Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Fachinformation
Unerwünschte Wirkungen; Eigenschaften, Wirkungen
Omniscan™
Zusammensetzung
Wirkstoff: Gadodiamid (GdDTPA-BMA).
Hilfsstoffe: Caldiamidum natricum, Natrii hydroxidum oder Acid. hydrochloricum ad pH 6,0 - 7,0,
Aqua ad iniectabilia.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Gebrauchsfertige Injektionslösung zur intravenösen Anwendung.
1 ml Injektionslösung enthält: Gadodiamid 287 mg (entspr. 0,5 mmol Gadodiamid/ml bzw. 78,67 mg
Gd/ml).
Kontrastmittelgehalt (g):
pro Glasflasche/Fertigspritze zu 10 ml 2,870 g;
pro Glasflasche/Fertigspritze zu 15 ml 4,305 g;
pro Glasflasche/Fertigspritze zu 20 ml 5,740 g;
pro Polypropylenflasche zu 50 ml 14,350 g;
pro Polypropylenflasche zu 100 ml 28,7 g.
Omniscan 0,5 mmol/ml, ein Kontrastmittel mit paramagnetischen Eigenschaften, ist ein
nichtionisches Gadoliniumchelat, das nierengängig ist.
Omniscan besitzt folgende physikalischen Eigenschaften
Osmolalität (mOsm/kg H2O) bei 37 °C: 780.
Viskosität (mPas) bei 20 °C: 2,8.
Viskosität (mPas) bei 37 °C: 1,9.
Dichte bei 20 °C (g/ml): 1,15.
Molare Relaxation
r1 (mM-1s-1) bei 20 MHz und 37 °C: 3,9.
r1 (mM-1s-1) bei 10 MHz und 37 °C: 4,6.
r2 (mM-1s-1) bei 10 MHz und 37 °C: 5,1.
pH: 6,0 – 7,0.
Gadodiamid ist wasserlöslich.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Kraniale und spinale Magnetresonanztomographie (MRT) und allgemeine
Magnetresonanztomographie des Körpers inkl. Ganzkörper-Angiographie.
Omniscan wird eingesetzt zur Kontrastverstärkung und damit zur Verbesserung der Darstellung von
abnormen Strukturen oder Tumoren in den verschiedenen Körperregionen, einschliesslich ZNS.
Kinder unter 1 Jahr
Kraniale und spinale MRT bei vitaler Indikation.
Dosierung/Anwendung
Die Patienten benötigen keine spezielle Vorbereitung. Das Kontrastmittel soll unmittelbar vor der
intravenösen Injektion in die Spritze aufgezogen werden.
Kraniale und spinale MRT
Erwachsene und Kinder ab 1 Jahr
Die empfohlene Dosierung beträgt 0,1 mmol/kg KG bis zu einem Körpergewicht von 100 kg
(entsprechend 0,2 ml/kg KG). Um einen diagnostisch angemessenen Kontrast zu erzielen, sind bei
einem Gewicht über 100 kg normalerweise 20 ml ausreichend.
Nur für Erwachsene
Werden Hirnmetastasen vermutet, dann kann eine Dosis von 0,3 mmol/kg KG (entsprechend 0,6
ml/kg KG) bis zu einem Körpergewicht von 100 kg appliziert werden. Bei einem Körpergewicht
über 100 kg sind 60 ml normalerweise ausreichend. Bei Patienten, bei denen nach der Gabe von 0,1
mmol/kg KG keine eindeutige Diagnose gestellt werden konnte, kann eine zweite Bolusinjektion von
0,2 mmol/kg KG (entsprechend 0,4 ml/kg KG) von zusätzlichem diagnostischen Wert sein, wenn die
Applikation innerhalb von 20 Minuten nach der ersten Injektion erfolgt.
Ganzkörper-MR
Dosierung für Erwachsene
Die empfohlene Dosis beträgt gewöhnlich 0,1 mmol/kg KG (entsprechend 0,2 ml/kg KG) bis zu
einem Körpergewicht von 100 kg. Beträgt das Körpergewicht mehr als 100 kg, dann sind 20 ml
gewöhnlich ausreichend, um einen für die Diagnostik gewünschten Kontrast zu erhalten.
Bei Patienten, bei denen nach der Gabe von 0,1 mmol/kg KG keine eindeutige Diagnose gestellt
werden konnte, kann eine zweite Bolusinjektion von 0,2 mmol/kg KG (entsprechend 0,4 ml/kg KG)
von zusätzlichem diagnostischen Wert sein, wenn die Applikation innerhalb von 20 Min. nach der
ersten Injektion erfolgt. Bei einem Körpergewicht von über 100 kg ist eine Gesamtdosis von 60 ml
normalerweise ausreichend.
Dosierung für Kinder ab 1 Jahr
Die empfohlene Dosis beträgt 0,1 mmol/kg KG (entsprechend 0,2 ml/kg KG).
Art der Anwendung bei ZNS- und Ganzkörper-MRT
Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen sollte die erforderliche Dosis als intravenöse
Bolusinjektion appliziert werden (Dauer: 30 - 60 Sek.). Um eine vollständige Injektion des
Kontrastmittels zu gewährleisten, kann die Kanüle mit 5 ml physiologischer Kochsalzlösung
durchgespült werden.
Die kontrastverstärkte MR-Tomographie sollte kurz nach der Applikation des Kontrastmittels
beginnen.
Eine optimale Kontrastverstärkung wird üblicherweise innerhalb der ersten Minuten (abhängig von
der Art des Befundes /Gewebes) bis 45 Minuten nach der Applikation beobachtet.
Besonders geeignet für kontrastverstärkte Untersuchungen mit Omniscan sind T1-gewichtete
Sequenzen. Es hat sich herausgestellt, dass in dem untersuchten Feldstärkebereich von 0,15 – 1,5
Tesla der Bildkontrast relativ unabhängig von der applizierten Feldstärke ist.
Ganzkörper-Angiographie
Dosierung für Erwachsene
Die empfohlene Dosierung beträgt 0,1 mmol/kg KG (entsprechend 0,2 ml/kg KG). Für die
abdominale und iliakale Stenose-Diagnostik konnten mit einer Dosierung von 0,3 mmol/kg KG
(entsprechend 0,6 ml/kg KG) zusätzliche diagnostische Informationen gewonnen werden.
Um den Kontrast zu optimieren, empfehlen wir, die Darstellung unmittelbar nach Gabe des
Kontrastmittels oder während der Injektion durchzuführen (je nach MR-Anlage).
Kontraindikationen
Omniscan darf bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Gadodiamid oder die
Hilfsstoffe nicht angewendet werden.
Für MRT übliche Sicherheitsregeln, z.B. Herzschrittmacher, ferromagnetische Implantate, sind zu
beachten.
Gadodiamid ist kontraindiziert bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (GFR < 30
ml/min/1,73 m2), einschliesslich Dialysepatienten oder bei akutem Nierenversagen. Ebenfalls bei
Patienten, die bereits eine transplantierte Leber haben oder sich einer Lebertransplantation
unterziehen und bei Neugeborenen bis zur 4. Lebenswoche (siehe Kapitel „Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen“).
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Für MRT übliche Sicherheitsregeln sind zu beachten.
Die Möglichkeit einer schwerwiegenden Reaktion, einschliesslich einer lebensbedrohlichen, letalen
anaphylaktoiden, kardiovaskulären oder anderen Idiosynkrasie sollten immer in Betracht gezogen
werden, insbesondere bei Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit oder Asthma bzw.
anderen allergischen Erkrankungen der Atemwege in der Anamnese. Ein Aktionsplan soll bereits im
Voraus aufgestellt werden. Die für eine Sofortbehandlung notwendigen Medikamente und
Einrichtungen sollten verfügbar sein und der Arzt und das Personal müssen mit diesen
Notfallmassnahmen vertraut sein, falls solche Reaktionen auftreten.
Bei einigen Patienten sind ab 8 Stunden bis 48 Stunden nach einer Omniscan-Injektion
vorübergehende Veränderungen des Serumeisens festgestellt worden, in der Mehrzahl innerhalb des
Normbereichs. Die klinische Relevanz ist nicht bekannt. Alle Patienten, bei denen diese
Laborveränderung festgestellt wurde, blieben symptomfrei.
Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (GFR < 30 ml/min/1,73 m2) und bei
Patienten, die eine Lebertransplantation hatten oder sich ihr unterzogen, wurden Fälle von
nephrogener systemischer Fibrose (NFS) im Zusammenhang mit der Gabe von Gadodiamid und
einigen anderen gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln berichtet. Omniscan ist kontraindiziert bei
diesen Patienten (siehe Kapitel „Kontraindikationen“).
Vor der Anwendung von Omniscan sollte bei allen Patienten das Vorliegen einer
Nierenfunktionsstörung durch Labortests inkl. geschätzte GFR Bestimmung abgeklärt werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Aufgrund fehlender Erfahrung bei wiederholter Anwendung, sollten Omniscan Injektionen nicht
wiederholt werden, es sei denn der Intervall zwischen zwei Injektionen beträgt mindestens 7 Tage.
Patienten mit Erkrankungen des Zentralnervensystems
Bei Patienten mit Epilepsie oder Hirnläsionen können Krampfanfälle während der Untersuchung
vermehrt auftreten. Bei der Untersuchung solcher Patienten müssen Vorsichtsmassnahmen getroffen
werden (z.B. die Überwachung des Patienten), und die notwendige Ausrüstung und Arzneimittel für
eine unverzügliche Behandlung möglicher Krampfanfälle sollten bereitstehen.
Neugeborene und Kinder
Omniscan ist kontraindiziert bei Neugeborenen bis zur 4. Lebenswoche (siehe auch Kapitel
„Kontraindikationen“). Aufgrund der Unreife der Nierenfunktion bei Neugeborenen und
Kleinkindern bis zu 1 Jahr, sollte Omniscan bei diesen Patienten nur bei vitaler Indikation eingesetzt
werden.
Interaktionen
Bislang sind keine bekannt.
Betreffend Beeinflussung von in-vitro-Labortests (Elektrolyte) siehe Kapitel „Sonstige Hinweise“.
Schwangerschaft, Stillzeit
Über die Anwendung von Omniscan bei Schwangeren liegen keine Erfahrungen vor. Bei Ratten und
Kaninchen wurden im nicht maternal-toxischen Bereich keine teratogenen Effekte festgestellt. Bei
Kaninchen zeigten sich embryotoxische Effekte mit Dosen von 0,5 und 1,0 mmol/kg/Tag, die auch
toxisch für die Muttertiere waren.
Das Präparat sollte während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, ausser wenn eine
kontrastverstärkte MRT-Untersuchung unbedingt erforderlich ist.
Stillzeit
Das Ausmass des Übergangs in die Muttermilch ist nicht bekannt. Verfügbare Daten bei Tieren
haben einen Übergang in die Muttermilch gezeigt. Ein Risiko für den Säugling kann nicht
ausgeschlossen werden. Es wird empfohlen, das Stillen während 24h zu unterbrechen und die Milch
zu verwerfen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Nicht bekannt.
Unerwünschte Wirkungen
In klinischen Studien mit Omniscan wurden unerwünschte Wirkungen mit den folgenden
Häufigkeiten berichtet (sehr häufig >1/10; häufig ≥1/100, <1/10; gelegentlich ≥1/1‘000, <1/100;
selten ≥1/10’000, <1/1‘000; sehr selten <1/10’000):
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: allergische bzw. pseudoallergische Haut- und Schleimhautreaktionen (z.B. Urtikaria
(Nesselsucht), Pruritus (Juckreiz), Irritation im Hals).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerz, Schwindel.
Gelegentlich: Schläfrigkeit, Geschmacks- oder Geruchssensationen.
Selten: Krampfanfälle.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit.
Gelegentlich: Erbrechen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: lokales Wärme-, Kälte- oder Druckgefühl.
Gelegentlich: Schmerzen an der Injektionsstelle.
Nach Markteinführung wurden folgende unerwünschte Wirkungen berichtet:
Erkrankungen des Immunsystems
Anaphylaktoide Reaktion, anaphylaktischer Schock.
Psychiatrische Erkrankungen
Angstgefühl (Ängstlichkeit).
Erkrankungen des Nervensystems
Verändertes Geschmacksempfinden, Kopfweh, Schwindel, Konvulsion (Krampfanfall), Parästhesie
(Empfindungsstörung), Zittern, Schläfrigkeit, vorübergehende Geruchsstörung.
Augenerkrankungen
Sehstörung.
Herzerkrankungen
Tachykardie (Herzrasen).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Dyspnoe (Atemnot), Husten, Bronchospasmus, Atemnot, Reizungen im Hals, Niesen.
Gefässerkrankungen
Erröten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe (Durchfall).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Bei Patienten mit vorbestehender, schwerer Niereninsuffizienz: akutes Nierenversagen, Erhöhung
des Blutkreatinins.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Nephrogene systemische Fibrose (NSF, Pruritus, Gesichtsödeme, Angioödem, Nesselsucht,
Ausschlag.
Nicht bekannt: Haut Plaques*
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Arthralgie (Gelenkschmerzen).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Wärmegefühl, Schmerzen an der Injektionsstelle,Brustschmerz, Fieber, Zittern.
Untersuchungen
Anstieg der Transaminasen.
*Fälle von Gadolinium-assoziierten Haut-Plaques mit histologisch nachgewiesenen sklerotischen
Körperchen nach Gadodiamid-Verabreichung wurde bei Patienten berichtet, die sonst keine
Symptome oder Anzeichen einer Nephrogenen Systemischen Fibrose aufwiesen.
Überdosierung
Es sind keine klinischen Überdosierungsfolgen berichtet worden und bei Patienten mit normaler
Nierenfunktion sind akute Toxizitätssymptome unwahrscheinlich. Die Behandlung erfolgt
symptomatisch. Für dieses Kontrastmittel gibt es kein Antidot. Bei Patienten mit verzögerter
Ausscheidung aufgrund einer Niereninsuffizienz und bei Patienten, die übermässig hohe Dosen
erhielten, kann das Kontrastmittel durch Hämodialyse eliminiert werden.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: V08CA03
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Omniscan ist ein nichtionisches paramagnetisches Kontrastmittel für die Kernspintomographie
(MRT-Kontrastmittel). Der kontrasterhöhende Effekt wird durch den Gadoliniumkomplex vermittelt.
Die durch das Gadoliniumion verkürzte Spin-Gitter-Relaxationszeit angeregter Atomkerne führt in
der Protonen-Kernspintomographie bei geeigneter Aufnahmesequenz zu einer Erhöhung der
Signalintensität und damit gegebenenfalls zu einer Bildkontrasterhöhung. Damit wird die Erkennung
abnormer Strukturen oder Läsionen in verschiedenen Körperteilen einschliesslich des ZNS
erleichtert.
Nach intravenöser Injektion wurden bei gesunden Probanden keine klinisch relevanten
Abweichungen der Hämodynamik, der Blut- und Urin-Laborwerte beobachtet. Lediglich eine
vorübergehende, geringfügige Änderung des Serumeisens 8 bis 48 Stunden nach
Gadodiamidinjektion wurde beobachtet.
Die Applikation von Omniscan bewirkt eine Signalverstärkung in Arealen mit gestörter Funktion der
Bluthirnschranke, infolge pathologischer Prozesse. Ein Mangel an Kontrastverstärkung muss nicht
das Fehlen von Krankheitsprozessen bedeuten, da manche geringgradig maligne Prozesse oder
inaktive MS-Plaques keine Signalverstärkung bewirken. Das Präparat kann zur Differentialdiagnose
bei unterschiedlichen Erkrankungen verwendet werden.
Pharmakokinetik
Absorption, Distribution, Metabolismus und Elimination
Gadodiamid verteilt sich rasch in der Extrazellulärflüssigkeit. Das Verteilungsvolumen entspricht
jenem der extrazellulären Flüssigkeit. Die Halbwertszeit der Verteilung (t½α) beträgt ca. 4 Minuten,
die Eliminationshalbwertszeit (t½β) ca. 70 Minuten. Die Elimination des unveränderten
Gadodiamids erfolgt renal durch Glomerulumfiltration. 4 Stunden post injectionem werden im Urin
85% der injizierten Dosis wiedergefunden, nach 24 Stunden liegt der Anteil zwischen 95 - 98%. Die
renalen und Gesamtclearanceraten von Gadodiamid sind nahezu identisch.
Sie sind vergleichbar mit den Raten anderer Substanzen, die primär durch glomeruläre Filtration
eliminiert werden.
Nach i.v. Injektion von 0,1 und 0,3 mmol/kg wurde keine dosisabhängige Kinetik sichtbar.
Eine Plasma-Proteinbindung war nicht nachweisbar.
Metaboliten fehlen.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei einigen Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 10 ml/min) konnten weitere
geringe GFR-Reduktionen ohne Anzeichen einer Nierentoxizität beobachtet werden. Da die
glomeruläre Filtrationsrate bei Neugeborenen und Kleinkindern im Vergleich zu Erwachsenen
reduziert ist, ist die Eliminationsgeschwindigkeit von Omniscan altersabhängig. Aufgrund von
Erfahrungen bei Kindern kann von einer Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit bei
Neugeborenen um einen Faktor von 2 bis 3,3 ausgegangen werden.
Präklinische Daten
Pharmakologische Sicherheitsstudien an Hunden und Ratten haben gezeigt, dass Omniscan 0,5
mmol/ml keine bedeutenden Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System hat. Ein Hauttest an
Meerschweinchen ergab keinen Anhalt für eine sensibilisierende Wirkung. Toxikologische Studien
zeigten für Omniscan 0,5 mmol/ml eine hohe akute Toleranz; die angenäherte LD50 bei Mäusen war
grösser als 30 mmol/kg. Der häufigste Befund nach hoher Einzeldosis oder Mehrfachdosen war eine
proximal tubuläre Vakuolisierung, die reversibel war und nicht mit Nierenfunktionsstörungen
einherging. Nach Mehrfachgabe von 5,0 mmol/kg zeigte die Mehrzahl männlicher Ratten erniedrigte
Hodengewichte mit einer Degeneration testikulärer Riesenzellen und eine verminderte Anzahl reifer
Spermien. Omniscan 0,5 mmol/ml hatte keine Auswirkungen auf die weibliche Fertilität oder die
Fortpflanzung bei Ratten. In Embryotoxizitätsstudien bei Ratten und Kaninchen in Dosierungen, die
keine toxischen Symptome bei der Mutter verursachten, wurden ebenfalls keine teratogenen Effekte
festgestellt. Bei Kaninchen, jedoch nicht bei Ratten, ergaben sich Hinweise auf maternal- und
embryotoxische Effekte mit Dosen von 0,5 und 1,0 mmol/kg/Tag bei wiederholter Gabe.
Gadodiamid zeigte in mehreren in vitro und in vivo Testsystemen keine mutagene Wirkungen.
Sonstige Hinweise
Inkompatibilitäten
Omniscan darf nicht mit anderen Präparaten gemischt werden. Es sollte eine separate
Injektionsspritze und Nadel verwendet werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Omniscan interferiert mit häufig angewendeten colorimetrischen (komplexometrischen) Methoden
der Serumkalzium-Bestimmungen, ebenso bei der Bestimmung anderer Elektrolyte und auch von
Eisen. Es wird daher empfohlen, solche Labormethoden innerhalb von 12 - 24 Stunden nach der
Applikation von Omniscan nicht anzuwenden. Falls solche Laborbestimmungen nötig sind, dann
sollten nach Möglichkeit andere Methoden herangezogen werden.
Haltbarkeit
Omniscan darf nur bis zu dem auf der Packung mit „Exp“ bezeichneten Verfalldatum verwendet
werden.
Besondere Lagerungshinweise
Omniscan vor Licht geschützt bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) lagern. Nach Ablauf des
Verfalldatums nicht mehr verwenden.
Hinweise für die Handhabung
Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren!
Glasflaschen und Fertigspritzen bis 20 ml sind nur für einen Patienten vorgesehen. Die nicht
verbrauchte Lösung muss verworfen werden.
Polypropylenflaschen mit Drehverschluss
Omniscan erst unmittelbar vor der Anwendung in die Spritze aufziehen. Vor dem Gebrauch sollte
der Behälter und der Verschluss auf eventuelle Schäden untersucht werden.
Fertigspritzen
Fertigspritze aufrecht halten, Verschlusskappe der Spritze durch drehen entfernen und Nadel
aufschrauben. Spritze in aufrechter Position durch Vorschieben des Kolbens entlüften bis sich der
erste Tropfen an der Nadelspitze zeigt.
Zusätzliche Hinweise für die 100 ml Flasche
Die Polypropylenflaschen à 100 ml können für den mehrfachen Gebrauch während eines
Arbeitstages eingesetzt werden, wenn mit einem für dieses Volumen zugelassenen Injektomaten
gearbeitet wird. Der Gummistopfen sollte nur einmal gestochen werden. Alle Materialien, die mit
dem Patienten in Berührung kommen, sowie die dazugehörenden Bestecke und Schläuche, müssen
nach jeder Untersuchung entfernt werden, um eine Kontamination zwischen Patienten zu verhindern.
Die Empfehlungen des Herstellers müssen eingehalten werden. Die nicht aufgebrauchte Lösung
sowie die Einmalartikel des Injektorsystems müssen am Ende des Tages verworfen werden.
Zulassungsnummer
52537 (Swissmedic).
Packungen
Glasflaschen
1 x 10 ml (B), 10 x 10 ml. (B)
1 x 15 ml (B), 10 x 15 ml. (B)
1 x 20 ml (B), 10 x 20 ml. (B)
Polypropylenflaschen mit Drehverschluss
1 x 50 ml (B), 10 x 50 ml. (B)
1 x 100 ml (B), 10 x 100 ml. (B)
Fertigspritzen
1 x 10 ml (B), 10 x 10 ml. (B)
1 x 15 ml, (B), 10 x 15 ml. (B)
1 x 20 ml, (B) 10 x 20 ml. (B)
Zulassungsinhaberin
GE Healthcare AG, Opfikon.
Stand der Information
September 2016.