Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Information für Patientinnen und Patienten
Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden.
Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere
Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen
das Arzneimittel schaden.
Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.
Lisinopril-Mepha, Tabletten
Mepha Pharma AG
Was ist Lisinopril-Mepha und wann wird es angewendet?
Lisinopril-Mepha ist ein Arzneimittel zur Behandlung des hohen Blutdrucks und der Herzinsuffizienz
(Herzmuskelschwäche, ungenügende Herzleistung), sowie von Patienten, welche einen Herzinfarkt
gehabt haben. Lisinopril-Mepha wird auch bei Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes) eingesetzt, die
unter gewissen Nierenfunktionsstörungen im Zusammenhang mit ihrer Diabetes-Erkrankung leiden.
Lisinopril-Mepha gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die ACE-Hemmer genannt wird.
Lisinopril-Mepha erweitert die Blutgefässe und trägt dadurch zur Senkung des Blutdrucks und zur
Verbesserung der Herzleistung bei.
Lisinopril-Mepha ist nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin zu verwenden.
Wann darf Lisinopril-Mepha nicht angewendet werden?
Falls Sie gegenüber einem der Inhaltsstoffe allergisch sind oder falls früher anlässlich der Einnahme
eines blutdrucksenkenden Arzneimittels Juckreiz, Nesselsucht, plötzlicher Abfall des Blutdruckes,
Schwellungen an den Händen, Füssen oder Fussknöcheln, im Gesicht, an den Lippen, der Zunge oder im
Rachen (Schluck- oder Atembeschwerden) auftraten, dürfen Sie Lisinopril-Mepha nicht einnehmen.
Auch wenn bei einem Ihrer Familienmitglieder ähnliche Krankheitszeichen aus irgendwelchen anderen
Gründen aufgetreten sind, sollten Sie Ihren Arzt resp. Ihre Ärztin informieren.
Wenn Sie an Diabetes mellitus (Typ 1 oder Typ 2) leiden oder eine eingeschränkte Nierenfunktion
haben und Aliskiren-enthaltende Arzneimittel zur Blutdrucksenkung einnehmen (z.B. Rasilez®), dürfen
Sie Lisinopril-Mepha nicht einnehmen.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Arzneimitteln, welche die Wirkstoffkombination Sacubitril/Valsartan
(eingesetzt zur Behandlung der Herzinsuffizienz) oder Racecadotril (eingesetzt zur Behandlung von
Durchfall) enthalten darf Lisinopril-Mepha nicht angewendet werden, da ein erhöhtes Risiko für
Angioödeme (Schwellungen im Gesicht, an Augen, Lippen oder Zunge, Atemprobleme) besteht.
Während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit dürfen Sie Lisinopril-Mepha nicht einnehmen.
Wann ist bei der Einnahme von Lisinopril-Mepha Vorsicht geboten?
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder
Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Dies gilt in verstärktem Mass bei Behandlungsbeginn und bei
Präparatewechsel sowie im Zusammenhang mit Alkohol.
Dem behandelnden Arzt resp. der behandelnden Ärztin sollten alle Krankheiten, die Sie durchgemacht
haben oder an denen Sie jetzt leiden, bekannt sein, insbesondere hoher Blutzucker (Diabetes) und
Erkrankungen der Nieren (starke Verengung der Nierenarterien). Ihr Arzt resp. Ihre Ärztin sollte auch
informiert sein, wenn Sie an einer Verengung der Aorta oder einer krankhaften Vergrösserung des
Herzmuskels leiden. Teilen Sie ihm/ihr ebenfalls mit, wenn Sie eine Diät befolgen oder wenn Sie an
Durchfall oder Erbrechen leiden. Falls Sie nach der Einnahme von Lisinopril-Mepha Schwellungen im
Gesicht, an Augen, Lippen oder Zunge bemerken oder wenn Schwierigkeiten beim Atmen auftreten,
melden Sie dies bitte sofort Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin. Nehmen Sie Lisinopril-Mepha ohne
Rücksprache mit dem Arzt bzw. der Ärztin nicht mehr weiter ein.
Wenn Sie sogenannte mTOR Hemmer, wie z.B. Temsirolimus, Everoliums, Sirolimus oder Arzneimittel
mit NEP Hemmern, wie z.B. Racecadotril oder Sacubitril einnehmen, muss Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin
darüber informiert sein, weil Sie das Risiko für ein Angioödem erhöhen können. Zeichen eines
Angioödems sind Schwellungen im Gesicht, der Lippen, Zunge und/oder des Hals mit Schwierigkeiten
beim Schlucken und Atmen.
Wenn Sie sich einer Dialyse unterziehen müssen, so müssen Sie das zuständige medizinische Personal
darüber informieren, dass Sie Lisinopril-Mepha (einen ACE-Hemmer) einnehmen, da gewisse
Blutfiltermembranen resp. gewisse Dialyseverfahren in diesem Fall nicht angewendet werden dürfen.
Falls Sie operiert werden müssen, sollten Sie dem Arzt resp. der Ärztin vorher mitteilen, dass Sie
Lisinopril-Mepha einnehmen.
Wenn Sie sich einer Desensibilisierungstherapie gegen Bienen- oder Wespenstiche unterziehen wollen,
informieren Sie vorher Ihren Arzt resp. Ihre Ärztin, da Ihre Therapie mit Lisinopril-Mepha geändert
werden muss. Selten kann es nach Insektenstichen zu allergischen Reaktionen kommen.
Die Anwendung von Lisinopril-Mepha in Kombination mit Arzneimitteln, die den Wirkstoff Aliskiren
enthalten, wird nicht empfohlen.
Lisinopril-Mepha kann in seltenen Fällen die Wirkung von Insulin resp. oralen Antidiabetika verstärken.
Wenn Sie an Diabetes leiden und mit Insulin oder oralen Antidiabetika behandelt werden, sollten Sie
daher besonders aufmerksam auf Zeichen einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) achten.
Bestimmte Arzneimittel können die Wirkung von Lisinopril-Mepha beeinflussen. Informieren Sie
deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
·Harntreibende Mittel (Diuretika),
·Blutdruckseckende Arzneimittel inklusive solche, die den Wirkstoff Aliskiren enthalten,
·Arzneimittel mit Kaliumzusätzen oder Kalium enthaltenden Ersatzsalzen und andere Arzneimittel, die
den Kaliumserumspiegel erhöhen können,
·gewisse Arzneimittel gegen Rheuma (Indometacin), Arthritis, Muskelschmerzen oder Depressionen
und Gold Injektionen (wie z.B. Natriumaurothiomalat), welche üblicherweise für die Behandlung von
chronischem Gelenkrheumatismus verwendet werden,
·Lithiumhaltige Arzneimittel gegen Depressionen,
·Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (z.B Everolimus) und Arzneimittel, die das Abstossen eines
transplantierten Organes verhindern z.B. Niere oder Leber (wie Temsirolimus, Sirolimus),
·Racecadotril zur Behandlung von Durchfall,
·Alteplase, ein Fibrinolytikum, welcher zur Auflösung von Blutgerinnseln bei verschiedenen
Gefässerkrankungen eingesetzt wird,
·Arzneimittel mit der Wirkstoffkombination Sacubitril/Valsartan (eingesetzt zur Behandlung der
Herzinsuffizienz).
Bei der erstmaligen Tabletteneinnahme kann Ihr Blutdruck stärker beeinflusst werden als während der
späteren Behandlung. Falls Ihr Blutdruck sehr tief ist, Sie sich schwach und/oder schwindlig fühlen,
legen Sie sich hin, bis es Ihnen besser geht und informieren Sie Ihren Arzt resp. Ihre Ärztin.
Lisinopril-Mepha sollte nicht an Kinder und Jugendliche verabreicht werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu
«natriumfrei».
Darf Lisinopril-Mepha während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Informieren Sie Ihren Arzt resp. Ihre Ärztin, falls Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen.
Lisinopril-Mepha darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden.
Wie verwenden Sie Lisinopril-Mepha?
Lisinopril-Mepha kann vor, während oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden. Lisinopril-
Mepha wird einmal täglich verabreicht, wenn möglich immer zur selben Tageszeit. Die Dosis von
Lisinopril-Mepha ist vom Arzt resp. der Ärztin festzulegen.
Es ist wichtig, dass Sie während der Einnahme von Lisinopril-Mepha die Kontrolluntersuchungen bei
Ihrem Arzt resp. bei Ihrer Ärztin regelmässig einhalten, damit die Therapie individuell Ihren
Beschwerden angepasst werden kann.
Erwachsene
Bei hohem Blutdruck
Ihr Arzt resp. Ihre Ärztin wird die Dosierung Ihrem Gesundheitszustand anpassen. Die übliche
Anfangsdosierung beträgt 1 mal täglich eine Tablette Lisinopril-Mepha 10 mg. Die Erhaltungsdosis ist
üblicherweise eine Tablette Lisinopril-Mepha 20 mg einmal täglich. Auch die anderen Arzneimittel, die
Sie einnehmen, werden berücksichtigt. Wenn Sie vor Beginn der Therapie bereits harntreibende
Arzneimittel (Diuretika) eingenommen haben oder eine salzarme Diät einhalten, wird Ihr Arzt resp. Ihre
Ärztin entweder das Diuretikum 2-3 Tage vor der Behandlung absetzen oder die anfängliche Dosis von
Lisinopril-Mepha reduzieren.
Bei Herzinsuffizienz
Sollten Diuretika und/oder Digitalis keine genügende Wirkung aufweisen, kann Lisinopril-Mepha
zusätzlich gegeben werden. Die Behandlung von Herzinsuffizienz sollte nur unter strenger ärztlicher
Kontrolle erfolgen. Die Dosierung wird vom Arzt resp. der Ärztin festgelegt und dient zur Ergänzung
einer bereits laufenden Behandlung (meist Digitalis und/oder Diuretikum). Die übliche Erhaltungsdosis
ist einmal täglich 5-20 mg Lisinopril-Mepha.
Nach Herzinfarkt
Gewöhnlich erhält der Patient am 1. und am 2. Tag je 5 mg Lisinopril-Mepha, danach 10 mg Lisinopril-
Mepha einmal täglich.
Bei Diabetes-mellitus-Patienten mit gewissen Nierenfunktionsstörungen
Die übliche Dosierung liegt bei 10 mg oder 20 mg Lisinopril-Mepha, einmal täglich verabreicht.
Kinder und Jugendliche mit hohem Blutdruck
Bei Kindern ab 6 Jahren und Jugendlichen ist die Dosis vom Gewicht abhängig und wird vom Arzt resp.
der Ärztin individuell festgelegt. Bei Kindern unter 6 Jahren und Kindern und Jugendlichen mit
schwerer Nierenschädigung wird die Anwendung von Lisinopril-Mepha nicht empfohlen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke
zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder
Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Lisinopril-Mepha haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Lisinopril-Mepha auftreten:
Häufig sind Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck (vor allem beim Aufstehen),
Herzrhythmusstörungen, Husten, Durchfall und Erbrechen beobachtet worden. Gelegentlich können
Appetitlosigkeit, Stimmungsschwankungen, Kribbeln in den Händen und Füssen, Depressionen,
Geschmacksstörungen, Schlafstörungen, Halluzinationen, Herzklopfen, erhöhter Puls, Schnupfen,
Atemnot, Halsentzündung, Heiserkeit, Bronchitis, Übelkeit, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen,
Hautausschlag, Juckreiz, Impotenz, Müdigkeit, Erschöpfung und Brustschmerzen auftreten. Selten ist
über Gicht, Verwirrtheit, Geruchsstörungen, Lungenentzündung, Mundtrockenheit, Verstopfung,
Nesselausschlag, Haarausfall, Psoriasis, Nierenversagen und einen niedrigen Natriumspiegel im Blut
(mögliche Symptome: Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen) berichtet worden. In sehr
seltenen Fällen können tiefe Blutzuckerwerte (Hypoglykämie), Entzündung der Nasennebenhöhlen und
Mundschleimhaut, heftige Oberbauchschmerzen (Entzündung der Bauchspeicheldrüse), Gelbsucht,
verstärktes Schwitzen und schwerwiegende Hautveränderungen (mit Symptomen wie Rötung,
Blasenbildung, Schälungsreaktionen und Knotenbildung) auftreten.
Sehr selten kann es während der Behandlung mit Lisinopril-Mepha zu Blutbildveränderungen kommen.
Es ist deshalb möglich, dass Ihnen der Arzt bzw. die Ärztin gelegentlich Blut entnimmt, um
festzustellen, ob Lisinopril-Mepha eine Wirkung auf Ihr Blutbild hat. Eine solche Beeinflussung könnte
sich durch Müdigkeit oder einen rauen Hals bemerkbar machen.
Seit der Markteinführung sind bei einigen Patienten schwere allergische Reaktionen beobachtet worden.
Falls unter Lisinopril-Mepha Schwellungen im Gesicht, an Lippen, Zunge oder im Rachen (Schluck-
oder Atembeschwerden) auftreten, so unterbrechen Sie die Einnahme und benachrichtigen unverzüglich
Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Unterbrechen Sie die Behandlung auch, wenn ein starkes Jucken der Haut
mit Schwellungen auftreten sollte. Obwohl diese Reaktionen vorübergehend sein können, ist es
notwendig, dass Sie bis zum Abklingen der Anzeichen, mit oder ohne medikamentöse
Gegenmassnahmen, unter ärztlicher Beobachtung stehen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder
Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Sollten Sie Tabletten besitzen, deren Haltbarkeit abgelaufen ist, so bringen Sie diese bitte in Ihre
Apotheke zur Entsorgung zurück.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Lagerungshinweis
In der Originalverpackung und nicht über 25°C lagern. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Was ist in Lisinopril-Mepha enthalten?
Wirkstoffe
Lisinopril-Mepha enthält als Wirkstoff Lisinopril (als Lisinopril-Dihydrat).
Hilfsstoffe
Alle Stärken: Mannitol (E421), Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Maisstärke, Croscarmellose-
Natrium, Magnesiumstearat.
10 mg und 20 mg: Eisenoxid rot, schwarz und gelb (E172).
Zulassungsnummer
56777 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Lisinopril-Mepha? Welche Packungen sind erhältlich?
Lisinopril-Mepha erhalten Sie in Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Lisinopril-Mepha 5 mg (mit Bruchkerbe, teilbar): Packungen zu 30 oder 100 Tabletten.
Lisinopril-Mepha 10 mg (mit Bruchkerbe, teilbar): Packungen zu 30 oder 100 Tabletten.
Lisinopril-Mepha 20 mg (mit Bruchkerbe, teilbar): Packungen zu 30 oder 100 Tabletten.
Zulassungsinhaberin
Mepha Pharma AG, Basel.
Diese Packungsbeilage wurde im August 2021 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic)
geprüft.
Interne Versionsnummer: 10.1
Fachinformation
Lisinopril-Mepha, Tabletten
Mepha Pharma AG
Zusammensetzung
Wirkstoff: Lisinoprilum ut Lisinoprilum dihydricum.
Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
1 Tablette Lisinopril-Mepha 5 mg (mit Bruchkerbe teilbar) enthält: 5 mg Lisinoprilum anhydricum
(als Lisinoprilum dihydricum).
1 Tablette Lisinopril-Mepha 10 mg (mit Bruchkerbe, teilbar) enthält: 10 mg Lisinoprilum
anhydricum (als Lisinoprilum dihydricum).
1 Tablette Lisinopril-Mepha 20 mg (mit Bruchkerbe, teilbar) enthält: 20 mg Lisinoprilum
anhydricum (als Lisinoprilum dihydricum).
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Essentielle Hypertonie und renovaskuläre Hypertonie (Lisinopril-Mepha kann alleine oder in
Kombination mit Antihypertensiva anderer Wirkstoffklassen verabreicht werden).
Bei Stauungsherzinsuffizienz im Sinne einer Zusatztherapie zu Diuretika und falls nötig zu Digitalis.
Bei akutem Herzinfarkt innerhalb 24 Stunden bei hämodynamisch stabilen Patienten zur
Verhinderung einer linksventrikulären Dysfunktion oder einer Herzinsuffizienz und zur
Verbesserung der Prognose. Die Patienten sollten in angemessener Weise mit der empfohlenen
Standardtherapie wie Thrombolytika, Acetylsalicylsäure und Betablocker behandelt werden.
Bei normotonen insulinabhängigen und hypertonen insulinunabhängigen Diabetes-mellitus-Patienten
mit Mikroalbuminurie.
Dosierung/Anwendung
Lisinopril-Mepha wird einmal täglich verabreicht. Wie bei allen Arzneimitteln, die einmal täglich
verabreicht werden, sollte auch Lisinopril-Mepha möglichst immer zur gleichen Tageszeit
eingenommen werden. Da die Resorption von Lisinopril-Mepha durch Nahrung nicht beeinflusst
wird, können die Tabletten vor, während oder nach den Mahlzeiten verabreicht werden.
Die Dosierung sollte der Blutdruckreaktion angepasst werden.
Essentielle Hypertonie
Die übliche empfohlene Anfangsdosis beträgt 10 mg einmal täglich. Die übliche Erhaltungsdosis
beträgt 20 mg/Tag, verabreicht als tägliche Einmaldosis. Wird der gewünschte therapeutische Effekt
mit der festgelegten Dosis nicht innerhalb 2-4 Wochen erreicht, kann die Dosierung weiter erhöht
werden. Die Maximaldosis, die in kontrollierten Langzeitstudien verabreicht wurde, beträgt 80
mg/Tag.
Eine niedrigere Anfangsdosis ist nötig bei eingeschränkter Nierenfunktion (siehe
«Dosierungsanpassung bei Niereninsuffizienz»), wenn die Diuretikatherapie nicht abgesetzt werden
kann, bei Volumen- und/oder Salzmangel beliebiger Ätiologie sowie bei renovaskulärer Hypertonie.
Renovaskuläre Hypertonie
Patienten mit renovaskulärer Hypertonie, besonders solche mit bilateraler Nierenarterienstenose oder
einer Stenose der Arterie einer Einzelniere, können auf die erste Dosis von Lisinopril-Mepha
übermässig reagieren. Eine niedrigere Initialdosis von 2,5 mg oder 5 mg ist deshalb angezeigt.
Danach ist die Dosierung je nach Blutdruckreaktion zu wählen.
Stauungsherzinsuffizienz
Bei Patienten, deren Herzinsuffizienz sich mit Diuretika und/oder Digitalis nicht adäquat
beherrschen lässt, kann die Therapie mit Lisinopril-Mepha ergänzt werden. Dabei ist mit einer
niedrigen Dosis von 2,5 mg 1× pro Tag zu beginnen. Der wirksame Dosisbereich beträgt
normalerweise 5-20 mg täglich, als Einmaldosierung verabreicht.
In klinischen Studien wurde die Dosis bei Patienten, die nicht adäquat behandelt waren, in 4-
wöchigen Intervallen angepasst. Die Dosiserhöhung ist der individuellen Blutdruckreaktion des
Patienten anzupassen. Bei Patienten mit hohem Risiko einer symptomatischen Hypotonie, d.h. bei
Fällen mit Salzmangel mit oder ohne Hyponatriämie, Patienten mit Hypovolämie oder solchen, die
eine intensive Diuretikabehandlung erhalten haben, sollten diese Zustände soweit möglich vor der
Therapie mit Lisinopril-Mepha korrigiert werden. Die Auswirkungen der ersten Dosis von
Lisinopril-Mepha auf den Blutdruck sind während einiger Stunden nach Applikation aufmerksam zu
verfolgen.
Bei schwerer begleitender Herzinsuffizienz und maligner Hypertonie sollte der Therapiebeginn
sowie jede Dosisanpassung stationär erfolgen.
Akuter Herzinfarkt
Die Behandlung mit Lisinopril-Mepha kann innerhalb der ersten 24 Stunden nach Einsetzen der
Symptome begonnen werden. Die Initialdosis ist 5 mg Lisinopril-Mepha peroral, gefolgt von 5 mg
nach 24 Stunden, 10 mg nach weiteren 24 Stunden und danach 10 mg einmal täglich.
Patienten, welche zu Therapiebeginn bzw. in den ersten 3 Tagen einen systolischen Blutdruck von
≤120 mmHg haben, sollten mit einer tieferen Dosis von 2,5 mg behandelt werden (siehe
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Beim Auftreten einer Hypotonie (systolischer Blutdruck ≤100 mmHg) sollte die Erhaltungsdosis
5 mg betragen. Sie kann auch zeitweise auf 2,5 mg gesenkt werden. Falls die Hypotonie anhält
(systolischer Blutdruck ≤90 mmHg während mehr als 1 Stunde), soll Lisinopril-Mepha abgesetzt
werden.
Die Behandlung soll während 6 Wochen fortgesetzt werden. Patienten, bei denen sich Symptome
einer Herzinsuffizienz manifestieren, sollen die Therapie mit Lisinopril-Mepha fortsetzen (siehe
«Dosierung/Anwendung bei Stauungsherzinsuffizienz»).
Lisinopril-Mepha ist mit intravenösem oder transdermalem Glyceroltrinitrat kompatibel.
Mikroalbuminurie bei Diabetes-mellitus-Patienten
Bei normotonen insulinabhängigen Diabetes-mellitus-Patienten mit Mikroalbuminurie beträgt die
Dosis 10 mg Lisinopril-Mepha einmal täglich verabreicht. Diese Dosis kann, falls nötig, auf 20 mg
einmal täglich erhöht werden, um einen diastolischen Blutdruck (sitzend) von <75 mmHg zu
erreichen.
Bei hypertonen insulinunabhängigen Diabetes-mellitus-Patienten mit Mikroalbuminurie gilt
ebenfalls das erwähnte Dosierungsschema, um einen diastolischen Blutdruck (sitzend) von <90
mmHg zu erzielen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Pädiatrie
Bei hypertonischen Kindern und Jugendlichen 6–16 Jahre sind beschränkte Daten zur Wirksamkeit,
Sicherheit und Pharmakokinetik vorhanden (siehe «Eigenschaften/Wirkungen» und
«Pharmakokinetik»).
Die empfohlene Anfangsdosierung beträgt einmal täglich 2,5 mg bei Patienten 20–<50 kg KG und
einmal täglich 5 mg bei Patienten ≥50 kg KG. Die Dosierung sollte individuell angepasst werden:
maximal 20 mg pro Tag bei Patienten 20–<50 kg KG bzw. maximal 40 mg pro Tag bei Patienten
≥50 kg KG. Dosen über 40 mg pro Tag wurden bei Kindern und Jugendlichen nicht geprüft.
Lisinopril-Mepha wird nicht empfohlen bei Kindern <6 Jahren oder bei Kindern und Jugendlichen
mit schwerer Nierenschädigung (GFR <30 ml/min/1,73 m²).
Ältere Patienten
In den klinischen Studien wurden keine altersabhängigen Veränderungen hinsichtlich Wirksamkeit
oder Sicherheitsprofil von Lisinopril beobachtet. Wenn fortgeschrittenes Alter aber mit einer
verminderten Nierenfunktion einhergeht, sollten die in der Tabelle gegebenen Richtlinien (siehe
«Dosierungsanpassung bei Niereninsuffizienz») für die Initialdosis Lisinopril-Mepha angewendet
werden. Danach ist die Dosierung gemäss der Blutdruckreaktion zu bestimmen.
Patienten unter diuretischer Therapie
Nach Beginn der Behandlung mit Lisinopril-Mepha kann eine symptomatische Hypotonie auftreten,
vor allem bei Patienten unter Diuretikatherapie. Deshalb ist in Fällen, wo ein Volumen- und/oder
Salzmangel vorliegt, Vorsicht geboten. Das Diuretikum ist 2-3 Tage vor Behandlungsbeginn mit
Lisinopril-Mepha abzusetzen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Falls nötig, kann
die Diuretikabehandlung in der Folge wieder aufgenommen werden.
Bei Hypertonikern, bei denen das Diuretikum nicht abgesetzt werden kann, sollte die Therapie mit
Lisinopril-Mepha mit einer Dosis von 5 mg begonnen werden. Die spätere Dosierung richtet sich
nach der Blutdruckreaktion.
Dosierungsanpassung bei Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist die Dosierung von der Kreatinin-Clearance abhängig:
Kreatininclearance (ml/min)
Initialdosis (mg/Tag)
31-80 ml/min
5-10 mg
10-30 ml/min
2,5-5 mg
<10 ml/min
(einschliesslich
Dialysepatienten)**
2,5 mg*
* Dosierung und/oder Verabreichungshäufigkeit sollten dem Ansprechen des Blutdrucks angepasst
werden.
** Siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen - Patienten unter Hämodialyse».
Die Dosierung kann erhöht werden bis der Blutdruck unter Kontrolle ist oder bis zu einer
Maximaldosis von 40 mg täglich.
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit auf den Wirkstoff oder einen der Hilfsstoffe. Patienten mit hereditärem oder
idiopathischem Angioödem oder bei denen sich unter einer früheren Behandlung mit einem ACE-
Hemmer oder einem Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten eine anaphylaktische/anaphylaktoide
Reaktion oder ein angioneurotisches Ödem entwickelt hatte.
Während einer Schwangerschaft (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern bzw. Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten mit
Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter
Nierenfunktion (GFR <60 ml/min/1,73 m2 ) kontraindiziert.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Symptomatische Hypotonie
Bei unkomplizierten Fällen mit Hypertonie wurde selten eine symptomatische Hypotonie mit
Lisinopril beobachtet. Bei hypertensiven Patienten mit Volumenmangel, beispielsweise infolge
Diuretikatherapie, kochsalzarmer Diät, Dialyse, Durchfall oder Erbrechen (siehe «Interaktionen» und
«Unerwünschte Wirkungen») ist eine Hypotonie wahrscheinlicher. Auch bei Patienten, die an einer
Stauungsherzinsuffizienz mit oder ohne Niereninsuffizienz leiden, wurde eine Hypotonie beobachtet.
Sie ist wahrscheinlicher bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz schwereren Grades, die man an der
Einnahme hochdosierter Schleifendiuretika, dem Auftreten von Hyponatriämie oder funktioneller
Niereninsuffizienz erkennen kann.
Bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für eine symptomatische Hypotonie muss der
Therapiebeginn und die Dosisanpassung unter strenger medizinischer Überwachung erfolgen.
Entsprechende Überlegungen gelten für Patienten mit ischämischer Herzerkrankung oder
zerebrovaskulärer Krankheit, bei denen ein übermässiger Blutdruckabfall zu einem Herzinfarkt oder
Hirnschlag führen könnte.
Sollte eine Hypotonie auftreten, muss sich der Patient hinlegen und es ist nötigenfalls eine Infusion
mit physiologischer Kochsalzlösung intravenös zu verabreichen. Eine vorübergehende hypotensive
Reaktion stellt jedoch keine Kontraindikation für eine Weiterführung der Therapie mit Lisinopril-
Mepha dar; sie kann gewöhnlich ohne Schwierigkeiten fortgesetzt werden, sobald der Blutdruck
nach der Volumenexpansion wieder angestiegen ist.
Lisinopril-Mepha sollte bei Patienten mit Aortenstenose oder hypertropher Kardiomyopathie nur mit
Vorsicht verabreicht werden.
Bei manchen Patienten mit Stauungsherzinsuffizienz und normalem oder niedrigem Blutdruck kann
unter Lisinopril-Mepha eine zusätzliche Senkung des systemischen Blutdrucks erfolgen. Diese
Wirkung ist vorhersehbar und gewöhnlich ist es nicht nötig, deswegen die Therapie abzusetzen. Falls
die Hypotonie symptomatisch wird, muss die Dosis reduziert oder Lisinopril-Mepha eventuell
abgesetzt werden.
«Duale Blockade» des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems
Siehe Rubrik «Interaktionen».
Hypotonie bei akutem Herzinfarkt
Wenn bei Patienten durch die Gabe eines Vasodilatators eine ernsthafte hämodynamische
Verschlechterung zu erwarten ist, darf eine Behandlung mit Lisinopril-Mepha nicht begonnen
werden. Dies sind z.B. Patienten mit einem systolischen Blutdruck von ≤100 mmHg oder mit
kardiogenem Schock.
Während den ersten 3 Tagen nach Infarkt soll die Dosis reduziert werden, falls der systolische
Blutdruck ≤120 mmHg ist. Falls der systolische Wert auf ≤100 mmHg fällt, soll die Dosis auf 5 mg,
zeitweise sogar auf 2,5 mg gesenkt werden. Hält die Hypotonie an (systolischer Blutdruck ≤90
mmHg während mehr als 1 Stunde), soll Lisinopril-Mepha abgesetzt werden.
Chirurgie/Anästhesie
Bei grossen chirurgischen Eingriffen oder während der Narkose mit Mitteln, die Hypotonie
hervorrufen, kann Lisinopril-Mepha die Angiotensin-II-Bildung blockieren, die sekundär auf die
kompensatorische Renin-Freisetzung hin erfolgt. Falls eine Hypotonie auftritt und angenommen
wird, dass sie auf diesem Mechanismus beruht, kann sie durch Volumenexpansion korrigiert werden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit Stauungsherzinsuffizienz kann eine nach dem Behandlungsbeginn mit ACE-
Hemmern auftretende Hypotonie zu einer weiteren Einschränkung der Nierenfunktion führen, wobei
fallweise ein akutes, meist reversibles Nierenversagen beobachtet wurde.
Unter der Therapie mit ACE-Hemmern traten bei gewissen Patienten mit bilateraler
Nierenarterienstenose oder einer Stenose der Arterie einer Einzelniere Erhöhungen der Blutharnstoff-
und Serumkreatininwerte auf, die aber bei Abbruch der Behandlung reversibel waren. Besonders
wahrscheinlich ist dies bei Patienten mit Niereninsuffizienz, inklusive pädiatrischen Patienten. Bei
Patienten, die zusätzlich an einer renovaskulären Hypertonie leiden, ist die Gefahr einer schweren
Hypotonie oder einer Niereninsuffizienz erhöht. Bei diesen Patienten muss der Therapiebeginn unter
strenger medizinischer Überwachung mit niederen Dosen und sorgfältiger Dosis-Titration erfolgen.
Da eine Diuretikatherapie eine zusätzliche Belastung darstellen kann, sind entsprechende
Arzneimittel abzusetzen. Die Nierenfunktion muss während den ersten Wochen der Lisinopril-
Mepha-Therapie überwacht werden.
Bei manchen Hypertonikern ohne Anzeichen einer bestehenden renovaskulären Erkrankung kam es
zu einem gewöhnlich geringfügigen und vorübergehenden Anstieg von Blutharnstoff und
Serumkreatinin, besonders wenn Lisinopril zusammen mit einem Diuretikum verabreicht wurde.
Dies ist bei Patienten mit vorbestehender Nierenschädigung wahrscheinlicher. Eine Reduktion der
Dosis von Lisinopril-Mepha und/oder das Absetzen des Diuretikums oder von Lisinopril-Mepha
können erforderlich sein.
Bei Patienten mit akutem Herzinfarkt und einer renalen Dysfunktion (Serumkreatinin >177 µmol/l
und/oder Proteinurie >500 mg/24 h) soll eine Therapie mit Lisinopril-Mepha nicht initiiert werden.
Falls eine renale Dysfunktion im Verlaufe der Behandlung auftritt (Serumkreatinin >265 µmol/l oder
eine Verdoppelung im Vergleich zum Wert vor der Behandlung), soll der Arzt einen
Therapieabbruch in Betracht ziehen.
Überempfindlichkeit/Angioneurotisches Ödem
Bei Patienten, die mit ACE-Hemmern - Lisinopril eingeschlossen - behandelt wurden, sind
gelegentlich angioneurotische Ödeme des Gesichtes, der Extremitäten, der Lippen, Zunge, Glottis
und/oder des Larynx beobachtet worden. Diese können jederzeit während der Therapie auftreten.
Lisinopril-Mepha sollte in diesen Fällen abgesetzt und der Patient sorgfältig überwacht und nicht
entlassen werden, bis die Schwellung verschwunden ist.Auch bei den Patienten, bei denen nur die
Zunge angeschwollen ist (ohne Atemnot), ist unter Umständen eine längere Beobachtung nötig, da
die Behandlung mit Antihistaminika und Kortikosteroiden möglicherweise nicht ausreichend
wirksam ist.
Sehr selten wurde über Todesfälle wegen eines Angioödems im Bereich des Larynx oder der Zunge
berichtet. Es ist wahrscheinlich, dass Patienten, bei denen die Zunge, die Glottis oder der Larynx
betroffen sind, einen Verschluss der Atemwege erleiden, insbesondere wenn diese eine Operation im
Bereich der Atemwege in ihrer Anamnese aufweisen. In diesen Fällen sollte sofort eine
Notfallbehandlung eingeleitet werden. Diese kann aus der Verabreichung von Adrenalin und/oder
dem Freihalten der Atemwege bestehen.
Der Patient sollte medizinisch streng überwacht werden (evtl. Hospitalisierung) bis die Symptome
vollständig und andauernd abgeklungen sind.
ACE-Hemmer rufen bei der schwarzen Bevölkerung häufiger angioneurotische Ödeme herbei, als
bei der nicht-schwarzen Bevölkerung. Patienten, welche ein Angioödem ohne Zusammenhang mit
einer ACE-Hemmer–Therapie in ihrer Anamnese aufweisen, könnten einem höheren Risiko
ausgesetzt sein, dass durch die Therapie mit einem ACE-Hemmer ein Angioödem ausgelöst würde
(siehe «Kontraindikationen»).
Einige Arzneimittel wie mTOR (mammalian target of rapamycin)-Hemmer, NEP (neutral
endopeptidase) - Hemmer oder gewebespezifischer Plasminogenaktivator können das Risiko für ein
Angioödem erhöhen, wenn sie zusammen mit einem ACE-Hemmer angewendet werden (siehe
«Interaktionen»).
Desensibilisierung
Bei Patienten, welche ACE-Hemmer einnehmen und sich einer Desensibilisierung (z.B. mit
Hymenoptera-Gift) unterziehen, können anaphylaktoide Reaktionen beobachtet werden. Bei den
gleichen Patienten verschwanden diese Erscheinungen, wenn die ACE-Hemmer-Therapie zeitweise
unterbrochen wurde; bei unbeabsichtigter Reexposition waren sie wieder feststellbar. Lisinopril-
Mepha muss daher abgesetzt werden, bevor mit einer Desensibilisierungstherapie begonnen wird. In
solchen Fällen darf Lisinopril-Mepha überdies nicht durch einen Betablocker ersetzt werden. Selten
kann es auch nach Insektenstichen zu anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Diabetiker
Bei Diabetikern, die mit oralen Antidiabetika oder Insulin behandelt werden, sollte während des
ersten Monats einer Behandlung mit Lisinopril-Mepha der Blutzuckerspiegel eng überwacht werden
(siehe «Interaktionen»).
Patienten unter Hämodialyse
Bei Patienten, die sich gewissen Hämodialyse-Verfahren unterziehen müssen (z.B. mit High-Flux-
Membran AN 69; LDL-Apherese mit Dextransulfat) und die gleichzeitig mit einem ACE-Hemmer
behandelt worden sind, wurden anaphylaktoide Reaktionen beobachtet. Bei diesen Patienten sollten
andere Membrantypen oder ein Antihypertonikum einer anderen Substanzklasse in Betracht gezogen
werden.
Rasse
ACE-Hemmer rufen bei der schwarzen Bevölkerung häufiger angioneurotische Ödeme herbei, als
bei der nicht-schwarzen Bevölkerung.
ACE-Hemmer zeigen bei schwarzen hypertensiven Patienten einen geringeren Effekt auf die
Blutdrucksenkung, als bei nicht schwarzen Patienten.
Husten
Husten wurde im Zusammenhang mit der Anwendung von ACE-Hemmern beobachtet.
Charakteristisch ist ein unproduktiver, resistenter Husten, der nach Absetzen der Therapie reversibel
ist. Bei der Differentialdiagnose des Hustens sollte die ACE-Hemmer-Therapie berücksichtigt
werden.
Kaliumzusätze und kaliumsparende Diuretika (siehe «Interaktionen»).
Interaktionen
Arzneimittel die das Risiko für ein Angioödem erhöhen können
Die gleichzeitige Behandlung mit ACE-Hemmern und mTOR (mammalian target of rapamycin)-
Hemmern (z.B. Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus), NEP (neutral endopeptidase) - Hemmern
(z.B. Racecadotril) oder gewebespezifischem Plasminogenaktivator (z.B. Alteplase) kann das Risiko
für ein Angioödem erhöhen.
Diuretika
Bei zusätzlicher Verabreichung eines Diuretikums zur Therapie mit Lisinopril-Mepha wird
gewöhnlich eine additive antihypertensive Wirkung erreicht. Patienten, die bereits Diuretika erhalten
und besonders jene, die erst am Beginn der diuretischen Therapie stehen, können auf die zusätzliche
Gabe von Lisinopril-Mepha gelegentlich mit einer übermässigen Blutdrucksenkung reagieren. Dem
Risiko auftretender symptomatischer Hypotonie unter Lisinopril-Mepha kann durch Absetzen des
Diuretikums vor Beginn der Behandlung mit Lisinopril-Mepha entgegengewirkt werden (siehe
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Antidiabetika
Epidemiologische Studien haben darauf hingedeutet, dass die gleichzeitige Verabreichung von ACE-
Hemmern und antidiabetischer Arzneimittel (Insuline, orale Antidiabetika) eine verstärkte Senkung
des Blutzuckerspiegels mit einem Hypoglykämierisiko verursachen kann. Dieser Effekt scheint
häufiger während der ersten Wochen einer gleichzeitigen Therapie sowie bei Patienten mit
beeinträchtigter Nierenfunktion aufzutreten.
Kaliumzusätze, kaliumsparende Mittel oder Kalium enthaltende Ersatzsalze und andere Arzneimittel,
die den Kaliumserumspiegel erhöhen können
Obwohl in den klinischen Studien das Serumkalium gewöhnlich innerhalb des Normbereichs blieb,
trat in einigen Fällen eine Hyperkaliämie auf.
Zu den Risikofaktoren für das Auftreten einer Hyperkaliämie gehören Niereninsuffizienz, Diabetes
mellitus und die gleichzeitige Verabreichung von kaliumsparenden Diuretika (z.B. Spironolacton,
Triamteren oder Amilorid), Kaliumzusätzen oder Kalium enthaltenden Ersatzsalzen und andere
Arzneimittel, die den Kaliumserumspiegel erhöhen können (z.B. Heparin, Cotrimoxazol).
Die Gabe von Kaliumzusätzen, kaliumsparenden Diuretika oder Kalium enthaltenden Ersatzsalzen
und andere Arzneimittel, die den Kaliumserumspiegel erhöhen können kann besonders bei Patienten
mit eingeschränkter Nierenfunktion zu einem signifikanten Anstieg des Serumkaliums führen.
Falls die gleichzeitige Anwendung von Lisinopril-Mepha und irgendwelchen der obenerwähnten
Mittel angezeigt scheint, so sollte dies mit Vorsicht und oft wiederholten Serumkalium-Kontrollen
geschehen.
Wird Lisinopril-Mepha zusammen mit einem Kalium ausschwemmenden Diuretikum gegeben, kann
die diuretikainduzierte Hypokaliämie gebessert werden.
Lithium
Lithium sollte nicht zusammen mit ACE-Hemmern kombiniert werden, da diese die renale Lithium-
Clearance herabsetzen und dadurch das Risiko der Lithiumtoxizität besteht. Deshalb sollen bei
gleichzeitiger Verabreichung von Lithiumsalzen die Lithium-Blutspiegel sorgfältig überprüft
werden.
Gold
Bei Patienten mit einer ACE-Hemmer Therapie wurde häufiger über vasomotorische Reaktionen
(Symptome von Erweiterungen der Blutgefässe einschliesslich Wallung, Nausea, Schwindel und
Hypotonie, welche sehr schwerwiegend sein können) nach Injektionen von einspritzbarem Gold
(z.B. Natriumaurothiomalat) berichtet.
Andere Antihypertensiva
Eine Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung kann bei gleichzeitiger Verabreichung mit
anderen Antihypertensiva beobachtet werden. Ganglienblocker oder Blocker der adrenergen
Neuronen dürfen in Kombination mit Lisinopril nur unter strenger Kontrolle des Patienten
angewendet werden.
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-
Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und eine Abnahme
der Nierenfunktion (einschliesslich eines akuten Nierenversagens) erhöht. Eine duale Blockade des
RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-
Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen (siehe Rubrik «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur
unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von
Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer
Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.
Begleitmedikation
Indometacin kann die antihypertensive Wirksamkeit von gleichzeitig verabreichtem Lisinopril-
Mepha vermindern.
Bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion kann die gleichzeitige Einnahme von Lisinopril
und nicht steroidalen Antirheumatika eine Verschlechterung der Nierenfunktion herbeiführen.
Lisinopril-Mepha wurde zusammen mit Nitraten verwendet, ohne dass klinisch signifikante
unerwünschte Wirkungen eingetreten wären.
Schwangerschaft/Stillzeit
Das Arzneimittel hat schädliche pharmakologische Wirkungen auf die Schwangerschaft und/oder
den Fetus bzw. das Neugeborene.
Während der Schwangerschaft ist Lisinopril-Mepha kontraindiziert. Ist eine Schwangerschaft geplant
oder bestätigt, soll so schnell wie möglich ein Wechsel auf eine alternative Therapie initiiert werden.
Es gibt keine kontrollierten Studien mit ACE-Hemmern bei schwangeren Frauen. Es gibt eine
limitierte Anzahl Fälle von Exposition während dem ersten Trimester, die nicht mit den unter
«Fetotoxizität» beschriebenen Malformationen einhergingen.
Eine retrospektive epidemiologische Studie wies darauf hin, dass eine mütterliche Exposition mit
einem ACE-Hemmer während des ersten Trimesters der Schwangerschaft zu einem erhöhten Risiko
von Fehlbildungen führen kann, insbesondere der Herz- und Gefässsysteme sowie des Zentralen
Nervensystems.
Neugeborene sollten sorgfältig bezüglich Hypotonie, Oligurie und Hyperkaliämie überwacht werden.
Lisinopril, das die Placentaschranke passiert, wurde z.T. erfolgreich durch Peritonealdialyse aus dem
Neugeborenen-Kreislauf entfernt. Theoretisch könnte dies auch durch eine Austauschtransfusion
erreicht werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Lisinopril beim Menschen in die Muttermilch ausgeschieden wird. Lisinopril
wird bei Ratten in die Muttermilch ausgeschieden. Während der Anwendung von Lisinopril-Mepha
soll nicht gestillt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Da Schwindel und Müdigkeit auftreten können, kann Lisinopril-Mepha einen Einfluss auf die
Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, haben. Dies gilt vor allem zu Beginn der
Behandlung sowie beim gleichzeitigen Genuss von Alkohol.
Unerwünschte Wirkungen
Daten aus klinischen Studien zeigen, dass das Sicherheitsprofil von Lisinopril bei hypertensiven
Kindern und Jugendlichen vergleichbar ist mit dem von Erwachsenen.
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden im Zusammenhang mit einer Behandlung mit
Lisinopril oder anderen ACE-Hemmern beobachtet:
Folgende Häufigkeitsangaben werden verwendet:
Sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1000, <1/100), selten (>1/10'000,
<1/1000), sehr selten (<1/10'000) einschliesslich vereinzelter Berichte.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: erniedrigter Hämoglobinwert, erniedrigter Hämatokritwert, Erhöhung des Serum-Bilirubins.
Sehr selten: Knochenmarkdepression, Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie,
Agranulozytose, hämolytische Anämie.
Erkrankungen des Immunsystems
Unbekannt: anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktion.
Endokrine Erkrankungen
Selten: unangemessene Sekretion des antidiuretischen Hormons.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Anorexie, Hyperkaliämie, Hyperurikämie.
Selten: Hyponaträmie, Gicht.
Sehr selten: Hypoglykämie.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Stimmungsschwankungen, Depression, Schlaflosigkeit, Schlafstörungen,
Halluzinationen.
Selten: Verwirrtheit.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindelgefühl, Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Parästhesien, Vertigo, Geschmacksstörungen.
Selten: Synkope, Störungen des Geruchsinnes.
Gefässerkrankungen
Häufig: orthostatische Beschwerden (inkl. Hypotonie), Rhythmusstörungen.
Gelegentlich: Myokardinfarkt oder zerebrovaskulärer Insult, möglicherweise als Folge übermässiger
Hypotonie bei Hochrisikopatienten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»),
Palpitationen, Tachykardie, Angina pectoris.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Husten.
Gelegentlich: Rhinitis, Dyspnoe, Halsentzündung und Heiserkeit, Bronchitis.
Selten: Pneumonie.
Sehr selten: Bronchospasmus, Sinusitis.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Diarrhöe, Erbrechen.
Gelegentlich: Übelkeit, Abdominalschmerzen, Verdauungsstörungen wie Dyspepsie.
Selten: Mundtrockenheit, Verstopfung.
Sehr selten: Pankreatitis, intestinales Angioödem, Stomatitis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Erhöhung der Leberenzyme.
Sehr selten: hepatozelluläre oder cholestatische Hepatitis, Gelbsucht, Leberversagen.
Sehr selten wurde berichtet, dass sich bei einigen Patienten das unerwünschte Auftreten einer
Hepatitis zu einem Leberversagen weiterentwickelte. Patienten unter Lisinopril-Mepha, die eine
Gelbsucht entwickeln oder die eine markante Erhöhung der Leberenzyme aufweisen, sollen die
Therapie mit Lisinopril-Mepha abbrechen und eine angemessene medizinische Betreuung erhalten.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Exanthem, Pruritus, angioneurotisches Ödem von Gesicht, Extremitäten, Lippen,
Zunge, Glottis und/oder Larynx (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Selten: Urticaria, Alopezie, Psoriasis.
Sehr selten: Diaphorese, Pemphigus, toxisch epidermale Nekrolyse, Stevens Johnson Syndrom,
Erythema multiforme, Dermatitis exfoliativa, kutanes Pseudolymphom.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Nierenstörungen.
Gelegentlich: Erhöhung des Serumkreatinins.
Selten: Urämie, akutes Nierenversagen.
Sehr selten: Oligurie/Anurie.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Impotenz.
Allgemeine Erkrankungen
Gelegentlich: Müdigkeit, Asthenie, Thoraxschmerzen.
Ein Komplex von Symptomen, welcher Fieber, Tinnitus, Gicht, Geschmacksbeeinträchtigung,
Sehstörungen, Vaskulitis, Myalgie, Arthralgie/Arthritis, positive antinukleare Antikörper, erhöhte
Erythrozytensedimentation, Eosinophilie und Leukozytose einschliessen kann, wurde beschrieben.
Hautausschläge, Lichtempfindlichkeit oder andere dermatologische Manifestationen können dabei
auftreten.
Überdosierung
Es liegen keine Berichte von Überdosierungen beim Menschen vor. Die markantesten Auswirkungen
einer Überdosierung wären ausgeprägte Hypotonie, Elektrolytstörungen und eine Niereninsuffizienz.
Bei Überdosierung soll der Patient medizinisch sehr streng überwacht werden. Allfällige
therapeutische Massnahmen richten sich nach dem Schweregrad der auftretenden Symptome. Auf
jeden Fall sollte man versuchen die Absorption zu verhindern und die Elimination zu beschleunigen.
Falls eine schwerwiegende Hypotonie auftritt, sollte der Patient schockgelagert werden und eine
intravenöse Kochsalzlösung möglichst schnell verabreicht werden. Eine Behandlung mit Angiotensin
II (falls verfügbar) sollte in Erwägung gezogen werden. ACE-Hemmer können mittels Hämodialyse
aus dem Kreislauf entfernt werden. Dabei ist zu beachten, dass die Verwendung einer «High-Flux»
Membran aus Polyacrylnitril vermieden werden sollte. Serumelektrolyte und Kreatininwerte sollten
regelmässig kontrolliert werden.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: C09AA03
Lisinopril ist ein Peptidyldipeptidase-Hemmer. Es hemmt das Angiotensin Converting Enzym
(ACE), welches die Umformung von Angiotensin I in Angiotensin II, einem vasokonstriktorisch
wirksamen Peptid, katalysiert. Angiotensin II stimuliert auch die Aldosteronsekretion in der
Nebennierenrinde. Die Hemmung des ACE führt zu einer tieferen Angiotensin-II-Konzentration, was
eine Vasodilatation und eine verminderte Aldosteronsekretion hervorruft. Letzteres resultiert in
einem Anstieg des Serumkaliums.
Obwohl angenommen wird, dass Lisinopril den Blutdruck in erster Linie durch die Hemmung des
Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems senkt, konnte auch eine antihypertensive Wirkung bei
Hypertonikern mit tiefen Renin-Werten festgestellt werden. ACE ist identisch mit der Kininase II,
einem Enzym, welches Bradykinin abbaut. Es ist noch nicht geklärt, ob erhöhte Konzentrationen des
Bradykinins, eines potenten vasodilatatorisch wirksamen Peptids, für die therapeutische Wirkung
von Lisinopril mitverantwortlich sind.
Es ist bekannt, dass ACE im Endothel vorkommt und bei Diabetikern eine erhöhte ACE-Aktivität
festgestellt werden kann. Die gesteigerte ACE-Aktivität, welche die Bildung von Angiotensin II und
den Abbau von Bradykinin katalysiert, führt zu einer Verschlimmerung der durch Hyperglykämie
hervorgerufenen Endothelschäden. ACE-Hemmer, einschliesslich Lisinopril, hemmen sowohl die
Bildung von Angiotensin II als auch den Abbau von Bradykinin und verbessern dadurch die
endotheliale Dysfunktion.
Die Wirkung von Lisinopril auf die renale Albuminausscheidung bei Diabetikern wird einerseits
durch die Blutdrucksenkung andererseits durch einen direkten Mechanismus auf das renale Gewebe
herbeigeführt.
In einer doppelblinden, randomisierten, placebo-kontrollierten, Parallelgruppen-Studie (Euclid) bei
530 normotonen Typ 1 Diabetikern fand sich nach 2 Jahren Behandlung mit Lisinopril ein
signifikanter Unterschied der Albuminausscheidungsrate im Vergleich zu Placebo (Differenz 2,2
µg/ml; p=0,03). Dabei zeigte sich der grösste Effekt bei Patienten, welche bei Behandlungsbeginn
eine Mikroalbuminurie aufwiesen.
Bei 335 Hypertonikern mit Diabetes und beginnender Nephropathie charakterisiert durch
Mikroalbuminurie wurde in einer doppelblinden, randomisierten Multizenter-Studie (Brilliant)
Lisinopril mit einem Calciumantagonisten verglichen. Die Verabreichung von 10 bis 20 mg
Lisinopril einmal täglich während 12 Monaten reduzierte den systolischen/diastolischen Blutdruck
um 13/10 mmHg und die Albuminexkretionsrate im Urin um 40%. Im Vergleich zum
Calciumantagonisten reduzierte Lisinopril die Albuminexkretionsrate signifikant mehr. Es liegen
keine Erfahrungen bei Patienten mit manifester Albuminurie oder Niereninsuffizienz vor.
In der GISSI-3-Studie erhielten 19'394 Patienten innerhalb von 24 Stunden nach einem akuten
Herzinfarkt Lisinopril und/oder Nitroglycerin (alleine oder in Kombination) resp. Placebo. Nach 6
Wochen Behandlung zeigte Lisinopril eine statistische signifikante Risikoreduktion (RR) für
Mortalität von 11% gegenüber der Kontrollgruppe (p= 0,03, absolute RR: 0,8%).
Die Risikoreduktion mit Nitroglycerin bzw. Lisinopril war nicht signifikant, aber die Kombination
von Nitroglycerin und Lisinopril bewirkte eine signifikante Risikoreduktion für Mortalität um 17%
gegenüber der Kontrollgruppe (p= 0,02, absolute RR: 1,2%).
In der Subgruppe der älteren Patienten (>70 Jahre) und der Frauen, wurde ein signifikanter Nutzen
beim kombinierten Endpunkt für Mortalität und kardiale Funktion beobachtet. Der kombinierte
Endpunkt für alle Patienten wie auch der Hochrisiko-Subgruppen zeigte nach 6 Monaten einen
signifikanten Nutzen für die während 6 Wochen mit Lisinopril oder Lisinopril plus Nitroglycerin
behandelten Patienten (p= 0,03, absolute RR 1,2%).
In einer klinischen Studie mit 115 hypertensiven Kindern und Jugendlichen 6–16 Jahre erhielten
Patienten mit <50 kg KG einmal täglich 0,625 mg, 2,5 mg oder 20 mg Lisinopril. Patienten mit
≥50 kg KG erhielten einmal täglich 1,25 mg, 5 mg oder 40 mg. Nach 2 Wochen, während denen
Lisinopril einmal täglich verabreicht worden war, senkte Lisinopril den Blutdruck dosisabhängig und
zeigte eine konsistente antihypertensive Wirkung bei Dosen ≥1,25 mg.
Dieser Effekt wurde während einem Therapieabbruch bestätigt. Der diastolische Blutdruck erhöhte
sich um 9 mmHg mehr bei Patienten unter Placebo, als bei Patienten, die eine mittlere oder hohe
Dosis Lisinopril erhalten hatten. Der dosisabhängige antihypertensive Effekt von Linsiopril war
konsistent in mehreren demographischen Untergruppen wie Alter, Tanner-Stadium, Geschlecht und
Rasse.
Pharmakokinetik
Absorption
Nach der oralen Verabreichung von Lisinopril wurden maximale Serumkonzentrationen innerhalb
ca. 7 Stunden erreicht. Bei Patienten mit akutem Herzinfarkt werden die maximalen
Serumkonzentrationen tendenziell etwas später erreicht. Aufgrund der im Urin wiedergefundenen
Substanzmengen beträgt die relative Absorption von Lisinopril rund 25%, mit einer
interindividuellen Variabilität von 6-60% bei allen untersuchten Dosen (5-80 mg). Die absolute
Bioverfügbarkeit ist bei Patienten mit Herzinsuffizienz im Vergleich zu Herzgesunden um ungefähr
13% reduziert (ca. 16% im Vergleich zu ca. 29%). Die Nahrungsaufnahme hat keinen Einfluss auf
die Resorption im Gastrointestinaltrakt.
Distribution
Eine Bindung von Lisinopril an andere Plasmaproteine als das ACE wurde nicht festgestellt. Studien
an Ratten haben gezeigt, dass Lisinopril die Blut-Hirn-Schranke in geringem Masse passiert.
Humandaten liegen nicht vor.
Metabolismus
Lisinopril wird nicht metabolisiert.
Elimination
Lisinopril wird vollständig und unverändert im Urin ausgeschieden. Nach mehrfachen Dosen
berechnet sich die effektive Kumulations-Halbwertszeit auf 12,6 Stunden. Bei Gesunden beträgt die
Lisinopril-Clearance rund 50 ml/min. Der Abfall der Serumkonzentrationen weist eine verlängerte
Terminalphase auf, welche jedoch nicht zu einer Kumulierung führt. Diese Terminalphase spiegelt
die wahrscheinlich gesättigte Bindung an das ACE wider und ist nicht dosisabhängig.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Niereninsuffizienz
Bei einer verminderten Nierenfunktion nimmt die Elimination von Lisinopril ab, da es renal
ausgeschieden wird. Dies wird jedoch erst dann klinisch relevant, wenn die glomeruläre
Filtrationsrate unter 30 ml/min abfällt. Bei einer Kreatininclearance von 30–80 ml/min war die
mittlere AUC um nur 13% erhöht, während bei einer Kreatininclearance von 5–30 ml/min die
mittlere AUC 4–5 mal erhöht war.
Lisinopril kann mittels Dialyse aus dem Kreislauf entfernt werden. Während einer 4-stündigen
Hämodialyse sind die Lisinoprilkonzentrationen im Durchschnitt um 50% gesunken, mit einer
Dialysen-Clearance zwischen 40 und 55 ml/min.
Leberinsuffizienz
Eine verminderte Leberfunktion bei zirrhotischen Patienten resultierte in einer verminderten
Absorption von Lisinopril (ungefähr 30%, bestimmt durch Wiederfindung im Urin). Wegen der
erniedrigten Clearance ist jedoch die Exposition um ungefähr 50% erhöht, verglichen mit gesunden
Personen.
Herzinsuffizienz
Patienten mit Herzinsuffizienz haben eine grössere Lisinopril-Exposition als Gesunde (im
Durchschnitt ist die AUC um 125% erhöht), aber basierend auf der Urin-Wiederfindungsrate von
Lisinopril ist die Absorption im Vergleich zu Herzgesunden um ungefähr 13% reduziert (ca. 16% im
Vergleich zu ca. 29%).
Kinder und Jugendliche
Das pharmakokinetische Profil von Lisinopril wurde bei 29 Kindern und Jugendlichen 6–16 Jahre
mit einer GFR ≥30 ml/min/1,73 m² untersucht.
Die tmax im Steadystate beträgt 6 Stunden, die Bioverfügbarkeit ca. 28%. Diese Werte sind ähnlich
denen von Erwachsenen.
Die orale Clearance bei Kindern mit 30 kg KG beträgt 10 l/h und steigt proportional zur
Nierenfunktion an.
Ältere Patienten
Ältere Patienten (65 Jahre und älter) haben höhere Blutspiegel und höhere AUC-Werte als jüngere
Patienten.
Präklinische Daten
Präklinische Daten basierend auf konventionellen Studien (allgemeine Pharmakologie, Toxizität
nach wiederholter Verabreichung, Genotoxizität, Kanzerogenität) zeigten keine speziellen Risiken
für den Menschen.
Es wurde gezeigt, dass die Klasse der ACE-Hemmer unerwünschte Wirkungen auf die späte fetale
Entwicklung hervorrufen kann. Dies kann zu fetalem Tod und congenitalen Fehlbildungen, die vor
allem den Schädel betreffen, führen. Es wurde auch über Fetotoxizität, intrauterine
Wachstumsverzögerung und offenen Ductus arteriosus berichtet. Diese Entwicklungsanomalien
scheinen zum einen Teil auf eine direkte Wirkung der ACE-Hemmer auf das fetale Renin-
Angiotensin-System und zum anderen Teil auf eine Ischämie (resultierend aus einer mütterlichen
Hypotonie, einem erniedrigten Blutfluss zwischen Fetus und Plazenta sowie einer erniedrigten
Zufuhr von Sauerstoff resp. Nährstoffen zum Fetus) zurückzuführen sein.
Sonstige Hinweise
Inkompatibilitäten
«High-Flux»-Dialyse-Filter: siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C in der Originalverpackung lagern. Für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Zulassungsnummer
56777 (Swissmedic).
Packungen
Lisinopril-Mepha 5 mg Tabletten (mit Bruchkerbe, teilbar): OP 30, OP 100 [B]
Lisinopril-Mepha 10 mg Tabletten (mit Bruchkerbe, teilbar): OP 30, OP 100 [B]
Lisinopril-Mepha 20 mg Tabletten (mit Bruchkerbe, teilbar): OP 30, OP 100 [B]
Zulassungsinhaberin
Mepha Pharma AG, Basel.
Stand der Information
November 2017.
Interne Versionsnummer: 8.2