Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Patienteninformation
Monuril
Was ist Monuril und wann wird es angewendet?
Monuril ist ein Antibiotikum für Erwachsene und Jugendliche, welches den Wirkstoff Fosfomycin
enthält. Es wird in einmaliger Dosis eingenommen. Sie erhalten es auf Verschreibung des Arztes
oder der Ärztin, wenn Sie an akuten unkomplizierten Harnwegsinfektionen (Zystitis) leiden.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen Monuril auch vor Operationen oder Untersuchungen im Bereich
der unteren Harnwege verordnen, um dort Infektionen zu verhüten.
Was sollte dazu beachtet werden?
Es ist möglich, dass Ihre Schmerzen nach Einnahme von Monuril noch eine Zeitlang andauern.
Beunruhigen Sie sich deshalb nicht, dies ist durchaus normal für den Heilungsverlauf. Trinken Sie
viel, dies begünstigt die Heilung.
Verspüren Sie aber drei Tage nach der Einnahme von Monuril immer noch starke Schmerzen, dann
kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, falls Sie nicht schon einen weiteren Termin zur
Kontrolle vereinbart haben.
Wie können Sie Entzündungen vermeiden?
·Bei der täglichen Intimpflege: Reinigung von vorne nach hinten.
·Viel trinken (z. B. Tee, Wasser), um Nieren und Blase "durchzuspülen".
·Regelmässiges Wasserlassen vermeidet eine zu starke Blasenfüllung und eine Bakterienvermehrung
in der Blase.
·Die Selbstbehandlung von Entzündungen der Harnwege kann mit Gefahren verbunden sein. Die
Behandlung ist deshalb Aufgabe Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zur Behandlung Ihrer
gegenwärtigen Erkrankung verschrieben.
Das in Monuril enthaltene Antibiotikum ist nicht gegen alle Mikroorganismen, welche
Infektionskrankheiten verursachen, wirksam. Die Anwendung eines falsch gewählten oder nicht
richtig dosierten Antibiotikums kann Komplikationen verursachen. Wenden Sie es deshalb nicht von
sich aus für die Behandlung anderer Erkrankungen oder anderer Personen an.
Wenn Sie Diabetiker/in sind, müssen Sie beachten, dass Monuril Zucker (Saccharose) enthält. Dies
enspricht pro Einzeldosis einer Menge an verwertbaren Kohlenhydrate von 2.2 g für Monuril 2 g und
2.3 g für Monuril 3 g.
Nehmen Sie Monuril nicht mit dem Essen ein. Seine Wirkung wird dadurch verringert.
Wann darf Monuril nicht angewendet werden?
Monuril darf nicht angewendet werden, wenn Sie wissen, dass Sie auf einen oder mehrere der
Inhaltsstoffe überempfindlich reagieren und wenn Sie schwere Nierenfunktionsstörungen haben.
Wann ist bei der Einnahme von Monuril Vorsicht geboten?
Monuril ist für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet.
Da Monuril Schwindel auslösen kann, kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die
Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein.
Sollte während oder nach einer Antibiotika-Behandlung schwerer und anhaltender Durchfall
auftreten, informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, damit eine geeignete Therapie
eingeleitet werden kann.
Bei Auftreten von Durchfall dürfen keine Arzneimittel, welche die Darmperistaltik (Darmbewegung)
hemmen, eingenommen werden.
Monuril enthält Saccharose. Patienten mit seltenen vererbten Zuckerstoffwechselstörungen
(Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel) sollten
Monuril nicht einnehmen.
Eine gleichzeitige Einnahme von Metoclopramid (einem Wirkstoff zur Behandlung von
Beschwerden bei Erkrankungen des Magen-Darm-Bereichs) sollte vermieden werden, da die
Wirkung von Monuril dadurch verringert wird. Monuril sollte deshalb entweder 2-3 Stunden vor
oder mindestens 2-3 Stunden nach diesen Mitteln verabreicht werden, um eine ausreichende
Wirkung zu gewährleisten.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen
Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen.
Darf Monuril während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger sind oder stillen. Er/sie wird
entscheiden, ob Sie in dieser Zeit Monuril einnehmen dürfen.
Wie verwenden Sie Monuril?
Erwachsene und Jugendliche unter 50 kg Körpergewicht: 1 Beutel Monuril 2 g
Erwachsene und Jugendliche über 50 kg Körpergewicht: 1 Beutel Monuril 3 g
Einnahme auf leeren Magen, d. h. 2–3 Stunden vor oder nach dem Essen, am besten abends nach
Entleerung der Blase. Lösen Sie dazu Monuril in einem Glas Wasser auf und trinken Sie es sofort.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel
wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer
Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Monuril haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Monuril auftreten:
Häufig: Magen-Darm-Beschwerden wie Brechreiz, Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen,
Appetitlosigkeit, Blähungen, Entzündungen der Schamlippen und der Scheide, Schwindel oder
Kopfweh. Gelegentlich kann es auch zu Hautausschlägen, Juckreiz, Kribbeln, Müdigkeit und
Schwäche kommen.
Selten: niedriger Blutdruck, beschleunigter Puls. Zudem wurde über Fälle von Asthma und
Überempfindlichkeitsreaktionen (rote Hautflecken, Fieber, Asthma, Atemnot, Kreislaufbeschwerden,
Schwellungen der Haut (z.B. Nesselfieber) und der Schleimhäute oder Hautausschläge bis hin zum
Schock) sowie antibiotikabedingtem schwerem, anhaltendem Durchfall berichtet.
Konsultieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin bei Auftreten von:
·Überempfindlichkeitsreaktionen
·Atemproblemen in Form von Asthmaanfällen
·schweren, blutigen oder anhaltenden Durchfällen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder
Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Bei Raumtemperatur (unter 30°C) und für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit "EXP" bezeichneten Datum verwendet
werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker, bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Monuril enthalten?
Monuril 2 g: Ein Beutel Granulat (6 g) enthält 2 g Fosfomycin in Form des Trometamolsalzes.
Monuril 3 g: ein Beutel Granulat (8 g) enthält 3 g Fosfomycin in Form des Trometamolsalzes.
Hilfsstoffe: Saccharose 2,2 g bzw. 2,3 g, Saccharin, Aromatica (Mandarinen- und Orangenaroma)
sowie weitere Hilfsstoffe.
Zulassungsnummer
49298 (Swissmedic)
Wo erhalten Sie Monuril? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.
Folgende Packungen sind erhältlich:
Monuril 2 g: 1 Beutel Granulat
Monuril 3 g: 1 Beutel Granulat
Zulassungsinhaberin
Zambon Schweiz AG
6814 Cadempino
Diese Packungsbeilage wurde im Mai 2015 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic)
geprüft.
Fachinformation
Monuril
Zusammensetzung
Wirkstoff: Fosfomycinum ut Fosfomycinum trometamolum (1:1).
Hilfsstoffe: Saccharum, Saccharinum, Aromatica (Mandarinen- und Orangenaroma), Excipiens ad
granulatum pro charta
Hinweis für Diabetiker: Bei der Behandlung muss beachtet werden, dass jeder Beutel Monuril zu 2 g
bzw. 3 g je 2.2 g bzw. 2.3 g verwertbare Kohlenhydrate enthält.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Monuril 2 g: 1 Beutel Granulat (6 g) enthält 2 g Fosfomycinum ut Fosfomycinum trometamolum
(1:1)
Monuril 3 g: 1 Beutel Granulat (8 g) enthält 3 g Fosfomycinum ut Fosfomycinum trometamolum
(1:1).
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Monuril ist bei folgenden durch Fosfomycin-empfindliche Erreger verursachten Infektionen
indiziert:
akute, unkomplizierte Harnwegsinfektionen;
nichtsymptomatische Bakteriurie;
Infektionsprophylaxe bei chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen an den unteren Harnwegen
(z.B. TUR).
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollen beachtet werden,
insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz.
Dosierung/Anwendung
Übliche Dosierung
Erwachsene und Jugendliche über 50 kg Körpergewicht 1 Beutel Monuril 3 g als Einzeldosis.
Prophylaxe: Je 1 Beutel Monuril 3 g ca. 3 Stunden vor und 24 Stunden nach dem Eingriff.
Erwachsene und Jugendliche unter 50 kg Körpergewicht 1 Beutel Monuril 2 g als Einzeldosis.
Prophylaxe: Je 1 Beutel Monuril 2 g ca. 3 Stunden vor und 24 Stunden nach dem Eingriff.
Kinder
Da bei Kindern noch keine genügende Erfahrung vorliegt und Monurill aufgrund seiner Dosisstärke
für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet ist, soll Monuril bei diesen nicht angewendet werden.
Korrekte Art der Anwendung
Monuril soll auf leeren Magen eingenommen werden, d.h. 2–3 Stunden vor oder nach den
Mahlzeiten, am besten abends nach Entleerung der Blase.
Monuril wird in einem Glas Wasser aufgelöst und sofort getrunken.
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Fosfomycin oder einem der Hilfsstoffe gemäss
Zusammensetzung;
Niereninsuffizienz mit einer Kreatinin-Clearance <10 ml/min;
Hämodialyse-Patienten.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Da bei Kindern noch keine genügende Erfahrung vorliegt und Monuril auf Grund seiner Dosisstärke
für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet ist, soll Monuril bei diesen nicht angewendet werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich Anaphylaxie und anaphylaktischer Schock, können
während der Fosfomycin Behandlung auftreten und können lebensbedrohlich sein (siehe Kapitel
Unerwünschte Wirkungen).
Wenn solche Reaktionen auftreten, darf Fosfomycin nie wieder verwendet werden. Eine
angemessene medizinische Behandlung ist erforderlich.
Antibiotikabedingte Diarrhö wurde bei der Verwendung von fast allen Antibiotika, inklusive
Fosfomycintrometamol, berichtet. Der Schweregrad kann von leichtem Durchfall bis hin zu tödlicher
Kolitis reichen. Das Auftreten von schwerem und anhaltendem Durchfall während oder nach einer
Antibiotika-Behandlung kann das Symptom eines Clostridium difficile induzierten Durchfalls
(CDAD) sein. Es ist daher wichtig, bei Patienten, die während oder nach der Behandlung mit
Monuril einen schweren Durchfall entwickelt haben, in der Diagnose an CDAD zu denken. Bei
vermuteten oder bestätigten CDAD ist eine geeignete Therapie unverzüglich einzuleiten (siehe
Kapitel Unerwünschte Wirkungen). Peristaltikhemmende Präparate sind in dieser Situation
kontraindiziert.
Bei Niereninsuffizienz: Die Urinkonzentration von Fosfomycin bleibt wirksam während 48 Stunden
wenn die Kreatinin Clearance über 10 ml/min beträgt.
Monuril enthält Saccharose. Bei Patienten mit der hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-
Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel ist eine Anwendung mit Monuril nicht
empfohlen.
Interaktionen
Die gleichzeitige Verabreichung von Metoclopramid bewirkt eine signifikante Reduktion der
therapeutisch wirksamen Plasma- und Urinkonzentration von Fosfomycin. Bei anderen
Arzneimitteln, die die gastrointestinale Motilität erhöhen, können ähnliche Effekte auftreten.
Wird Fosfomycintrometamol mit dem Essen eingenommen, werden die Fosfomycinplasma- und
-urinspiegel gesenkt. Aus diesem Grund ist empfehlenswert, das Arzneimittel mit leerem Magen
oder 2 – 3 Stunden nach den Mahlzeiten oder nach anderen Arzneimitteln einzunehmen.
Spezifische Probleme bei INR (international normalized ratio) Veränderung. Zahlreiche Fälle von
erhöhter Antivitamin K Antagonisten-Aktivität bei Patienten, die Antibiotika einnehmen, wurden
berichtet. Risikofaktoren sind schwere Infektionen oder Entzündungen, Alter und schlechter
Allgemeinzustand. Unter diesen Umständen ist es schwierig zu bestimmen, ob die Veränderung des
INR auf die Infektionskrankheit oder die Behandlung zurückzuführen ist. Allerdings sind bestimmte
Klassen von Antibiotika häufiger beteiligt, insbesondere: Fluorchinolone, Makrolide, Cycline,
Cotrimoxazol und bestimmte Cephalosporine.
Interaktionsstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft
Gegenwärtig sind Einzeldosisgaben nicht zur Behandlung von Harnwegsinfektionen schwangerer
Frauen geeignet.
Tierexperimentelle Studien zeigten keine direkte oder indirekte Toxizität mit Auswirkung auf
Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und/oder die postnatale
Entwicklung.
Es liegen nur in begrenztem Umfang Daten zur Sicherheit bei schwangeren Frauen vor. Diese Daten
haben keine Missbildungen oder fötale / neonatale Toxizität von Fosfomycin gezeigt.
Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.
Stillzeit
Da Monuril auch nach einer Einzeldosis in die Muttermilch übergeht, sollten stillende Frauen nur bei
strenger Indikationsstellung behandelt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Da Monuril Schwindel auslösen kann, könnte es zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder
der Fähigkeit Maschinen zu bedienen kommen.
Unerwünschte Wirkungen
Nach Verabreichung einer Einmaldosis Fosfomycintrometamol betreffen die häufigsten
unerwünschten Wirkungen den Gastrointestinaltrakt, hauptsächlich Diarrhöe.
Bei der Bewertung von unerwünschten Wirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
sehr häufig (>1/10); häufig (>1/100 bis <1/10); gelegentlich (>1/1’000 bis <1/100); selten
(>1/10’000 bis <1/1’000); sehr selten (<1/10’000); nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Vulvovaginitis.
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: anaphylaktische Reaktionen einschliesslich anaphylaktischer Schock,
Hypersensitivität.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel.
Gelegentlich: Parästhesien.
Herzerkrankungen
Selten: Tachykardie.
Gefässerkrankungen
Nicht bekannt: Hypotonie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Nicht bekannt: Asthma.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Diarrhö, Nausea, Dyspepsie.
Gelegentlich: Erbrechen, Abdominalschmerzen .
Nicht bekannt: Antibiotika-bedingte Kolitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Ausschlag, Urtikaria, Pruritus.
Nicht bekannt: Angioödem.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Ermüdung.
Überdosierung
Daten über orale Fosfomycin Überdosierung sind begrenzt.
Die folgenden Symptome wurden bei Patienten nach der Einnahme einer Überdosis von Fosfomycin
beobachtet: Vestibularisausfall, Hörstörung, metallischer Geschmack und allgemeine
Beeinträchtigung der Geschmacksempfindung.
Fälle von Hypotonie, Somnolenz, Elektrolytstörungen, Thrombozytopenie und
Hypoprothrombinämie wurden bei parenteraler Anwendung von Fosfomycin berichtet.
Gegebenenfalls soll symptomatisch und unterstützend therapiert werden. Rehydratation ist
empfohlen, um die Ausscheidung über den Urin zu unterstützen.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: J01XX01
Wirkungsmechanismus
Monuril enthält den Wirkstoff Fosfomycin in Form des Trometamolsalzes. Fosfomycin ist ein
Antibiotikum (Derivat der Phosphonsäure) mit bakterizider Wirkung. Diese beruht auf der
Hemmung der Bakterienwandsynthese, indem es einen der ersten Schritte der Peptidoglycansynthese
unterbindet.
Pharmakodynamik
Monuril enthält Fosfomycin [mono(2-ammonium-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol)(2R-cis)-(3-
methyloxyranil)phosphonate], ein Antibiotikum, abgeleitet aus Phosphonsäure zur Behandlung von
Harnwegsinfektionen.
Fosfomycin wirkt im ersten Stadium der bakteriellen Zellwandsynthese.
Fosfomycin besitzt eine strukturelle Analogie mit p-Enolpyruvat. Deshalb inaktiviert es das Enzym
Enolpyruvyltransferase, wodurch die Kondensation von Uridindiphosphat-N-acetylglucosamin mit
p-Enolpyruvat irreversibel blockiert wird, eine der ersten Schritte der bakteriellen Zellwandsynthese.
Fosfomycin kann auch die bakterielle Anhaftung auf der Blasenschleimhaut reduzieren, welche ein
Prädispositions-Faktor für wiederkehrende Infektionen sein kann.
Die in-vitro-Aktivität von Fosfomycintrometamol gegen klinische Isolate wird in nachfolgender
Tabelle dargestellt. Die minimale Hemmkonzentration (MHK) wurde im Disk-Diffusions-Test mit
Fosfomycintrometamol-Disketten zu 200 µg durchgeführt. Keime mit einem Hemmhofdurchmesser
von >16 mm (auf Müller-Hinton Agar) wurden als sensibel eingestuft (entspricht 200 µg/ml).
MHK90 (µg/ml) Bereich
Empfindliche Keime
E. coli
0.25–128
Klebsiella
2–128
Citrobacter spp.
0.25–2
Enterobacter ssp.
0.5–64
Proteus mirabilis
0.12–256
S. faecalis
8–256
Resistente Keime
(Hemmhof < 16 mm)
Serratia spp.
Enterobacter cloacae
Pseudomonas aeruginosa 256
Morganella morganii
>256
Providencia rettgeri
>256
Providencia stuartii
>256
Pseudomonas ssp.
>256
Resistenz/Kreuzresistenz
Fosfomycin hat seine Aktivität gegenüber den am häufigsten bei Harnwegsinfektionen
vorkommenden Keimen unverändert bewahrt. Nur wenige Bakterien können Resistenz erwerben.
Die Resistenzrate von E.coli, die unkomplizierte Harnwegsinfekte verursachen, ist tief.
Der grösste Teil der «Multidrug» resistenten E.coli und anderen Enterobacteriaceae, die ESBL
(Extended Spectrum Beta-Lactamase) produzieren, sind Fosfomycin empfindlich. Ebenso sind die
meisten MRSA (Methicillin-resistant Staph. aureus) empfindlich auf Fosfomycin.
Bis heute ist keine Kreuzresistenz mit anderen antibakteriell wirksamen Substanzen bekannt
geworden. Eine Kreuzresistenz ist nicht zu erwarten, da sich Fosfomycin in seiner chemischen
Struktur von allen anderen Antibiotika grundlegend unterscheidet und einen einzigartigen
Wirkungsmechanismus aufweist.
Klinische Wirksamkeit
Fosfomycin besitzt ein antibakterielles Spektrum, welches die meisten für Harnwegsinfektionen
charakteristischen grampositiven und -negativen Keime sowie Penicillinase-produzierende Stämme
einschliesst.
In vivo werden Resistenzen gegen Enterobacter ssp., Klebsiella ssp., Enterokokken, Proteus
mirabilis, Staph. aureus und Staph. saprophyticus beobachtet.
Monuril vermindert zudem die Bakterienadhäsivität auf der Blasenschleimhaut, die einen
prädisponierenden Faktor für rezidivierende Harnwegsinfekte darstellt.
Pharmakokinetik
Absorption
Nach peroraler Verabreichung wird Fosfomycintrometamol rasch zu etwa 50% resorbiert. Nach
Gabe von 50 mg/kg KG beträgt tmax 2–2,5 Stunden und Cmax 20–30 µg/ml.
Distribution
Die Plasmaproteinbindung von Fosfomycin ist sehr niedrig (weniger als 5%). Das
Verteilungsvolumen beträgt 1,5–2,4 l/kg KG.
Fosfomycin durchdringt die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.
Metabolismus
Fosfomycin wird nicht metabolisiert.
Elimination
Die Plasmahalbwertszeit beträgt ca. 4 Stunden. Nach einer einmaligen Gabe von 3 g
Fosfomycintrometamol wird nach 2–4 Stunden eine Urinkonzentration an Fosfomycin von 1800–
3000 µg/ml erreicht. Bis 48 Stunden nach Einnahme liegen immer noch therapeutisch wirksame
Konzentrationen (200–300 µg/ml) vor. 40–50% einer Dosis werden innerhalb der ersten 48 Stunden
unverändert im Urin ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Niereninsuffizienz ist die Ausscheidung des Arzneimittels dem Grad der
Funktionseinschränkung entsprechend reduziert und die Plasmahalbwertszeit verlängert (t½ bis zu 50
Stunden bei einer Kreatinin-Clearance von 10 ml/min).
Präklinische Daten
Fosfomycin hat keine mutagene Wirkung. Teratogene Untersuchungen (Ratte, Kaninchen) der
Fertilität (Ratte) sowie der peri- und postnatalen Toxizität (Kaninchen) haben keine Anzeichen
möglicher, durch Monuril verursachte, toxischer Wirkungen hervorgehoben.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Verpackung mit «EXP» bezeichneten Datum
verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (unter 30 °C) und für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Zulassungsnummer
49298 (Swissmedic).
Packungen
Monuril Granulat 2 g: 1 Beutel (A)
Monuril Granulat 3 g : 1 Beutel (A)
Zulassungsinhaberin
Zambon Schweiz AG
6814 Cadempino.
Stand der Information
Mai 2015