kortisonpräparaten können verstärkt werden.
Bei der Behandlung mit Mesalazin, dem Wirkstoff von Pentasa Depot-Tabletten/Depot-Granulat,
können sich Nierensteine bilden. Symptome dazu können seitliche Bauchschmerzen und Blut im Urin
sein. Achten Sie darauf, während der Behandlung mit Pentasa ausreichend Flüssigkeit zu trinken.
Falls Sie jemals einen schweren Hautausschlag oder Hautabschälung, Blasenbildung und/oder
Mundwunden nach der Anwendung des Wirkstoffes Mesalazin entwickelt haben, informieren Sie Ihren
Arzt oder Ihre Ärztin, bevor Sie Pentasa anwenden. Im Zusammenhang mit der Anwendung des
Wirkstoffes Mesalazin wurden schwerwiegende Hautreaktionen, einschliesslich Steven-Johnson-
Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse, berichtet. Beenden Sie die Anwendung von Pentasa
unverzüglich und suchen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auf, wenn Sie eines oder mehrere Symptome
bemerken, die im Kapitel «Welche Nebenwirkungen kann Pentasa Depot-Tablette/Depot-Granulat
haben?» beschrieben sind.
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder
Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen.
Darf Pentasa Depot-Tablette/Depot-Granulat während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit
eingenommen werden?
Während der Schwangerschaft und der Stillzeit soll Pentasa nur mit ausdrücklicher Genehmigung des
behandelnden Arztes bzw. der behandelnden Ärztin angewendet werden.
Pentasa geht in die Muttermilch über. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, falls Sie eine
Schwangerschaft planen, schwanger sind oder Ihr Kind stillen.
Wie verwenden Sie Pentasa Depot-Tablette/Depot-Granulat?
Pentasa Depot-Tabletten während der Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Die 500 mg Depot-
Tabletten sind mit einer Bruchrille versehen und können geteilt werden. Die 1 g Depot-Tablette hat
keine Bruchrille und kann nicht geteilt werden. Bei Schluckschwierigkeiten können Sie die Depot-
Tabletten vorgängig in einem Esslöffel oder Glas mit Wasser aufquellen lassen und sofort einnehmen.
Depot-Tabletten nicht zerreiben und nicht kauen.
Pentasa Depot-Granulat: Den Inhalt eines Sachet in den Mund leeren und mit Flüssigkeit
herunterspülen. Nicht zerkauen.
Oder den gesamten Inhalt des Beutels mit Joghurt mischen und sofort einnehmen. Nicht zerkauen.
Erwachsene
Dosierung bei akuten entzündlichen Darmerkrankungen:
Depot-Tabletten 500 mg: 6-8 Depot-Tabletten, aufgeteilt in 2-4 Einzeldosen täglich.
Depot-Tabletten 1 g: 3-4 Depot-Tabletten, aufgeteilt in 2-4 Einzeldosen täglich.
Depot-Granulat 1 g und 2 g: 3-4 g, aufgeteilt in 2-4 Einzeldosen täglich.
In speziellen Fällen kann der Arzt oder die Ärztin eine von diesem Schema abweichende Dosierung
verordnen.
Dosierung zum Vorbeugen gegen Rückfälle:
Depot-Tabletten 500 mg: ½ Depot-Tablette, 3x täglich.
Kinder und Jugendliche
Behandlung von akuten entzündlichen Darmerkrankungen und Vorbeugung von Rückfällen:
Die Dosierung wird vom Arzt bzw. von der Ärztin individuell festgelegt.
Kinder unter 2 Jahren dürfen Pentasa nicht einnehmen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke
zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder
Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Pentasa Depot-Tablette/Depot-Granulat haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Pentasa auftreten:
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
·Kopfschmerzen.
·Schwindel.
·Magen-Darmstörungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen.
·Ausschlag (Nesselausschlag, Hautrötung).
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
·Entzündung des Herzmuskels oder Herzbeutels (Myokarditis, Perikarditis), die Atemlosigkeit und
Brustschmerzen oder Herzklopfen (rascher oder unregelmäßiger Herzschlag) hervorrufen können.
·Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) mit Beschwerden wie Rücken- bzw.
Bauchschmerzen.
·Erhöhte Amylasewerte (Enzym zur Verdauung von Kohlenhydraten).
·Erhöhte Empfindlichkeit Ihrer Haut gegenüber Sonnenlicht und ultravioletter (UV-)Strahlung
(Photosensitivität).
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)
·Blutarmut (Anämie) oder andere Veränderungen des Blutbildes (Verringerung der Anzahl bestimmter
Blutzellen; dies kann zu Blutungen, Blutergüssen, Fieber oder Halsschmerzen ungeklärter Ursache
führen).
·Lebererkrankungen (Beschwerden sind Gelbsucht [Gelbfärbung der Haut und/oder der Augen]
und/oder heller Stuhl).
·Nierenerkrankungen (Beschwerden sind Blut im Urin und/oder Ödeme [Schwellungen durch
Ansammlung von Flüssigkeit]).
·Periphere Neuropathie (Erkrankung der Nerven der Hände und Füsse gekennzeichnet durch Kribbeln
und Taubheitsgefühl).
·Allergische Reaktionen und Zunahme des Bindegewebes (Fibrose) in der Lunge, Lungenvernarbung
(Beschwerden sind Husten, Bronchialkrämpfe (Bronchospasmus), Beschwerden im Brustkorb oder
Schmerzen beim Atmen, Atembeschwerden, blutiger und/oder übermässiger Auswurf).
·Ausgedehnte Colitis (Pancolitis; eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED), die die
Darmschleimhaut des gesamten Dickdarms betrifft).
·Reversibler Haarausfall.
·Muskel- oder Gelenkschmerzen.
·Entzündung verschiedener Körperteile, z.B. Gelenke, Haut, Nieren, Herz etc. mit Beschwerden wie
schmerzenden Gelenken, Müdigkeit, Fieber, abnormen oder unerklärlichen Blutungen (z.B.
Nasenbluten), Blutergüssen, violette Hautverfärbungen (einschliesslich schwerer Hautveränderungen
(Hauterosionen), die Einfluss auf die Schutzfunktion der Haut für den Körper haben können).
·Verfärbung des Urins.
·Reversible Verringerung der Spermienzahl im Ejakulat (Oligospermie).
·Es gibt sehr wenige Berichte über schwerwiegende allergische Reaktionen (einschliesslich schwerer
Hautveränderungen (Hauterosionen), die Einfluss auf die Schutzfunktion der Haut für den Körper haben
können). Die allergischen Reaktionen können zu Schwellungen von Gesicht und Hals sowie zu Atem-
und Schluckbeschwerden führen (Quincke-Ödem). Wenn dies geschieht, wenden Sie sich sofort an
einen Arzt oder an die nächste Notfallaufnahme.
·Erhöhte Laborwerte für die Funktion der Leber- und Gallenblase.
·Arzneimittelfieber.
Einzelfälle
Nierensteine und damit verbundene Nierenschmerzen.
Schwere Hautreaktionen: Rötliche, nicht erhabene, zielscheibenartige oder kreisförmige Flecken am
Rumpf, oft mit zentralen Blasen, Abschälen der Haut, Geschwüre in Mund, Rachen, Nase, im
Genitalbereich und in den Augen. Diesen schweren Hautausschlägen können Fieber und grippeähnliche
Symptome vorausgehen.
Beenden Sie die Anwendung von Pentasa unverzüglich und suchen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auf,
wenn Sie eines der obigen Symptome bemerken.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin
oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Lagerungshinweis
Bei Raumtemperatur (15-25ºC) lagern.
Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Weitere Hinweise
Die Pentasa Depot-Tabletten sind braun gefleckt. Dieses Farbmuster ist normal und kennzeichnet die
besonderen Eigenschaften von Pentasa, welche eine verzögerte Wirkstoff-Freigabe im Darmbereich
ermöglichen.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Pentasa Depot-Tablette/Depot-Granulat enthalten?
Wirkstoffe
1 Depot-Tablette enthält 500 mg oder 1 g Mesalazin.
1 Sachet Depot-Granulat enthält 1 g oder 2 g Mesalazin.
Hilfsstoffe
Depot-Tabletten: Povidon, Ethylcellulose, Magnesiumstearat, Talk, mikrokristalline Cellulose.
Depot-Granulat: Povidon, Ethylcellulose.
Zulassungsnummer
47502, 53431 (Swissmedic)
Wo erhalten Sie Pentasa Depot-Tablette/Depot-Granulat? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Depot-Tabletten 500 mg (teilbar): Packungen zu 100 und 300 Stück.
Depot-Tabletten 1 g (nicht teilbar): Packungen zu 60 Stück.
Depot-Granulat zu 1 g: Packungen zu 50 und 150 Sachets.
Depot-Granulat zu 2 g: Packungen zu 60 Sachets.
Zulassungsinhaberin
Ferring AG, 6340 Baar
Diese Packungsbeilage wurde im Oktober 2021 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic)
geprüft.
Fachinformation
Unerwünschte Wirkungen
Pentasa®
Zusammensetzung
Wirkstoff: Mesalazinum (5-Aminosalicylsäure).
Hilfsstoffe
Depot-Tabletten: Excipiens pro compresso.
Depot-Granulat: Excipiens ad granulatum pro charta.
Suppositorien: Excipiens pro suppositorio.
Klysma: Antioxydans: Natrii disulfis (E223)
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Depot-Tabletten zu 500 mg und 1 g.
Depot-Granulat, Sachets zu 1 g und 2 g.
Suppositorien zu 1 g.
Klysma zu 1 g/100 ml.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Depot-Tabletten
Akutbehandlung oder Rezidivprophylaxe der Colitis ulcerosa, Proctosigmoiditis, Proctitis.
Depot-Granulat
Akutbehandlung der Colitis ulcerosa, Proctosigmoiditis, Proctitis.
Pentasa Suppositorien
Akutbehandlung der aktiven ulcerativen Proktitis.
Pentasa Klysma
Akutbehandlung einer leichten bis mittelschweren Colitis ulcerosa bei Befall des Rektums und des
Sigmoids.
Dosierung/Anwendung
Erwachsene
Pentasa Depot-Granulat und Depot-Tabletten
Zur Behandlung des akuten Schubs
Depot-Tabletten zu 500 mg und 1 g, Depot-Granulat zu 1 g und 2 g: maximal 4 g täglich in 2–4
Einzeldosen zu den Mahlzeiten.
In klinischen Studien war die Dosierung von 4 g/d derjenigen von 2 g/d überlegen. Die Behandlung
der akuten Colitis ulcerosa mit dem Depot-Granulat ist nur über 8 Wochen untersucht worden.
Pentasa Klysma: 1 Klysma (1 g Mesalazin) täglich jeweils abends vor dem Schlafengehen während
2-4 Wochen.
Zur Rezidivprophylaxe
Depot-Tabletten zu 500 mg: 3× täglich ½ Tablette mit den Mahlzeiten.
Die Wirksamkeit des Granulats in der Rezidivprophylaxe ist nicht untersucht worden.
Pentasa Suppositorien: 1 Suppositorium (1 g Mesalazin) 1-2 mal täglich während 2-4 Wochen.
Kinder und Jugendliche
Suppositorien: Die Anwendung und Sicherheit von Pentasa Suppositorien bei Kindern und
Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.
Pentasa Klysma: Die Anwendung und Sicherheit von Pentasa Klysma bei Kindern und Jugendlichen
ist bisher nicht geprüft worden.
Depot-Tabletten und Depot-Granulat: Es wurde keine Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit in der
Pädiatrie durchgeführt. Bei Jugendlichen kann die Erwachsenendosis verabreicht werden.
Bei Kindern im Alter von 2 bis 12 Jahren gibt es begrenzte Erfahrung mit Dosen von 30 mg/kg/Tag
in der Akutbehandlung. Eine maximale Tagesdosis von 2 g sollte nicht überschritten werden.
Wie bei Erwachsenen sollte diese Dosis für die Rezidivprophylaxe halbiert werden.
Bei Kindern unter 2 Jahren ist Pentasa kontraindiziert.
Anwendungshinweis
Pentasa Depot-Tabletten: während der Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Die 500 mg
Depot-Tabletten sind mit einer Bruchrille versehen und können geteilt werden. Die 1 g Depot-
Tablette hat keine Bruchrille und kann nicht geteilt werden. Bei Schluckschwierigkeiten können die
Depot-Tabletten vorgängig in einem Esslöffel oder Glas mit Wasser dispergiert und sofort
eingenommen werden. Depot-Tabletten nicht zerreiben und nicht kauen.
Pentasa Depot-Granulat: Inhalt eines Sachets in den Mund leeren und mit Flüssigkeit herunterspülen.
Nicht zerkauen.
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen Mesalazin, andere Bestandteile des Präparates oder Salicylate. Schwere
Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen.
Bei Kindern unter 2 Jahren, bei Patienten mit Magen- oder Duodenalulzera sowie bei krankhaft
erhöhter Blutungsneigung soll Pentasa nicht eingesetzt werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Es ist Vorsicht geboten bei Patienten, die auf Sulfasalazin allergisch reagieren (Risiko einer
Salicylatallergie). Beim Auftreten einer akuten Überempfindlichkeitsreaktion wie
Abdominalkrämpfe, akute Abdominalschmerzen, Fieber, starke Kopfschmerzen oder
Hautausschlägen ist die Behandlung unverzüglich abzubrechen.
Vorsicht ist bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion geboten. Leberfunktionsparameter wie
ALT oder AST sollten nach Ermessen des behandelnden Arztes vor und während der Behandlung
durchgeführt werden.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wird empfohlen, das Präparat nicht anzuwenden. Die
Nierenfunktion sollte besonders während der Initialphase regelmässig überwacht werden (z.B.
Serumkreatinin). Bei Patienten, die während der Therapie eine Nierenfunktionsstörung entwickeln,
sollte an eine Mesalazin-induzierte Nephrotoxizität gedacht werden. Die Nierenfunktion sollte bei
gleichzeitiger Behandlung mit anderen als nephrotoxisch bekannten Präparaten noch häufiger
überwacht werden.
Vorsicht ist geboten beim Auftreten von kardialen Überempfindlichkeitsreaktionen.
Patienten mit Erkrankungen der Lunge, insbesondere Asthma, sollten während der Behandlung
sorgfältig überwacht werden.
Selten wurden über Mesalazin induzierte Überempfindlichkeitsreaktionen (Myo- und Perikarditis)
berichtet.
Schwere Blutdyskrasien sind im Zusammenhang mit Mesalazin sehr selten beschrieben worden.
Bluttests (Differentialblutbild) sollten nach Ermessen des behandelnden Arztes vor und während der
Behandlung durchgeführt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Mesalazin mit Azathioprin oder
6-Mercaptopurin kann das Risiko für Blutdyskrasien erhöhen (siehe auch «Interaktionen»). Bei
Verdacht auf diese Nebenwirkungen muss die Behandlung unterbrochen werden.
Interaktionen
Die gleichzeitige Anwendung von Pentasa mit Azathioprin, 6-Mercaptopurin oder Tioguanin hat in
diversen klinischen Studien zu einer erhöhten Leukopenie-Rate geführt; eine Interaktion scheint zu
existieren. Der genaue Interaktionsmechanismus ist jedoch unbekannt. Regelmässige Überwachung
der Leukozytenzahl wird empfohlen und das Dosierungsschema der Thiopurine sollte entsprechend
angepasst werden.
Die blutzuckersenkende Wirkung der Sulfonylharnstoffe und die durch Cumarine ausgelösten
gastrointestinalen Blutungen können verstärkt werden. Die Methotrexattoxizität kann erhöht werden.
Die urikosurische Wirkung von Probenecid und Sulfinpyrazon kann, ebenso wie die diuretische
Wirkung von Furosemid und die Spironolacton-Wirkung, vermindert werden. Die tuberkulostatische
Wirkung von Rifampicin kann abgeschwächt sein. Eine Verstärkung der unerwünschten Wirkungen
von Glukokortikoiden am Magen durch Mesalazin ist möglich.
Möglicherweise kann Mesalazin die Resorption von Digoxin vermindern.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft
Es gibt keinen hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren. Die wenigen vorliegenden
Daten zur Anwendung von Mesalazin am Menschen weisen nicht auf einen Anstieg der Gesamtrate
an kongenitalen Missbildungen hin. Einige Daten zeigen eine erhöhte Rate an Früh- und Totgeburten
sowie ein niedriges Geburtsgewicht; diese unerwünschten Schwangerschaftsverläufe sind allerdings
auch in Zusammenhang mit einer aktiven entzündlichen Darmerkrankung aufgetreten. Die
Grunderkrankung (Colitis ulcerosa) kann die Risiken des Schwangerschaftsverlaufs erhöhen.
Tierexperimentelle Studien zeigten keine direkte oder indirekte Toxizität mit Auswirkung auf
Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und/oder die postanale
Entwicklung (siehe „Präklinische Daten“).
Es ist bekannt, dass Mesalazin die Plazentaschranke passiert; die Plasmakonzentration in der
Nabelschnur beträgt ca. einen Zehntel derjenigen des mütterlichen Plasmas. Der Metabolit Acetyl-
Mesalazin wird in der Nabelschnur und im mütterlichen Plasma in derselben Konzentration
gefunden. Bei Neugeborenen, deren Mutter mit Pentasa behandelt wurde, sind Veränderungen des
Blutbildes (Panzytopenie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie) beobachtet worden.
Während der Schwangerschaft darf das Medikament nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist
eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Mesalazin tritt in die Muttermilch über. Die Konzentration ist geringer als im Blut der Mutter,
hingegen liegt der Metabolit Acetyl-Mesalazin in ähnlichen oder höheren Konzentrationen vor.
Es sind derzeit nur wenige Daten zur oralen Anwendung während der Stillzeit verfügbar. Es wurden
keine kontrollierten Studien mit Pentasa während der Stillzeit durchgeführt.
Überempfindlichkeitsreaktionen beim Kind wie z.B. Diarrhö können nicht ausgeschlossen werden.
Pentasa kann während der Stillzeit angewendet werden, jedoch nur, wenn nach Meinung des Arztes
der potentielle Nutzen für die Mutter die mögliche Gefährdung des Kindes aufwiegt.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Aufgrund möglicher Nebenwirkungen wie Nausea und Schwindel kann Pentasa die Fahrtüchtigkeit
und die Fähigkeit Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen.
Unerwünschte Wirkungen
Die häufigsten in klinischen Studien auftretenden Nebenwirkungen sind Diarrhö (3%), Nausea (3%),
Abdominalschmerz (3%), Kopfschmerzen (3%), Erbrechen (1%) und Hautausschlag (1%).
Gelegentlich können Überempfindlichkeitsreaktionen und Arzneimittelfieber auftreten.
Bei Anwendung der Suppositorien und Klysmen können lokale Reaktionen wie Pruritus,
Beschwerden im Rektalbereich und Stuhldrang auftreten.
Nebenwirkungsfrequenz, basierend auf klinischen Studien und Erfahrungen nach der
Markteinführung (nach Systemorganklassen und Häufigkeit geordnet [häufig: ≥1% und <10%,
gelegentlich: ≥0,1% und <1%, selten: ≥0,01% und <0,1%, sehr selten: <0,01%]):
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Sehr selten: Eosinophilie (als Teil einer allergischen Reaktion), verändertes Blutbild inklusive
Anämie, aplastische Anämie, Leukopenie mit Granulozytopenie und Neutropenie bis hin zur
Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie.
Störungen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen inklusive allergisches Exanthem, Anaphylaktische
Reaktionen, Arzneimittelreaktionen mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS),
Erythema multiforme und Stevens-Johnson Syndrom (SJS),
Arzneimittelfieber.
Störungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel.
Sehr selten: Periphere Neuropathie.
Funktionsstörungen des Herzen
Selten: Myo*- und Perikarditis*.
Atmungsorgane (Respiratorische, thorakale und mediastinale Funktionsstörungen)
Sehr selten: Allergische Alveolitis, Allergische und fibrotische Lungenreaktionen (inkl. Dyspnoe,
Husten, Bronchospasmus), eosinophile Pneumonie, interstitielle Lungenerkrankung, pulmonale
Infiltration, Pneumonitis.
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Diarrhö, Abdominalschmerzen, Nausea, Erbrechen, Flatulenz.
Selten: Erhöhte Amylasewerte, akute Pankreatitis*,.
Sehr selten: Pancolitis.
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Sehr selten: Hepatotoxizität (inkl. Hepatitis*, cholestatische Hepatitis, Zirrhose, Leberversagen).
Erhöhte Leberenzym- und Bilirubinwerte inkl. Cholestaseparameter.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Ausschlag inkl. Urtikaria, Erythem.
Selten: Photosensibilität (schwere Reaktionen wurden berichtet bei Patienten mit vorbestehender
atopischer Dermatitis/Ekzem)
Sehr selten: Reversible Alopezie.
Muskelskelettsystem (Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der
Knochen)
Sehr selten: Myalgie, Arthralgie, Lupus-erythematodes-ähnliches Syndrom (Systemischer Lupus
Erythematodes).
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Sehr selten: Nierenfunktionsstörungen (einschl. akute und chronische interstitielle Nephritis*,
nephrotisches Syndrom), Verfärbung des Urins, Niereninsuffizienz.
Reproduktionssystem
Sehr selten: Oligospermie (reversibel).
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Häufig: Analbeschwerden und Reaktionen an der Applikationsstelle, Juckreiz, Tenesmus (nur bei
rektalen Formen).
* Der Mechanismus von Mesalazin-induzierter Myo- und Perikarditis, Pankreatitis, Nephritis und
Hepatitis ist unbekannt, könnte aber allergischen Ursprungs sein.
Überdosierung
Bedingt durch die galenischen Eigenschaften von Pentasa und die substanzspezifischen
pharmakokinetischen Eigenschaften von Mesalazin stehen nur geringe Mengen des Wirkstoffes für
eine systemische Wirkung zur Verfügung. Somit ist auch bei Einnahme hoher Dosen nicht unbedingt
mit Intoxikationserscheinungen zu rechnen. Prinzipiell müssten ähnliche Symptome auftreten, wie
sie von Salicylatvergiftungen bekannt sind: gemischte Acidose-Alkalose, Hyperventilation,
Lungenödem, Dehydration durch Schwitzen und Erbrechen, Hypoglykämie.
Anwendung am Menschen: es sind keine Fälle von Überdosierung bekannt.
Therapie: Bei gemischter Azidose-Alkalose: Wiederherstellung des Säure-Base-Gleichgewichts
entsprechend der Situation sowie Elektrolytsubstitution. Bei Dehydration durch Schwitzen und
Erbrechen: Flüssigkeitszufuhr. Bei Hypoglykämie: Glucosezufuhr. Engmaschige Kontrolle der
Nierenfunktion.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: A07EC02
Wirkungsmechanismus
5-Aminosalicylsäure hemmt die Prostaglandinsynthese und Lipoxygenase sowie die Motilität von
Leukozyten und damit die Freisetzung verschiedener für die Entzündungsreaktion wichtiger
Mediatoren.
Es liegen Daten vor, die vermuten lassen, dass der Schweregrad der Dickdarmentzündung bei
Patienten mit Colitis ulcerosa, die mit Mesalazin behandelt werden, invers mit der
Schleimhautkonzentration von Mesalazin korreliert.
Der Wirkmechanismus von Mesalazin ist noch nicht ganz klar, jedoch wurden Mechanismen wie die
Aktivierung der Y-Form des Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptors (PPAR-γ) und die
Inhibition von Nuklearfaktor-kappa-B (NF-κB) in der Darmschleimhaut damit in Verbindung
gebracht.
Pharmakokinetik
Die Freisetzung der pharmakologisch aktiven 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) aus den Tabletten und
dem Granulat erfolgt langsam und unabhängig von bakterieller Aktivität im Bereich des gesamten
Darmlumens, vom Duodenum bis zum Rektum.
Pentasa Suppositorien geben den Wirkstoff im Rektum frei.
Bei Pentasa Klysma handelt es sich um eine Suspension in leicht saurem Milieu (pH 4,8). In diesem
Milieu befindet sich ca. 20% des Mesalazin in Lösung. Ungefähr 80% des Wirkstoffes liegt in
suspendierter Form vor und führt dadurch zu einer verzögerten Wirkstofffreigabe. Die Applikation
von Pentasa Klysmen gewährleistet eine hohe lokale Konzentration des Wirkstoffes im Rektum, im
Sigma und in Teilen des Kolons.
Pathophysiologische Veränderungen wie Diarrhoe und ein erhöhter Säuregrad im Darm, die während
der aktiven Phase einer entzündlichen Darmerkrankung beobachtet werden, haben nach oraler
Einnahme nur einen geringen Einfluss auf die Abgabe von Mesalazin an die Darmmukosa.
Pharmakokinetik
Absorption
Bei oraler Verabreichung von Pentasa Depot-Tabletten oder Depot-Granulat wird Mesalazin vom
Magen bis zum Rectum im gesamten Darmtrakt gleichmässig freigesetzt. Die Wirkstofffreisetzung
wird durch das Darmmilieu (pH) und die Passagezeit nicht beeinflusst. Die Passage und Freisetzung
von Mesalazin nach oraler Gabe sind unabhängig von gleichzeitiger Nahrungsaufnahme, die
Exposition kann jedoch erhöht sein.
Es wird nur ein geringer Teil der aktiven Substanz resorbiert.
Oral verabreichtes Mesalazin wird zu ca. 30% resorbiert, der Rest bleibt für eine topische Wirkung
verfügbar, um dann in den Fäces ausgeschieden zu werden. Maximale Plasmakonzentrationen
werden 1-6 Stunden nach Verabreichung beobachtet. Eine zweimal täglich (2 x 2 g/d) Mesalazin
Dosierung führt zu einer Cmax von 5103.51 ng/mL und zu einer systemischen Exposition (AUC 0-
24) von 36456 h x ng/mL, Der Steady-state ist bei oraler Gabe nach einem Behandlungszeitraum von
5 Tagen erreicht, bei einer Cmax von 6803.70 ng/mL und einer AUC 0-24 von 57519 h x ng/mL.
Nach Verabreichung von 1 g Mesalazin mittels Suppositorien oder Klysma werden nur etwa 15% im
Urin als 5-ASA und als Hauptmetabolit (Acetyl-5-ASA) wiedergefunden. Bei Suppositorien beträgt
die systemische Absorption ca. 10%. Die systemische Resorption aus dem Klysma beträgt im
Durchschnitt etwa 20% weniger als nach oraler Gabe von Pentasa Tabletten. Der nicht resorbierte
Wirkstoffanteil entfaltet seine Wirkung lokal.
Distribution
Die Verteilung von Mesalazin im menschlichen Körper ist nicht vollständig geklärt. Beim Tier geht
Mesalazin im Anschluss an eine Applikation per os oder i.v. in die Nieren über. Das scheinbare
Verteilungsvolumen (Vd) von Mesalazin beim Erwachsenen beträgt ungefähr 0,2 l/kg.
In vitro bindet sich Mesalazin zu 42% und sein acetylierter Metabolit zu 78% an Plasmaproteine. Bei
rektaler Verabreichung spielt die Plasmaproteinbindung eine untergeordnete Rolle.
Bei oraler Verabreichung von Sulfasalazin (einer Vorstufe von Mesalazin) passieren sowohl
Mesalazin als auch N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure die Placentaschranke. Allerdings sind die
Mesalazin-Konzentrationen in der Nabelschnur und im Fruchtwasser sehr gering.
Nach Gabe von Sulfasalazin wurden von Mesalazin geringe Konzentrationen und von seinem
acetylierten Metaboliten höhere Konzentrationen in der Muttermilch gemessen.
Metabolismus
Die resorbierte Fraktion wird sowohl prä-systemisch in der Darmschleimhaut als auch systemisch in
der Leber rasch zu Acetylmetaminosalicylsäure (N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure) hauptsächlich durch
NAT-1 biotransformiert.
Eine gewisse Acetylierung erfolgt auch durch Bakterien im Kolon. Diese Acetylierung scheint
unabhängig vom Acetylator Phenotyp des Patienten zu erfolgen. Das metabolische Verhältnis von
Acetylmesalazin zu Mesalazin im Plasma nach oraler Gabe variiert von 3.5 bei täglicher Dosierung
von 3 x 500 mg bis 1.3 bei Dosierungen von 3 x 2g. Dies impliziert eine dosisabhängige
Acetylierung, die zu einer Sättigung führen kann.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit (t½) von Mesalazin und seinem Hauptmetaboliten N-Acetyl-5-
Aminosalicylsäure beträgt im Falle von Mesalazin 0,5–1,5 Std. und im Falle seines Metaboliten 5–10
Std.
Im Anschluss an eine Applikation per os werden ca. 20% der verabreichten Dosis im Urin
ausgeschieden, und zwar hauptsächlich in Form von N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure.
Der resorbierte acetylierte Metabolit wird rasch von den Nieren eliminiert und im Urin
ausgeschieden (90% in 24 Std.). Die nichtresorbierte Fraktion, welche den grössten Teil der aktiven
Substanz ausmacht, wird im Stuhl ausgeschieden.
Über die renale Clearance von Mesalazin liegen keine Daten vor. Bei oraler Verabreichung von
Mesalazin an Patienten mit gutem Gesundheitszustand beträgt die scheinbare renale Clearance von
N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure ca. 2,8–4,3 ml/min pro kg (Bandbreite: 1 bis 6 ml/min. pro kg). Die
renale Clearance dieses Metaboliten kann im Falle von Colitis ulcerosa oder Enteritis regionalis
Crohn herabgesetzt sein.
Nach der Applikation von Pentasa Suppositorien wurde im Urin ausschliesslich AC-Mesalazin, aber
kein freies Mesalazin gefunden.
Präklinische Daten
In Studien zur Toxizität bei wiederholter täglicher Verabreichung von Mesalazin wurden in höheren
Dosen toxische Effekte an der Niere bei allen Species gefunden. Der NOAEL bei der Maus, der
Ratte und beim Affen waren 2500mg/kg/Tag, 480 mg/kg/Tag und 125 mg/kg/Tag.
Bezüglich Leber oder hämatopoietisches System wurde keine signifikante Toxizität bei Tieren
beobachtet, welche mit Mesalazin behandelt wurden. Bei der gastrointestinalen Toxizität, welche
vornehmlich bei hoch dosierten Tieren auftrat, kann nicht eindeutig beurteilt werden, ob es sich um
eine direkte Substanzwirkung oder um eine sekundäre Folge der Substanztoxizität handelt.
Mutagenität/Kanzerogenität
Testsysteme in vitro- und in-vivo-Untersuchungen haben keine mutagene oder klastogene Wirkung
gezeigt.
An Ratten und Mäusen durchgeführte Untersuchungen zum tumorigenen Potential zeigten keinen
substanzabhängigen Anstieg der Tumorinzidenz.
Reproduktionstoxizität
Tierstudien mit oralem Mesalazin ergaben keine direkten oder indirekten Hinweise auf negative
Auswirkungen von Mesalazin auf Fertilität, Schwangerschaft, embryo-fötale Entwicklung,
Niederkunft oder postnatale Entwicklung.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «Exp» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Besondere Lagerungshinweise
Die Suppositorien und Klysmen sollen in den verschweissten Folien (Licht- und Sauerstoffschutz)
gelagert werden und dürfen erst unmittelbar vor Gebrauch entnommen werden.
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) im Originalbehälter vor Licht geschützt lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zulassungsnummer
47502, 53431, 55834, 50725 (Swissmedic).
Packungen
Pentasa Depot-Tabletten 500 mg: 100 und 300 (teilbar). (B)
Pentasa Depot-Tabletten 1 g: 60 (nicht teilbar). (B)
Pentasa Depot-Granulat 1 g: 50 und 150 Sachets. (B)
Pentasa Depot-Granulat 2 g: 60 Sachets. (B)
Pentasa Suppositorien: 28. (B)
Pentasa Klysmen: 7. (B)
Zulassungsinhaberin
Ferring AG, 6340 Baar.
Stand der Information
Januar 2018