Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Enapril 5 / 10 / 20 mg
SparMed AG
Was ist Enapril und wann wird es angewendet?
Enapril ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der sog. ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzym-
Hemmer) und dient der Behandlung des hohen Blutdruckes und der Herzinsuffizienz
(Herzmuskelschwäche, ungenügende Herzleistung) und zur Vorbeugung einer Herzinsuffizienz bei
Patientinnen und Patienten, die ein geschwächtes Herz haben.
Seine Wirkung beruht auf der Hemmung von körpereigenen Stoffen, die für den erhöhten Blutdruck
verantwortlich sind. Dadurch kann der Blutdruck gesenkt und die Leistung des Herzens verbessert
werden.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin hat Ihnen Enapril verschrieben, um Ihren hohen Blutdruck oder Ihre
Herzinsuffizienz zu behandeln. Das Arzneimittel kann Ihnen auch vom Arzt bzw. von der Ärztin
verordnet werden, um der Entwicklung einer symptomatischen Herzinsuffizienz vorzubeugen.
Enapril darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin angewendet werden.
Wann darf Enapril nicht angewendet werden?
Nehmen Sie Enapril nicht ein,
-wenn Sie auf irgendeinen der Inhaltsstoffe überempfindlich (allergisch) reagieren;
-wenn Sie früher mit einem anderen ACE-Hemmer behandelt worden sind und allergische Reaktionen
mit Schwellungen im Gesicht, an Lippen, Zunge und/oder im Rachen (Schluck- oder Atembeschwerden)
gehabt haben. Sie sollten Enapril nicht einnehmen, wenn Sie diese Art von Reaktionen ohne bekannte
Ursache gehabt haben oder wenn bei Ihnen eine erblich bedingte oder ohne erkennbare Ursache
entstandene allergische Reaktion obiger Art festgestellt wurde;
-während der letzten 6 Monate der Schwangerschaft (siehe Kapitel «Darf Enapril während einer
Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?»).
-wenn Sie Diabetes oder eine eingeschränkte Nierenfunktion haben und das Arzneimittel Aliskiren
(Rasilez®) zur Senkung des Blutdrucks einnehmen.
-wenn Sie ein Arzneimittel anwenden, welches die Wirkstoffkombination Sacubitril/Valsartan
(eingesetzt zur Behandlung der Herzinsuffizienz) oder Racecadotril (eingesetzt zur Behandlung von
Durchfall) enthalten da ein erhöhtes Risiko für Angioödeme (Schwellungen im Gesicht, an Augen,
Lippen oder Zunge, Atemprobleme) besteht.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie Enapril einnehmen dürfen, wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre
Ärztin.
Wann ist bei der Einnahme von Enapril Vorsicht geboten?
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen
und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin über alle medizinischen Probleme, die Sie haben oder früher
gehabt haben, insbesondere über Allergien.
Sagen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Sie ein Herzproblem haben, sich einem
Blutreinigungsverfahren (Dialyse) unterziehen oder mit harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika)
behandelt werden oder wenn Sie kürzlich an übermässigem Erbrechen oder Durchfall gelitten haben.
Teilen Sie ihm oder ihr auch mit, wenn Sie eine salzarme Diät befolgen, Kaliumzusätze, kaliumsparende
Mittel, Kalium enthaltende Diätsalze oder andere Arzneimittel, die das Serumkalium erhöhen können
(z.B. Trimethoprim-haltige Arzneimittel) einnehmen, oder wenn Sie Diabetes oder Nierenprobleme
haben, da dies zu erhöhten Kaliumkonzentrationen im Blut führen kann, die ernsthaft sein können. In
diesen Fällen kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin eine Anpassung der Dosierung für notwendig erachten oder
Ihre Kaliumwerte im Blut überprüfen. Falls Sie Diabetes haben und orale Antidiabetika (Arzneimittel
zur Behandlung der Zuckerkrankheit) oder Insulin einnehmen, dann sollten Sie Ihr Blut auf tiefe
Blutzuckerwerte hin überwachen, insbesondere während der ersten Monate der Behandlung mit Enapril.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie jemals eine allergische Reaktion mit
Schwellungen im Gesicht, an den Lippen, Zunge und/oder im Rachen (mit Schluck- oder
Atembeschwerden) gehabt haben.
Teilen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit, wenn Sie an tiefem Blutdruck leiden (Sie können dies als
Schwäche oder Schwindel besonders beim Stehen bemerken).
Vor einer Operation oder Narkose (auch beim Zahnarzt bzw. bei der Zahnärztin) sollten Sie Ihren Arzt
oder Zahnarzt bzw. Ihre Ärztin oder Zahnärztin über die Einnahme von Enapril informieren, da während
der Narkose ein plötzlicher Abfall des Blutdrucks auftreten kann.
Wenn Sie denken, dass Sie schwanger sein könnten (oder werden könnten), müssen Sie Ihren Arzt bzw.
Ihre Ärztin informieren. Es wird nicht empfohlen, Enapril während der frühen Schwangerschaft
einzunehmen, da Enapril das Baby nach dem 3. Schwangerschaftsmonat schwerwiegend schädigen kann
(siehe Kapitel «Darf Enapril während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen
werden?»).
Wenn Sie sich einer Desensibilisierungstherapie gegen Bienen- oder Wespenstiche unterziehen wollen,
informieren Sie vorher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, da Ihre Therapie mit Enapril geändert werden muss.
Selten kann es nach Insektenstichen zu allergischen Reaktionen kommen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen
Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder
äusserlich anwenden, da einige Arzneimittel sich einander in der Wirkung beeinflussen können. Um die
korrekte Dosis von Enapril zu verordnen, ist es für Ihren Arzt oder Ihre Ärztin besonders wichtig zu
erfahren, ob Sie andere Arzneimittel zur Blutdrucksenkung, harntreibende Mittel (Diuretika),
kaliumhaltige Mittel (einschliesslich Diätsalze) oder andere Arzneimittel, die das Serumkalium erhöhen
können (z.B. Trimethoprim-haltige Arzneimittel), Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes
(einschliesslich oraler Antidiabetika und Insulin), Lithium (ein Arzneimittel zur Behandlung einer
bestimmten Art von Depression) oder gewisse Arzneimittel gegen Schmerzen und Rheuma einnehmen,
einschliesslich Behandlungen mit Arzneimitteln die Gold enthalten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw.
Ihrer Ärztin, wenn Sie einen mTOR-Hemmer (z.B. Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus), Arzneimittel
mit der Wirkstoffkombination Sacubitril/Valsartan (eingesetzt zur Behandlung der Herzinsuffizienz)
oder Racecadotril (eingesetzt zur Behandlung von Durchfall) oder Arzneimittel zur Behandlung von
Diabetes mellitus Typ 2 (z.B. Saxagliptin, Sitagliptin, Vildagliptin) einnehmen, da die gleichzeitige
Verabreichung mit Enapril das Risiko für eine allergische Reaktion, ein sogenanntes Angioödem,
erhöhen könnte.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Enapril bei Kindern und Jugendlichen wurde untersucht. (Siehe
auch «Wie verwenden Sie Enapril?»).
Darf Enapril während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Wenn sie denken, dass Sie schwanger sein könnten (oder werden könnten), müssen Sie Ihren Arzt bzw.
Ihre Ärztin informieren. Normalerweise wird Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin empfehlen, anstelle von
Enapril ein anderes Arzneimittel einzunehmen, da Enapril während der frühen Schwangerschaft nicht
empfohlen wird und Ihr Baby schwerwiegend geschädigt werden kann, wenn Enapril nach dem 3.
Schwangerschaftsmonat eingenommen wird.
Normalerweise muss Enapril vor dem Beginn einer Schwangerschaft durch ein anderes geeignetes
blutdrucksenkendes Arzneimittel ersetzt werden. Enapril sollte nicht während dem zweiten und dritten
Trimester der Schwangerschaft eingenommen werden.
Normalerweise wird Ihr Arzt Ihnen, sobald Sie wissen, dass Sie schwanger sind, empfehlen, Enapril
abzusetzen.
Wenn sie während der Therapie mit Enapril schwanger werden, informieren und sehen sie Ihren Arzt
bitte unverzüglich.
Enapril wir in sehr kleinen Mengen in der menschlichen Milch ausgeschieden. Konsultieren Sie Ihren
Arzt bez. Ihre Ärztin, wenn Sie stillen oder wenn Sie beabsichtigen, zu stillen.
Wie verwenden Sie Enapril?
Enapril kann vor, während oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden. Enapril wird mit einem
Glas Wasser eingenommen. Die Dosierung wird vom Arzt oder der Ärztin festgelegt.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird abhängig von Ihrem Zustand und Ihrer Begleitmedikation mit anderen
Arzneimitteln die für Sie geeignete Dosis von Enapril bestimmen.
Nehmen Sie Enapril jeden Tag genau nach Anweisung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin ein. Es ist sehr
wichtig, mit der Einnahme des Arzneimittels so lange fortzufahren, wie Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin es
Ihnen verschrieben hat.
Bei hohem Blutdruck
Die übliche empfohlene Anfangsdosis beträgt bei den meisten Patientinnen und Patienten 10 bis 20 mg
(1 Tablette Enapril 10 mg oder 20 mg) einmal täglich. Einige Patientinnen und Patienten können eine
niedrigere Anfangsdosis benötigen.
Die übliche Erhaltungsdosis beträgt eine Tablette Enapril 20 mg einmal täglich.
Über die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen ab ca. 6 Jahren liegen begrenzte Daten vor. Die
entsprechende Dosierung wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin festlegen.
Bei Herzinsuffizienz
Die übliche empfohlene Anfangsdosis beträgt 2,5 mg (½ Tablette Enapril 5 mg) einmal täglich. Ihr Arzt
oder Ihre Ärztin wird diese Dosis schrittweise erhöhen, bis die richtige Dosis für Sie gefunden worden
ist.
Die übliche Erhaltungsdosis beträgt eine Tablette Enapril 20 mg einmal täglich oder 2 Tabletten Enapril
10 mg aufgeteilt in 2 Gaben pro Tag.
Achten Sie besonders darauf, wenn Sie die erste Dosis einnehmen oder wenn Ihre Dosis erhöht wird.
Falls Sie Benommenheit oder Schwindel verspüren, verständigen Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Ihre
Ärztin.
Die Behandlung der Herzinsuffizienz sollte nur unter strenger ärztlicher Kontrolle erfolgen. Die
Dosierung wird vom Arzt oder der Ärztin festgelegt und dient zur Ergänzung einer bereits laufenden
Behandlung (meist Digitalis und/oder Diuretikum).
Es ist wichtig, dass Sie während der Einnahme von Enapril die Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Arzt
oder Ihrer Ärztin regelmässig einhalten, damit er bzw. sie die Therapie individuell Ihren Beschwerden
anpassen kann.
Sollten Sie jedoch einmal die Einnahme vergessen, so nehmen Sie keine Extradosis ein, sondern fahren
Sie am folgenden Tag wie gewohnt mit der Einnahme fort.
Bei einer Überdosierung sollten Sie sofort mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin Kontakt aufnehmen, sodass
eine allfällige medizinische Behandlung rechtzeitig erfolgen kann. Das wahrscheinlichste Symptom
einer Überdosierung wäre ein Gefühl von Benommenheit oder Schwindel infolge eines plötzlichen,
übermässigen Blutdruckabfalls.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke
zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder
Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Enapril haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Enapril auftreten:
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwäche. Andere
weniger häufig auftretende Nebenwirkungen sind Benommenheit infolge Blutdruckabfall, kurz
dauernder Bewusstseinsverlust (Ohnmacht), Übelkeit, Durchfall, Muskelkrämpfe, Hautausschlag,
Husten, Nierenfunktionsstörungen, verminderte Harnausscheidung, Schwindelgefühl oder
Benommenheit beim raschen Aufstehen infolge Blutdruckabfall, Herzklopfen, Brustschmerz.
Selten können auch andere als die oben aufgeführten Nebenwirkungen auftreten; einige davon können
schwerwiegend sein. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin nach
weiteren Informationen über Nebenwirkungen, die über eine vollständige Liste der unerwünschten
Wirkungen verfügen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin sofort, wenn Sie solche
oder andere ungewöhnliche Symptome beobachten.
Unterbrechen Sie die Einnahme von Enapril in irgendeinem der folgenden Fälle und kontaktieren Sie
sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie:
-Schwellungen im Gesicht, an Lippen, Zunge und/oder im Rachen (Schluck- oder Atembeschwerden)
entwickeln;
-Schwellungen an Händen, Füssen oder Fussknöcheln erleiden;
-Nesselausschlag entwickeln.
Sie sollten wissen, dass schwarze Patientinnen und Patienten einem erhöhten Risiko für diese Art von
Reaktionen gegenüber ACE-Hemmern ausgesetzt sind.
Die Anfangsdosis kann einen grösseren Blutdruckabfall bewirken, als anschliessend bei fortgesetzter
Behandlung. Sie können dies als Schwäche oder Schwindel bemerken, und es kann hilfreich sein, sich
hinzulegen. Wenn Sie beunruhigt sind, fragen Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder
Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Die Tabletten sollen nicht über 30 °C und in der Originalpackung an einem für Kinder unerreichbaren
Ort vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahrt werden.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Enapril enthalten?
1 Tablette (mit Bruchrille, teilbar) Enapril enthält als Wirkstoff 5 mg, 10 mg oder 20 mg Enalapril
Maleat sowie Hilfsstoffe.
Zulassungsnummer
55381 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Enapril? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Enapril 5mg
Tabletten (mit Bruchrille, teilbar) zu 5 mg: Packungen zu 30 Tabletten.
Enapril 10mg
Tabletten (mit Bruchrille, teilbar) zu 10 mg: Packungen zu 28 oder 98 Tabletten.
Enapril 20mg
Tabletten (mit Bruchrille, teilbar) zu 20 mg: Packungen zu 28 oder 98 Tabletten.
Zulassungsinhaberin
SparMed AG, 8200 Schaffhausen.
Diese Packungsbeilage wurde im November 2018 letztmals durch die Arzneimittelbehörde
(Swissmedic) geprüft.
Fachinformation
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen sowie Interaktionen
Enapril 5 / 10 / 20 mg
SparMed AG
Zusammensetzung
Wirkstoff: Enalaprili maleas
Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Tabletten (mit Bruchrille) zu 5 mg, 10mg und 20mg
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
·Alle Schweregrade der essentiellen Hypertonie.
·Renovaskuläre Hypertonie.
·Behandlung der symptomatischen Herzinsuffizienz.
·Behandlung der asymptomatischen linksventrikulären Dysfunktion mit einer Auswurffraktion von
weniger als 35% und damit Prävention der symptomatischen Herzinsuffizienz.
Dosierung/Anwendung
Die Resorption von Enapril wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Enapril
kann vor, während oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden.
Essentielle Hypertonie
Die Anfangsdosis beträgt bei leichter Hypertonie 10 mg, bei anderen Schweregraden der Hypertonie
20 mg täglich; sie wird einmal täglich verabreicht.
Als übliche Erhaltungsdosis wird einmal täglich eine Tablette zu 20 mg eingenommen. Die
Dosierung sollte den Bedürfnissen des Patienten angepasst werden, eine Maximaldosis von 40 mg
pro Tag jedoch nicht überschritten werden.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Enalapril Tabletten wurde bei hypertensiven Kindern und
Jugendlichen im Alter von 1 Monat bis 16 Jahre untersucht.
Zur Anwendung von Enapril bei Kindern mit einem Körpergewicht von 20 bis <50 kg (ab ca. 6
Jahren) liegen begrenzte Daten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit vor. Bei Patienten, die Tabletten
schlucken können, sollte die Dosis individuell dem Zustand des Patienten angepasst werden. Die
empfohlene Anfangsdosis beträgt 2,5 mg (½ Tablette Enapril 5 mg) für Patienten mit einem
Körpergewicht von 20 bis <50 kg und 5 mg für Patienten mit einem Körpergewicht von ≥50 kg.
Die Dosierung sollte sich nach den Erfordernissen des Patienten richten, wobei ein Maximum von 20
mg/Tag für Patienten mit einem Körpergewicht von 20 bis <50 kg und von 40 mg/Tag für Patienten
≥50 kg nicht überschritten werden sollte.
Enapril wird für Neugeborene und pädiatrische Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate <30
ml/min/1,73 m² nicht empfohlen, da keine Daten dazu vorliegen.
Für Kinder ab 2 Monaten liegen begrenzte Daten zur Pharmakokinetik vor (vgl.
«Eigenschaften/Wirkungen» und «Pharmakokinetik»).
Dosierung bei älteren Patienten
Ältere hypertensive Patienten können unter Umständen eine ausgeprägtere Reaktion auf Enalapril
aufweisen als jüngere Patienten, weshalb die Anfangsdosierung üblicherweise 10 mg täglich nicht
überschreiten sollte. Es ist darauf zu achten, dass die Dosierung der Nierenfunktion angepasst ist, da
diese den wichtigsten Einfluss auf die pharmakokinetischen Parameter in dieser Gruppe darstellt
(siehe: «Dosierung bei Niereninsuffizienz»).
Renovaskuläre Hypertonie
Da bei diesen Patienten Blutdruck und Nierenfunktion besonders empfindlich auf eine ACE-
Hemmung reagieren können, soll mit einer niedrigen Initialdosis begonnen werden (z.B. 5 mg oder
weniger). Die Dosierung sollte dann den Bedürfnissen des Patienten angepasst werden. Die meisten
Patienten sprechen auf 1 Tablette zu 20 mg, einmal täglich eingenommen, an.
Gleichzeitige Behandlung mit Diuretika bei Hypertonie
Eine symptomatische Hypotonie kann nach der Initialdosis von Enapril auftreten, vor allem bei
Patienten, die mit Diuretika vorbehandelt wurden. Da diese Patienten einen Volumen- oder
Natriummangel aufweisen können, ist entsprechende Vorsicht geboten. Vor dem Beginn der
Behandlung mit Enapril sollten die Diuretika 2–3 Tage abgesetzt werden. Falls dies nicht möglich
ist, empfiehlt sich eine niedrige Anfangsdosis von Enapril (5 mg oder weniger), um die initiale
Blutdruckreaktion zu beobachten. Die Erhaltungsdosis sollte dann den Bedürfnissen des Patienten
angeglichen werden.
Dosierung bei Niereninsuffizienz
Im Allgemeinen sollte das Intervall zwischen den Enalaprildosen verlängert und/oder die Dosierung
reduziert werden.
Nierenfunktion
Kreatinin-Clearance
Anfangsdosis
Leicht eingeschränkt
31-80 ml/min
5-10 mg/Tag
Mässig eingeschränkt
11-30 ml/min
2,5-5 mg/Tag
Stark eingeschränkt
(normalerweise werden
diese Patienten
dialysiert)**
10 ml/min oder weniger
2,5 mg am
Dialysetag*
* Enalaprilat ist dialysierbar. An Tagen ohne Dialyse sollte die Dosis sich nach der
Blutdruckreaktion richten.
** Beachte «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» – «Patienten unter Hämodialyse».
Herzinsuffizienz
Die Anfangsdosierung bei Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz oder asymptomatischer
linksventrikulärer Dysfunktion beträgt 2,5 mg (1/2 Tablette Enapril 5mg) und sollte unter genauer
medizinischer Überwachung verabreicht werden, um die initiale Auswirkung auf den Blutdruck zu
beobachten. Enapril kann bei der Behandlung der symptomatischen Herzinsuffizienz mit Diuretika
und mit Digitalis angewendet werden.
Nach erfolgreicher Einleitung der Therapie soll die Dosierung entsprechend der Reaktion des
Patienten bis zur üblichen Erhaltungsdosierung von 20 mg erhöht werden. Diese kann als einmal
tägliche oder aufgeteilte Gabe verabreicht werden. Die Anpassung kann über einen Zeitraum von 2–
4 Wochen erfolgen. Verbleibende Symptome einer Herzinsuffizienz können eine raschere
Dosisanpassung erfordern.
Bei Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz konnte mit diesem Dosierungsschema eine
Reduktion der Mortalität gezeigt werden.
Blutdruck und Nierenfunktion sollten vor und nach der Behandlung mit Enapril (siehe
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») überwacht werden, weil Hypotonie und (in selteneren
Fällen) dadurch bedingte Nierenstörungen beobachtet worden sind.
Wenn möglich sollte die Dosierung des Diuretikums vor Therapiebeginn reduziert werden.
Das Auftreten einer Hypotonie nach der Anfangsdosis von Enapril impliziert nicht, dass sich
während einer Dauertherapie mit Enapril eine Hypotonie wiederholen muss, und schliesst eine
fortlaufende Behandlung mit dem Medikament nicht aus.
Serumkalium sollte ebenfalls überwacht werden (siehe «Interaktionen»).
Kontraindikationen
Enapril ist bei Patienten, die auf irgendeinen Bestandteil dieses Präparats überempfindlich reagieren,
bei Patienten mit hereditärem oder idiopathischem Angioödem oder bei denen sich unter einer
früheren Behandlung mit einem ACE-Hemmer oder einem Angiotensin II Rezeptor Antagonist ein
angioneurotisches Ödem entwickelt hatte, sowie während des zweiten und dritten Trimesters der
Schwangerschaft kontraindiziert.
Die gleichzeitige Anwendung von Enapril mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei Patienten mit
Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR <60 ml/min/1,73m2) kontraindiziert.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Symptomatische Hypotonie
Selten wurde bei Patienten mit unkomplizierter Hypertonie eine symptomatische Hypotonie
beobachtet. Sie tritt bei Hypertonikern mit grösserer Wahrscheinlichkeit auf, wenn der Patient an
einem Volumenmangel leidet, z.B. infolge einer vorangehenden Diuretikatherapie, einer Diät mit
eingeschränkter Kochsalzzufuhr, einer Dialysebehandlung oder nach Durchfällen und Erbrechen
(siehe «Interaktionen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz – mit oder ohne begleitende Niereninsuffizienz – wurde eine
symptomatische Hypotonie nicht selten beobachtet. Diese kann besonders bei schwererer
Herzinsuffizienz (charakterisiert durch hohe Dosen von Schleifendiuretika, Hyponatriämie und
funktionelle Niereninsuffizienz) auftreten. Bei diesen Patienten soll die Einleitung der Behandlung
sowie eine Anpassung der Dosierung von Enapril und/oder eines zusätzlichen Diuretikums unter
enger medizinischer Kontrolle erfolgen.
Ähnliche Überlegungen gelten für Patienten mit ischämischer Herzerkrankung oder
zerebrovaskulärer Erkrankung, bei denen ein übermässiger Blutdruckabfall zu einem Myokardinfarkt
oder zu einem zerebrovaskulären Insult führen kann.
Falls eine Hypotonie auftritt, sollte der Patient flach gelagert werden. Der Ersatz des
Volumenmangels kann notwendig werden; er kann durch orale Flüssigkeitsaufnahme oder mittels
intravenöser physiologischer Kochsalzlösung erfolgen. Die Behandlung mit Enapril kann
gewöhnlich nach der Wiederherstellung eines ausreichenden Blutvolumens und Blutdruckes
fortgesetzt werden.
Bei gewissen Patienten mit Herzinsuffizienz und normalem oder niedrigem Blutdruck kann unter
Enapril eine zusätzliche Senkung des systemischen Blutdrucks erfolgen. Dieser Effekt ist
voraussehbar, und er stellt gewöhnlich keinen Grund zum Absetzen der Therapie dar.
Geht die Hypotonie mit Symptomen einher, kann eine Dosisreduktion oder das Absetzen von
Diuretika und/oder Enapril erforderlich werden.
Aortastenose/Hypertrophische Kardiomyopathie
Wie alle Vasodilatatoren, sollten ACE-Hemmer Patienten mit Obstruktion im Ausflusstrakt des
linken Ventrikels mit Vorsicht verabreicht werden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei gewissen Patienten mit Herzinsuffizienz kann eine während der Behandlung mit Enapril
auftretende Hypotonie eine weitere Verschlechterung der Nierenfunktion bewirken. Akutes
Nierenversagen, meist reversibel, ist in solchen Fällen schon beobachtet worden.
Patienten mit Niereninsuffizienz benötigen möglicherweise eine Dosisreduktion und/oder eine
weniger häufige Verabreichung des Medikaments (s. «Dosierung/Anwendung»).
Gewisse Hypertoniker, ohne Anzeichen einer vorbestehenden Nierenkrankheit, zeigten ein meist
geringfügiges und gewöhnlich vorübergehendes Ansteigen des Blutharnstoffs und des
Serumkreatinins, wenn Enapril zusammen mit einem Diuretikum verabreicht wurde. Eine Reduktion
der Dosis und/oder das Absetzen des Diuretikums und/oder von Enapril können notwendig werden.
«Duale Blockade» des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems
Siehe «Interaktionen»
Renovaskuläre Hypertonie
Enapril kann angewendet werden, falls ein chirurgischer Eingriff nicht in Frage kommt oder vor
einem solchen. Bei gewissen Patienten mit einer bilateralen Nierenarterienstenose oder einer Stenose
der Arterie einer Einzelniere wurde eine Erhöhung der Blutharnstoff- und Serumkreatininwerte
beobachtet, die bei Abbruch der Behandlung reversibel war. Diese Beobachtung trifft besonders bei
Patienten mit Niereninsuffizienz zu und konnte mit der funktionellen Bedeutung von Angiotensin II
für die Aufrechterhaltung des glomerulären Filtrationsdruckes in Zusammenhang gebracht werden.
Überempfindlichkeit/angioneurotisches Ödem
Bei Patienten, die mit ACE-Hemmern – Enapril eingeschlossen – behandelt wurden, sind selten
angioneurotische Ödeme des Gesichts, der Extremitäten, der Lippen, Zunge, Glottis und/oder des
Larynx beobachtet worden (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»). Enapril sollte in diesen Fällen
sofort abgesetzt und der Patient sorgfältig überwacht werden, bis die Schwellung verschwunden ist.
Sogar Patienten, bei denen die Schwellungen nur die Zunge involviert, ohne Atemnot, benötigen
unter Umständen eine verlängerte Beobachtung, da die Behandlung mit Antihistaminika und
Kortikosteroiden ungenügend sein kann.
Sehr selten wurde über Todesfälle beim angioneurotischen Ödem im Zusammenhang mit
Larynxödem und Zungenödem berichtet. Bei Patienten, bei denen Zunge, Glottis oder Larynx
betroffen sind, ist es gut möglich, dass die Atemwege blockiert werden, insbesondere bei denjenigen
Patienten, die eine Atemwegs-Operation hatten. Sind Zunge, Larynx und Glottis betroffen, so sollten
sofort adäquate therapeutische Massnahmen ergriffen werden, welche die subkutane Injektion einer
Lösung von Adrenalin 1:1000 (0,3 ml bis 0,5 ml) und/oder Massnahmen zur Sicherstellung eines
offenen Atemwegs einschliessen können. Der Patient sollte medizinisch streng überwacht werden.
Bei schwarzen Patienten, die ACE-Hemmer erhielten, wurde über eine höhere Inzidenz von
Angioödem im Vergleich zu nicht-schwarzen Patienten berichtet.
Patienten, welche ein Angioödem ohne Zusammenhang mit einer ACE-Hemmer-Therapie (z.B. im
Rahmen einer Therapie mit Angiotensin-II-Rezeptor Antagonisten) in ihrer Anamnese aufweisen,
könnten einem höheren Risiko ausgesetzt sein, dass durch die Therapie mit einem ACE-Hemmer ein
Angioödem ausgelöst würde (siehe auch «Kontraindikationen»).
Bei gleichzeitiger Verabreichung von ACE-Hemmern und mTOR-Hemmern (mammalian target of
rapamycin; z.B. Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus) oder Hemmern der Dipeptidylpeptidase IV
(DPP-IV-Hemmer) könnten Patienten durch diese Therapie einem höheren Angioödem-Risiko
ausgesetzt sein
Anaphylaktische Reaktionen während Hymenoptera-Desensibilisierung
In seltenen Fällen sind bei Patienten unter ACE-Hemmer-Therapie lebensbedrohliche
anaphylaktische Reaktionen während der Desensibilisierung mit Insektengift aufgetreten. Diese
Reaktionen konnten vermieden werden, wenn die Behandlung mit dem ACE-Hemmer vor der
Desensibilisierung vorübergehend unterbrochen wurde. In solchen Fällen darf der ACE-Hemmer
überdies nicht durch einen Betablocker ersetzt werden. Selten kann es nach Insektenstichen zu
anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Anaphylaktische Reaktionen während LDL-Apherese
In seltenen Fällen sind bei Patienten unter ACE-Hemmer-Therapie lebensbedrohliche
anaphylaktische Reaktionen während der LDL-Apherese mit Dextran Sulfat aufgetreten. Diese
Reaktionen konnten vermieden werden, wenn die Behandlung mit dem ACE-Hemmer vor der LDL-
Apherese vorübergehend unterbrochen wurde.
Patienten unter Hämodialyse
Bei Patienten, die mit «High-flux»-Membranen (z.B. AN69®) dialysiert und gleichzeitig mit einem
ACE-Hemmer behandelt worden sind, wurden anaphylaktoide Reaktionen beobachtet. Bei diesen
Patienten sollten andere Membrantypen oder ein Antihypertonikum einer anderen Substanzklasse in
Betracht gezogen werden.
Husten
Husten wurde im Zusammenhang mit der Anwendung von ACE-Hemmern beobachtet.
Charakteristisch ist es ein unproduktiver, resistenter Husten, der nach Absetzen der Therapie
reversibel ist. Bei der Differentialdiagnose des Hustens sollte die ACE-Hemmer-Therapie
berücksichtigt werden.
Therapieumstellung von Patienten unter Betablocker-Behandlung
Die Behandlung mit Betablockern sollte nicht abrupt unterbrochen werden: ihre Dosierung soll nach
Beginn der Behandlung mit Enapril ausschleichend titriert werden (siehe Fachinformation des
Betablockers).
Chirurgie/Anästhesie
Bei grosschirurgischen Eingriffen oder während der Anästhesie mit Mitteln, die eine Hypotonie
bewirken, blockiert Enalapril die Angiotensin-II-Bildung, die Renin-Freisetzung sekundär
ausgleichend. Eine Hypotonie, bei der dieser Mechanismus als Ursache angenommen wird, kann
durch Volumenexpansion korrigiert werden.
Hyperkaliämie
Risikofaktoren für das Auftreten einer Hyperkaliämie sind Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus und
die gleichzeitige Verwendung von kaliumsparenden Diurteika (z.B. Spironolacton, Eplerenon,
Triamteren oder Amilorid), Kaliumzusätzen, oder Kalium enthaltenden Salzen (siehe
«Interaktionen»).
Die Einnahme von Kaliumzusätzen, kaliumsparenden Wirkstoffen oder Kalium enthaltenden Salze
kann besonders bei Patienten mit beeinträchtiger Nierenfunktion zu einem signifikanten Anstieg des
Serumkaliums führen. Hyperkaliämie kann schwerwiegende, manchmal tödliche, Arrhythmien
bewirken.
Falls die gleichzeitige Verwendung von Enapril und eine der oben erwähnten Wirksubstanzen
angezeigt ist, so sollten diese mit Vorsicht verwendet werden und das Serumkalium sollte
regelmässig kontrolliert werden (siehe auch «Interaktionen» – «Serumkalium»).
Hypoglykämie
Diabetiker, die mit oralen Antidiabetika oder Insulin behandelt werden, und die neu eine Behandlung
mit einem ACE Inhibitor beginnen, sollten darüber informiert werden, ihre Blutzuckerwerte in
Hinblick auf eine Hypoglykämie engmaschig zu kontrollieren, insbesondere während den ersten
Monaten der gleichzeitigen Verwendung (siehe auch «Interaktionen» – «Antidiabetika»).
Kinder und Jugendliche
Erfahrungen bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit bei hypertensiven Kindern über 6 Jahre gibt es
nur beschränkte. Für andere Indikationen bei Kindern gibt es keine Erfahrungen. Beschränkte
pharmakokinetische Daten sind erhältlich für Kinder ab 2 Monaten (siehe auch
«Dosierung/Anwendung», «Eigenschaften/Wirkungen», und «Pharmakokinetik»). Enapril ist bei
Kindern in anderen Indikationen als Hypertension nicht empfohlen.
Enapril Tabletten sind bei Neugeborenen und bei Kindern mit einer glomerulären Filtrationsrate von
<30 ml/min/1,73 m² nicht empfohlen, da keine Daten vorliegen (siehe auch
«Dosierung/Anwendung»).
Interaktionen
Werden gleichzeitig mit Enapril andere antihypertensive Medikamente verabreicht, so kann die
blutdrucksenkende Wirkung erhöht werden: dies trifft ganz speziell für Diuretika zu.
Es wurde gezeigt, dass die Kombination von Enapril mit Betablockern, Methyldopa oder
Kalziumantagonisten die blutdrucksenkende Wirkung verbessert.
Zusammen mit Enapril eingesetzt, können Kaliumzusätze oder kaliumsparende Diuretika (wie z.B.
Spironolacton, Triamteren oder Amilorid) zu einem signifikanten Anstieg des Serumkaliums führen,
insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Serumkalium).
Serumkalium
In klinischen Studien bewegten sich die Kaliumspiegel üblicherweise im Normbereich. Bei
hypertensiven Patienten, die bis zu 48 Wochen lang mit Enapril allein behandelt wurden, konnten
durchschnittliche Erhöhungen um 0,2 mmol/l der Serumkaliumwerte beobachtet werden. Die
Kombination mit einem Thiaziddiuretikum beeinflusste die Serumkaliumwerte praktisch nicht.
Wird Enapril gleichzeitig mit einem kaliumausschwemmenden Diuretikum verabreicht, so wird die
diuretikabedingte Hypokaliämie gemindert.
Folgende Risikofaktoren begünstigen die Entwicklung einer Hyperkaliämie: Niereninsuffizienz,
Diabetes mellitus und gleichzeitige Verabreichung von kaliumsparenden Diuretika (z.B.
Spironolacton, Eplerenon, Triamteren oder Amilorid), Kaliumzusätzen oder Kalium enthaltenden
Diätsalze.
Sollten die vorgenannten Arzneimittel und Substanzen trotzdem mit Enapril zusammen verabreicht
werden, so soll deren Anwendung vor allem bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit
Vorsicht und unter häufiger Kontrolle des Serumkaliums erfolgen (siehe auch «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen» – «Hyperkaliämie»).
Antidiabetika
Epidemiologische Studien haben darauf hingewiesen, dass die gleichzeitige Verwendung von ACE
Inhibitoren und Antidiabetika (Insuline, orale hypoglykämische Substanzen) zu einer verstärkten
Senkung des Blutzuckers führen können, mit dem Risiko einer Hypoglykämie. Dieses Phänomen
scheint häufiger aufzutreten in den ersten Wochen der gleichzeitigen Therapie und bei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion. Bei Diabetikern, die mit oralen Antidiabetika oder Insulin behandelt
werden, sollte der Blutzucker engmaschig auf Hypoglykämie kontrolliert werden, insbesondere
während der ersten Monate der Behandlung mit einem ACE Inhibitor (siehe auch «Warnhinweise
und Vorsichtsmassnahmen» – «Hypoglykämie»).
Serumlithium
Wie bei anderen Arzneimitteln, die Natrium ausschwemmen, kann sich die Ausscheidung von
Lithium reduzieren. Deshalb sollen die Lithiumspiegel sorgfältig überwacht werden, falls
Lithiumsalze verabreicht werden müssen.
Nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel inklusive selektiver Cyclooxygenase-2
Hemmer
Nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel inklusive selektiver Cyclooxygenase-2
Hemmer (COX-2 Hemmer) können die Wirkung von Diuretika und anderen antihypertensiven
Arzneimitteln reduzieren. Deshalb kann der antihypertensive Effekt von Angiotensin-II-Rezeptor-
Antagonisten oder ACE-Hemmern durch NSAIDs inklusive COX-2 Hemmer reduziert werden.
Bei einigen Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion (z.B. ältere Patienten oder Patienten mit
Volumenverminderung inklusive Patienten unter Diuretikatherapie), die mit nicht-steroidalen
Entzündungshemmern inklusive Cyclooxygenase-2 Hemmern behandelt werden, kann die
gleichzeitige Verabreichung von Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder ACE-Hemmern zu
einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion führen, inklusive möglichem akutem
Nierenversagen. Diese Effekte sind gewöhnlich reversibel. Deshalb sollte die Kombination bei
Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion mit Vorsicht angewendet werden.
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-
Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und eine Abnahme
der Nierenfunktion (einschliesslich eines akuten Nierenversagens) erhöht. Eine duale Blockade des
RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-
Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen.
Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur
unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von
Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer
Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.
Gold
Über nitritoide Reaktionen (die Symptome umfassen Erröten des Gesichtes, Übelkeit, Erbrechen und
Hypotension) wurde selten berichtet bei Patienten, die gleichzeitig mit injizierter Goldlösung
(Natriumaurothiomalat) und ACE Inhibitoren, einschliesslich Enalapril, behandelt wurden.
Mammalian Target of Rapamycin (mTOR)-Hemmer
Bei gleichzeitiger Verabreichung von mTOR-Hemmern (z.B. Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus),
könnten Patienten durch diese Therapie einem höheren Angioödem-Risiko ausgesetzt sein (siehe
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Dipeptidylpeptidase IV Hemmer (DPP-IV-Hemmer)
Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und DPP-IV-Hemmern kann zu einem erhöhten
Risiko für Angioödeme führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Schwangerschaft, Stillzeit
Es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fetus. Enapril darf deshalb während der
Schwangerschaft nicht angewendet werden. Falls eine Schwangerschaft festgestellt wird, soll Enapril
abgesetzt werden, ausser wenn die Therapie für die Mutter als lebenswichtig erachtet wird. Bei
Frauen, die schwanger werden könnten, sollte eine zuverlässige Kontrazeption angewendet werden.
In einer publizierten retrospektiven epidemiologischen Studie schien es, dass Kinder, deren Mütter
während dem ersten Trimester der Schwangerschaft mit ACE Inhibitoren behandelt wurden, ein
höheres Risiko (relatives Risiko = 2,71, 95% Konfidenzintervall: 1,72–4,27) für schwerwiegende
kongenitale Missbildungen aufwiesen im Vergleich zu Kindern, deren Mütter während dem ersten
Trimester der Schwangerschaft keine Exposition gegenüber ACE Inhibitoren hatten. Die Anzahl der
Fälle von Missbildungen ist klein und die Ergebnisse dieser Studie konnten bisher nicht wiederholt
werden.
ACE-Hemmer können fetale und neonatale Morbidität und Mortalität verursachen, wenn sie im
zweiten oder dritten Trimester verabreicht werden.
Der Einsatz von ACE-Hemmern während des zweiten und dritten Trimesters wurde mit fetalen und
neonatalen Schädigungen einschliesslich Hypotonie, Nierenversagen, Hyperkaliämie und/oder
Schädelhypoplasien beim Neugeborenen assoziiert.
Bei der Mutter wurde über Oligohydramnie berichtet, die wahrscheinlich im Zusammenhang mit
einer erniedrigten fetalen Nierenfunktion steht und die Kontrakturen der Gliedmassen sowie
kraniofaziale Missbildungen und die Entwicklung hypoplastischer Lungen nach sich ziehen kann. In
jenen sehr seltenen Ausnahmefällen, wo der Arzt dennoch den Einsatz eines ACE-Hemmers in der
Schwangerschaft erwägt (weil andere Präparate ungenügend wirksam oder kontraindiziert sind) muss
die Patientin über die potentielle Gefährdung des Fetus in Kenntnis gesetzt werden.
In jenen sehr seltenen Fällen, wo der Einsatz eines ACE-Hemmers während der Schwangerschaft
unumgänglich ist, sollten in regelmässigen Abständen Ultraschalluntersuchungen durchgeführt
werden, um intraamniotische Veränderungen zu beurteilen.
Falls eine Oligohydramnie festgestellt wird, sollte Enapril abgesetzt werden, ausser wenn die
Therapie für die Mutter als lebenserhaltend erachtet wird.
Arzt und Patientin sollten sich aber bewusst sein, dass eine Oligohydramnie auftreten kann, wenn der
Fetus schon irreversible Dauerschäden hat.
Neugeborene, deren Mütter Enapril während der Schwangerschaft eingenommen haben, sollten
sorgfältig bezüglich Hypotonie, Oligurie und Hyperkaliämie überwacht werden.
Enapril, das die Placentarschranke passiert, wurde z.T. erfolgreich durch Peritonealdialyse aus dem
Neugeborenen-Kreislauf entfernt. Theoretisch könnte dies auch durch eine Austauschtransfusion
erreicht werden.
Enalapril und Enalaprilat werden in Spuren in die Muttermilch ausgeschieden. Bei der
Verschreibung von Enapril an stillende Mütter ist Vorsicht geboten.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Das individuelle Ansprechen auf das Arzneimittel kann unterschiedlich sein. Gewisse unerwünschte
Wirkungen, die mit Enalapril gemeldet wurden, können die Fähigkeit zum Autofahren oder
Bedienen von Maschinen beeinflussen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Dies gilt in verstärktem
Masse zu Behandlungsbeginn sowie bei gleichzeitigem Genuss von Alkohol.
Unerwünschte Wirkungen
Die folgenden unerwünschten Wirkungen sind während kontrollierten klinischen Studien oder nach
Markteinführung von Enalapril beobachtet worden:
(Sehr häufig [≥1/10], häufig [≥1/100, <1/10], gelegentlich [≥1/1000, <1/100], selten [≥1/10’000,
<1/1000] und sehr selten [<1/10’000], einschliesslich gemeldeter Einzelfälle).
* Wenn die gesamte klinische Studienerfahrung bezüglich Enalapril betrachtet wird (dies beinhaltet
die «SOLVD Treatment and Prevention Trials» bei Patienten mit signifikanter links-ventrikulärer
Dysfunktion), so sind die unerwünschten Wirkungen mit einer Häufigkeit von «sehr häufig»
Schwindel (30,6%), verschwommenes Sehen (12,6%), Husten (20,4%), Nausea (12,6%) und
Asthenie (31,4%). In den Studien mit hypertensiven Patienten ist die Häufigkeit jedoch sehr viel
niedriger: verschwommenes Sehen (0,17%), gelegentlich; Schwindel (4,3%), Husten (1,3%),
Brechreiz (1,4%) und Müdigkeit/Asthenie (3,0%), häufig.
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Mit der Verabreichung von Enalapril gingen selten klinisch relevante Veränderungen der Laborwerte
einher.
Selten: Neutropenie, Senkungen des Hämoglobins, Senkungen des Hämatokrits, Thrombozytopenie,
Agranulozytose, Knochenmarkdepression.
Endokrine Störungen
Sehr selten: Syndrom der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Fälle von Hypoglykämie bei Diabetikern, die mit Antidiabetika oder Insulin behandelt
wurden.
Störungen des Nervensystems und psychiatrische Störungen
Sehr häufig: Schwindel (30,6%)*.
Häufig: Kopfschmerzen, Depression, Synkope, Geschmacksbeeinträchtigung.
Gelegentlich: Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Nervosität, Parästhesien, Vertigo,
Abschwächung der Libido.
Selten: abnormes Träumen.
Augenleiden
Sehr häufig: Sehstörungen (verschwommenes Sehen) (12,6%)*.
Funktionsstörungen des Ohrs und des Innenohrs
Gelegentlich: Tinnitus.
Funktionsstörungen des Herzens und der Gefässe
Häufig: Hypotonie einschliesslich orthostatische Hypotonie, Myokardinfarkt oder zerebrovaskulärer
Insult, möglicherweise als Folge übermässiger Hypotonie bei Hochrisiko-Patienten (siehe
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Thoraxschmerzen, Rhythmusstörungen, Angina
pectoris.
Gelegentlich: orthostatische Hypotonie, Palpitationen, Erröten.
Selten: Raynaud-Syndrom.
Respiratorische, thorakale und mediastinale Funktionsstörungen
Sehr häufig: Husten (20,4%)*.
Häufig: Dyspnoe, Pneumonie.
Gelegentlich: Rhinorrhö, Halsentzündung und Heiserkeit, Bronchospasmen/Asthma, Bronchitis.
Selten: Lungeninfiltrate.
Gastrointestinale Beschwerden
Sehr häufig: Brechreiz (12,6%)*.
Häufig: Durchfall, Abdominalschmerzen.
Gelegentlich: Ileus, Pankreatitis, Erbrechen, Dyspepsie, Verstopfung, Anorexie, Mundtrockenheit.
Selten: Stomatitis, Glossitis.
In sehr seltenen Fällen wurde über intestinales Angioödem im Zusammenhang mit ACE-Hemmern
einschliesslich Enalapril berichtet.
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Selten: Leberversagen, hepatozelluläre oder cholestatische Hepatitis, Gelbsucht.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Überempfindlichkeit, angioneurotisches Ödem.
Bei Patienten, die mit ACE-Hemmern – Enalapril eingeschlossen – behandelt wurden, sind
angioneurotische Ödeme des Gesichts, der Extremitäten, der Lippen, Zunge, Glottis und/oder des
Larynx beobachtet worden (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Enapril sollte
in diesen Fällen sofort abgesetzt und der Patient sorgfältig überwacht werden, bis die Schwellung
verschwunden ist. Bei Schwellungen, die auf Gesicht und Lippen beschränkt waren, besserte sich der
Zustand im Allgemeinen ohne Behandlung. Oft erwiesen sich aber Antihistaminika zur Linderung
der Symptome als nützlich.
Angioneurotisches Ödem mit Larynxödem zusammen kann lebensbedrohlich sein. Sind Zunge,
Glottis oder Larynx betroffen, was die Gefahr einer Atemwegsobstruktion in sich birgt, so sollten
sofort adäquate therapeutische Massnahmen ergriffen werden, welche die subkutane Injektion einer
Lösung von Adrenalin 1:1000 (0,3 ml bis 0,5 ml) und/oder Massnahmen zur Sicherstellung eines
offenen Atemwegs einschliessen können.
Gelegentlich: Diaphoresis, Hyperhydrosis, Pruritus, Urtikaria, Alopezie.
Selten: Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Dermatitis exfoliativa, toxische
epidermale Nekrolyse, Pemphigus.
Ein Komplex von Symptomen, welcher einige oder alle der folgenden Symptome einschliessen kann:
Fieber, Serositis, Vaskulitis, Myalgie/Myositis, Arthralgie/Arthritis, positive antinukleäre
Antikörper, erhöhte Erythrozytensedimentation, Eosinophilie und Leukozytose, wurde beschrieben.
Hautausschläge, Lichtempfindlichkeit oder andere dermatologische Manifestationen können dabei
auftreten.
Funktionsstörungen des Bewegungsapparates und des Bindegewebes
Gelegentlich: Muskelkrämpfe.
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Gelegentlich: Nierenfunktionsstörungen, Nierenversagen.
Selten: Oligurie.
Funktionsstörungen der Fortpflanzungsorgane und der Brust
Gelegentlich: Impotenz.
Allgemeine Störungen
Sehr häufig: Asthenie (31,4%)*.
Häufig: Müdigkeit.
Untersuchungen/Beeinflussung von Laborwerten
Häufig: Hyperkaliämie, Erhöhungen des Serumkreatinins.
Gelegentlich: Erhöhungen des Blutharnstoffs, Hyponatriämie.
Selten: Erhöhungen der Leberenzyme, Erhöhungen des Serum-Bilirubins.
Kinder und Jugendliche
Das Nebenwirkungsprofil bei Kindern und Jugendlichen unterscheidet sich nicht von demjenigen,
das bei Erwachsenen beobachtet wurde.
Überdosierung
Es liegen wenig Berichte von Überdosierungen beim Menschen vor. Die markanteste Auswirkung
einer Überdosierung die beschrieben wurde, ist eine ausgeprägte Hypotonie, die als Auswirkung der
Blockierung des RAA-Systems ca. 6 Stunden nach Einnahme der Tabletten einsetzte, sowie Stupor.
Serumspiegel von Enalaprilat, die 100 bis 200 mal höher waren als nach Gabe therapeutischer
Dosen, wurden nach Einnahme von 300 mg resp. 440 mg Enalapril beobachtet.
Bei Überdosierung wird eine intravenöse Infusion von physiologischer Kochsalzlösung empfohlen.
Falls verfügbar, kann eine Angiotensin-II-Infusion nützlich sein. Hat die Einnahme kürzlich
stattgefunden, so soll eine Emesis erwirkt werden. Enalaprilat kann mittels Hämodialyse aus dem
Kreislauf entfernt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen – Patienten unter
Hämodialyse»).
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: C09AA02
Enapril (Enalapril Maleat) ist das Maleatsalz des Enalaprils, eines Abkömmlings zweier
Aminosäuren, nämlich des L-Alanins und des L-Prolins. Nach oraler Verabreichung wird Enalapril
schnell resorbiert und danach zu Enalaprilat hydrolysiert, das ein spezifischer, langwirksamer, nicht
sulfhydrylhaltiger Hemmer des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE) ist.
Hypertonie
Enapril ist bei der Behandlung aller Schweregrade der Hypertonie wirksam. In der Regel als
Monotherapie. Wenn die Blutdruckeinstellung ungenügend ist, kann Enapril zusammen mit einem
Diuretikum und/oder einem Betablocker verabreicht werden. Die Gefahr einer thiazidinduzierten
Hypokaliämie und Hyperurikämie ist unter Enapril nachgewiesenermassen minimal.
Enapril moduliert einen spezifischen physiologischen Mechanismus, nämlich das Renin-
Angiotensin-Aldosteron-System, das bei der Blutdruckregulierung eine wichtige Rolle spielt.
Die Wirkung setzt bei Enapril innert einer Stunde nach Verabreichung ein, und der Effekt hält im
Allgemeinen 24 Stunden lang an.
Herzinsuffizienz
Enapril bewirkt eine Reduktion der Arbeitsbelastung des Herzens (preload und afterload). Das Herz
erbringt dadurch eine wirksamere Pumpleistung mit erhöhtem Herzminutenvolumen und die bei
Patienten mit Herzinsuffizienz gewöhnlich erhöhte Herzfrequenz sinkt. Besonders initial kann eine
Hypotonie auftreten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Belastungstoleranz kann sich häufig erhöhen, wodurch die Patienten ihre alltäglichen
Verrichtungen leichter ausführen können.
In einer multizentrischen, placebokontrollierten Doppelblindstudie wurde die Wirkung von Enalapril
bei 6797 Patienten mit links-ventrikulärer Dysfunktion (SOLVD) untersucht.
2569 Patienten mit allen Schweregraden einer symptomatischen Herzinsuffizienz (vorwiegend leicht
und mittelschwerer Ausprägung, Klasse II und III nach den Kriterien der NYHA) wurden im
«Behandlungsarm» und 4228 Patienten mit asymptomatischer links-ventrikulärer Dysfunktion im
«Präventionsarm» randomisiert. Kombiniert man die Ergebnisse beider Interventionsarme, zeigt sich
ein insgesamt vermindertes Risiko der Entwicklung bedeutsamer ischämischer Insulte. Enalapril
senkte bei Patienten mit links-ventrikulärer Dysfunktion die Inzidenz von Myokardinfarkten und die
Anzahl der Spitaleinweisungen wegen instabiler Angina Pectoris.
Darüber hinaus beugte Enalapril im «Präventionsarm» signifikant der Entwicklung einer
symptomatischen Herzinsuffizienz vor und verringerte die Häufigkeit von Spitaleinweisungen wegen
Herzinsuffizienz.
Im «Behandlungsarm» senkte Enalapril als adjuvante Therapie zur konventionellen Behandlung
signifikant die Mortalität und die Anzahl der Spitaleinweisungen infolge Herzinsuffizienz und
verbesserte den Status nach NYHA-Klassifikation.
In einer ähnlichen Studie (CONSENSUS Trial) bei 253 Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz
(NYHA Klasse IV) senkte Enalapril als Zusatz zur konventionellen Therapie signifikant die
Mortalität und zeigte eine Verbesserung der Symptome.
Kinder und Jugendliche
In einer klinischen Studie mit 110 hypertensiven Patienten im Alter von 6 bis 16 Jahren erhielten
Patienten mit einem Gewicht von <50 kg entweder 0,625, 2,5 oder 20 mg Enalapril täglich, und
Patienten mit einem Gewicht von ≥50 kg entweder 1,25, 5 oder 40 mg Enalapril täglich. In den
Dosisbereichen 2,5 bis 20 mg bzw. 5 bis 40 mg wurde eine ausreichende antihypertensive Wirkung
erreicht, bei Dosen von 0,625 und 1,25 mg war kein konsistenter Effekt vorhanden. Die höchste,
untersuchte Dosierung war 0,58 mg/kg (bis 40 mg) einmal täglich.
Pharmakokinetik
Absorption
Orales Enalapril wird schnell resorbiert, wobei die Spitzenwerte der Enalapril-Konzentrationen im
Serum innert einer Stunde erreicht werden. Aufgrund der im Urin wiedergefundenen
Substanzmengen beträgt die Enalapril-Resorption aus oralem Enalapril Maleat ungefähr 60%. Die
Spitzenkonzentrationen im Serum für Enalaprilat treten 3 bis 4 Stunden nach einer oralen Dosis von
Enapril ein. Die Nahrung im Gastrointestinaltrakt beeinflusst die Resorption von oralem Enapril
nicht. Die Resorption von Enalapril ist im empfohlenen therapeutischen Bereich dosisunabhängig.
Distribution
Die Kurve der Enalaprilat-Serumkonzentrationen zeigt eine verlängerte terminale Phase, die offenbar
mit der Bindung an ACE zusammenhängt. Bei Personen mit normaler Nierenfunktion stabilisieren
sich die Enalaprilat-Serumkonzentrationen am vierten Tag seit Beginn der Gabe von Enalapril
(Steady State). Die Halbwertszeit für das nach multiplen Dosen von oralem Enalapril kumulierte
Enalaprilat beträgt 11 Stunden.
Metabolismus
Nach der Resorption wird orales Enalapril schnell und weitgehend zu Enalaprilat hydrolysiert, das
die eigentliche Wirksubstanz darstellt. Ausser der Umwandlung zu Enalaprilat finden sich keine
Anzeichen für einen signifikanten Stoffwechsel von Enalapril. Die Hydrolyse von Enalapril ist im
empfohlenen therapeutischen Bereich dosisunabhängig.
Elimination
Enalapril wird primär durch die Nieren ausgeschieden. Die Hauptkomponenten im Urin sind
Enalaprilat, entsprechend ca. 40% der verabreichten Dosis, und unverändertes Enalapril.
Kinder und Jugendliche
In einer pharmakokinetischen Studie mit mehrfachen Dosierungen bei 40 hypertensiven
pädiatrischen Patienten ab 2 Monaten waren die pharmakokinetischen Parameter von Enalapril
vergleichbar mit Werten bei Erwachsenen.
Präklinische Daten
Akute und chronische Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf relevante Toxizität und Studien
auf Mutagenität und Kanzerogenität wiesen auf keine Risiken für den Menschen hin. ACE Hemmer
wirken nachweislich fötotoxisch, wenn sie im 2. oder 3. Trimester verabreicht werden (vgl.
«Schwangerschaft/Stillzeit»).
Sonstige Hinweise
Inkompatibilitäten
«Highflux»-Dialyse-Filter: siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Besondere Lagerungshinweise
Das Arzneimittel ist ausserhalb der Reichweite von Kindern nicht über 30°C und in der
Originalpackung vor Feuchtigkeit geschützt aufzubewahren.
Zulassungsnummer
55381 (Swissmedic).
Packungen
Tabletten mit Bruchrille zu 5 mg: 30 [B]
Tabletten mit Bruchrille zu 10 mg: 28 und 98 [B]
Tabletten mit Bruchrille zu 20 mg: 28 und 98 [B]
Zulassungsinhaberin
SparMed AG, 8200 Schaffhausen
Stand der Information
April 2016