Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
25-11-2020
25-11-2020
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Diprosalic - Salbe
Wirkstoffe: Betamethason (als Dipropionat) und Salicylsäure
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Diprosalic-Salbe und wofür wird sie angewendet?
Was sollten Sie vor der Anwendung von Diprosalic-Salbe beachten?
Wie ist Diprosalic-Salbe anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Diprosalic-Salbe aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Diprosalic-Salbe und wofür wird sie angewendet?
Diprosalic Salbe wird angewendet zur Behandlung von nicht akut verlaufenden oder chronischen
trockenen Dermatosen (Hauterkrankungen), die auf eine Behandlung mit einem stark wirksamen
äußerlichen Kortikosteroid ansprechen, z.B.:
Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris)
Chronische Ekzeme
Knötchenflechte (Lichen ruber planus)
Verhornungsstörung bzw. Fischschuppenkrankheit (Ichtyosis)
Diprosalic-Salbe ist ein Kombinationspräparat aus Betamethason und Salicylsäure.
Betamethason, einer der Wirkstoffe von Diprosalic-Salbe, ist ein kortisonähnlicher Arzneistoff
(Kortikoid), der, auf die Haut aufgebracht, die Beschwerden bei allergischen und entzündlichen
Hauterkrankungen wie Juckreiz, Brennen und Schmerzen lindert und die Entzündungserscheinungen
hemmt.
Salicylsäure erweicht die Hornschicht der Haut, lockert die verhornten oberen Hautschichten,
beschleunigt die Abschilferung der Oberhaut und wirkt im darunterliegenden Gewebe
bakterienhemmend und pilztötend.
Die Grundlage von Diprosalic-Salbe hat durch sorgfältige Auswahl der Rohstoffe ein geringes
Allergiepotential und unterstützt die Heilung. Diprosalic-Salbe ist bei trockener Haut und
Hauterkrankungen mit starker Hornhautbildung geeignet. Die Salbe verhindert durch ihren Anteil an
Vaseline übermäßige Austrocknung.
Die Wirksamkeit von Diprosalic-Salbe beruht auf ihren entzündungshemmenden, juckreizstillenden
und gefäßverengenden Eigenschaften.
Diprosalic-Salbe gehört in die Klasse der stark wirkenden Kortisonpräparate.
2.
Was sollten Sie vor der Anwendung von Diprosalic-Salbe beachten?
Diprosalic-Salbe darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen Betamethason und Salicylsäure oder einen der in Abschnitt 6.
genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
wenn Sie Hauttuberkulose, durch Syphilis verursachte Hauterscheinungen, Viruserkrankungen
(z.B. Herpes oder Feuchtblattern) sowie bakterielle Erkrankungen wie Erysipel (= Rotlauf
oder Wundrose) im Behandlungsbereich haben.
wenn Sie unter perioraler Dermatitis (Entzündung rund um den Mund) leiden.
wenn Sie Rosazea (Rötung und Schuppung im Bereich der Gesichtshaut) haben.
wenn Sie durch Bakterien oder Pilze verursachte Hauterkrankungen haben und diese
Infektionen nicht gleichzeitig mit entsprechenden Maßnahmen behandelt werden.
wenn Sie Akne haben.
wenn Sie Reaktionen nach Impfungen haben.
wenn Sie an Magen- und Darmgeschwüren sowie Blutungsneigung (nur bei wiederholter
Anwendung) leiden.
Nicht bei Kindern unter 12 Jahren ohne Überwachung durch den Arzt anwenden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Diprosalic-Salbe anwenden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Diprosalic- Salbe ist erforderlich beim Auftreten von
Nebenwirkungen, insbesondere Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschläge oder eine
Verschlechterung des Allgemeinzustandes. Sie sollten unverzüglich Ihren Arzt informieren.
Bei durch Bakterien infizierten Hauterkrankungen oder bei Pilzbefall sollten Sie Diprosalic-Salbe nur
unter Aufsicht Ihres Arztes anwenden, der die entsprechenden Maßnahmen zur Bekämpfung solcher
Infektionen ergreifen wird.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, informieren Sie bitte Ihren Arzt.
Nicht am Auge, auf Schleimhäuten und auf offenen Wunden anwenden.
Verwenden Sie Diprosalic-Salbe nur für die Hauterkrankung, für die sie verschrieben wurde,
in der Dosierung und für die Dauer, die Ihr Arzt verordnet hat.
Salicylsäure kann zu massivem Austrocknen der Haut, gereizter Haut und Schuppenbildung
führen.
Bitte melden Sie erste Anzeichen von Nebenwirkungen unverzüglich Ihrem Arzt.
Bei Anwendung im Gesicht achten Sie darauf, dass das Präparat nicht in die Augen gelangt.
Im Gesichtsbereich und in Hautfalten sollte Diprosalic nur mit Vorsicht und nur kurzfristig
angewendet werden.
Bei längerdauernder (länger als 4 Wochen) bzw. großflächiger Anwendung (mehr als 10% der
Körperoberfläche), besonders unter undurchlässigen Verbänden und auf Schleimhäuten, ist
eine Aufnahme des Wirkstoffes in den Körper nicht ausgeschlossen. In diesen Fällen sind
Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln wie nach
innerlicher Anwendung von Kortikoiden zu beachten und laufende Laborkontrollen
notwendig.
Nach Langzeitanwendung kann es zum Farbstoffverlust (Pigmentveränderung) und zur
Rückbildung der Haut kommen. Diese Wirkung bildet sich nicht oder nur teilweise zurück.
Anders als bei der Oberhaut ist eine Ausdünnung des Bindegewebes der Haut nicht
rückbildungsfähig.
Nach langer und unterbrechungsfreier Anwendung tritt eine Wirkungsabschwächung
(Toleranzentwicklung) auf. Nach Absetzen des Arzneimittels verschwindet sie
wieder. Im Gegensatz zur Wirkung, sind die Nebenwirkungen allerdings nicht
reduziert.
Die behandelten Stellen nicht mit undurchlässigen Verbänden abdecken!
Vorsicht bei vorgeschädigter Niere.
Besondere Vorsicht ist bei der Anwendung von Diprosalic-Salbe bei älteren Patienten
geboten, und bei der Anwendung von Diprosalic-Salbe im Bereich der Gliedmaßen bei
Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und Patienten mit Durchblutungsstörungen
der Gliedmaßen (peripheren Zirkulationsstörungen).
Die Gefahr lokaler Hautinfektionen kann unter äußerlicher Anwendung von Glukokortikoiden
erhöht sein.
Falls Diprosalic-Salbe zufällig verschluckt werden sollte, benachrichtigen Sie unverzüglich
einen Arzt.
Wenn bei Ihnen verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, wenden Sie sich
an Ihren Arzt.
Bei der Therapie mit Diprosalic Salbe im Genital- oder Analbereich kann es wegen der sonstigen
Bestandteile, flüssiges Paraffin und weiße Vaseline, bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus
Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit von
Kondomen kommen.
Kinder und Jugendliche
Kinder entwickeln eine stärkere Empfindlichkeit als Erwachsene auf Kortikoide aufgrund verstärkter
Resorption (Aufnahme in den Körper) wegen des größeren Hautoberfläche/Körpergewicht-
Verhältnisses. Deswegen sollte die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nur unter ärztlicher
Überwachung erfolgen!
Bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft längerdauernd bzw.
großflächig, besonders unter Okklusion (luftdicht abschließender Verband) und auf
Schleimhäute ein Kortikoid verabreicht erhielten, sind Nebenwirkungen in Erwägung zu
ziehen, wie z.B. eine verminderte Nebennierenrindenfunktion des Kindes bei Anwendung in
den letzten Wochen einer Schwangerschaft.
Anwendung von Diprosalic-Salbe zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden/einnehmen,
kürzlich andere Arzneimittel angewendet/eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel
anzuwenden/einzunehmen.
Bei langdauernder Anwendung auf großen Hautflächen kann es zu einer Aufnahme des Kortikoids in
den Körper kommen. In diesen Fällen ist auch die gegenseitige Wirkungsbeeinflussung mit anderen
gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln möglich. Bitte informieren Sie Ihren Arzt.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Wenn Sie schwanger sind, informieren Sie darüber Ihren Arzt. Er wird entscheiden, ob Sie Diprosalic-
Salbe anwenden können. Grundsätzlich sollten Sie in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft
keine kortisonhältigen Arzneimittel anwenden. Sie sollten auch eine großflächige oder langdauernde
Anwendung, sowie eine Anwendung großer Mengen während der Schwangerschaft vermeiden.
Luftdicht abschließende Verbände sollten vermieden werden.
Da es nicht bekannt ist, ob Kortikoide mit der Muttermilch ausgeschieden werden, sollten Sie während
der Anwendung von Diprosalic-Salbe abstillen. Ein Kontakt des Säuglings mit den behandelten
Hautpartien ist zu vermeiden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Diprosalic Salbe hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen.
3.
Wie ist Diprosalic-Salbe anzuwenden?
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei
Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Teilen Sie ihm auch mit, ob Sie
noch andere Medikamente gegen Ihre Erkrankung anwenden.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, tragen Sie Diprosalic-Salbe in ausreichender Menge dünn auf
die betroffenen Stellen auf und massieren Sie diese leicht ein.
Im Allgemeinen ist eine ein- bis zweimalige Anwendung pro Tag ausreichend (morgens und/oder
abends). Die Häufigkeit der Anwendung kann im Verlauf der Besserung des Krankheitsbildes
reduziert werden. Bei chronischen Erkrankungen sollten Sie die Behandlung auch nach dem völligen
Abklingen der Beschwerden noch eine gewisse Zeit fortsetzen, um einem neuerlichen Auftreten der
Beschwerden vorzubeugen.
Die Anwendungsdauer sollte 3 Wochen nicht überschreiten.
Die maximale tägliche Dosis für Erwachsene von 2 g Salicylsäure darf nicht länger als 1 Woche
angewendet werden.
Wenn Sie eine eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, da
dann eine vorsichtige Dosierung notwendig ist.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Wenden Sie Diprosalic-Salbe bei Kindern unter 12 Jahren nicht ohne medizinische Überwachung an.
Tragen Sie dieses Arzneimittel sparsam auf einer kleinen Fläche ein- oder zweimal täglich auf und
wenden Sie es höchstens eine Woche lang an.
Bei der Anwendung von Diprosalic-Salbe bei Kindern darf die Tagesdosis von 0,2 g Salicylsäure nicht
überschritten werden. Bei Kindern darf maximal eine Fläche von weniger als 10% der
Körperoberfläche behandelt werden.
Wenn Sie eine größere Menge Diprosalic-Salbe angewendet haben, als Sie sollten
Wenden Sie Diprosalic-Salbe nur in der Ihnen verschriebenen Menge an. Besteht der Verdacht einer
Überdosierung mit Diprosalic-Salbe, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wenn Sie die Anwendung von Diprosalic-Salbe vergessen haben
Wenn Sie vergessen haben, Ihre Dosis rechtzeitig anzuwenden, wenden Sie sie so bald wie möglich an
und folgen Sie dann wieder dem normalen Behandlungsplan. Wenden Sie nicht die doppelte Menge
an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
Wenn Sie die Anwendung von Diprosalic-Salbe abbrechen
Ihr Arzt wird Ihnen die Dauer der Anwendung verordnen. Brechen Sie nicht von sich aus frühzeitig
die Anwendung ab.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Über folgende Nebenwirkungen wurde berichtet:
Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Sekundäre Infektionen, Überempfindlichkeitsreaktionen, Brennen, Jucken, Hautreizungen,
Hauttrockenheit, Haarbalgentzündung (Follikulitis), verstärkter Haarwuchs, akneähnliche
Erscheinungen, Pigmentveränderungen (Hypopigmentierung), Entzündungen rund um den Mund bei
Anwendung im Gesicht (periorale Dermatitis), allergische Kontaktdermatitis, Aufquellen oder
Dünnerwerden der Haut, Besenreiser (Teleangiektasien), streifenförmige Hautrötung (Striae),
Bläschenbildung (Miliaria) und verschwommenes Sehen.
Besonders unter undurchlässigen Verbänden kann es zu verschiedenen Hautschädigungen, z.B.
Aufquellen oder Dünnerwerden der Haut, Besenreisern (Teleangiektasien), streifenförmiger
Hautrötung (Striae), Bläschenbildung (Miliaria), Haarbalgentzündung (Follikulitis) und Auftreten von
sekundären Infektionen kommen.
Vorübergehende leichte Reizungen der Haut (Irritationen) erfordern üblicherweise keine
Unterbrechung der Behandlung. Bei Auftreten starker Irritationen, Überempfindlichkeitsreaktionen
oder Infektionen sollte die Behandlung unterbrochen und der Arzt aufgesucht werden.
Salicylhältige Präparate können Kontaktallergien verursachen.
Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kindern:
Kinder entwickeln eine stärkere Empfindlichkeit als Erwachsene auf Kortikoide aufgrund verstärkter
Resorption (Aufnahme in den Körper) wegen des größeren Hautoberfläche/Körpergewicht-
Verhältnisses. Deswegen sollte die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nur unter ärztlicher
Überwachung erfolgen!
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen,
Traisengasse 5, 1200 Wien,
ÖSTERREICH
Fax: +43 (0) 50 555 36207
http://www.basg.gv.at/
anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
Wie ist Diprosalic-Salbe aufzubewahren?
Nicht über 25°C lagern.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen
Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des
angegebenen Monats.
Haltbarkeit nach Öffnen der Metalltuben: 3 Monate
Sie dürfen dieses Arzneimittel nicht verwenden, wenn Sie Folgendes bemerken: Veränderung der Farbe,
Fremdpartikel in der Salbe.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das
Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Diprosalic-Salbe enthält
Die Wirkstoffe sind: Betamethason (als Dipropionat) 0,5 mg/g und Salicylsäure 30 mg/g.
Die sonstigen Bestandteile sind: weiße Vaseline und flüssiges Paraffin.
Wie Diprosalic-Salbe aussieht und Inhalt der Packung
Diprosalic-Salbe ist eine gelblich-weisse, weiche, geschmeidige Salbe und wird in Aluminiumtuben
mit HD-Polyethylen-Schraubkappe zu 15 g und 30 g angeboten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:
Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H., Wien
E-Mail: msd-medizin@merck.com
Hersteller:
Schering-Plough Labo NV, Heist-op-den-Berg, Belgien
Falls Sie weitere Informationen über das Arzneimittel wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vetreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
Z.Nr.: 16.443
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im August 2017.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Diprosalic - Salbe
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Ein Gramm enthält 0,5 mg Betamethason (als Dipropionat) und 30 mg Salicylsäure.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Gelblich-weiße, weiche, geschmeidige Salbe.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Diprosalic Salbe wird angewendet zur Behandlung von nicht akut verlaufenden oder chronischen
trockenen Dermatosen, die auf eine Therapie mit einem stark wirksamen äußerlichen Kortikosteroid
ansprechen, z.B.:
Psoriasis vulgaris
Chronische Ekzeme
Lichen ruber planus
Ichtyosis
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Kortikosteroide sollen nur so lange und nur in so niedriger Dosierung angewendet werden, wie es zur
Erzielung und Erhaltung des gewünschten therapeutischen Effektes unbedingt erforderlich ist. Die
Dosierung muß auf die spezifische Lage des Patienten unter Berücksichtigung der Schwere der
Erkrankung, der aufgetretenen Wirkung und der Kortikoidverträglichkeit abgestimmt werden.
Im Allgemeinen ist eine ein- bis zweimalige Anwendung pro Tag ausreichend. Die Häufigkeit der
Anwendung kann im Verlauf der Besserung des Krankheitsbildes reduziert werden.
Die Anwendungsdauer sollte 3 Wochen nicht überschreiten.
Die maximale tägliche Dosis für Erwachsene von 2 g Salicylsäure darf nicht länger als 1 Woche
angewendet werden.
Bei chronischen Erkrankungen sollte die Behandlung auch nach dem völligen Abklingen der
Beschwerden eine gewisse Zeit fortgesetzt werden, um Rezidive auszuschließen.
Für Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz wird eine vorsichtige Dosierung empfohlen.
Art der Anwendung
Zur Anwendung auf der Haut.
Diprosalic Salbe in ausreichender Menge dünn auf die betroffenen Stellen auftragen und leicht
einmassieren.
Kinder und Jugendliche
Nicht bei Kindern unter 12 Jahren ohne medizinische Überwachung anwenden. Dieses Arzneimittel
sollte sparsam auf einer kleinen Fläche ein- oder zweimal täglich über höchstens eine Woche
angewendet werden.
Bei der Anwendung von Diprosalic Salbe bei Kindern darf die Tagesdosis von 0,2 g Salicylsäure nicht
überschritten werden. Bei Kindern darf maximal eine Fläche von weniger als 10% der
Körperoberfläche behandelt werden.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile und chemisch ähnliche Substanzen.
Virosen (Herpes, Vaccinia, Variola, Varizellen etc.) und bakterielle Erkrankungen der Haut
(Hauttuberkulose, luetische Hautaffektionen, Erysipel) im Behandlungsbereich.
Periorale Dermatitis.
Rosazea.
Durch Bakterien oder Pilze verursachte Hautinfektionen, sofern keine geeignete anti-infektiöse
Begleittherapie durchgeführt wird.
Akne.
Impfreaktionen.
Bei wiederholter Anwendung: Ulcus ventriculi, Ulcus duodeni sowie Blutungsneigung.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nicht zur Anwendung am Auge oder auf offenen Wunden geeignet.
Bei Auftreten von Entzündungen, Hypersensibilisierungsreaktionen oder übermäßiger
Austrocknung der Haut sollte die Behandlung mit Diprosalic Salbe unterbrochen werden.
Nicht anwenden auf Schleimhäuten oder unter Okklusion, da bei langdauernder (> 4 Wochen)
bzw. großflächiger Anwendung (> 10% der Hautoberfläche), besonders unter Okklusion und auf
Schleimhäuten, die Möglichkeit einer Resorption nicht ausgeschlossen werden kann. In diesen
Fällen sind die Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen einer systemischen
Glukokortikoid- bzw. Salicylsäure-Therapie zu beachten.
Infolge Salicylsäure-Idiosynkrasie kann es zu massivem Austrocknen, erhöhter Reizung und
unerwünschter Schuppenbildung kommen. Die Behandlung sollte dann vorübergehend eingestellt
werden.
Bei bakteriell oder mykotisch infizierten Hautkrankheiten sollte die Behandlung zusammen mit
geeigneten antibakteriell oder antimykotisch wirkenden Substanzen oder erst dann eingesetzt
werden, wenn die Infektion durch geeignete Maßnahmen beherrscht werden konnte.
Die Gefahr lokaler Hautinfektionen kann unter der topischen Anwendung von Glukokortikoiden
erhöht sein. Bei der Therapie von Dermatosen können durch Superinfektion mit Bakterien oder
Viren bei abgeschwächter Immunabwehr ein Eczema herpeticatum, ein Eczema molluscatum oder
ein Eczema vaccinatum auftreten.
Das charakteristische Erscheinungsbild der Tinea incognita kann durch Applikation topischer
Steroide verändert werden.
Im Gesichtsbereich und in Hautfalten sollte Diprosalic nur mit Vorsicht und nur kurzfristig
angewendet werden.
Vorsicht bei vorgeschädigter Niere, da Salicylsäure über die Haut in erheblichem Maß
aufgenommen wird und insbesondere bei Nierenfunktionsstörungen zu Intoxikationen führen
kann.
Besondere Vorsicht ist bei der Therapie von älteren Patienten geboten, um systemische Effekte
von Salicylsäure zu vermeiden, und bei der Anwendung von Diprosalic Salbe an den Extremitäten
bei Patienten mit Diabetes mellitus und Patienten mit peripheren Zirkulationsstörungen.
Kortikoide haben die Möglichkeit sich im Stratum corneum zu akkumulieren und sich dann auf
Epidermis/Dermis auszubreiten. Dieser Reservoireffekt erklärt, warum eine einmalige Applikation
pro Tag in den meisten Fällen ausreicht. Die Verdopplung der Applikationsfrequenz bringt daher
üblicherweise keinen zusätzlichen Nutzen, hingegen steigt das Risiko der unerwünschten
Wirkungen
Kortikosteroide hemmen die Zellproliferation in allen Zellen der Haut. Es entsteht eine epidermale
Atrophie, die reversibel ist. Nach Langzeitanwendung rarefizieren die Melanozyten und dies führt
zu einer Hypopigmentierung. Durch die Reduktion der Synthese von Kollagen und
Proteoglykanen wird die Struktur der elastischen Fasern gestört. Dadurch erfolgt eine Atrophie der
Dermis, die nicht oder nur teilweise reversibel ist. Anders als bei der Epidermis sind eine Atrophie
und eine Ausdünnung des Hautbindegewebes irreversibel.
Nach prolongierter und unterbrechungsfreier Applikation von Glukokortikoiden tritt eine
Tachyphylaxie auf. Dies führt zu einer Resistenz der Dermatose gegenüber dem topischen
Glukokortikoid. Nach Absetzen des Arzneimittels verschwindet sie wieder. Im Gegensatz zur
Wirkung sind die Nebenwirkungen allerdings nicht reduziert.
Sehstörung: Bei der systemischen und topischen (inklusive intranasaler, inhalativer und
intraokularer) Anwendung von Kortikosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient
mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte
eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen von
Sehstörungen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom
oder seltene Erkrankungen, wie z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der
Anwendung systemischer oder topischer Kortikosteroide gemeldet wurden.
Kinder und Jugendliche
Kinder entwickeln eine stärkere Empfindlichkeit als Erwachsene gegenüber durch Kortikoide
ausgelöste HPA-Achsen-Suppression und exogene Kortikoidwirkungen aufgrund verstärkter
Resorption wegen des größeren Hautoberfläche/Körpergewicht-Verhältnisses.
Über HPA-Achsen-Suppression, Cushing-Syndrom, vermindertes Längenwachstum, verzögerte
Gewichtszunahme und intrakranielle Hypertonie ist bei Kindern nach topischer Applikation von
Kortikosteroiden berichtet worden.
Symptome von adrenaler Suppression bei Kindern äußern sich in niedrigem Plasmacortisolspiegel und
Fehlen der Ansprechbarkeit auf ACTH-Stimulation. Symptome intrakranieller Hypertonie sind
Fontanellen-Hernie, Kopfschmerzen und beidseitiges Papillenödem.
Bei Säuglingen und Kleinkindern (verstärkte Resorption) möglichst nur kurzfristig und
kleinflächig anwenden, besonders im Bereich der durch Windeln bedeckten Hautpartien.
Bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft länger dauernd bzw. großflächig
ein Glukokortikoid verabreicht erhielten, sind Nebenwirkungen in Erwägung zu ziehen, wie z.B.
bei Anwendung in den letzten Wochen einer Schwangerschaft eine verminderte
Nebennierenrindenfunktion des Kindes.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei großflächiger und langdauernder Anwendung können die Wechselwirkungen infolge Resorption
die gleichen wie nach systemischer Anwendung von Betamethason und Salicylsäure sein.
Licht, Oxydationsmittel und alkalisch reagierende Verbindungen führen zu einer Zersetzung des
Kortikoids. Salicylsäure ist unverträglich mit Phenolen und Zinkoxid.
Bei der Therapie mit Diprosalic Salbe im Genital- oder Analbereich kann es wegen der sonstigen
Bestandteile flüssiges Paraffin und weiße Vaseline, bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus
Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit von
Kondomen kommen.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Da die Verträglichkeit von topischen Kortikosteroiden bei Schwangeren nicht erwiesen ist, sollten
Arzneimittel dieser Klasse während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der mögliche
Nutzen das mögliche Risiko für den Feten rechtfertigt. Grundsätzlich sollten Sie in den ersten drei
Monaten einer Schwangerschaft keine kortisonhältigen Arzneimittel anwenden. Arzneimittel dieser
Klasse sollten bei Schwangeren vermieden werden und, falls unbedingt nötig, weder großflächig, noch
langfristig und nicht in großen Mengen angewendet werden. Okklusivverbände sind zu vermeiden.
Da es nicht bekannt ist, ob topisch verabreichte Kortikosteroide in ausreichender Menge resorbiert
werden, um zu messbaren Mengen in der Muttermilch zu führen, sollte unter Berücksichtigung der
Bedeutung des Arzneimittels für die Mutter entschieden werden, entweder abzustillen oder das
Arzneimittel abzusetzen. Die Indikation sollte besonders streng gestellt werden. Ein Kontakt des
Säuglings mit den behandelten Hautpartien ist zu vermeiden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Diprosalic Salbe hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen.
4.8
Nebenwirkungen
Folgende lokale Nebenwirkungen können bei der topischen Anwendung von Kortikosteroiden
auftreten:
Tabelle 1
Nebenwirkungen in Berichten nach Markteinführung
Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1000, < 1/100);
selten (≥ 1/10.000, < 1/1000); sehr selten (< 1/10.000);
nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Nicht bekannt:
Sekundäre Infektionen
Erkranungen des Immunsystems
Nicht bekannt:
Hypersensibilisierungsreaktionen
Erkrankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes
Nicht bekannt:
Brennen, Jucken, Hautreizung, Hauttrockenheit,
Follikulitis, Hypertrichosis, Steroidakne,
Pigmentveränderungen (Hypopigmentierung),
periorale Dermatitis, allergische
Kontaktdermatitis, Hautmazeration,
Hautatrophie, Teleangiektasien, Striae, Miliaria
Augenerkrankungen
Nicht bekannt:
Verschwommenes Sehen (siehe auch Abschnitt
4.4)
Besonders unter Okklusion können Hautmazeration, sekundäre Infektionen, Hautatrophien,
Teleangiektasien, Striae und Miliaria auftreten.
Salicylsäurehältige Präparate können Kontaktallergien verursachen.
Vorübergehende leichte Irritationen erfordern üblicherweise keine Unterbrechung der Behandlung.
Bei Auftreten von starken Irritationen, Sensibilisierungen oder Superinfektionen sollte die Behandlung
unterbrochen und eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.
Andauernde Anwendung von salicylsäurehältigen Zubereitungen auf der Haut kann zu einer
Dermatitis führen.
Kinder und Jugendliche
Kinder entwickeln eine stärkere Empfindlichkeit als Erwachsene gegenüber durch Kortikoide
ausgelöste HPA-Achsen-Suppression und exogene Kortikoidwirkungen wegen des größeren
Hautoberfläche/Körpergewicht-Verhältnisses (siehe Abschnitt 4.4).
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen,
Traisengasse 5, 1200 Wien,
ÖSTERREICH
Fax: +43 (0) 50 555 36207
http://www.basg.gv.at/
anzuzeigen.
4.9
Überdosierung
Kortikoidüberdosierung:
Symptome: Übermäßige oder langfristige Anwendung topischer Kortikosteroide kann die
Hypophysen-Nebennieren-Funktion unterdrücken, was zu einer sekundären Nebenniereninsuffizienz
führt und sich in deutlichen Anzeichen von Hyperkortizismus, einschließlich Cushing-Syndrom,
äußert.
Behandlung: Entsprechende symptomatische Behandlung ist angezeigt. Akute Symptome sind
gewöhnlich reversibel. Falls notwendig ist das gestörte Elektrolytgleichgewicht wieder herzustellen.
Bei chronischer Überdosierung muss das Kortikosteroid stufenweise abgesetzt werden.
Salicylatüberdosierung:
Symptome: Bei topischer Applikation von Salicylsäure werden selten Serumspiegel über 5 µg/ml
erreicht. Es ist daher normalerweise mit keiner Salicylsäureintoxikation zu rechnen.
Langfristige oder übermäßige Anwendung topischer salicylhältiger Präparate kann Symptome einer
Salicylatintoxikation hervorrufen.
Frühsymptome sind Ohrensausen, Tinnitus mit Schwerhörigkeit, Epistaxis, Übelkeit, Erbrechen,
Reizbarkeit sowie Trockenheitsgefühl der Schleimhäute. Sollten solche Symptome auftreten ist die
Behandlung sofort abzubrechen.
Behandlung: In Fällen von Salicylatüberdosierung ist die Behandlung sofort abzubrechen. Die
Behandlung erfolgt symptomatisch. Ein spezielles Antidot existiert nicht. Maßnahmen zur schnellen
Ausscheidung des Salicylats sollten ergriffen werden, wie die orale Verabreichung von
Natriumhydrogencarbonat, um den Urin zu alkalisieren und die Diurese zu verstärken.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Wirkungsstarke Kortikosteroide (Klasse III) mit Salicylsäure;
ATC-Code: D07X C01.
Topische Kortikosteroide wie Betamethasondipropionat sind in erster Linie aufgrund ihrer
entzündungshemmenden, juckreizstillenden und gefäßverengenden Wirkung bei der Behandlung von
Hauterkrankungen, die auf Kortikosteroide ansprechen, wirksam. Obwohl die physiologischen,
pharmakologischen und klinischen Wirkungen wohl bekannt sind, ist man sich über den genauen
Wirkmechanismus bei jeder Krankheit im Unklaren.
Man nimmt jedoch an, dass Kortikosteroide durch Induktion des Phospholipase A
-Inhibitorproteins,
kollektiv Lipocortin genannt, wirken. Es wird angenommen, dass diese Proteine die Biosynthese von
potenten Entzündungsmediatoren, wie der Prostaglandine und Leukotriene, durch Hemmung der
Ausschüttung von deren gemeinsamen Vorläufer, der Arachidonsäure, hemmen. Arachidonsäure wird
aus den Membranphospholipiden durch die Phospholipase A freigesetzt.
Salicylsäure erweicht das Keratin, lockert verhorntes Epithel, beschleunigt die Abschilferung der
Epidermis, wirkt im darunterliegenden Gewebe bakteriostatisch und fungizid und macht es der
therapeutischen Wirkungen des Betamethasons zugängig. Die keratolytischen und antiseptischen
Eigenschaften der Salicylsäure haben sich als sehr wirksam in der dermatologischen Therapie
erwiesen.
Die Grundlage von Diprosalic Salbe ist durch sorgfältige Auswahl der Rohstoffe hypoallergisch und
unterstützt die Heilung. Diprosalic Salbe ist bei trockener Haut, bei lichenifizierten und
hyperkeratotischen Dermatosen geeignet. Die Salbe verhindert durch ihren Anteil an Vaseline
übermäßige Austrocknung.
Die Wirksamkeit von Diprosalic Salbe beruht einerseits auf ihren entzündungshemmenden,
juckreizstillenden und gefäßverengenden Eigenschaften, andererseits auf ihren keratolytischen und
antiseptischen Eigenschaften.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Betamethasondipropionat:
Resorption
Das Ausmaß der perkutanen Resorption von topischen Kortikosteroiden wird durch verschiedene
Faktoren wie Grundlage, Unversehrtheit der Haut und der Anwendung von Okklusivverbänden
bestimmt.
Da topische Kortikosteroide von der normalen, intakten Haut resorbiert werden, können entzündete
Haut und/oder andere Hauterkrankungen die perkutane Resorption erhöhen. Besonders erhöhen
Okklusivverbände die perkutane Resorption von topischen Kortikosteroiden.
Verteilung, Biotransformation und Elimination
Nach dermaler Resorption nehmen topisch applizierte Kortikosteroide den gleichen
pharmakokinetischen Weg wie systemisch verabreichte Kortikosteroide. In unterschiedlichem Maße
werden Kortikosteroide an Plasmaproteine gebunden. Sie werden primär in der Leber metabolisiert
und über die Nieren ausgeschieden. Einige topische Kortikosteroide und deren Metaboliten
unterliegen einer biliären Ausscheidung.
Salicylsäure:
Resorption
Salicylsäure wird perkutan resorbiert. Die Resorptionsquoten sind individuell sehr unterschiedlich, am
höchsten bei Kindern. Maximale Plasmaspiegel treten 6 - 12 Stunden nach der Applikation auf.
Verteilung, Biotransformation und Elimination
Salicylate werden extensiv an Plasmaproteine gebunden und werden rasch in allen Körperpartien
verteilt. Die Halbwertszeit der Salicylsäure liegt im normalen Dosisbereich bei etwa 2 - 3 Stunden, bei
sehr hohen Dosen kann diese auf 15 – 30 Stunden aufgrund der begrenzten Kapazität der Leber und
Niere, Salicylsäure zu konjugieren, ausgedehnt sein. Salicylate treten in die Muttermilch über und
passieren die Plazentaschranke.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Betamethason:
Kanzerogenität, Mutagenität, Reproduktionstoxizität:
Langzeittierstudien mit Betamethason zur Ermittlung des kanzerogenen Potentials und der Wirkung
von topisch applizierten Kortikosteroiden auf die Fertilität wurden nicht durchgeführt.
Betamethason erwies sich negativ bei der Ermittlung des Bakterien-Mutagenitäts-Assay (Salmonella
typhimurium und Escherichia coli) und beim Säugetierzellen-Mutagenitäts-Assay (CHO/HGPRT).
Positiv erwies es sich in vitro beim Human-Lymphocyte-Chromosome-Aberrations-Assay und
equivokal in vitro beim Mouse-Bonemarrow-Micronucleus-Assay. Dieses Reaktionsmuster ist ähnlich
dem bei Dexamethason und Hydrocortison.
Betamethason erwies sich als fetotoxisch (erhöhtes Auftreten von Resorptionen) und teratogen bei
Kaninchen nach intramuskulären Gaben von 0,015 und 0,05 mg/kg. Die beobachteten Missbildungen
waren Nabelbruch (0,015 und 0,05 mg/kg), Kephalozele und Gaumenspalte (0,05 mg/kg).
Andere Kortikosteroide erwiesen sich als teratogen bei Labortieren nach relativ niedrigen systemisch
verabreichten Dosen, und einige Kortikosteroide waren teratogen nach topischer Applikation.
Salicylsäure:
Kanzerogenität, Mutagenität, Reproduktionstoxizität:
Salicylsäure erwies sich, sowie andere Salicylate (Aspirin), generell nicht als genotoxisch, zeigte sich
aber teratogen und embryotoxisch in Tierversuchen mit Ratten. Studien zur Emittlung der Wirkung
topisch applizierter Salicylsäurepräparate auf die Fertilität wurden nicht durchgeführt.
Von Salicylsäure sind bisher keine kanzerogenen und mutagenen Wirkungen bekannt.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Weiße Vaseline und flüssiges Paraffin.
6.2
Inkompatibilitäten
Licht, Oxydationsmittel und alkalisch reagierende Verbindungen führen zu einer Zersetzung des
Kortikoids. Salicylsäure ist unverträglich mit Phenolen und Zinkoxid.
Diprosalic Salbe darf nicht mit wasserhaltigen Salbengrundlagen gemischt werden.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Haltbarkeit nach Öffnen der Metalltuben: 3 Monate
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Metalltuben mit Innenschutzlackierung zu 15 g und 30 g mit HD-Polyethylen-Schraubkappe.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H., Wien
E-Mail: msd-medizin@merck.com
8.
ZULASSUNGSNUMMER
Z.Nr.: 16.443
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 16. März 1979
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 25. November 2013
10.
STAND DER INFORMATION
08/2017
REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten.