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18-01-2021
18-01-2021
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Gebrauchsinformation:InformationfürAnwender
Methylprednisolonmibe1000mg
PulverundLösungsmittelzurHerstellungeinerInjektions-bzw.Infusionslösung
Natrium(methylprednisolon-21-succinat)
LesenSiediegesamtePackungsbeilagesorgfältigdurch,bevorSiemitderAnwendungdieses
Arzneimittelsbeginnen,dennsieenthältwichtigeInformationen.
- HebenSiediePackungsbeilageauf.VielleichtmöchtenSiediesespäternochmalslesen.
- WennSieweitereFragenhaben,wendenSiesichanIhrenArzt,Apothekeroderdas
medizinischeFachpersonal.
- DiesesArzneimittelwurdeIhnenpersönlichverschrieben.GebenSieesnichtanDritteweiter.
EskannanderenMenschenschaden,auchwenndiesediegleichenBeschwerdenhabenwieSie.
- WennSieNebenwirkungenbemerken,wendenSiesichanIhrenArzt,Apothekeroderdas
medizinischeFachpersonal.DiesgiltauchfürNebenwirkungen,dienichtindieser
Packungsbeilageangegebensind.SieheAbschnitt4.
WasindieserPackungsbeilagesteht
1. WasistMethylprednisolonmibeundwofürwirdesangewendet?
2. WassolltenSievorderAnwendungvonMethylprednisolonmibebeachten?
3. WieistMethylprednisolonmibeanzuwenden?
4. WelcheNebenwirkungensindmöglich?
5. WieistMethylprednisolonmibeaufzubewahren?
6. InhaltderPackungundweitereInformationen
1. WasistMethylprednisolonmibeundwofürwirdesangewendet?
MethylprednisolonmibeenthälteinenWirkstoffausderGruppederabgewandelten
Nebennierenrindenhormone(Glukokortikoide)insehrleichtwasserlöslicherFormundhoher
Dosierung.DaherwirdMethylprednisolonmibebeiakutlebensbedrohlichenZuständen,dieeiner
BehandlungmitGlukokortikoidenbedürfen,direktindieBlutbahnverabreicht.
MethylprednisolonmibewirdangewendetbeiakutlebensbedrohlichenZuständenwie
- SchockzuständealsFolgeeinerschwerenallergischenAllgemeinreaktion(anaphylaktischer
Schock)nachvorangegangenerBehandlungmitEpinephrin(Herz-Kreislauf-Mittel)
- Hirnschwellung(nurbeicomputertomographischnachgewiesenemerhöhtenHirndruck),
ausgelöstdurchHirntumor,neurochirurgischeOperationen,Hirnabszess,bakterielle
Hirnhautentzündung
- persistierendeSchocklunge(ARDS)nachderAkutphase
- schwererakuterAsthmaanfall
- schwerebakterielleAllgemeininfektionmitAusfallderNebennierenrindenfunktion
(Waterhouse-Friderichsen-Syndrom)
- GefahrderOrganabstoßungnachTransplantation
- GewebswasseransammlunginderLungenachEinatmungvongiftigenGasen(toxisches
Lungenödem).
BeidiesenAnwendungsgebietenwirdMethylprednisolonmibezusätzlichzurjeweiligen
Basisbehandlung(z.B.Volumenersatz,Herz-Kreislauf-Behandlung,Antibiotika-Gabe,
Schmerzbehandlungetc.)angewendet.BeimWaterhouse-Friderichsen-Syndromistdiegleichzeitige
GabevonMineralokortikoidenangezeigt.
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MethylprednisolonmibekannweiterhinzurkurzfristigenBehandlungvonakutenSchübenbei
MultiplerSkleroseangewendetwerden.MethylprednisolonmibekanndieSchubdauerverkürzen,hat
jedochkeinenEinflussaufdieSchubrateoderaufdenfortschreitendenVerlaufderKrankheit.
2. WassolltenSievorderAnwendungvonMethylprednisolonmibebeachten?
Methylprednisolonmibedarfnichtangewendetwerden,
- wennSieallergischgegenMethylprednisolon,andereGlukokortikoideodereinenderin
Abschnitt6.genanntensonstigenBestandteilediesesArzneimittelssind.
WarnhinweiseundVorsichtsmaßnahmen
BittesprechenSiemitIhremArzt,ApothekeroderdemmedizinischenFachpersonal,bevorSie
Methylprednisolonmibeanwenden.
BeischwerenInfektionendarfMethylprednisolonmibenurinKombinationmiteinergezielten
BehandlunggegendieInfektionserregerangewendetwerden.
MethylprednisolonmibesolltebeifolgendenErkrankungennurdannangewendetwerden,wennIhr
Arztesfürunbedingterforderlichhält.GegebenenfallsmüssengleichzeitiggezieltArzneimittelgegen
dieKrankheitserregerangewendetwerden:
- akuteVirusinfektionen(z.B.Windpocken,Gürtelrose,Herpes-simplex-Infektionen,
EntzündungenderAugenhornhautdurchHerpesviren)
- infektiöseLeberentzündung(HBsAg-positivechronisch-aktiveHepatitis)
- ca.8Wochenvorbis2WochennachSchutzimpfungenmiteinemImpfstoffmitlebenden
Keimen
- PilzerkrankungmitBefallinnererOrgane
- bestimmteErkrankungendurchParasiten(Amöben-,Wurminfektionen)
- Kinderlähmung
- LymphknotenerkrankungnachTuberkulose-Impfung
- akuteundchronischebakterielleInfektionen
- beiTuberkuloseinderKrankengeschichteAnwendungnurbeigleichzeitigerGabevon
ArzneimittelngegenTuberkuloseunduntersorgfältigerärztlicherÜberwachung.
VorderkurzfristigenBehandlungvonakutenSchübenbeiMultiplerSkleroseisteinebestehendeIn-
fektionauszuschließen.
WeiterhinsollteMethylprednisolonmibebeidenfolgendenErkrankungennurdannangewendet
werden,wennIhrArztesfürunbedingterforderlichhältundwenndieseErkrankungengleichzeitig
wiejeweilserforderlichbehandeltwerden:
- Magen-Darm-Geschwüre
- schwereOsteoporose(Knochenschwund)
- schwereinstellbarerBluthochdruck
- schwereinstellbareZuckerkrankheit(Diabetesmellitus)
- seelische(psychiatrische)Erkrankungen(auchinderVorgeschichte)
- erhöhterAugeninnendruck(Eng-undWeitwinkelglaukom)
- VerletzungenundGeschwürederHornhautdesAuges.
WegenderGefahreinesDarmwanddurchbruchsmitBauchfellentzündungdarfMethylprednisolon
mibenurbeiVorliegenzwingendermedizinischerGründeundunterentsprechenderÜberwachung
angewendetwerden:
- beischwererDickdarmentzündung(Colitisulcerosa)mitdrohendemDurchbruch,mit
AbszessenodereitrigenEntzündungen
- beientzündetenDarmwandausstülpungen(Divertikulitis)
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- nachbestimmtenDarmoperationen(Enteroanastomosen)unmittelbarnachderOperation.
DieZeicheneinerBauchfellreizungnachDurchbrucheinesMagen-Darm-Geschwüreskönnenbei
Patienten,diehoheDosenvonGlukokortikoidenerhalten,fehlen.
BeigleichzeitigbestehenderZuckerkrankheitmussregelmäßigderStoffwechselkontrolliertwerden
undesistzuberücksichtigen,dassderBedarfanArzneimittelnzurBehandlungderZuckerkrankheit
(Insulin,Tablettenetc.)erhöhtseinkann.
BeiBluthochdruckoderschwererHerzschwächelassenSiesichbittesorgfältigvonIhremArzt
überwachen,dasonstdieGefahreinerVerschlechterungbesteht.
EinegleichzeitigbestehendeMyastheniagravis(bestimmteFormvonMuskellähmung)kannsichzu
BeginneinerBehandlungmitMethylprednisolonmibeverschlechternundzueinermyasthenischen
Krisefortschreiten.
MethylprednisolonmibekanndieAnzeicheneinerInfektionverdeckenundsodieFeststellungeiner
bestehendenodersichentwickelndenInfektionerschweren.
EineBehandlungmitGlukokortikoidenwieMethylprednisolonmibekanndurchSchwächungder
körpereigenenAbwehrzueinemerhöhtenInfektionsrisikoführen,auchdurchsolche
Krankheitserreger,dieansonstennurseltenInfektionenverursachen(sog.opportunistischeKeime).
ImpfungenmitImpfstoffen,dieabgetöteteKrankheitserregerenthalten,sindgrundsätzlichmöglich.
Esistjedochzubeachten,dassdieImmunreaktionunddamitderErfolgderImpfungunterhohen
Kortikoid-Dosenbeeinträchtigtseinkann.DaherwirdeineImpfungbeiPatientenuntereiner
ErhaltungstherapiemithöherenDosen(ausgenommenbeiSubstitutionsbehandlung)nichtempfohlen.
AchtenSie,insbesonderewennSiehoheDosenvonMethylprednisolonmibeerhalten,aufeine
ausreichendeKaliumzufuhr(z.B.Gemüse,Bananen)undeinebegrenzteKochsalzzufuhr.LassenSie
denKaliumspiegelimBlutvomArztüberwachen.
ViruserkrankungenkönnenbeiPatienten,diemitMethylprednisolonmibebehandeltwerden,
besondersschwer,manchmalauchlebensbedrohlich,verlaufen.Besondersgefährdetsind
abwehrgeschwächte(immunsupprimierte)KindersowiePersonen,diebishernochkeineMasernoder
Windpockenhatten.WenndiesePersonenwährendeinerBehandlungmitMethylprednisolonmibe
KontaktzuMenschenhaben,dieanMasern,WindpockenoderGürtelroseerkranktsind,solltensie
sichumgehendanIhrenArztwenden,dergegebenenfallseinevorbeugendeBehandlungeinleitet.
ÜberdasAuftretenvonHerzrhythmusstörungenund/oderKreislaufkollapsund/oderHerzstillstand
wurdenachGabehoherDosenvonMethylprednisolon(mehrals500mgMethylprednisolon)indie
Vene(intravenös)berichtet,auchbeiPatientenohnebekannteHerzerkrankungen.Deshalbwird
währendderBehandlungundeinigeTagenachAbschlussderTherapieeinesorgfältigeärztliche
Überwachungempfohlen.
WährendodernacheinerintravenösenGabevonhohenDosenvonMethylprednisolonkannes
gelegentlichzueinerVerlangsamungdesHerzschlags(Bradykardie)kommen,dienichtunbedingtmit
derGeschwindigkeitoderderDauerderVerabreichungzusammenhängenmuss.
MethylprednisolonmibeisteinArzneimittelzurkurzfristigenAnwendung.Beinicht
bestimmungsgemäßerAnwendungvonMethylprednisolonmibeübereinenlängerenZeitraumsind
weitereWarnhinweiseundVorsichtsmaßnahmenzubeachten,wiesiefürglukokortikoidhaltige
ArzneimittelzurLangzeitanwendungbeschriebensind.
BeieinerLangzeitanwendungvonGlukokortikoidensindregelmäßigeärztlicheKontrollen
(einschließlichaugenärztlicherKontrollenalle3Monate)erforderlich.
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KommteswährendderGlukokortikoid-BehandlungzubesonderenkörperlichenBelastungenwie
fieberhaftenErkrankungen,Unfällen,OperationenoderEntbindung,müssenSiesichsofortmitIhrem
ArztinVerbindungsetzenoderdenNotarztüberdielaufendeBehandlungunterrichten.Eskanneine
vorübergehendeSteigerungdertäglichenGlukokortikoiddosisnotwendigwerden.Beieiner
LangzeitanwendungmitGlukokortikoidensollteIhnenIhrArztdeswegeneinenKortikoid-Ausweis
ausstellen,denSieimmerbeisichtragensollten.
AbhängigvonDauerundDosierungderBehandlungmussmiteinemnegativenEinflussaufden
Calciumstoffwechselgerechnetwerden,sodasseineOsteoporose-Vorbeugungzuempfehlenist.Dies
giltvorallembeigleichzeitigbestehendenweiterenRisikofaktorenwiefamiliärerVeranlagung,
höheremLebensalter,ungenügenderEiweiß-undCalciumzufuhr,starkemRauchen,übermäßigem
Alkoholgenuss,nachdenWechseljahrensowiebeiMangelankörperlicherAktivität.DieVorbeugung
bestehtinausreichenderCalcium-undVitamin-D-ZufuhrsowiekörperlicherAktivität.Beibereits
bestehenderOsteoporosesolltezusätzlicheinemedikamentöseBehandlungerwogenwerden.
BeiBeendigungoderAbbrucheinerLangzeitanwendungvonGlukokortikoidenistanfolgende
Risikenzudenken:WiederaufflammenoderVerschlimmerungderGrundkrankheit,akute
UnterfunktionderNebennierenrinde(insbesondereinStresssituationen,z.B.währendeinerInfektion,
nachUnfällen,beiverstärkterkörperlicherBelastung),durchCortison-Entzugbedingte
KrankheitszeichenundBeschwerden.
BeiPatientenmitSchilddrüsenunterfunktion,dienichtdurchMedikamenteausgeglichenist,odermit
LeberzirrhosekönnenvergleichsweiseniedrigeDosierungenausreichenodereineallgemeine
VerringerungderDosisnotwendigsein.EineengmaschigeärztlicheÜberwachungmussgewährleistet
sein.
KinderundJugendliche
BeiKindernundJugendlichendarfMethylprednisolonmibewegendesRisikoseiner
WachstumshemmungnurbeiVorliegenzwingendermedizinischerGründeangewendetwerden.Bei
LangzeitanwendungvonMethylprednisolonmibesolltedasLängenwachstumregelmäßigkontrolliert
werden.
AuswirkungenbeiFehlgebrauchzuDopingzwecken
DieAnwendungvonMethylprednisolonmibekannbeiDopingkontrollenzupositivenErgebnissen
führen.DiegesundheitlichenFolgenderAnwendungvonMethylprednisolonmibealsDopingmittel
könnennichtabgesehenwerden,schwerwiegendeGesundheitsgefährdungensindnicht
auszuschließen.
AnwendungvonMethylprednisolonmibezusammenmitanderenArzneimitteln
InformierenSieIhrenArztoderApotheker,wennSieandereArzneimitteleinnehmen/anwenden,
kürzlichandereArzneimitteleingenommen/angewendethabenoderbeabsichtigenandereArzneimittel
einzunehmen/anzuwenden.
Methylprednisolonmibewirdwiefolgtbeeinflusst
VerstärkungderWirkungundmöglicherweiseVerstärkungderNebenwirkungen:
- BestimmteweiblicheGeschlechtshormone,z.B.zurSchwangerschaftsverhütung(die„Pille“)
könnendieKortikoidwirkungverstärken.
- Arzneimittel,diedenAbbauinderLeberverlangsamen,wiebestimmteArzneimittelgegen
Pilzerkrankungen(dieKetoconazol,Itraconazolenthalten),könnendieKortikoidwirkung
verstärken.
- ArzneimittelzurBehandlungvonHerzerkrankungen(z.B.Diltiazem[Calciumkanalblocker])
könnendenAbbauvonMethylprednisolonverlangsamen.ZuBeginnderBehandlungmit
MethylprednisolonmibesolltedahereineärztlicheÜberwachungerfolgen.Eine
DosisanpassungvonMethylprednisolonkannerforderlichsein.
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AbschwächungderWirkung:
- Arzneimittel,diedenAbbauinderLeberbeschleunigen,wiebestimmteSchlafmittel(die
Barbiturateenthalten),ArzneimittelgegenKrampfanfälle(diePhenytoin,Carbamazepin,
Primidonenthalten)undbestimmteArzneimittelgegenTuberkulose(dieRifampicinenthalten),
könnendieKortikoidwirkungabschwächen.
- EphedrinhaltigeArzneimittelzurAbschwellungvonSchleimhäutenkönnendenAbbauvon
GlukokortikoidenbeschleunigenunddadurchderenWirksamkeitvermindern.
MethylprednisolonmibebeeinflusstdieWirkungfolgenderArzneimittel
VerstärkungderWirkungundmöglicherweiseVerstärkungderNebenwirkungen:
- MethylprednisolonmibekannbeigleichzeitigerAnwendungvonbestimmtenArzneimittelnzur
Blutdrucksenkung(ACE-Hemmstoffe)dasRisikofüreinAuftretenvonBlutbildveränderungen
erhöhen.
- MethylprednisolonmibekanndurcheinenKaliummangeldieWirkungvonArzneimitteln
verstärken,diedasHerzkräftigen(Herzglykoside).
- MethylprednisolonmibekanndiedurchharntreibendeArzneimittel(Saluretika)und
Abführmittel(Laxantien)verursachteKaliumausscheidungerhöhen.
- MethylprednisolonmibekannbeigleichzeitigerAnwendungvonentzündungshemmenden
ArzneimittelnundArzneimittelngegenRheuma(Salicylate,Indometacinundandere
nichtsteroidaleAntiphlogistika)dasRisikofürMagen-Darm-BlutungenundMagen-Darm-
Geschwüreerhöhen.
- MethylprednisolonmibekanndiemuskelerschlaffendeWirkungbestimmterArzneimittel
(nicht-depolarisierendeMuskelrelaxanzien)verlängern(sieheauchAbschnitt4).
- MethylprednisolonmibekanndieAugeninnendruck-steigerndeWirkungbestimmter
Arzneimittel(dieAtropinundandereAnticholinergikaenthalten)verstärken.
- MethylprednisolonmibekannbeigleichzeitigerAnwendungvonArzneimittelngegenMalaria
undrheumatischeErkrankungen(dieChloroquin,Hydroxychloroquin,Mefloquinenthalten)das
RisikofürdasAuftretenvonMuskelerkrankungen(Myopathien)undHerzmuskelerkrankungen
(Kardiomyopathien)erhöhen.
- MethylprednisolonmibekanndenBlutspiegelvonCiclosporinerhöhen(Arzneimittel,dasdie
körpereigeneAbwehrunterdrückt)unddadurchdasRisikofürKrampfanfälleerhöhen.
AbschwächungderWirkung:
- MethylprednisolonmibekanndieblutzuckersenkendeWirkungvonTablettenundInsulinim
RahmenderDiabetes-Therapieabschwächen.
- MethylprednisolonmibekanndieWirkungvonArzneimittelnabschwächen,diedie
Blutgerinnunghemmen(oraleAntikoagulanzien,Cumarin-Derivate).
- MethylprednisolonmibekanndieWirkungvonArzneimittelngegenWurmerkrankungen(die
Praziquantelenthalten)abschwächen.
- MethylprednisolonmibekanndieWirkungdesWachstumshormons(Somatropin)
abschwächen.
- MethylprednisolonmibekanndenAnstiegdesSchilddrüsen-stimulierendenHormonsTSH
nachGabevonProtirelin(TRH,einHormondesZwischenhirns)vermindern.
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SonstigemöglicheWechselwirkungen
EinflussaufUntersuchungsmethoden:
- GlukokortikoidekönnendieHautreaktionenaufAllergie-Testsunterdrücken.
Schwangerschaft,StillzeitundFortpflanzungsfähigkeit
WennSieschwangersindoderstillen,oderwennSievermuten,schwangerzuseinoderbeabsichtigen,
schwangerzuwerden,fragenSievorderAnwendungdiesesArzneimittelsIhrenArztoderApotheker
umRat.
Schwangerschaft
WährendderSchwangerschaftundbesondersindenerstendreiMonatenderSchwangerschaftdarf
eineBehandlungmitMethylprednisolonmibenurnachsorgfältigerNutzen-Risiko-Abwägung
begonnenwerden.InformierenSiedaherIhrenArztumgehendübereinebestehendeodereingetretene
Schwangerschaft.
BeieinerLangzeitbehandlungmitGlukokortikoidenwährendderSchwangerschaftsind
WachstumsstörungendesungeborenenKindesnichtauszuschließen.DesWeiterenkannnichtmit
Sicherheitausgeschlossenwerden,dasseinerhöhtesRisikofürKiefer-Gaumen-Spaltbildungenbeim
Ungeborenenbesteht,wennGlukokortikoideimerstenDrittelderSchwangerschaftangewendet
werden.BeieinerBehandlungzumEndederSchwangerschaftkannbeimUngeboreneneine
Rückbildung(Atrophie)derNebennierenrindeauftreten,waseineBehandlungnachderGeburt
erforderlichmachenkann.
Stillzeit
Glukokortikoide–unddamitauchMethylprednisolon–gehenindieMuttermilchüber.Beieiner
BehandlungmithöherenDosenoderbeieinerLangzeitbehandlungistdasStillenzuvermeiden.
VerkehrstüchtigkeitundFähigkeitzumBedienenvonMaschinen
ImZusammenhangmiteinigenNebenwirkungen,wiez.B.einerVerminderungderSehschärfe
(infolgeLinsentrübungoderErhöhungdesAugeninnendrucks),SchwindeloderKopfschmerzen,
könneninseltenenFällenIhreKonzentrationsfähigkeitundIhrReaktionsvermögenbeeinträchtigt
sein.Siereagierendannmöglicherweisenichtmehrschnellgenugaufplötzlicheundunerwartete
Ereignisse.DaskanneinRisikosein,z.B.wennSieAutofahrenoderMaschinenbedienen.Gleiches
giltauchfürArbeitenohnesicherenHalt.Siekönnendannsichundandereunnötiggefährden.
BeachtenSiebitte,dassAlkoholdiesesRisikonochverstärkenkann.
MethylprednisolonmibeenthältNatrium
EineDurchstechflascheMethylprednisolonmibe1000mgenthält2,9mmol(67,6mg)Natrium.Wenn
SieeinekochsalzarmeDiäteinhaltenmüssen,solltenSiediesberücksichtigen.
3. WieistMethylprednisolonmibeanzuwenden?
DieAnwendungvonMethylprednisolonmibe1000mgerfolgtdurchIhrenArzt.Erwirdsichim
AllgemeinenandenfolgendenDosierungsempfehlungenorientieren:
BeiakutlebensbedrohlichenZuständenbeträgtdieEinzeldosiszuBeginnderBehandlungjenach
AnwendungsgebietundklinischemBildbeiErwachsenenzwischen250und1000mg
Methylprednisolon(biszu1DurchstechflascheMethylprednisolonmibe1000mg)undmehrundbei
Kindern4-20mg/kgKörpergewicht.FürdieseDosierungenstehtauchMethylprednisolon250mg
mibezurVerfügung.
BeibestimmtenAnwendungsgebieten(z.B.beischwerenTransplantat-Abstoßungsreaktionendurchdas
Immunsystem)werdenDosenvonbiszu30mg/kgKörpergewichtempfohlen.
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DieVerabreichungen(Injektionen)erfolgeninAbhängigkeitvomKrankheitszustandinAbständenvon
30Minutenbiszu24Stunden.
FallsvomArztnichtandersverordnet,beträgtdieempfohleneDosisjenachAnwendungsgebiet:
AnaphylaktischerSchock
250-500mgMethylprednisolonzusätzlichzurüblichenBasistherapie/Begleitbehandlung.Zudiesem
ZweckstehtMethylprednisolon250mgmibezurVerfügung.
SchwererakuterAsthmaanfall
250-500mgMethylprednisolonzusätzlichzurüblichenBasistherapie/Begleitbehandlung.Zudiesem
ZweckstehtMethylprednisolon250mgmibezurVerfügung.
Hirnschwellung(ausgelöstdurchHirntumor,neurochirurgischeOperationen,Hirnabszess,bakterielle
Hirnhautentzündung)
BeiakutenoderschwerenHirnödemenanfangs250-500mgMethylprednisolon.Hierfüristinder
RegelMethylprednisolon250mgmibebessergeeignet.
ZurWeiterbehandlungdesakutenoderschwerenHirnödemsundbeimleichtenoderchronischen
Hirnödemwerden32–64mgMethylprednisoloninderRegeldreimaltäglichübermehrereTage
verabreicht.FallserforderlicherfolgteineallmählicheDosisverminderungmitÜbergangzueineroralen
Therapie.
GefahrderOrganabstoßungnacheinerTransplantation
EswerdenDosenbiszu30mgMethylprednisolonprokgKörpergewichtaufeinmalgespritzt(injiziert),
zusätzlichzurüblichenBasistherapieübermehrereTage(entspricht1-2Durchstechflaschen
Methylprednisolonmibe1000mgfürErwachsenemiteinemKörpergewichtvon60-70kg).
Waterhouse-Friderichsen-Syndrom
Anfangs30mgMethylprednisolonprokgKörpergewichtundwiederholteVerabreichungdieserDosis
in4-6Teildosenüber24-72StundennebenderintensivmedizinischenBasistherapie.
Schocklunge(ARDS)
NachderAkutphasebeiandauerndemARDSDosenvontäglich1-2mgMethylprednisolonprokg
Körpergewichtin4EinzeldosenbiszueinerDosisvon250mgMethylprednisolonalle6Stundenüber
mehrereTagebisWochenmitallmählicherDosisverminderungjenachKrankheitsverlauf.
ToxischesLungenödemaufgrundvonReizgasinhalation
Eswerdensofort1000mgMethylprednisolon(1DurchstechflascheMethylprednisolonmibe1000
mg)intravenösgespritzt(injiziert)unddieVerabreichungfallserforderlichnach6,12und24Stunden
wiederholt.AndenfolgendenzweiTagenwerdendreimaltäglichje32mgMethylprednisolon
intravenösverabreichtunddannüberweiterezweiTagejedreimaltäglich16mgMethylprednisolon
(ebenfallsintravenös).AnschließenderfolgteinstufenweiserAbbauundÜbergangaufKortikoidezur
Inhalation.
AkuteSchübebeiMultiplerSklerose
IntravenöseGabevon1000mgMethylprednisolonproTagüber3bis5Tage.DieBehandlung
solltemöglichstinnerhalbvon3bis5TagennachBeginneinesakutenSchubesbegonnenund
unterMagenschutzundThromboseprophylaxedurchgeführtwerden.Blutdruck,Blutzuckerunddie
Serumelektrolytesindengmaschigärztlichzukontrollieren.DieAnwendungsolltemorgens
erfolgen,dasoseltenerSchlafstörungenauftreten.
ImAnschlussandieintravenöseBehandlungwirdIhrArztentscheiden,obeineausschleichende
BehandlungmitTablettenerforderlichist.DiesebeginntüblicherweisemitderEinnahmevon80
mgMethylprednisolonundendetnach14Tagen,wobeidieEinnahmemengeschrittweise
verringertwird.
Hinweis:
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Eswirdempfohlen,dieallerersteintravenöseGabeaufgrunddesbekanntenNebenwirkungsprofilsin
einerKlinikverabreichenzulassen.
MethylprednisolonmibewirdineineVene(intravenös)gespritzt(Injektion)oderübereinenTropfin
eineVeneverabreicht(Infusion).Weilnichtsicherist,wiegutderWirkstoffindiesemFallinden
Körperaufgenommenwird,solltedieGabevonMethylprednisolonmibeineinenMuskelnurin
Ausnahmefällenerfolgen,wenndieVerabreichungübereineVenenichtmöglichist.Dieintravenöse
Injektionerfolgtlangsam.
ZurHerstellungdergebrauchsfertigenInjektionslösungwirddasbeiliegendeLösungsmittel(10ml
WasserfürInjektionszwecke)unmittelbarvorderAnwendungindieDurchstechflaschemitdemPulver
eingespritztunddieDurchstechflaschegeschüttelt,bissichdasPulveraufgelösthat.
FüreineInfusionwirddasPräparatzuerstwieobenbeschriebenaufgelöstunddannmiteiner5%igen
Glukoselösung,0,9%igenKochsalzlösungoderRingerlösunggemischt.
DieLösungenundMischungenmüssenunterkeimfreienBedingungenhergestelltundgespritzt
(injiziert)werden.
DieVerabreichungzusammenmitanderenPräparatenineinerMischspritzeistzuvermeiden,damit
Ausfällungenzurechnenist.AusdemgleichenGrundsollteMethylprednisolonmibewederanderenals
denangegebenenInfusionslösungenzugesetztnochindenInfusionsschlauchgespritzt(injiziert)
werden.
AusdemPulverhergestellteLösungenzurInjektion/Infusionmüssensobaldwiemöglichverbraucht
werden.
ParenteraleArzneimittelsindvorGebrauchvisuellzuprüfen.NurklareLösungenohnePartikeldürfen
verwendetwerden.
DieDauerderBehandlungrichtetsichnachIhremindividuellenKrankheitsverlaufundwirdvonIhrem
Arztbestimmt.
NachlängerdauernderBehandlung,insbesonderemitvergleichsweisehohenDosen,sollte
Methylprednisolonmibenichtplötzlichabgesetzt,sonderndieBehandlungallmählich
(ausschleichend)beendetwerden.
WennSieeinegrößereMengevonMethylprednisolonmibeangewendethabenalsSiesollten
AkuteVergiftungenmitMethylprednisolonmibesindnichtbekanntundwegendergeringen
GiftigkeitdesArzneimittelsauchnichtzuerwarten.BeiAuftretenvonverstärktenoder
ungewöhnlichenNebenwirkungenentscheidetderbehandelndeArztübergegebenenfallserforderliche
Maßnahmen.
WennSieweitereFragenzurAnwendungdiesesArzneimittelshaben,wendenSiesichanIhrenArzt,
ApothekeroderdasmedizinischeFachpersonal.
4. WelcheNebenwirkungensindmöglich?
WiealleArzneimittelkannauchdiesesArzneimittelNebenwirkungenhaben,dieabernichtbeijedem
auftretenmüssen.
DiefolgendenNebenwirkungensindohneHäufigkeitsangabenaufgeführt.DieHäufigkeitkonnte
anhandderDatennichtberechnetwerden.
InAbhängigkeitvonBehandlungsdauerundDosiskönnenfolgendeNebenwirkungenauftreten:
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ErkrankungendesBlutesunddesLymphsystems
Blutbildveränderungen(zuBeginnVermehrungderweißenBlutkörperchen[klingtimVerlaufder
Behandlungwiederab],VerminderungbestimmterweißerBlutkörperchen,Vermehrungvonroten
Blutkörperchen,Blutplättchen).
ErkrankungendesImmunsystems
SchwereÜberempfindlichkeitsreaktionen(anaphylaktischeReaktionen)mitKreislaufversagen,
Herzstillstand,Herzrhythmusstörungen,Atemnot(Bronchospasmus)und/oderBlutdruckabfalloder-
anstieg.
SchwächungdesImmunsystemsmitErhöhungdesRisikosvonInfektionen(bestimmtevirusbedingte
Erkrankungen,z.B.Windpocken,Fieberbläschen[Herpessimplex]oder–währenddervirämischen
Phase–Gürtelrose,könneneinenschwerenVerlaufnehmenundmanchmalsogarzumTodführen),
VerschleierungvonInfektionsanzeichen,AusbruchvonunterschwelligvorhandenenInfektionen,
allergischeReaktionen.
EndokrineErkrankungen
AusbildungeinessogenanntenCushing-Syndroms(typischeZeichensindVollmondgesicht,
StammfettsuchtundGesichtsröte),Inaktivitätbzw.SchrumpfungderNebennierenrinde,
WachstumshemmungbeiKindern,StörungenderSexualhormone(Ausbleibender
Menstruationsblutung,abnormerHaarwuchs,Impotenz).
Stoffwechsel-undErnährungsstörungen
VorübergehendeFettablagerungenimWirbelkanal(epidural)oderBrustkorb(epikardial,mediastinal).
Wassereinlagerungen(Ödeme)aufgrundvonerhöhtemNatriumgehaltindenGeweben–
Natriumretention,vermehrteKaliumausscheidungmitmöglichemKaliummangel(kannzu
Herzrhythmusstörungenführen),erhöhteBlutzuckerwerte,Zuckerkrankheit(Diabetes),Erhöhungder
Blutfettwerte(Cholesterin-undTriglycerid-Blutspiegel),verstärkterEiweißabbau.
PsychiatrischeErkrankungen
SchwereDepressionen,Gereiztheit,Persönlichkeitsveränderungen,Stimmungsschwankungen,
Euphorie,Antriebs-undAppetitsteigerung,Psychosen,Schlafstörungen.
ErkrankungendesNervensystems
ErhöhterHirndruck(Pseudotumorcerebri–insbesonderebeiKindern),Auftreteneinerbisdahin
unerkanntenFallsucht(Epilepsie)undErhöhungderAnfallshäufigkeitbeibestehenderEpilepsie,
Benommenheit/Schwindel,Kopfschmerzen.
Augenerkrankungen
Linsentrübung(Katarakt),AnstiegdesAugeninnendrucks(Glaukom),Verschlimmerungvon
HornhautgeschwürendesAuges,AugenentzündungendurchViren,PilzeoderBakterien.
Herzerkrankungen
Herzrhythmusstörungen,Herzstillstand,ZunahmederStauungimLungenkreislaufbeiPatientenmit
Herzschwäche.
Gefäßerkrankungen
Kreislaufversagen,Blutdruckanstieg,ZunahmedesArteriosklerose-undThromboserisikos,
Gefäßentzündung(auchalsEntzugssyndromnachLangzeitanwendung).
ErkrankungendesGastrointestinaltrakts
Magen-Darm-GeschwüremitderGefahreinesDurchbruchs(mitz.B.Bauchfellentzündung),Magen-
Darm-Blutungen,Bauchspeicheldrüsenentzündung,Oberbauchbeschwerden.
ErkrankungenderHautunddesUnterhautzellgewebes
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DehnungsstreifenderHaut,Dünnerwerden(Atrophie)derHaut(„Pergamenthaut“),Erweiterungvon
Hautgefäßen(Teleangiektasie),erhöhteGefäßverletzlichkeit(Kapillarfragilität),Neigungzu
Blutergüssen,punktförmigeoderflächigeHautblutungen,vermehrteKörperbehaarung,Akne,
verzögerteWundheilung,entzündlicheHautveränderungenimGesicht(besondersumMund,Nase
undAugen),ÄnderungenderHautpigmentierung,Überempfindlichkeitsreaktionenwiez.B.
Hautausschlag.
Skelettmuskulatur-,Bindegewebs-undKnochenerkrankungen
MuskelschwächeundMuskelschwund,beiMyastheniagravis(eineschwerebelastungsabhängige
Muskelschwäche)einereversible(sichwiederzurückbildende)ZunahmederMuskelschwäche(diebis
zueinermyasthenischenKrisefortschreitenkann),AuslösungeinerakutenMyopathie
(Muskelerkrankung)beizusätzlicherAnwendungvonnicht-depolarisierendenMuskelrelaxanzien
(sieheauchAbschnitt2unter„AnwendungvonMethylprednisolonmibezusammenmitanderen
Arzneimitteln“),Knochenschwund(Osteoporose)(dosisabhängig,auchbeinurkurzzeitiger
Anwendungmöglich),inschwerenFällenmitderGefahrvonKnochenbrüchen,andereFormendes
Knochenabbaus(aseptischeKnochennekrosenimBereichdesKopfesvonOberarm-und
Oberschenkelknochen),Sehnenriss.
BeizurascherVerminderungderDosisnachLangzeitanwendungkanneszuBeschwerdenwie
Muskel-undGelenkschmerzenkommen.
AllgemeineErkrankungenundBeschwerdenamVerabreichungsort
BeiInjektionindasFettgewebekanneszuörtlichemFettgewebsschwund(Fettgewebsatrophie)
kommen.
Untersuchungen
Gewichtszunahme.
BesondereWarnhinweise
DaMethylprednisolonmibebesondersbeiPatientenmitallergischerVeranlagung(z.B.Asthma
bronchiale)allergischeReaktionenauslösenkann,diesogarzumanaphylaktischenSchockführen
können,musssichergestelltsein,dasseinesofortigeNotfallbehandlung(z.B.Adrenalin,Infusion,
Beatmung)möglichist.
InformierenSiemöglichstumgehendIhrenArzt,wennMagen-Darm-Beschwerden,Schmerzenim
Rücken-,Schulter-oderHüftgelenksbereich,psychischeVerstimmungen,auffällige
Blutzuckerschwankungen(beiDiabetikern)odersonstigeStörungenauftreten.
MeldungvonNebenwirkungen
WennSieNebenwirkungenbemerken,wendenSiesichanIhrenArzt,Apothekeroderdas
medizinischeFachpersonal.DiesgiltauchfürNebenwirkungen,dienichtindieser
Packungsbeilageangegebensind.
SiekönnenNebenwirkungenauchdirektanzeigen:
BundesinstitutfürArzneimittelundMedizinprodukte
Abt.Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee3
53175Bonn
Website: www.bfarm.de
IndemSieNebenwirkungenmelden,könnenSiedazubeitragen,dassmehrInformationenüberdie
SicherheitdiesesArzneimittelszurVerfügunggestelltwerden.
5. WieistMethylprednisolonmibeaufzubewahren?
BewahrenSiediesesArzneimittelfürKinderunzugänglichauf.
11
SiedürfendiesesArzneimittelnachdemaufdemUmkartonderDurchstechflaschenach„Verwendbar
bis“angegebenenVerfalldatumnichtmehrverwenden.DasVerfalldatumbeziehtsichaufdenletzten
TagdesangegebenenMonats.
DieDurchstechflascheimUmkartonaufbewahren,umdenInhaltvorLichtzuschützen.
AnmerkungzurHaltbarkeitnachdemerstenÖffnenoderderZubereitung
NurzureinmaligenAnwendung!NichtverbrauchteRestmengenachÖffnendesBehältnisses
verwerfen.
DiechemischeundphysikalischeStabilitätwurdebeiRaumtemperatur(20-25°C)nachAuflösung
inWasserfürInjektionszweckeüber24StundenundnachVerdünnungmit5%iger(50mg/ml)
Glukose-Injektionslösung,0,9%iger(9mg/ml)Kochsalz-InjektionslösungoderRingerlösungüber
8Stundennachgewiesen.
AusmikrobiologischerSichtsolltediezubereiteteLösungsofortverabreichtwerden.Wirddie
zubereiteteLösungnichtsofortverabreicht,soliegenDauerundBedingungenderAufbewahrungin
derVerantwortungdesAnwendersundsolltennormalerweise24Stundenbei2bis8°Cnicht
überschreiten,esseidenn,dieRekonstitutionhatunterkontrolliertenundvalidiertenaseptischen
Bedingungenstattgefunden.
6. InhaltderPackungundweitereInformationen
WasMethylprednisolonmibe1000mgenthält
- DerWirkstoffist:Natrium(methylprednisolon-21-succinat).
1DurchstechflaschemitPulverenthält1325,92mgNatrium(methylprednisolon-21-succinat),
entsprechend1000mgMethylprednisolon.
1mlderrekonstituiertenLösungenthält132,59mgNatrium(methylprednisolon-21-
succinat),entsprechend100mgMethylprednisolon.
- DiesonstigenBestandteilesind:Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat,
Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat(Ph.Eur.).
1AmpullemitLösungsmittelenthält10mlWasserfürInjektionszwecke.
WieMethylprednisolonmibe1000mgaussiehtundInhaltderPackung
Methylprednisolonmibe1000mgbestehtauseinemweißenbiscremefarbenenPulverundeinem
klaren,farblosenLösungsmittel.
Methylprednisolonmibe1000mgisterhältlichinPackungenmit:
1DurchstechflaschemitPulverzurHerstellungeinerInjektions-bzw.Infusionslösung,die1000mg
Methylprednisolonenthält,und1AmpullemitLösungsmittel,die10mlWasserfürInjektionszwecke
enthält.
3DurchstechflaschenmitPulverzurHerstellungeinerInjektions-bzw.Infusionslösung,diejeweils
1000mgMethylprednisolonenthalten,und3AmpullenmitLösungsmittel,diejeweils10mlWasser
fürInjektionszweckeenthalten.
12
5DurchstechflaschenmitPulverzurHerstellungeinerInjektions-bzw.Infusionslösung,diejeweils
1000mgMethylprednisolonenthalten,und5AmpullenmitLösungsmittel,diejeweils10mlWasser
fürInjektionszweckeenthalten.
10DurchstechflaschenmitPulverzurHerstellungeinerInjektions-bzw.Infusionslösung,diejeweils
1000mgMethylprednisolonenthalten,und10AmpullenmitLösungsmittel,diejeweils10mlWasser
fürInjektionszweckeenthalten(Klinikpackung).
EswerdenmöglicherweisenichtallePackungsgrößenindenVerkehrgebracht.
PharmazeutischerUnternehmerundHersteller
mibeGmbHArzneimittel
MünchenerStraße15
06796Brehna
Deutschland
Tel.034954/247-0
Fax034954/247-100
DiesePackungsbeilagewurdezuletztüberarbeitetim<{MonatJJJJ}>.
1
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNGDESARZNEIMITTELS
Methylprednisolonmibe250mg
Methylprednisolonmibe1000mg
PulverundLösungsmittelzurHerstellungeinerInjektions-bzw.Infusionslösung
2. QUALITATIVEUNDQUANTITATIVEZUSAMMENSETZUNG
Methylprednisolonmibe250mg
1DurchstechflaschemitPulverenthält331,48mgNatrium(methylprednisolon-21-succinat),
entsprechend250mgMethylprednisolon.
1mlderrekonstituiertenLösungenthält66,3mgNatrium(methylprednisolon-21-succinat),
entsprechend50mgMethylprednisolon.
SonstigeBestandteilemitbekannterWirkung
EnthältNatriumverbindungen(sieheAbschnitt4.4).Enthältwenigerals1mmol(23mg)Natriumje
Durchstechflasche.
VollständigeAuflistungdersonstigenBestandteilesieheAbschnitt6.1.
Methylprednisolonmibe1000mg
1DurchstechflaschemitPulverenthält1325,92mgNatrium(methylprednisolon-21-succinat),
entsprechend1000mgMethylprednisolon.
1mlderrekonstituiertenLösungenthält132,59mgNatrium(methylprednisolon-21-succinat),
entsprechend100mgMethylprednisolon.
SonstigeBestandteilemitbekannterWirkung
EnthältNatriumverbindungen(sieheAbschnitt4.4).Enthält2,9mmol(67,6mg)Natriumje
Durchstechflasche.
VollständigeAuflistungdersonstigenBestandteilesieheAbschnitt6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
PulverundLösungsmittelzurHerstellungeinerInjektions-bzw.Infusionslösung
MethylprednisolonmibeisteinweißesbiscremefarbenesPulverundeinklares,farbloses
Lösungsmittel.
4. KLINISCHEANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
AkutlebensbedrohlicheZuständewieanaphylaktischerSchock(nachprimärerEpinephrin-Injektion);
Hirnödem(nurbeicomputertomographischnachgewiesenerHirndrucksymptomatik),ausgelöstdurch
Hirntumor,neurochirurgischeEingriffe,Hirnabszess,bakterielleMeningitis;persistierende
Schocklunge(ARDS)nachderAkutphase;schwererakuterAsthmaanfall;Waterhouse-Friderichsen-
Syndrom;immunologischeKrisennachOrgantransplantation;toxischesLungenödemaufgrundvon
Reizgasinhalation.
2
BeidiesenIndikationenwirdMethylprednisolonmibezusätzlichzurjeweiligenBasistherapie(z.B.
Volumensubstitution,Herz-Kreislauf-Behandlung,Antibiotika-Gabe,Schmerzbehandlungetc.)
angewendet.BeimWaterhouse-Friderichsen-SyndromistdiegleichzeitigeGabevon
Mineralokortikoidenindiziert.
MethylprednisolonmibekannweiterhinzurkurzfristigenBehandlungvonakutenSchübenbei
multiplerSkleroseangewendetwerden.MethylprednisolonmibekanndieSchubdauerverkürzen,hat
jedochkeinenEinflussaufdieSchubrateoderaufdieBehinderungsprogression.
4.2 DosierungundArtderAnwendung
Dosierung
BeiakutlebensbedrohlichenZuständenbeträgtdieEinzeldosiszuBeginnderBehandlungjenach
IndikationundklinischemBildbeiErwachsenen250-1000mgMethylprednisolonundmehrundbei
Kindern4-20mg/kgKörpergewicht.
BeibestimmtenIndikationen(z.B.immunologischeTransplantat-Abstoßungskrisen)werdenDosen
biszu30mg/kgKörpergewichtempfohlen.
DieInjektionsintervallebetrageninAbhängigkeitvomKrankheitszustandzwischen30Minutenund
24Stunden.
EssollteinAbhängigkeitvonderempfohlenenDosisdasgeeignetePräparatgewähltwerden.
BeideneinzelnenIndikationengeltenfolgendeDosierungsempfehlungen:
AnaphylaktischerSchock
250-500mgMethylprednisolon(1-2DurchstechflaschenMethylprednisolonmibe250mg)zusätzlich
zurüblichenBasistherapie/Begleitmedikation.
SchwererakuterAsthmaanfall
250-500mgMethylprednisolon(1-2DurchstechflaschenMethylprednisolonmibe250mg)zusätzlich
zurüblichenBasistherapie/Begleitmedikation.
Hirnödem(ausgelöstdurchHirntumor,neurochirurgischeEingriffe,Hirnabszess,bakterielle
Meningitis)
BeiakutenoderschwerenHirnödemeninitial250-500mgMethylprednisolon
(1-2DurchstechflaschenMethylprednisolonmibe250mg).
ZurWeiterbehandlungdesakutenoderschwerenHirnödemsbzw.beileichtemoderchronischem
HirnödemwerdeninderRegel32-64mgMethylprednisolondreimaltäglichübermehrereTage
eingesetzt.GegebenenfallsdieDosisallmählichreduzierenundzueineroralenTherapieübergehen.
ImmunologischeKrisennachOrgantransplantation
Dosenbiszu30mgMethylprednisolonprokgKörpergewichtaufeinmalinjizieren(beieinem
Erwachsenenvon60-70kgKörpergewichtentsprichtdies1-2Durchstechflaschen
Methylprednisolonmibe1000mg),zusätzlichzurüblichenBasistherapieübermehrereTage.
Waterhouse-Friderichsen-Syndrom
Initial30mgMethylprednisolonprokgKörpergewichtundwiederholteVerabreichungdieserDosisin
4-6Teildosenüber24-72StundennebenderintensivmedizinischenBasistherapie.
Schocklunge(ARDS)
NachderAkutphasebeipersistierendemARDSDosenvontäglich1-2mgMethylprednisolonprokg
Körpergewichtin4EinzeldosenbiszueinerDosisvon250mgMethylprednisolonalle6Stundenüber
mehrereTagebisWochenmitallmählicherDosisreduktionjenachKrankheitsverlauf.
3
ToxischesLungenödemaufgrundvonReizgasinhalation
Sofort1000mgMethylprednisolon(1DurchstechflascheMethylprednisolonmibe1000mg)i.v.
injizieren,fallserforderlichWiederholungnach6,12und24Stunden.AndenfolgendenzweiTagen
je32mgMethylprednisolondreimaltäglichi.v.,anschließendüberweiterezweiTageje16mg
Methylprednisolondreimaltäglichi.v.DanachstufenweiseReduktionundÜbergangzuinhalativen
Kortikoiden.
KurzfristigeBehandlungakuterSchübebeimultiplerSklerose
1000mgMethylprednisolonintravenösproTagan3bismaximal5aufeinanderfolgendenTagen.
DieBehandlungsolltemöglichstinnerhalbvon3bis5TagennachBeginnderklinischen
SymptomatikbegonnenundunterMagenschutzundThromboseprophylaxedurchgeführtwerden.
Blutdruck,BlutzuckerundSerumelektrolytesindengmaschigzukontrollieren.DieApplikationsollte
morgenserfolgen,dasoSchlafstörungenseltenerauftreten.
ImAnschlussandieintravenöseTherapiekannoptionaleinAusschleicheninoralerFormüber14
Tagemitinitial80mgMethylprednisolonoderÄquivalenterfolgen.
Hinweis:
Eswirdempfohlen,dieallerersteGabeaufgrunddesbekanntenNebenwirkungsprofilsineinerKlinik
zuverabreichen.
ArtderAnwendung
Methylprednisolonmibewirdi.v.injiziertoderi.v.infundiert.DieintramuskuläreInjektionsollte
aufgrundunsichererResorptionsverhältnissenurinAusnahmefällengewähltwerden,wennkein
venöserZugangvorhandenist.Diei.v.Injektionmusslangsamerfolgen.
ZurHerstellungdergebrauchsfertigenInjektionslösungdasbeiliegendeLösungsmittel(Wasserfür
Injektionszwecke)unmittelbarvorderAnwendungindieDurchstechflaschemitPulvereinspritzenund
biszumAuflösenschütteln.
FüreineInfusionwirddasPräparatzuerstunteraseptischenBedingungennachobigerVorschrift
gelöstunddannmiteiner5%igenGlukose-,0,9%igenNatriumchlorid-oderRingerlösunggemischt.
BeiderHerstellungvonMischungenmitInfusionslösungenisteineKontaminationdurch
Mikroorganismenzuvermeiden.
DieInjektionenbzw.InfusionensindunterstrengaseptischenBedingungendurchzuführen.
DieVerabreichungzusammenmitanderenPräparatenineinerMischspritzeistzuvermeiden,damit
Ausfällungenzurechnenist(siehe6.2„Inkompatibilitäten“).AusdemgleichenGrundsollte
MethylprednisolonmibewederanderenalsdenangegebenenInfusionslösungenzugesetztnochinden
Infusionsschlauchinjiziertwerden.
InjektionslösungenvonMethylprednisolonmibe,diehergestelltwurden,indemdasPulverinder
mitgeliefertenMengeWasserfürInjektionszweckegelöstwurde,müsseninjedemFallinnerhalbvon
24Stundenverabreichtwerden.ZurInfusionbestimmteMischungenmit5%igerGlukose-,0,9%iger
Natriumchlorid-oderRingerlösungsindinnerhalbvon8Stundenzuverabreichen(sieheauch6.3
„DauerderHaltbarkeit“).
ParenteraleArzneimittelsindvorGebrauchvisuellzuprüfen.NurklareLösungenohnePartikel
dürfenverwendetwerden.
DieDauerderBehandlungmitMethylprednisolonmibeistvonderindividuellenklinischenSituation
abhängigundbeträgtüblicherweisenurwenigeTage.
NachlängerdauernderBehandlung,insbesonderemitvergleichsweisehohenDosen,sollte
Methylprednisolonmibenichtabrupt,sondernausschleichendabgesetztwerden.
4.3 Gegenanzeigen
4
ÜberempfindlichkeitgegenMethylprednisolon,andereGlukokortikoideodereinenderin
Abschnitt6.1genanntensonstigenBestandteile.
4.4 BesondereWarnhinweiseundVorsichtsmaßnahmenfürdieAnwendung
BeischwerenInfektionendarfMethylprednisolonmibenuruntergleichzeitigerspezifischer
antiinfektiöserTherapieangewendetwerden.
BeidenfolgendenErkrankungensollteeineBehandlungmitMethylprednisolonmibenurunter
sorgfältigerNutzen-Risiko-Bewertungundfallserforderlichzusätzlichergezielterantiinfektiöser
Therapiebegonnenwerden:
- akuteVirusinfektionen(z.B.Herpeszoster,Herpessimplex,Varizellen,Keratitisherpetica)
- HBsAg-positivechronisch-aktiveHepatitis
- ca.8Wochenvorbis2WochennachSchutzimpfungenmitLebendimpfstoffen
- systemischeMykosenundParasitosen(z.B.InfektionenmitAmöben,Nematoden)
- Poliomyelitis
- LymphadenitisnachBCG-Impfung
- akuteundchronischebakterielleInfektionen
- beiTuberkuloseinderAnamnese(cave:Reaktivierung!)Anwendungnurunter
Tuberkulostatika-SchutzundsorgfältigerärztlicherÜberwachung.
ZusätzlicherHinweiszurkurzfristigenBehandlungvonakutenSchübenbeimultiplerSklerose:
VorInfusionsgabesollteeinbestehenderInfektausgeschlossenwerdenunddieAnwendungunter
genauerNutzen-Risiko-Abwägungerfolgen.
Eswirdempfohlen,dieallerersteGabeaufgrunddesbekanntenNebenwirkungsprofilsineinerKlinik
zuverabreichen.
DesWeiterensollteeineTherapiemitMethylprednisolonmibeindenfolgendenFällennurnach
sorgfältigerNutzen-Risiko-BewertungundfallserforderlichunterzusätzlicherspezifischerTherapie
begonnenwerden:
- Magen-Darm-Ulzera
- schwereOsteoporose
- schwereinstellbareHypertonie
- schwereinstellbarerDiabetesmellitus
- psychiatrischeErkrankungen(auchanamnestisch)
- Eng-undWeitwinkelglaukom
- Hornhautulzerationenund-verletzungen.
WegenderGefahreinerDarmperforationmitPeritonitisdarfMethylprednisolonmibeinden
folgendenFällennurnachsorgfältigerNutzen-Risiko-Bewertungundunterengmaschiger
Überwachungangewendetwerden:
- schwereColitisulcerosamitdrohenderPerforation,mitAbszessenodereitrigenEntzündungen
- Divertikulitis
- Enteroanastomosen(unmittelbarpostoperativ).
DieZeicheneinerperitonealenReizungnachgastrointestinalerPerforationkönnenbeiPatienten,die
hoheDosenvonGlukokortikoidenerhalten,fehlen.
BeiDiabetikernistzuberücksichtigen,dasswährendderAnwendungvonMethylprednisolonmibe
eineventuellerhöhterBedarfanInsulinoderoralenAntidiabetikabesteht.Die
Stoffwechseleinstellungmussregelmäßigkontrolliertwerden.
BeiPatientenmitHypertonieistwährendderBehandlungmitMethylprednisolonmibeeine
regelmäßigeBlutdruckkontrolleerforderlich.
5
PatientenmitschwererHerzinsuffizienzsindsorgfältigzuüberwachen,dadieGefahrbesteht,dass
sichdieseverschlechtert.
EinegleichzeitigbestehendeMyastheniagraviskannsichanfangsunterderBehandlungmit
MethylprednisolonmibebishinzueinermyasthenischenKriseverschlechtern.
DieBehandlungmitMethylprednisolonmibekanndieSymptomatikeinerbestehendenodersich
entwickelndenInfektionverschleiernundsomitdieDiagnostikerschweren.
EineBehandlungmitGlukokortikoidenkannaufgrundderImmunsuppressionzueinemerhöhten
Infektionsrisikoführen,auchdurchsolcheKrankheitserreger,dieansonstenseltenInfektionen
verursachen(sog.opportunistischeKeime).
ImpfungenmitTotimpfstoffensindgrundsätzlichmöglich.Esmussjedochbeachtetwerden,dassdie
ImmunreaktionunddamitderImpferfolgunterhöherenKortikoid-Dosierungenbeeinträchtigtsein
kann.DaherwirdbeiPatientenuntereinerErhaltungstherapiemithöhererDosierung(ausgenommen
beiSubstitutionstherapie)eineImpfungnichtempfohlen.
BeiVerabreichunghoherDosenistaufeineausreichendeKaliumzufuhrundaufNatriumrestriktionzu
achtenundderSerum-Kalium-Spiegelmussüberwachtwerden.
BestimmteViruserkrankungen(Varizellen,Masern)könnenbeiPatienten,diemitGlukokortikoiden
behandeltwerden,besondersschwerundineinigenFällensogarlebensbedrohlichverlaufen.
BesondersgefährdetsindimmunsupprimierteKinderundPersonenohneeinedefinitiveVarizellen-
oderMaserninfektioninderAnamnese.WenndiesePersonenwährendeinerBehandlungmit
MethylprednisolonmibeKontaktzuPersonenhaben,dieanMasern,VarizellenoderHerpeszoster
erkranktsind,solltegegebenenfallseinevorbeugendeBehandlungeingeleitetwerden.
ÜberdasAuftretenvonHerzrhythmusstörungenund/oderKreislaufkollapsund/oderHerzstillstand
wurdenachEinleitungeinerhochdosierteni.v.PulstherapiemitMethylprednisolon(mehrals500mg)
berichtet,auchbeiPatientenohnebekannteHerzerkrankungen.Deshalbwirdwährendder
BehandlungundeinigeTagenachAbschlussderTherapieeineengmaschigeÜberwachung
empfohlen.
WährendodernachintravenöserGabevonhohenDosenvonMethylprednisolonkannesgelegentlich
zuBradykardienkommen,dienichtunbedingtmitderGeschwindigkeitoderderDauerder
Verabreichungzusammenhängen.
MethylprednisolonmibeisteinArzneimittelzurkurzfristigenAnwendung.
BeinichtbestimmungsgemäßerAnwendungvonMethylprednisolonmibeübereinenlängeren
ZeitraumsindweitereWarnhinweiseundVorsichtsmaßnahmenzubeachten,wiesiefür
Glukokortikoid-haltigeArzneimittelzurLangzeitanwendungbeschriebensind:
BeiKinderndarfMethylprednisolonmibeaufgrundderwachstumshemmendenWirkungvon
MethylprednisolonnurnachsorgfältigerNutzen-Risiko-Bewertungangewendetwerden.Untereiner
LangzeitbehandlungmitGlukokortikoidenmussdasLängenwachstumregelmäßigkontrolliert
werden.
BeieinerLangzeittherapiemitGlukokortikoidensindregelmäßigeärztlicheKontrollen(einschließlich
augenärztlicherKontrollenindreimonatigenAbständen)angezeigt.
KommteswährendderGlukokortikoid-BehandlungzubesonderenkörperlichenStresssituationen
(fieberhafteErkrankungen,Unfall,Operation,Entbindungetc.),kanneinevorübergehende
Dosiserhöhungerforderlichwerden.WegendermöglichenGefährdunginStresssituationensolltefür
denPatientenbeilängerdauernderTherapieeinKortikoid-AusweismitHinweisenzur
Glukokortikoid-Therapieausgestelltwerden.
6
AbhängigvonDauerundDosierungderBehandlungmussmiteinemnegativenEinflussaufden
Calciumstoffwechselgerechnetwerden,sodasseineOsteoporose-Prophylaxezuempfehlenist.Dies
giltvorallembeigleichzeitigbestehendenRisikofaktorenwiefamiliärerVeranlagung,höherem
Lebensalter,nachderMenopause,ungenügenderEiweiß-undCalciumzufuhr,starkemRauchen,
übermäßigemAlkoholgenusssowieMangelankörperlicherAktivität.DieVorbeugungbestehtin
ausreichenderCalcium-undVitamin-D-ZufuhrsowiekörperlicherAktivität.Beibereitsbestehender
OsteoporosesolltezusätzlicheinemedikamentöseTherapieerwogenwerden.
BeiBeendigungodergegebenenfallsAbbrucheinerLangzeittherapieistandiefolgendenRisikenzu
denken:
Exazerbationbzw.RezidivderGrunderkrankung,akuteNNR-Insuffizienz(insbesonderein
Stresssituationen,z.B.währendInfektionen,nachUnfällen,beiverstärkterkörperlicherBelastung),
Cortison-Entzugssyndrom.
BeiHypothyreoseoderbeiLeberzirrhosekönnenvergleichsweiseniedrigeDosierungenausreichen
bzw.kanneineDosisreduktionerforderlichsein.EssollteeinesorgfältigeärztlicheÜberwachung
erfolgen.
DieAnwendungvonMethylprednisolonmibekannbeiDopingkontrollenzupositivenErgebnissen
führen.DiegesundheitlichenFolgenderAnwendungvonMethylprednisolonmibealsDopingmittel
könnennichtabgesehenwerden,schwerwiegendeGesundheitsgefährdungensindnicht
auszuschließen.
Methylprednisolonmibe250mg
Methylprednisolonmibe250mgenthältNatrium,aberwenigerals1mmol(23mg)pro
Durchstechflasche,d.h.esistnahezu„natriumfrei”.
Methylprednisolonmibe1000mg
EineDurchstechflascheMethylprednisolonmibe1000mgenthält2,9mmol(67,6mg)Natrium.Dies
istzuberücksichtigenbeiPersonenunternatriumkontrollierter(natriumarmer/kochsalzarmer)Diät.
4.5 WechselwirkungenmitanderenArzneimittelnundsonstigeWechselwirkungen
EinflussaufdieWirkungvonMethylprednisolonmibe
VerstärkungderWirkung
Östrogene(z.B.Ovulationshemmer):
DieKortikoidwirkungkannverstärktwerden.
Arzneimittel,dieCYP3A4inhibieren,wieKetoconazolundItraconazol:
DieKortikoidwirkungkannverstärktwerden.
Diltiazem:
DerPlasmaspiegelvonMethylprednisolonkannerhöhtsein(durchInhibitionvonCYP3A4unddesP-
Glycoproteins).DerPatientsolltebeiBehandlungsbeginnmitMethylprednisolonüberwachtwerden.
EineDosisanpassungvonMethylprednisolonkannerforderlichsein.
AbschwächungderWirkung
Arzneimittel,dieCYP3A4induzieren,wieRifampicin,Phenytoin,Carbamazepin,Barbiturateund
Primidon:
DieKortikoidwirkungkannabgeschwächtwerden.
Ephedrin:
DerMetabolismusvonGlukokortikoidenkannbeschleunigtundhierdurchderenWirksamkeit
abgeschwächtwerden.
7
EinflussaufdieWirkungandererArzneimitteldurchMethylprednisolonmibe
VerstärkungderWirkung
ACE-Hemmstoffe:
ErhöhtesRisikofürdasAuftretenvonBlutbildveränderungen.
Herzglykoside:
DieGlykosidwirkungkanndurchKaliummangelverstärktwerden.
Saluretika/Laxantien:
DieKaliumausscheidungkannerhöhtwerden.
NichtsteroidaleAntiphlogistika/Antirheumatika,SalicylateundIndometacin:
DieGefahrderBildungvongastrointestinalenUlzerationenundBlutungenkannerhöhtwerden.
NichtdepolarisierendeMuskelrelaxanzien:
DieMuskelrelaxationkannlängeranhalten(sieheAbschnitt4.8)
Atropin,andereAnticholinergika:
BeigleichzeitigerAnwendungmitMethylprednisolonmibeisteinzusätzlicherAnstiegdes
Augeninnendrucksmöglich.
Chloroquin,Hydroxychloroquin,Mefloquin:
EsbestehteinerhöhtesRisikofürdasAuftretenvonMyopathien,Kardiomyopathien.
Ciclosporin:
DieBlutspiegelvonCiclosporinkönnenansteigen:EsbestehteinerhöhtesRisikofürzerebrale
Krampfanfälle.
AbschwächungderWirkung
Antidiabetika:
DieblutzuckersenkendeWirkungkannvermindertwerden.
Cumarinderivate:
DieAntikoagulanzienwirkungkannabgeschwächtwerden.
Praziquantel:
KortikosteroidekönnendiePraziquantel-KonzentrationimBlutreduzieren.
Somatotropin:
DieWirkungvonSomatotropinkanninsbesonderebeihöherenDosenvermindertwerden.
Protirelin:
DerTSH-AnstiegbeiGabevonProtirelinkannreduziertsein.
EinflussaufUntersuchungsmethoden
HautreaktionenaufAllergietestskönnenunterdrücktwerden.
4.6 Fertilität,SchwangerschaftundStillzeit
Schwangerschaft
InderSchwangerschaftundbesondersindenerstendreiMonateneinerSchwangerschaftsollteeine
BehandlungnurnachsorgfältigerNutzen-Risiko-Abwägungbegonnenwerden.
DieErfahrungenzurSicherheitderAnwendungvonMethylprednisoloninderSchwangerschaftsind
unzureichend.
8
MethylprednisolonführteintierexperimentellenStudienzurAusbildungvonGaumenspalten(siehe
Abschnitt5.3).EinerhöhtesRisikofüroraleSpaltbildungenbeimenschlichenFetendurchdieGabe
vonGlukokortikoidenwährenddeserstenTrimesterswirddiskutiert.BeiLangzeitbehandlungsind
intrauterineWachstumsstörungennichtauszuschließen.BeieinerBehandlungzumEndeder
SchwangerschaftbestehtfürdenFetusdieGefahreinerAtrophiederNebennierenrinde,dieeine
ausschleichendeSubstitutionsbehandlungdesNeugeborenenerforderlichmachenkann.
Stillzeit
GlukokortikoidegeheningeringenMengenindieMuttermilchüber.DieBelastungdesSäuglings
wirddabeiinderRegelwenigerals 1 /
dersystemischbeiderstillendenMutterzurVerfügung
stehendenDosisbetragen.BeiAnwendunghöhererDosenoderbeieinerLangzeitbehandlungistdas
Stillenzuvermeiden.
4.7 AuswirkungenaufdieVerkehrstüchtigkeitunddieFähigkeitzumBedienenvon
Maschinen
UntereinerBehandlungmitMethylprednisolonmibekannaufgrundvonbestimmten
Nebenwirkungen,wiez.B.VerminderungderSehschärfe(infolgeKataraktoderErhöhungdes
Augeninnendrucks),Benommenheit/SchwindeloderKopfschmerzeninseltenenFällendieFähigkeit
zuraktivenTeilnahmeamStraßenverkehroderzumBedienenvonMaschinenbeeinträchtigtsein.
GleichesgiltfürArbeitenohnesicherenHalt.
4.8 Nebenwirkungen
DiefolgendenNebenwirkungensindohneHäufigkeitsangabenaufgeführt.DieHäufigkeitkonnte
anhandderDatennichtberechnetwerden.
InAbhängigkeitvonBehandlungsdauerundDosiskönnenfolgendeNebenwirkungenauftreten:
ErkrankungendesBlutesunddesLymphsystems
Leukozytose(initial,imTherapieverlaufreversibel),Lymphopenie,Eosinopenie,Polyglobulie,
Thrombozytoseneigung.
ErkrankungendesImmunsystems
SchwereanaphylaktischeReaktionenmitKreislaufversagen,Herzstillstand,Arrhythmien,
Bronchospasmusund/oderBlutdruckabfalloder-anstieg.
DaMethylprednisolonmibebeiPatientenmitallergischerDiathese(z.B.Asthmabronchiale)
allergischeReaktionenbiszumanaphylaktischenSchockauslösenkann,solltedieMöglichkeiteiner
sofortigenNotfallbehandlung(z.B.Adrenalin,Infusion,Beatmung)sichergestelltsein.
SchwächungderImmunabwehrmitErhöhungdesInfektionsrisikos(bestimmteViruserkrankungen
wiez.B.Varizellen,Herpessimplexoder–währenddervirämischenPhase–Herpeszosterkönnen
einenschweren,manchmalsogartödlichenVerlaufnehmen),MaskierungvonInfektionen,
ExazerbationlatenterInfektionen,allergischeReaktionen.
EndokrineErkrankungen
Nebennierensuppressionoder-atrophieundInduktioneinesCushing-Syndroms(typischeSymptome:
Vollmondgesicht,StammfettsuchtundPlethora),WachstumshemmungbeiKindern,Störungender
Sexualhormonsekretion(Amenorrhö,Hirsutismus,Impotenz).
Stoffwechsel-undErnährungsstörungen
Reversibleepidurale,epikardialeodermediastinaleLipomatosen.
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NatriumretentionmitÖdembildung,vermehrteKaliumausscheidungmitmöglicherHypokaliämie
(VorsichtwegenmöglicherRhythmusstörungen),verminderteGlukosetoleranz,Diabetesmellitus,
HypercholesterinämieundHypertriglyceridämie,verstärkterEiweißabbau.
PsychiatrischeErkrankungen
SchwereDepressionen,Reizbarkeit,Persönlichkeitsveränderungen,Stimmungsschwankungen,
Euphorie,Antriebs-undAppetitsteigerung,Psychosen,Schlafstörungen.
ErkrankungendesNervensystems
Pseudotumorcerebri(insbesonderebeiKindern),ManifestationeinerlatentenEpilepsieundErhöhung
derAnfallsbereitschaftbeimanifesterEpilepsie,Benommenheit/Schwindel,Kopfschmerzen.
Augenerkrankungen
Katarakt(insbesondereposterioresubkapsuläreKatarakt),Glaukom,VerschlechterungderSymptome
beiHornhautulkus,Begünstigungviraler,fungalerundbakteriellerEntzündungenamAuge.
Herzerkrankungen
Herzrhythmusstörungen,Herzstillstand,ProgressionderStauungslungebeiLinksherzinsuffizienz.
Gefäßerkrankungen
Kreislaufversagen,Hypertonie,erhöhtesArteriosklerose-undThromboserisiko,Vaskulitis(auchals
EntzugssyndromnachLangzeittherapie).
ErkrankungendesGastrointestinaltrakts
Magen-Darm-UlzeramitderGefahreinerPerforation(mitz.B.Peritonitis),gastrointestinale
Blutungen,Pankreatitis,Oberbauchbeschwerden.
ErkrankungenderHautunddesUnterhautzellgewebes
Striaerubrae,Atrophie,Teleangiektasien,erhöhteKapillarfragilität,Petechien,flächige
Hautblutungen,Ekchymosen,Hypertrichose,Steroidakne,verzögerteWundheilung,rosazeaartige
(periorale)Dermatitis,ÄnderungenderHautpigmentierung,Überempfindlichkeitsreaktionen,z.B.
Arzneimittelexanthem.
Skelettmuskulatur-,Bindegewebs-undKnochenerkrankungen
Muskelatrophieund-schwäche,beiMyastheniagravisreversibleZunahmederMuskelschwächebis
hinzurmyasthenischenKrise,AuslösungeinerakutenMyopathiebeizusätzlicherAnwendungvon
nicht-depolarisierendenMuskelrelaxanzien(sieheauchAbschnitt4.5),Osteoporose(dosisabhängig,
auchbeinurkurzzeitigerAnwendungmöglich),inschwerenFällenmitderGefahrvon
Knochenbrüchen,aseptischeKnochennekrosen(Oberarm-undOberschenkelkopf),Sehnenruptur.
BeizurascherDosisreduktionnachLangzeittherapiekanneszuBeschwerdenwieMuskel-und
Gelenkschmerzenkommen.
AllgemeineErkrankungenundBeschwerdenamVerabreichungsort
BeiInjektionindasFettgewebekanneszurlokalenFettgewebsatrophiekommen.
Untersuchungen
Gewichtszunahme.
MeldungdesVerdachtsaufNebenwirkungen
DieMeldungdesVerdachtsaufNebenwirkungennachderZulassungistvongroßerWichtigkeit.Sie
ermöglichteinekontinuierlicheÜberwachungdesNutzen-Risiko-VerhältnissesdesArzneimittels.
AngehörigevonGesundheitsberufensindaufgefordert,jedenVerdachtsfalleinerNebenwirkung
anzuzeigen:
BundesinstitutfürArzneimittelundMedizinprodukte
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Abt.Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee3
53175Bonn
Website:www.bfarm.de
4.9 Überdosierung
AkuteVergiftungenmitMethylprednisolonmibesindnichtbekanntundwegendergeringenakuten
ToxizitätdesArzneimittelsauchnichtzuerwarten.InsehrseltenenFällenkönnenjedoch,wiebei
anderenGlukokortikoiden,akuteÜberempfindlichkeitsreaktionen–ineinigenFällensogarbiszum
Schock–auftreten.IndiesemFallsinddieüblichenklinischenNotfallmaßnahmenzutreffen.
5. PHARMAKOLOGISCHEEIGENSCHAFTEN
5.1 PharmakodynamischeEigenschaften
PharmakotherapeutischeGruppe:CorticosteroidezursystemischenAnwendung,Glucocorticoide
ATC-Code:H02AB04
MethylprednisolonisteinnichtfluoriertesGlukokortikoidzursystemischenTherapie.
MethylprednisolonbeeinflusstdosisabhängigdenStoffwechselfastallerGewebe.Aus
physiologischerSichtistdieseWirkunglebensnotwendigzurAufrechterhaltungderHomöostasedes
OrganismusinRuheundunterBelastungsowiezurRegulationvonAktivitätendesImmunsystems.
BeiAusfalloderInsuffizienzderNebennierenrindekannMethylprednisolon,inphysiologischen
Dosenverabreicht,dasendogeneHydrocortisonersetzen.Esbeeinflusstdabeiimmetabolischen
GleichgewichtdenKohlenhydrat-,Eiweiß-undFettstoffwechsel.Dosiswirkungsbezogenentsprechen
dabei8mgMethylprednisolon40mgHydrocortison.Wegenderpraktischfehlendenmineralotropen
WirkungvonMethylprednisolonmussjedochinderSubstitutionstherapiebeiAusfallder
NebennierenrindenfunktionzusätzlicheinMineralokortikoidgegebenwerden.
BeiadrenogenitalemSyndromersetztMethylprednisolondasdurchdenEnzymdefektfehlende
CortisolundhemmtdieüberhöhteBildungvonCorticotropininderHypophysesowievon
AndrogenenausderNebennierenrinde.
WennderEnzymdefektauchdieSynthesevonMineralokortikoidenbetrifft,müssendiesezusätzlich
substituiertwerden.
InhöherenalsdenzurSubstitutionerforderlichenDosenwirktMethylprednisolonrasch
antiphlogistisch(antiexsudativundantiproliferativ)undverzögertimmunsuppressiv.Eshemmthierbei
dieChemotaxisundAktivitätvonZellendesImmunsystemssowiedieFreisetzungundWirkungvon
MediatorenderEntzündungs-undImmunreaktionen,z.B.vonlysosomalenEnzymen,
ProstaglandinenundLeukotrienen.BeiBronchialobstruktionkanndieWirkungbronchialerweiternder
Betamimetikaverstärktwerden(permissiverEffekt).
BeiakutenSchübendermultiplenSklerosewirdebenfallsdieFreisetzunganderer
proinflammatorischerhumoralerMediatoren(z.B.Zytokine,Antikörper,Stickstoffmonoxid)
gehemmt,sowieinpathogenenEntzündungszellenprogrammierterZelltodausgelöst.Danebenkommt
eszueinertemporärenReduktionderakutenBlut-Hirn-Schrankenstörung.
LangzeittherapieinhohenDosenführtzuInvolutiondesImmunsystemsundderNebennierenrinde.
DerbeiHydrocortisondeutlichvorhandeneundbeiPrednisolonnochnachweisbaremineralotrope
EffektbestehtbeiMethylprednisolonpraktischnichtmehr,sodassdieSerumelektrolyteauchunter
hohenDosenvonMethylprednisolonmibenahezukonstantundimNormbereichbleiben.
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5.2 PharmakokinetischeEigenschaften
Nachi.v.InjektionvonMethylprednisolonmibewirdderWirkstoffMethylprednisolonraschausdem
Esterfreigesetzt,einTeilistsofortbiologischverfügbar.
DieSerumhalbwertszeitvonMethylprednisolonbeträgtetwa2-3Stunden.Dosisunabhängigwerden
77%anEiweißgebunden,ausschließlichanAlbumin,nichtanTranscortin.
MethylprednisolonwirdhauptsächlichinderLebermetabolisiert.DieMetaboliten(11-Keto-und20-
Hydroxy-Verbindungen)sindhormonellinaktivundwerdenvorwiegendrenaleliminiert.Innerhalb
von10Stundensindetwa85%derappliziertenDosisimUrinundetwa10%imStuhlnachweisbar.
Etwa3%desfreigesetztenMethylprednisolonswerdenunmetabolisiertrenalausgeschieden.Bei
eingeschränkterNierenfunktionistdieMetabolisierungvonMethylprednisolonnichtbeeinträchtigt,
eineDosisanpassungistdahernichterforderlich.
DieWirkdaueristlängeralsdieVerweilzeitimSerumundbeträgtimmittlerenDosisbereich12bis
36Stunden.
Plazentagängigkeit:
MethylprednisolonkannwiealleKortikoidediePlazentapassieren.
Bioverfügbarkeit
NachInjektionvonMethylprednisolonmibewerden11%Methylprednisolon-21-hydrogensuccinat
unverändertimUrinausgeschieden.DieBioverfügbarkeitdesWirkstoffsbeträgtdemnach89%.
5.3 PräklinischeDatenzurSicherheit
AkuteToxizität
EsliegenkeineUntersuchungenzuakutenIntoxikationserscheinungenbeimMenschenvor.In
tierexperimentellenStudienzeigteMethylprednisolonmibeselbstbeii.v.Injektionnureinegeringe
Toxizität.DieakuteLD
fürdiei.v.AnwendungbetrugbeiRattenundMäusen650bzw.770mg/kg
Körpergewicht.
ChronischeToxizität
IntierexperimentellenStudienwurdenalsFolgederpharmakodynamischenWirkungPolyzythämie,
Lymphopenie,Thymus-undNebennierenrindenatrophiesowieeinevermehrteGlykogenspeicherung
inderLeberfestgestellt.
NachchronischerBehandlungmithohenDosen(3und10mg/kgKörpergewichtproTag)kommtes
zusätzlichzugeschwächterInfektionsabwehr,verminderterAktivitätdesKnochenmarks,Atrophieder
Skelettmuskulatur,BeeinflussungderHoden-undOvargewichte(Hund:reduzierteHodengewichte;
Ratte:erhöhteHoden-undOvargewichte)sowieReduktionderProstata-(Hund)und
Samenblasengewichte(Ratte),Polydipsie,DiarrhöundgenerellerVerschlechterungdes
Allgemeinzustands.
MutagenesundkanzerogenesPotential
MethylprednisolonwurdekeinerumfassendenMutagenitätsprüfungunterzogen.DerAMES-Testfiel
negativaus.LangzeitstudienamTierinBezugaufeinkanzerogenesPotentialvonMethylprednisolon
liegennichtvor.
Reproduktionstoxizität
MethylprednisolonverursachteintierexperimentellenStudienbeiMäusenGaumenspalten.Rattenund
KaninchenerwiesensichalsresistentgegenüberdiesemDefekt.
GlukokortikoideriefenintierexperimentellenStudienintrauterineWachstumsstörungenhervor.Im
FalleeinerLangzeittherapiewährendderSchwangerschaftsindvergleichbareWirkungenbeim
Menschennichtauszuschließen.
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6. PHARMAZEUTISCHEANGABEN
6.1 ListedersonstigenBestandteile
Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat
Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat(Ph.Eur.)
WasserfürInjektionszweckealsLösungsmittel
6.2 Inkompatibilitäten
MischungenvonMethylprednisolonmibemitInfusionslösungen,dieeinenpH-Wertvon5,6und
niedrigeraufweisen,könnenzueinerTrübungbzw.Ausfällungführen.BeicalciumhaltigenLösungen
entstehtnacheinerMischungmitMethylprednisolonmibeimneutralenundalkalischenBereichein
NiederschlagvonCalciumphosphat.
6.3 DauerderHaltbarkeit
4Jahre
NurzureinmaligenAnwendung!NichtverbrauchteRestmengenachÖffnenderDurchstechflasche
verwerfen.
DiechemischeundphysikalischeStabilitätwurdebeiRaumtemperatur(20-25°C)nachAuflösungin
WasserfürInjektionszweckeüber24StundenundnachVerdünnungmitGlucose50mg/ml(5%)
Injektionslösung,Natriumchlorid9mg/ml(0,9%)InjektionslösungoderRingerlösungüber8Stunden
nachgewiesen.
AusmikrobiologischerSichtsolltediegebrauchsfertigeLösungsofortverabreichtwerden.Wirddie
gebrauchsfertigeZubereitungnichtsofortverabreicht,soliegenDauerundBedingungender
AufbewahrunginderVerantwortungdesAnwendersundsolltennormalerweise24Stundenbei2bis
8°Cnichtüberschreiten,esseidenn,dieRekonstitutionhatunterkontrolliertenundvalidierten
aseptischenBedingungenstattgefunden.
6.4 BesondereVorsichtsmaßnahmenfürdieAufbewahrung
DieDurchstechflascheimUmkartonaufbewahren,umdenInhaltvorLichtzuschützen.
AufbewahrungsbedingungennachRekonstitutiondesArzneimittelssieheAbschnitt6.3.
6.5 ArtundInhaltdesBehältnisses
Methylprednisolonmibe250mg
DurchstechflaschenausfarblosemGlasmitBromobutylstopfenundAluminiumkappemitFlip-Off-
DeckelausPolypropylen.EineDurchstechflascheenthält250mgMethylprednisolon.
AmpullenausfarblosemGlas.EineAmpulleenthält5mlWasserfürInjektionszwecke.
Packungenmit1DurchstechflaschemitPulverzurHerstellungeinerInjektions-bzw.Infusionslösung
und1AmpullemitLösungsmittel.
Packungenmit3DurchstechflaschenmitPulverzurHerstellungeinerInjektions-bzw.
Infusionslösungund3AmpullenmitLösungsmittel.
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Packungenmit5DurchstechflaschenmitPulverzurHerstellungeinerInjektions-bzw.
Infusionslösungund5AmpullenmitLösungsmittel.
Packungenmit10DurchstechflaschenmitPulverzurHerstellungeinerInjektions-bzw.
Infusionslösungund10AmpullenmitLösungsmittel(Klinikpackungen).
Methylprednisolonmibe1000mg
DurchstechflaschenausfarblosemGlasmitBromobutylstopfenundAluminiumkappemitFlip-Off-
DeckelausPolypropylen.EineDurchstechflascheenthält1000mgMethylprednisolon.
AmpullenausfarblosemGlas.EineAmpulleenthält10mlWasserfürInjektionszwecke.
Packungenmit1DurchstechflaschemitPulverzurHerstellungeinerInjektions-bzw.Infusionslösung
und1AmpullemitLösungsmittel.
Packungenmit3DurchstechflaschenmitPulverzurHerstellungeinerInjektions-bzw.
Infusionslösungund3AmpullenmitLösungsmittel.
Packungenmit5DurchstechflaschenmitPulverzurHerstellungeinerInjektions-bzw.
Infusionslösungund5AmpullenmitLösungsmittel.
Packungenmit10DurchstechflaschenmitPulverzurHerstellungeinerInjektions-bzw.
Infusionslösungund10AmpullenmitLösungsmittel(Klinikpackungen).
EswerdenmöglicherweisenichtallePackungsgrößenindenVerkehrgebracht.
6.6 BesondereVorsichtsmaßnahmenfürdieBeseitigungundsonstigeHinweisezur
Handhabung
KeinebesonderenAnforderungenfürdieBeseitigung.
ParenteraleArzneimittelsindvorGebrauchvisuellzuprüfen.NurklareLösungenohnePartikel
dürfenverwendetwerden.
7. INHABERDERZULASSUNG
mibeGmbHArzneimittel
MünchenerStraße15
06796Brehna
Deutschland
Tel.034954/247-0
Fax034954/247-100
8. ZULASSUNGSNUMMERN
89738.00.00
89739.00.00
9. DATUMDERERTEILUNGDERZULASSUNG/VERLÄNGERUNGDER
ZULASSUNG
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10. STANDDERINFORMATION
<{MM.JJJJ}>
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig.