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20-01-2021
20-01-2021
Wortlautderfürdie PackungsbeilagevorgesehenenAngaben
Gebrauchsinformation:InformationfürAnwender
Lopinavir/RitonavirAccord200mg/50mgFilmtabletten
ZurAnwendungbeiErwachsenen,Jugendlichenund Kindernab2 Jahre
Lopinavir/Ritonavir
Lesen SiediegesamtePackungsbeilagesorgfältig durch,bevorSiemitder
EinnahmediesesArzneimittelsbeginnen,denn sieenthältwichtigeInformationen.
HebenSie die Packungsbeilage auf.VielleichtmöchtenSie diesespäternochmals
lesen.
Wenn Sie weitereFragen haben,wenden Sie sichanIhrenArztoderApotheker.
DiesesArzneimittelwurdeIhnenpersönlich verschrieben.GebenSie esnichtanDritte
weiter.EskannanderenMenschen schaden,auch wenn diesedie gleichen
Beschwerden habenwieSie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken,wenden Sie sichanIhrenArztoderApotheker.
Dies giltauchfürNebenwirkungen,die nichtin dieserPackungsbeilage angegeben
sind.Siehe Abschnitt4.
Wasin dieserPackungsbeilagesteht
1.WasistLopinavir/RitonavirAccordundwofürwird esangewendet?
2.WassolltenSievorderEinnahmevonLopinavir/RitonavirAccordbeachten?
3.WieistLopinavir/RitonavirAccordeinzunehmen?
4.WelcheNebenwirkungensindmöglich?
5.WieistLopinavir/RitonavirAccordaufzubewahren?
6.InhaltderPackungundweitereInformationen
1.WasistLopinavir/RitonavirAccordundwofürwirdesangewendet?
IhrArzthatIhnenLopinavir/RitonavirAccordverschrieben,umIhreInfektionmitdem
Humanen-Immundefizienz-Virus (HIV)zukontrollieren.Lopinavir/RitonavirAccord
verlangsamtdie Ausbreitung derInfektionin IhremKörper.
Lopinavir/RitonavirAccordwird beiKindernvon2Jahrenoderälterundbei
Erwachsenenangewendet,die mitHIV,demVirus,dasAIDSauslöst,infiziertsind.
Lopinavir/RitonavirAccorddarfnichtbeiKindernunter2 Jahrenangewendetwerden,
außerwenn dies ausdrücklich vonihremArztverordnetwird.
Lopinavir/RitonavirAccordisteinantiretroviralesArzneimittel.EsgehörtzurGruppe
dersogenanntenProteaseinhibitoren.
Lopinavir/RitonavirAccordwird inKombinationmitanderenantiviralenArzneimitteln
verschrieben.IhrArztwird mitIhnendarübersprechen und entscheiden,welche
ArzneimittelfürSie ambestengeeignetsind.
2.WassolltenSie vorderEinnahmevonLopinavir/RitonavirAccordbeachten?
Lopinavir/RitonavirAccorddarfnichteingenommenwerden,
wenn Sieallergischgegen Lopinavir,Ritonavirodereinenderin Abschnitt6genannten
sonstigenBestandteilediesesArzneimittelssind
wenn Sie schwereLeberfunktionsstörungenhaben.
Lopinavir/RitonavirAccorddarfnichtzusammenmiteinemderfolgenden
Arzneimitteleingenommenwerden
AstemizoloderTerfenadin(üblicherweise zurBehandlungallergischerSymptome –
dieseArzneimittelkönntenohneVerschreibungerhältlich sein)
oral(durch Einnahme)angewendetes Midazolam,Triazolam(zurBehandlung von
Angstzuständen und/oderSchlafstörungen)
Pimozid (zurBehandlung vonSchizophrenie)
Quetiapin(zurBehandlung vonSchizophrenie,bipolarenStörungenundschweren
Depressionen)
Cisaprid (zurBehandlungvonbestimmtenMagenproblemen)
Ergotamin,Dihydroergotamin,Ergometrinund Methylergometrin (zurBehandlungvon
Kopfschmerzen)
Amiodaron(zurBehandlung vonHerzrhythmusstörungen)
Lovastatin,Simvastatin (umCholesterin imBlutzu senken)
Alfuzosin (zurBehandlung vonSymptomeneinervergrößertenProstatabeiMännern –
benigneProstatahyperplasie[BPH])
Fusidinsäure(zurBehandlungvonHautinfektionen,verursachtdurchStaphylokokken-
Bakterien,wie z.B.Impetigound infektiöseDermatitis).FusidinsäurezurBehandlung
vonlanganhaltendenInfektionen derKnochenund Gelenkedarfunterbesonderer
ärztlicherKontrolle eingenommenw erden (sieheAbschnitt„Einnahmevon
Lopinavir/RitonavirAccordzusammen mitanderen Arzneimitteln“)
Colchicin (ArzneimittelgegenGicht) –beiPatientenmiteingeschränkterNieren-oder
Leberfunktion
AvanafiloderVardenafil(zurBehandlung vonErektionsstörungen)
SildenafilzurBehandlung despulmonal-arteriellenBluthochdrucks(hoherBlutdruckin
derLungenarterie)
SildenafilzurBehandlung vonErektionsstörungenkann unterderbesonderenKontrolle
IhresArztes eingenommenwerden (siehe Abschnitt„Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen“)
Produkte,die Johanniskrautenthalten(Hypericumperforatum)
LesenSie bitte zu IhrerInformation unterAbschnitt„EinnahmevonLopinavir/Ritonavir
Accord zusammenmitanderenArzneimitteln“dieListe bestimmterArzneimittel,beidenen
besondere Vorsichtgebotenist.
SolltenSie gegenwärtigeinesdieserArzneimitteleinnehmen,fragenSie IhrenArztnach
notwendigenÄnderungen entwederin derBehandlungIhreranderenErkrankung/enoder
IhrerantiretroviralenBehandlung.
WarnhinweiseundVorsichtsmaßnahmen
WichtigeInformation
Lopinavir/RitonavirAccordkann eineHIV-Infektion oderAIDSnichtheilen.
Patienten,dieLopinavir/RitonavirAccordeinnehmen,können weiterhinInfektionen
oderandere Krankheitenbekommen,diemitHIVoderAIDSimZusammenhang
stehen.Deshalb isteswichtig,dassSie auch während derEinnahmevon
Lopinavir/RitonavirAccordin ärztlicherBehandlung bleiben.
Auchwährend derEinnahmediesesArzneimittelskönnen SieHIVaufandere
übertragen,obwohldasRisiko durch eineeffektive antiretroviraleTherapieverringert
ist.SprechenSiemitIhremArztüberdie Vorsichtsmaßnahmen,die notwendigsind,
umdieInfizierung andererMenschen zu verhindern.
Bitte sprechenSiemitIhremArzt,wenn Siefolgende Erkrankungenhaben oderhatten
HämophilieTyp AoderB,daLopinavir/RitonavirAccorddasBlutungsrisiko erhöhen
kann.
Diabetes,daübererhöhte Blutzuckerwerte beiPatienten,dieLopinavir/Ritonavir
einnehmen,berichtetwurde.
VorbestehendeLebererkrankung,daPatientenmitdieserErkrankung,einschließlich
chronischerHepatitisBoderC,ein erhöhtesRisikofürschwereunerwünschte
Arzneimittelwirkungenaufdie Lebermitmöglicherweise tödlichemAusganghaben.
BitteteilenSie IhremArztmit,wenn beiIhnenfolgende Symptomeauftreten
Übelkeit,Erbrechen,Bauchschmerzen,SchwierigkeitenbeimAtmenundeine
ausgeprägteSchwäche derBein-und ArmmuskulaturalsmöglicherAusdruck
erhöhterMilchsäurespiegel
Durst,häufigesWasserlassen,verschwommenesSehenoderGewichtsverlustals
möglicherAusdruckerhöhterBlutzuckerspiegel
Übelkeit,Erbrechen,Bauchschmerzensowie auffallend erhöhteTriglyceride
(Blutfette).Letzterewerden alsRisikofaktorfürdie Entwicklung einerEntzündung
derBauchspeicheldrüseangesehen.DiegenanntenSymptomekönnenaufdiese
Erkrankung hinweisen.
VeränderungenderKörperformaufgrund einerFettumverteilung.Diesekönnen
einen FettverlustanBeinen,Armenund imGesicht,eineFettzunahme des
Abdomens(Bauch)undandererinnererOrgane,Vergrößerung derBrüsteund
FettansammlungenimNacken(„Stiernacken“)umfassen.Ursachenund
langfristigeWirkungendieserVeränderungenaufdie Gesundheitsindderzeitnicht
bekannt.
BeieinigenPatientenmitfortgeschrittenerHIV-Infektion und opportunistischen
InfektioneninderVorgeschichtekönnenAnzeichen und Symptomeeiner
EntzündungvonzurückliegendenInfektionenkurznach BeginnderAnti-HIV-
Behandlungauftreten.Eswird angenommen,dassdieseSymptomeaufeine
Verbesserung derkörpereigenenImmunantwortzurückzuführensind,diees dem
Körperermöglicht,Infektionenzu bekämpfen,diemöglicherweise ohne
erkennbareSymptome vorhandenwaren.NebenopportunistischenInfektionen
könnenauchAutoimmunerkrankungenauftreten(Erkrankungen,dieauftreten,
wenn dasImmunsystemgesundesKörpergewebe angreift),nachdemSiemitder
Einnahme derArzneimittelzurBehandlungIhrerHIV-Infektionbegonnenhaben.
Autoimmunerkrankungenkönnen viele Monatenach Behandlungsbeginn
auftreten.
FallsSie Symptome einerInfektionbemerkenoderandere Symptome wie
Muskelschwäche,Schwäche,die inden Händenund Füßenbeginntundsich bis
zumKörperstammausbreitet,Herzklopfen,Zittern oderübermäßigeAktivität,
informierenSie umgehendIhrenArzt,damitSiedie notwendige Behandlung
erhalten.
Gelenksteife,-beschwerden und-schmerzen(insbesondere inHüfte,Knieund
Schulter)sowie SchwierigkeitenbeiBewegungen,dasich beieinigenPatienten,
die dieseArzneimitteleinnehmen,einealsOsteonekrose(Absterben von
Knochengewebe infolgeunzureichenderBlutversorgungdesKnochens)
bezeichneteKnochenerkrankungentwickelnkann.
Zuden vielenRisikofaktorenfürdie EntwicklungdieserErkrankungkönnen unter
anderemdie DauerderantiretroviralenKombinationsbehandlung,dieAnwendung
vonCorticosteroiden,Alkoholkonsum,einestarkeUnterdrückungdes
Immunsystems(VerminderungderAktivitätdesImmunsystems)odereinhöherer
Body-Mass-Indexgehören.
Schmerzen,Empfindlichkeitund SchwächederMuskulatur,insbesondere in
KombinationmitdiesenArzneimitteln.In seltenen FällenwarendieseStörungen
derMuskulaturschwerwiegend.
Schwindel,Benommenheit,Ohnmachtsanfälle oderabnormerHerzschlag.
Lopinavir/RitonavirAccordkann Veränderungenin IhremHerzrhythmusundder
elektrischen AktivitätIhresHerzensverursachen.DieseVeränderungenkönnenim
EKG(Elektrokardiogramm)sichtbarwerden.
EinnahmevonLopinavir/RitonavirAccordzusammenmitanderenArzneimitteln
InformierenSieIhrenArzt,wennSie einesderfolgendenArzneimitteleinnehmen,weilSie
dannbesondersvorsichtig sein sollten:
Antibiotika(z.B.Rifabutin,Rifampicin,Clarithromycin)
ArzneimittelgegenKrebserkrankungen(z.B.diemeistenTyrosinkinaseinhibitorenwie
Dasatinib und Nilotinib,auchVincristinundVinblastin)
gerinnungshemmendeArzneimittel(z.B.Warfarin,Rivaroxaban)
ArzneimittelgegenDepression(z.B.Trazodon,Bupropion)
ArzneimittelgegenEpilepsie (z.B.Carbamazepin,Phenytoin,Phenobarbital,
LamotriginundValproat)
ArzneimittelgegenPilzinfektionen(z.B.Ketoconazol,Itraconazol,Voriconazol)
ArzneimittelgegenGicht(z.B.Colchicin)
Anti-HCV-ArzneimittelzurBehandlungderchronischen HepatitisCbeiErwachsenen
(z.B.BoceprevirundTelaprevir)
ArzneimittelzurBehandlung vonErektionsstörungen(z.B.SildenafilundTadalafil)
FusidinsäurezurBehandlunglanganhaltenderInfektionen derKnochenund Gelenke
(z.B.Osteomyelitis)
ArzneimittelfürdasHerz,einschließlich:
−Digoxin
−Calciumantagonisten(z.B.Felodipin,Nifedipin,Nicardipin)
−ArzneimittelzurKorrekturdesHerzrhythmus(z.B.Bepridil,Lidocain[systemisch],
Chinidin)
HIV-CCR5-Antagonisten(z.B.Maraviroc)
HIV-1-Integrase-Hemmer(z.B.Raltegravir)
ArzneimittelzurSenkung desCholesterinspiegels(z.B.Atorvastatin,Lovastatin,
Rosuvastatin oderSimvastatin)
ArzneimittelzurBehandlung vonAsthma undanderenLungenerkrankungen,wie z.B.
chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)(z.B.Salmeterol)
ArzneimittelzurBehandlung despulmonal-arteriellenBluthochdrucks(hoherBlutdruck
in derLungenarterie)(z.B.Bosentan,Sildenafil,Tadalafil)
Arzneimittel,die dasImmunsystembeeinflussen(z.B.Ciclosporin,Sirolimus
[Rapamycin],Tacrolimus)
ArzneimittelzurRauchentwöhnung(z.B.Bupropion)
schmerzlindernde Arzneimittel(z.B.Fentanyl)
morphinartig wirkendeSubstanzen(z.B.Methadon)
nicht-nukleosidischeReverse-Transkriptase-Hemmer(NNRTIs,z.B.Efavirenz,
Nevirapin)
VerhütungsmittelzumEinnehmenoderwenn Sieein Pflasterzur
Schwangerschaftsverhütung einsetzen(sieheAbschnittuntenzuVerhütungsmitteln)
Proteaseinhibitoren(z.B.Amprenavir,Fosamprenavir,Indinavir,Nelfinavir,
Ritonavir,Saquinavir,Tipranavir)
Beruhigungsmittel(z.B.durchInjektionverabreichtesMidazolam)
Steroide(z.B.Budesonid,Dexamethason,Fluticasonpropionat,Ethinylöstradiol).
ZurInformationüberArzneimittel,die Sie nichtzusammenmitLopinavir/RitonavirAccord
einnehmendürfen,lesenSie bittedie Auflistung derArzneimittelimAbschnitt
„Lopinavir/RitonavirAccorddarfnichtzusammenmiteinemderfolgendenArzneimittel
eingenommenwerden“.
InformierenSie IhrenArztoderApotheker,wennSie andere Arzneimittel
einnehmen/anwenden,kürzlich andere Arzneimitteleingenommen/angewendethaben
oderbeabsichtigen,andereArzneimitteleinzunehmen/anzuwenden,auch wenn essich
umnichtverschreibungspflichtigeArzneimittelhandelt.
Arzneimittelgegen Erektionsstörungen(Avanafil,Vardenafil,Sildenafil,Tadalafil)
Lopinavir/RitonavirAccorddarfnichteingenommen werden, wenn Sie gleichzeitig
AvanafiloderVardenafileinnehmen.
Sie dürfenLopinavir/RitonavirAccordnichtzusammenmitSildenafilzurBehandlung
despulmonal-arteriellenBluthochdrucks(hoherBlutdruckin derLungenarterie)
einnehmen(siehe auchAbschnitt „Lopinavir/RitonavirAccorddarfnichteingenommen
werden“).
BeigleichzeitigerEinnahme vonSildenafiloderTadalafilmitLopinavir/RitonavirAccord
bestehtdasRisiko,dassNebenwirkungenwiez.B.niedrigerBlutdruck,
Bewusstlosigkeit,Sehstörungenundeinelängerals4 Stundenanhaltende
Peniserektionauftretenkönnen.Sollte dieErektionlängerals4Stunden anhalten,
suchenSiesofortärztlicheHilfezurVermeidungeinesdauerhaftenSchadensan
IhremPenisauf.IhrArztkannIhnendie Symptome erklären.
Verhütungsmittel
Wenn Sie ein Verhütungsmittel(„die Pille“)einnehmenoderein Pflasterzur
Schwangerschaftsverhütung anwenden,solltenSie andere oderzusätzliche
empfängnisverhütendeMaßnahmen(z.B.Kondom)ergreifen,daLopinavir/Ritonavir
AccorddieWirksamkeitvonVerhü tungsmitteln(„diePille“)und PflasternzurVerhütung
senkenkann.
Lopinavir/RitonavirAccordverringertnichtdasRisiko derÜbertragungvonHIVauf
andere.ZurVermeidungderÜbertragung derErkrankung durchsexuellenKontakt
solltenSiegeeignete Vorsichtsmaßnahmenergreifen(z.B.denGebraucheines
Kondoms).
SchwangerschaftundStillzeit
TeilenSie IhremArztsofortmit,wenn Sie schwangerwerdenmöchten,schwanger
sindoderseinkönntenoderwenn Sie stillen.
SchwangereoderstillendeMüttersollenLopinavir/RitonavirAccordnichteinnehmen,
außerwenn dies ausdrücklich vonIhremArztangeordnetwurde.
HIV-infiziertenMütternwird vomStillenabgeraten,umeineÜbertragungderInfektion
überdie Muttermilch aufdasKindzu vermeiden.
Verkehrstüchtigkeitund FähigkeitzumBedienen vonMaschinen
DerEinfluss vonLopinavir/RitonavirAccordaufdie Verkehrstüchtigkeitund dasBedienen
vonMaschinen wurdenichtgesondertuntersucht.Sie dürfenkeinFahrzeuglenkenbzw.
keineWerkzeuge oderMaschinen bedienen,wenn Sie Nebenwirkungen(z.B.Übelkeit)
verspüren,diebeimAusübensolcherTätigkeitenEinfluss aufIhreSicherheithaben
könnten.SuchenSiestattdessenIhrenArztauf.
3.WieistLopinavir/RitonavirAccordeinzunehmen?
WiesollLopinavir/RitonavirAccordeingenommenwerden?
Esistwichtig,dassLopinavir/RitonavirAccordFilmtablettenimGanzengeschlucktund
nichtgekaut,zerbrochenoderzerdrücktwerden.
NehmenSieLopinavir/RitonavirAccordimmergenau nach AnweisungIhres Arztes
ein.
Wenn Sie sichüberdieEinnahme Ihres Arzneimittelsnichtsichersind,fragenSie
IhrenArztoderApotheker.
WievielLopinavir/RitonavirAccordsolleingenommenwerdenundwann?
AnwendungbeiErwachsenen
In derRegelbeträgtdieDosisfürErwachsene2-maltäglich 400mg/100mgalle 12
Stunden inKombinationmitanderenArzneimitteln zurBehandlung vonHIV.
Erwachsene Patienten,die zuvornoch keineanderenantiretroviralenArzneimittel
eingenommenhaben,könnenLopinavir/RitonavirAccordFilmtablettenauch1-mal
täglich inderDosierung800mg/200mg einnehmen.IhrArztwird Sie überdie Anzahl
dereinzunehmendenFilmtablettenunterrichten.Wenn vombehandelndenArztals
angemessenerachtet,können Erwachsene,diezuvorandere antiretrovirale
Arzneimitteleingenommenhaben,Lopinavir/RitonavirAccordFilmtablettenin der1-
maltäglichen Dosierungin einerDosisvon800mg/200mgeinnehmen.
Lopinavir/RitonavirAccorddarfin der1-maltäglichen Dosierungnichtzusammenmit
Amprenavir,Efavirenz,Nevirapin,Nelfinavir,Carbamazepin,Phenobarbitalund
Phenytoin eingenommenwerden.
Lopinavir/RitonavirAccordFilmtablettenkönnenzusammenmiteinerMahlzeitoder
unabhängigdavoneingenommenwerden.
AnwendungbeiKindern
BeiKindernentscheidetderArztanhandderGrößeund desGewichtsdesKindes über
die richtige Dosis(AnzahlderFilmtabletten).
Lopinavir/RitonavirAccordFilmtablettenkönnenzusammenmiteinerMahlzeitoder
unabhängigdavoneingenommenwerden.
WennSieeinegrößereMengevonLopinavir/RitonavirAccordeingenommen
haben,als Sie sollten
Wenn Siefeststellen,dassSiemehralsdie verordneteDosisanLopinavir/Ritonavir
Accordeingenommenhaben,wenden Sie sichunverzüglich anIhrenArzt.
Können Sie IhrenArztnichterreichen,wenden Sie sichanein Krankenhaus.
WennSiedie EinnahmevonLopinavir/RitonavirAccordvergessenhaben
-Wenn Siefeststellen,dassSie die Einnahmevergessenhaben,holenSiedieseso
schnellwie möglich nachund nehmenSie danachIhre normale Dosisgemäßdem
vonIhremArztverordnetenZeitplanein.
-NehmenSie nichtdie doppelte Dosisein,umeine vergessene Dosisnachzuholen.
WennSiedieEinnahmevonLopinavir/RitonavirAccordabbrechen
Unterbrechen oderändern Sie dietäglicheEinnahme vonLopinavir/RitonavirAccord
nichtohnevorherigeRücksprachemitIhremArzt.
Lopinavir/RitonavirAccordsollaufjedenFalltäglich eingenommenwerden,umIhre
HIV-InfektionunterKontrollezu halten,selbstwenn Sie sichbesserfühlen.
Wenn SieLopinavir/RitonavirAccordsoeinnehmenwie verordnet,zögernSie damitso
gutwie möglich hinaus,dassdasVirus aufdiesesArzneimittelnichtmehranspricht
(Entwicklung vonResistenzen).
Wenn SieLopinavir/RitonavirAccordaufgrundeinerNebenwirkung nichtwie verordnet
einnehmenkönnen,teilenSie dies bitte unverzüglich IhremArztmit.
AchtenSie darauf,dassSie immereinen ausreichendenVorratanLopinavir/Ritonavir
AccordzurVerfügung haben.DenkenSie beiReisenoderKrankenhausaufenthalten
immerdaran,genügendLopinavir/RitonavirAccordmitzunehmen.
NehmenSie diesesArzneimittelsolange ein,bisIhrArztIhnenetwas anderes sagt.
Wenn Sie weitereFragen zurEinnahme diesesArzneimittelshaben,wenden Sie sichan
IhrenArzt,ApothekeroderdasmedizinischeFachpersonal.
4.WelcheNebenwirkungensindmöglich?
Wiealle Arzneimittelkannauch diesesArzneimittelNebenwirkungenhaben,die aber
nichtbeijedemauftretenmüssen.Da esschwierigseinkann,beiNebenwirkungenzu
unterscheiden,obsie durchLopinavir/RitonavirAccordoderdurchgleichzeitig
eingenommeneArzneimitteloderdurcheineKomplikation derHIV-Infektionverursacht
werden,isteswichtig,dass Sie IhrenArztüberjede Änderung Ihres Befindens
informieren.
Wenn sichIhrZustand nichtverbessertodersogarverschlechtert,solltenSie
medizinischeHilfe inAnspruchnehmen.
Sehrhäufig(kannmehrals1 von10Behandelten betreffen):
Durchfall
Übelkeit
InfektionderoberenAtemwege
Häufig(kannbiszu 1von10Behandeltenbetreffen)
EntzündungderBauchspeicheldrüse
Erbrechen,vergrößerterBauch,SchmerzenimOber-und Unterbauch,Blähungen,
Verdauungsstörungen,verminderterAppetit,möglicherweise schmerzhafterReflux
vomMagenin die Speiseröhre
AnschwellenoderEntzündungdesMagens,Dünn-undDickdarms
erhöhteCholesterinwerte inIhremBlut,erhöhteTriglyceridwerte (Blutfett)in IhremBlut,
hoherBlutdruck
herabgesetzteFähigkeitdesKörpers,Zuckerzu verwerten,einschließlich
Zuckerkrankheit,Gewichtsverlust
geringeAnzahlroterBlutkörperchen,geringe AnzahlweißerBlutkörperchen,die
normalerweiseInfektionen bekämpfen
Hautausschlag,Ekzem,übermäßigeTalgproduktionderHaut
Schwindel,Angstgefühl,Schlafstörungen;
Müdigkeit,Kraft-undEnergieverlust,Kopfschmerzen,einschließlichMigräne
Hämorrhoiden
EntzündungderLeber,einschließlich erhöhte Leberenzyme
allergischeReaktionen,einschließlich NesselsuchtundEntzündungimMund
VeränderungenderKörper-oderGesichtsformaufgrundeinerveränderten
Fettumverteilung
EntzündungderunterenAtemwege
Vergrößerung derLymphknoten
Impotenz,ungewöhnlich starkeoderverlängerteRegelblutungoderAusbleiben der
Regelblutung
Muskelstörungenwie Schwäche oderKrämpfe,Schmerzenin denGelenken,Muskeln
oderimRücken
SchädigungdesperipherenNervensystems
Nachtschweiß,Juckreiz,Hautausschlag,einschließlich BläschenaufderHaut,
InfektionderHaut,EntzündungderHaut-oderHaarporen,Flüssigkeitsansammlungin
ZellenoderGeweben.
InformationenüberÜbelkeit,ErbrechenoderBauchschmerzen
BeiAuftretenvonÜbelkeit,ErbrechenoderBauchschmerzensprechenSie bittemitIhrem
Arzt,dadieseAnzeichenfüreineBauchspeicheldrüsenentzündungseinkönnen.
WeitereInformationenübererhöhtesGesamtcholesterin undTriglyceride
Die LangzeitfolgenimHinblickaufKomplikationenwie HerzinfarkteoderSchlaganfälle,
bedingtdurchdie AnstiegederTriglyceride und des Cholesterins,sindzurzeitnicht
bekannt.
IhrArztwird Sie beobachtenundgegebenenfallszusätzlicheArzneimittelverschreiben.
Auffallend erhöhteTriglyceridwerte (Blutfette)werden alsein Risikofaktorfürdie
EntwicklungeinerBauchspeicheldrüsenentzündungangesehen.
VeränderungderKörperformaufgrundeinerFettumverteilung
Eineantiretrovirale Kombinationsbehandlung,dieLopinavir/RitonavirAccordmit
einschließt,kannzu VeränderungenderKörperformaufgrund einerFettumverteilung
führen.DiesekönneneinenFettverlustanBeinen,ArmenundimGesicht,eine
Fettzunahme des Abdomens(Bauch)und andererinnererOrgane,Vergrößerungder
Brüsteund Fettansammlungenim Nacken(„Stiernacken“)umfassen.Ursachenund
langfristigeWirkungendieserVeränderungenaufdie Gesundheitsindderzeitnicht
bekannt.
Bitte sprechenSiemitIhremArzt,fallsSie VeränderungenIhrerKörperformdurch eine
Fettumverteilung bemerken.
Gelegentlich(kannbiszu 1von100Behandeltenbetreffen):
ungewöhnlicheTräume
VerlustoderVeränderung desGeschmacksinns
Haarausfall
eineAuffälligkeitinIhremElektrokardiogramm,dersog.atrioventrikuläreBlock
PlaquebildungimInnernIhrerBlutgefäße(Arterien),die zu Herzinfarktund
Schlaganfallführenkönnen
EntzündungderBlutgefäßeund derKapillaren(kleineBlutgefäße)
EntzündungdesGallengangs
unkontrolliertesZitterndes Körpers
Verstopfung
tiefeVenenentzündung aufgrundeinesBlutgerinnsels
trockenerMund
VerlustderDarmkontrolle
EntzündungimoberenDünndarmbereichdirektnachdemMagen,Wundeoder
GeschwürimVerdauungstrakt,Blutung ausdemVerdauungstraktoderdemRektum
BlutimUrin
Fettablagerungenin derLeber,vergrößerte Leber
VerlustderHodenfunktion
WiederaufflammeneinerfrüherenInfektionin IhremKörper(Immunreaktivierung);
verstärkterAppetit
ungewöhnlich hoheBilirubinspiegel(ein AbbauproduktderrotenBlutkörperchen)im
Blut
vermindertessexuelles Verlangen
EntzündungderNieren
AbsterbenvonKnochendurch unzureichende Blutzufuhr
entzündlicheStellenoderGeschwürbildungimMund,EntzündungdesMagensund
Darms
Nierenversagen
ZerfallvonMuskelfasern,dadurchgelangtMyoglobin,ein Eiweißstoff,in das Blut
Geräusch ineinemoderbeiden Ohren,z.B.Summen,Klingeln oderPfeifen
Zittern
abnormalesSchließeneinerderHerzklappen (TrikuspidalklappeinIhremHerzen);
Drehschwindel
Augenleiden,Sehstörungen
Gewichtszunahme
WeitereNebenwirkungen,die unterLopinavir/Ritonavirberichtetwurden:Gelbfärbung der
HautoderderLederhautderAugen(Gelbsucht),schwereoderlebensbedrohliche
Hautausschläge oderBläschenbildungderHaut(Stevens-Johnson-Syndromund
Erythemamultiforme).Die HäufigkeitdesAuftretens dieserNebenwirkungen istnicht
bekannt.
InformierenSie IhrenArztoderApotheker,wenneinederaufgeführtenNebenwirkungen
Sie erheblichbeeinträchtigtoderSie Nebenwirkungenbemerken,die nichtin dieser
Packungsbeilage aufgeführtsind.
MeldungvonNebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken,wenden Sie sichanIhrenArztoderApotheker.
Dies giltauchfürNebenwirkungen,die nichtin dieserPackungsbeilage angegebensind.
Sie könnenNebenwirkungenauch direktdemBundesinstitutfürArzneimittelund
Medizinprodukte,Abt.Pharmakovigilanz,Kurt-Georg-KiesingerAllee3,D-53175 Bonn,
Website:www.bfarm.deanzeigen.
IndemSie Nebenwirkungenmelden,könnenSiedazu beitragen,dassmehrInformationen
überdie SicherheitdiesesArzneimittelszurVerfügunggestelltwerden.
5.WieistLopinavir/RitonavirAccordaufzubewahren?
BewahrenSie diesesArzneimittelfürKinderunzugänglichauf.
Sie dürfendiesesArzneimittelnach demaufderBlisterpackung,derFlascheund dem
UmkartonangegebenenVerfalldatumnichtmehrverwenden.
FürdiesesArzneimittelsindkeinebesonderenLagerungsbedingungenerforderlich.
WieistnichtverwendetesLopinavir/RitonavirAccordzuentsorgen?
EntsorgenSie ArzneimittelnichtimAbwasseroderHaushaltsabfall.Fragen Sie Ihren
Apotheker,wie dasArzneimittelzu entsorgenist,wenn Sie esnichtmehrverwenden.
Sie tragendamitzumSchutzderUmweltbei.
6.InhaltderPackungundweitereInformationen
WasLopinavir/RitonavirAccordenthält
DieWirkstoffesindLopinavirund Ritonavir.
Jede Lopinavir/RitonavirAccordFilmtabletteenthält200mgLopinavirund 50mg
Ritonavir.
Die sonstigenBestandteile sind:
Tablettenkern:CopovidonK30,Sorbitanlaurat,Hochdisperses Siliciumdioxid,
Natriumstearylfumarat(Ph.Eur.)
Filmüberzug:Hypromellose6 cPund 15cP(E464),Titandioxid (E171),Macrogol400,
Hyprolose(E463),Eisen(III)-hydroxid-oxid (E172),Talkum(E553b),Macrogol3350,
Hochdisperses Siliciumdioxid,Polysorbat80(E433)
WieLopinavir/RitonavirAccordaussiehtundInhaltderPackung
Lopinavir/RitonavirAccordFilmtablettensindgelbe,ovale,bikonvexe Filmtablettenmitder
Prägung “H”aufeinerSeite und“L3”aufderanderenSeite.
Lopinavir/RitonavirAccord Filmtablettensindin Packungenzu 120 Filmtabletten
erhältlich.
Blisterpackungenmit60oder120Filmtablettensindebenfallserhältlich.
PharmazeutischerUnternehmer
AccordHealthcare Ltd.
Sage House,319,Pinner,Road
HA1 4HFNorthHarrow,Middlesex
VereinigtesKönigreich
Hersteller
PharmadoxHealthcareLtd.
KW20AKordin IndustrialPark
PLA3000Paola
Malta
oder
AccordHealthcare Ltd.
Sage House,319,Pinner,Road
HA1 4HFNorthHarrow,Middlesex
VereinigtesKönigreich
DiesesArzneimittelistin denMitgliedstaatendes EuropäischenWirtschaftsraumes
(EWR)unterdenfolgenden Bezeichnungenzugelassen
Deutschland: Lopinavir/RitonavirAccord 200mg/50mg Filmtabletten
Spanien: Lopinavir/RitonavirAccord 200mg/50mg comprimidosrecubiertoscon
película EFG
Niederlande: Lopinavir/RitonavirAccord 200mg/50mgfilmomhuldetabletten
Diese Packungsbeilagewurde zuletztüberarbeitetimSeptember2015.
ZUSAMMENFASSUNGDERMERKMALEDESARZNEIMITTELS
1.BEZEICHNUNGDESARZNEIMITTELS
Lopinavir/RitonavirAccord 200mg/50mg Filmtabletten
2.QUALITATIVEUNDQUANTITATIVEZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält200mgLopinavirin Kombinationmit50mgRitonavirzur
Verbesserung derPharmakokinetik.
Die vollständige AuflistungdersonstigenBestandteile sieheunterAbschnitt6.1.
3.DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Lopinavir/RitonavirAccord Filmtablettensindgelbe,ovale,bikonvexe,Filmtablettenmit
einerGröße vonca.19.0mmx10.2mmund derPrägung „H“aufdereinen Seitesowie
„L3“aufderanderenSeite.
4.KLINISCHEANGABEN
4.1Anwendungsgebiete
Lopinavir/RitonavirAccordistinKombinationmitanderenantiretroviralenArzneimitteln
zurBehandlungvonmitdemhumanenImmundefizienz-Virus (HIV-1)infizierten
Erwachsenen,Jugendlichen und Kindernüber2Jahre angezeigt.
BeibereitsmitProteasehemmern vorbehandelten HIV-1-infiziertenErwachsenensollte
die AnwendungvonLopinavir/RitonavirAccordaufeinerindividuellenvirologischen
Resistenzuntersuchungund derBehandlungsvorgeschichte desPatienten beruhen(siehe
Abschnitte 4.4und 5.1).
4.2Dosierung undArtderAnwendung
Lopinavir/RitonavirAccordsollte vonÄrztenverschrieben werden,die inderBehandlung
vonHIV-InfektionenErfahrunghaben.
Lopinavir/RitonavirAccordFilmtablettenmüssenimGanzengeschlucktund dürfennicht
gekaut,zerbrochenoderzerdrücktwerden.
Dosierung
AnwendungbeiErwachsenenund Jugendlichen
Die empfohlene Standard-DosierungfürLopinavir/RitonavirAccordFilmtablettenbeträgt
400/100mg(zweiFilmtablettenzuje 200/50mg)2-maltäglich;siekönnenzumEssen
oderunabhängigvonden Mahlzeiteneingenommenwerden.Soferneine1-maltägliche
Einnahmefürdie BehandlungdesPatientennotwendigist,können erwachsenePatienten
Lopinavir/RitonavirAccordFilmtablettenauch1-maltäglich inderDosierung 800/200mg
(vierFilmtablettenzu je200/50mg)zumEssenoderunabhängigvondenMahlzeiten
einnehmen.DieseArtderDosierung sollte aufjene Patientenbeschränktwerden,die nur
sehrwenige Proteaseinhibitor-(PI-)assoziierte Mutationenaufweisen(d.h.wenigerals3
PI-Mutationenentsprechend derklinischen Studienergebnisse,detaillierteBeschreibung
dieserPatientensiehe Abschnitt5.1).BeiderAnwendungder1-maltäglichen Dosierung
solltendasRisiko einerwenigerlang anhaltenden virologischen Suppression(siehe
Abschnitt5.1)unddaserhöhteRisiko einerDiarrhö (siehe Abschnitt4.8)imVergleich zur
empfohlenen2-maltäglichen Standard-Dosierung inBetrachtgezogenwerden.Für
PatientenmitSchwierigkeitenbeimSchluckenstehteineLösungzumEinnehmenzur
Verfügung.
AnwendungbeiKindern(Kinderüber2Jahre)
KindermiteinemKörpergewichtüber40kg odereinerKörperoberfläche(KO)*größerals
1,4m 2 könnendie Erwachsenen-Dosiserhalten(400/100mgzweimaltäglich).Die 200/50
mgFilmtablettesindnichtgeeignetfürKindermiteinemKörpergewichtunter40kgoder
einerKörperoberflächezwischen 0,5m 2 und1,4m 2 .
Lopinavir/RitonaviralseinmaltäglicheDosierungwurdenichtuntersuchtbeiKindernund
Jugendlichen.
*Die Körperoberfläche(KOF)lässtsich nachderfolgenden Formelberechnen:
KOF(m 2 )=√(Größe[cm]xGewicht[kg]/3600)
Kinderunter2Jahren
Die UnbedenklichkeitundWirksamkeitvonLopinavir/RitonavirAccordbeiKindernunter2
Jahrenkonntenbishernochnichtnachgewiesen werden.DerzeitverfügbareDatensindin
Abschnitt5.2beschrieben,jedochkönnenkeineDosierungsempfehlungen
ausgesprochenwerden.
Begleittherapie:EfavirenzoderNevirapin
Die nachfolgendeTabelle enthält –basierend aufderKörperoberfläche–
DosierungsrichtlinienfürLopinavir/RitonavirAccordFilmtablettenin Kombinationmit
EfavirenzoderNevirapin beiKinderndie dieFilmtablette imGanzenschluckenkönnen.
Einige dieserDosenkönnen mitLopinavir/RitonavirAccordnichterreichtwerden.
DosierungsrichtlinienfürKindermitBegleittherapieEfavirenzoder
Nevirapin
Körperoberfläche(m 2 ) EmpfohleneDosierungvonLopinavir/Ritonavir
(mg)2-maltäglich
≥0,5bis<0,8 200/50mg
≥0,8bis<1,2 300/75mg*
≥1,2bis<1,4 400/100mg
≥1,4 500/125mg *
*Diese DosierungkannmitdiesemArzniemittelnichterzieltwerden,da
Lopinavir/RitonavirAccordFilmtabletten nichtzerbrochen dürfenwerden.
EingeschränkteLeberfunktion
BeiHIV-infiziertenPatientenmitleichterbismäßigerLeberfunktionsstörung wurdeein
Anstieg derLopinavir-Expositionumetwa 30%beobachtet,derjedochnichtalsklinisch
relevantzu betrachtenist(siehe Abschnitt5.2).FürPatientenmitschwerer
LeberfunktionsstörungliegenkeineDatenvor.Lopinavir/RitonavirAccorddarfbeidiesen
Patientennichtangewendetwerden (siehe Abschnitt4.3).
EingeschränkteNierenfunktion
Da die renale ClearancevonLopinavirund Ritonavirvernachlässigbarist,werden bei
PatientenmiteingeschränkterNierenfunktionkeine erhöhtenPlasmakonzentrationen
erwartet.LopinavirundRitonavirwerden aufgrundihrerhohen Eiweißbindung
wahrscheinlichwederdurch Hämodialyse noch durchPeritonealdialyse inbedeutsamem
Umfang eliminiert.
SchwangerschaftundPostpartum
-EineDosisanpassungfürLopinavir/Ritonavirwährend derSchwangerschaftund
Postpartumistnichterforderlich.
-DieeinmaltäglicheAnwendungvonLopinavir/Ritonavirwird aufgrundfehlender
pharmakokinetischerundklinischerDatennichtempfohlen.
ArtderAnwendung
Lopinavir/RitonavirAccordFilmtablettenwerden oralangewendetundmüssenimGanzen
geschlucktunddürfennichtgekaut,zerbrochenoderzerdrücktwerden.
Lopinavir/RitonavirAccordFilmtablettenkönnenmitoderohneNahrung eingenommen
werden.
4.3Gegenanzeigen
ÜberempfindlichkeitgegenüberdenWirkstoffenodereinemdersonstigen
Bestandteile.
SchwereLeberinsuffizienz.
Lopinavir/RitonavirAccordenthältLopinavirund Ritonavir,beidesindHemmerdes
P450-IsoenzymsCYP3A.Lopinavir/RitonavirAccordsolltenichtgleichzeitig mit
Arzneimitteln angewendetwerden,derenClearance starkvonCYP3Aabhängtundbei
denen durcherhöhte Plasmakonzentrationenmitschwerenund/oder
lebensbedrohlichen Situationenzu rechnenist.DieseArzneimittelsind:
Arzneimittelklasse Arzneimittelinnerhalb
derKlasse Rationale
ErhöhteSpiegelderBegleitmedikation
Alpha
Adrenozeptor-
Antagonist Alfuzosin ErhöhtePlasmakonzentrationen von
Alfuzosin,die zu schwererHypotonie
führenkönnen.Diegleichzeitige
AnwendungmitAlfuzosin ist
kontraindiziert(sieheAbschnitt4.5).
Antiarrhythmika Amiodaron ErhöhtePlasmakonzentrationenvon
Amiodaron.DadurchwirddasRisiko
vonArrhythmienoderanderenschweren
Nebenwirkungenerhöht.
Antibiotika Fusidinsäure ErhöhtePlasmakonzentrationenvon
Fusidinsäure.Diegleichzeitige
AnwendungmitFusidinsäureistbei
dermatologischenInfektionen
kontraindiziert(sieheAbschnitt4.5).
Antihistaminika Astemizol,Terfenadin ErhöhtePlasmakonzentrationenvon
AstemizolundTerfenadin.Dadurch
wirddasRisikoschwererArrhythmien
erhöht.
Antipsychotika/
Neuroleptika Pimozid
Quetiapin ErhöhtePlasmakonzentrationenvon
Pimozid.DadurchwirddasRisikoschwerer
hämatologischerAnomalienoderanderer
schwererNebenwirkungenerhöht.
ErhöhtePlasmakonzentrationenvon
Quetiapin.Diesekönnenzu
Bewusstlosigkeitführen.Diegleichzeitige
AnwendungvonQuetiapinistkontraindiziert
(sieheAbschnitt4.5).
Ergotamine Dihydroergotamin,
Ergometrin,
Ergotamin,
Methylergometrin ErhöhtePlasmakonzentrationenvon
Ergotaminenführenzuakuter
Ergotoxizität,einschließlich
VasospasmenundIschämie.
GI-
motilitätsmodifizierende
Pharmaka Cisaprid ErhöhtePlasmakonzentrationenvon
Cisaprid.DadurchwirddasRisiko
schwererArrhythmienerhöht.
HMG-CoA-
Reduktasehemmer Lovastatin,SimvastatinErhöhtePlasmakonzentrationenvon
LovastatinundSimvastatin.Dadurchwird
dasRisikofürMyopathien,einschließlich
Rhabdomyolyse,erhöht(sieheAbschnitt
4.5).
4
.
4
B
e
s
o
n
d
e
r
e
4
.
4
.
4
.
W
a
r
4
.
4
4.4BesondereWarnhinweiseund VorsichtsmaßnahmenfürdieAnwendung
PatientenmitBegleiterkrankungen
EingeschränkteLeberfunktion:ZurSicherheitundWirksamkeitvonLopinavir/Ritonavir
AccordbeiPatientenmitsignifikantenLeberfunktionsstörungenliegenkeine Angabenvor.
Lopinavir/RitonavirAccord istbeiPatientenmitschwererLeberfunktionsstörung
kontraindiziert(siehe„4.3 Gegenanzeigen”).PatientenmitchronischerHepatitisBoderC,
die miteinerantiretroviralenKombinationstherapie behandeltwerden,habenein erhöhtes
RisikofürschwereunerwünschteArzneimittelwirkungenaufdie Lebermitmöglicherweise
letalemAusgang.ImFalle einerantiviralenBegleittherapiegegenHepatitisBoderCwird
aufdie FachinformationdieserArzneimittelverwiesen.
PatientenmitvorbestehendenLeberfunktionsstörungen,einschließlich chronischer
Phosphodiesterase
(PDE5)-Hemmer Avanafil
Sildenafil
ErhöhtePlasmakonzentrationenvon
Avanafil(sieheAbschnitt4.4und
Abschnitt4.5).
Kontraindiziertnur,wenneszurBehandlung
derpulmonal-arteriellenHypertonie(PAH)
angewendet wird.Erhöhte
PlasmakonzentrationenvonSildenafil.
DadurcherhöhtesRisikofürSildenafil-
assoziierteNebenwirkungen(einschließlich
HypotonieundSynkope).SieheAbschnitt
4.4undAbschnitt4.5unter „gleichzeitige
AnwendungvonSildenafilbeiPatientenmit
erektilerDysfunktion “.
ErhöhtePlasmakonzentrationenvon
Vardenafil(sieheAbschnitt4.4und
Abschnitt4.5).
Sedativa/Schlafmittel oralangewendetes
Midazolam,
Triazolam ErhöhtePlasmakonzentrationenvonoral
angewendetemMidazolamundTriazolam.
DadurchwirddasRisikoeinerstarken
SedierungundAtemdepressionerhöht.(zu
Vorsichtshinweisenbeiparenteral
angewendetemMidazolamsieheAbschnitt
4.5.)
ErniedrigteLopinavir/Ritonavir-Spiegel
Pflanzliche
Zubereitungen Johanniskraut PflanzlicheZubereitungen,die
Johanniskraut(Hypericumperforatum)
enthalten,bergendasRisikoerniedrigter
Plasmakonzentrationenundverminderter
klinischerWirksamkeitvonLopinavirund
„Ritonavir(sieheAbschnitt4.5).
HäufigkeitvonVeränderungenderLeberwerteundmüssennachden üblichen Richtlinien
überwachtwerden.Beisolchen PatientenmusseineUnterbrechungoderein Abbruchder
Therapie beiHinweisenaufeineVerschlechterung derLebererkrankung erwogen werden.
ÜbererhöhteTransaminasenmitoderohneerhöhteBilirubinspiegelwurdeunter
Lopinavir/Ritonavirin KombinationmitanderenantiretroviralenArzneimitteln berichtet.
Diesetratenbereits7Tagenach BeginnderLopinavir/Ritonavir-Behandlungsowohlbei
HIV-1-infiziertenPatienten alsauchbeiPersonen,die Lopinavir/Ritonavirzur
Postexpositionsprophylaxe erhielten,auf.Ineinigen Fällenwarendie
Leberfunktionsstörungenschwerwiegend.
VorBehandlungsbeginnmitLopinavir/Ritonavirsolltengeeignete Laboruntersuchungen
durchgeführtwerden undeineengmaschigeKontrolle sollte während derTherapie
vorgenommenwerden.
EingeschränkteNierenfunktion:Dadie renaleClearance vonLopinavirund Ritonavir
vernachlässigbarist,werden beiPatientenmitNierenfunktionsstörungenkeineerhöhten
Plasmakonzentrationenerwartet.Durchdie hoheEiweißbindungvonLopinavirund
RitonavirkönnendiesedurchHämodialyse oderPeritonealdialysewahrscheinlich nicht
ausreichendbeseitigtwerden.
Hämophilie:EsliegenBerichte übereineZunahme vonBlutungen,einschließlich
spontanerkutanerHämatomeund Hämarthrosen,beihämophilenPatienten (Typ Aund
B),diemitProteasehemmernbehandeltwurden,vor.Einige dieserPatientenerhielten
zusätzlichen FaktorVIII.In überderHälfte dieserFälle wurdedie Behandlung mit
Proteasehemmernfortgesetztbzw.wiederaufgenommen,wenn sieunterbrochenworden
war.EinkausalerZusammenhangwird vermutet,derWirkmechanismusistallerdings
nichtgeklärt.HämophilePatientenmüssendaheraufdie MöglichkeiteinerZunahmevon
Blutungenaufmerksamgemachtwerden.
ErhöhteLipidwerte
Die BehandlungmitLopinavir/Ritonavirführtezu,manchmalauffällig,erhöhten
Gesamtcholesterin-sowieTriglyceridspiegeln.DahersolltenTriglycerid-und
CholesterinspiegelvorBeginnsowie inregelmäßigenAbständenwährendderTherapie
mitLopinavir/Ritonavirkontrolliertwerden.Besondere VorsichtmussPatientenmithohen
Basiswertenund Lipidstörungenin derVorgeschichtegelten.Veränderte Lipidwerte sind
entsprechendzu behandeln (siehe auchAbschnitt4.5 zu weiterenInformationenüber
potenzielleWechselwirkungenmitHMG-CoA-Reduktase-Hemmern).
Pankreatitis
Eswurden Fälle vonPankreatitisbeiPatienten,die Lopinavir/Ritonavireinnehmen,
berichtet,einschließlichderjenigen,die eineHypertriglyceridämieentwickelten.In den
meistenFällenhatten die PatienteneinePankreatitis inihrerVorgeschichteund/odereine
begleitendeTherapiemitArzneimitteln,diemitPankreatitisin Zusammenhanggebracht
werden.AuffälligeTriglyceridanstiege sindein Risikofaktorfürdie Entwicklungeiner
Pankreatitis.PatientenmitfortgeschrittenerHIV-Erkrankung haben einerhöhtes Risikofür
Triglyceridanstiege oderPankreatitis.
EinePankreatitismussbeiklinischen Symptomen(Übelkeit,Erbrechen,
Oberbauchbeschwerden)oderabweichendenLaborwerten(wie erhöhteSerumlipase-
oder-amylase-Werte)inErwägunggezogenwerden.PatientenmitdiesenAnzeichen
oderSymptomensolltenuntersuchtwerden.BeieinerPankreatitis-Diagnose mussdie
BehandlungmitLopinavir/RitonavirAccordunterbrochenwerden(siehe Abschnitt4.8).
Hyperglykämie
Ein neuesAuftretenvonDiabetesmellitus,Hyperglykämie sowie eineVerschlechterung
einesbereitsbestehendenDiabetesmellitus wurdebeiPatienten,diemit
Proteasehemmern behandeltwurden,beobachtet.BeieinigendieserPatientenwardie
Hyperglykämieschwerwiegendund ineinigenFällentrataucheineKetoazidose auf.Bei
vielendieserPatientenüberlagertensich verschiedeneKrankheitsbilder.Einige dieser
PatientenmusstenmitArzneimitteln behandeltwerden,die mitderAuslösung eines
DiabetesmellitusodereinerHyperglykämiein Verbindunggebrachtwerden.
Fettumverteilung und Stoffwechselstörungen
Die antiretrovirale KombinationstherapiewurdebeiHIV-PatientenmiteinerUmverteilung
ihresKörperfetts(Lipodystrophie)in Verbindunggebracht.Die Langzeitauswirkungen
dieserEreignissesindderzeitnichtbekannt.DasWissenüberden Mechanismus ist
unvollständig.Ein Zusammenhang zwischen viszeralerLipomatoseund
Proteasehemmern(PI)sowie Lipoatrophie undnukleosidischen Reverse-Transkriptase-
Hemmern(NRTI)wird vermutet.Ein höheresLipodystrophie-Risiko wirdmitindividuellen
Faktorenwie fortgeschrittenemAlterundmitArzneimittel-assoziiertenFaktorenwie
längererDauerderantiretroviralenBehandlung unddamitzusammenhängenden
metabolischen Störungen inVerbindunggebracht.ImRahmenderklinischen
Untersuchung sollte aufkörperlicheAnzeichen einerFettumverteilunggeachtetwerden.
Die MessungderNüchtern-Serumlipideund
-Blutglucose sollteerwogenwerden.EineAbweichungderLipidwerte sollte entsprechend
denklinischen Befundenbehandeltwerden(siehe Abschnitt4.8).
Immun-Reaktivierungs-Syndrom
BeiHIV-infiziertenPatientenmitschweremImmundefektkannsich zumZeitpunktder
EinleitungeinerantiretroviralenKombinationstherapie (ART)eineentzündlicheReaktion
aufasymptomatischeoderresiduale opportunistischeInfektionenentwickeln,die zu
schwerenklinischen Zuständen oderVerschlechterungvonSymptomenführt.
Typischerweise wurden solcheReaktioneninnerhalb dererstenWochenoderMonate
nach BeginnderARTbeobachtet.EntsprechendeBeispiele sind CMV-Retinitis,
disseminierte und/oderlokalisiertemykobakterielle Infektionen undPneumocystis-
jiroveci-Pneumonie.Jedes Entzündungssymptomistzu bewerten;fallsnotwendig,ist
eineBehandlungeinzuleiten.
AuchüberdasAuftretenvonAutoimmunerkrankungen(wie z.B.MorbusBasedow)im
ZusammenhangmiteinemImmun-Reaktivierungs-Syndromwurdeberichtet.Jedochist
derZeitpunktdes Auftretensvariablerundkannviele Monatenach Behandlungsbeginn
einsetzen.
Osteonekrose
Obwohleinemultifaktorielle Ätiologie angenommenwird (darunterAnwendungvon
Corticosteroiden,Alkoholkonsum,schwereImmunsuppression,höhererBody-Mass-
Index),wurden Fälle vonOsteonekrose,insbesondere beiPatientenmitfortgeschrittener
HIV-Erkrankungund/oderLangzeitanwendungeinerantiretroviralenKombinationstherapie
(ART),berichtet.Die Patientensind daraufhinzuweisen,beiAuftretenvon
Gelenkbeschwerden und-schmerzen,Gelenksteife oderSchwierigkeitenbei
BewegungendenArztaufzusuchen.
PR-Intervall-Verlängerung
BeieinigengesundenerwachsenenProbanden zeigtesich unterLopinavir/Ritonavireine
mäßigeasymptomatische Verlängerung desPR-Intervalls.
SeltenwurdebeiPatienten,die Lopinavir/Ritonavireinnehmenund beidenen eine
strukturelle Herzerkrankung und einevorbestehende Anomalie desReizleitungssystems
zugrundeliegen,oderbeiPatienten,die Arzneimitteleinnehmen,die bekanntermaßen
dasPR-Intervallverlängern(wie z.B.VerapamiloderAtazanavir),übereinen AV-BlockII.
bisIII.Gradesberichtet.Beisolchen Patientensollte Lopinavir/RitonavirAccordmit
Vorsichtangewandtwerden(siehe Abschnitt5.1).
WechselwirkungenmitArzneimitteln
Lopinavir/RitonavirAccord enthältLopinavirund Ritonavir,die HemmerdesP450-
IsoenzymsCYP3Asind.Lopinavir/RitonavirAccord erhöhtwahrscheinlich die
PlasmakonzentrationenvonArzneimitteln,die überwiegend überCYP3Averstoffwechselt
werden.Die Anstiege derPlasmakonzentrationenderBegleitmedikationkönnen deren
therapeutischeWirksamkeitoderNebenwirkungen verstärkenoderverlängern(siehe
Abschnitte4.3und 4.5).
Die gleichzeitige Anwendung mitColchicin,besondersbeiPatientenmiteingeschränkter
Nieren-oderLeberfunktionsollte vermiedenwerden (siehe Abschnitt4.5).
Lopinavir/RitonavirAccord inKombinationmit
-TadalafilzurBehandlung derpulmonal-arteriellenHypertonie wird nichtempfohlen
(siehe Abschnitt4.5);
-FusidinsäurebeiKnochen-Gelenkentzündungenwird nichtempfohlen(sieheAbschnitt
4.5);
-Salmeterolwird nichtempfohlen(sieheAbschnitt4.5);
-Rivaroxabanwird nichtempfohlen(siehe Abschnitt4.5).
Die KombinationvonLopinavir/RitonavirAccordmitAtorvastatin wird nichtempfohlen.
Fallsdie AnwendungvonAtorvastatin unbedingterforderlich ist,sollte die
geringstmöglicheDosisvonAtorvastatin untersorgfältigerBeobachtung der
Sicherheitsparameterangewendetwerden.Ebenso istVorsichtgebotenundniedrigere
DosierungenmüsseninBetrachtgezogenwerden,wenn Lopinavir/RitonavirAccordin
KombinationmitRosuvastatingegebenwird.Fürden Fall,dasseineBehandlungmit
einemHMG-CoA-Reduktase-Hemmerangezeigtist,wird die AnwendungvonPravastatin
oderFluvastatin empfohlen(siehe Abschnitt4.5).
PDE5-Inhibitoren:Besondere VorsichtistgebotenbeiderVerschreibungvonSildenafil
oderTadalafilzurBehandlungdererektilenDysfunktionfürPatienten,die
Lopinavir/RitonavirAccord erhalten.Durch diegleichzeitige Anwendungvon
Lopinavir/RitonavirAccord mitdiesen Arzneimitteln wird ein erheblicherAnstiegihrer
Konzentrationen erwartetmitdendamitverbundenen Nebenwirkungenwie Hypotonie,
Synkope,Sehstörungenund verlängerte Erektion(siehe Abschnitt4.5).Diegleichzeitige
AnwendungvonAvanafiloderVardenafilundLopinavir/Ritonaviristkontraindiziert(siehe
Abschnitt4.3).Diegleichzeitige AnwendungvonSildenafilzurBehandlung derpulmonal-
arteriellenHypertonie mitLopinavir/RitonavirAccordistkontraindiziert(siehe Abschnitt
4.3).
BesondereVorsichtistbeiderKombinationvonLopinavir/RitonavirAccordmit
Arzneimitteln,die bekanntermaßeneineVerlängerungdesQT-Intervallsinduzieren
können(z.B.Chlorphenamin,Chinidin,Erythromycin,Clarithromycin),geboten.
Lopinavir/RitonavirAccordkann die KonzentrationendieserBegleitmedikationerhöhen,
was zu einemAnstieg derdamitverbundenenkardialenNebenwirkungenführenkann.
In präklinischenStudienwurdeüberkardiale EreignissevonLopinavir/RitonavirAccord
berichtet,weswegeneinmöglicherkardialerEffektvonLopinavir/RitonavirAccordzurzeit
nichtausgeschlossenwerdenkann(sieheAbschnitte 4.8 und5.3).
Die gemeinsameAnwendungvonLopinavir/RitonavirmitRifampicin wird nichtempfohlen.
Rifampicin verursachtinKombinationmitLopinavir/RitonavirAccordeineerhebliche
Abnahme derLopinavir-Konzentration undkannsomitdieWirksamkeitvonLopinavir
signifikantverringern.EineadäquateExpositionvonLopinavir/Ritonavirkann durcheine
DosiserhöhungvonLopinavir/Ritonavirerreichtwerden,jedochistdiesmiteinemhöheren
RisikofürunerwünschteWirkungenanLeberundGastrointestinaltraktverbunden.Daher
sollte diegemeinsame Anwendungvermiedenwerden,sofern diesenichtalsunbedingt
notwendigangesehen wird (siehe Abschnitt4.5).
Die gleichzeitige AnwendungvonLopinavir/Ritonavirund Fluticasonoderanderen
Glucocorticoiden,die überCYP3A4 verstoffwechseltwerden,wie z.B.Budesonid,wird
nichtempfohlen,außerwenn dermöglicheNutzenderBehandlung dasRisiko von
systemischenCorticosteroidwirkungen,einschließlich Cushing-Syndromund
Nebennierenrindensuppression,überwiegt(sieheAbschnitt4.5).
Sonstige
Lopinavir/RitonavirAccordkannkeineHeilungderHIV-InfektionodervonAIDSbewirken.
Obwohles sichgezeigthat,dassdie erfolgreicheVirussuppressiondurcheine
antiretrovirale Therapie das RisikoeinersexuellenÜbertragungerheblich reduziert,kann
ein Restrisiko nichtausgeschlossen werden.VorsichtsmaßnahmenzurVermeidungder
Übertragung solltengemäßnationalerRichtliniengetroffenwerden.
Patienten,die Lopinavir/RitonavirAccordeinnehmen,können weiterhin an Infektionen
oderanderenKrankheiten,diemitderHIV-Erkrankung oderAIDSinVerbindung stehen,
erkranken.
4.5WechselwirkungenmitanderenArzneimittelnund sonstigeWechselwirkungen
Lopinavir/RitonavirAccordenthältLopinavirund Ritonavir,die dasP450-Isoenzym
CYP3Ain vitrohemmen.Diegleichzeitige AnwendungvonLopinavir/RitonavirAccordund
Arzneimitteln,die hauptsächlich überCYP3Averstoffwechseltwerden,kann zu einem
Anstieg derPlasmakonzentrationendieserArzneimittelführenunddadurch deren
therapeutischeWirkungoderNebenwirkungenverstärkenbzw.verlängern.Inklinisch
relevantenKonzentrationenhemmtLopinavir/RitonavirCYP2D6,CYP2C9,CYP2C19,
CYP2E1,CYP2B6 oderCYP1A2 nicht(sieheAbschnitt4.3).
Lopinavir/RitonavirinduziertinvivoseineeigeneMetabolisierungunderhöhtdie
BiotransformationeinigerArzneimittel,die durchCytochrom-P450-Enzyme (einschließlich
CYP2C9 und CYP2C19)und durchGlucuronidierung metabolisiertwerden.Dieskannzu
vermindertenPlasmakonzentrationen undzu einerwesentlichen Verringerung der
WirksamkeitgleichzeitigangewendeterArzneimittelführen.
Arzneimittel,die insbesonderedurch die zu erwartendenWechselwirkungen sowie ihr
PotenzialfürschwerwiegendeNebenwirkungenkontraindiziertsind,sindin Abschnitt4.3
aufgeführt.
Alle StudienzuWechselwirkungenwurden,fallsnichtandersangegeben,mit
Lopinavir/RitonavirKapseln durchgeführt.Dieseführenzu einerca.20%geringeren
Lopinavir-Expositionalsdie 200/50mgFilmtabletten.
Bekannte undtheoretisch möglicheWechselwirkungenmitausgewähltenantiretroviralen
und nicht-antiretroviralenArzneimitteln sindin nachfolgenderTabelle aufgelistet.
Tabelle zuWechselwirkungen
WechselwirkungenzwischenLopinavir/Ritonavirundgleichzeitigangewendeten
Arzneimitteln sind indernachfolgendenTabelle aufgelistet(Anstiegw ird mit„↑“,Abnahme
mit„↓“,keineÄnderungmit„↔“,1-maltäglich mit„QD“,2-maltäglich mit„BID“und3-mal
täglich mit„TID“abgebildet).
SofernkeineweiterenAngabengemachtwerden,wurden die nachfolgenden Studienmit
derempfohlenenLopinavir/Ritonavir-Dosierungdurchgeführt(z.B.2-maltäglich 400/100
mg).
Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
InArzneimittelklassen
aufgeteilt
Wirkungaufdie
Arzneimittelspiegel
Veränderungdes
geometrischenMittelsin %
vonAUC,C
max , C
min
Wirkmechanismus der
KlinischeEmpfehlungbei
gleichzeitigerEinnahme von
Lopinavir/RitonavirAccord
AntiretroviraleArzneimittel
Nukleosidische/NukleotidischeReverse-Transkriptase-Hemmer(NRTIs)
Stavudin,Lamivudin Lopinavir: ↔ KeineDosisanpassungnotwendig.
Abacavir,Zidovudin Abacavir,Zidovudin:
Konzentrationenkönnen
abnehmenaufgrundder
erhöhten
Glucuronidierungdurch
Lopinavir/Ritonavir
Accord DieklinischeBedeutungder
vermindertenAbacavir-undZidovudin-
Konzentrationenist nichtbekannt.
Tenofovir,300mgQD Tenofovir:
AUC: ↑32%
: ↔
: ↑51%
Lopinavir: ↔ KeineDosisanpassungnotwendig.
HöhereTenofovir-Konzentrationen
könntenTenofovir-assoziierte
Nebenwirkungen,einschließlich
Nierenerkrankungen,verstärken.
NichtnukleosidischeReverse-Transkriptase-Hemmer(NNRTIs)
Efavirenz,600mgQD Lopinavir:
AUC: ↓20%
: ↓13%
: ↓42% DieDosierungvonLopinavir/Ritonavir
AccordFilmtablettensollteauf
zweimaltäglich500/125mgerhöht
werden,wenngleichzeitigEfavirenz
angewendet wird.Lopinavir/Ritonavir
Efavirenz,600mgQD
(Lopinavir/Ritonavir
500/125mgBID)
Lopinavir: ↔
(bezüglich400/100mgBID
beialleinigerGabe) Accorddarfindereinmaltäglichen
DosierungnichtinKombinationmit
Efavirenzeingenommenwerden.
Nevirapin,200mgBID Lopinavir:
AUC: ↓27%
:↓19%
: ↓51% DieDosierungderLopinavir/Ritonavir
AccordFilmtablettensollteauf
zweimaltäglich500/125mgerhöht
werden,wenngleichzeitigNevirapin
angewendet wird.Lopinavir/Ritonavir
Accorddarfindereinmaltäglichen
DosierungnichtinKombinationmit
Nevirapineingenommenwerden.
Etravirin
(Lopinavir/Ritonavir
Filmtabletten
400/100mgBID) Etravirin:
AUC: ↓35%
: ↓45%
: ↓30%
Lopinavir:
AUC: ↔
: ↓20%
KeineDosisanpassungnotwendig.
Rilpivirin
(Lopinavir/Ritonavir
Filmtabletten
400/100mgBID) Rilpivirin:
AUC: ↑52%
: ↑74%
: ↑29%
Lopinavir:
AUC: ↔
: ↓11%
: ↔
(Hemmungder
DiegleichzeitigeAnwendungvon
Lopinavir/RitonavirAccordmitRilpivirin
verursachteinenAnstieg der
PlasmakonzentrationvonRilpivirin.Es
istkeineDosisanpassungerforderlich.
HIVCCR5-Antagonist
Maraviroc Maraviroc:
AUC: ↑295%
: ↑97%
AufgrundderCYP3A-
Hemmungdurch
Lopinavir/Ritonavir DieDosierungvonMaravirocsollteauf
150mgzweimaltäglichverringert
werdenwährenddergleichzeitigen
EinnahmevonLopinavir/Ritonavir
Accord400mg/100mgzweimal
täglich.
Integrase-Inhibitor
Raltegravir Raltegravir:
AUC: ↔
: ↔
: ↓30%
Lopinavir: ↔ KeineDosisanpassungnotwendig.
GleichzeitigeAnwendungmitanderenHIV-Proteasehemmern(PIs)
EinedualeTherapiemitProteaseinhibitorenwirdnachdenderzeitigenTherapieleitlinienim
Allgemeinennichtempfohlen.
Fosamprenavir/Ritonavir
(700/100mgBID)
(Lopinavir/Ritonavir
400/100mgBID)
oder
Fosamprenavir
(1.400mgBID)
(Lopinavir/Ritonavir
Fosamprenavir:
Amprenavir-Konzentrationen
sindsignifikanterniedrigt DiegleichzeitigeEinnahmeerhöhterDosen
vonFosamprenavir(1.400mgBID)
zusammenmitLopinavir/Ritonavir(533/133
mgBID)ergabbeimitProteasehemmern
vorbehandeltenPatientenmitdiesem
KombinationsregimeeinhöheresAuftreten
vongastrointestinalenNebenwirkungenund
einenAnstiegderTriglycerideohne
ErhöhungdervirologischenWirksamkeitim
VergleichzurStandard-Dosierungvon
Fosamprenavir/Ritonavir.Einegleichzeitige
AnwendungdieserArzneimittelwirdnicht
empfohlen.Lopinavir/RitonavirAccorddarf
indereinmaltäglichenDosierungnichtin
KombinationmitAmprenavireingenommen
werden.
Indinavir,600mgBID Indinavir:
AUC: ↔
: ↑3,5fach
: ↓
(bezüglichalleinigerGabevon
Indinavir800mgTID)
Lopinavir: ↔
(bezüglichfrüheremVergleich) DiegeeigneteDosierungfürdiese
KombinationhinsichtlichWirksamkeitund
Sicherheitkonntenichtermitteltwerden.
Saquinavir1.000mgBIDSaquinavir: ↔ KeineDosisanpassungerforderlich.
Tipranavir/Ritonavir
(500/100mgBID) Lopinavir:
AUC: ↓55%
:↓70%
: ↓47% DiegleichzeitigeAnwendungdieser
Arzneimittelwirdnichtempfohlen.
SäurereduzierendeArzneimittel
Omeprazol(40mgQD)Omeprazol: ↔
Lopinavir: ↔ KeineDosisanpassungerforderlich.
Ranitidin(150mg,
einfacheDosis) Ranitidin: ↔
KeineDosisanpassungerforderlich.
Alpha1-Adrenozeptor-Antagonist
Alfuzosin Alfuzosin:
AufgrundderCYP3A-
Inhibitiondurch
Lopinavir/Ritonavir
werdenerhöhte
Alfuzosin-
Konzentrationen
erwartet. DiegleichzeitigeAnwendungvon
Lopinavir/RitonavirAccordundAlfuzosinist
kontraindiziert(sieheAbschnitt4.3),dadas
RisikoAlfuzosin-bedingterToxizität,
einschließlichHypotonie,erhöhtwerden
kann.
Analgetika
Fentanyl Fentanyl:
ErhöhtesRisikofür
Nebenwirkungen
(Atemdepression,
Sedierung)aufgrund
höherer
Plasmakonzentrationen
durchCYP3A4-Hemmung
durchLopinavir/Ritonavir
BeigleichzeitigerEinnahmevonFentanyl
zusammenmitLopinavir/RitonavirAccord
wirdeinesorgfältigeÜberwachungauf
Nebenwirkungen(besonders
Atemdepression,aberauchSedierung)
empfohlen.
Antiarrhythmika
Digoxin Digoxin:
Plasmakonzentrationensind
möglicherweiseerhöht
aufgrundeinerHemmungdes
P-Glycoproteinsdurch
Lopinavir/RitonavirAccord.
DieerhöhtenDigoxin-Spiegel
könnenmitderZeit
abnehmen,währendsichdie
ImFalleeinergleichzeitigenGabevon
Lopinavir/RitonavirAccordundDigoxinist
Vorsichtgebotenundeinetherapeutische
ÜberwachungderDigoxinkonzentrationen
–fallsmöglich–wirdempfohlen.
BesondereVorsichtist geboten,wenn
Lopinavir/RitonavirAccordPatienten
verschriebenwird,dieDigoxineinnehmen,
daderakuteinhibitorischeEffektvon
RitonaviraufP-gpeinensignifikanten
AnstiegderDigoxin-Spiegelerwartenlässt.
BeiPatienten,diebereits
Lopinavir/RitonavirAccordeinnehmen,ist
eswahrscheinlich,dassdieEinleitung
einerTherapiemitDigoxinzueinem
geringerenalserwartetenAnstiegder
Digoxin-Konzentrationenführt.
Bepridil,systemisches
LidocainundChinidin Bepridil,systemisches
LidocainundChinidin:
Konzentrationensind
möglicherweiseerhöhtbei
gleichzeitigerAnwendungvon
Lopinavir/RitonavirAccord. Vorsichtistgeboten und,wennmöglich,
wirdeineÜberwachungder
therapeutischen
Arzneimittelkonzentrationenempfohlen.
Antibiotika
Clarithromycin Clarithromycin:
EinmoderaterAnstiegder
Clarithromycin-AUCistzu
erwartenaufgrundder
CYP3A-Hemmungdurch
Lopinavir/RitonavirAccord. FürPatientenmitNieren-
(CrCL
<30ml/min)oder
Leberfunktionsstörungensollteeine
DosisanpassungvonClarithromycin
erwogenwerden(sieheAbschnitt4.4).
Vorsichtistgeboten beiderAnwendungvon
ClarithromycinmitLopinavir/Ritonavir
AccordbeiPatientenmiteingeschränkter
Leber-oderNierenfunktion.
ArzneimittelgegenKrebserkrankungen
Diemeisten
Tyrosinkinaseinhibitoren
wieDasatinibund
Nilotinib,Vincristin,
Vinblastin Diemeisten
Tyrosinkinaseinhibitorenwie
DasatinibundNilotinib,auch
VincristinundVinblastin:Risiko
derZunahmevon
Nebenwirkungenaufgrund
höherer
Serumkonzentrationenwegen
CYP3A4-Hemmungdurch
SorgfältigeÜberwachungder
VerträglichkeitdieserArzneimittelzur
BehandlungvonKrebserkrankungen.
Antikoagulanzien
Warfarin Warfarin:
Konzentrationensind
möglicherweisebeeinflusst
beigleichzeitiger
Anwendungvon
Lopinavir/RitonavirAccord
aufgrundderCYP2C9-
Induktion. EineÜberwachungderINR(International
NormalisedRatio)wirdempfohlen.
Rivaroxaban
(Ritonavir600mg
BID) Rivaroxaban:
AUC: ↑153%
: ↑55%
AufgrundderCYP3A-undP-
gp-Inhibitiondurch
Lopinavir/Ritonavir. DiegleichzeitigeAnwendungvon
RivaroxabanundLopinavir/Ritonavir
AccordkanndieRivaroxaban-Exposition
erhöhenundzueinerZunahmedes
Blutungsrisikosführen.DieAnwendung
vonRivaroxabanbeiPatienten,die
gleichzeitigLopinavir/RitonavirAccord
einnehmen,wirdnichtempfohlen(siehe
Abschnitt4.4).
Antikonvulsiva
Phenytoin Phenytoin:
Steady-State-
Konzentrationensind
moderaterniedrigtaufgrund
derCYP2C9-und
CYP2C19-Induktiondurch
Lopinavir/RitonavirAccord.
Lopinavir:
Konzentrationensind
erniedrigtaufgrundder
CYP3A-Induktiondurch
Vorsichtistgeboten beiderAnwendung
vonPhenytoinmitLopinavir/Ritonavir
Accord.DiePhenytoin-Spiegelsolltenbei
gleichzeitigerAnwendungvon
Lopinavir/Ritonavirkontrolliertwerden.
BeigleichzeitigerEinnahmevon
PhenytoinsollteeineErhöhungder
Lopinavir/RitonavirAccord-Dosierungin
Betrachtgezogenwerden.Eine
Dosisanpassungwurdeimklinischen
Einsatznichtuntersucht.
Lopinavir/RitonavirAccorddarfinder1-
maltäglichenDosierungnichtin
KombinationmitPhenytoineingenommen
werden.
Carbamazepinund
Phenobarbital Carbamazepin:
Serumkonzentrationensind
möglicherweiseerhöht
aufgrundderCYP3A-
Hemmungdurch
Lopinavir/RitonavirAccord.
Lopinavir:Konzentrationen
sindmöglicherweise
erniedrigtaufgrundder
CYP3A-Induktiondurch
Carbamazepinund
Vorsichtistgeboten beiderAnwendungvon
CarbamazepinoderPhenobarbitalmit
Lopinavir/RitonavirAccord.Die
Carbamazepin-undPhenobarbital-Spiegel
solltenbeigleichzeitigerAnwendungvon
Lopinavir/Ritonavirkontrolliertwerden.
BeigleichzeitigerAnwendungvon
CarbamazepinoderPhenobarbitalsollte
eineErhöhungderLopinavir/Ritonavir
Accord-DosisinBetrachtgezogenwerden.
EineDosisanpassungwurdeimklinischen
Einsatznichtuntersucht.
Lopinavir/RitonavirAccorddarfinder
einmalmaltäglichenDosierungnichtin
KombinationmitCarbamazepinund
Phenobarbitaleingenommenwerden.
LamotriginundValproatLamotrigin:
AUC: ↓50%
: ↓46%
: ↓56%
AufgrundderInduktionder
Lamotrigin-Glucuronidierung
BeigleichzeitigerAnwendungvon
Lopinavir/RitonavirAccordmit
ValproinsäureoderValproatmüssen
PatientenwegeneinerVerminderungvon
Valproinsäure(VPA)engmaschig
überwachtwerden.
Patienten,diedieEinnahmevon
Lopinavir/RitonavirAccordbeginnen
bzw.beenden undgleichzeitigeine
ErhaltungsdosisvonLamotrigin
einnehmen:
DieLamotrigin-Dosierungmuss
möglicherweiseerhöhtwerden,wenn
Lopinavir/RitonavirAccordhinzugefügt
wirdbzw.erniedrigtwerden,wenndie
EinnahmevonLopinavir/Ritonavir
Accordbeendetwird.Deswegenmuss
eineÜberwachungderLamotrigin-
Plasma-Konzentrationdurchgeführt
werden,besondersvorund2Wochen
nachBeginnoderBeendigungder
Lopinavir/RitonavirAccord-Behandlung
umzuerkennen,obeineLamotrigin-
Dosisanpassungangezeigtist.
BeiPatienten,diebereits
Lopinavir/RitonavirAccordeinnehmen
undmitLamotriginbeginnen,sollteeine
Anpassungderempfohlenen
Dosissteigerungnichtnotwendigsein.
AntidepressivaundAnxiolytika
Trazodon,
einfacheDosis
(Ritonavir,200mgBID) Trazodon:
AUC: ↑2,4fach
NebenwirkungenwieÜbel-
keit,Schwindel,Hypotonie
undSynkopewurdennach
dergleichzeitigen
AnwendungvonTrazodon
Esistnichtbekannt,obdieKombination
vonLopinavir/Ritonavireinenähnlichen
AnstiegderTrazodon-Exposition
verursacht.DieKombinationsolltemit
Vorsichtangewendetwerdenundeine
niedrigereTrazodon-DosierunginBetracht
gezogenwerden.
Antimykotika
Ketoconazolund
Itraconazol Ketoconazol,Itraconazol:
Serumkonzentrationensind
möglicherweiseerhöht
aufgrundderCYP3A-
Hemmungdurch
Lopinavir/RitonavirAccord. HoheDosenvonKetoconazolund
Itraconazol(>200mg/Tag)werdennicht
empfohlen.
Voriconazol Voriconazol:
Konzentrationensind
möglicherweise
erniedrigt. DiegleichzeitigeAnwendungvon
VoriconazolundniedrigdosiertemRitonavir
(100mgBID)wie inLopinavir/Ritonavir
Accordenthalten,sollte vermieden
werden,es seidenn,dieNutzen/Risiko-
AbwägungbeidemPatienten rechtfertigt
die AnwendungvonVoriconazol.
ArzneimittelgegenGicht
Colchicin,Einzeldosis
(Ritonavir200mg
zweimaltäglich) Colchicin:
AUC: ↑3fach
: ↑1,8fach
AufgrundderP-gp-
und/oderCYP3A4-
InhibitiondurchRitonavir. DiegleichzeitigeAnwendungvon
Lopinavir/RitonavirAccordmitColchicin
wirdaufgrundeinermöglichenZunahme
derColchicin-bedingtenneuromuskulären
Toxizität(einschließlichRhabdomyolyse),
besondersbeiPatientenmit
eingeschränkterNieren-oder
Leberfunktion,nichtempfohlen(siehe
Abschnitt4.4).
Antiinfektiva
Fusidinsäure Fusidinsäure:
Möglicherweiseerhöhte
Konzentrationenaufgrundder
CYP3A-Inhibitiondurch
Lopinavir/Ritonavir. DiegleichzeitigeAnwendungvon
Lopinavir/RitonavirAccordmit
Fusidinsäureistbeidermatologischen
IndikationenwegeneineserhöhtenRisikos
fürFusidinsäure-bedingte
Nebenwirkungen,besonders
Rhabdomyolyse(sieheAbschnitt4.3),
kontraindiziert.FürdieAnwendungbei
Knochen-Gelenkentzündungenwird,wenn
einegleichzeitigeEinnahmeunvermeidbar
ist,eineengmaschigeKontrolle,besonders
aufmuskuläreNebenwirkungen,dringend
empfohlen(sieheAbschnitt4.4).
ArzneimittelgegenMycobakterien
Rifabutin,150mgQD Rifabutin(Muttersubstanzund
deraktive25-O-
Desacetyl-Metabolit):
AUC: ↑5,7fach
: ↑3,5fach BeiAnwendungmitLopinavir/Ritonavir
AccordistdieempfohleneRifabutin-Dosis
dreimal150mgproWocheandefinierten
Tagen(zumBeispielMontag-Mittwoch-
Freitag).AufgrunddeserwartetenAnstiegs
derRifabutin-Expositionisteinestrenge
ÜberwachungaufRifabutin-assoziierte
Nebenwirkungen,einschließlichNeutro-
penieundUveitis,angezeigt.Patienten,die
dieDosierungvondreimal150mgpro
Wochenichtvertragen,wirdeineweitere
DosisreduzierungvonRifabutinauf
zweimal150mgproWocheandefinierten
Tagenempfohlen.Mansolltebeachten,
dassdieDosierungvonzweimal150mg
proWochemöglicherweisekeineoptimale
Rifabutin-Expositionbietet.Dieskannzum
RisikoeinerRifabutin-Resistenzundzu
einemTherapieversagenführen.Für
Lopinavir/RitonavirAccordistkeine
Dosisanpassungnotwendig.
Rifampicin Lopinavir:
Möglicherweiseerhebliche
AbnahmederLopinavir-
Konzentrationenaufgrund
derCYP3A-Induktiondurch
Rifampicin. DieAnwendungvonLopinavir/Ritonavir
AccordzusammenmitRifampicinwirdnicht
empfohlen.EinegleichzeitigeAnwendung
führtzueinererheblichenAbnahmeder
Lopinavir-Konzentrationen,welchedie
WirksamkeitvonLopinavirsignifikant
verringernkann.EineDosisanpassung
vonzweimaltäglichLopinavir/Ritonavir
Accord400mg/400mg(z.B.
Lopinavir/RitonavirAccord400mg/100mg
+Ritonavir300mg)konntedenCYP3A4-
induzierendenEffektvonRifampicin
kompensieren.Allerdingskanneinesolche
DosisanpassungmitErhöhungenvon
ALT/ASTundmiteinerZunahmevon
gastrointestinalenBeschwerdenverbunden
sein.DiegleichzeitigeAnwendungsollte
daher,fallsnichtunbedingtnotwendig,
vermiedenwerden.Fallsdiegleichzeitige
Anwendungunvermeidbarist,kannbei
strengerÜberwachungder
SicherheitsparameterundWirkstoffspiegel
eineerhöhteDosisvonLopinavir/Ritonavir
Accord400mg/400mgzweimaltäglich
zusammenmitRifampicineingenommen
werden.DieLopinavir/RitonavirAccord-
Dosissollteerstnachobentitriertwerden,
nachdemdieRifampicin-Therapie
begonnenwurde(sieheAbschnitt4.4).
Antipsychotika
Quetiapin AufgrundderCYP3A-
Inhibitiondurch
Lopinavir/Ritonavirwerden
erhöhteKonzentrationen
vonQuetiapinerwartet. DiegleichzeitigeAnwendungvon
Lopinavir/RitonavirAccordundQuetiapin
istkontraindiziert,daesdieQuetiapin-
bedingteToxizitäterhöhenkann(siehe
Abschnitt4.3).
Benzodiazepine
Midazolam Oralangewendetes
Midazolam:
AUC: ↑13fach
Parenteralverabreichtes
Midazolam:
AUC: ↑4fach
aufgrundderCYP3A-
Hemmungdurch
Lopinavir/RitonavirAccorddarfnicht
zusammenmitoralangewendetem
Midazolameingenommenwerden(siehe
Abschnitt4.3), währendVorsichtgeboten
istbeidergleichzeitigenAnwendungvon
Lopinavir/RitonavirAccordundparenteral
verabreichtemMidazolam.Falls
Lopinavir/RitonavirAccordgleichzeitigmit
parenteralemMidazolameingenommen
wird,solltediesaufderIntensiv-Station
odereinerähnlichenEinrichtung
durchgeführtwerden,umimFalleeiner
Atemdepressionund/odereiner
verlängertenSedierungeineengmaschige
klinischeÜberwachungundgeeignete
medizinischeMaßnahmenzu
gewährleisten.FürMidazolamsollteeine
DosisanpassunginBetrachtgezogen
werden,besonders,wennmehralseine
DosisMidazolamverabreichtwird.
Beta
2 -AdrenozeptorAgonist(langwirksam)
Salmeterol Salmeterol:
AufgrundderCYP3A-Inhibition
durchLopinavir/Ritonavir
werdenerhöhte
Konzentrationenerwartet. AlsFolgederkombiniertenEinnahmemit
SalmeterolkönnteeinerhöhtesRisikofür
kardiovaskuläreNebenwirkungenauftreten,
einschließlichQT-Verlängerung,
PalpitationenundSinustachykardie.Daher
wirddiegleichzeitigeEinnahmevon
Lopinavir/RitonavirAccordmitSalmeterol
nichtempfohlen(sieheAbschnitt4.4).
Kalziumantagonisten
Felodipin,Nifedipinund
Nicardipin Felodipin,Nifedipinund
Nicardipin:Konzentrationen
sindmöglicherweiseerhöht
aufgrundderCYP3A-
Hemmungdurch
Lopinavir/RitonavirAccord. BeigleichzeitigerAnwendungdieser
Arzneimittelzusammenmit
Lopinavir/RitonavirAccordwirdeine
ÜberwachungderWirksamkeitundder
Sicherheitsparameterempfohlen.
Corticosteroide
Dexamethason Lopinavir:
Konzentrationensind
möglicherweiseerniedrigt
aufgrundderCYP3A-
Induktiondurch
Dexamethason. BeigleichzeitigerAnwendungdieser
ArzneimittelmitLopinavir/RitonavirAccord
wirdeineÜberwachungderantiviralen
Wirksamkeitempfohlen.
Fluticasonpropionat,50
µgintranasal,viermal
täglich
(100mgRitonavirBID) Fluticasonpropionat:
Plasmakonzentrationen ↑
Cortisolspiegel ↓86% StärkereEffektesindnachInhalationvon
Fluticasonpropionatzuerwarten.
SystemischecorticosteroideWirkungen,
einschließlichMorbusCushingund
Suppressionder
Nebennierenrindenfunktion,wurdenbei
Patientenberichtet,dieRitonavir
zusammenmitinhalativoderintranasal
verabreichtemFluticasonpropionat
erhaltenhatten;diesekönntenauchbei
anderenCorticosteroiden,dieüberP450
3Averstoffwechseltwerden(z.B.
Budesonid),auftreten.Infolgedessenwird
diegleichzeitigeAnwendungvon
Lopinavir/RitonavirAccordzusammenmit
diesenGlucocorticoidennichtempfohlen,
esseidenn,dassdermöglicheNutzen
einerBehandlungdasRisikosystemischer
corticosteroiderWirkungenüberwiegt
(sieheAbschnitt4.4).EineReduktionder
Glucocorticoid-Dosissolltezusammenmit
einerengmaschigenÜberwachungauf
lokaleundsystemischeWirkungenoder
einemWechselaufeinGlucocorticoid,das
keinSubstratvonCYP3A4darstellt(z.B.
Beclometason),inErwägunggezogen
werden.DarüberhinausmussimFalle
einesAbsetzensderGlucocorticoidedie
schrittweiseDosisreduktionübereinen
längerenZeitraumdurchgeführtwerden.
Phosphodiesterase-Inhibitoren(PDE5)
Avanafil
(Ritonavir600mgBID) Avanafil:
AUC: ↑13fach
aufgrundderCYP3A-Inhibition
durchLopinavir/Ritonavir. DieAnwendungvonAvanafil
zusammenmitLopinavir/RitonavirAccord
istkontraindiziert(sieheAbschnitt
4.3).
Tadalafil
Sildenafil Tadalafil:
AUC: ↑2fach
aufgrundder
CYP3A4-Inhibition
durch
Lopinavir/Ritonavir.
Sildenafil:
AUC: ↑11fach
aufgrundderCYP3A-
Inhibitiondurch
FürdieBehandlungderpulmonal-
arteriellenHypertonieistdiegleichzeitige
AnwendungvonLopinavir/RitonavirAccord
mitSildenafilkontraindiziert(siehe
Abschnitt4.3).EinegleichzeitigeEinnahme
vonLopinavir/RitonavirAccordmit
Tadalafilwirdnichtempfohlen.
ErektileDysfunktion:BesondereVorsicht
ist geboten,undeineverstärkte
Überwachunghinsichtlich
Nebenwirkungen,einschließlich
Hypotonie,Synkope,Sehstörungenund
einerverlängertenErektion,ist
erforderlich,wennPatienten,die
Lopinavir/RitonavirAccorderhalten,
SildenafiloderTadalafilverschriebenwird
(sieheAbschnitt4.4).Beigleichzeitiger
Anwendungzusammenmit
Lopinavir/RitonavirAccordsolltedie
Sildenafil-DosisunterkeinenUmständen
25mgin48Std.undTadalafil10mgalle
72Std.überschreiten.
Vardenafil Vardenafil:
AUC: ↑49fach
aufgrundderCYP3A-
Hemmungdurch
Lopinavir/Ritonavir
Accord. DieAnwendungvonVardenafil
zusammenmit
Lopinavir/RitonavirAccordist
kontraindiziert(sieheAbschnitt
4.3).
HCV-Proteaseinhibitoren
Boceprevir800mg,
dreimaltäglich Boceprevir:
AUC: ↓45%
:↓50%
: ↓57%
Lopinavir:
:↓34%
:↓30%
: ↓43% DiegleichzeitigeEinnahmevon
Lopinavir/RitonavirAccordundBoceprevir
wirdnichtempfohlen.
Telaprevir750mg,
dreimaltäglich Telaprevir:
AUC: ↓54%
:↓53%
: ↓52%
Lopinavir: ↔ DiegleichzeitigeEinnahmevon
Lopinavir/RitonavirAccordundTelaprevir
wirdnichtempfohlen.
PflanzlicheArzneimittel
Johanniskraut
(Hypericumperforatum) Lopinavir:
Konzentrationensind
möglicherweiseerniedrigt
aufgrundderCYP3A-
Induktiondurchdie
pflanzlicheZubereitungmit
Johanniskraut. PflanzlicheZubereitungen,dieJohannis-
krautenthalten,dürfennichtmitLopinavir
undRitonavirkombiniertwerden.Fallsein
PatientbereitsJohanniskrauteinnimmt,
mussdieEinnahmevonJohanniskraut
beendetund,wennmöglich,dieViruslast
geprüftwerden.Lopinavir-undRitonavir-
Spiegelkönnensicherhöhen,wenndie
EinnahmevonJohanniskrautbeendet
wird.EineAnpassungderDosierungvon
Lopinavir/RitonavirAccordkannnotwen-
digsein.DerInduktionseffektkannfür
mindestenszweiWochennachdemEnde
derBehandlungmitJohanniskraut
andauern(sieheAbschnitt4.3).Deshalb
kanndieEinnahmevonLopinavir/Ritonavir
AccordzweiWochennachBeendigung
derJohanniskraut-Einnahmesicher
begonnenwerden.
Immunsuppressiva
Ciclosporin,Sirolimus
(Rapamycin)und
Tacrolimus Ciclosporin,Sirolimus
(Rapamycin)undTacrolimus:
Konzentrationensind
möglicherweiseerhöht
aufgrundderCYP3A-
Hemmungdurch
Lopinavir/Ritonavir. Esistempfehlenswert,dietherapeutischen
Konzentrationenhäufigerundsolangezu
überwachen,bissichdiePlasmaspiegel
dieserArzneimittelstabilisierthaben.
LipidsenkendeArzneimittel
Lovastatinund
Simvastatin LovastatinundSimvastatin:
Ausgeprägterhöhte
Plasmakonzentrationen
aufgrundderCYP3A-
Hemmungdurch
Lopinavir/RitonavirAccord. DaerhöhteKonzentrationenvonHMG-
CoA-Reduktase-HemmernMyopathie,
einschließlichRhabdomyolyse,
verursachenkönnen,istdieKombination
dieserWirkstoffemitLopinavir/Ritonavir
Accordkontraindiziert(sieheAbschnitt
4.3)
Atorvastatin Atorvastatin:
AUC: ↑5,9fach
: ↑4,7fach
aufgrundderCYP3A-
Hemmungdurch
Lopinavir/RitonavirAccord. DieKombinationvonLopinavir/Ritonavir
AccordmitAtorvastatinwirdnicht
empfohlen.IstdieAnwendungvon
Atorvastatinunbedingtnotwendig,sollte
diegeringstmöglicheAtorvastatin-Dosis
angewendetwerdenuntersorgfältiger
ÜberwachungderNebenwirkungen(siehe
Abschnitt4.4).
Rosuvastatin,20mgQDRosuvastatin:
AUC: ↑2fach
: ↑5fach
ObwohlRosuvastatin
schlechtüberCYP3A4
metabolisiertwird,wurde
eineErhöhungseiner
Plasmakonzentrationen
beobachtet.Der
Mechanismusdieser
Interaktionresultiert
möglicherweiseausder
Hemmungvon
Vorsichtistgeboten undeinegeringere
DosierungsollteinBetrachtgezogen
werden,wennLopinavir/RitonavirAccord
zusammenmitRosuvastatinangewendet
wird(sieheAbschnitt4.4).
Fluvastatinoder
Pravastatin Fluvastatin,Pravastatin:
Esistkeineklinisch
relevanteWechselwirkung
zuerwarten.Pravastatin
wirdnichtüberCYP450
metabolisiert.Fluvastatin
wirdteilweiseüberCYP2C9
metabolisiert. IstdieBehandlungmiteinemHMG-CoA-
Reduktase-Hemmerangezeigt,werden
PravastatinoderFluvastatinempfohlen.
Opioide
Buprenorphin,16mg
QD Buprenorphin: ↔ KeineDosisanpassungnotwendig.
Methadon Methadon: ↓ DieÜberwachungderMethadon-
Plasmakonzentrationenwirdempfohlen.
OraleKontrazeptiva
Ethinylöstradiol Ethinylöstradiol: ↓ ImFalleeinergleichzeitigenAnwendung
vonLopinavir/RitonavirAccordund
östrogenhaltigenKontrazeptiva
(unabhängigvonderDarreichungsform
desKontrazeptivums,z.B.oraloder
Pflaster)müssenzusätzlichekontrazeptive
Maßnahmenangewendetwerden.
ArzneimittelzurRauchentwöhnung
Bupropion Bupropionundseineaktiven
Metaboliten,
Hydroxybupropion:
AUCundC
↓~50%
DieserEffektberuht
möglicherweiseaufder
Induktionder
Bupropion-
IstdiegleichzeitigeAnwendungvon
Lopinavir/Ritonavirzusammenmit
Bupropionunvermeidbar,solltediesunter
strengemklinischenMonitoringhinsichtlich
derBupropionwirkungdurchgeführt
werden,ohnedieempfohleneDosis,trotz
derbeobachtetenInduktion,zu
überschreiten.
GefäßerweiterndeArzneimittel
Bosentan Lopinavir/Ritonavir:
Lopinavir/Ritonavir-
Plasmakonzentrationen
könnenerniedrigtwerden
aufgrundderCYP3A4-
InduktiondurchBosentan.
Bosentan:
AUC: ↑5fach
: ↑6fach
Initial,BosentanCmin:↑ca.
48fachaufgrundder
CYP3A4-Inhibitiondurch
Vorsichtistgeboten beiderAnwendung
vonLopinavir/RitonavirAccordmit
Bosentan.BeigleichzeitigerAnwendung
vonLopinavir/RitonavirAccordmit
BosentansolltedieWirksamkeitderHIV-
TherapieüberwachtunddiePatienten
engmaschigaufBosentan-assoziierte
Toxizität,besondersindererstenWoche
dergleichzeitigenAnwendung,beobachtet
werden.
AndereArzneimittel
AufgrundderbekanntenmetabolischenProfilesindkeineklinischsignifikantenWechselwirkungen
zwischenLopinavir/RitonavirAccordundDapson,Trimethoprim/Sulfamethoxazol,Azithromycinoder
Fluconazolzuerwarten.
4.6Fertilität,SchwangerschaftundStillzeit
Schwangerschaft
Durchdie BehandlungeinerHIV-Infektionwährend derSchwangerschaftwird dasRisiko
einervertikalenTransmissionvonHIVaufdasNeugeborene verringert.Generellsollten
fürdie Entscheidung,antiretrovirale Mittelwährend derSchwangerschaftanzuwenden,
die DatenausdenTierstudiensowie die klinischeErfahrungmitSchwangerenin Betracht
gezogenwerden,umdieSicherheitfürdenFötuszu beurteilen.
Lopinavir/Ritonavirwurdebeiüber3.000Frauenwährend derSchwangerschaft
untersucht,einschließlich beiüber1.000Frauenwährend deserstenTrimenons.
DatenvonAnwendungsbeobachtungenausdemseitJanuar1989gegründeten
Schwangerschaftsregister(AntiretroviralPregnancyRegistry)zeigtenkein erhöhtes Risiko
hinsichtlich Geburtsfehlernuntermehrals1000Frauen,die während desersten
TrimestersLopinavir/RitonavirAccordeinnahmen.Die PrävalenzvonGeburtsfehlernnach
jedemTrimesternach Einnahme vonLopinaviristvergleichbarmitderPrävalenzin der
allgemeinen Bevölkerung.
Ein bestimmtesMustervonGeburtsfehlern,welchesaufeinegemeinsameÄtiologie
hindeutet,wurdenichtbeobachtet.StudienanTierenzeigteneineReproduktionstoxizität
(siehe Abschnitt5.3).Basierend aufdengenanntenDaten,istdasRisikoeiner
FehlbildungbeimMenschen unwahrscheinlich.Lopinavirkann während einer
Schwangerschaftangewendetwerden,wenn esmedizinisch angezeigtist.
Stillzeit
StudienanRattenzeigten,dassLopinavirin dieMuttermilch übergeht.Esistnicht
bekannt,obdiesesArzneimittelauchin die Muttermilch desMenschen übergeht.Generell
wird empfohlen,dassHIV-infizierte MütterihreBabysunterkeinen Umständenstillen,um
eineÜbertragungvonHIVzu vermeiden.
Fertilität
Tierstudienzeigtenkeinen Einfluss aufdie Fertilität.DatenvomMenschen hinsichtlich der
WirkungvonLopinavir/RitonaviraufdieFertilitätsindnichtverfügbar.
4.7AuswirkungenaufdieVerkehrstüchtigkeitund dieFähigkeitzumBedienen von
Maschinen
EswurdenkeineStudienzu den Auswirkungenaufdie Verkehrstüchtigkeitunddas
BedienenvonMaschinen durchgeführt.Patienten solltendarüberinformiertwerden,dass
Berichte überdasAuftretenvonÜbelkeitwährend derBehandlung mitLopinavir/Ritonavir
vorliegen(siehe Abschnitt4.8).
4.8Nebenwirkungen
a.Zusammenfassung desNebenwirkungsprofils
Inklinischen StudienderPhasenII-IVwurdedieSicherheitvonLopinavir/Ritonaviran
mehrals2600Patientenuntersucht.Über700 erhielteneineDosierungvoneinmaltäglich
800/200mg(4Filmtabletten).Zusammenmitnukleosidischen Reverse-Transkriptase-
Hemmern(NRTIs)wurdeLopinavir/Ritonavirin manchen Studienin Kombinationmit
EfavirenzoderNevirapin eingenommen.
Die häufigstenNebenwirkungen,bezogenaufdieLopinavir/Ritonavir-Therapie während
klinischerStudien,warenDiarrhö,Übelkeit,Erbrechen,Hypertriglyceridämie und
Hypercholesterinämie.Das Diarrhö-Risikokann beieinmaltäglicherDosierungerhöht
sein.Diarrhö,ÜbelkeitundErbrechentretenmöglicherweise zu BeginnderBehandlung
auf,während Hypertriglyceridämie undHypercholesterinämiespäterentstehenkönnen.
Das AuftretenbehandlungsbedingterNebenwirkungenführtebei7%derPatientenaus
den Phase-II-bis-IV-Studienzu einemvorzeitigenStudienabbruch.
Esistwichtigzu beachten,dassbeiPatienten(einschließlich solchermit
Hypertriglyceridämie),die Lopinavir/Ritonavirerhielten,überPankreatitisberichtetwurde.
DesWeiterenwurdeseltenüberVerlängerungendesPR-Intervallsunter
Lopinavir/Ritonavir-Therapie berichtet(siehe Abschnitt4.4).
b.TabellarischeAuflistung derNebenwirkungen
Nebenwirkungenausklinischen StudienundPost-Marketing-Erfahrungenbei
Erwachsenen undKindern
DiefolgendenEreignissewurden alsNebenwirkungenidentifiziert.Die Angabenzur
Häufigkeitumfassenalle berichtetenEreignissevonmittlererbisschwererIntensität,
ungeachtetderBeurteilung desindividuellenZusammenhangs.Die Nebenwirkungensind
nach Organsystemenund Häufigkeitgegliedert.Innerhalb jederHäufigkeitsgruppesind
die Nebenwirkungennach absteigendemSchweregraddargestellt:S ehrhäufig (≥1/10),
äufig (≥1/100 bis<1/10),Gelegentlich(≥1/1.000bis<1/100)undNichtbekannt
(HäufigkeitaufGrundlage derverfügbarenDatennichtabschätzbar).
NebenwirkungenmitderHäufigkeitsangabe„nichtbekannt“wurden aus
Anwendungsbeobachtungenidentifiziert.
UnerwünschteWirkungeninklinischenStudienund
AnwendungsbeobachtungenbeiErwachsenen
Organsystem Häufigkeit Nebenwirkung
Infektionenundparasitäre
Erkrankungen Sehrhäufig
Häufig Infektionenimoberen
Respirationstrakt
Infektionenimunteren
Respirationstrakt,Hautinfektionen,
einschließlichZellulitis,Folliculitisund
Furunkel ErkrankungendesBlutesund
desLymphsystems Häufig Anämie,Leukopenie,Neutropenie,
Lymphadenopathie
Erkrankungendes
Immunsystems Häufig
Gelegentlich Überempfindlichkeit,einschließlich
UrtikariaundAngioödem
Immun-Reaktivierungs-Syndrom
EndokrineErkrankungen Gelegentlich Hypogonadismus
Stoffwechsel-und
Ernährungsstörungen Häufig
Gelegentlich StörungendesBlutglucose-Haushalts,
einschließlichDiabetesmellitus,
Hypertriglyceridämie,
Hypercholesterinämie,Gewichts-
verlust,verminderterAppetit
Gewichtszunahme,gesteigerterAppetit
PsychiatrischeErkrankungenHäufig
Gelegentlich Angstzustände
ungewöhnlicheTräume,herabgesetzte
Libido
Erkrankungendes
Nervensystems Häufig
Gelegentlich Kopfschmerzen(einschließlichMigräne),
Neuropathie(einschließlichperiphere
Neuropathie),Schwindel,Schlaflosigkeit
Apoplexie,Krampf,Störungdes
Geschmacksempfindens,Ausfalldes
Geschmacksinns,Tremor
Augenerkrankungen Gelegentlich BeeinträchtigungdesSehens
ErkrankungendesOhrsund
desLabyrinths Gelegentlich Tinnitus,Drehschwindel
Herzerkrankungen Gelegentlich ArteriosklerosewieMyokard-Infarkt,
atrioventrikulärerBlock,
Tricuspidalklappeninsuffizienz
Gefäßerkrankungen Häufig
Gelegentlich Bluthochdruck
tiefeVenenthrombose
ErkrankungendesGastroin-
testinaltraktes Sehrhäufig
Häufig
Gelegentlich Diarrhö,Übelkeit
Pankreatitis 1 ,Erbrechen,
Refluxösophagitis,Gastroenteritisund
Kolitis,Bauchschmerzen,abdominale
Spannung,Dyspepsie,Hämorrhoiden,
Blähungen
GastrointestinaleBlutung,
einschließlichMagengeschwür,
Duodenitis,Gastritisundrektale
Blutung,Stomatitisund
Mundgeschwüre,Stuhlinkontinenz,
Obstipation,Mundtrockenheit
Leber-und
Gallenerkrankungen Häufig
Gelegentlich
Nichtbekannt Hepatitis,einschließlichErhöhungder
AST,
ALTundGGT
Fettleber,Hepatomegalie,
Cholangitis,Hyperbilirubinämie
Ikterus
ErkrankungenderHautund
desUnterhautzellgewebes Häufig
Gelegentlich
erworbeneLipodystrophie,einschließlich
VerlustvonfazialemUnterhautfett-
gewebe,Hautausschlag,einschließlich
makulopapulösesExanthem,
Dermatitis/Hautausschlag,einschließlich
EkzemundseborrhoischesEkzem,
nächtlichesSchwitzen,Pruritus
Alopezie,Kapillarenentzündung,Vaskulitis
Stevens-Johnson-Syndrom,
Erythemamultiforme
Skelettmuskulatur-und
Bindegewebserkrankungen Häufig
Gelegentlich Myalgie,Skelettmuskelschmerzen,
einschließlichArthralgieundRücken-
schmerzen,Muskelerkrankungenwie
SchwächeundSpasmen
Rhabdomyolyse,Osteonekrose
ErkrankungenderNierenund
derHarnwege Gelegentlich erniedrigteKreatinin-Clearance,Nephritis,
Hämaturie
Erkrankungender
Geschlechtsorganeundder
Brustdrüse Häufig Erektionsstörungen,Menstruationsstörungen,
Amenorrhö,Menorrhagie
AllgemeineErkrankungen
undBeschwerdenam
Verabreichungsort Häufig Abgeschlagenheit,einschließlichAsthenie
1 siehe Abschnitt4.4:„Pankreatitis“undLipide“
c.BeschreibungausgewählterNebenwirkungen
VonPatienten,die Ritonavireinnehmenund inhaliertes oderintranasalverabreichtes
Fluticasonpropionaterhielten,wurdedasAuftreten vonCushing-Syndromberichtet;dies
kannauchmitanderenCorticosteroiden,die überdasP450-3A-Enzymsystem
metabolisiertwerden,auftreten,z.B.Budesonid(siehe Abschnitte4.4und4.5).
UnterTherapiemitProteasehemmern,insbesonderein Kombinationmitnukleosidischen
Reverse-Transkriptase-Hemmern,wurdeübereineErhöhung derKreatinphosphokinase
(CPK)sowie dasAuftretenvonMyalgien,Myositisund inseltenenFällenauch
Rhabdomyolyse berichtet.
Die antiretrovirale KombinationstherapiewurdebeiHIV-PatientenmiteinerUmverteilung
ihresKörperfetts(Lipodystrophie)in Verbindunggebracht.Dieseumfasstden Verlustvon
peripheremundfacialemsubkutanenFett,eineZunahme intraabdominalenund
viszeralenFetts,eineHypertrophie derBrüste und einedorsozervikale Fettakkumulation
(Stiernacken).
Die antiretrovirale Kombinationstherapiewurdeauch mitStoffwechselstörungen,wie
Hypertriglyceridämie,Hypercholesterinämie,Insulinresistenz,Hyperglykämie und
Hyperlaktatämie inVerbindunggebracht(siehe Abschnitt4.4).
BeiHIV-infiziertenPatientenmitschweremImmundefektkannsich zumZeitpunktder
EinleitungeinerantiretroviralenKombinationstherapie (cART)eineentzündlicheReaktion
aufasymptomatischeoderresiduale opportunistischeInfektionenentwickeln.Überdas
AuftretenvonAutoimmunerkrankungen(wie z.B.MorbusBasedow)wurdeauch
berichtet.JedochistderZeitpunktdesAuftretensvariablerundkann viele Monatenach
Behandlungsbeginneinsetzen(siehe Abschnitt4.4).
Eswurden Fälle vonOsteonekrose,insbesondere beiPatientenmitallgemein bekannten
Risikofaktoren,fortgeschrittenerHIV-ErkrankungoderLangzeitanwendung einer
antiretroviralenKombinationstherapie(cART),berichtet.Die HäufigkeitdieserFälle ist
nichtbekannt(siehe Abschnitt4.4).
d.KinderundJugendliche
Das NebenwirkungsprofilbeiKindernvon2Jahren und älteristmitdemErwachsener
vergleichbar(sieheTabelle inAbschnittb).
Meldungdes Verdachts aufNebenwirkungen
Die MeldungdesVerdachtsaufNebenwirkungennach derZulassungistvongroßer
Wichtigkeit.SieermöglichteinekontinuierlicheÜberwachungdesNutzen-Risiko-
Verhältnisses desArzneimittels.AngehörigevonGesundheitsberufensindaufgefordert,
jedenVerdachtsfalleinerNebenwirkungdemBundesinstitutfürArzneimittelund
Medizinprodukte,Abt.Pharmakovigilanz,Kurt-Georg-Kiesinger-Allee3,D-53175 Bonn,
Website:www.bfarm.deanzuzeigen.
4.9Überdosierung
Bisheuteliegennureingeschränkte Erfahrungenbezüglich einerakutenÜberdosierung
vonLopinavir/RitonavirAccordbeimMenschen vor.
Die beiHunden beobachtetenZeichen einerÜberdosierung bestehenausverstärktem
Speichelfluss,Erbrechenund Diarrhö/abnormalemStuhl.BeiMäusen,Rattenund
Hunden zeigte sicheineverringerte Aktivität,Ataxie,Abmagerung,Dehydratation und
Tremor.
Gegendie Überdosierung vonLopinavir/Ritonavirgibteskein Antidot.DieBehandlung
einerÜberdosierung vonLopinavir/RitonavirAccordsollteallgemeineMaßnahmen
umfassen,wie z.B.dieÜberwachungderVitalfunktion und dieBeobachtung des
klinischen Zustands desPatienten.Wennnotwendig,kann dieBeseitigung vonnoch nicht
resorbiertemWirkstoffdurchErbrechenodereineMagenspülung erreichtwerden.Die
VerabreichungvonAktivkohlekann ebenfallssinnvollfürdie Eliminationvonnoch nicht
resorbiertemWirkstoffsein.DaLopinavir/Ritonavirin hohemMaße anProteinebindet,ist
einenennenswerte EliminationdesWirkstoffsdurch Dialyse nichtzu erwarten.
5.PHARMAKOLOGISCHEEIGENSCHAFTEN
5.1PharmakodynamischeEigenschaften
PharmakotherapeutischeGruppe:Antivirale Mittelfürdie systemischeAnwendung,
AntiviraleMittelzurBehandlungvonHIV-Infektionen,Kombinationen
ATC-Code:J05AR10
Wirkmechanismus
LopinaviristderantiviraleWirkstoffvonLopinavir/RitonavirAccord.Lopinaviristein
HemmerderHIV-1-undHIV-2-Proteasen.Die Hemmung derHIV-Protease verhindertdie
Spaltung desgag-pol-Polyproteins undführtsomitzurBildungunreifer,nichtinfektiöser
Viren.
EinflüsseaufdasElektrokardiogramm
In einerrandomisierten,placebo-und verumkontrollierten(einmaltäglich 400mg
Moxifloxacin)Crossover-Studie wurdedasQTc-Intervallbei39gesundenErwachsenen
mit10Messungenüber12StundenanTag 3untersucht.DiemaximalenAbweichungen
derMittelwerte (95-%-Konfidenzintervall)beimQTc desPlacebosbetrugen3,6(6,3)bzw.
13,1(15,8)für400/100mgzweimaltäglich bzw.fürhochdosiertes Lopinavir/Ritonavir
(800/200mg)zweimaltäglich.Die induzierte VerlängerungdesQRS-Intervallsvon6 ms
auf9,5msbeihochdosierterLopinavir/Ritonavir-Gabe(800/200mgzweimaltäglich)trug
zu einerQT-Verlängerung bei.
Die beiden RegimeresultierenausderExpositionanTag 3,die ungefähr1,5-und 3fach
höherlagenalsdiejenigen,diemitderempfohleneneinmaloderzweimaltäglichen
Lopinavir/Ritonavir-DosisbeikonstantenWirkstoffspiegeln beobachtetwurden.Bei
keinemderProbandenwareineErhöhungderQTc von≥60msvomAusgangswertoder
ein QTc-Intervall,welchesdenklinischrelevantenGrenzwertvon500 msüberschritten
hätte,zu beobachten.
In dergleichen Studie wurdeaucheinemäßigeVerlängerungdesPR-Intervallsbeiden
Probanden,die Lopinavir/RitonaviranTag3erhielten,beobachtet.Die mittleren
VeränderungenimPR-Intervallreichtenim12-Stunden-Intervallnach Dosierungzwischen
11,6msbis24,4msvomAusgangswert.Dasmaximale PR-Intervallbetrug 286msund
es wurdekein AV-BlockII.oderIII.Gradesbeobachtet(sieheAbschnitt4.4).
AntiviraleAktivitätinvitro
Die antivirale AktivitätvonLopinavirin vitrogegen Labor-undklinischeHIV-Stämme
wurdeanakutinfiziertenlymphoblastischenZelllinienund peripherenBlutlymphozyten
untersucht.Ohne humanes Blutserumwardie durchschnittlicheIC50vonLopinavirgegen
5 verschiedene Labor-HIV-Stämme19nM.
In Abwesenheitund Anwesenheitvon50%Humanserumbetrugdiedurchschnittliche
IC50vonLopinavirgegen HIV-1IIIBin MT4-Zellen17nMbzw.102 nM.InAbwesenheit
vonHumanserumwardie durchschnittlicheIC50vonLopinavirgegenverschiedene
klinischeHIV-1-Isolate6,5 nM.
Resistenz
In-vitro-Resistenz-Selektion
In vitro wurden HIV-1-IsolatemitreduzierterEmpfindlichkeitgegenüberLopinavir
selektiert.In vitrowurden HIV-1-StämmeLopinavirallein sowie Lopinavirund Ritonavirin
Bereichen,die denKonzentrationsverhältnissenimSerumbeieinerLopinavir/Ritonavir
Accord-Therapie entsprechen,ausgesetzt.Genotypischeund phänotypischeAnalysen
vondurch diesePassagen selektiertenVirenweisendaraufhin,dassRitonavirbeidiesen
Konzentrationenkeinenmessbaren Einflussaufdie SelektionvonLopinavir-resistenten
Virenhat.
InsgesamtlegtdieIn-vitro-Charakterisierungderphänotypischen Kreuzresistenzvon
LopinavirmitanderenProteasehemmern nahe,dass eineverminderteEmpfindlichkeit
gegenüberLopinavirmiteinerverringerten EmpfindlichkeitgegenüberRitonavirund
Indinavirkorreliert,wenigereng abermiteinerverringertenEmpfindlichkeitgegenüber
Amprenavir,Saquinavirund Nelfinavir.
Resistenz-Analyse inARV-naivenPatienten
Inklinischen StudienmiteinerlimitiertenAnzahluntersuchterIsolatewurde die Selektion
derResistenzengegenLopinavirbeiunbehandeltenPatientennichtbeobachtetohne
signifikanteProteaseinhibitor-ResistenzenbeimAusgangswert.WeitereEinzelheiten
werden unterdenentsprechendenklinischen Studienbeschrieben.
Resistenz-Analyse beiPI-vorbehandeltenPatienten
Die SelektionderResistenzengegenLopinavirbeiPatientennachgescheiterter
Proteasehemmer-Therapie wurdedurch UntersuchungenderLangzeit-Isolatevon19mit
Proteasehemmern vorbehandeltenPatientenin 2Phase-II-Studienund einerPhase-III-
Studie charakterisiert.DiesePatientenhattenentwedereineunvollständige Suppression
derVirusreplikationodereinen virologischen Reboundnach eineminitialenAnsprechen
aufeineLopinavir/Ritonavir-basierteTherapie.Eine steigendeIn-vitro-Resistenzzwischen
den AusgangsisolatenunddenIsolatennach demReboundwurdenachgewiesen
(definiertalsdasAufkommenneuerMutationenoder2facherÄnderung der
phänotypischen EmpfindlichkeitgegenüberLopinavir).
ZunehmendeResistenzenwarenamhäufigstenbeiden Patienten,derenAusgangs-
IsolatemehrereProteaseinhibitor-assoziierte Mutationenaufwiesen,abereineumdas<
40fache verringerteEmpfindlichkeitgegenLopinavirzu Studienbeginnhatten.Die
MutationenV82A,I54VundM461tratenamhäufigstenauf.Die MutationenL33F,I50V
und V321kombiniertmitI47V/Awurden ebenfallsbeobachtet.Die 19Isolate zeigten
einen 4,3fachen AnstiegderIC50,verglichenmitden Ausgangs-Isolaten(von6,2-bis
43fach,verglichenmitdemWildtyp-Virus).
GenotypischeKorrelatemitverringerterphänotypischerLopinavir-Empfindlichkeitin Viren
selektiertdurchandereProteasehemmer.
Untersuchtwurdedie antivirale AktivitätvonLopinavirin vitro an112klinischen Isolaten
vonPatienten,beidenendieTherapiemiteinemodermehrerenProteasehemmern
gescheitertwar.Die Analyse zeigtefolgendeMutationenvonHIV-Proteasen,die im
ZusammenhangmiteinerverringertenIn-vitro-Lopinavir-Empfindlichkeitstehen:
L10F/I/R/V,K20M/R,L24I,M46I/L,F53L,I54L/T/V,L63P,A71I/L/T/V,V82A/F/T,I84Vund
L90M.Die mediane EC50vonLopinavirgegenIsolatemit0-3,4-5,6-7 und 8-10
Mutationenanden obengenanntenAminosäure-Positionenwar0,8-,2,7-,13,5-und
44,0fachhöheralsdie EC50beiHIV-StämmenvomWildtyp.Beiallen16Viren,die eine
mehrals20fache VeränderungihrerEmpfindlichkeitaufwiesen,fanden sich Mutationen
anden Positionen10,54,63und 82und/oder84.Zusätzlich enthieltensie
durchschnittlich 3MutationenandenAminosäurepositionen20,24,46,53,71und 90.
Zusätzlich zu den obenbeschriebenenMutationenwurden die MutationenV321 undI47A
beiVirusisolatenmitverringerterLopinavir-EmpfindlichkeitbeimitProtease-Hemmern
vorbehandeltenPatienten unterLopinavir/Ritonavir-Therapie beobachtetunddie
MutationenI47Aund L76VbeiVirusisolatenmitverringerterLopinavir-Empfindlichkeitbei
PatientenunterLopinavir/Ritonavir-Therapie beobachtet.
EineSchlussfolgerungzurRelevanzbestimmterMutationenoderMutationsmuster
unterliegtderVeränderungdurchzusätzlicheInformationen,undeswird empfohlen,stets
die aktuellenInterpretationssystemezumAnalysierenderErgebnissevonResistenztests
mitheranzuziehen.
AntiviraleWirkung vonLopinavir/RitonavirbeiPatientennach Versageneiner
Proteasehemmer-Therapie
Die klinischeBedeutungeinerverringerten Lopinavir-Empfindlichkeitin vitro wurdebei56
PatientenmitgescheiterterMehrfach-Proteasehemmer-Therapie untersucht,wobeidas
virologischeAnsprechenaufdie Lopinavir/Ritonavir-Therapie inBezugaufden
Ausgangsbefund desviralenGeno-undPhänotypusbewertetwurde.DieEC50von
Lopinavirbei56Ausgangs-Virusisolatenwarumdas0,6-bis96fachehöheralsdieEC50
beiHIV-StämmenvomWildtyp.Nach48wöchigerTherapie mitLopinavir/Ritonavir,
Efavirenzund nukleosidischen Reverse-Transkriptase- Hemmern wurdenimPlasma≤400
Kopien/mlHIV-RNAbei93%(25/27),73%(11/15)und25%(2/8)derPatienten,die eine
<10fach,10-bis40fachund >40fachverringerteLopinavir-Empfindlichkeitaufwiesen,
beobachtet.Außerdemfand sichein virologischesAnsprechenbei91%(21/23),71%
(15/21)und33%(2/6)derPatientenmit0-5,6-7und 8-10MutationenderHIV-Protease,
die imZusammenhangmitverringerterLopinavir-Empfindlichkeitin vitrosteht.Dadiese
PatientenwedermitLopinavir/RitonavirnochmitEfavirenzvorbehandeltwaren,mag ein
TeildiesesBefundesaufderantiviralenAktivitätvonEfavirenzberuhen,insbesonderebei
Patienten,die starkLopinavir-resistenteVirentragen.Die Studieenthieltkeinen
VergleichsarmmitPatienten,diekein Lopinavir/Ritonavirerhielten.
Kreuzresistenz
AktivitätandererProteasehemmergegenüberIsolaten,die ResistenzengegenLopinavir
nach einerLopinavir/Ritonavir-Therapie beimitProteasehemmern vorbehandelten
Patientenentwickelten:
Die KreuzresistenzengegenüberanderenProteasehemmernwurden in18 Virusisolaten
untersucht,die während3 Phase-II-StudienundeinerPhase-III-Studie mit
Lopinavir/RitonavirResistenzengegenLopinavirbeimitProteasehemmern
vorbehandeltenPatienten entwickelthatten.Diemediane IC50vonLopinavirwarbei
diesen 18Virusisolatenzu Behandlungsbeginnbeziehungsweise beimRebound6,9-bzw.
63facherhöhtimVergleich mitdemWildtyp-Virus.
ImAllgemeinenbehielten (wenn bereitskreuzresistentzu BeginnderLopinavir/Ritonavir-
Therapie)oderentwickeltendie Rebound-VirusisolatesignifikanteKreuzresistenzen
gegenüberIndinavir,Saquinavirund Atazanavir.EinemäßigeAbnahmederAmprenavir-
Aktivitätmiteinemmedianen AnstiegderIC50umdas3,7-bis8fache derBasis-bzw.
Rebound-Virusisolatewurdebeobachtet.IsolatebehieltenihreEmpfindlichkeitgegenüber
TipranavirmiteinermedianenErhöhung derIC50beimAusgang undReboundvon1,9-
bzw.1,8fachimVergleich zumWildtyp-Virus.
FürweitereInformationenzurAnwendungvonTipranavirbeiderBehandlung von
Lopinavir-resistenterHIV-1-Infektion,einschließlichgenotypischerPrädiktoren,bezüglich
desAnsprechenssieheFachinformation vonAptivus.
KlinischeErgebnisse
DerEinfluss vonLopinavir/Ritonavir(in Kombinationmitanderenantiretroviralen
Substanzen)aufbiologischeMarker(Plasma-HIV-RNA-SpiegelundCD4+-T-Zellzahl)
wurdein kontrolliertenStudienmitLopinavir/Ritonavirvon48bis360Wochen untersucht.
AnwendungbeiErwachsenen
Patientenohnevorhergehende antiretrovirale Vorbehandlung
M98-863 wareinerandomisierte,doppelblinde Studie mit653 antiretroviralnaiven
Patienten,welcheLopinavir/Ritonavir(2-maltäglich 400/100mg)mitNelfinavir(3-mal
täglich 750mg)plus Stavudin und Lamivudin verglich.Derdurchschnittliche
AusgangswertderCD4+-T-Zellzahllagbei259Zellen/mm 3 (2-949Zellen/mm 3 )und die
durchschnittlichePlasma-HIV-1-RNAlagbei4,9log
Kopien/ml(2,6-6,8log
Kopien/ml).
Tabelle 1
ErgebnisseinWoche48:StudieM98-863
Lopinavir/Ritonavir(n=326) Nelfinavir(n=327)
HIV-RNA<400Kopien/ml* 75% 63%
HIV-RNA<50Kopien/ml* †
67% 52%
DurchschnittlicherAnstieg
vomAusgangswertin CD4+-
T-Zellzahl(Zellen/mm 3 ) 207 195
*BeiderIntent-To-Treat-Analysewerden Patienten mitfehlendenWertenals
Therapieversagerbetrachtet.
†p<0,001
113 mitNelfinavirbehandelte Patientenund 74mitLopinavir/Ritonavirbehandelte
PatientenhatteneineHIV-RNAüber400Kopien/mlwährend derBehandlung abWoche
24bisWoche96.Isolatekonntenvon96dieserNelfinavir-behandeltenPatientenund51
derLopinavir/Ritonavir-behandeltenPatientenfüreineResistenztestungamplifiziert
werden.EineResistenzgegenüberNelfinavir,definiertalsdasVorhandenseinderD30N-
oderL90M-MutationderProtease,wurdebei41/96 (43%)derPatientenbeobachtet.Eine
ResistenzgegenüberLopinavir,definiertalsdasVorhandensein primärerMutationenoder
MutationendesaktivenZentrumsderProtease(siehe oben),wurdebei0/51(0%)der
Patientenbeobachtet.Das FehlenderResistenzgegenüberLopinavirwurdedurcheine
phänotypischeAnalyse bestätigt.
In deroffenen,randomisierten,multizentrischen Studie M05-730 wurdedie Behandlung
mitLopinavir/Ritonavir800/200mgeinmaltäglichplusTenofovirDFund Emtricitabin mit
Lopinavir/Ritonavir400/100mg zweimaltäglich plusTenofovirDF undEmtricitabin bei
664 Patientenohneantiretrovirale Vorbehandlung verglichen.InAnbetrachtder
pharmakokinetischenInteraktionzwischenLopinavir/Ritonavirund Tenofovir(siehe
Abschnitt4.5)sinddieErgebnissedieserStudiemöglicherweise nichtexaktaufandere
Therapieschemata,die zusammenmitLopinavir/Ritonavirangewendetwerden,
übertragbar.
Die Patienten,randomisiertimVerhältnis1:1,erhieltenentwederLopinavir/Ritonavir
800/200mgeinmaltäglich (n=333)oderLopinavir/Ritonavir400/100mgzweimaltäglich
(n =331).EsgabeineweitereStratifizierunginnerhalb jederGruppe(Tabletteversus
Weichkapsel)imVerhältnis1:1.DiePatientenerhielten8Wochen langentwederdie
FilmtabletteoderdieWeichkapsel.Danachnahmenalle PatientenfürdierestlicheDauer
derStudieentwedereinmaloderzweimaltäglich dieFilmtabletten ein.
Die Patientenerhielteneinmaltäglich Emtricitabin200mgundeinmaltäglichTenofovir
DF 300mg.Die imStudienprotokolldefinierte Nicht-Unterlegenheitdereinmaltäglichen
Dosierung imVergleich zurzweimaltäglichengaltalsnachgewiesen,wenn die untere
Grenze des95-%-Konfidenzintervalls(95%CI)fürdie DifferenzdesAnteilsderaufdie
Therapie ansprechendenPatienten(einmaltäglich minuszweimaltäglich)inWoche48
denWert-12%nichteinschloss.
Das durchschnittlicheAlterderin die Studie aufgenommenenPatientenbetrug 39Jahre
(19bis71Jahre);75%warenweiß (Kaukasier)und 78%warenmännlich.Der
durchschnittlicheAusgangswertderZahlderCD4+-T-Zellenbetrug 216 Zellen/mm3(20
bis775 Zellen/mm3);derdurchschnittlicheAusgangswertderHIV-1-RNAimPlasmalag
bei5,0log10Kopien/ml(1,7bis7,0log10Kopien/ml).
Tabelle 2
VirologischesAnsprechenderStudienteilnehmerinWoche48undWoche96
Woche48 Woche96
QD BID Differenz
[95%-CI] QD BID Differenz
[95%-CI]
NC=Versager 257/333
(77,2%) 251/331
(75,8%) 1,3%
[-5,1;7,8] 216/333
(64,9%) 229/331
(69,2%) -4,3%
[-11,5;2,8]
Beobachtete
Werte 257/295
(87,1%) 250/280
(89,3%) -2,2%
[-7,4;3,1] 216/247
(87,4%) 229/248
(92,3%) -4,9%
[-10,2;0,4]
Durchschnittlicher
Anstiegvom
Ausgangswertin
CD4+-T-Zellzahl
(Zellen/mm 3 ) 186 198 238 254
InWoche96warendieErgebnissedergenotypischen Resistenztestungvon25
Patientenin derGruppedereinmaltäglichen Dosierung undvon26Patientenin der
Gruppederzweimaltäglichen Dosierung,die ein inkomplettes virologischesAnsprechen
hatten,verfügbar.In derGruppedereinmaltäglichen Dosierungwieskein Patienteine
Lopinavir-Resistenzauf.
In derGruppederzweimaltäglichen DosierungkonntebeieinemPatienten,beidemzu
BeginneinesignifikanteProteaseinhibitor-Resistenzbeobachtetwurde,einezusätzliche
Lopinavir-Resistenzwährend derStudienachgewiesen werden.
Ein langanhaltendesvirologischesAnsprechenaufLopinavir/Ritonavir(inKombination
mitnukleosidischen/nukleotidischen Reverse-Transkriptase-Hemmern)wurdeebenfalls
in einerkleinerenStudiePhase II(M97-720)über360Wochenbeobachtet.Indieser
Studie wurden ursprünglich einhundertPatientenmitLopinavir/Ritonavirbehandelt(51
Patienten,die zweimaltäglich 400/100mgerhieltenund 49Patienten,dieentweder
zweimaltäglich 200/100mgoderzweimaltäglich400/200mgerhielten).Alle Patienten
wechseltenzwischenWoche 48und72indie offene Lopinavir/Ritonavir-Studie mitder
Dosierung vonzweimaltäglich 400/100mg.39Patienten(39%)brachendie Studie ab,
einschließlich 16(16%)aufgrundvonNebenwirkungen,die ineinemFallzumTod
führten.61Patientenbeendetendie Studie (35Patientenerhieltendie empfohlene
Dosierung vonzweimaltäglich 400/100mgwährend dergesamtenStudie).
Tabelle 3
ErgebnisseinWoche360:StudieM97-720
Lopinavir/Ritonavir(n=100)
HIV-RNA<400Kopien/ml 61%
HIV-RNA<50Kopien/ml 59%
DurchschnittlicherAnstiegvom
Ausgangswertin CD4+-T-Zellzahl
(Zellen/mm 3 ) 501
Währendder360 Behandlungswochen wurden genotypischeAnalysenvon Virusisolaten
bei19von28PatientenmiteinerbestätigtenHIV-RNAüber400 Kopien/mlerfolgreich
durchgeführt.DieAnalysenwiesen keineprimären MutationenoderMutationendes
aktivenZentrumsderProtease(Aminosäurepositionen8,30,32,46,47,48,50,82,84
und 90)oderphänotypischeResistenzderProteaseinhibitorenauf.
Antiretroviralvorbehandelte Patienten
In derrandomisierten,offenenStudie M06-802 wurden die Sicherheit,Verträglichkeitund
die antiviraleAktivitätder1-maltäglichenmitder2-maltäglichen Dosierung von
Lopinavir/Ritonavir-Tablettenbei599 PatientenmitnachweisbarerViruslastwährend ihrer
laufendenantiviralenTherapie verglichen.Die Patientenwarennichtmit
Lopinavir/Ritonavirvorbehandelt.Die Patienten,randomisiertimVerhältnis1:1,erhielten
entwederLopinavir/Ritonavir800/200mg1-maltäglich (n=300)oderLopinavir/Ritonavir
400/100mg2-maltäglich (n=299).Die Patienten erhieltenmindestenszwei
nukleosidische/nukleotidischeReverse-Transkriptase-Hemmer,die ihrArztausgewählt
hatte.Die indieStudie eingeschlossenenPatientenwarenmäßigmitProteaseinhibitoren
vorbehandelt,mehralsdie Hälfte derPatientenhattezuvorkeineBehandlung mit
Proteaseinhibitorenerhalten undungefähr80%derPatientenwiesen einen Virusstamm
mitwenigerals3PI-Mutationenauf.DasdurchschnittlicheAlterdereingeschlossenen
Patientenbetrug 41Jahre (21-73Jahre);51%warenKaukasierund66%waren
männlich.
DerdurchschnittlicheAusgangswertderCD4+-T-Zellenbetrug 254Zellen/mm 3 (4-952
Zellen/mm 3 )und die durchschnittlicheAusgangsplasmaHIV-1-RNAbetrug4,3log
Kopien/ml(1,7-6,6log
Kopien/ml).Ungefähr85%derPatientenhatteneineViruslast
von<100.000Kopien/ml.
Tabelle 4
VirologischesAnsprechenderStudienteilnehmerinWoche48Studie802
QD BID Differenz
[95%-CI]
NC=Versager 171/300
(57%) 161/299
(53,8%) 3,2%
[-4,8%;11,1%]
BeobachteteWerte 171/225
(76,0%) 161/223
(72,2%) 3,8%
[-4,3%;11,9%]
Durchschnittlicher
Anstiegvom
Ausgangswertin
CD4+-T-Zellzahl
(Zellen/mm 3 ) 135 122
InWoche48warendieErgebnissedergenotypischen Resistenztestungvon75Patienten
in derGruppeder1-maltäglichen Dosierungundvon75PatienteninderGruppeder2-
maltäglichen Dosierung,die ein inkomplettesvirologischesAnsprechenhatten,verfügbar.
In derGruppeder1-maltäglichen Dosierungwiesen 6/75(8%)Patientenneueprimäre
Proteaseinhibitor-Mutationenauf(Position30,32,48,50,82,84,90),ebensowie 12/77
(16%)PatientenderGruppe mitder2-maltäglichen Dosierung.
AnwendungbeiKindern
In deroffenenStudie M98-940mitLopinavir/RitonavirLösung wurden 100antiretroviral
nichtvorbehandelte(44%)sowie vorbehandelte (56%)Kinderuntersucht.Kein
StudienteilnehmererhieltzuvornichtnukleosidischeReverse-Transkriptase-Hemmer.
UnterRandomisierungerhieltenPatientenentweder230mg Lopinavir/57,5 mg Ritonavir
prom 2 oder300mg Lopinavir/75mg Ritonavirpro m 2 .Nichtvorbehandelte
Studienteilnehmerwurden zudemmitnukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmern
behandelt.BereitsvorbehandelteStudienteilnehmererhieltenauchNevirapinin
Kombinationmitbiszu 2nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmern.Nach
3wöchigerTherapie wurden Verträglichkeit,Wirksamkeitund die pharmakokinetischen
Profile derbeiden DosierungenbeijedemStudienteilnehmerausgewertet.Danachwurde
die Therapie beiallenTeilnehmernmiteinerDosisvon300/75mg prom 2 fortgesetzt.Das
durchschnittlichePatientenalterbetrug 5Jahre(6Monatebiszu 12Jahre),14Teilnehmer
warenjüngerals2Jahreund 6Patienten1Jahroderjünger.Derdurchschnittliche
AusgangswertderCD4+-T-Zellenlagbei838Zellen/mm 3 undderdurchschnittliche
AusgangswertderPlasma-HIV-1-RNAlagbei4,7log
Kopien/ml.
Tabelle 5
ErgebnisseinWoche48:StudieM98-940
Antiretroviralnicht
vorbehandelte
Patienten
(n=44) Antiretroviral
vorbehandeltePatienten
(n=56)
HIV-RNA<400Kopien/ml 84% 75%
DurchschnittlicherAnstiegvom
Ausgangswertin CD4+-T-
Zellzahl(Zellen/mm 3 ) 404 284
5.2PharmakokinetischeEigenschaften
In StudienmitgesundenerwachsenenProbandenund HIV-infiziertenPatientenwurden
die pharmakokinetischenEigenschaften vonLopinavirin KombinationmitRitonavir
untersucht.
Dabeiwurden keinewesentlichen Unterschiede zwischen den beidenGruppen
beobachtet.Lopinavirwird hauptsächlich und vollständig durch CYP3Ametabolisiert.
Ritonavirhemmtdie MetabolisierungvonLopinavirund erhöhtdadurch den Lopinavir-
Plasmaspiegel.InallenStudienführtedieGabevon2-maltäglich 400/100 mg
Lopinavir/RitonavirimSteadyStatedurchschnittlich zu 15-20fach höherenLopinavir-
Konzentrationen alsvonRitonavirbeiHIV-infiziertenPatienten.Die Plasmaspiegelvon
Ritonavirbetragenwenigerals7%jenerSpiegeleiner2-maltäglichen Gabevon600 mg
Ritonavir.
In vitroistdie antivirale EC
vonLopinavirca.10fachniedrigeralsdie vonRitonavir.Die
antiviraleWirkung vonLopinavir/RitonaviristdaheraufdasLopinavirzurückzuführen.
Resorption
Mehrfachgabenvon2-maltäglich 400/100mgLopinavir/Ritonavirüber2Wochen ohne
Nahrungseinschränkungführtenzu einerdurchschnittlichen Lopinavir-
Spitzenkonzentration imPlasmavon12,3±5,4µg/ml(C
±SD),dieungefähr4
Stunden nachEinnahmeerreichtwurde.Die durchschnittlicheMinimalkonzentration im
SteadyStatevorEinnahme derMorgendosisbetrug8,1±5,7µg/ml.Die Lopinavir-AUC
beieinemDosis- Intervallvon12StundenlagimDurchschnittbei113,2±60,5 µgh/ml.
Die absoluteBioverfügbarkeitvonLopinavirin KombinationmitRitonavirwurdebeim
Menschen nichtermittelt.
EinflussvonNahrungsmitteln aufdie oraleResorption
NachGabeeiner400/100 mgEinzeldosisLopinavir/RitonavirFilmtabletten nach
EinnahmeeinerMahlzeit(hoherFettanteil,872kcal,56%Fettanteil)wurdenimVergleich
zurEinnahme imnüchternen ZustandkeinesignifikantenVeränderungenderC
und
derAUC
beobachtet.DeshalbkönnenLopinavir/RitonavirFilmtablettenmiteiner
Mahlzeitoderunabhängig davoneingenommenwerden.Lopinavir/RitonavirFilmtabletten
haben zudemunabhängigvonderNahrungszufuhreinegeringerepharmakokinetische
Schwankungsbreitegezeigt,verglichenmitLopinavir/RitonavirWeichkapseln.
Verteilung
ImSteadyState istLopinavirzu ca.98-99%anSerumproteinegebunden.Lopinavir
bindetandassaure alpha-1-Glykoprotein (AAG)und Albumin,jedochmithöhererAffinität
zumAAG.
Nach2-maltäglich 400/100mgLopinavir/RitonavirbleibtdieLopinavir-Proteinbindungim
SteadyStateimgesamtenKonzentrationsbereichkonstantund istbeiProbanden und
HIV-positivenPatientenvergleichbar.
Biotransformation
In-vitro-StudienmitMikrosomenausdermenschlichen Leberweisendaraufhin,dass
Lopinavirin ersterLinieoxidativmetabolisiertwird.Lopinavirwird inhohemMaße durch
dashepatischeCytochrom-P450-System,in ersterLinie durch dasIsoenzymCYP3A,
metabolisiert.Ritonavir,ein starkerHemmerdesCYP3A,hemmtdie Verstoffwechselung
vonLopinavirundführtdadurchzu einemAnstieg desLopinavir-SpiegelsimPlasma.Eine
Studie amMenschen mit 14
C-markiertemLopinavirunterEinzelgabe von400/100mg
Lopinavir/Ritonavirzeigte,dass89%derPlasmaradioaktivitätaufdie aktive
Muttersubstanzzurückzuführensind.Eswurdenmindestens13durchoxidativenAbbau
vonLopinavirentstandeneMetabolite beimMenschen nachgewiesen.Die
HauptmetabolitenmitantiviralerWirkung sind das4-Oxo-und 4-Hydroxy-Epimerenpaar;
sie umfassenjedochnureinen geringenTeildergesamtenPlasmaradioaktivität.Ritonavir
induziertStoffwechselenzyme,was zu einerVerstärkung dereigenen Metabolisierungund
wahrscheinlich auch dervonLopinavirführt.BeiMehrfachgabe vonLopinavirsinktdie
Lopinavir-Talspiegelkonzentrationvorderneuerlichen GabemitderZeitund stabilisiert
sich nach ca.10-14Tagen.
Elimination
Nacheiner400/100mg 14 C-Lopinavir/Ritonavir-Dosiswerden ca.10,4±2,3 %und
82,6±2,5%dereingenommenen 14 C-Lopinavir-DosisimUrinbzw.Stuhl
wiedergefunden.UnverändertesLopinavirwurdezu 2,2 %und 19,8%derverabreichten
DosisimUrinund Stuhlgefunden.NachMehrfachgabewird wenigerals3%der
Lopinavir-Dosisunverändertüberden Urinausgeschieden.Die effektive Halbwertszeit
(SpitzenkonzentrationbisMinimalkonzentration)von Lopinavirbeieinem12-stündigen
Dosis-Intervallliegtbeiungefähr5-6Stunden,diescheinbareLopinavir-Clearance(CL/F)
beioralerGabeliegtbei6-7 l pro Stunde.
1-maltäglicheDosierung:
Die Pharmakokinetikder1-maltäglichen DosierungvonLopinavir/Ritonavirwurdebei
HIV-infiziertenPatientenohneantiretrovirale Vorbehandlunguntersucht.AlsTeileines1-
maltäglichen BehandlungsschemaswurdeLopinavir/Ritonavir800/200 mg in
KombinationmitEmtricitabin 200 mg undTenofovirDF 300 mg angewendet.Eine
Mehrfachdosierung vonLopinavir/Ritonavir800/200 mg1-maltäglich über2Wochen,
unabhängigvondenMahlzeiten(n=16),ergabungefähr6StundennachEinnahmeeine
durchschnittliche(±Standardabweichung)maximale Lopinavir-Plasmakonzentration
)von14,8±3,5 µg/ml.Die durchschnittlicheMinimalkonzentration(C
trough )imSteady
Statevordermorgendlichen Dosisbetrug5,5±5,4 µg/ml.Die Lopinavir-AUCüberein 24-
Stunden- Dosierungsintervallbetrug durchschnittlich 206,5±89,7 µgh/ml.
Verglichenmitdem2-maltäglichen Dosierschema istdie1-maltäglicheDosierungmit
einerReduktionderC
trough -Werteumetwa 50%verbunden.
BesonderePatientengruppen
Kinder
BeiKleinkindernunter2Jahrenliegennurbegrenzte ErfahrungenzurPharmakokinetik
vor.Die pharmakokinetischen EigenschaftenvonLopinavir/RitonavirLösungzum
EinnehmenbeieinerDosisvonzweimaltäglich 300/75mg/m2 undzweimaltäglich
230/57,5mg/m2 wurdenaninsgesamt53KindernimAltervon6Monatenbiszu 12
Jahrenuntersucht.NachEinnahme vonzweimaltäglich 230/57,5mg/m2
Lopinavir/RitonavirAccord LösungzumEinnehmen ohneNevirapin (n=12)betrugen
AUC,Cmaxund Cmin vonLopinavirimSteadyStatedurchschnittlich 72,6±31,1µg·
h/ml,8,2±2,9 bzw.3,4±2,1µg/mlund85,8±36,9 µg·h/ml,10,0±3,3µg/mlbzw.3,6±
3,5µg/mlnach Einnahme vonzweimaltäglich 300/75mg/m2 Lopinavir/Ritonavirin
KombinationmitNevirapin (n=12).Dosenvonzweimaltäglich 230/57,5mg/m2ohne
Nevirapin bzw.300/75mg/m2mitNevirapin ergaben Lopinavir-Plasmakonzentrationen,
die vergleichbarsindmitdenen beierwachsenenPatienten,die zweimaltäglich 400/100
mgohneNevirapin erhielten.Lopinavir/RitonaviralseinmaltäglicheDosierung wurde
nichtuntersuchtbeipädiatrischePatienten.
Geschlecht,Rasse undAlter
Die pharmakokinetischen EigenschaftenvonLopinavir/Ritonavirbeiälteren Menschen
wurden nichtuntersucht.BeierwachsenenPatientenwurdenkeinealters-oder
geschlechts-spezifischenpharmakokinetischenUnterschiedebeobachtet.
Rassenbezogene pharmakokinetischeUnterschiedewurden nichtentdeckt.
SchwangerschaftundPostpartum
In eineroffenenpharmakokinetischenStudieerhielten12HIV-infizierte schwangere
Frauen unterhalb der20.Schwangerschaftswoche undmiteinerkombiniertenantiviralen
Therapie initial400/100mgLopinavir/Ritonavir(2-mal200/50mgFilmtabletten)2-mal
täglich biszur30.Schwangerschaftswoche.In der30.Schwangerschaftswochewurdedie
Dosisauf500/125mg (2-mal200/50mgFilmtablettenundeine 100/25mgFilmtablette)2-
maltäglich erhöhtbis2Wochen nachderGeburt.Die Lopinavir-Plasmakonzentrationen
wurden über4je12-Stundenperiodenwährend des zweitenTrimenons(20.-24.
Schwangerschaftswoche),imdrittenTrimenon vorderDosiserhöhung (30.
Schwangerschaftswoche),imdrittenTrimenon nach derDosiserhöhung (32.
Schwangerschaftswoche)und8Wochen nach derGeburtgemessen.DieDosiserhöhung
ergabkeinensignifikanten AnstiegderLopinavir-Plasmakonzentration.
In einerweiterenoffenenpharmakokinetischenStudie erhielten19HIV-infizierte
schwangereFrauenbereitsvorBeginnderSchwangerschaft2-maltäglich400/100mg
Lopinavir/RitonaviralsTeileinerantiviralenKombinationstherapie.EineAnzahlvon
Blutprobenwurden vorEinnahme desArzneimittels,inIntervallenüberden Verlaufvon12
Stunden imzweitenunddrittenTrimenon,zumZeitpunktderGeburtund4-6Wochen
nach derGeburt(beiFrauen,die die Behandlungnach derEntbindungfortführten)
gesammeltfürpharmakokinetischeAnalysenvonGesamt-undungebundenen Spiegeln
derLopinavir-Plasmakonzentrationen.
Die pharmakokinetischen DatenvonHIV-1 infiziertenschwangerenFrauen,die
400/100mgLopinavir/Ritonavir2-maltäglich erhielten,sindinTabelle 6dargestellt(siehe
Abschnitt4.2).
Tabelle 6
Mittlere(%CV)SteadyStatePharmakokinetischeParametervonLopinavirbeiHIV-
infiziertenschwangerenFrauen
Pharmakokinetische
Parameter Zweites
Trimenon
n=17* DrittesTrimenon
n=23 Postpartum
n=17**
0-12 µgh/ml 68,7(20,6) 61,3(22,7) 94,3(30,3)
7,9(21,1) 7,5(18,7) 9,8(24,3)
vorGabedesArzneimittels
µg/ml 4,7(25,2) 4,3(39,0) 6,5(40,4)
*n=18fürC
**n=16fürC
vorGabedes Arzneimittels
Niereninsuffizienz
EsliegenkeineUntersuchungenzurPharmakokinetik vonLopinavir/Ritonavirbei
PatientenmitNiereninsuffizienzvor.Da die AusscheidungvonLopinavirüberdie Nierezu
vernachlässigenist,istbeiPatientenmitNiereninsuffizienzkeineverringerteGesamt-
Clearance zu erwarten.
Leberinsuffizienz
In einerMehrfachdosis-Studie mitLopinavir/Ritonavir400/100mg,2-maltäglich
verabreicht,wurden diepharmakokinetischen ParameterimSteadyStatevonLopinavir
vonHIV-infiziertenPatientenmitleichterbismäßigerLeberfunktionsstörung mitdenen
vonHIV-infiziertenPatientenmitnormalerLeberfunktionverglichen.Ein begrenzter
Anstieg derGesamtkonzentrationanLopinavirumetwa 30%wurdebeobachtet,der
jedochnichtalsklinisch relevantzu betrachtenist(siehe Abschnitt4.2).
5.3PräklinischeDatenzurSicherheit
InToxizitätsstudienmitMehrfachdosenbeiNagern undHunden erwiesen sichLeber,
Niere,Schilddrüse,Milzund zirkulierenderoteBlutzellenalsdie wichtigstenZielorgane.
Beiden Leberveränderungenhandelte essichumeinezelluläreSchwellung mitfokaler
Degeneration.DieseVeränderungensindvergleichbaroderwenigerausgeprägtalsdie
beiderklinischen AnwendungamMenschen,obwohldie DosisbeiTieren umdas6fache
überderempfohlenenklinischen Dosierunglag.EineleichteDegenerationder
NierentubuliwaraufMäuse beschränkt,diemindestensdiezweifache Dosierungder
empfohlenenDosisfürdenMenschen erhielten.BeiRattenund Hundenzeigte sichkeine
VeränderungandenNieren.
BeiRattenführtederverringerteSerumthyroxinwertzu einemAnstiegderTSH-
Freisetzung,die wiederumeinefollikuläreZellhypertrophie derSchilddrüse zurFolge
hatte.DieseVeränderungenwarennach AbsetzenderPrüfsubstanzreversibelund
zeigtensich nichtbeiMäusen und Hunden.BeiRattenwurdeeineAnisozytose und
Poikilozytose,beigleichzeitignegativemCoombs-Test,beobachtet;nichtjedochbei
Mäusenund Hunden.EineVergrößerungderMilzmitHistiozytosewurdebeiRatten,nicht
aberbeianderenTierartengefunden.Cholesterinwerte warenerhöhtbeiNagern,nicht
jedochbeiHunden;dieTriglyceridwerte warennurbeiMäusenerhöht.
InIn-vitro-StudienwurdenkloniertehumaneHerz-Kaliumkanäle(HERG)beiderhöchsten
getestetenKonzentrationvonLopinavir/Ritonavirum30%gehemmt.DieseKonzentration
entsprichteinerLopinavirexposition,die 7fach überdentotalenund 15fach überden
freienPlasmaspitzenkonzentrationen liegt,die beimMenschen beiderhöchsten
empfohlenentherapeutischen Dosiserreichtwerden.ImGegensatzdazu zeigtenähnliche
KonzentrationenvonLopinavir/RitonaviranPurkinje-Fasern desHundeherzenskeine
Verzögerung derRepolarisierung.Niedrigere Konzentrationen vonLopinavir/Ritonavir
verursachtenkeinesignifikanteBlockade des(HERG-)Kaliumstroms.
GewebeverteilungsstudienbeiRattendeutenaufkeinesignifikantekardiale Retentionder
aktivenSubstanzhin;der72-Stunden-AUC-WertimHerzenbetrugungefähr50%der
gemessenenAUCimPlasma.Esistdahernichtzu erwarten,dassdiekardialen
LopinavirspiegelsignifikanthöheralsdiePlasmaspiegelsind.
BeiHunden wurden auffällige U-WellenimElektrokardiogrammbeobachtet,die mit
verlängertemPR-Intervallund Bradykardie assoziiertwaren.Eswird angenommen,dass
dieseEffektedurchElektrolytstörungenverursachtwurden.
Die klinischeRelevanzdieserpräklinischen Datenistnichtbekannt,jedochkönnen
möglichekardialeWirkungendesArzneimittelsbeimMenschen nichtausgeschlossen
werden (siehe auch Abschnitte 4.4und 4.8).
ÜberEmbryofetotoxizität(Fehlgeburt,verringertefötale Lebensfähigkeit,verringertes
fötales Körpergewicht,höhereHäufigkeitanSkelettveränderungen)undpostnatale
Entwicklungstoxizität(verringerte ÜberlebensfähigkeitderJungen)wurdebeiRattennach
Gabe vontoxischen Dosenandie Muttertiereberichtet.Die systemischeExpositionvon
Lopinavir/Ritonavirbeitoxischen Dosenfürdie Muttertiereundfürdie Entwicklung war
niedrigeralsdie empfohlene therapeutischeExpositionamMenschen.
Die LangzeitstudienzurKarzinogenitätvonLopinavir/RitonaviranMäusenlassen eine
nichtgenotoxische,mitogeneInduktionvonLebertumorenerkennen,die imAllgemeinen
alswenigrelevantfürdieRisikoeinschätzungbeimMenschen erachtetwird.
BeiKarzinogenitätsstudienanRattenwurdenkeineTumorenbeobachtet.Inden bisher
durchgeführtenIn-vitro-undIn-vivo-Untersuchungen,wie Ames-Test,Mäuselymphomtest,
MausmikronukleustestundChromosomenaberrationstestmitmenschlichen Lymphozyten,
erwies sichLopinavir/Ritonavirwederalsmutagen noch alsklastogen.
6.PHARMAZEUTISCHEANGABEN
6.1ListedersonstigenBestandteile
Tablettenkern
CopovidonK30
Sorbitanlaurat
Hochdisperses Siliciumdioxid
Natriumstearylfumarat(Ph.Eur.)
Filmüberzug
Hypromellose6 cPund15cP(E464)
Titandioxid (E171)
Macrogol400
Hyprolose(E463)
Eisen(III)-hydroxid-oxid (E172)
Talkum(E553b)
Macrogol3350
Hochdisperses Siliciumdioxid
Polysorbat80(E433)
6.2Inkompatibilitäten
Nichtzutreffend.
6.3DauerderHaltbarkeit
2 Jahre
6.4BesondereVorsichtsmaßnahmenfürdieAufbewahrung
FürdiesesArzneimittelsindkeinebesonderenLagerungsbedingungenerforderlich.
6.5Artund Inhaltdes Behältnisses
WeisseFlaschenausPolyethylenhoherDichte(HDPE)mit2g Kieselgelals
Trocknungsmittel,verschlossen miteinerweissenPropylendeckel.JedeFlasche enthält
120 Filmtabletten.
EssindzweiPackungsgrößenerhältlich:
-1Flaschemit120 Filmtabletten
-3Flaschenmitje120Filmtabletten(360 Filmtabletten)
Blisterpackungen
EssinddreiPackungsgrößenerhältlich:
-PVC/PVDC-Alu-BlisterpackungenmitUmkartonzu 60bzw.120 Filmtabletten.
-EineMehrstückpackung zu 120 (3PVC/PVDC-Alu-Blisterpackungenzuje 40)
Filmtabletten.
Eswerden möglicherweise nichtalle Packungsgrößenin den Verkehrgebracht.
6.6 BesondereVorsichtsmaßnahmenfürdie Beseitigung
KeinebesonderenAnforderungen.
7.INHABERDERZULASSUNG
AccordHealthcare Ltd.
Sage House,319,Pinner,Road
HA1 4HFNorthHarrow,Middlesex
VereinigtesKönigreich
8.ZULASSUNGSNUMMER
91880.00.00
9.DATUMDERERTEILUNGDERZULASSUNG
09.September2015
10.STANDDERINFORMATION
09/2015
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig