Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Patienteninformation
Transferiert von RECORDATI SA
Dihydergot® Nasalspray
Recordati AG
Was ist Dihydergot Nasalspray und wann wird er angewendet?
Dihydergot Nasalspray wird auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin angewendet. Dihydergot
Nasalspray stellt eine Möglichkeit dar, akute Migräneanfälle zu behandeln. Der Wirkstoff
Dihydroergotamin wird damit in die Nasenöffnungen gesprüht. Dihydroergotamin gelangt rasch zu
den Kopfblutgefässen und wirkt dort der schmerzauslösenden Erweiterung dieser Blutgefässe
entgegen.
Der Nasalspray wird nur für die Behandlung und nicht zur Vorbeugung von Migräneanfällen
verwendet.
Was sollte dazu beachtet werden?
Wenn der Spraybehälter gebrauchsfertig ist (vgl. Gebrauchsanweisung für die Handhabung des
Dihydergot Nasalsprays), ist er innerhalb von 8 Stunden zu verwenden.
Wann darf Dihydergot Nasalspray nicht angewendet werden?
Der Nasalspray darf nicht angewendet werden
- bei Überempfindlichkeit auf die Wirksubstanz Dihydroergotamin (Mutterkornalkaloid) oder einen
anderen Inhaltsstoff
- bei schweren Leberfunktionsstörungen
- bei Schwangerschaft und während der Stillzeit
- bei ungenügend kontrolliertem Blutdruck oder anderen Herz- und Kreislaufkrankheiten
- bei Gefässerkrankungen inklusive Raynaud-Syndrom
- bei Blutvergiftungen
- bei Schockzuständen
- zur vorbeugenden Behandlung der Migräne
- bei gleichzeitiger Anwendung von gewissen anderen Migränemitteln wie beispielsweise
Sumatriptan.
Im Zweifelsfalle müssen Sie unbedingt Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder
Apothekerin um Rat fragen.
Weil keine Erfahrungen vorliegen soll Dihydergot Nasalspray bei Kindern und Jugendlichen unter
16 Jahren nicht verwendet werden. Bei Patienten und Patientinnen über 65 Jahren liegen wenige
Erfahrungen vor.
Wann ist bei der Anwendung von Dihydergot Nasalspray Vorsicht geboten?
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit Werkzeuge
oder Maschinen zu bedienen beeinträchtigen.
Vor allem nach Einnahme höherer Dosen von Dihydergot kann durch die Wirkungen auf
Blutkreislauf und Herz (z.B. beschleunigter Puls) und auf das Nervensystem (z.B. Unruhe) das
Reaktionsvermögen, z.B. im Strassenverkehr und beim Bedienen von Maschinen, beeinträchtigt sein.
Patienten und Patientinnen die unter Schwindel oder Störungen des Zentralnervensystems (inkl.
Sehstörungen) leiden, sollten keine Motorfahrzeuge führen oder Maschinen bedienen.
In folgenden Fällen sollten Sie vor der Anwendung des Nasalsprays Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um
Rat fragen:
Einnahme von anderen mutterkornalkaloidhaltigen Präparaten, Antibiotika, Mittel gegen
Pilzerkrankungen, Cimetidin oder Grapefruitsaft
bei leichten bis mittleren Leberfunktionsstörungen
bei schweren Nierenerkrankungen
wenn Sie rauchen
wenn Sie an Rhinitis, allergischer Rhinitis, Nasenverstopfung leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen
Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Medikamente (auch selbstgekaufte!) einnehmen
oder äusserlich anwenden.
Müssen Sie wegen ungenügender Besserung des Migräneanfalls einen Arzt oder eine Ärztin
aufsuchen, teilen Sie ihm/ihr unbedingt mit, dass Sie Dihydergot Nasalspray verwendet haben, und
dass innerhalb von 24 Stunden eine Anwendung von ähnlichen Wirkstoffen (Dihydroergotamin,
Ergotamin, und gewisse andere Migränemittel wie beispielsweise Sumatriptan) zu vermeiden ist.
Darf Dihydergot Nasalspray während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet
werden?
Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit darf Dihydergot Nasalspray nicht angewendet
werden. Teilen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit, falls Sie schwanger sind, eine Schwangerschaft
planen oder stillen.
Wie verwenden Sie den Dihydergot Nasalspray?
Beim ersten Anzeichen eines Migräneanfalls ist in jede Nasenöffnung 1 Sprühstoss (= 0,5 mg
Dihydroergotamin-Mesilat) abzugeben. Nach frühestens 15 Minuten kann eine zusätzliche Dosis von
1 bis 2 Sprühstössen verabreicht werden, wenn sich Ihr Befinden nicht hinreichend gebessert hat.
Zur Behandlung des ersten Migräneanfalls dürfen Sie somit maximal 4 Sprühstösse abgeben. Diese 4
Sprühstösse à 0,5 mg Dihydroergotamin-Mesilat sind mit der vorliegenden Packung garantiert.
Erst nach einem behandlungsfreien Intervall von mindestens 24 Stunden dürfen Sie mit zwei bis vier
zusätzlichen Sprühstössen, respektive einer neuen Packung, einen weiteren Migräneanfall behandeln.
Die maximale Dosis pro Tag beträgt 4 Sprühstösse (= 2 mg Dihydroergotamin-Mesilat). Pro Woche
beträgt die Maximaldosis 16 Sprühstösse (= 8 mg Dihydroergotamin-Mesilat).
Die Sicherheit und Wirksamheit bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren und bei Patienten
über 65 Jahren wurde bisher nicht geprüft.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel
wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin
oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Dihydergot Nasalspray haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Dihydergot Nasalspray auftreten:
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Nasenbluten, Hitzegefühl, Schläfrigkeit, Muskelschmerzen und –
krämpfe, oder lokale Reaktionen wie Veränderung des Geschmackssinns, triefende oder verstopfte
Nase können auftreten.
Selten sind Empfindungslosigkeit oder Kribbeln in den Fingern oder Zehen, Schmerzen in der Brust,
allergische Hautreaktionen (Schwellung im Gesicht, Juckreiz, Ausschlag). Bei zu hoher Dosierung
über längere Zeit kann durch Gefässkrämpfe (vor allem in den Beinen), welche sich als Kribbeln,
Empfindungslosigkeit oder Schmerzen äussern, auch Wundbrand (Gangrän) auftreten. Kontaktieren
Sie sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie solche Empfindungsstörungen feststellen.
Im Zusammenhang mit Tabletten oder Tropfen mit Dihydroergotamin wurden bei nicht
bestimmungsgemässer, mehrjähriger Anwendung in hohen Dosen bei einzelnen Patienten
Bindegewebsveränderungen im Sinne von Bindegewebsverdickungen (Fibrosen) insbesondere des
Lungenfells (Pleura) (mit den klinischen Zeichen von z.B. Hustenreiz in Verbindung mit Atemnot)
und des Bindegewebes, des Bauchfells (Retroperitonealraum) (z.B. mit Rückenschmerzen und
Problemen beim Wasserlassen) sowie Verdickungen der Herzklappen beobachtet. Für die
Anwendung des Nasalsprays liegen bis heute keine derartigen Beobachtungen vor.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder
Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Arzneimittel sollen für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden.
Dihydergot Nasalspray soll nicht über 25 °C aufbewahrt werden und darf nicht einfrieren.
Geöffnetes Fläschchen nicht länger als 8 Stunden verwenden.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Dihydergot Nasalspray enthalten?
1 ml enthält: Wirkstoff: Dihydroergotamin-Mesilat 4 mg, Hilfsstoffe: Coffein 10 mg sowie weitere
Hilfsstoffe.
Jeder Sprühstoss entspricht einer Dosis von 125 Microliter Lösung oder 0,5 mg Dihydroergotamin-
Mesilat.
Zulassungsnummer
49603 (Swissmedic)
Wo erhalten Sie Dihydergot Nasalspray? Welche Packungen sind erhältlich?
Dihydergot Nasalspray ist in Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung erhältlich.
Eine Packung enthält eine Sprayvorrichtung sowie ein Fläschchen.
Zulassungsinhaberin
Recordati AG, 6340 Baar.
Diese Packungsbeilage wurde im November 2008 letztmals durch die Arzneimittelbehörde
(Swissmedic) geprüft.
Gebrauchsanweisung
Der Spray darf erst vorbereitet werden, wenn Sie einen Migräneanfall spüren.
1. Die Lasche des blauen Verschlusses langsam hochheben und zurückbiegen, bis der Gummistopfen
sichtbar wird. Der blaue Verschluss darf nicht vom Metallhals abgerissen werden.
2. Den ganzen Verschluss und den Metallhals zusammen abziehen. Wenn der blaue Verschluss
abbricht, muss der Metallhals sehr sorgfältig entfernt werden. Die Enden des Metallhalses können
scharf sein, bitte seien Sie vorsichtig.
3. Das Fläschchen fest in der Hand halten und den Gummistopfen vorsichtig entfernen.
4. Die Sprayvorrichtung in die Hand nehmen und die durchsichtige Plastikkappe vorsichtig von der
Einheit entfernen.
5. Die Sprayvorrichtung in das offene Fläschchen einführen und im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag
drehen.
6. Das Fläschchen aufrecht halten und die blaue Schutzkappe sorgfältig von der Spitze der
Sprayvorrichtung entfernen.
7. Damit die Flüssigkeit korrekt gesprüht werden kann, muss die Sprayvorrichtung vor der ersten
Anwendung betriebsbereit gemacht werden (Aktivierung). Dazu den Spray aufrecht halten und die
Pumpe kräftig 4mal herunterdrücken. Dadurch wird die in der Sprühvorrichtung enthaltene Luft
entfernt. Seien Sie nicht beunruhigt, wenn dabei eine kleine Menge Flüssigkeit entweicht; dies ist
normal.
8. Neigen Sie Ihren Kopf leicht nach vorne und führen Sie die Sprayspitze in ein Nasenloch ein.
Halten Sie den Spray aufrecht, wie in der Abbildung gezeigt wird. Drücken Sie die Pumpvorrichtung
einmal fest herunter, um die Flüssigkeit zu versprühen. Dann führen Sie die Sprayspitze in das
andere Nasenloch ein und drücken noch einmal stark herunter. Danach mehrere Male fest durch die
Nase einatmen, um zu verhindern, dass die Flüssigkeit aus der Nase austritt. Die Nase darf
unmittelbar nach der Anwendung nicht geschneutzt werden.
Um den Spray aufzubewahren, muss die blaue Schutzkappe wieder aufgesetzt werden.
Sofern notwendig, kann frühestens nach 15 Minuten eine weitere Dosis in eines, oder beide
Nasenlöcher gesprüht werden. Eine erneute Aktivierung des Sprays (vgl. Punkt 7) ist nicht
notwendig.
Der einmal vorbereitete Spray darf nur während 8 Stunden gebraucht werden.
Eine kleine Menge Flüssigkeit kann im Fläschchen zurückbleiben; dies ist normal. Restflüssigkeit
sowie alle Teile des Sprays können dem Kehricht zugeführt werden. Bitte seien Sie vorsichtig, denn
einzelne Teile sind scharf und könnten Verletzungen verursachen.
Fachinformation
Transferiert von RECORDATI SA
Dihydergot® Nasalspray
Recordati AG
Zusammensetzung
Wirkstoff: Dihydroergotamini mesilas.
Hilfsstoff: Coffeinum, Excip. ad sol.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Lösung zu 4 mg/ml.
Jeder Sprühstoss entspricht einer Dosis von 125 µl Lösung oder 0,5 mg Dihydroergotamin mesilat.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Behandlung akuter Migräneanfälle mit oder ohne Aura.
Keine Wirksamkeit wurde bei «Cluster Headache» nachgewiesen. Es liegen keine klinischen
Untersuchungen über die Wirksamkeit des Dihydergot Nasalsprays bei den seltenen Migräneformen
(ophthalmoplegische oder basiläre Migräne) vor.
Dosierung/Anwendung
Beim ersten Anzeichen eines Migräneanfalls 0,5 mg (1 Sprühstoss) in jede Nasenöffnung. Eine
zusätzliche Dosis von 1 Sprühstoss in eine oder beide Nasenöffnungen kann frühestens nach 15 min
verabreicht werden, wenn sich der Zustand nicht hinreichend verbessert hat.
Die folgenden Anwendungseinschränkungen sind zu befolgen: (s. «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Die Maximaldosis zur Behandlung eines Migräneanfalls beträgt 2 mg/24 h (4 Sprühstösse, diese
werden durch eine Packung gewährleistet) und eine wöchentliche Maximaldosis von 8 mg (= 16
Sprühstösse).
–Wenn eine zusätzliche Migränemedikation erforderlich ist, sind parenterales Dihydroergotamin,
ergotaminhaltige Präparate, Sumatriptan oder andere selektive vaskuläre 5-HT1-Rezeptor-Agonisten
zu vermeiden.
–Nach einer Behandlung eines Migräneanfalls mit Dihydergot Nasalspray sollte ein
behandlungsfreies Intervall von mindestens 24 h eingehalten werden, bevor ein weiterer Anfall mit
Dihydergot Nasalspray, Dihydergot Injektionen oder mit einem anderen ergotaminhaltigen Präparat
oder mit Sumatriptan bzw. einem anderen 5 HT1-Rezeptor-Agonisten behandelt wird.
–Nach einer Anwendung von Sumatriptan oder anderen 5-HT1-Agonisten sollte Dihydergot
Nasalspray erst 6 h später angewendet werden.
Der gebrauchsfertige Nasalspray sollte nach der Behandlung eines einzelnen Migräne-Anfalls
entsorgt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern unter 16 Jahren und bei Patienten über 65 Jahren wurde
nicht ermittelt.
Hinweis: Empfehlungen für die Handhabung des Nasalsprays siehe «Patienteninformation» sowie
die entsprechenden Abbildungen.
Kontraindikationen
Bekannte Überempfindlichkeit auf Mutterkornalkaloide oder auf einen der Inhaltsstoffe;
Schwangerschaft und Stillzeit (s. «Schwangerschaft/Stillzeit»); hemiplegische oder basilare Migräne,
schwere Leberfunktionsstörung, Zustände, die auf vasospastische Reaktionen anfällig machen:
Koronarkrankheiten (insbesondere instabile Angina und Ruheangina), Arteriitis temporalis,
ungenügend kontrollierte Hypertonie, Sepsis, Schock, obliterierende Gefässerkrankungen wie
Raynaud's Syndrom, Vorgeschichte mit transitorischem ischämischem Infarkt oder Hirnverletzung.
Gleichzeitige Behandlung mit vasokonstriktiven Wirkstoffen (inkl. Ergotalkaloide, Sumatriptan und
andere 5-HT1-Rezeptor-Agonisten [s. «Interaktionen»]).
Gleichzeitige Behandlung mit potenten CYP3A-Inhibitoren (Makrolid Antibiotika, HIV-Protease-
Inhibitoren, reversen Transkriptase-Inhibitoren, Azolantimykotika, [s. «Interaktionen»]).
Dihydergot Nasalspray darf nicht langdauernd oder prophylaktisch angewendet werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Die Lösung im Fläschchen wurde speziell zur intranasalen Anwendung entwickelt und darf nicht
injiziert werden.
Dihydergot Nasalspray ist nur indiziert für die Behandlung und nicht zur Vorbeugung von akuten
Migräneanfällen
Die kontinuierliche tägliche Anwendung des Dihydergot Nasalsprays oder die Überschreitung der
empfohlenen Dosen ist aufgrund des Risikos von Gefässspasmen zu vermeiden. Patienten, die mit
dem Nasalspray behandelt werden, sollen über die zulässigen Maximaldosen und über die ersten
Anzeichen einer Überdosierung: Parästhesien (z.B. Empfindungslosigkeit, Kribbeln) in den Fingern
und Zehen, nicht migränebedingte Übelkeit und Erbrechen, Symptome von myokardialen Ischämien
(z.B. Präkordialschmerzen) informiert werden. Beim Auftreten erster Anzeichen einer
Überdosierung ist die Behandlung abzubrechen und unverzüglich der behandelnde Arzt zu
konsultieren.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Rhinitis, Nasenverstopfung und allergischer Rhinitis. Patienten
mit einer Vorgeschichte von fibrotischen Störungen, wie retroperitoneale und pleurale Fibrose,
müssen sorgfältig überwacht werden.
Vorsicht ist angezeigt, wenn Dihydergot Patienten mit schwerer Nierenerkrankung, die nicht
dialysiert werden, verabreicht wird; unter Umständen ist die Dosierung zu reduzieren. Nach i.m.-
Applikation werden ca. 6% über den Urin ausgeschieden, nach nasaler Applikation ca. 1,5%.
Patienten mit leichter bis mittelschwerer Lebererkrankung, speziell cholestatische Patienten, sollen in
geeigneter Weise überwacht werden.
Dihydergot Nasalspray sollte bei gleichzeitiger Verabreichung gewisser Cytochrom-P450-
Inhibitoren nicht angewendet werden (Risiko von Ergotismus, s. «Interaktionen»).
Interaktionen
Die gleichzeitige Anwendung von potenten Inhibitoren des Cytochrom-P450 3A (CYP3A) wie
Makrolid-Antibiotika (wie Erythromycin, Troleandomycin, Claritromycin, Telithromycin),
Azolantimykotika (wie Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol), Quinupristin-Dalfopristin,
Nefazodone, HIV-Protease-Inhibitoren oder Reversen Transkriptase-Inhibitoren (wie Ritonavir,
Indinavir, Nelfinavir, Delavirdin) oder Efavirenz mit Dihydergot Nasalspray ist kontraindiziert (s.
«Kontraindikationen»), da dies zu einer erhöhten Exposition mit Dihydroergotamin und dadurch zu
Ergotoxizität (Vasospasmen, Ischämie der Extremitäten und anderer Gewebe) führen kann. Die
gleichzeitige Anwendung von CYP3A-Inhibitoren wie Cimetidin oder Grapefruitsaft mit Dihydergot
Nasalspray sollte vermieden werden (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Dihydroergotamin ist ein CYP3A-Inhibitor. Mit anderen P450 Isoenzymen sind keine
pharmakokinetischen Interaktionen bekannt.
Die gleichzeitige Anwendung gefässverengender Mittel einschliesslich Ergotalkaloide, Triptane (z.B.
Sumatriptan, Naratriptan, Zolmitriptan, Eletriptan, Almotriptan und Frovatriptan) 5-HT1-Rezeptor-
Agonisten und Nikotin (z.B. schweres Rauchen) ist kontraindiziert, da dies vermehrt zu einer
Vasokonstriktion führen kann (s. «Kontraindikationen»).
Obschon die Kombination von Beta-adrenorezeptorenblockierenden Mitteln (z.B. Propranolol) und
Dihydergot im Allgemeinen gut vertragen wird, ist bei Patienten mit peripherer Zirkulationsstörung
Vorsicht angezeigt.
Dihydroergotamin verringert die Wirkung von Glyceroltrinitrat.
Schwangerschaft/Stillzeit
Dihydergot Nasalspray ist kontraindiziert während der Schwangerschaft, weil Dihydergotamin
oxytoxische und vasokonstriktive Wirkungen auf die Plazenta und die Nabelschnur ausübt und somit
für den Fötus gefährlich sein kann.
Dihydergotamin tritt wahrscheinlich in die Muttermilch über. Dihydergot Nasalspray ist deshalb bei
stillenden Frauen kontraindiziert.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Vor allem bei höherer Dosierung kann Dihydergot über seine Wirkungen auf den Kreislauf (z.B.
Tachykardie) und auf das Zentralnervensystem (z.B. Unruhe) das Reaktionsvermögen, z.B. im
Strassenverkehr und beim Bedienen von Maschinen, beeinträchtigen.
Patienten die nach Anwendung von Dihydergot Nasalspray unter Schwindel oder Störungen des
Zentralnervensystems, inkl. visueller Störungen leiden, sollten keine Motorfahrzeuge führen oder
Maschinen bedienen.
Unerwünschte Wirkungen
Die meist berichteten Nebenwirkungen sind Rhinitis, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen,
veränderte Geschmackswahrnehmung, Pharyngitis, dosisabhängige Reaktionen an der
Applikationsstelle wie laufende oder verstopfte Nase, Durchfall, Schwindel und Hitzegefühl.
Häufigkeiten
«Sehr häufig» (>1/10), «häufig» (>1/100, <1/10), «gelegentlich» (>1/1000, <1/100), «selten»
(<1/1000), «sehr selten» (<1/10'000).
Immunsystem
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Exanthem, Gesichtsödem, Urticaria, Dyspnoe.
Nervensystem
Gelegentlich: Parästhesien (z.B. Gefühllosigkeit, Kribbeln) in den Fingern und Zehen, Hypoästhesie,
Schwindelgefühle, veränderter Geschmacksinn.
Herz
Besonders bei hohen Dosen können Angina pectoris und Herzrhythmusstörungen (Tachy- oder
Bradykardie) auftreten.
Selten: Symptome myokardialer Ischämien.
Gefässe
Besonders bei hohen Dosen können arterielle Durchblutungsstörungen (z.B. Extremitätenischämien
u.a.), Arterienspasmen und Gangrän in den unteren Extremitäten auftreten.
Selten: In seltenen Fällen kann es bei der Einnahme hoher Dosen über längere Zeit zu
Gefässspasmen, vorwiegend in den unteren Extremitäten, kommen.
Werden Anzeichen von Gefässspasmen beobachtet, sollte Dihydergot Nasalspray abgesetzt und die
Behandlung mit einem peripheren Vasodilatator aufgenommen werden (s. «Überdosierung»).
Bei einigen Patienten, die Dihydroergotamin kontinuierlich über Jahre per os eingenommen haben,
wurden fibrotische Veränderungen der Pleura (mit den klinischen Zeichen von z.B. Hustenreiz in
Verbindung mit Atemnot) und des Retroperitonealraums (z.B. mit Rückenschmerzen und Problemen
beim Wasserlassen) sowie Verdickungen der Herzklappen (klinisch ähnlich den chronisch
rheumatischen Veränderungen der Klappen) beobachtet. Für die Anwendung des Nasalsprays liegen
bis heute keine derartigen Beobachtungen von.
Atmungsorgane
Dyspnoe.
Gelegentlich: Rhinitis, dosisabhängige Reaktionen an der Applikationsstelle wie laufende und
verstopfte Nase, Nasenbluten, Hitzegefühl.
Selten: Pharyngitis.
Gastrointestinale Störungen
Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen.
Selten: Diarrhöe.
Muskelskelettsystem
Gelegentlich: Muskelschmerzen und -spasmen.
Reaktionen an der Applikationsstelle und allgemeine Reaktionen
Gelegentlich: Reaktionen an der Applikationsstelle.
Selten: Brustschmerz.
Überdosierung
Es sind keine Fälle von Überdosierung mit Dihydergot Nasalspray bekannt. Es ist jedoch
anzunehmen, dass die Symptome ähnlich jenen wären, die nach einer zu hohen oralen Dosis
beobachtet worden sind, d.h. Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Tachykardie, Schwindel,
periphere Anzeichen und Symptome von Gefässspasmen (z.B. Empfindungslosigkeit, Kribbeln und
Schmerzen in den Extremitäten), Symptome myokardialer Ischämien, Koma.
Es sollte beachtet werden, dass die Symptome von Vasospasmen mit einer Verzögerung von bis zu
24 h nach Anwendung auftreten können.
Behandlung: Nach Absetzen des Arzneimittels symptomatische Behandlung unter strenger
Überwachung des Herzkreislaufs.
Bei schweren vasospastischen Reaktionen empfehlen sich die intravenöse Verabreichung eines
peripheren Vasodilatators wie Nitroprussid, Phentolamin oder Dihydralazin, die lokale Applikation
von Wärme auf den befallenen Bezirk und Pflegemassnahmen zur Verhütung einer Gewebsläsion.
Bei Verengung der Herzkranzgefässe ist eine geeignete Behandlung z.B. mit Nitroglycerin
aufzunehmen.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: N02CA01
Wirkungsmechanismus
Dihydroergotamin zeigt eine mässige bis starke Affinität zu verschiedenen Unterarten von
Serotoninrezeptoren. Es entfaltet eine potente agonistische Wirkung am 5-HT1D-Rezeptor, welche
wahrscheinlich seiner Antimigränewirkung zugrundeliegt. Diese agonistische Wirkung erzeugt eine
Abnahme der 5-HT-Neuronenfunktion und beeinflusst dadurch Elemente des kranialen
Gefässsystems und/oder verhindert die neurogene Entzündung und die daraus resultierende
Stimulation von Nozizeptoren. Im Vergleich zu Ergotamin ist Dihydroergotamin potenter
hinsichtlich seiner Alpha-adrenorezeptorenblockierenden Wirkungen und weniger potent hinsichtlich
der Erzeugung einer systemischen Vasokonstriktion, welche über den 5-HT2A-Rezeptor vermittelt
wird.
Nach intranasaler Verabreichung von Dihydergot erfolgt ein rascher Wirkungseintritt. Bei akuten
Migräneanfällen leichten bis schweren Grades lindert Dihydergot Nasalspray die Kopfschmerzen
und deren Symptome wie Phonophobie und/oder Photophobie.
Pharmakokinetik
Absorption
Intranasal verabreichtes Dihydroergotamin wird rasch resorbiert (tmax = ca. 45 min). Das Coffein im
Nasalspray dient lediglich der Verbesserung der Löslichkeit und Stabilität des Wirkstoffes, hat
jedoch keinen Einfluss auf die Resorption. Im Vergleich enthält eine mittlere Tasse Kaffee zwischen
40 und 50 mg Coffein.
Im Vergleich zur i.m. Applikation beträgt die Bioverfügbarkeit bei intranasaler Applikation etwa 30–
40%.
Distribution
Dihydroergotamin wird zu 93% an Plasmaproteine gebunden. Sein scheinbares Verteilungsvolumen
im Gleichgewichtszustand beträgt ca. 800 l.
Metabolismus
70–80% der Plasmakonzentration sind unveränderter Wirkstoff, was auf dessen geringeren
Metabolismus gegenüber der oralen Anwendung hinweist.
Elimination
Die Gesamtkörper-Clearance ist etwa 1,5 l/min, wobei die Leber-Clearance im Vordergrund steht.
Die Plasmaelimination verläuft biphasisch mit einer Halbwertszeit von 1,5 h in der Alpha- und 15 h
in der Beta-Phase.
Die Hauptausscheidung erfolgt über die Galle in die Fäzes. Bei intranasaler Gabe liegt die
Ausscheidung von unverändertem Wirkstoff und Metaboliten im Urin bei ca. 3%.
Präklinische Daten
Karzinogenese
Das krebserzeugende Potential von Dihydroergotamin mesilat wurde nicht bestimmt.
Mutagenese
Dihydroergotamin mesilat war in zwei in vitro-Versuchen zur chromosomalen Abweichung
klastogen, im V79 Versuch mit Zellen des chinesischen Hamsters mit Leberaktivierung (durch
Zugabe von Rattenleber S9-Mix zu Zellkultur-Medium kann die Möglichkeit abgeklärt werden, ob
die Test-Substanz nach metabolischer Aktivierung mutagen ist) und im Versuch mit gezüchteten
menschlichen Lymphozyten des peripheren Blutes. Es gab kein Zeichen eines mutagenen Potentials,
wenn Dihydroergotamin mesilat in Anwesenheit oder Abwesenheit der Leberaktivierung in zwei
Genmutationsversuchen (AMES-Test und in vitro-Test mit Säugetierzellen des chinesischen
Hamsters V79/HGPRT) und einem Versuch zur DNA-Schädigung (unplanmässiger Hepatozyten-
DNA-Synthese-Test bei der Ratte) getestet wurde. Dihydroergotamin war in den in vivo-
Micronukleus-Tests bei Mäusen und Hamstern nicht klastogen.
Fertilitätsbeeinträchtigung
Die Fertilitätsbeeinträchtigung wurde für die Injektion D.H.E. 45® USP (Dihydroergotamin mesilat)
nicht bestimmt. Bei Ratten, welche intranasale Dosen von Dihydergot Nasalspray bis zu 1,6 mg/d
erhalten haben (entsprechend mittleren Dihydroergotamin mesilat-Plasmaspiegeln [AUC] von 9 bis
11 mal höher als jene, welche bei Menschen nach der Verabreichung von 4 mg MRDD gesehen
werden), gab es keine Anzeichen einer Fertilitätsbeeinträchtigung.
Reproduktionstoxizität
In embryo-fötalen Entwicklungsstudien mit dem Dihydroergotamin mesilat Nasalspray, führte die
intranasale Verabreichung bei trächtigen Ratten während der Phase der Organogenese bei Dosen von
0,16 mg/d (in Verbindung mit mütterlichen Dihydroergotamin-Plasmaspiegeln [AUC] von ungefähr
0,4 bis 1,2 mal höher als jene, welche bei Menschen nach der Verabreichung von 4 mg MRDD
gesehen werden) oder grösser zu einer Verminderung des fötalen Körpergewichts und/oder der
Skelettknochenbildung. Für Ratten wurde der Plasmaspiegel, bei welchem sich keine embryo-fötale
Toxizität zeigte, nicht bestimmt. Eine verzögerte Skelettknochenbildung wurde ebenfalls nach
intranasaler Verabreichung von 3,6 mg/d während der Organogenese bei Föten von Kaninchen
festgestellt (mütterliche Plasmaspiegel ungefähr 7 mal höher als jene, welche beim Menschen nach
MRDD auftraten). Ein Plasmaspiegel ohne Auswirkung wurde nach 1,2 mg/d gesehen (mütterliche
Plasmaspiegel ungefähr 2,5 mal höher als jene, welche beim Menschen nach MRDD auftraten). Bei
Verabreichung von Dihydroergotamin mesilat Nasalspray wurde bei Dosen von 0,16 mg/d oder
grösser bei den Nachkommen eine Gewichtsverminderung und eine verminderte
Fortpflanzungsfunktion (verminderte Paarungsindices) festgestellt. Der Plasmaspiegel, bei dem sich
keine Auswirkungen zeigten, wurde nicht bestimmt. Auswirkungen auf die Entwicklung zeigten sich
in diesen Studien bei geringeren Dosen als jenen, welche zu signifikanter mütterlicher Toxizität
führten. Die Verzögerung des intrauterinen Wachstums, welche von Dihydroergotamin ausgelöst
wird, wurde einem verringerten uteroplazentären Blutfluss zugeschrieben, welcher die Folge einer
verlängerten Vasokonstriktion der uterinen Gefässe und/oder eines erhöhten myometrischen Tonus
ist.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Besondere Lagerungshinweise
Arzneimittel sollten für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden.
Dihydergot Nasalspray soll nicht über 25 °C aufbewahrt werden und darf nicht einfrieren.
Geöffnete Fläschchen nicht länger als 8 h verwenden.
Zulassungsnummer
49603 (Swissmedic).
Packungen
Dihydergot Nasalspray zu 4 mg/ml: 1 ml. (B)
Zulassungsinhaberin
Recordati AG, 6340 Baar.
Stand der Information
Juli 2008.