Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Information für Patientinnen und Patienten
Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen.
Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere
Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen
das Arzneimittel schaden.
Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.
Lamisil® Tabletten
Novartis Pharma Schweiz AG
Was ist Lamisil und wann wird es angewendet?
Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin
Lamisil Tabletten enthalten den Wirkstoff Terbinafin, der zur Gruppe der Pilzmittel (Antimykotika)
gehört. Lamisil Tabletten werden zur Behandlung von Pilzinfektionen der Haut, Haare und Nägel auf
Verschreibung des Arztes oder der Ärztin eingenommen.
Was sollte dazu beachtet werden?
Für eine erfolgreiche Behandlung der Pilzinfektionen sollten Sie einige Regeln beachten:
·An Kleidungsstücken, die mit der erkrankten Haut in Kontakt kommen, können die Erreger der
Pilzerkrankungen haften bleiben. Deshalb sollten Sie diese Kleidungsstücke täglich wechseln.
·Eine normale und vor allem trockene Haut ist der beste Schutz vor Pilzinfektionen. Es ist deshalb an
den erkrankten Hautstellen eng anliegende und wenig luftdurchlässige Kleidung zu vermeiden. Auch
sollten Sie die erkrankten Hautstellen nach dem Waschen sorgfältig trocknen. Waschlappen und
Handtuch sind täglich zu wechseln.
·Wenn Sie an einer Fusspilzinfektion leiden, sollten Sie nicht barfuss herumlaufen. So vermeiden Sie
eine Weiterverbreitung der Pilze.
Wann darf Lamisil nicht eingenommen / angewendet werden?
Lamisil darf nicht angewendet werden, wenn Sie chronische oder akute Leberprobleme haben oder
hatten. Lamisil darf nicht angewendet werden, wenn bei früheren Behandlungen mit Lamisil oder
verwandten Präparaten Überempfindlichkeitsreaktionen aufgetreten sind.
Da bisher wenige Erfahrungen mit Lamisil bei der Behandlung von Pilzinfektionen bei Kindern unter 5
Jahren (Körpergewicht unter 20 kg) vorliegen, sollten diese Lamisil nicht einnehmen.
Lamisil soll nicht angewendet werden, wenn Sie Nierenprobleme haben.
Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Lamisil Vorsicht geboten?
Bitte teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin unverzüglich mit,
·wenn Sie Symptome wie andauernde Übelkeit, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Erbrechen, Schmerzen im
oberen rechten Bauchraum, Gelbsucht, Dunkelverfärbung des Urins oder heller Stuhl haben oder bei
sich feststellen, da dies Anzeichen für eine schwere Leberstörung sein können. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin
wird vielleicht vor und regelmässig während der Behandlung mit Lamisil Blutproben nehmen um Ihre
Leberfunktion zu überwachen. Im Falle nicht normaler Testergebnisse kann er bzw. sie Sie auffordern
Lamisil nicht mehr einzunehmen. Ebenfalls ist eine Information des Arztes bzw. der Ärztin wichtig,
wenn Sie zusätzlich Arzneimittel zur Behandlung von Magenerkrankungen oder Infektionskrankheiten
einnehmen müssen. Lamisil darf bei Patientinnen oder Patienten mit chronischer oder akuter
Leberkrankheit nicht angewendet werden.
·wenn Sie Hautprobleme haben wie einen Ausschlag, eine rote Haut, Bläschenbildung auf den Lippen,
Augen oder dem Mund, abblätternde Haut, Fieber (mögliche Anzeichen von schwerwiegenden
Hautreaktionen), Ausschlag auf Grund erhöhter Zahl einer bestimmten Art weisser Blutkörperchen
(Eosinophilie).
·wenn Sie verdickte rote/silberfarbene Hautstellen (mögliche Anzeichen von Schuppenflechte) oder
Gesichtsausschlag, Gelenkschmerz, Muskelkrankheit, Fieber (mögliche Anzeichen von kutanem und
systemischem Lupus erythematosus) haben.
·wenn Sie sich schwach fühlen, ungewöhnliche Blutungen, Blutergüsse oder häufige Infektionen haben
(Anzeichen von Blutkrankheiten).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (einschliesslich pflanzliche Arzneimittel, Antibabypille (orale Kontrazeptiva) und
nicht verschreibungspflichtige, selbstgekaufte Medikamente) einnehmen oder äusserlich anwenden,
insbesondere:
·gewisse Arzneimittel gegen Magengeschwüre (z.B. Cimetidin)
·gewisse Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (z.B. Fluconazol und weitere mit ‚azol' im
Wirkstoffnamen)),
·gewisse Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten, die die Antibotika Rifampicin oder Azithromycin,
Clarithromycin, Erythromycin enthalten
·gewisse Arzneimittel gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva (z.B. Desipramin), selektive
Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer oder MAO-Hemmer,
·gewisse Arzneimittel gegen Bluthochdruck (so genannte Betablocker),
·gewisse Arzneimittel gegen Herzrythmusstörungen (z.B. Amiodaron),
·Arzneimittel gegen Husten (z.B. Dextromethorphan),
·Koffein,
·Ciclosporine (Arzneimittel welche das Immunsystem kontrollieren, z.B. um eine Abstossung
transplantierter Organe zu vermeiden).
Wenn Sie sich schwindlig fühlen während der Behandlung mit Lamisil Tabletten, sollten Sie nicht Auto
fahren oder Werkzeuge oder Maschinen bedienen.
Lamisil 125mg Tabletten enthalten Lactose. Bitte nehmen Sie Lamisil 125mg Tabletten erst nach
Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass sie unter einer
Zuckerunverträglichkeit leiden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu
«natriumfrei».
Darf Lamisil während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angewendet werden?
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin wenn Sie schwanger sind oder denken, dass Sie schwanger
sein könnten. Während der Schwangerschaft ist Lamisil nur auf ausdrückliche Verordnung des Arztes
bzw. der Ärztin einzunehmen.
Lamisil wird in die Muttermilch ausgeschieden. Mütter, die Lamisil einnehmen, sollten daher nicht
stillen.
Wie verwenden Sie Lamisil?
Wenn vom Arzt bzw. von der Ärztin nicht anders verordnet, beträgt die übliche Dosierung für
Erwachsene eine Tablette zu 250 mg pro Tag.
Dosierung für Kinder ab 2 Jahren gemäss Anordnung des Arztes oder der Ärztin. Die Anwendung bei
Kindern unter 2 Jahren wird nicht empfohlen, da keine Erfahrungen mit dieser Altersgruppe vorliegen.
Die Tabletten können an der Bruchrille zur Halbierung der Dosis geteilt werden.
Die Tabletten sind unzerkaut mit Flüssigkeit einzunehmen. Die Wirksamkeit von Lamisil wird durch die
gleichzeitige Einnahme von Nahrung nicht beeinträchtigt, es kann somit auf leeren Magen oder nach
einer Mahlzeit eingenommen werden. Der Arzt bzw. die Ärztin wird über die Dauer der Therapie
entscheiden. Die regelmässige Einnahme von Lamisil ist ausschlaggebend für den Erfolg der
Behandlung. Es wird empfohlen, Lamisil jeden Tag zur selben Zeit einzunehmen.
Falls Sie aus Versehen zu viele Tabletten eingenommen haben, fragen Sie sofort einen Arzt oder ein
Krankenhaus um Rat. Es kann sein, dass sie medizinische Betreuung brauchen. Dasselbe trifft zu, wenn
jemand aus Versehen ihre Medizin eingenommen hat. Symptome einer Überdosis von Lamisil Tabletten
beinhalten Kopfschmerzen, Übelkeit, Magenschmerzen und Schwindel.
Wenn Sie vergessen haben, Lamisil einzunehmen, nehmen Sie Ihre Tablette(n) sobald Sie sich daran
erinnern, ausser Ihre nächste Dosis ist in weniger als 4 Stunden fällig. Warten Sie in diesem Fall und
nehmen Sie die nächste Dosis zur gewohnten Zeit. Nehmen sie keine doppelte Dosis um die vergessene
Dosis auszugleichen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke
zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder
Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Lamisil haben?
Bei manchen Patienten können bei der Einnahme von Lamisil gewisse Nebenwirkungen auftreten.
Einige Nebenwirkungen könnten schwerwiegend sein:
Es ist in seltenen Fällen möglich, dass eine Behandlung mit Lamisil zu Leberstörungen führt, in sehr
seltenen Fällen können die Leberstörungen schwerwiegend sein. Schwerwiegende Nebenwirkungen
beinhalten auch die Abnahme einer bestimmten Art weisser Blutkörperchen, Lupus (eine
Autoimmunkrankheit), schwere Hautreaktionen, schwere allergische Reaktionen, Entzündung der
Blutgefässe, Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder Muskelschwund (Rhabdomyolyse).
Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin umgehend mit,
·Wenn Sie Symptome wie unerklärliche anhaltende Übelkeit, Magenbeschwerden, Appetitverlust,
ungewöhnliche Müdigkeit, Gelbverfärbung von Augen oder Haut, Dunkelverfärbung des Urins oder
heller Stuhl feststellen (mögliche Anzeichen von Leberproblemen).
·Wenn Sie Fieber/Schüttelfrost, Halsschmerzen oder Aphthen auf Grund von Infektionen und
Schwachheit haben oder wenn Sie häufiger Infektionen bekommen oder ungewöhnliche Blutungen oder
Blutergüsse feststellen (mögliche Anzeichen von Krankheiten, die die Anzahl von bestimmten Typen
von Blutzellen beeinträchtigen).
·Wenn Sie Atembeschwerden, Schwindel, Schwellungen hauptsächlich im Gesichts und im Rachen,
Hitzegefühl, krampfartige Bauchschmerzen und Bewusstseinsverlust bekommen oder wenn Sie
Symptome haben wie Gelenkschmerzen, Steifheit, Ausschlag, Fieber oder geschwollene/vergrösserte
Lymphknoten (mögliche Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion).
·Wenn Sie Symptome wie Ausschlag, Fieber, Juckreiz, Müdigkeit haben oder wenn Sie violett-rote
Punkte unter der Hautoberfläche feststellen (mögliche Anzeichen einer Entzündung ihrer Blutgefässe).
·Wenn Sie irgendwelche Hautprobleme bekommen wie Ausschlag, gerötete Haut, Bläschenbildung auf
den Lippen, Augen oder dem Mund, abblätternde Haut, Fieber.
·Wenn Sie starke Schmerzen im oberen Bauchraum spüren mit Ausstrahlung in den Rücken (mögliche
Anzeichen einer Entzündung Ihrer Bauchspeicheldrüse).
·Wenn Sie unerklärliche Muskelschwäche und Schmerzen oder dunklen (rot-braunen) Urin haben
(mögliche Anzeichen von Muskelschwund).
Über folgende Nebenwirkungen wurde bei Einnahme von Lamisil berichtet:
Sehr häufig: Kopfschmerzen, Übelkeit, leichte Bauchschmerzen, Magenbrennen, Durchfall,
Völlegefühl, Appetitverlust, Hautausschläge, Muskel- und Gelenkschmerzen.
Häufig: affektive Störung (Depression), Störungen des Geschmackssinnes (bis zum Verlust der
Geschmacksempfindung), Schwindel, Sehstörung und Müdigkeit.
Gelegentlich: ungewöhnlich bleiche Haut, Schleimhäute oder Nagelbetten von Fingern oder Zehen,
ungewöhnliche Erschöpfung oder Schwäche oder Atemnot nach Anstrengung (mögliche Anzeichen
einer Krankheit, die die Anzahl roter Blutkörperchen beeinträchtigt), Angst, Kribbeln oder
Taubheitsgefühl und verringerte Sensitivität der Haut, Lichtüberempfindlichkeit der Haut,
Wahrnehmung von Geräuschen in der Abwesenheit von Klang (z.B. Rauschen, Klingeln) in den Ohren,
Fieber und Gewichtsverlust.
Selten: gelbe Augen oder Haut (Leberprobleme) und nicht normale Ergebnisse von Leberfunktionstests.
Sehr selten: Abnahme bestimmter Arten von Blutzellen, Lupus (eine Autoimmunkrankheit), schwere
Hautreaktionen, allergische Reaktionen, Psoriasis-artiger Hautausschlag (Ausschlag mit silberfarbenem
Aussehen), Verschlechterung einer Psoriasis, Hautausschlag mit Schuppung oder Abblättern und
Haarausfall.
Folgende Nebenwirkungen wurden ebenfalls gemeldet:
Schwere allergische Reaktionen oder Infektionen, Entzündung der Blutgefässe, Geruchsstörungen
einschliesslich Verlust des Geruchssinns, reduziertes Riechvermögen, verschwommenes Sehen,
reduzierte Sehschärfe, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Hautausschlag auf Grund hoher Zahl einer
bestimmten Art weisser Blutkörperchen, Muskelschwund, Grippe-ähnliche Symptome (z.B. Müdigkeit,
Halsschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen) und Zunahme eines Muskelenzyms im Blut
(Creatinphosphokinase).
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin
oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?
Für Kinder unerreichbar aufbewahren
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
In der Originalpackung, vor Licht geschützt und nicht über 25°C lagern.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Lamisil enthalten?
Wirkstoffe
1 Tablette Lamisil enthält 250 bzw. 125 mg Terbinafin als Terbinafinhydrochlorid
Hilfsstoffe
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Magnesiumstearat,
Die Tabletten zu 125mg enthalten zusätzlich Lactose-Monohydrat.
Zulassungsnummer
51306 (Swissmedic)
Wo erhalten Sie Lamisil? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken, nur gegen ärztliche Verschreibung.
Tabletten zu 125 mg (teilbar) (zur Anwendung bei Kindern): 14.
Tabletten zu 250 mg (teilbar): 14 und 28.
Zulassungsinhaberin
Novartis Pharma Schweiz AG, Risch; Domizil: 6343 Rotkreuz
Diese Packungsbeilage wurde im Januar 2021 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic)
geprüft.
Fachinformation
Lamisil® Tabletten
Novartis Pharma Schweiz AG
Zusammensetzung
Wirkstoffe: Terbinafinum ut Terbinafini hydrochloridum.
Hilfsstoffe: Exip. pro compr.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Tabletten zu 125 mg (teilbar, zur Anwendung bei Kindern) und zu 250 mg (teilbar).
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
·Onychomykosis (Nagelmykose), verursacht durch Dermatophyten (Fadenpilze).
·Pilzinfektionen der Haut und der Haare, verursacht durch Dermatophyten wie Trichophyton spp.
(z.B. T. rubrum, T. mentagrophytes, T. verrucosum, T. tonsurans, T. violaceum), Microsporum canis
und Epidermophyton floccosum.
Lamisil p.o. ist zur Behandlung von ausgedehnten, schweren Fadenpilzerkrankungen (Tinea
corporis, Tinea curis, Tinea pedis und Tinea capitis) und Hefepilzinfektionen der Haut, verursacht
durch die Gattung Candida (z.B. Candida albicans) nur indiziert, wenn eine orale Therapie infolge
Lokalisation, Schwere und Ausmass des Infektes als notwendig erachtet wird.
Lamisil p.o. ist nicht wirksam bei vaginaler Candidiasis und Pityriasis versicolor.
Dosierung/Anwendung
Die Behandlungsdauer variiert entsprechend der Indikation und der Schwere des Infektes.
Es ist darauf zu achten, dass die Therapie ausreichend lange durchgeführt wird. Eine zu kurze
Behandlungsdauer und/oder eine unregelmässige Medikamenteneinnahme bergen die Gefahr eines
Rezidivs in sich.
Die Tabletten werden, vorzugsweise jeden Tag zur gleichen Zeit, oral mit Wasser eingenommen. Die
Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Übliche Dosierung
Erwachsene: 250 mg 1×/d.
Behandlungsdauer
Tinea corporis, T. cruris: 2-4 Wochen.
Tinea capitis: 4 Wochen.
Tinea pedis (interdigital, plantar/Mokassin-Typ): 2-6 Wochen.
Candidose der Haut: 2-4 Wochen.
Onychomykose durch Dermatophyten: 6-12 Wochen.
Patienten mit verlangsamtem Nagelwachstum können eine längere Behandlungsdauer benötigen.
Befall der Fingernägel: Eine Behandlungsdauer von 6 Wochen ist in den meisten Fällen ausreichend.
Befall der Zehennägel: Eine Behandlungsdauer von 12 Wochen ist in den meisten Fällen
ausreichend.
Bei Pilzinfektionen der Nägel ist die klinische Heilung oft erst einige Monate nach dem negativen
mykologischen Befund zu beobachten. Dies hängt damit zusammen, dass das Nachwachsen des
gesunden Nagels einige Zeit erfordert.
Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme
Wird die Einnahme der Tablette(n) vergessen, so sollte sie nachgeholt werden, sobald das
Versäumnis bemerkt wird. Aufgrund der pharmakokinetischen Eigenschaften von Terbinafin sollte
die Einnahme jedoch nicht nachgeholt werden, falls die nächste Dosis bereits in weniger als 4
Stunden fällig ist.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Pädiatrie
Jugendliche >40 kg (im Allgemeinen >12 Jahre): 250 mg 1×/d.
Kinder 20 – 40 kg (5–12 Jahre): 125 mg 1×/d.
Kinder <20 kg (im Allgemeinen <5 Jahre): Da kontrollierte Erfahrungen in dieser Gruppe noch
spärlich sind, sollte eine Anwendung nur bei fehlender therapeutischer Alternative erfolgen, wenn
der Nutzen die mutmasslichen Risiken übersteigt.
Erfahrungen mit peroral verabreichtem Lamisil bei Kindern unter 2 Jahren fehlen, so dass seine
Anwendung nicht empfohlen werden kann.
Ältere Patienten
Es gibt keine Hinweise dafür, dass bei älteren Patienten eine andere Dosierung erforderlich ist als bei
jüngeren Patienten. Die Möglichkeit einer vorbestehenden eingeschränkten Leber- oder
Nierenfunktion ist bei dieser Altersgruppe zu berücksichtigen (s. « Eingeschränkte Nierenfunktion»).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Lamisil Tabletten wurden bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung nicht angemessen untersucht und
werden deshalb für diese Patienten nicht empfohlen (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»
und «Pharmakokinetik»).
Eingeschränkte Leberfunktion
Lamisil Tabletten sind bei Patienten mit akuten oder chronischen Lebererkrankungen kontraindiziert
(s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
Allgemeine Anwendungshinweise
Um eine Reinfektion durch Wäsche, Socken, Schuhe usw. zu vermeiden, ist die Behandlung mit
allgemeinen hygienischen Massnahmen zu verbinden.
Kontraindikationen
·Akute oder chronische Lebererkrankungen
·bekannte Überempfindlichkeit auf Terbinafin oder einen Hilfsstoff von Lamisil Tabletten.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Lamisil p.o. soll nur bei Mykosen verwendet werden, die lokal nicht behandelbar sind.
Anwendung bei Kindern <20 kg nicht empfohlen: s. «Dosierung/Anwendung».
Leberfunktion
Die Anwendung von Lamisil Tabletten ist bei akuten und chronischen Lebererkrankungen
kontraindiziert.
Bei Patienten mit vorbestehenden Lebererkrankungen kann die Clearance von Terbinafin um etwa
50% reduziert sein (siehe «Pharmakokinetik»).
Vor Behandlungsbeginn mit Lamisil Tabletten muss der Patient auf vorbestehende
Lebererkrankungen untersucht werden. Als Minimum sollten dazu AST und ALT bestimmt werden,
auch um Ausgangswerte für während der Therapie erfolgende Kontrollen zu erhalten.
Hepatotoxizität kann bei Patienten mit oder ohne vorbestehende Lebererkrankung auftreten. Daher
werden regelmässige Kontrollen (alle 4-6 Wochen) der Leberfunktionswerte empfohlen. Falls die
Leberwerte ansteigen, muss Lamisil umgehend abgesetzt werden.
Sehr seltene Fälle von schwerem Leberversagen (einzelne davon mit letalem Ausgang oder
Notwendigkeit einer Lebertransplantation) wurden bei Patienten unter Lamisil Tabletten gemeldet,
wobei die Mehrzahl dieser Patienten schwerwiegende vorbestehende systemische Erkrankungen
aufwies (s. «Kontraindikationen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Patienten, denen Lamisil Tabletten verschrieben werden, sollten darauf hingewiesen werden,
Symptome wie andauernde Übelkeit, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Erbrechen, rechtsseitige
Oberbauchschmerzen, Gelbsucht, Dunkelverfärbung des Urins oder hellen Stuhl, unverzüglich dem
Arzt zu melden. Patienten mit solchen Symptomen sollten orales Terbinafin nicht mehr einnehmen,
und ihre Leberfunktion sollte sofort überprüft werden.
Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Creatinin-Clearance <50 ml/min oder Serum-
Creatinin >300 µmol/l) wurden Lamisil Tabletten nicht angemessen untersucht. Lamisil wird deshalb
für diese Patienten nicht empfohlen (s. «Pharmakokinetik»).
Überempfindlichkeitsreaktionen/schwere Hautreaktionen
Schwere Hautreaktionen (z.B. Stevens-Johnson Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse,
Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen [DRESS-Syndrom]) wurden
sehr selten bei Patienten unter Lamisil Tabletten gemeldet. Ein DRESS-Syndrom kann neben
Hautreaktionen und Eosinophilie mit einer oder mehrerer der folgenden Organmanifestationen
einhergehen: Hepatitis, interstitielle Nephritis, interstitielle Pneumonitis, Myokarditis, Perikarditis.
Wenn ein progressiver Hautausschlag oder andere Symptome einer möglichen Hypersensitivität
auftreten, sollte die Behandlung mit Lamisil Tabletten abgebrochen werden.
Lupus erythematodes/Psoriasis
Bei Patienten mit präexistenter Psoriasis oder (kutanem oder systemischem) Lupus erythematodes
sollte Terbinafin nur mit Vorsicht angewendet werden, da während der Marktüberwachung über
Exazerbationen bzw. erstmaliges Auftreten dieser Erkrankungen berichtet wurde.
Hämatologische Effekte
Sehr seltene Fälle von Blutbildveränderungen (Neutropenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie,
Panzytopenie) wurden bei Patienten unter Lamisil Tabletten berichtet. Die Ätiologie dieser
Veränderungen soll evaluiert und eine eventuelle Anpassung der Terbinafin-Dosis in Betracht
gezogen werden, einschliesslich einer Unterbrechung der Behandlung mit Lamisil Tabletten.
Interaktionen
In vitro- und in vivo-Studien haben gezeigt, dass Terbinafin das hepatische Enzym CYP2D6 hemmt.
Patienten, welche Arzneimittel erhalten, die v.a. über CYP2D6 metabolisiert werden, wie
trizyklische Antidepressiva, Betablocker, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer,
Antiarrhythmika der Klasse 1A, 1B, und 1C oder MAO-Hemmer vom Typ B, sollten entsprechend
überwacht werden, insbesondere dann, wenn es sich um Substanzen mit engem therapeutischem
Fenster handelt (s. «Interaktionen»).
Lamisil 125 mg Tabletten enthalten Laktose (21 mg/Tablette). Patienten mit seltener hereditärer
Galaktoseintoleranz, schwerem Laktasemangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten
Lamisil 125 mg Tabletten nicht einnehmen.
Interaktionen
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Terbinafin
Terbinafin wird unter Beteiligung von Cytochrom P450-Isoenzymen (CYP450) metabolisiert (siehe
«Pharmakokinetik»). Die Plasma-Clearance von Terbinafin kann daher durch Arzneimittel, welche
diese Enzyme induzieren, gesteigert und durch solche, die CYP P450 hemmen, reduziert werden.
Wenn eine gleichzeitige Verabreichung dieser Mittel erforderlich ist, muss die Dosierung von
Lamisil Tabletten entsprechend angepasst werden.
Enzyminhibitoren: In Kombination mit Cimetidin wurden eine Reduktion der Terbinafin-Clearance
um 30% und eine Steigerung der AUC um 34% beobachtet.
Die Kombination mit Fluconazol (einem CYP3A4- und CYP2C9-Inhibitor) erhöhte Cmax und AUC
um 52% bzw. 69%. Ähnliche Effekte können durch die Kombination mit anderen Wirkstoffen
auftreten, die CYP2C9 und/oder CYP3A4 inhibieren, wie z.B. Azol-Antimykotika, Makrolid-
Antibiotika oder Amiodaron.
Enzyminduktoren: Die Kombination mit Rifampicin, einem CYP3A4-Induktor, erhöhte die
Terbinafin-Clearance um 100%. AUC und Cmax waren um 50% bzw. 45% erniedrigt.
Einfluss von Terbinafin auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
CYP2D6-Substrate: In vitro- und in vivo-Studien haben gezeigt, dass Terbinafin CYP2D6 hemmt.
Diese Befunde könnten für Substanzen relevant sein, die v.a. über diesen Weg abgebaut werden, vor
allem wenn diese eine enge therapeutische Breite haben (s. «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»). Dies gilt z.B. für einige Vertreter folgender Arzneimittelklassen:
trizyklische Antidepressiva, Betablocker, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer,
Antiarrhythmika der Klasse 1A, 1B und 1C oder MAO-Hemmer vom Typ B.
Die Clearance von Desipramin nahm bei gleichzeitiger Gabe von Terbinafin um 82% ab, die AUC
war 5-fach erhöht.
Bei schnellen CYP2D6-Metabolisierern erhöhte Terbinafin das metabolische Verhältnis von
Dextromethorphan/Dextrorphan im Urin im Durchschnitt um das 16- bis 97-Fache. Dies deutet
darauf hin, dass Terbinafin bei schnellen CYP2D6-Metabolisierern (sogenannte extensive
metaboliser) zu einer Verlangsamung des Metabolismus von CYP2D6-Substraten führt, sodass der
Metabolismus bei diesen Patienten eher jenem von Langsam-Metabolisierern (d.h. sogenannten poor
metabolisern) entspricht.
Substrate anderer CYP450-Enzyme: Entsprechend den Ergebnissen von in vitro-Studien und
Untersuchungen an gesunden Probanden zeigt Terbinafin eine vernachlässigbare Inhibition oder
Induktion der Clearance der meisten Arzneimittel, die über andere Isoformen des Cytochrom P450-
System metabolisiert werden (z.B. Terfenadin, Triazolam oder orale Kontrazeptiva).
Andere Metabolisierungswege:
Terbinafin steigerte die Clearance von Ciclosporin um 15% (Reduktion der AUC um 13%).
Mögliche Interaktionen zwischen Terbinafin und den in der Schweiz üblichen Antikoagulantien
wurde nicht untersucht. In einer Studie mit Warfarin wurde keine Interaktion gefunden.
Terbinafin liess die Clearance von i.v. verabreichtem Koffein um 21% abfallen.
In klinischen Studien fand sich kein relevanter Einfluss auf die Pharmakokinetik von Cotrimoxazol
(Trimethoprim und Sulfamethoxazol), Digoxin, Fluconazol, Phenazon, Theophyllin oder Zidovudin.
Schwangerschaft/Stillzeit
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Föten gezeigt; man verfügt aber über
keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Klinische Erfahrungen mit Lamisil Tabletten
bei Schwangeren sind sehr beschränkt.
Lamisil Tabletten sollen während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies
ist eindeutig notwendig.
Terbinafin tritt, wenn auch nur in geringen Mengen, in die Muttermilch über (siehe
«Pharmakokinetik»). Patientinnen, die Lamisil erhalten, sollten daher nicht stillen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Entsprechende Studien wurden nicht durchgeführt. Unter Behandlung mit Lamisil Tabletten kann es
jedoch zu unerwünschten Wirkungen wie Schwindel und Sehstörungen kommen (siehe
«Unerwünschte Wirkungen»), welche die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und zum Bedienen
von Maschinen herabsetzen können.
Unerwünschte Wirkungen
Die folgenden unerwünschten Wirkungen traten in klinischen Studien und/oder während der
Marktüberwachung auf.
Häufigkeiten
«Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten»
(≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000), «unbekannt» (basierend überwiegend auf
Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung, genaue Häufigkeit kann nicht abgeschätzt werden).
Blut- und Lymphsystem
Gelegentlich: Anämie.
Sehr selten: Neutropenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie.
Immunsystem
Sehr selten: anaphylaktoide Reaktionen (einschliesslich Angioödem), Beschleunigung des Auftretens
und Exazerbation von systemischem oder kutanem Lupus erythematodes.
Unbekannt: anaphylaktische Reaktion, Reaktionen ähnlich der Serumkrankheit (inklusive
Hautausschlag, Pruritus, Urtikaria, Ödemen, Arthralgie, Fieber und Lymphknotenschwellung).
Stoffwechsel und Ernährung
Sehr häufig: Appetitverlust.
Gelegentlich: Gewichtsabnahme (nach Dysgeusie).
Einige schwere Einzelfälle einer verminderten Nahrungsaufnahme, welche zu einem signifikanten
Gewichtsverlust führten, wurden verzeichnet.
Psychiatrische Störungen
Häufig: Depression.
Gelegentlich: Angst.
Nervensystem
Sehr häufig: Kopfschmerzen.
Häufig: Schwindel, Dysgeusie bis hin zum Verlust der Geschmacksempfindung, welche sich
gewöhnlich nach Absetzen der Behandlung wieder zurückbilden.
Gelegentlich: Parästhesien, Hypoästhesien.
Sehr selten: persistierende Dysgeusie.
Unbekannt: Hyposmie, Anosmie (einschliesslich permanenter Anosmie).
Auge
Häufig: Sehstörung.
Unbekannt: Verschwommensehen, reduzierte Sehschärfe.
Ohr und Labyrinth
Gelegentlich: Tinnitus.
Unbekannt: Hypakusis.
Gefässe
Unbekannt: Vaskulitis.
Gastrointestinaltrakt
Sehr häufig: Völlegefühl, Dyspepsie, Übelkeit, leichte Bauchschmerzen, Diarrhoe.
Unbekannt: Pankreatitis.
Leber und Galle
Selten: erhöhte Leberenzyme, Ikterus, Cholestase, Hepatitis, Leberversagen (einschliesslich letaler
Fälle bzw. solcher, welche eine Lebertransplantation erforderlich machten; s. «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Haut
Sehr häufig: Hautausschlag, Urtikaria.
Gelegentlich: Photosensibilisierung.
Sehr selten: Alopezie, Psoriasis-artiges Exanthem oder Verschlechterung einer Psoriasis, toxische
Hauteruption, exfoliative Dermatitis, bullöse Dermatitis, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-
Syndrom, Lyell-Syndrom (Toxische Epidermale Nekrolyse), akute generalisierte exanthematöse
Pustulosis.
Unbekannt: Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen.
Muskelskelettsystem
Sehr häufig: Arthralgie, Myalgie.
Unbekannt: CK-Erhöhung, Rhabdomyolyse.
Allgemeine Störungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Erschöpfung.
Gelegentlich: Fieber.
Unbekannt: Grippe-ähnliche Erkrankung.
Überdosierung
Es wurde über einige Fälle von Überdosierungen bis zu 5 g berichtet. Nach der Einnahme klagten die
Patienten über Kopfschmerzen, Übelkeit, Oberbauchschmerzen und Schwindel.
Die empfohlene Behandlung einer Überdosierung besteht in der Elimination der Substanz durch
Verabreichung von Aktivkohle und, falls notwendig, symptomatischer, supportiver Therapie.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: D01BA02
Wirkungsmechanismus
Terbinafin ist ein Allylamin mit antimykotischem Wirkungsspektrum bei Pilzinfektionen von Haut,
Haaren und Nägeln verursacht durch Dermatophyten wie Trichophyton (z.B. T. rubrum, T.
mentagrophytes, T. verrucosum, T. tonsurans, T. violaceum), Microsporum canis und
Epidermophyton floccosum, sowie bei Hefepilzinfektionen der Haut, verursacht durch die Gattung
Candida (z.B. Candida albicans). Terbinafin wirkt fungizid gegen Dermatophyten, Schimmelpilze
und gewisse dimorphe Pilze. Die Wirkung gegen Hefepilze ist je nach Species fungizid oder
fungistatisch.
Terbinafin greift in einer frühen Stufe in die Ergosterol-Biosynthese der Pilze ein. Es wirkt durch
Hemmung der Squalenepoxidase in der Zellmembran des Pilzes. Dies führt zu einem
Ergosterolmangel und zu einer intrazellulären Akkumulation von Squalen, was den Tod der
Pilzzellen zur Folge hat.
Das Enzym Squalenepoxidase ist nicht abhängig vom Cytochrom P450-System.
Mikrobiologie
Minimale Hemmkonzentration in vitro
Pilzgattung
µg/ml
Empfindliche:
Trichophyton rubrum
0.003–0.006
T. mentagrophytes
0.003–0.01
T. tonsurans
0.003
T. verrucosum
0.003
T. schönleinii
0.006
Microsporum canis
0.006–0.01
M. persicolor
0.003
M. gypseum
0.006
Epidermophyton floccosum 0.003–0.006
Mässig empfindliche:
Aspergillus fumigatus
0.1–1.56
Sporothrix schenckii
0.1–0.4
Candida albicans:
Hefe-Form
25–100
Myzel-Form
0.23–0.7
C. parapsilosis
0.8–3.1
Pityrosporum ovale
0.2–0.8
P. orbiculare
Bei oraler Gabe von Terbinafin wurden im Tierexperiment in Haut, Haaren und Nägeln fungizide
Konzentrationen erreicht.
Pharmakokinetik
Absorption
Nach oraler Verabreichung wird Terbinafin gut absorbiert (>70%). Die absolute Bioverfügbarkeit
von Terbinafin aus Lamisil Tabletten liegt in Folge des First-pass-Metabolismus bei ca. 50%.
250 mg als orale Einzeldosis ergaben eine maximale Plasmakonzentration von 1.3 µg/ml, die
innerhalb von 1.5 h erreicht wurde.
Die gleichzeitige Einnahme fettreicher Nahrung führt zu einer Verzögerung der Absorption sowie zu
einer Zunahme der Bioverfügbarkeit um circa 20%.
Steady State
Bei täglicher Applikation von Terbinafin werden nach 28 Tagen ca. 70% des Steady State erreicht.
Die Spitzenkonzentration im Steady-State lag im Mittel um 25%, die Plasma-AUC um den Faktor
2.3 höher als nach einmaliger Verabreichung.
Distribution
Terbinafin ist zu 99% plasmaproteingebunden. Das Verteilungsvolumen ist >2'000 l.
Terbinafin reichert sich im lipophilen Stratum corneum der Haut an. Es wird auch in das Sebum
sezerniert. Hohe Konzentrationen werden auch in Haaren, Haarfollikeln und talgreichen Hautpartien
erreicht. Es gibt Hinweise, dass sich Terbinafin bereits in den ersten Wochen einer Therapie auch in
die Nagelplatte verteilt.
Zu einer möglichen Placentagängigkeit von Terbinafin liegen keine ausreichenden Daten vor.
Weniger als 0.2% der eingenommenen Dosis gelangen in die Muttermilch.
Metabolismus
Terbinafin wird in der Leber rasch und umfassend durch mindestens sieben CYP-Isoenzyme unter
hauptsächlicher Beteiligung von CYP2C9, CYP1A2, CYP3A4, CYP2C8 und CYP2C19 zu inaktiven
Metaboliten metabolisiert.
Elimination
Die Metaboliten von Terbinafin werden zu 71% über den Urin und zu 22% über die Faeces
ausgeschieden.
Im Steady State wurde eine Eliminationshalbwertszeit von ca. 30 Stunden bestimmt. In der Literatur
wird jedoch eine triphasische Elimination beschrieben mit Eliminationshalbwertszeiten bei
Langzeittherapie von bis zu 16.5 Tagen.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Es wurden keine klinisch relevanten altersbedingten Veränderungen der Plasmakonzentration von
Lamisil im Steady-State beobachtet.
In Einzeldosis-Studien kam es bei Patienten mit Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Creatinin-
Clearance <50 ml/min) oder vorbestehender Lebererkrankung zu einer Reduktion der Clearance von
Terbinafin um etwa 50%.
Präklinische Daten
In einer oralen Kanzerogenitätsstudie über 2 Jahre an Mäusen wurden bei Behandlung mit
Dosierungen bis zu 130 mg/kg (männliche Tiere) und 156 mg/kg (weibliche Tiere) pro Tag keine
neoplastischen oder anderen abnormen Befunde beobachtet. In einer oralen Kanzerogenitätsstudie
über 2 Jahre an Ratten mit der höchsten Dosierung von 69 mg/kg/d wurde eine gesteigerte Inzidenz
von Lebertumoren bei männlichen Tieren beobachtet. Diese Veränderungen, die mit der Proliferation
der Peroxisomen assoziiert sein können, sind als speziesspezifisch anzusehen, da sie weder in der
Kanzerogenitätsstudie an Mäusen noch in anderen Studien an Mäusen, Hunden und Affen beobachtet
wurden.
Während der Studien an Affen, denen hohe orale Terbinafindosen verabreicht wurden, konnten
refraktile Irregularitäten in der Retina beobachtet werden (no-observed-effect-level bei 50 mg/kg).
Diese Irregularitäten standen im Zusammenhang mit dem Auftreten von Terbinafin-Metaboliten im
okularen Gewebe und verschwanden wieder mit dem Absetzen des Wirkstoffes. Sie waren nicht
assoziiert mit histologischen Veränderungen.
Aus der durchgeführten Standardbatterie von in vitro und in vivo Genotoxizitätsprüfungen ergaben
sich keine Hinweise auf ein mutagenes oder klastogenes Potential des Arzneimittels.
Es wurden keine unerwünschten Effekte bezüglich Fertilität oder anderer Reproduktionsparameter in
Studien an Ratten oder Kaninchen beobachtet.
Eine 8-wöchige Studie bei jungen Ratten zeigte bei einer Höchstdosis von 100 mg/kg in den
Weibchen leicht erhöhte Lebergewichte, während in heranwachsenden Hunden bei ≥100 mg/kg/d
(AUC–Werte etwa 13× (männlich) und 6× (weiblich) höher als jene bei Kindern) bei einzelnen
Tieren Anzeichen von Störungen im Zentralnervensystem (ZNS), einschliesslich einzelner Episoden
von Konvulsionen beobachtet wurden. Ähnliche Befunde wurden bei hoher systemischer Exposition
nach i.v. Terbinafin-Verabreichung in erwachsenen Ratten oder Affen gesehen.
Sonstige Hinweise
Besondere Lagerungshinweise
Arzneimittel müssen für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Das Arzneimittel muss vor Licht geschützt und nicht über 25 °C aufbewahrt werden.
Zulassungsnummer
51306 (Swissmedic).
Packungen
Tabletten zu 125 mg (teilbar, zur Anwendung bei Kindern): 14. [B]
Tabletten zu 250 mg (teilbar, Kalenderpackungen): 14 und 28. [B]
Zulassungsinhaberin
Novartis Pharma Schweiz AG, Risch; Domizil: 6343 Rotkreuz.
Stand der Information
August 2016.