Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
25-11-2020
25-11-2020
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Dorlazept
®
20 mg/ml Augentropfen, Lösung
Wirkstoff: Dorzolamid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Dorlazept und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Anwendung von Dorlazept beachten?
Wie ist Dorlazept anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Dorlazept aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Dorlazept und wofür wird es angewendet?
Dorlazept ist eine sterile Augentropfenlösung. Dorlazept enthält als Wirkstoff Dorzolamid, eine dem
Sulfonamid verwandte chemische Verbindung.
Dorzolamid ist ein ophthalmischer Carboanhydrasehemmer, der den Augeninnendruck senkt.
Dieses Arzneimittel wird zur Behandlung eines erhöhten Augeninnendrucks bei Patienten mit okulärer
Hypertension und Glaukom (Glaukom mit offenem Kammerwinkel, pseudoexfoliatives Glaukom)
verordnet. Dorlazept kann allein oder in Kombination mit anderen Medikamenten (sogenannten
Betablockern) angewendet werden, um den Augeninnendruck zu senken.
2.
Was sollten Sie vor der Anwendung von Dorlazept beachten?
Dorlazept darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen Dorzolamid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
wenn Sie eine schwere Nierenerkrankung haben.
wenn der pH-Wert (Säure-Basengleichgewicht) Ihres Blutes gestört ist.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Dorlazept anwenden.
Vor der Behandlung mit Dorlazept informieren Sie Ihren Arzt,
wenn Sie eine Lebererkrankung haben oder hatten.
wenn Ihnen gesagt wurde, dass Sie einen Hornhautdefekt haben.
wenn Sie schon einmal auf ein Medikament allergisch reagiert haben.
wenn Sie eine Augenoperation hatten oder eine solche geplant ist.
wenn Sie eine Augenverletzung hatten oder eine Augenentzündung haben.
wenn Sie schon einmal Nierensteine hatten.
wenn Sie einen anderen Carboanhydrasehemmer einnehmen/anwenden.
wenn Sie Kontaktlinsen tragen (siehe Abschnitt „Dorlazept enthält Benzalkoniumchlorid“).
Sie sollten sofort Kontakt mit Ihrem Arzt aufnehmen, wenn eine Augenreizung oder neue
Augenleiden, wie z. B. Rötung der Augen oder Schwellung der Hornhaut oder der Augenlider,
auftreten.
Wenn Sie annehmen, dass allergische Reaktionen (z. B. Hautausschlag , schwere Hautreaktionen oder
Juckreiz, Entzündung des Auges) durch dieses Arzneimittel hervorgerufen werden, brechen Sie die
Behandlung mit Dorlazept ab und informieren Sie sofort Ihren Arzt.
Kinder und Jugendliche
Dorzolamid-haltige Augentropfen wurden bei Kleinkindern und Kindern unter 6 Jahren, die einen
erhöhten Augeninnendruck hatten oder bei denen ein Glaukom festgestellt wurde, untersucht.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie mehr Informationen benötigen.
Ältere Patienten
In Untersuchungen mit Dorzolamid-haltigen Augentropfen war die Wirkung dieses Arzneimittels bei
älteren und jüngeren Patienten vergleichbar.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Informieren Sie Ihren Arzt bei bekannten Lebererkrankungen.
Anwendung von Dorlazept zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden,
kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel
einzunehmen/anzuwenden.
Sie sollten Ihren Arzt insbesondere dann informieren, wenn Sie einen anderen
Carboanhydrasehemmer wie z. B. Acetazolamid oder ein anderes Sulfonamid einnehmen/anwenden.
Dies gilt für Arzneimittel, welche Sie einnehmen oder als Augentropfen oder auf eine andere Weise
anwenden.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Schwangerschaft
Dorlazept sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.
Informieren und fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen.
Stillzeit
Wenn eine Behandlung mit diesem Arzneimittel erforderlich ist, wird nicht empfohlen, Ihr Kind zu
stillen. Informieren und fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie stillen oder beabsichtigen zu stillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
!
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Dorlazept kann bei manchen Patienten Schwindel und Sehstörungen hervorrufen. Setzen Sie sich nicht
an das Steuer eines Fahrzeugs und bedienen Sie keine Werkzeuge oder Maschinen, bis die
Beschwerden abgeklungen sind.
Dorlazept enthält 0,075 mg Benzalkoniumchlorid pro ml Augentropfen
Benzalkoniumchlorid kann von weichen Kontaktlinsen aufgenommen werden und kann zur
Verfärbung der Kontaktlinsen führen. Sie müssen die Kontaktlinsen vor der Anwendung dieses
Arzneimittels entfernen und dürfen sie erst nach 15 Minuten wieder einsetzen.
Benzalkoniumchlorid kann auch Reizungen am Auge hervorrufen, insbesondere, wenn Sie trockene
Augen oder Erkrankungen der Hornhaut (durchsichtige Schicht an der Vorderseite des Auges) haben.
Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn nach der Anwendung dieses Arzneimittels ein ungewöhnliches
Gefühl, Brennen oder Schmerz im Auge auftritt.
3.
Wie ist Dorlazept anzuwenden?
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei
Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die für Sie geeignete Dosis und Behandlungsdauer werden von Ihrem Arzt festgelegt.
Wenn Dorlazept allein angewendet wird, so besteht die übliche Dosis aus einem Tropfen in jedes
betroffene Auge dreimal täglich, z. B. am Morgen, am Nachmittag und am Abend.
Wenn Ihr Arzt Ihnen empfohlen hat, zur Senkung des Augeninnendrucks Dorlazept zusammen mit
Betablocker-Augentropfen anzuwenden, so besteht die übliche Dosis in einem Tropfen Dorlazept in
jedes betroffene Auge zweimal täglich, z. B. am Morgen und am Abend.
Wenn Sie Dorlazept zusammen mit anderen Augentropfen anwenden, sollte zwischen der Anwendung
von Dorlazept und anderen Augentropfen ein zeitlicher Abstand von mindestens 10 Minuten sein.
Wenn Dorlazept anstelle von anderen Augentropfen zur Senkung des Augeninnendrucks angewendet
wird, sollte das bisher angewendete Arzneimittel nach ordnungsgemäßer Anwendung am Ende des
Tages abgesetzt und am nächsten Tag mit Dorlazept begonnen werden.
Ändern Sie die Dosierung des Arzneimittels nicht, ohne Ihren Arzt zu fragen. Wenn Sie die
Behandlung abbrechen müssen, konsultieren Sie sofort Ihren Arzt.
Achten Sie darauf, dass die Spitze des Fläschchens nicht mit dem Auge oder der Augenumgebung in
Berührung kommt. Es kann sonst zu Verunreinigungen mit Bakterien kommen, welche zu
Augeninfektionen bis hin zu schweren Augenschädigungen, sogar bis zum Verlust des Sehvermögens,
führen könnten. Um eine mögliche Verunreinigung des Fläschchens zu vermeiden, sollte die Spitze
des Fläschchens mit keiner Oberfläche in Kontakt kommen.
Anwendungshinweise
Sie dürfen den Inhalt der Flasche nicht verwenden, wenn der Originalitätsverschluss am Flaschenhals
vor der ersten Anwendung aufgebrochen ist. Zum Öffnen der Flasche drehen Sie die Verschlusskappe,
bis der Originalitätsverschluss aufbricht.
Bitte waschen Sie sich vor der Anwendung der Augentropfen immer die Hände.
Die Anwendung der Augentropfen ist einfacher, wenn Sie dabei in einen Spiegel sehen.
Bevor
Arzneimittel
ersten
anwenden,
vergewissern
sich,
dass
Sicherheitsverschluss am Flaschenhals unversehrt ist. Ein Spalt zwischen Flasche und Verschlusskappe
ist bei ungeöffneter Tropfflasche normal.
2. Nehmen Sie den Flaschenverschluss ab.
3. Neigen Sie den Kopf nach hinten und ziehen Sie das untere Augenlid sanft nach unten, so dass eine
kleine Tasche zwischen dem Augenlid und dem Auge entsteht.
4. Halten Sie die Flasche mit dem Hals nach unten und drücken Sie sie zusammen, bis ein einziger
Tropfen in das Auge gelangt ist, wie von Ihrem Arzt verordnet. BERÜHREN SIE DAS AUGE ODER
DAS AUGENLID NICHT MIT DER SPITZE DER TROPFFLASCHE.
5. Drücken Sie mit einem Finger und den inneren Augenwinkel oder schließen Sie das Augenlid für
etwa zwei Minuten. Das hilft zu verhindern, dass das Arzneimittel in den gesamten Organismus gelangt.
6. Wiederholen Sie die Schritte 3 bis 5 für das andere Auge, wenn Ihr Arzt das verordnet hat.
7. Schrauben Sie die Verschlusskappe gleich nach der Anwendung wieder auf die Flasche auf.
Wenn Sie eine größere Menge von Dorlazept angewendet haben als Sie sollten
Falls Sie zu viele Tropfen ins Auge getropft oder etwas vom Inhalt der Tropfflasche verschluckt
haben, nehmen Sie sofort mit Ihrem Arzt Kontakt auf.
Wenn Sie die Anwendung von Dorlazept vergessen haben
Es ist wichtig, dass Sie Dorlazept nach Vorschrift Ihres Arztes anwenden.
Wenn Sie eine Dosis vergessen haben, so holen Sie diese so bald wie möglich nach. Wenn es aber
bereits fast an der Zeit für die nächste Dosis ist, lassen Sie die vergessene Dosis weg und fahren Sie
mit dem normalen Dosierungsplan fort.
Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
Wenn Sie die Anwendung von Dorlazept abbrechen
Dorlazept muss jeden Tag angewendet werden, damit es richtig wirkt. Wenn Sie die Behandlung
abbrechen müssen, wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Falls Sie allergische Reaktionen einschließlich Nesselsucht (juckender nässender Hautausschlag),
einer Schwellung des Gesichts, der Lippen, Zunge und/oder des Rachens, die Schwierigkeiten beim
Atmen oder Schlucken verursachen können, entwickeln, brechen Sie die Anwendung dieses
Arzneimittels ab und holen Sie sofort ärztlichen Rat ein.
Folgende Nebenwirkungen wurden unter Dorlazept während klinischer Studien oder nach
Markteinführung berichtet:
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
Brennen und Stechen der Augen.
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
Erkrankung der Hornhaut mit schmerzhaftem Auge und verschwommenem Sehen (Keratitis
superficialis punctata),
Tränen und Jucken der Augen (Bindehautentzündung/Konjunktivitis),
Reizung und Entzündung des Augenlids,
verschwommenes Sehen,
Kopfschmerzen,
Übelkeit,
bitterer Geschmack,
Schwäche/Müdigkeit
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
Entzündung der Regenbogenhaut des Auges.
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
Kribbeln oder taubes Gefühl der Hände oder Füße,
vorübergehende Kurzsichtigkeit, die nach Beendigung der Behandlung zurückgehen kann,
Flüssigkeitseinlagerung unter der Netzhaut (Aderhautablösung nach Glaukomoperation),
Augenschmerzen,
Krustenbildung an den Augenlidern,
niedriger Augeninnendruck,
Hornhautschwellung (mit Sehstörungen),
Augenreizung und -rötung,
Nierensteine,
Schwindel,
Nasenbluten,
Halsreizung,
trockener Mund,
örtlich begrenzte Hautreaktion (Kontaktdermatitis),
schwerwiegende Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse),
allergieartige Reaktionen wie Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, in seltenen Fällen mögliche
Schwellungen von Lippen, Augen und Mund; Kurzatmigkeit und seltener pfeifendes Atmen.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Kurzatmigkeit;
Fremdkörpergefühl im Auge
Kräftiger Herzschlag, der schnell oder unregelmäßig sein kann (Palpitationen).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5, 1200 Wien, Österreich, Fax: + 43 (0) 50 555 36207, Website: www.basg.gv.at
anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
Wie ist Dorlazept aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Flaschenetikett und der Faltschachtel nach „Verw.
bis:“ bzw. „Verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum
bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Die Flasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Nicht über 30 °C lagern.
Dorlazept kann nur innerhalb von 28 Tagen nach dem ersten Öffnen der Flasche verwendet werden.
Sie müssen daher die Flasche vier Wochen nach dem ersten Öffnen wegwerfen, auch wenn noch etwas
Lösung darin enthalten ist. Schreiben Sie das Datum der ersten Öffnung zur Gedächtnisstütze in das
dafür vorgesehene Feld auf der Faltschachtel.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Dorlazept enthält
Der Wirkstoff ist: Dorzolamid. 1 ml Augentropfen enthält 20 mg Dorzolamid (als
Dorzolamidhydrochlorid).
Die sonstigen Bestandteile sind: Wasser für Injektionszwecke, Mannitol (E421),
Hydroxyethylcellulose, Natriumcitrat, Benzalkoniumchlorid-Lösung (als
Konservierungsmittel), Natriumhydroxid zur Einstellung des pH-Wertes.
Wie Dorlazept aussieht und Inhalt der Packung
Dorlazept ist eine sterile, isotonische, gepufferte, farblose, leicht zähflüssige Lösung in einer weißen,
undurchsichtigen Tropfflasche aus mitteldichtem Polyethylen mit einer versiegelten Verschlusskappe.
Jede Tropfflasche enthält 5 ml Augentropfen.
Dorlazept ist in Packungen mit
1 Flasche,
3 Flaschen oder
6 Flaschen erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
Dermapharm GmbH
Kleeblattgasse 4/13
1010 Wien
Österreich
Tel.: +43/1/3 19 30 01-0
Fax: +43/1/3 19 30 01-40
Für weitere Informationen zu diesem Arzneimittel setzen Sie sich bitte mit dem pharmazeutischen
Unternehmer in Verbindung.
Hersteller
mibe GmbH Arzneimittel
Münchener Straße 15
06796 Brehna
Deutschland
Tel.: +49/34954/247-0
Fax: +49/34954/247-100
Z.Nr.: 1-30561
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter
den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Deutschland:
Dorlazept 20 mg/ml Augentropfen
Österreich:
Dorlazept 20 mg/ml Augentropfen
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2019.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Dorlazept
20 mg/ml Augentropfen, Lösung
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 ml Augentropfen enthält 20 mg Dorzolamid (als Dorzolamidhydrochlorid).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Enthält 0,075 mg Benzalkoniumchlorid pro ml Augentropfen.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Augentropfen, Lösung.
Isotonische, gepufferte, leicht zähflüssige, klare, farblose, wässrige Lösung.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Zusatztherapie zu Betablockern.
Monotherapie bei Patienten, die auf Betablocker nicht ansprechen oder bei denen Betablocker
kontraindiziert sind.
Behandlung von erhöhtem Augeninnendruck bei:
okulärer Hypertension
Glaukom mit offenem Kammerwinkel
pseudoexfoliativem Glaukom
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Bei der Anwendung als Monotherapie beträgt die Dosierung dreimal täglich einen Tropfen Dorlazept
in den Bindehautsack jedes erkrankten Auges.
Bei der Anwendung als Zusatztherapie zu einem ophthalmischen Betablocker beträgt die Dosis
zweimal täglich einen Tropfen Dorlazept in den Bindehautsack jedes erkrankten Auges.
Wenn von einem anderen Antiglaukomatosum auf Dorlazept umgestellt wird, sollte dieses
Arzneimittel noch einen Tag lang in der adäquaten Dosierung verabreicht, dann abgesetzt und am
nächsten Tag die Behandlung mit Dorlazept begonnen werden.
Wenn mehr als ein topisches Arzneimittel am Auge angewendet wird, dann sollten die Produkte in
einem Zeitabstand von mindestens zehn Minuten appliziert werden.
Kinder und Jugendliche
Über die dreimal tägliche Anwendung von Dorzolamid bei pädiatrischen Patienten sind begrenzte
klinische Daten verfügbar (zu Informationen über die Dosierung bei Kindern siehe Abschnitt 5.1).
Art der Anwendung
Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden,
ihre Hände vor der Anwendung zu waschen und
darauf zu achten, dass die Tropferspitze des Behältnisses nicht mit dem Auge oder der Umgebung der
Augen in Berührung kommen darf.
Die Patienten sollten auch darauf hingewiesen werden, dass die Augentropfen bei unsachgemäßer
Handhabung mit üblichen Bakterien kontaminiert werden können, welche Augeninfektionen
verursachen können. Die Verwendung von kontaminierten Augentropfen kann zu einer schweren
Augenschädigung und nachfolgendem Verlust des Sehvermögens führen.
Die Patienten sollten über die richtige Handhabung der Augentropfenflasche informiert werden.
Anwendungshinweise:
1. Das Sicherheitssiegel am Flaschenhals muss vor der ersten Anwendung des Arzneimittels
unversehrt sein. Ein Spalt zwischen Flasche und Verschlusskappe ist bei ungeöffneter Tropfflasche
normal.
2. Die Hände des Patienten sollten gewaschen sein und der Flaschenverschluss muss abgenommen
werden.
3. Der Patient muss den Kopf nach hinten neigen und das untere Augenlid sanft nach unten ziehen, so
dass eine kleine Tasche zwischen dem Augenlid und dem Auge entsteht.
4. Die Flasche muss mit dem Hals nach unten gehalten und zusammengedrückt werden, bis ein
einziger Tropfen ins Auge gelangt ist. DAS AUGE ODER DAS AUGENLID DARF NICHT MIT
DER SPITZE DER TROPFFLASCHE IN BERÜHRUNG KOMMEN.
5. Der Patient sollte mit einem Finger in den inneren Augenwinkel drücken und das Augenlid für etwa
zwei Minuten schließen. Das hilft zu verhindern, dass das Arzneimittel in den gesamten Organismus
gelangt
6. Die Schritte 3 bis 5 müssen wenn nötig für das andere Auge wiederholt werden.
7. Die Verschlusskappe muss gleich nach der Anwendung wieder auf die Flasche aufgeschraubt
werden.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Dorzolamid wurde bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 30
ml/min) oder mit hyperchlorämischer Azidose nicht geprüft. Da die Ausscheidung von Dorzolamid
und seinen Metaboliten überwiegend über die Niere erfolgt, ist Dorzolamid daher bei diesen Patienten
kontraindiziert.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Es liegen keine Studien über die Anwendung von Dorzolamid bei Patienten mit einer
Leberfunktionsstörung vor. Das Arzneimittel sollte daher bei solchen Patienten mit Vorsicht
angewandt werden.
Die Behandlung von Patienten mit akutem Winkelblockglaukom erfordert zusätzliche therapeutische
Maßnahmen zu den topischen drucksenkenden Arzneimitteln. Es liegen keine Studien zur Behandlung
von Patienten mit Winkelblockglaukom mit Dorzolamid vor.
Dorzolamid besitzt eine Sulfonamidogruppe, die auch bei Sulfonamiden vorkommt, und wird, obwohl
topisch angewendet, systemisch resorbiert. Daher können bei topischer Anwendung dieselben
Nebenwirkungen wie bei Sulfonamiden auftreten, einschließlich schweren Reaktionen wie Stevens-
Johnson-Syndrom und toxisch-epidermale Nekrolyse. Wenn Anzeichen schwerwiegender
Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, ist das Arzneimittel abzusetzen.
Die Therapie mit oralen Carboanhydrasehemmern wurde mit einer Urolithiasis als Folge von
Störungen des Säure-Base-Haushaltes, insbesondere bei Patienten mit anamnestisch bekannten
Nierensteinen, in Zusammenhang gebracht. Obwohl keine Störungen des Säure-Base-Haushaltes unter
Dorzolamid beobachtet wurden, wurde selten über Urolithiasis berichtet. Da Dorzolamid ein topischer
Carboanhydrasehemmer ist, der systemisch resorbiert wird, kann bei Patienten mit anamnestisch
bekannten Nierensteinen ein erhöhtes Risiko für eine Urolithiasis während der Anwendung von
Dorzolamid bestehen.
Wenn allergische Reaktionen (z. B. Bindehautentzündung und Reaktionen des Augenlids) auftreten,
muss ein Abbrechen der Behandlung erwogen werden.
Eine additive Wirkung der bekannten systemischen Wirkungen der Carboanhydrasehemmung ist bei
Patienten, die einen oral applizierten Carboanhydrasehemmer und Dorzolamid erhalten, möglich. Die
gleichzeitige Gabe von Dorzolamid und oralen Carboanhydrasehemmern wird nicht empfohlen.
Bei Patienten mit vorbestehenden chronischen Hornhautdefekten und/oder intraokularer Operation in
der Anamnese wurde über Hornhautödeme und irreversible Hornhautdekompensationen während der
Anwendung von Dorzolamid berichtet. Topisches Dorzolamid sollte bei solchen Patienten mit
Vorsicht angewendet werden.
Nach fistulierenden Operationen wurde bei Anwendung von Arzneimitteln, die die
Kammerwasserproduktion hemmen, über Aderhautabhebung in Verbindung mit okulärer Hypotonie
berichtet.
Dorlazept enthält das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid. Benzalkoniumchlorid kann von
weichen Kontaktlinsen aufgenommen werden und kann zur Verfärbung der Kontaktlinsen führen.
Kontaktlinsen sind vor der Anwendung zu entfernen und frühestens 15 Minuten nach der Anwendung
wieder einzusetzen.
Benzalkoniumchlorid kann Reizungen am Auge hervorrufen, insbesondere bei trockenen Augen oder
Erkrankungen der Hornhaut.
Kinder und Jugendliche
Dorzolamid wurde bei Frühgeborenen, die vor der 36. Schwangerschaftswoche geboren wurden, und
bei Neugeborenen unter einer Woche Lebensalter nicht geprüft. Patienten mit ausgeprägter Unreife
der Nierentubuli sollten aufgrund des möglichen Risikos einer metabolischen Azidose Dorzolamid nur
nach gründlicher Abwägung des Risiko-Nutzen-Verhältnisses erhalten.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine Interaktionsstudien mit Dorzolamid durchgeführt.
In klinischen Studien wurde Dorzolamid gleichzeitig mit den folgenden Arzneimitteln ohne das
Auftreten von Wechselwirkungen angewendet: Timolol-Augentropfen, Betaxolol-Augentropfen und
systemische Arzneimittel wie ACE-Hemmer, Calciumkanalblocker, Diuretika, nicht-steroidale
Antiphlogistika einschließlich Acetylsalicylsäure sowie Hormone (z. B. Östrogen, Insulin, Thyroxin).
Das Zusammenwirken von Dorzolamid und Miotika sowie adrenergen Agonisten während der
Glaukomtherapie wurde nicht abschließend untersucht.
Dorzolamid ist ein Carboanhydrase-Inhibitor, der trotz lokaler Anwendung systemisch resorbiert wird.
In der klinischen Forschung wurden keine Störungen des Säure-Basengleichgewichts durch dieses
Arzneimittel berichtet. Eine Behandlung mit oralen Carbonanhydrase-Inhibitoren wurde jedoch mit
solchen Störungen in Verbindung gebracht und hat in manchen Fällen zu Wechselwirkungen mit
anderen Arzneimitteln geführt (z. B. Toxizität in Verbindung mit einer hochdosierten
Salicylattherapie). Daher muss bei Patienten, die auch Dorlazept anwenden, dieses potenzielle Risiko
berücksichtigt werden.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Dorzolamid sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Es liegen keine oder nur
begrenzte Daten über die Anwendung von Dorzolamid bei schwangeren Frauen vor. Bei Kaninchen
führte Dorzolamid unter maternotoxischen Dosen zu teratogenen Effekten (siehe Abschnitt 5.3).
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Dorzolamid bzw. die Metaboliten beim Menschen in die Muttermilch
übertreten.
Die verfügbaren pharmakodynamischen/toxikologischen Daten aus Tierversuchen haben einen
Übergang von Dorzolamid bzw. den Metaboliten in die Muttermilch gezeigt. Es muss entschieden
werden, ob abgestillt wird oder die Therapie mit Dorzolamid unterbrochen oder beendet wird, wobei
der Vorteil des Stillens für das Kind gegen den Nutzen der Therapie für die Mutter abgewogen werden
muss. Ein Risiko für das Neugeborene/Kleinkind kann nicht ausgeschlossen werden.
Fertilität
Daten aus Tierversuchen lassen nicht darauf schließen, dass die Behandlung mit Dorzolamid Einfluss
auf die Fertilität von Männern oder Frauen hat.
Es liegen keine Daten vom Menschen vor.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Dorlazept hat einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit
zum Bedienen von Maschinen. Es können möglicherweise Nebenwirkungen wie Schwindel und
Sehstörungen auftreten (siehe auch Abschnitt 4.8).
4.8
Nebenwirkungen
Dorzolamid wurde an mehr als 1.400 Personen in kontrollierten und nicht kontrollierten klinischen
Studien untersucht. In Langzeitstudien wurden 1.108 Patienten mit Dorzolamid als Monotherapie oder
als Zusatztherapie zu einem topischen Betablocker behandelt. Dabei waren arzneimittelbedingte
Nebenwirkungen am Auge, insbesondere Konjunktivitis und Reaktionen am Augenlid, die häufigste
Ursache eines Therapieabbruchs (bei ca. 3 % der Patienten).
Die Nebenwirkungen, welche entweder in klinischen Studien oder auf Grund von Erfahrungen nach
der Markteinführung in mehr als einem Einzelfall berichtet wurden, sind nachfolgend nach
Organklassensystem und Häufigkeit sortiert aufgeführt.
Systemorgan-
klasse
Sehr
häufig
(≥
1/10)
Häufig
(≥
1/100, < 1/10)
Gelegentlich
(≥
1/1.000, <
1/100)
Selten
(≥
1/10.000, <
1/1.000)
Nicht bekannt
Erkrankungen
des
Nervensystems
Kopfschmerzen
Schwindelgefühl
, Parästhesie
Augenerkrank
ungen
Brennen
Stechen
Keratitis
superficialis
punctata,
Tränenfluss,
Konjunktivitis,
Lidentzündung,
Jucken der
Augen,
Lidreizung,
Verschwommens
ehen
Iridozyklitis
Reizungen
einschließlich
Rötung,
Schmerzen,
Krustenbildung
an den
Augenlidern,
vorübergehende
Myopie (die sich
nach Absetzen
der Therapie
zurückbildete),
Hornhautödem,
okuläre
Hypotonie,
Aderhautabhebu
ng nach
fistulierenden
Augenoperation
Fremdkörperge
fühl im Auge
Herzerkranku
ngen
Palpitationen
Erkrankungen
der Atemwege,
des
Brustraums
und
Mediastinums
Epistaxis
Dyspnoe
Erkrankungen
des
Gastrointestin
altrakts
Übelkeit, bitterer
Geschmack
Reizung im
Rachenbereich,
trockener Mund
Erkrankungen
der Haut und
des
Unterhautzellg
ewebes
Kontaktdermatit
is, Stevens-
Johnson-
Syndrom,
toxisch-
epidermale
Nekrolyse
Erkrankungen
der Nieren und
Harnwege
Urolithiasis
Allgemeine
Erkrankungen
und
Beschwerden
am
Verabreichung
sort
Schwäche /
Müdigkeit
Überempfindlic
hkeit: Anzeichen
und Symptome
von lokalen
Reaktionen
(Reaktionen am
Augenlid) und
systemischen
allergischen
Reaktionen
einschließlich
Angioödem,
Urtikaria und
Pruritus,
Exantheme,
Kurzatmigkeit,
selten
Bronchospasmu
Laborbefunde
Dorzolamid wurde nicht mit klinisch relevanten Elektrolytstörungen in Verbindung gebracht.
Kinder und Jugendliche
Siehe Abschnitt 5.1.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, Traisengasse 5, 1200 Wien, Österreich, Fax: + 43 (0)
50 555 36207, Website:
www.basg.gv.at
anzuzeigen.
4.9
Überdosierung
Es liegen nur begrenzte Informationen zur Überdosierung beim Menschen durch versehentliche oder
absichtliche Einnahme von Dorzolamidhydrochlorid vor. Folgendes wurde bei oraler Einnahme
berichtet: Somnolenz; bei topischer Applikation: Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit,
verändertes Träumen und Dysphagie.
Die Behandlung sollte symptomatisch und unterstützend sein. Es können Elektrolytverschiebungen,
Entwicklung einer Azidose und möglicherweise Auswirkungen auf das ZNS auftreten. Die Serum-
Elektrolytspiegel (insbesondere Kalium) und der pH-Wert des Blutes sollten überwacht werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Glaukommittel und Miotika, Carboanhydrasehemmer
ATC-Code: S01EC03
Wirkmechanismus
Die Carboanhydrase (CA) ist ein Enzym, das in vielen Körpergeweben einschließlich dem Auge
vorkommt. Beim Menschen sind mehrere Isoenzyme der Carboanhydrase vorhanden. Das aktivste
Isoenzym ist die Carboanhydrase II (CA-II), die in erster Linie in den roten Blutkörperchen, aber auch
in anderen Geweben vorkommt. Die Hemmung der Carboanhydrase im Ziliarkörper des Auges
verringert die Kammerwasserproduktion. Daraus resultiert eine Augeninnendrucksenkung.
Dorlazept enthält Dorzolamidhydrochlorid, einen potenten Inhibitor der humanen Carboanhydrase II.
Nach topischer Applikation am Auge senkt Dorzolamid den erhöhten Augeninnendruck, unabhängig
davon, ob ein Glaukom besteht oder nicht. Der erhöhte Augeninnendruck ist ein Hauptrisikofaktor bei
der Entstehung von Sehnervenschäden und Gesichtsfeldverlust. Dorzolamid erzeugt keine
Pupillenverengung und senkt den intraokularen Druck ohne Nebenwirkungen wie Nachtblindheit und
Akkommodationsspasmus. Dorzolamid hat eine sehr geringe bzw. keine Wirkung auf die
Herzfrequenz oder den Blutdruck.
Topisch verabreichte Betablocker senken ebenfalls den Augeninnendruck durch Verringerung der
Kammerwasserproduktion, jedoch über einen anderen Wirkmechanismus. Studien haben gezeigt, dass
durch die Gabe von Dorzolamid zu einem topischen Betablocker eine zusätzliche
Augeninnendrucksenkung erreicht wird. Dieser Befund stimmt mit der berichteten additiven Wirkung
von Betablockern und oralen Carboanhydrasehemmern überein.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Erwachsene Patienten
In umfangreichen klinischen Studien mit bis zu einjähriger Dauer bei Patienten mit Glaukom oder
okulärer Hypertension zeigte sich die Wirksamkeit von Dorzolamid als Monotherapie bei dreimal
täglicher Gabe (Augeninnendruck-Ausgangswert
23 mm Hg) oder als Zusatztherapie zu topischen
Betablockern bei zweimal täglicher Gabe (Augeninnendruck-Ausgangswert
22 mm Hg). Die
augeninnendrucksenkende Wirkung von Dorzolamid als Monotherapie und als Zusatztherapie hielt
während des ganzen Tages an und konnte auch in der Langzeitanwendung aufrechterhalten werden.
Die Wirksamkeit bei langfristiger Monotherapie war vergleichbar mit der von Betaxolol und etwas
geringer als bei Timolol. Bei Anwendung als Zusatztherapie zu topischen Betablockern war die
zusätzliche Augeninnendrucksenkung von Dorzolamid vergleichbar mit Pilocarpin 2 % viermal
täglich.
Kinder und Jugendliche
Eine 3-monatige, doppelblinde, aktiv-kontrollierte, multizentrische Studie wurde bei 184 (122 unter
Dorzolamid) pädiatrischen Patienten im Alter von 1 Woche bis 6 Jahren mit Glaukom oder erhöhtem
Augeninnendruck (Ausgangswert Augeninnendruck ≥ 22 mmHg) durchgeführt, um die Sicherheit
einer 3-mal täglichen topischen Verabreichung von Dorzolamid zu beurteilen. Bei ungefähr der Hälfte
der Patienten in beiden Behandlungsgruppen wurde ein kongenitales Glaukom diagnostiziert; andere
häufige Ätiologien waren Sturge-Weber-Syndrom, iridocorneale mesenchymale Dysgenesie, sowie
Aphakie. Die Verteilung nach Alter und Behandlungen in der Monotherapie-Phase war wie folgt:
Dorzolamid 20 mg/ml
Timolol
Alterskohorte < 2 Jahre
n = 56
Altersspanne: 1 bis 23 Monate
Timolol
0,25 % n = 27
Altersspanne: 0,25 bis 22 Monate
Alterskohorte ≥ 2 - < 6
Jahre
n = 66
Altersspanne: 2 bis 6 Jahre
Timolol 0,5 % n= 35
Altersspanne: 2 bis 6 Jahre
gelbildendes Timolol
In beiden Alterskohorten zusammen wurden rund 70 Patienten mindestens 61 Tage und rund 50
Patienten 81-100 Tage behandelt.
Wenn der Augeninnendruck in Monotherapie mit Dorzolamid- oder Timolol- gelbildenden
Augentropfen unzureichend kontrolliert war, wurde die Untersuchung als offene Studie wie folgt
weitergeführt:
30 Patienten < 2 Jahren wechselten zu einer Kombinationstherapie mit gelbildenden Timolol-
Augentropfen 0,25 % einmal/Tag und Dorzolamid 20mg/ml dreimal/Tag;
30 Patienten ≥ 2 Jahren wechselten zu einer Fixkombination 2 % Dorzolamid / 0,5 % Timolol
zweimal/Tag.
Insgesamt ergaben sich in dieser Studie keine zusätzlichen Sicherheitsbedenken bei pädiatrischen
Patienten: bei ungefähr 20 % der pädiatrischen Patienten unter Dorzolamid-Monotherapie wurden
arzneimittelbedingte Nebenwirkungen beobachtet. Die meisten davon waren lokale, nicht
schwerwiegende Wirkungen auf die Augen wie Augenbrennen und -stechen, Injektion und
Augenschmerzen. Bei einem kleinen Prozentsatz von < 4 % wurden Hornhautödeme oder Trübungen
beobachtet. Lokale Reaktionen kamen bei der Vergleichssubstanz ähnlich häufig vor. In den Daten
nach Markteinführung wurde über metabolische Azidose insbesondere bei sehr jungen Patienten mit
Unreife/Beeinträchtigung der Nieren berichtet.
Wirksamkeitsstudien bei pädiatrischen Patienten deuten darauf hin, dass die mittlere Abnahme des
Augeninnendrucks in der Dorzolamidgruppe der mittleren Abnahme des Augeninnendrucks der
Timololgruppe entsprach, selbst wenn zahlenmäßig ein kleiner Vorteil unter Timolol zu beobachten
war.
Wirksamkeitsstudien über einen längeren Zeitraum (> 12 Wochen) sind nicht verfügbar.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Im Gegensatz zur oralen Gabe von Carboanhydrasehemmern ermöglicht die topische Anwendung von
Dorzolamidhydrochlorid eine direkte Wirkung am Auge bei einer wesentlich niedrigeren Dosis und
daher geringerer systemischer Belastung. In klinischen Studien führte dies zu einer
Augeninnendrucksenkung ohne Störungen des Säure-Base-Haushaltes oder Elektrolytverschiebungen,
die charakteristisch für oral verabreichte Carboanhydrasehemmer sind.
Nach topischer Applikation gelangt Dorzolamid in den systemischen Blutkreislauf. Zur Erfassung
einer möglichen systemischen Carboanhydrasehemmung nach topischer Gabe, wurden Wirkstoff- und
Metabolitenkonzentrationen in den roten Blutkörperchen und im Plasma sowie die
Carboanhydrasehemmung in den roten Blutkörperchen gemessen.
Unter Dauertherapie reichert sich Dorzolamid in den roten Blutkörperchen als Folge der selektiven
Bindung an die Carboanhydrase II (CA-II) an, während im Plasma extrem niedrige Konzentrationen
des freien Wirkstoffs verbleiben. Der Ausgangswirkstoff bildet einen einzigen N-Desethyl-
Metaboliten, der die Carboanhydrase II (CA-II) zwar weniger stark als der Ausgangswirkstoff,
zusätzlich aber noch ein weniger aktives Isoenzym (CA-I) hemmt. Der Metabolit reichert sich auch in
den roten Blutkörperchen an, wo er in erster Linie an CA-I bindet. Dorzolamid weist eine mäßige
Plasma-Proteinbindung (ca. 33 %) auf und wird größtenteils unverändert im Urin ausgeschieden; der
Metabolit wird ebenfalls im Urin ausgeschieden. Nach Beendigung der Verabreichung wird
Dorzolamid nicht linear aus den roten Blutkörperchen ausgewaschen, was anfangs zu einem raschen
Konzentrationsabfall führt, gefolgt von einer langsameren Eliminationsphase mit einer Halbwertszeit
von ca. vier Monaten.
Nach oraler Gabe von Dorzolamid zur Simulation der maximalen systemischen Belastung nach
topischer Langzeitanwendung am Auge wurde innerhalb von 13 Wochen ein Gleichgewicht ("Steady
State") erreicht. Im "Steady State" waren praktisch weder freier Wirkstoff noch Metabolit im Plasma
nachweisbar; die Carboanhydrasehemmung in den roten Blutkörperchen war geringer als sie für eine
pharmakologische Wirkung auf Nierenfunktion oder Atmung für notwendig erachtet wird.
Vergleichbare pharmakokinetische Ergebnisse wurden nach topischer Dauertherapie mit
Dorzolamidhydrochlorid beobachtet.
Einige ältere Patienten mit Nierenfunktionsstörung (geschätzte Kreatinin-Clearance 30-60 ml/min)
wiesen jedoch höhere Metabolitenkonzentrationen in den roten Blutkörperchen auf. Daraus ergaben
sich jedoch keine wesentlichen Unterschiede bezüglich der Carboanhydrasehemmung und keine
klinisch signifikanten systemischen Nebenwirkungen.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die wichtigsten Befunde in Tierstudien, die nach oral verabreichtem Dorzolamidhydrochlorid
beobachtet wurden, beruhten auf der pharmakologischen Wirkung der systemischen
Carboanhydrasehemmung. Einige dieser Befunde waren Spezies-spezifisch und/oder waren die Folge
von einer metabolischen Azidose. Bei Kaninchen wurden bei Anwendung maternotoxischer Dosen in
Verbindung mit einer metabolischen Azidose Missbildungen der Wirbelkörper beobachtet. Bei
säugenden Ratten wurde ein erniedrigtes Körpergewicht der Nachkommen beobachtet. Bei
männlichen und weiblichen Ratten, denen vor und während der Paarung Dorzolamid verabreicht
wurde, wurde keine nachteilige Wirkung auf die Fertilität beobachtet.
In klinischen Studien wurden bei den Patienten keine Anzeichen einer metabolischen Azidose oder
von Serum-Elektrolytverschiebungen beobachtet, die auf eine systemische Carboanhydrasehemmung
hinweisen. Daher ist nicht zu erwarten, dass die in Tierstudien erfassten Wirkungen bei Patienten unter
therapeutischen Dosen von Dorzolamid beobachtet werden könnten.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Wasser für Injektionszwecke
Mannitol (E421)
Hydroxyethylcellulose (Natrosol HX 250)
Natriumcitrat
Benzalkoniumchlorid-Lösung
Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Werts)
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
Nach dem ersten Öffnen: 28 Tage
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Die Flasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Nicht über 30 °C lagern.
Aufbewahrungsbedingungen nach Anbruch des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Tropfflasche aus mitteldichtem Polyethylen mit einer versiegelten Verschlusskappe in einer
Faltschachtel
Packungsgrößen:
1 x 5 ml Flasche,
3 x 5 ml Flaschen und
6 x 5 ml Flaschen
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Dermapharm GmbH
Kleeblattgasse 4/13
1010 Wien
Österreich
Tel.: +43/1/3 19 30 01-0
Fax: +43/1/3 19 30 01-40
8.
ZULASSUNGSNUMMER
1-30561
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 22. Juli 2011
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 12.Juli 2015
10.
STAND DER INFORMATION
12.2019
VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig.