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24-01-2021
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNGDESARZNEIMITTELS
Duloxetin-ratiopharm ® 30 mg magensaftresistenteHartkapseln
Duloxetin-ratiopharm ® 60 mg magensaftresistenteHartkapseln
2. QUALITATIVEUND QUANTITATIVEZUSAMMENSETZUNG
Duloxetin-ratiopharm ® 30 mgmagensaftresistente Hartkapseln
JedemagensaftresistenteHartkapselenthält30 mgDuloxetin (alsHydrochlorid).
SonstigerBestandteil mit bekannterWirkung:
JedeHartkapselenthält41,05 mgSucrose.
Duloxetin-ratiopharm ® 60mgmagensaftresistente Hartkapseln
JedemagensaftresistenteHartkapselenthält60 mgDuloxetin (alsHydrochlorid).
SonstigerBestandteil mit bekannterWirkung:
JedeHartkapselenthält82,10 mgSucrose.
VollständigeAuflistungdersonstigen Bestandteile,sieheAbschnitt6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Magensaftresistente Hartkapsel.
Duloxetin-ratiopharm ® 30 mgmagensaftresistente Hartkapseln
Hartgelatinekapseln(Größe3)miteinemblauen,undurchsichtigemOberteilundeinemweißen
Unterteil, gefülltmitgebrochen weißenbisgelben, umhülltenPellets.Aufdruck„30“aufder
Kapselunterseite.
Duloxetin-ratiopharm ® 60 mgmagensaftresistente Hartkapseln
Hartgelatinekapseln(Größe1)miteinemblauen,undurchsichtigemOberteilundeinemhellgrünen
Unterteil,gefüllt mit gebrochenweißenbisgelben, umhüllten Pellets. Aufdruck„60“aufder
Kapselunterseite.
4. KLINISCHEANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
ZurBehandlungvon depressiven Erkrankungen (MajorDepression).
ZurBehandlungvon Schmerzen beidiabetischerPolyneuropathie.
ZurBehandlungdergeneralisierten Angststörung.
Duloxetin-ratiopharm ® wird angewendetbeiErwachsenen.
WeitereInformationen sieheAbschnitt5.1.
4.2 Dosierungund ArtderAnwendung
Dosierung
Depressive Erkrankungen
DieStartdosissowiedieempfohleneErhaltungsdosisbetragen 60 mgeinmaltäglich, unabhängigvon
den Mahlzeiten.Inklinischen StudienwurdedieUnbedenklichkeitvonDuloxetin-ratiopharm ® in
Dosierungen von über60 mg, biszu einermaximalenDosisvon 120 mgpro Tagbewertet. Esgibt
jedoch keinen klinischen Belegdafür,dass Patienten,die nichtaufdie empfohlene Anfangsdosis
ansprechen, von Dosiserhöhungen profitieren können.
Ein therapeutischesAnsprechen wird normalerweisenach einerBehandlungsdauervon 2-4 Wochen
beobachtet.
NachStabilisierungdesantidepressiven Ansprechenswird empfohlen, dieBehandlungfüreinige
Monateweiterzuführen,umeinen Rückfallzu vermeiden. BeiPatienten,dieaufDuloxetin ansprechen
und beidenen in derVergangenheitwiederholtEpisoden einerMajorDepressionauftraten, könnte
eineFortführungderLangzeitbehandlungin einerDosierungvon 60-120mgin Erwägunggezogen
werden.
GeneralisierteAngststörung
DieempfohleneStartdosisbeträgt fürPatientenmit generalisierterAngststörung30mgeinmal täglich,
unabhängigvon den Mahlzeiten. BeiPatienten miteinemunzureichenden Ansprechen solltedieDosis
auf60 mgerhöhtwerden,wasderüblichen Erhaltungsdosisfürdiemeisten Patientenentspricht.
FürPatienten mitkomorbiden depressiven Erkrankungen beträgtdieStart-und Erhaltungsdosis60 mg
einmaltäglich (sieheauch o.g.Dosierungsangaben).
Tagesdosen biszu 120mghabensich alswirksamerwiesen und wurdenhinsichtlich der
Arzneimittelsicherheitin klinischenStudienuntersucht. BeiPatienten mitunzureichendem
Ansprechenauf60 mgkann eineErhöhungderDosisauf90 mgoder120 mgin Betrachtgezogen
werden. Dosiserhöhungen solltensich nach derWirksamkeitundVerträglichkeitrichten.
Nach StabilisierungdesAnsprechenswird empfohlen,dieBehandlungfüreinigeMonate
weiterzuführen, umeinen Rückfallzu vermeiden.
Schmerzen beidiabetischerPolyneuropathie:
DieStartdosissowiedieempfohleneErhaltungsdosisbetragen 60 mgeinmaltäglich, unabhängigvon
den Mahlzeiten.Inklinischen StudienwurdedieUnbedenklichkeitvon Dosierungen über60 mg, bis
zu einermaximalen Dosisvon 120 mgpro Tag, aufgeteiltin zweigleichgroßeDosen, bewertet. Die
PlasmakonzentrationvonDuloxetinzeigt einegroßeinterindividuelleVariabilität(sieheAbschnitt
5.2). Daherkönnen Patienten, dienichtausreichend auf60 mgansprechen, von einerDosiserhöhung
profitieren.
Nach 2 Monaten solltedieWirksamkeitderDuloxetin-Behandlungbeurteiltwerden. Nach dieserZeit
isteine weitere Zunahme derWirksamkeitbeiPatientenmitunzureichendeminitialenAnsprechen
unwahrscheinlich.
Dertherapeutische Nutzenmuss regelmäßig(mindestens alle dreiMonate)überprüftwerden(siehe
Abschnitt5.1).
Absetzen derBehandlung
AbruptesAbsetzen mussvermieden werden. SolldieBehandlungmitDuloxetin-ratiopharm ® beendet
werden,muss die Dosis übermindestens2Wochenschrittweisereduziertwerden,umdas Risiko
möglicherAbsetzphänomenezu minimieren (sieheAbschnitte4.4und 4.8).Wennnach derReduktion
derDosisodernach Absetzen derBehandlungSymptome auftreten,die nichttolerierbarsind,dann
solltein Erwägunggezogenwerden,dievorhergehendeDosiswiedereinzunehmen. Anschließend
kannderArztdas AusschleichenderDosis fortsetzen,allerdings ineinerlangsamerenAbstufung.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten
FürälterePatienten wird keineDosisanpassungalleinwegen ihresAltersempfohlen. DieBehandlung
von älteren Patientensolltejedoch mitVorsichterfolgen, insbesonderebeieinertäglichen Dosierung
von 120 mgDuloxetinbeidepressiven ErkrankungenoderbeigeneralisierterAngststörung, dahierfür
begrenzte Datenvorliegen(siehe Abschnitte4.4 und 5.2).
Leberfunktionseinschränkung
Duloxetin-ratiopharm ® darfnichtbeiPatienten miteinerLebererkrankung, diezu einer
Leberfunktionseinschränkungführt,eingesetztwerden(sieheAbschnitte4.3 und 5.2).
Nierenfunktionseinschränkung
Bei Patientenmit leichterodermittelschwererNierenfunktionsstörung(Kreatinin-Clearance 30bis 80
ml/min)istkeineDosisanpassungnotwendig.Duloxetin-ratiopharm ® darfnicht bei Patientenmit
schwererNierenfunktionseinschränkungangewendetwerden(Kreatinin-Clearance<30ml/min;siehe
Abschnitt4.3).
KinderundJugendliche
Duloxetin darfbeiKindern und Jugendlichenunter18 JahrenzurBehandlungvondepressiven
Erkrankungennichtangewendetwerden,da BedenkenhinsichtlichderSicherheitundWirksamkeit
bestehen(sieheAbschnitte4.4, 4.8 und 5.1).
DieSicherheitund Wirksamkeitvon Duloxetin zurBehandlungvon generalisierterAngststörungbei
Kindern undJugendlichen imAltervon 7 bis17Jahrenistnichterwiesen. Diederzeitverfügbaren
Datensindin den Abschnitten 4.8, 5.1 und 5.2 beschrieben.
DieSicherheitund dieWirksamkeitvon Duloxetin zurBehandlungvon Schmerzen beidiabetischer
Polyneuropathiewurdennichtuntersucht. Esliegen keineDaten vor.
ArtderAnwendung
ZumEinnehmen.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeitgegen den Wirkstoffodereinen derin Abschnitt6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Die gleichzeitige AnwendungvonDuloxetin-ratiopharm ® mitnichtselektiven,irreversiblen
Monoaminoxidase-Hemmern(MAO-Hemmern)ist kontraindiziert(sieheAbschnitt 4.5).
Lebererkrankung, diezu einerLeberfunktionseinschränkungführt(sieheAbschnitt5.2).
Duloxetin-ratiopharm ® darfnichtin Kombination mitFluvoxamin, CiprofloxacinoderEnoxacin(d. h.
starkenCYP1A2-Inhibitoren)angewendetwerden,dadieKombination zu einemerhöhten
Plasmaspiegelvon Duloxetin führt(sieheAbschnitt4.5).
SchwereNierenfunktionseinschränkung(Kreatinin-Clearance<30 ml/min)(sieheAbschnitt4.4).
DerBeginn einerBehandlungmitDuloxetin-ratiopharm ® ist bei Patientenmit unkontrolliertem
Bluthochdruck, derdiePatientendermöglichen Gefahreinerhypertensiven Kriseaussetzen könnte,
kontraindiziert(sieheAbschnitt4.8).
4.4 BesondereWarnhinweiseund VorsichtsmaßnahmenfürdieAnwendung
ManieundepileptischeKrampfanfälle
Duloxetin-ratiopharm ® darfnurmitVorsichtbeiPatientenmitManie inderAnamnese,
diagnostizierterbipolareraffektiverStörungund/oderepileptischenKrampfanfällen angewendet
werden.
Mydriasis
MydriasiswurdeimZusammenhangmitderDuloxetin-Einnahme berichtet.Deshalbistbeider
VerschreibungvonDuloxetin-ratiopharm ® fürPatienten miterhöhtemAugeninnendruckoder
Patienten miteinemRisikofüreinakutesEngwinkelglaukomVorsichtgeboten.
BlutdruckundHerzfrequenz
Beieinigen Patienten standDuloxetinin ZusammenhangmitBlutdruckanstiegen und klinisch
signifikantemBluthochdruck. DaskönnteaufdennoradrenergenEffektvon Duloxetin
zurückzuführen sein. Fällevon hypertensiven KrisenwurdenimZusammenhang mitDuloxetin
berichtet,besondersbeiPatienten mitvorbestehendemBluthochdruck. Deshalb wird beiPatienten mit
bekanntemBluthochdruckund/oderanderen Herzerkrankungeneine angemessene Überwachungdes
Blutdrucksempfohlen, besonderswährend deserstenBehandlungsmonats. Duloxetin mussbei
Patienten, derenZustand durch eineerhöhteHerzfrequenzodereinen erhöhten Blutdruck
beeinträchtigt werdenkönnte,mitVorsichtangewendetwerden. BeigleichzeitigerAnwendungmit
Arzneimitteln, dieden Metabolismusvon Duloxetin beeinträchtigen könnten, istVorsichtgeboten
(sieheAbschnitt4.5). BeiPatienten mitanhaltendemBlutdruckanstiegwährendderDuloxetin-
EinnahmesollteentwedereineDosisreduktion odereinschrittweisesAbsetzen inErwägunggezogen
werden(sieheAbschnitt4.8).
Nierenfunktionseinschränkung
BeidialysepflichtigenPatientenmitschwererNierenfunktionseinschränkung(Kreatinin-Clearance <
30ml/min)treten erhöhteDuloxetin-Plasmaspiegelauf.BezüglichPatientenmitschwerer
NierenfunktionseinschränkungsieheAbschnitt4.3. Bezüglich Patienten mitleichteroder
mittelschwererNierenfunktionsstörungsieheAbschnitt4.2.
Serotonin-Syndrom
BeiderBehandlungmitDuloxetin kanndasSerotonin-Syndrom, ein potentielllebensbedrohlicher
Zustand,auftreten,insbesonderebeigleichzeitigerAnwendungvon weiteren serotonergen
Arzneimitteln(einschließlichSSRIs,SNRIs,trizyklische Antidepressiva oderTriptane), mit
Arzneimitteln, dieden Serotoninstoffwechselbeeinträchtigen (wiez. B. MAO-Hemmer), odermit
Antipsychotikaoderanderen Dopaminantagonisten, diedieserotonergen Neurotransmittersysteme
beeinflussen könnten (sieheAbschnitte4.3und 4.5).
Symptome des Serotonin-Syndromskönnen Veränderungen desmentalen Zustands(z. B. Agitation,
Halluzinationen, Koma), autonomeInstabilität(z. B. Tachykardie,labilerBlutdruck, Hyperthermie),
neuromuskuläreVeränderungen (z. B. Hyperreflexie,Koordinationsstörungen)und/oder
gastrointestinaleSymptome(z. B. Übelkeit,Erbrechen,Durchfall)beinhalten.
WenneineKombination von Duloxetin mitanderenserotonergen Arzneimitteln,welchedie
serotonergenund/oderdopaminergenNeurotransmittersysteme beeinflussenkönnen, klinisch
angezeigtist,wirdeine sorgfältige Beobachtungdes Patientenempfohlen,insbesondere zuBeginnder
Behandlungund beieinerDosiserhöhung.
Johanniskraut
Nebenwirkungen könnten häufigerauftreten, wennDuloxetin-ratiopharm ® zusammenmit
pflanzlichen Zubereitungen angewendetwird,dieJohanniskraut(Hypericumperforatum)enthalten.
Suizid
DepressiveErkrankungen und generalisierteAngststörung:
DepressiveErkrankungen sind miteinemerhöhten Risiko fürdieAuslösungvon Suizidgedanken,
selbstschädigendemVerhalten und Suizid(Suizid-bezogene Ereignisse)verbunden.Dieses erhöhte
Risiko besteht, biseszu einersignifikanten LinderungderSymptomekommt. Dadiesenicht
unbedingtschon während derersten Behandlungswochen auftritt,sollten diePatienten daherbiszum
EintritteinerBesserungengmaschigüberwachtwerden.Die bisherige klinische Erfahrungzeigt,dass
dasSuizidrisiko zu BeginneinerBehandlungansteigenkann.
AnderepsychiatrischeErkrankungen, fürdieDuloxetin-ratiopharm ® verschriebenwird, können
ebensomiteinemerhöhtenRisikofürSuizid-bezogene Ereignisseeinhergehen.Außerdemkönnen
dieseErkrankungen zusammenmiteinerdepressiven Erkrankung(Episoden einerMajorDepression)
auftreten. Dahersollten beiBehandlungandererpsychiatrischerErkrankungendie gleichen
Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden wiebeiderBehandlungvon depressiven Erkrankungen.
BeiPatientenmitsuizidalemVerhalteninderAnamnese odersolchen,die vorderTherapie
ausgeprägte Suizidabsichtenhatten,istdasRisiko fürdieAuslösungvon Suizidgedanken oder
-versuchen erhöht. Siesollten daherwährendderBehandlungbesonderssorgfältigüberwachtwerden.
Eine Meta-Analyse vonPlacebo-kontrolliertenklinischen StudienzurAnwendungvon Antidepressiva
beiErwachsenen mitpsychiatrischen Störungen zeigtebeiPatienten unter25Jahren, die
Antidepressivaeinnahmen, ein erhöhtesRisiko fürsuizidalesVerhalten imVergleich zu Placebo.
Fällevon suizidalen Gedanken und suizidalemVerhalten während derTherapiemit Duloxetinoder
kurzeZeitnach BeendigungderBehandlungsind berichtetworden(sieheAbschnitt4.8).
Die Arzneimitteltherapiesollte miteinerengmaschigenÜberwachungderPatienten,vorallemder
Patienten mithohemSuizidrisiko, insbesonderezu Beginn derBehandlungund nach
Dosisanpassungen einhergehen (sieheAbschnitt4.8).Patienten (und deren Betreuer)sindaufdie
NotwendigkeiteinerÜberwachunghinsichtlichjederklinischenVerschlechterungdesAuftretensvon
suizidalemVerhaltenoderSuizidgedanken und ungewöhnlicherVerhaltensänderungen hinzuweisen.
Sie solltenunverzüglichmedizinischenRateinholen,wennderartige Symptome auftreten.
Schmerzen beidiabetischerPolyneuropathie:
VereinzeltwurdenFällevon Suizidgedanken undsuizidalemVerhalten währendeinerDuloxetin-
Therapieoderkurznach Absetzen derTherapieberichtet.Zu Risikofaktoren hinsichtlich Suizidalität
beiDepression siehevorhergehenderAbschnitt. ÄrztesolltenihrePatienten ermuntern, dasAuftreten
von deprimierenden Gedanken oderGefühlenjederzeitmitdemArztzu besprechen.
Blutungen
ImZusammenhangmitSSRI(engl. SelectiveSerotonin ReuptakeInhibitor)undSNRI(engl.
Serotonin/NoradrenalineReuptakeInhibitor), einschließlich Duloxetin, wurden Blutungen wie
Ekchymosen, PurpuraundgastrointestinaleBlutungen berichtet.Vorsichtistgeboten beiPatienten,
dieAntikoagulantien und/oderArzneimittelerhalten, diebekanntermaßen dieThrombozytenfunktion
beeinflussen(z.B.NichtsteroidaleAntiphlogistika(NSAIDs)oderAcetylsalicylsäure(ASS))und bei
Patienten mitbekannterBlutungsneigung.
Hyponatriämie
Während derAnwendungvonDuloxetinwurdenHyponatriämienberichtet,einschließlichFälle mit
einemNatriumspiegelimSerumvon unter110 mmol/l. Hyponatriämiekann FolgedesSyndromsder
inadäquaten ADHSekretion (engl. SyndromeofInappropriateAnti-Diuretic Hormone Secretion–
SIADH)sein. DieMehrzahlderFällevon Hyponatriämiewurdebeiälteren Patienten berichtet,
insbesonderewenn siein Zusammenhangmiteinerin derVergangenheitaufgetretenenodereiner
PrädispositionfüreinenverändertenFlüssigkeitshaushaltauftraten.VorsichtistgebotenbeiPatienten
miterhöhtemRisiko fürHyponatriämie, wiez.B.:ältere Patienten,PatientenmitZirrhoseoder
dehydriertePatienten oderPatienten, diemitDiuretikabehandeltwerden.
Absetzen derBehandlung
Absetzphänomenetretenhäufignach Beenden derBehandlungauf, insbesonderedann, wenndie
Behandlungabruptbeendetwird(sieheAbschnitt4.8).Inklinischen Studien tratennach einem
abrupten Behandlungsabbruch beietwa45%dermitDuloxetin-ratiopharm ® behandeltenund 23%
dermitPlacebobehandeltenPatientenunerwünschte Ereignisseauf.
Das RisikofürAbsetzsymptome beiSSRIs undSNRIs kannaufverschiedenenFaktoren beruhen,
dazuzählendieTherapiedauerunddie Dosierungsowie derGradderDosisreduktion.Dieam
häufigsten berichteten Reaktionen sindin Abschnitt4.8aufgeführt. DieSymptomesind
normalerweiseleichtbis mittelschwer,beieinigenPatientenkönnen siejedoch auch schwerwiegend
sein. Üblicherweisetretensieinnerhalb dererstenTagenach Absetzen auf. Sehrselten wurdeauch
berichtet,dassAbsetzsymptomebeiPatienten auftraten, dieversehentlich eineeinzelneDosis
ausgelassenhatten.ImAllgemeinen sind dieseSymptomeselbstlimitierend und verschwinden
gewöhnlich innerhalbvon 2Wochen,obgleich siebeieinigenPatienten auch länger(2-3 Monateoder
mehr)anhalten können. Deshalbwird empfohlen, Duloxetin unterBerücksichtigungderBedürfnisse
des PatientenlangsamstufenweiseübereinenZeitraumvonmindestens 2Wochenauszuschleichen
(sieheAbschnitt4.2).
Ältere Patienten
Esliegen begrenztDaten zurAnwendungvon 120 mgDuloxetintäglichbeiälterenPatientenmit
DepressionodergeneralisierterAngststörungvor. Deshalb mussdieBehandlungvon älteren Patienten
mitderMaximaldosis mitVorsichterfolgen(sieheAbschnitt4.2 und 5.2).
Akathisie/psychomotorische Unruhe
DieAnwendungvon Duloxetin wurdemitdemAuftreten einerAkathisieinVerbindunggebracht.
Dieseistdurch einesubjektivunangenehmeoderbelastendeUnruhe, Bewegungsdrang, häufig
begleitetvondemUnvermögenstillzusitzenoderstillzustehen,gekennzeichnet.Diestritt
vornehmlich indenerstenWochen derBehandlungauf.BeiPatienten,diesolcheSymptome
entwickeln, kann dieErhöhungderDosisnachteiligsein.
Arzneimittel,dieDuloxetinenthalten
Duloxetin wirdunterverschiedenen Handelsnamen inverschiedenen Indikationen(Behandlungvon
SchmerzenbeidiabetischerPolyneuropathie,depressiven Erkrankungen, generalisierterAngststörung
und Belastungsharninkontinenz)angewendet. DiegleichzeitigeAnwendungvon mehralseinemdieser
Arzneimittelsollte vermiedenwerden.
Hepatitis/Erhöhte Leberenzymwerte
UnterDuloxetin-Therapiewurden Fällevon Leberschädigung, einschließlich schwerwiegender
Erhöhungvon Leberenzymwerten (>10-facheErhöhunggegenüberden Normalwerten), Hepatitisund
Gelbsuchtberichtet(sieheAbschnitt4.8).Die meistenFälle tratenindenerstenBehandlungsmonaten
auf. DieFormderLeberschädigungwarüberwiegend hepatozellulär. DuloxetinsolltemitVorsicht
angewendetwerden beiPatienten, dieeineLeberschädigunghaben oderdieandereArzneimittel
einnehmen, diezu Leberschädigungführen können.
Sucrose
Duloxetin-ratiopharm ® enthältSucrose.PatientenmitderseltenenhereditärenFructose-Intoleranz,
Glucose-Galactose-MalabsorptionoderSaccharase-Isomaltase-Mangeldürfendieses Arzneimittel
nichteinnehmen.
Anwendung beiKindern und Jugendlichen unter 18Jahren
Duloxetin-ratiopharm ® darfbeiKindernund Jugendlichenunter18 Jahrennichtangewendetwerden.
SuizidalesVerhalten(Suizidversucheund–gedanken)undFeindseligkeit(hauptsächlichAggression,
herausforderndesVerhaltenund Zorn)wurdeninklinischen Studien mitKindernundJugendlichen
häufigeruntereinerTherapiemitAntidepressivabeobachtetals unterPlacebo.Wirdaufgrundeiner
klinischen NotwendigkeitdennochdieEntscheidungzurBehandlunggetroffen, mussderPatient
sorgfältig aufAnzeichen von suizidalen Symptomen überwachtwerden(sieheAbschnitt5.1).
Weiterhinfehlen Langzeitdaten zurSicherheitbeiKindern undJugendlichen unter18Jahren
hinsichtlich desWachstums, derkörperlichen EntwicklungsowiederEntwicklungvon Kognition und
Verhalten (sieheAbschnitt4.8).
4.5 WechselwirkungenmitanderenArzneimittelnundsonstigeWechselwirkungen
Monoaminoxidase-Hemmer(MAO-Hemmer):Wegendes Risikos eines Serotonin-Syndromsdarf
Duloxetin nichtin Kombinationmitnichtselektiven,irreversiblen Monoaminoxidase-Hemmern
(MAO-Hemmern)oderinnerhalb derersten 14Tagenach BeendigungderBehandlungmiteinem
MAO-Hemmereingenommen werden. AufgrundderHalbwertszeitvon Duloxetinmüssen mindestens
5 Tagenach BeendigungderDuloxetin-ratiopharm ® Einnahmevergehen, bevormitderEinnahme
eines MAO-Hemmersbegonnen wird (sieheAbschnitt4.3).
DieKombination von Duloxetin-ratiopharm ® miteinemselektiven,reversiblenMAO-Hemmerwie
Moclobemid wird nichtempfohlen(sieheAbschnitt4.4). DasAntibiotikumLinezolidist ein
reversibler,nicht-selektiverMAO-Hemmerund solltebeiPatienten,diemit Duloxetin-ratiopharm ®
behandeltwerden,nichtangewendetwerden(sieheAbschnitt4.4).
CYP1A2 Inhibitoren:DaCYP1A2 amMetabolismusvon Duloxetin beteiligt ist,ist eswahrscheinlich,
dasseinegleichzeitigeAnwendungvonDuloxetinmitstarken CYP1A2 Inhibitoren zu einerhöheren
Konzentration von Duloxetin führen kann. Fluvoxamin (100 mgeinmaltäglich),einpotenterInhibitor
von CYP1A2, senktediePlasma-Clearancevon Duloxetin um77 %underhöhtedieAUC
0-t umdas
6fache.DeshalbdarfDuloxetin-ratiopharm ® nicht gleichzeitigmit einempotentenInhibitorvon
CYP1A2, wieFluvoxamin,angewendetwerden (sieheAbschnitt4.3).
ZNSwirksame Arzneimittel:Es liegenkeine systematischenUntersuchungenüberdas Risikoeiner
gemeinsamen AnwendungvonDuloxetin-ratiopharm ® und anderen alsden nachfolgend aufgeführten
ZNSwirksamen Arzneimitteln vor. InfolgedessenistbeiKombination vonDuloxetin-ratiopharm ® mit
anderen zentralwirksamenArzneimitteln oderSubstanzen, einschließlich Alkoholund Sedativa(z. B.
Benzodiazepine, Opioide,Antipsychotika, Phenobarbital, sedativeAntihistaminika)Vorsichtgeboten.
Serotonerge-Arzneimittel:InseltenenFällenwurde ein Serotonin-SyndrombeiPatientenberichtet,die
gleichzeitigSSRIs/SNRIsmitserotonergen Arzneimitteln eingenommen haben.Vorsichtistgeboten,
wennDuloxetin-ratiopharm ® gleichzeitigmit serotonergenArzneimittelnwieSSRIs, SNRIs,
trizyklischen Antidepressiva(wieClomipraminoderAmitriptylin),MAO-Hemmern (wieMoclobemid
oderLinezolid),Johanniskraut(Hypericumperforatum)oderTriptanen,Tramadol,Pethidinund
Tryptophan eingenommenwird(siehe Abschnitt4.4).
Wirkungen vonDuloxetin aufandereArzneimittel
ÜberCYP1A2metabolisierteArzneimittel:DiePharmakokinetikvon Theophyllin,einemCYP1A2
Substrat, wurdedurch diegleichzeitigeGabevon Duloxetin (60 mgzweimaltäglich)nichtsignifikant
beeinträchtigt.
ÜberCYP2D6 metabolisierteArzneimittel:Duloxetin istein moderaterInhibitorvon CYP2D6. Bei
Anwendungvon Duloxetinin einerDosierungvon zweimaltäglich 60 mgund einerEinzeldosis
Desipramin, einemCYP2D6 Substrat, erhöhtesichdieAUCvon Desipramin umdas3fache. Die
gleichzeitige Anwendungvon Duloxetin (40 mgzweimaltäglich)erhöhtedieSteady-StateAUCvon
Tolterodin(2mgzweimaltäglich)um71%,beeinflussteaberdie Pharmakokinetikseinesaktiven5-
Hydroxy-Metaboliten nicht. Eswird keineDosisanpassungempfohlen.Vorsichtistgeboten, wenn
Duloxetin zusammenmitArzneimitteln angewendetwird, dievorwiegend überCYP2D6 metabolisiert
werden,(z. B.:Risperidonund trizyklischeAntidepressiva(TZA)wieNortriptylin, Amitriptylin und
Imipramin)insbesondere,wenn dieseeinegeringe therapeutische Breite aufweisen(wie z:B.
Flecainid, PropafenonundMetoprolol).
Orale Kontrazeptivaundanderesteroidale Arzneimittel:ErgebnissevoninvitroUntersuchungen
zeigen, dassDuloxetin diekatalytischeAktivitätvonCYP3Anichtinduziert.Spezifischeinvivo
Arzneimittelwechselwirkungsstudien wurden nichtdurchgeführt.
Antikoagulantien und Thrombozytenaggregationshemmer:DiegleichzeitigeAnwendungvon
Duloxetinund Antikoagulantien oderThrombozytenaggregationshemmern darfaufgrund dererhöhten
Blutungsgefahr, dieaufeinepharmakodynamischeInteraktion zurückzuführen ist, nurmitVorsicht
erfolgen. BeigleichzeitigerGabevon Duloxetin beiPatienten, diemitWarfarinbehandeltwurden,
wurden erhöhteGerinnungswerte(INR)berichtet. DiegleichzeitigeGabevon Duloxetin undWarfarin
unterSteady-State-BedingungenimRahmeneinerklinisch-pharmakologischen Studiebeigesunden
Probanden zeigtejedoch keineklinisch signifikanteVeränderungderINRimVergleich zum
AusgangswertoderderPharmakokinetik vonR-oderS-Warfarin.
Wirkungen vonanderen Arzneimitteln aufDuloxetin
Antazida und H2-Antagonisten:DiegleichzeitigeAnwendungvonDuloxetinund Aluminium-und
Magnesium-haltigenAntazidaoderFamotidin,hattekeinensignifikantenEinflussaufdas Ausmaß
oderdieGeschwindigkeitderResorption von Duloxetin nach oralerGabeeiner40mgDosis.
CYP1A2 Induktoren:Pharmakokinetische Analysenhabengezeigt,dass RaucherimVergleichzu
Nichtrauchern eineumnahezu 50 %reduziertePlasmakonzentration von Duloxetin aufwiesen.
4.6 Fertilität,Schwangerschaftund Stillzeit
Fertilität
Duloxetin zeigtekeineWirkungaufdiemännlicheFertilität. DieWirkungaufdieweiblicheFertilität
wurdenurbeiDosen, diezurmaternalenToxizitätführten, nachgewiesen.
Schwangerschaft
Esliegen keinehinreichenden Daten zurAnwendungvon Duloxetin beiSchwangeren vor.
TierexperimentelleStudienhaben Reproduktionstoxizitätbeieinersystemischen Exposition (AUC)
von Duloxetin, dieunterhalb dermaximalen klinischenExposition lag, gezeigt(sieheAbschnitt5.3).
Das potentielle RisikofürdenMenschenistnichtbekannt.
Datenausepidemiologischen Studiendeuten daraufhin, dassdieAnwendungvon Selektiven
Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren(SSRI)in derSchwangerschaft,insbesondere imspäten
StadiumeinerSchwangerschaft, dasRisiko fürdasAuftreteneinerprimärenpulmonalen Hypertonie
beiNeugeborenen (PPHN,auch persistierendepulmonaleHypertoniegenannt)erhöhen kann. Obwohl
es keine Studiengibt,dieeinen Zusammenhangzwischen derBehandlungmitSNRIund dem
Auftreten von PPHNuntersuchthaben,kann diesespotentielleRisiko fürDuloxetin nicht
ausgeschlossen werden, wenn man den zugehörigen Wirkmechanismus(Inhibitionder
Wiederaufnahme vonSerotonin)berücksichtigt.
Wiebeianderen serotonergenArzneimittelnkönnenEntzugssymptomebeiNeugeborenen auftreten,
wenn dieMutterkurzvordemEntbindungstermin Duloxetin eingenommen hat. Zu diesen
Entzugssymptomen, dieimZusammenhangmitderDuloxetin-Einnahmebeobachtetwurden, können
Hypotonie,Tremor, nervöseUnruhe, SchwierigkeitenbeimFüttern, Atemnotundzerebrale
Krampfanfälle gehören.InderMehrzahlderFälle tratendiese entwederbeiderEntbindungoder
innerhalb wenigerTagedanach auf.
Duloxetin-ratiopharm ® darfwährendderSchwangerschaftnureingenommen werden, wenn der
potentielle Nutzendaspotentielle RisikofürdenFötusrechtfertigt.Frauensolltenangewiesenwerden,
ihren Arztdavon inKenntniszu setzen, wenn sieschwangerwerden oderwennsie beabsichtigen,
währendderTherapieschwangerzu werden.
Stillzeit
BasierendaufeinerStudiemit6laktierendenFrauen,dieihre Kindernichtgestillthaben,geht
Duloxetinnurin sehrgeringerMengein dieMuttermilch über.
Die voneinemSäuglingpro kgKörpergewichtaufgenommeneMenge, liegtbeietwa0,14%dervon
derMuttereingenommenen Dosis(sieheAbschnitt5.2). DakeineInformation überdieSicherheitvon
DuloxetinbeiSäuglingen und Kindern vorliegtwird dieAnwendungvonDuloxetin-ratiopharm ®
während derStillzeitnichtempfohlen.
4.7 AuswirkungenaufdieVerkehrstüchtigkeitunddieFähigkeitzumBedienen von
Maschinen
EswurdenkeineStudien zuden Auswirkungen aufdieVerkehrstüchtigkeitund dieFähigkeitzum
BedienenvonMaschinen durchgeführt.MitderAnwendungvonDuloxetin-ratiopharm ® kann
möglicherweiseMüdigkeitund Schwindeleinhergehen. Patienten sollten daraufhingewiesen werden,
dasssieimFalleeines Auftretens vonMüdigkeitundSchwindelpotentiellgefährlicheTätigkeiten,
wiez. B. dasFühren von Fahrzeugen oderdasBedienen von Maschinen vermeiden sollen.
4.8 Nebenwirkungen
a. Zusammenfassung desNebenwirkungsprofils
Die amhäufigstenberichtetenNebenwirkungenbeiPatienten,die mitDuloxetinbehandeltwurden,
waren Übelkeit, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit,Schläfrigkeitund Schwindel.Die
Nebenwirkungen warenjedoch überwiegendleichtbismittelschwer. Sietraten gewöhnlich zu
Behandlungsbeginn aufund verschwanden meistens,auch unterFortsetzungderTherapie.
b. TabellarischeZusammenfassung derNebenwirkungen
Tabelle 1beinhaltetNebenwirkungenaus Spontanberichtensowie ausplacebokontrollierten
klinischen Studien(insgesamt9454 Patienten, von denen 5703 Patienten Duloxetin und 3751Placebo
erhielten)zurBehandlungvon depressiven Erkrankungen, generalisierterAngststörungund
SchmerzenbeidiabetischerPolyneuropathie.
Tabelle1:Nebenwirkungen
Häufigkeitseinteilung:Sehrhäufig(≥1/10), häufig(≥1/100bis<1/10)gelegentlich(≥1/1.000bis
<1/100), selte n(≥1/10.000bis<1/1.000), sehrselten (<1/10.000).
InnerhalbjederHäufigkeitsgruppewerden dieNebenwirkungen nachabnehmendemSchweregrad
angegeben.
Sehrhäufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr
selten
Infektionen und parasitäreErkrankungen
Laryngitis
Erkrankungen desImmunsystems
Überempfindlich-
keitsreaktion
Anaphylaktische
Reaktion
EndokrineErkrankungen
Hypothyreose
Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen
Verminderter
Appetit Hyperglykämie
(hauptsächlichbei
Diabetes-Patienten Dehydratation
Hyponatriämie
SIADH (Syndrom
berichtet) derinadäquaten
ADH–Sekretion) 6
Psychiatrische Erkrankungen
Schlaflosigkeit
Agitiertheit
Libidoverminderung
Angst
Anormaler
Orgasmus
AnormaleTräume Suizidgedanken 5,7
Schlafstörungen
Zähneknirschen
Verwirrtheit
Apathie Suizidales
Verhalten 5,7
Manie
Halluzinationen
Aggression und
ErkrankungendesNervensystems
Kopfschmerzen
Schläfrigkeit Schwindel
Lethargie
Tremor
Paraesthesien Myoklonus
Akathisie 7
Nervosität
Aufmerksamkeitsstörung
Geschmacksstörung
Dyskinesie
Restless Legs-Syndrom
SchlechterSchlaf Serotonin-
Syndrom 6
Krampfanfälle 1
Psychomotorische
Unruhe 6
Extrapyramidale
Symptome 6
Augenerkrankungen
Unscharfes Sehen MydriasisSehstörungen Glaukom
Erkrankungen desOhrsund desLabyrinths
Tinnitus 1 Vertigo
Ohrenschmerzen
Herzerkrankungen
Herzklopfen Tachykardie
Supraventrikuläre
Arrhythmien,
überwiegend
Vorhofflimmern
Gefäßerkrankungen
Blutdruckanstieg 3
Erröten Synkope 2
Hypertonie 3,7
Orthostatische
Hypotension 2
KalteExtremitäten Hypertensive
Krise 3,6
Erkrankungen derAtemwege, desBrustraumsundMediastinums
Gähnen EngegefühlimRachen
Epistaxis
Erkrankungen desGastrointestinaltrakts
Übelkeit
Mundtrockenheit Obstipation
Diarrhoe
Abdominal-
schmerzen
Erbrechen
Dyspepsie
Flatulenz Gastrointestinale
Blutungen 7
Gastroenteritis
Aufstoßen
Gastritis
Dysphagie Stomatitis
Hämatochezie
Mundgeruch
Leber-und Gallenerkrankungen
Hepatitis 3
Erhöhte
Leberenzymwerte (ALT,
AST,alkalische
Phosphatase) Leberinsuffizienz 6
Ikterus 6
AkuteLeberschädigung
Erkrankungen derHautund desUnterhautzellgewebes
Vermehrtes
Schwitzen
Hautausschlag Nachtschweiß
Urtikaria
Kontaktdermatitis
KalterSchweiß
Lichtüber-
empfindlichkeitderHaut
ErhöhteNeigungzu
Blutergüssen Stevens-Johnson
Syndrom 6
Angioödem 6
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen
Muskuloskeletale
Schmerzen
Muskelkrämpfe
Muskelsteifigkeit
Muskelzuckungen Krampfder
Kaumuskulatur
Erkrankungen derNieren und Harnwege
Dysurie
Pollakisurie Harnverhalten
Harnverzögerung
Nykturie
Polyurie
Verminderter Harnfluss Anormaler
Uringeruch
ErkrankungenderGeschlechtsorgane undder Brustdrüse
Erektile
Dysfunktion
Ejakulations-
störungen
Verzögerte
Ejakulation Gynäkologische
Blutungen
Menstruationsstörungen
SexuelleDysfunktion
Hodenschmerzen
Menopausale
Symptome
Galaktorrhoe
Hyperprolaktinämie
Allgemeine ErkrankungenundBeschwerdenamVerabreichungsort
Stürze 8
Müdigkeit Brustschmerzen 7
Unbehagen
Kältegefühl
Durst
Schüttelfrost
Unwohlsein
Hitzegefühl
Gangstörung
Untersuchungen
Gewichtsabnahme
Gewichtszunahme
Kreatinphosphokinase-
AnstiegimBlut
ErhöhterKaliumspiegel
imBlut Erhöhter
Cholesterinspiegel
imBlut
1 Eswurdenauchnach Absetzen derTherapieFällevon Krampfanfällen und Fällevon Tinnitus
berichtet.
Fällevon orthostatischerHypotensionund Synkopewurden besonderszu Beginn derTherapie
berichtet.
3 SieheAbschnitt4.4.
4 Eswurden Fällevon Aggression undWutinsbesonderezu Beginn odernach AbsetzenderTherapie
berichtet.
5
Fällevon suizidalen Gedanken und suizidalemVerhalten während derTherapiemitDuloxetin oder
kurzeZeitnach BeendigungderBehandlungsind berichtetworden(sieheAbschnitt4.4).
GeschätzteHäufigkeitanhandvonNebenwirkungsberichten nachMarkteinführung;nichtin
placebokontrollierten klinischen Studien beobachtet.
7 Statistischnichtsignifikantandersals Placebo.
8
Stürzetraten beiälteren Patienten (>65Jahre)häufigerauf.
c.BeschreibungeinzelnerbestimmterNebenwirkungen
DasAbsetzen (besondersabruptesAbsetzen)von Duloxetin führthäufigzu Absetzphänomenen.
Schwindel, sensorischeBeeinträchtigungen (Parästhesien oderEmpfindungen ähnlich einem
elektrischen Schlag, insbesondereimKopf), Schlafstörungen (einschließlichSchlaflosigkeitund
intensivesTräumen),Müdigkeit, Somnolenz,AgitiertheitoderÄngstlichkeit, Übelkeitund/oder
Erbrechen,Tremor,Kopfschmerzen, Myalgie, Reizbarkeit, Diarrhoe, vermehrtesSchwitzen und
Drehschwindelsind dieamhäufigstenberichtetenReaktionen.
ImAllgemeinen sindfürSSRIsund SNRIsdieseEreignisseleichtbismittelschwerund
selbstlimitierend,beieinigenPatientenjedochschwerund/oderlängerandauernd.Isteine
Duloxetintherapienichtmehrnotwendig, wird dahereinAusschleicheninFormeinerschrittweisen
Dosisreduktion empfohlen(sieheAbschnitte4.2 und 4.4).
Während der12-wöchigenakuten Phasevon dreiDuloxetin-StudienbeiPatientenmitSchmerzenbei
diabetischerNeuropathie,wurden beimitDuloxetinbehandeltenPatienten,geringfügige aber
statistischsignifikante ErhöhungenderNüchternblutzuckerwerte beobachtet.DieHbA
-Werte waren
sowohlbeiDuloxetin-alsauch Placebobehandlungstabil. In den biszu 52 Wochen dauernden
Verlängerungsphasen dieserStudienwurdeeineErhöhungderHbA
-Werteinbeiden
Patientengruppen(Duloxetin-und Standardbehandlung)beobachtet, wobeidiemittlereErhöhungbei
mitDuloxetinbehandeltenPatientenum0,3%stärkerausgeprägtwar.DesWeiterentrateine
geringfügigeErhöhungderNüchternblutzucker-und Gesamtcholesterinwertein derDuloxetin-Gruppe
auf. BeiStandardbehandlungzeigten dieseWerteeinenleichten Rückgang.
DieherzfrequenzkorrigiertenQT-IntervalledermitDuloxetin behandelten Patienten unterschieden
sich nichtvon denen dermitPlacebobehandelten Patienten. Eswurden keineklinisch signifikanten
Unterschiede zwischenmitDuloxetinundmitPlacebobehandeltenPatientenbeidenMessintervallen
QT, PR, QRS, QTcBbeobachtet.
d. KinderundJugendliche
Eswurdeninsgesamt509KinderundJugendlicheimAltervon 7 bis17Jahren mitdepressiven
Erkrankungen sowie241KinderundJugendlicheimAltervon 7 bis17Jahren mitgeneralisierter
Angststörungin klinischenStudien mitDuloxetin behandelt. ImAllgemeinen wardas
NebenwirkungsprofilvonDuloxetinbeiKindern undJugendlichenähnlich demvon Erwachsenen.
Beiinsgesamt467KindernundJugendlichen, dieDuloxetin in randomisierten klinischen Studien
erhielten, wurdeeineGewichtsabnahmevon durchschnittlich0,1kgnach 10 Wochen beobachtet,
verglichen miteinerGewichtszunahmevon 0,9 kgbeiden 353 mitPlacebo behandelten Patienten.
Währendderanschließenden,vier-bis sechsmonatigenVerlängerungsphase normalisierte sichim
Durchschnittdas GewichtderPatiententendenziellzurerwartetenPerzentile des Ausgangsgewichtes,
basierendaufDatengleichaltrigerundgleichgeschlechtlicherPersonen.
In biszu 9 Monaten andauernden Studien wurdebeiKindernundJugendlichen,dieDuloxetin
erhielten,insgesamteine durchschnittlicheVerminderungvon 1%zurPerzentilederKörpergröße
beobachtet(Rückgangum2%beiKindern von 7 bis11Jahren und Zunahmevon0,3%bei
Jugendlichen von 12bis17Jahren)(sieheAbschnitt4.4).
Meldungdes Verdachts aufNebenwirkungen
DieMeldungdesVerdachtsaufNebenwirkungen nach derZulassungistvon großerWichtigkeit. Sie
ermöglichteinekontinuierlicheÜberwachungdesNutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörigevon Gesundheitsberufen sindaufgefordert,jeden VerdachtsfalleinerNebenwirkungdem
BundesinstitutfürArzneimittelundMedizinprodukte,Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-
Allee3, D-53175 Bonn, Website:www.bfarm.deanzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Fälle vonÜberdosierungmit5400 mgDuloxetin wurden allein oderinKombination mitanderen
Arzneimitteln berichtet. EinigeTodesfällesind aufgetreten, überwiegend beiÜberdosierungin
Kombination mitanderenArzneimitteln, aberauch mitDuloxetinallein beieinerDosierungvon
ungefähr1000 mg. Anzeichen und SymptomederÜberdosierung(Duloxetinalleineoderin
Kombination mitanderenArzneimitteln)beinhaltetendasAuftreten von Schläfrigkeit,Koma,
Serotonin-Syndrom,zerebralen Krampfanfällen,Erbrechenund Tachykardie.
Esistkein spezifischesAntidotfürDuloxetin bekannt,solltejedochein Serotonin-Syndromauftreten,
kann eineentsprechendeBehandlung(mitz. B. Cyproheptadinund/oderTemperaturkontrolle)in
Erwägunggezogen werden.DieAufrechterhaltungderAtmungsollte sichergestelltwerden.Die
ÜberwachungderHerz-und Vitalfunktionen wird empfohlen, neben weiteren angemessenen
symptomatischenund unterstützendenMaßnahmen. EineMagenspülungkann sinnvollsein, wenn sie
bald nach derEinnahmeoderbeisymptomatischen Patienten durchgeführtwird. DieGabevon
Aktivkohlekann helfen, dieResorption zu vermindern.Duloxetinhatein großesVerteilungsvolumen
und eineforcierteDiurese,Haemoperfusion und Austauschperfusion (Peritonealdialyse)sind
wahrscheinlich wenighilfreich.
5. PHARMAKOLOGISCHEEIGENSCHAFTEN
5.1 PharmakodynamischeEigenschaften
PharmakotherapeutischeGruppe:Psychoanaleptika;andereAntidepressiva.
ATC-Code:N06AX21
Wirkmechanismus
Duloxetinist einkombinierterSerotonin(5-HT)-und Noradrenalin(NA)-Wiederaufnahmehemmer.
Es zeigteine geringe WiederaufnahmehemmungvonDopaminohne signifikanteAffinitätfür
histaminerge, dopaminerge, cholinergeund adrenergeRezeptoren. Duloxetin erhöhtdosisabhängigdie
extrazelluläreKonzentration von Serotoninund Noradrenalinin verschiedenen Gehirnarealen von
Tieren.
PharmakodynamischeWirkungen
Duloxetinnormalisierte dieSchmerzschwelle inverschiedenenpräklinischenModellenfür
neuropathischeund entzündlicheSchmerzen und dämpftedasSchmerzverhalten in einemModellfür
chronischeSchmerzen. DieschmerzhemmendeWirkungvon Duloxetinerklärtman sich übereine
VerstärkungderabsteigendenhemmendenSchmerzbahnenimzentralenNervensystem.
KlinischeWirksamkeit undSicherheit
Depressive Erkrankungen:
Duloxetinwurdein klinischen Studien mitinsgesamt3158 Patienten (1285 PatientenjahreExposition),
die die DiagnosekriterieneinerDepressionnachDSM-IVerfüllten, untersucht.
Die WirksamkeitvonDuloxetininderempfohlenen Dosisvon 60 mgeinmaltäglich wurdein dreivon
dreirandomisierten, doppelblinden,placebokontrollierten Akutstudien mitfixerDosierungmit
erwachsenen,ambulanten,depressivenPatientennachgewiesen.
Insgesamtwurde dieWirksamkeitvonDuloxetininTagesdosen von 60–120mgin fünfvon sieben
randomisierten, doppelblinden,placebokontrolliertenAkutstudien mitfixerDosierungmit
erwachsenen,ambulanten,depressivenPatientennachgewiesen.
Duloxetinzeigte statistischsignifikante ÜberlegenheitgegenüberPlacebo,erhobenanhand der
Verbesserungdes Gesamtwertes der17Punkte umfassendenHamiltonDepressionRatingScale
(HAMD
)(beinhaltetdieemotionalen undsomatischen SymptomederDepression).
Die Ansprech-und dieRemissionsraten waren mitDuloxetinimVergleichmitPlaceboebenfalls
statistischsignifikanthöher. Nurein geringerTeilderPatienten, diein zulassungsrelevanten
klinischenStudieneingeschlossenwaren,hatte eineschwere Depression(HAM-D-Wert>25)zu
Beginn derBehandlung.
In einerStudiezurRückfallprävention wurden diePatienten, dieaufeine12-wöchigeAkuttherapie
mit60 mgDuloxetineinmaltäglichansprachen,fürweitere 6Monateentwederauf60 mgDuloxetin
einmaltäglichoderaufPlaceborandomisiert.Bezogenaufdas primäre Endziel,die Präventioneines
Rückfalls-gemessenals die Zeitbis zumAuftretendes Rückfalls-zeigten60 mgDuloxetineinmal
täglich gegenüberPlaceboeinestatistisch signifikanteÜberlegenheit(p=0,004).DieInzidenzvon
Rückfällenwährendder6-monatigen doppelblindenFollow-up Phasebetrug17%fürdieDuloxetin-
Gruppeund 29%fürdiePlacebo-Gruppe.
Während einer52-wöchigenplacebokontrollierten,doppelblinden Behandlunghatten Patientenmit
wiederkehrenderMajorDepression, diemitDuloxetinbehandeltwurden, einesignifikantlängere
symptomfreieZeit(p<0,001)alsPatienten, dieaufPlaceborandomisiertwurden.AllePatienten hatten
zuvorin eineroffenen Behandlung(28 bis34 Wochen)aufDuloxetinin Dosierungen von 60 bis120
mgtäglichangesprochen. Währendder52-wöchigenplacebokontrollierten, doppelblinden
Behandlungsphaseerfuhren14,4 %dermitDuloxetinbehandelten Patienten und33,1 %dermit
Placebo behandelten Patienten eineWiederkehrihrerdepressiven Symptome(p<0,001).
DieWirkungvon60 mgDuloxetin einmaltäglich beidepressiven Patienten≥65Jahrenwurdespeziell
in einerStudieuntersucht,dieeinen statistisch signifikantenUnterschied beiderReduktion des
HAMD
WertesvonmitDuloxetinbehandeltenPatientenimVergleichzuPlacebozeigte.Die
Verträglichkeit von60 mgDuloxetineinmaltäglich warbeiälteren Patienten undjüngeren
Erwachsenenvergleichbar.Es liegenjedochbegrenzteDaten fürälterePatienten, diemitder
Maximaldosis(120 mgtäglich)behandeltwurden,vor. Deshalb wird beiderBehandlungdieser
PatientengruppemitderMaximaldosis(120 mgtäglich)zurVorsichtgeraten.
GeneralisierteAngststörung:
DuloxetinzeigtestatistischsignifikanteÜberlegenheitgegenüberPlaceboin fünfvon fünfStudien.
Davonwarenvierrandomisierte,doppelblindeundplacebokontrollierteAkutstudien und eineStudie
zurRückfallpräventionanerwachsenenPatientenmitgeneralisierterAngststörung.
Duloxetinzeigte statistischsignifikante ÜberlegenheitgegenüberPlacebo,gemessenanhandder
Verbesserungdes Gesamtwertes derHamiltonAnxietyScale(HAM-A)und desScoresfürdie
funktionelle GesamtbeeinträchtigungderSheehanDisabilityScale(SDS).Die Ansprech-und die
RemissionsratenwarenunterDuloxetinimVergleichzu Placeboebenfallshöher.Duloxetinzeigte
eine mitVenlafaxinvergleichbare WirksamkeithinsichtlichderVerbesserungdesHAM-A-
Gesamtwertes.
In einerStudiezurRückfallprävention wurden Patienten, dieaufeine6-monatigeoffeneAkuttherapie
mitDuloxetinansprachen,fürweitere6MonateentwederaufDuloxetinoderaufPlacebo
randomisiert. Bezogen aufdiePrävention einesRückfalls–gemessenals die Zeitbis zumAuftreten
des Rückfalls–zeigten60mgbis120 mgDuloxetineinmaltäglichgegenüberPlaceboeine statistisch
signifikanteÜberlegenheit(p <0,001). DieInzidenzvon Rückfällen während der6-monatigen
doppelblinden Follow-up Phasebetrug14 %fürdieDuloxetin-Gruppeund 42%fürdiePlacebo-
Gruppe.
Die Wirksamkeitvon30-120 mg(flexibleDosierung)Duloxetineinmal täglichbeiälterenPatienten
(>65Jahre)mitgeneralisierterAngststörungwurdeineinerStudieuntersucht, dieeinestatistisch
signifikanteVerbesserungdes Gesamtwertes derHamiltonAnxietyScale(HAM-A)bei mit Duloxetin
behandeltenPatientenimVergleichzuPlacebozeigte.Die WirksamkeitundSicherheitvon30-120
mgDuloxetineinmaltäglichbeiälterenPatientenmitgeneralisierterAngststörungwarvergleichbar
dem, wasin Studienmitjüngeren Erwachsenen beobachtetwurde. Allerdingssind dieDatenfürältere
Patienten, diemitderMaximaldosis(120 mgeinmaltäglich)behandeltwurden, begrenzt. Deshalb
solltedieBehandlungältererPatientenmit derMaximaldosis(120mgeinmal täglich)mit Vorsicht
erfolgen.
Behandlung von SchmerzenbeidiabetischerPolyneuropathie:
Die WirksamkeitvonDuloxetinbeidiabetischen neuropathischen Schmerzen wurdein zwei
randomisierten, 12-wöchigen, doppelblinden,placebokontrolliertenStudienmit festgelegterDosierung
beiErwachsenen(22bis88Jahre),beidenenseitmindestens6 Monaten diabetischeneuropathische
Schmerzenbestanden,festgestellt.Patienten,diedie Diagnosekriterienfüreine depressive Erkrankung
(EpisodeneinerMajorDepression)aufwiesen,warenvondiesenStudienausgeschlossen.Dasprimäre
ZielkriteriumwardaswöchentlicheMitteldesdurchschnittlichenTagesschmerzes(über24 Stunden).
Dieserwurde täglichaufeiner11-Punkte-Likert-Skala vondenPatientenineinemTagebucherfasst.
In beiden StudienreduzierteDuloxetinin den Dosierungen von einmaltäglich 60mgoderzweimal
täglich60mgsignifikant dieSchmerzenimVergleichzuPlacebo.DieWirkungtrat bei einigen
PatientenindererstenBehandlungswoche ein.Die mittlereVerbesserungzwischendenzwei
Duloxetin-Behandlungsarmenwarnichtsignifikantunterschiedlich. Einemindestens30%ige
Schmerzreduktion verzeichneten65%dermitDuloxetin behandelten Patienten gegenüber40% der
mitPlacebo behandelten Patienten. DieentsprechendenZahlen füreinemindestens50%ige
Schmerzreduktion waren 50% (Duloxetin-Behandlungsgruppen)beziehungsweise26%
(Placebogruppen).Dieklinischen Ansprechraten (≥50%Schmerzlinderung)wurdenentsprechend
demAuftretenvonSchläfrigkeitanalysiert.Die AnsprechratenvonPatienten,beidenenes nichtzu
Schläfrigkeitkam, betrugen 47%bei mit DuloxetinbehandeltenPatienten gegenüber27%beimit
Placebo behandelten Patienten. DieAnsprechraten vonPatienten, beideneneszuSchläfrigkeitkam,
betrugen 60%beiDuloxetinbehandlunggegenüber30%beiPlacebobehandlung. BeiPatienten, bei
deneninnerhalb von 60 Behandlungstagen keineSchmerzreduktion von 30%auftrat,wares
unwahrscheinlich,dassdieswährendderweiteren Behandlungerreichtwürde.
In eineroffenen, nicht-kontrolliertenLangzeitstudiebei Patienten,dieaufeine8-wöchige
Akuttherapiemit60 mgDuloxetineinmaltäglich ansprachen,blieb dieSchmerzreduktion über
weitere6Monate erhalten,gemessenanhandderVeränderungdesmitdemSchmerzfragebogen„Brief
PainInventory“ (BPI)erfasstendurchschnittlichenTagesschmerzes (über24Stunden).
KinderundJugendliche
Duloxetin wurdebeiPatienten unter7Jahren nichtuntersucht.
Eswurdenzweirandomisierte,doppelblinde, paralleleklinischeStudien mit800Kindern und
JugendlichenimAltervon7 bis17Jahrenmitdepressiven Erkrankungen durchgeführt(siehe
Abschnitt4.2). DiesezweiStudien beinhalteten eine10-wöchige, Placebo und aktiv(Fluoxetin)
kontrollierteAkutphase, gefolgtvon einer6-monatigen, aktivkontrolliertenVerlängerungsphase.
WederDuloxetin (30-120 mg)noch deraktiveKontrollarm(Fluoxetin 20-40 mg)unterschieden sich
statistisch von Placebo in BezugaufdieVeränderungvomAusgangswertzumEndpunktimCDRS-R
(Children´sDepression RatingScale-Revised)Gesamtwert.ImVergleichzuFluoxetinwardie
Studienabbruchrateaufgrund von unerwünschten Ereignissen beiPatienten, dieDuloxetineinnahmen,
höher, meistaufgrund vonÜbelkeit.Während der10-wöchigen akuten Behandlungsperiodewurden
suizidaleVerhaltensweisen berichtet(Duloxetin0/333[0%], Fluoxetin 2/225 [0.9%], Placebo 1/220
[0.5%]).ImVerlaufdergesamten36-wöchigen, randomisierten StudielagdasAuftreten von
suizidalemVerhalten bei6von 333 mitDuloxetinbehandeltenPatientenbzw. bei3 von 225 mit
Fluoxetin behandelten Patienten(diesentspricht0,039EreignissenproPatientundJahrfürDuloxetin
sowie0,026 Ereignissenpro PatientundJahrfürFluoxetin). Zusätzlich zeigteeinPatient, dervon
Placebo aufDuloxetinumgestelltwurde,suizidalesVerhaltenwährend derEinnahmevon Duloxetin.
Es wurdeeine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierteStudiemit272Kindern und
JugendlichenimAltervon7 bis17JahrenmitgeneralisierterAngststörungdurchgeführt. DieStudie
beinhaltete eine 10-wöchigeplacebokontrollierteAkutphase, gefolgtvon einer18-wöchigen
Verlängerungsphase.IndieserStudie wurde einflexibles Dosierungsschema verwendet,umeine
langsameDosissteigerungvon 30 mgeinmaltäglich aufhöhereDosierungen (maximal120 mgeinmal
täglich)zu ermöglichen. DieBehandlungmitDuloxetin zeigtenachzehnWocheneinestatistisch
signifikante größereVerbesserungderSymptome dergeneralisiertenAngststörung,gemessenanhand
des Schweregrads derPARS-Skala fürgeneralisierte Angststörung(mittlererUnterschiedzwischen
Duloxetinund Placebo von 2,7 Punkten[95%CI1,3-4,0]). DieAufrechterhaltungderWirkungwurde
nichtuntersucht. Innerhalbder10-wöchigenakutenBehandlungsphase zeigte sichkeinstatistisch
signifikanterUnterschied inderStudienabbruchrateaufgrund von unerwünschtenEreignissen
zwischen derDuloxetin-und derPlacebogruppe. ZweiPatienten, dienach derAkutphasevon Placebo
aufDuloxetinumgestelltwurden, zeigten suizidaleVerhaltensweisen unterderEinnahmevon
Duloxetin während derVerlängerungsphase. FürdieseAltersgruppewurdenoch keine
Schlussfolgerunghinsichtlichdes gesamtenNutzen/Risiko-Verhältnisses gezogen(sieheauch
Abschnitte4.2und 4.8).
Die Europäische Arzneimittel-AgenturhatfürdasReferenzarzneimittel,dasDuloxetinenthälteine
Freistellungvon derVerpflichtungzurVorlagevon Ergebnissenzu Studien,inallenpädiatrischen
Altersklassenin derBehandlungvon depressiven Erkrankungen, Schmerzen beidiabetischer
Polyneuropathie undgeneralisierterAngststörunggewährt(sieheAbschnitt4.2 bzgl.Informationen
zurAnwendungbeiKindernund Jugendlichen)
5.2 PharmakokinetischeEigenschaften
Duloxetin wirdalsein einzelnesEnantiomerangewendet. Duloxetin wird durchOxidation(CYP1A2
und polymorphesCYP2D6)mitanschließenderKonjugation umfangreich metabolisiert.Die
PharmakokinetikvonDuloxetinzeigt einegroßeinterindividuelleVariabilität(allgemein50-60 %),
zumTeilbedingtdurch Geschlecht, Alter, RaucherstatusundCYP2D6 Metabolisierungsstatus.
Resorption
Duloxetin wirdnachoralerGabegutresorbiert,nach6Stunden wird diemaximaleKonzentration c
erreicht. DieabsoluteoraleBioverfügbarkeitvon Duloxetin liegtzwischen 32%und 80 %(imMittel
50 %). NahrungsaufnahmeverzögertdieZeitbiszumErreichen dermaximalen Konzentration von 6
auf10 Stunden und vermindertgeringfügigdasAusmaß derResorption (etwa11%). Diese
Änderungen haben keineklinischeSignifikanz.
Verteilung
Duloxetin wirdbeimMenschen zu etwa96%an Plasmaproteinegebunden. Duloxetin bindetsowohl
anAlbuminals auchanalpha-1 sauresGlykoprotein.DieProteinbindungwirdnichtdurcheine
Nieren-oderLeberfunktionsstörungbeeinträchtigt.
Biotransformation
Duloxetinwird starkmetabolisiertunddieMetabolitewerdenhauptsächlich überdenUrin
ausgeschieden. CYP2D6 und CYP1A2katalysierenbeidedie EntstehungderzweiHauptmetabolite,
das Glucuronsäure-Konjugatdes4-Hydroxyduloxetinsund dasSulfat-Konjugatdes5-Hydroxy-6-
methoxyduloxetins.InvitroStudienweisendaraufhin,dass die zirkulierendenMetabolite des
Duloxetinsalspharmakologisch inaktivanzusehensind. DiePharmakokinetikvon Duloxetin bei
PatientenmitgeringemCYP2D6-Metabolismus wurdenichtspezielluntersucht.Eine begrenzte
Anzahlan Datenlässtvermuten, dassderPlasmaspiegelvon Duloxetinbeidiesen Patientenhöherist.
Elimination
DieEliminationshalbwertszeitvon Duloxetinbewegtsich zwischen8 und17 Stunden (imMittel12
Stunden). Nach einerintravenösenDosislagdiePlasma-Clearancevon Duloxetinzwischen 22l/h und
46 l/h (imMittel36 l/h). NachoralerGabe lagdie Plasma-Clearancevon Duloxetin zwischen 33 und
261 l/h (imMittel101l/h).
BesonderePatientengruppen
Geschlecht:ZwischenMännernundFrauenwurdenpharmakokinetischeUnterschiedefestgestellt(die
Plasma-Clearance warbeiFrauennäherungsweise50%niedriger). Aufgrund derÜberlappungder
Clearance-Bereicherechtfertigendie geschlechtsspezifischenpharmakokinetischenUnterschiede
keineEmpfehlungzurVerwendungeinergeringerenDosis beiFrauen.
Alter:Pharmakokinetische Unterschiedewurden zwischenjüngeren und älteren(>65Jahren)Frauen
festgestellt(beiälteren Frauen istdieAUCca. 25%größerund dieHalbwertszeitca. 25%länger),
dennochreichtderUmfangdieserVeränderungen nichtaus,eineDosisanpassungzu rechtfertigen.
Grundsätzlich wird empfohlen, älterePatienten mitVorsichtzu behandeln (sieheAbschnitt4.2und
4.4)
Nierenfunktionseinschränkung: DialysepflichtigePatientenmitterminalerNiereninsuffizienzhatten
eine2fachhöhereC
undAUCvon Duloxetin verglichen mitgesunden Probanden.
Pharmakokinetische DatenzuDuloxetinbeiPatientenmitleichterodermittelschwerer
Nierenfunktionseinschränkungsind begrenzt.
Leberfunktionseinschränkung:MittelschwereErkrankungen derLeber(Child Pugh ClassB)
beeinflusstendiePharmakokinetikvon Duloxetin.Verglichen mitgesunden Probanden warbei
Patientenmit mittelschwererLebererkrankungdiePlasma-Clearancevon Duloxetin 79 %niedriger,
dieterminale Halbwertszeit2,3-mallängerund dieAUC3,7-malgrößer. DiePharmakokinetik von
Duloxetinund seinen MetabolitenbeiPatientenmitleichteroderschwererLeberinsuffizienzwurde
nichtuntersucht.
StillendeMütter:DieMetabolisierungund Ausscheidungvon Duloxetinwurdebei6 stillenden
Müttern, diemindestens12Wochen postpartumwaren, untersucht. Duloxetin wurdein der
Muttermilchnachgewiesen,wobeidie Gleichgewichtskonzentration(Steady-State)in derMuttermilch
einemViertelderPlasmakonzentrationentsprach.BeieinerDosierungvon40mgzweimaltäglich
hen ca. 7μg/TagDuloxetin in dieMuttermilch über.Stillen hattekeinen Einflussaufdie
Pharmakokinetikvon Duloxetin.
KinderundJugendliche:Basierend aufDaten von dreiStudien wurdediePharmakokinetikvon
Duloxetin beiKindernund Jugendlichen imAltervon7 bis17Jahrenmitdepressiven Erkrankungen,
diemiteineroralen Dosisvon 20–120 mgeinmaltäglich behandeltwurden, mittels
Populationsmodellierungsanalysen charakterisiert. DieanhanddesModellsprognostizierten Duloxetin
Steady-StatePlasmakonzentrationenlagen beipädiatrischen Patienten meistimgleichen
Konzentrationsbereich,derauch beierwachsenen Patienten beobachtetwurde.
5.3 Präklinische Datenzur Sicherheit
DuloxetinzeigteinStandard-Testreihenkeine genotoxische WirkungundbeiRattenkeine
Karzinogenität.
IneinerKarzinogenitätsstudie anRattenwurdeninderLebermehrkernige ZellenbeiAbwesenheit
andererhistopathologischerVeränderungen beobachtet. DerzugrundeliegendeMechanismusund die
klinischeRelevanzsindunbekannt. Beiweiblichen Mäusen,dieüber2JahreeineHochdosistherapie
von Duloxetin (144 mg/kg/d)erhielten,traten vermehrthepatozelluläreAdenomeund Karzinomeauf;
eswird angenommen, dassdiesesekundäralsFolgeeinerLeberenzyminduktion entstanden sind.Die
klinische RelevanzdieserDatenaus UntersuchungenanMäusenfürdenMenschenistunbekannt.
WeiblicheRatten, dieDuloxetin (45 mg/kg/Tag)vorund während derBefruchtungsowiein der
Frühphase derTrächtigkeiterhielten,zeigtenbeieinersystemischen Exposition, dieschätzungsweise
bis zumMaximumderklinischenExposition(AUC)reichteeine verminderte maternale
Nahrungsaufnahmeund eingeringeresKörpergewicht,eineUnterbrechungdesÖstruszyklus, eine
SenkungderLebendgeburtratesowiederÜberlebensrate derNachkommenundeine
WachstumsretardierungderNachkommen.In einerEmbryotoxizitätsstudieanKaninchen wurdebei
systemischerExpositionunterhalbdermaximalen klinischen Exposition einehöhereInzidenzvon
kardiovaskulärenundskeletalenMissbildungen beobachtet. In anderen Studien mithöheren Dosen
einesanderen Salzesvon Duloxetin wurden keineMissbildungen beobachtet.In einer
pränatalen/postnatalenToxizitätsstudiean RatteninduzierteDuloxetin Verhaltensabnormalitäten bei
den Nachkommen nach systemischerExpositionunterhalb dermaximalen klinischen Exposition
(AUC).
Studien anjungen Ratten zeigten einen vorübergehenden EffektaufdasneurologischeVerhalten,
sowieeinesignifikanteAbnahmedesKöpergewichtesund derNahrungsaufnahme;
Leberenzyminduktion undhepatozelluläreVakuolisierungbei45 mg/kg/Tag. Dasallgemeine
Toxizitätsprofilvon Duloxetin beijungen Ratten warähnlich demvon erwachsenen Ratten. Eswurde
einNo-adverse-effect-level(NOAEL)von20mg/kg/Tagermittelt.
6. PHARMAZEUTISCHEANGABEN
6.1 Listeder sonstigenBestandteile
Kapselinhalt:
Zucker-Stärke-Pellets(Sucrose,Maisstärke)
PovidonK30
Natriumdodecylsulfat
Talkum
Hypromellose
Sucrose
Triethylcitrat
Hypromelloseacetatsuccinat
Titandioxid (E171)
Kapselhülle:
Gelatine
Titandioxid (E171)
Indigocarmin (E132)
Eisen(III)-oxid (E172)(nurin Duloxetin-ratiopharm30mg)
Eisen(III)-hydroxid-oxidx H
O(E172)(nurinDuloxetin-ratiopharm60 mg)
Drucktinte
Schellack(nurin Duloxetin-ratiopharm30 mg)
Schellack-Glasur45 %(20 %verestert)(nurin Duloxetin-ratiopharm60mg)
Propylenglycol
Kaliumhydroxid(nurinDuloxetin-ratiopharm30 mg)
Eisen(II,III)-oxid (E172)
KonzentrierteAmmoniak-Lösung
6.2 Inkompatibilitäten
Nichtzutreffend.
6.3 Dauerder Haltbarkeit
18 Monate
6.4 BesondereVorsichtsmaßnahmenfürdieAufbewahrung
Nichtüber30 °Clagern.
In derOriginalverpackungaufbewahren, umden InhaltvorFeuchtigkeitzu schützen.
6.5 Artund InhaltdesBehältnisses
PVC/ACLAR/PVC//AlBlisterpackungen oder
PVC/ACLAR/PVdC/PVC//AlBlisterpackungen
Packungen mit28, 56und 98Hartkapseln.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen fürdieBeseitigung
Keinebesonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
ratiopharmGmbH
Graf-Arco-Str.3
89079 Ulm
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
Duloxetin-ratiopharm ® 30mgmagensaftresistente Hartkapseln
92020.00.00
Duloxetin-ratiopharm ® 60mgmagensaftresistente Hartkapseln
92021.00.00
9. DATUMDERERTEILUNGDERZULASSUNG
DatumderErteilungderZulassung:14. Januar2015
10. STAND DER INFORMATION
Januar2015
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig