Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Information für Patientinnen und Patienten
Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden.
Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere
Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen
das Arzneimittel schaden.
Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.
MOVIPREP® Pulver
Norgine AG
Was ist Moviprep und wann wird es angewendet?
Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.
Moviprep wird zur Darmreinigung vor klinischen Massnahmen angewendet, die einen sauberen Darm
erfordern, beispielsweise vor Untersuchungen des Darms (Endoskopie, Röntgen). Moviprep wirkt,
indem es den Darm entleert. Eine erwartete Wirkung bei der Anwendung von Moviprep ist also
wässriger Durchfall.
Was sollte dazu beachtet werden?
Falls Sie noch andere Medikamente einnehmen (z.B. orale empfängnisverhütende Medikamente), achten
Sie darauf, dass Sie diese mindestens 1 Stunde vor der Einnahme von Moviprep oder mindestens 1
Stunde nach der letzten Dosis einnehmen. Damit kann gewährleistet werden, dass diese Arzneimittel
nicht zu schnell ausgeschieden werden, wodurch ihre Wirksamkeit beeinträchtigt wäre.
Wann darf Moviprep nicht eingenommen / angewendet werden?
·wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Macrogol 3350, einen der anderen Wirkstoffe oder einen
der sonstigen Bestandteile von Moviprep sind;
·wenn Ihr Darm nicht vollständig durchgängig ist bzw. wenn Sie an einer Blockade (Obstruktion) im
Verdauungstrakt oder an einem Darmverschluss (Ileus) leiden;
·wenn Sie einen Durchbruch (Perforation) in der Wand des Verdauungstrakts haben;
·wenn Sie an einer Störung der Magenentleerung (z.B. Magenatonie) leiden;
·wenn Sie an Darmlähmung leiden (dies kann eine Folgeerscheinung einer Operation im Bauchraum
sein);
·wenn Sie an Phenylketonurie leiden. Phenylketonurie ist eine angeborene Stoffwechselerkrankung, bei
der Phenylalanin von Ihrem Körper nicht verarbeitet werden kann. Moviprep enthält Aspartam als
Quelle für Phenylalanin;
·wenn Sie an Glukose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel leiden;
·wenn Sie an einer akuten Dickdarmerweiterung (toxisches Megakolon) infolge chronisch-entzündlicher
Darmerkrankungen wie z.B. Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn leiden.
Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Moviprep Vorsicht geboten?
Wenn Sie in schlechtem Allgemein- oder Gesundheitszustand sind oder an einer schweren Erkrankung
leiden.
Wenn bei Ihnen folgende Beschwerden vorliegen, sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren:
·wenn Sie Schwierigkeiten oder Beschwerden beim Schlucken von Flüssigkeiten haben und diese
gegebenenfalls eindicken müssen;
·wenn Sie Refluxbeschwerden haben (Aufstossen durch Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre);
·wenn Sie an einer Störung der Nierenfunktion leiden;
·wenn Sie an Herzschwäche, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzrhythmusstörungen oder Herzklopfen
leiden oder Arzneimittel gegen diese Erkrankungen einnehmen;
·wenn Sie an einer Schilddrüsenerkrankung leiden;
·wenn Sie an Flüssigkeitsmangel leiden;
·wenn Sie an einem akuten Schub einer schweren, chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (Morbus
Crohn oder Colitis ulcerosa) leiden.
Bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen sollte Moviprep nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet
werden.
Wenn bei Ihnen während der Einnahme von Moviprep zur Darmvorbereitung plötzliche
Bauchschmerzen oder rektale Blutungen auftreten, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt bzw.
Ihre Ärztin oder begeben Sie sich unverzüglich in ärztliche Behandlung.
Wenn Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin mitgeteilt hat, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber
bestimmten Zuckern leiden, nehmen Sie Moviprep erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer
Ärztin ein.
Moviprep enthält 363,2 mmol (8,4 g) Natrium pro Behandlung. Beachten Sie dies, wenn Sie eine
kochsalzarme (natriumarme) Diät einhalten müssen. Nur ein Teil des Natriums wird aufgenommen.
Moviprep enthält 28,4 mmol (1,1 g) Kalium pro Behandlung. Wenn Sie an eingeschränkter
Nierenfunktion leiden oder eine kontrollierte Kalium-Diät (Diät mit niedrigem Kaliumgehalt) einhalten
müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
Moviprep enthält 0,233 g Aspartam pro Sachet A. Aspartam ist eine Quelle für Phenylalanin. Es kann
schädlich sein, wenn Sie eine Phenylketonurie (PKU) haben, eine seltene angeborene Erkrankung, bei
der sich Phenylalanin anreichert, weil der Körper es nicht ausreichend abbauen kann.
Die Einnahme der zubereiteten Moviprep Lösung ersetzt nicht die reguläre Flüssigkeitszufuhr; diese
muss weiterhin gewährleistet sein.
Wenn Sie Flüssigkeiten eindicken müssen, um sie sicher schlucken zu können, kann Moviprep der
Wirkung des Verdickungsmittels entgegenwirken.
Moviprep hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Darf Moviprep während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angewendet
werden?
Da es keine Daten zur Anwendung von Moviprep während der Schwangerschaft gibt, sollte Moviprep
nur dann angewendet werden, wenn es der Arzt bzw. die Ärztin für unbedingt erforderlich hält. Von
einer Anwendung während der Stillzeit wird abgeraten.
Informieren Sie deshalb unbedingt Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger sind oder
schwanger sein könnten bzw. wenn Sie stillen.
Wie verwenden Sie Moviprep?
Dosierung: Erwachsene ab 18 Jahren und ältere Patienten:
Sofern vom Arzt bzw. von der Ärztin nichts anderes verordnet, beträgt die Dosierung 2 Liter (eine
Packung). Die Packung enthält zwei Beutel, die je 1 Sachet A und B beinhalten. Der Inhalt eines Sachets
A und eines Sachets B reicht zur Erstellung von 1 Liter Moviprep-Lösung.
Der Inhalt beider Sachets (A und B) muss zusammen mit Wasser aufgelöst werden, so dass es 1 Liter
Flüssigkeit ergibt.
Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin wird Ihnen genau erklären, wie Sie
Moviprep einnehmen müssen.
Die Einnahme kann entweder als geteilte oder als Einzeldosis wie unten beschrieben erfolgen, Zeitpunkt
der Einnahme ist davon abhängig, ob die klinische Maßnahme unter oder ohne Vollnarkose
durchgeführt wird:
Klinische Untersuchung unter Vollnarkose:
1.Geteilte Dosis: Einen Liter Moviprep am Vorabend und einen Liter Moviprep am frühen Morgen des
Untersuchungstages. Zwischen dem Ende der Einnahme von Flüssigkeiten (Moviprep oder klare
Flüssigkeit) und dem Beginn der Untersuchung müssen mindestens zwei Stunden liegen.
2.Einzeldosis: Zwei Liter Moviprep am Vorabend oder zwei Liter Moviprep am Morgen des
Untersuchungstages. Zwischen dem Ende der Einnahme von Flüssigkeiten (Moviprep oder klare
Flüssigkeit) und dem Beginn der Untersuchung müssen mindestens zwei Stunden liegen.
Klinische Untersuchung ohne Vollnarkose:
1.Geteilte Dosis: Einen Liter Moviprep am Vorabend und einen Liter Moviprep am frühen Morgen des
Untersuchungstages. Zwischen dem Ende der Einnahme von Flüssigkeiten (Moviprep oder klare
Flüssigkeit) und dem Beginn der Untersuchung muss mindestens eine Stunde liegen.
2.Einzeldosis: Zwei Liter Moviprep am Vorabend oder zwei Liter Moviprep am Morgen des
Untersuchungstages. Zwischen dem Ende der Einnahme von Moviprep und dem Beginn der
Untersuchung müssen mindestens zwei Stunden liegen. Die Einnahme von jeglicher klaren Flüssigkeit
muss mindestens eine Stunde vor dem Beginn der Untersuchung beendet sein.
Zusätzlich muss während der Anwendung von Moviprep ein weiterer Liter klarer Flüssigkeit wie
Wasser, klare Suppe, Fruchtsaft (ohne Fruchtfleisch), limonadenhaltige Getränke, Tee oder Kaffee (ohne
Milch) getrunken werden.
Sie sollten entsprechend Zeit einplanen, um zum Ort der Koloskopie zu gelangen.
Wichtig: Von Beginn der Einnahme von Moviprep bis zum Abschluss der geplanten Untersuchung
dürfen Sie keine feste Nahrung zu sich nehmen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke
zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder
Apothekerin.
Zubereitung der Lösung
·Öffnen Sie einen durchsichtigen Beutel und nehmen Sie die Sachets A und B heraus
·Füllen Sie den Inhalt je eines Sachets A und B in einen 1-Liter-Behälter
·Geben Sie Wasser in den Behälter, um einen Liter Moviprep-Lösung zu erhalten, und rühren Sie
solange, bis das ganze Pulver aufgelöst ist und die Moviprep Lösung klar oder leicht trüb ist. Dieser
Vorgang kann bis zu fünf Minuten dauern.
Trinken der Lösung
Trinken Sie den ersten Liter Moviprep innerhalb von ein bis zwei Stunden. Versuchen Sie, alle 10 bis 15
Minuten ein Glas Moviprep zu trinken.
Bereiten Sie den zweiten Liter Moviprep-Lösung aus den Sachets A und B des verbleibenden Umbeutels
zu. Dann trinken Sie die Lösung in gleicher Weise.
Trinken Sie in diesem Zeitraum einen weiteren Liter klare Flüssigkeit, um grossen Durst und eine
Austrocknung des Körpers zu vermeiden. Mögliche Getränke sind Wasser, klare Suppen, Fruchtsaft
(ohne Fruchtfleisch), limonadenhaltige Getränke, Tee oder Kaffee (ohne Milch). Diese Getränke können
bis zu einer Stunde vor der Untersuchung, bzw. zwei Stunden vor einer Vollnarkose eingenommen
werden.
Nach der Einnahme der Lösung
Wenn Sie mit dem Trinken der Lösung beginnen, sollten Sie sich in der Nähe einer Toilette aufhalten.
Plötzlich wird wässriger Durchfall eintreten. Dies ist ganz normal und zeigt, dass Moviprep wirksam ist.
Der Durchfall wird bald nach dem Sie die Lösung fertig getrunken haben, aufhören.
Im Falle einer starken Überdosierung oder bei starkem Durchfall sind unterstützende Massnahmen, wie
Zufuhr einer genügenden Menge an Flüssigkeit, z.B. Fruchtsaft, in der Regel ausreichend.
Die Anwendung und Sicherheit von Moviprep bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher
nicht geprüft worden.
Welche Nebenwirkungen kann Moviprep haben?
Durchfall ist eine normale Wirkung von Moviprep.
Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern)
Beschwerden im Analbereich, Bauchschmerzen*, Blähbauch (abdominale Aufblähung)*,
Abgeschlagenheit, Übelkeit*, Fieber.
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
Schlafstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Erbrechen*, Verdauungsstörungen*,
Muskelzittern/Frösteln, Durst, Hunger.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
Unwohlsein, Schluckbeschwerden*, veränderte Leberfunktionstests.
Nicht bekannt
Allergische Reaktionen einschliesslich anaphylaktische Reaktionen, Atemnot, Krampfanfälle im
Zusammenhang mit sehr niedrigem Natriumspiegel im Blut, vorübergehende Blutdruckerhöhung,
unregelmässiger Herzschlag oder Herzklopfen, Flüssigkeitsmangel (Dehydratation), Blähungen,
Brechreiz, Nesselsucht (Urtikaria), Juckreiz, Hautausschlag, Hautrötung, Störungen im
Elektrolythaushalt, erhöhte Kalziumkonzentration im Blut, verminderte Bikarbonat-, Kalzium-,
Phosphat- sowie Kalium- und Natriumkonzentration im Blut [die beiden letztgenannten Störungen treten
häufiger bei Patienten auf, die nieren-beeinträchtigende Medikamente wie beispielsweise ACE-Hemmer
und Diuretika zur Behandlung von Herzkrankheiten einnehmen, (in schwerwiegenden Fällen von sehr
niedrigem Natriumspiegel im Blut können bei Patienten Krampfanfälle auftreten)] sowie Änderungen
der Chloridkonzentration im Blut.
* Diese Symptome bessern sich gewöhnlich teilweise, wenn die Einnahme von Moviprep langsamer
erfolgt oder unterbrochen wird.
Diese Reaktionen treten normalerweise nur während der Anwendung auf; sollten sie länger anhalten,
sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Massnahmen, wenn Sie
betroffen sind:
Wenn Sie von einem der nachfolgend genannten Symptome betroffen sind, nehmen Sie Moviprep nicht
weiter ein und suchen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin möglichst umgehend auf.
·Hautausschlag oder Juckreiz
·Schwellungen des Gesichts, der Knöchel oder anderer Körperteile
·Herzrasen
·sehr starke Müdigkeit
·Atemnot
Wenn Sie innerhalb von sechs Stunden nach der Einnahme von Moviprep noch keinen Stuhlgang haben,
nehmen Sie Moviprep nicht weiter ein und suchen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin möglichst umgehend
auf.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin
oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?
Moviprep darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Aufbrauchfrist nach Anbruch
Die zubereitete Lösung sollte innerhalb von 24 Stunden aufgebraucht werden.
Lagerungshinweis
Moviprep muss in seiner Originalpackung bei Raumtemperatur (15 – 25 °C) aufbewahrt werden.
Ist die Trinklösung einmal zubereitet, kann sie in einem verschlossenen oder zugedeckten sauberen
Gefäss bei Raumtemperatur (15 – 25 °C) oder im Kühlschrank (bei 2 – 8 °C) aufbewahrt werden. Die
Lösung nicht einfrieren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Weitere Hinweise
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Moviprep enthalten?
Wirkstoffe
1 Sachet A enthält: 100 g Macrogolum 3350; 7,5 g wasserfreies Natriumsulfat; 2,691 g Natriumchlorid;
1,015 g Kaliumchlorid.
1 Sachet B enthält: 4,7 g Ascorbinsäure, 5,9 g Natriumascorbat.
Die Konzentration der Elektrolyte nach dem Zusammenmischen der beiden Sachets zu 1 Liter Lösung
ist wie folgt:
Natrium: 181,6 mmol/l (davon ist maximal 56,2 mmol/l resorbierbar)
Sulfat: 52,8 mmol/l
Chlorid: 59,8 mmol /l
Kalium: 14,2 mmol/l
Ascorbat: 29,8 mmol/l
Hilfsstoffe
1 Sachet A enthält: 0,233 g Aspartam (E951), Acesulfam-K (E-950); Aromastoff: Zitrone
Zulassungsnummer
57900 (Swissmedic)
Wo erhalten Sie Moviprep? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Packung mit 2 Sachets A und 2 Sachets B. [B]
Zulassungsinhaberin
Norgine AG
6005 Luzern
Diese Packungsbeilage wurde im Dezember 2020 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic)
geprüft.
Fachinformation
Moviprep® Pulver
Norgine AG
Zusammensetzung
Wirkstoffe
Sachet A: Macrogolum 3350, Natrii sulfas anhydricus, Natrii chloridum, Kalii chloridum.
Sachet B: Acidum ascorbicum, Natrii ascorbatum.
Hilfsstoffe (Sachet A):
Aspartamum (E951), Acesulfamum kalicum (E950), Aromatica.
Eine 1-Liter-Lösung des Inhalts beider Beutel weist die folgenden Elektrolytionenkonzentrationen
auf:
Natrium 181,6 mmol/l, davon nicht mehr als 56,2 mmol/l resorbierbar, Sulfat 52,8 mmol/l, Chlorid
59,8 mmol/l, Kalium 14,2 mmol/l, Ascorbat 29,8 mmol/l.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Pulver zur Herstellung einer Trinklösung.
1 Sachet A enthält: Macrogolum 3350 100 g, Natrii sulfas anhydricus 7,5 g, Natrii chloridum 2,691
g, Kalii chloridum 1,015 g. Excip. pro charta.
1 Sachet B enthält: Ascorbic acidum 4,700 g, Natrii ascorbatum 5,900 g. Excip. pro charta.
1 Sachet A und 1 Sachet B dienen zur Erstellung von 1 Liter Moviprep-Lösung.
Frei fliessendes, weisses bis gelbes Pulver in Beutel A.
Frei fliessendes, weisses bis hellbraunes Pulver in Beutel B.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Zur Darmvorbereitung vor klinischen Massnahmen, die einen sauberen Darm erfordern,
beispielsweise endoskopische oder radiologische Untersuchungen des Darms.
Dosierung/Anwendung
Erwachsene ab 18 Jahren und ältere Patienten:
Eine Darmvorbereitung besteht aus der Verabreichung von zwei Litern Moviprep. Es wird
nachdrücklich empfohlen, während der Darmvorbereitung zusätzlich einen Liter klare Flüssigkeit,
beispielsweise Wasser, klare Suppe, Fruchtsaft (ohne Fruchtfleisch), Softdrinks, Tee und/oder Kaffee
(ohne Milch) zu sich zu nehmen.
Ein Liter Moviprep besteht aus einem Sachet A und einem Sachet B, welche zusammen in Wasser
gelöst werden, um einen Liter Lösung zu erhalten. Die hergestellte Lösung sollte in einem Zeitraum
von 2 Stunden getrunken werden. Dies sollte mit einem zweiten Liter Moviprep wiederholt werden,
um die Behandlung abzuschliessen.
Die Einnahme kann entweder als geteilte oder als Einzeldosis wie unten beschrieben erfolgen.
1.Geteilte Dosis: Einen Liter Moviprep am Vorabend und einen Liter Moviprep am frühen Morgen
des Untersuchungstags.
2.Einzeldosis: Zwei Liter am Vorabend oder zwei Liter am Morgen des Untersuchungstages.
Bei der geteilten Dosis und der Einzeldosis, die am Abend vor der Untersuchung eingenommen wird,
sollte mindestens eine Stunde zwischen dem Ende der Einnahme von Flüssigkeit (Moviprep oder
klare Flüssigkeit) und dem Beginn der Koloskopie liegen.
Bei der Einzeldosis, die am Morgen der Untersuchung eingenommen wird, sollten mindestens 2
Stunden zwischen dem Ende der Einnahme von Moviprep und mindestens eine Stunde zwischen
dem Ende der Einnahme von jeglicher klarer Flüssigkeit und dem Beginn der Koloskopie liegen.
Patienten sollten darauf hingewiesen werden, entsprechend Zeit einzuplanen, um zum Ort der
Koloskopie zu gelangen.
Ab dem Beginn der Einnahme von Moviprep bis zum Ende der klinischen Massnahme darf der
Patient keine feste Nahrung zu sich nehmen.
Kinder und Jugendliche
Aufgrund fehlender klinischer Studien ist die Verabreichung an Kinder und Jugendliche unter 18
Jahren nicht empfohlen.
Kontraindikationen
Nicht anwenden bei Patienten, bei denen Folgendes bekannt ist oder vermutet wird:
·Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der Hilfsstoffe gemäss
Zusammensetzung
·Gastrointestinale Obstruktion oder Perforation
·Störungen der Magenentleerung (z.B. Magenatonie)
·Ileus
·Phenylketonurie (Moviprep enthält Aspartam)
·Glukose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel (Moviprep enthält Ascorbat)
·Toxisches Megakolon als Komplikation schwerer entzündlicher Darmerkrankungen, wie z.B.
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Moviprep darf nicht bei bewusstlosen Patienten angewendet werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Durchfall ist eine erwartete Wirkung bei der Anwendung von Moviprep.
Moviprep sollte bei anfälligen Patienten mit schlechtem Gesundheitszustand oder schwerwiegenden
Gesundheitsbeeinträchtigungen nur mit Vorsicht angewendet werden, wie z.B.:
·Eingeschränktem Würgereflex oder Aspirations- oder Regurgitationstendenz
·Getrübtem Bewusstseinszustand
·Schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/min)
·Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium III oder IV)
·Gefahr von Arrhythmien, z.B. aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen bzw. Arzneimitteln zur
Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen, Elektrolytstörungen oder Schilddrüsenerkrankung
·Dehydratation
·Schwerer akuter entzündlicher Darmerkrankung
Vor dem Einsatz von Moviprep sollte eine eventuell vorhandene Dehydratation korrigiert werden.
Patienten, die nicht bei vollem Bewusstsein sind, und Patienten, bei denen es zu einer Aspiration
oder Regurgitation kommen könnte, sollten während der Anwendung engmaschig überwacht
werden, insbesondere bei Verabreichung über eine Nasogastralsonde.
Falls Anzeichen von Flüssigkeits- und Elektrolytstörungen oder Arrhythmien auftreten (z.B. Ödeme,
Atemnot, zunehmende Müdigkeit, Herzinsuffizienz), sind Elektrolytkonzentrationen im Plasma zu
bestimmen, das EKG zu kontrollieren und eventuelle Abweichungen adäquat zu behandeln.
Bei geschwächten und gebrechlichen Patienten, Patienten mit einem schlechten Gesundheitszustand,
mit klinisch signifikanter Niereninsuffizienz, Arrhythmien und einem Risiko für Elektrolytstörungen
sollte der Arzt bzw. die Ärztin vor und nach der Behandlung eine Überprüfung der Elektrolytwerte
und die Durchführung von Nierenfunktionstests und eines EKGs in Betracht ziehen.
Es wurde in seltenen Fällen von schweren Arrhythmien einschliesslich Vorhofflimmern berichtet,
welche mit dem Gebrauch von ionischen osmotischen Laxantien einhergehen. Diese treten
hauptsächlich bei Patienten mit bestehenden kardialen Risikofaktoren und Elektrolytstörungen auf.
Falls Symptome wie starker Meteorismus, Blähungen, Bauchschmerzen oder andere Reaktionen
auftreten, die das Fortsetzen der Darmvorbereitung erschweren, sollte der Patient das Trinken von
Moviprep verlangsamen oder unterbrechen und den behandelnden Arzt konsultieren.
Bei Kindern und Jugendlichen: siehe auch «Dosierung/Anwendung».
Die Einnahme der zubereiteten Moviprep Lösung ersetzt nicht die reguläre Flüssigkeitszufuhr; diese
muss weiterhin gewährleistet sein.
Interaktionen
Oral einzunehmende Medikamente (z.B. orale Kontrazeptiva) sollten innerhalb einer Stunde vor und
nach Anwendung von Moviprep nicht eingenommen werden, weil diese sonst aus dem
Verdauungstrakt herausgespült und daher nicht resorbiert werden könnten.
Schwangerschaft/Stillzeit
Es liegen keine kontrollierten Studien mit Schwangeren und über die Anwendung während der
Stillzeit vor. Tierexperimentelle Untersuchungen mit niedermolekularen PEGs, Ascorbinsäure und
Natriumsulfat geben keine Hinweise auf reproduktionstoxische Effekte.
Moviprep sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sein denn, dies ist klar
erforderlich. Es liegen keine Daten zu einem Übertritt der Wirkstoffe von Moviprep in die
Muttermilch vor. Von einer Anwendung während der Stillzeit wird daher abgeraten.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen sind
nicht bekannt.
Unerwünschte Wirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥1/10).
Häufig (≥1/100 bis <1/10).
Gelegentlich (≥1/1'000 bis <1/100).
Selten (≥1/10'000 bis <1/1'000).
Sehr selten (<1/10'000).
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Durchfall ist ein erwartetes Ergebnis der Darmvorbereitung. Wegen der Art der Intervention treten
bei den meisten Patienten während der Darmvorbereitung unerwünschte Reaktionen auf. Diese sind
im Einzelfall unterschiedlich, häufig kommt es während der Darmvorbereitung bei den Patienten zu
Übelkeit, Erbrechen, abdominaler Aufblähung, Bauchschmerzen, analen Irritationen und
Schlafstörungen.
Dehydratation kann auf Grund von Diarrhö und/oder Erbrechen auftreten.
Wie bei anderen Macrogol enthaltenden Produkten ist die Möglichkeit allergischer Reaktionen wie
Hautausschlägen, Urticaria, Puritus, Dyspnoe, Angioödemen und Anaphylaxie gegeben.
Daten aus klinischen Studien liegen für insgesamt 825 mit Moviprep behandelte Patienten vor, bei
denen aktiv Daten zu unerwünschten Wirkungen erhoben wurden.
Zusätzlich sind Nebenwirkungen einbezogen, von denen nach Markteinführung berichtet wurde.
Systemorganklasse
Häufigkeit
Nebenwirkungen
Störungen des
Immunsystems
Nicht
bekannt
Allergische Reaktionen einschliesslich anaphylaktische
Reaktionen, Dyspnoe und Hautreaktionen (siehe unten)
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Nicht
bekannt
Elektrolytstörungen, einschliesslich verminderter
Bikarbonatkonzentration im Blut, Hyper- und Hypocalcämie,
Hypophosphatämie, Hypokaliämie und Hyponaträmie [die
beiden letztgenannten Störungen treten häufiger bei Patienten
auf, die potentiell Nierenfunktions-beeinträchtigende
Medikamente wie beispielsweise ACE-Inhibitoren und
Diuretika einnehmen. In schwerwiegenden Fällen von
Hyponaträmie können Konvulsionen auftreten (siehe auch
«Erkrankungen des Nervensystems»)] sowie Änderungen der
Chloridkonzentration im Blut.
Psychiatrische
Störungen
Häufig
Schlafstörungen
Störungen des
Nervensystems
Häufig
Schwindel, Kopfschmerzen
Nicht
bekannt
Konvulsionen im Rahmen einer ausgeprägten Hyponatriämie
Herz und
Gefässerkrankungen
Nicht
bekannt
Vorübergehende Blutdruckerhöhung, Arrhythmie,
Palpitationen
Gastrointestinale
Störungen
Sehr häufig
Abdominale Schmerzen*, Übelkeit*, Abdominale
Aufblähung*, Beschwerden im Analbereich
Häufig
Erbrechen*, Dyspepsie*
Gelegentlich Dysphagie*
Nicht
bekannt
Flatulenz*, Brechreiz
Funktionsstörungen der
Leber und der Galle
Gelegentlich Anormale Leberfunktionstests
Funktionsstörungen der
Haut und des
Unterhautzellgewebes
Nicht
bekannt
Allergische Hautreaktionen einschliesslich Angioödem,
Urtikaria, Pruritus, Hautausschlag, Erythem
Allgemeine Störungen
und Reaktionen an der
Applikationsstelle
Sehr häufig
Abgeschlagenheit, Pyrexie
Häufig
Rigor, Durst, Hunger
Gelegentlich Unwohlsein
* Diese Symptome bessern sich gewöhnlich teilweise, wenn die Verabreichung langsamer erfolgt
oder unterbrochen wird.
Überdosierung
Im Falle einer starken Überdosierung oder bei starker Diarrhö sind unterstützende Massnahmen, wie
Zufuhr einer genügenden Menge an Flüssigkeit, z.B. Fruchtsaft, in der Regel ausreichend.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: A06AD65
Wirkungsmechanismus
Die orale Verabreichung der Macrogol-Elektrolytlösung bewirkt eine mässige Diarrhö und führt
damit zu einer raschen Entleerung des Kolons.
Pharmakodynamik
Macrogol 3350, Natriumsulfat und hohe Dosen von Ascorbinsäure haben im Darm einen
osmotischen Effekt, der eine abführende Wirkung induziert. Macrogol 3350 erhöht das
Stuhlvolumen, was über neuromuskuläre Wege eine gesteigerte Motilität des Kolons auslöst. Die
physiologische Folge hieraus ist ein verbesserter propulsiver Transport von aufgeweichtem Stuhl.
Die in der Formulierung vorliegenden Elektrolyte und die zusätzliche Zufuhr klarer Flüssigkeit
sollen verhindern, dass es zu klinisch relevanten Veränderungen des Natrium-, Kalium- oder
Wasserhaushalts kommt. Dadurch wird das Dehydratationsrisiko minimiert.
Pharmakokinetik
Macrogol 3350 passiert den Darm, ohne verändert zu werden. Es wird im Gastrointestinaltrakt
praktisch nicht resorbiert. Resorbiertes Macrogol 3350 wird über den Urin ausgeschieden.
Die Resorption von Ascorbinsäure erfolgt hauptsächlich im Dünndarm über einen aktiven
Transportmechanismus, der natriumabhängig und sättigbar ist. Die resorbierte Dosis ist der
eingenommenen Dosis umgekehrt proportional. Bei oraler Gabe von 30-180 mg werden circa 70-
85% der verabreichten Dosis resorbiert. Nach oraler Gabe von bis zu 12 g Ascorbinsäure werden
nachweislich nur 2 g resorbiert.
Beträgt nach hochdosierter Gabe von Ascorbinsäure deren Plasmakonzentration mehr als 15
mg/Liter, wird die absorbierte Ascorbinsäure überwiegend unverändert über den Urin ausgeschieden.
Präklinische Daten
Präklinische Studien haben gezeigt, dass Macrogol 3350, Ascorbinsäure und Natriumsulfat kein
signifikantes systemisches Toxizitätspotenzial haben. Es wurden keine Studien zur Genotoxizität,
Kanzerogenität oder Reproduktionstoxizität mit dem Präparat durchgeführt.
Sonstige Hinweise
Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
Haltbarkeit nach Rekonstitution
Die zubereitete Lösung muss innerhalb von 24 Stunden aufgebraucht werden.
Besondere Lagerungshinweise
Sachets in der Originalverpackung bei Raumtemperatur (15 °C–25 °C) lagern.
Die zubereitete Lösung nicht über 25 °C oder bei 2 °C–8 °C (im Kühlschrank) in einem
verschlossenen oder abgedeckten sauberen Gefäss lagern.
Hinweise für die Handhabung
Für die Lösung sollte das Pulver zuerst in das Gefäss gegeben und mit Wasser aufgefüllt werden.
Die Zubereitung kann ca. 5 Minuten dauern.
Die Lösung sollte erst nach vollständiger Auflösung des Pulvers getrunken werden.
Nach dem Lösen im Wasser, kann Moviprep direkt getrunken oder zuerst gekühlt und dann
getrunken werden.
Zulassungsnummer
57900 (Swissmedic).
Packungen
Packung mit 2 Sachets A und 2 Sachets B (B)
40 Packungen mit je 2 Sachets A und 2 Sachets B (B)
Zulassungsinhaberin
Norgine AG, 4132 Muttenz.
Stand der Information
August 2015.