Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
09-02-2016
05-10-2015
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Dihydergot 2,5 mg - Tabletten
Wirkstoff: Dihydroergotamin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe
Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was sind Dihydergot 2,5 mg - Tabletten und wofür werden sie angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Dihydergot 2,5 mg - Tabletten beachten?
Wie sind Dihydergot 2,5 mg - Tabletten einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie sind Dihydergot 2,5 mg - Tabletten aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was sind Dihydergot 2,5 mg - Tabletten und wofür werden sie angewendet?
Der in Dihydergot 2,5 mg - Tabletten enthaltene Wirkstoff Dihydroergotamin gehört zur
Wirkstoffgruppe der Mutterkornalkaloide und reduziert die Häufigkeit und Stärke von
Migräneanfällen.
Dihydergot 2,5 mg - Tabletten werden angewendet zur Behandlung von Migräneanfällen bei
Patienten, die bereits erfolgreich auf Dihydroergotamin eingestellt sind.
Wenn bei Ihnen eine Migräne erstmalig auftritt, wird Ihnen Ihr Arzt Dihydergot 2,5 mg - Tabletten
nur dann verschreiben, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht wirksam sind.
2.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Dihydergot 2,5 mg - Tabletten beachten?
Dihydergot 2,5 mg - Tabletten dürfen nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Dihydroergotamin oder andere Mutterkornalkaloide sind.
wenn Sie schwanger sind oder stillen (siehe Abschnitt „Schwangerschaft, Stillzeit und
Fortpflanzungsfähigkeit“)
bei Zuständen, die Gefäßkrämpfe begünstigen: Erkrankungen der Herzkranzgefäße
(insbesondere instabile oder vasospastische Angina pectoris [Schmerzen im Brustbereich
infolge Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße], Herzinfarkt), Sepsis (Blutvergiftung),
Schock, Erkrankungen infolge Gefäßverengung bzw. Erkrankungen der peripheren Arterien wie
z.B. Raynaud-Syndrom (Durchblutungsstörung im Bereich der Finger und/oder Zehen aufgrund
von Gefäßkrämpfen), Bluthochdruck,
bei temporaler Arteriitis (Entzündung der Schläfenarterie)
bei vorübergehender Durchblutungsstörung der Hirngefäße (sogenannte TIA, transitorische
ischämische Attacke) oder Schlaganfall
wenn Sie eine Art Migräne haben, für die Dihydergot nicht bestimmt ist (halbseitige oder
basiläre Migräne)
wenn Ihre Leberfunktion stark eingeschränkt ist
wenn Ihre Nierenfunktion stark eingeschränkt ist
bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
bei Arzneimittel-bedingtem Kopfschmerz
wenn Sie gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln behandelt werden (siehe „Einnahme von
Dihydergot 2,5 mg - Tabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln“):
bestimmte Antibiotika (sogenannte Makrolid-Antibiotika)
HIV-Protease- oder Reverse-Transkriptase-Hemmer (Arzneimittel zur Behandlung von
AIDS)
bestimmte Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (Azol-Antimykotika)
gefäßverengende Arzneimittel, einschließlich anderen Mutterkornalkaloiden, Sumatriptan
und anderen 5 HT
-Rezeptor-Agonisten (Migränemittel)
wenn Sie an Herzschwäche leiden (mit Symptomen wie Kurzatmigkeit und/oder Schwellung
der (Fuß-)Gelenke)
bei Fibrosen (krankhaft vermehrtes Bindegewebe) in Ihrer Vorgeschichte
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Dihydergot 2,5 mg – Tabletten
einnehmen.
Dihydergot sollte niemals für eine längere Zeit als es Ihnen Ihr Arzt verschrieben hat, oder in höheren
Dosierungen verwendet werden.
Langdauernde und/oder hochdosierte Einnahme kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen wie
Fibrosen (krankhafte Vermehrung von Bindegewebe) von Herzklappen, Nieren oder Lungenfell und
Ergotismus (anhaltende Gefäßkrämpfe, durch die es zur massiven Minderdurchblutung von
Gliedmaßen, Darm oder Gehirn kommt) führen.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt wenn Sie an fibrotischen und serösen entzündlichen Erkrankungen (d.h.
mit Bindegewebsvermehrung und Austritt von Flüssigkeit in das Gewebe) leiden. Patienten mit
solchen Erkrankungen des Bindegewebes in der Vorgeschichte dürfen kein Dihydergot erhalten.
Symptome eines Durchblutungsmangels wurden nach längerer und/oder hoch dosierter Anwendung
von Mutterkornalkaloiden beschrieben. Anzeichen dafür sind Taubheitsgefühl und Kribbeln in den
Fingern oder Zehen, blasse oder blaue Verfärbung der Haut im Bereich der Finger und/oder Zehen,
Berührungsempfindlichkeit der Gliedmaßen, Schmerzen oder ein Engegefühl hinter dem Brustbein
und Schwierigkeiten beim Atmen (Anzeichen einer verringerten Sauerstoffversorgung des
Herzmuskels) oder massive, kolikartige Bauchschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen.
Wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten, unterbrechen Sie sofort die Einnahme von Dihydergot
2,5 mg - Tabletten und kontaktieren Sie unverzüglich einen Arzt.
Zu häufiger Gebrauch von Dihydergot kann medikamenten-bedingte Kopfschmerzen verursachen, die
schwer von Migränekopfschmerzen zu unterscheiden sind. Nehmen Sie daher Dihydergot 2,5 mg -
Tabletten nicht öfter als an 10 Tagen pro Monat und nicht öfter als an drei aufeinander folgenden
Tagen ein.
Bei älteren Patienten (älter als 65 Jahre) ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von
Durchblutungsstörungen höher, deshalb wird die Anwendung von Dihydergot in dieser Altersgruppe
nicht empfohlen.
Bei Zufuhr von Dihydroergotamin über die Vene ist die gleichzeitige Einnahme von Dihydergot 2,5
mg-Tabletten zu unterbrechen. Falls Sie sich solch einer Behandlung unterziehen müssen, informieren
Sie bitte den behandelnden Arzt über die Einnahme von Dihydergot 2,5 mg - Tabletten.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie an Wahrnehmungsstörungen (Halluzinationen) und anderen
psychisch bedingten Störungen leiden, da Ihre Behandlung nur mit besonderer Vorsicht erfolgen soll.
Falls Ihre Leber- und/oder Nierenfunktion eingeschränkt ist, wird Ihr Arzt die Dosis von Dihydergot
2,5 mg - Tabletten entsprechend vermindern. Eine entsprechende ärztliche Überwachung ist
notwendig. Wenn Sie unter einer schweren Beeinträchtigung der Leber- und/oder Nierenfunktion
leiden, dürfen Sie Dihydergot nicht einnehmen (siehe Abschnitt „Dihydergot 2,5 mg - Tabletten
dürfen nicht eingenommen werden“).
Die gleichzeitige Einnahme von Dihydergot 2,5 mg - Tabletten und Rauchen erhöhen das Risiko für
Gefäßkrämpfe und damit für eine Minderdurchblutung im Bereich der Gliedmaßen.
Kinder und Jugendliche
Dihydergot 2,5 mg – Tabletten dürfen von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren aufgrund
fehlender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels nicht eingenommen werden.
Einnahme von Dihydergot 2,5 mg - Tabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden,
kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel
einzunehmen/anzuwenden.
Bestimmte Arzneimittel können sich in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen; deswegen kann es
notwendig sein, dass diese Arzneimittel nicht gemeinsam mit anderen Arzneimitteln oder nur unter
besonderer Vorsicht angewendet werden dürfen.
Dihydergot 2,5 mg - Tabletten dürfen nicht mit folgenden Arzneimitteln gemeinsam verwendet
werden:
bestimmte Antibiotika (Makrolidantibiotika, z.B. Erythromycin, Troleandomycin,
Clarithromycin) zur Behandlung von Infektionen,
Arzneimittel zur Behandlung von AIDS (HIV-Protease- oder Reverse-Transkriptase-Hemmern,
z.B. Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir, Delarvirdin),
bestimmte Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (Azol-Antimykotika, z.B. Ketoconazol,
Itraconazol, Voriconazol):
es kann zu einer Verstärkung der Dihydroergotamin-Wirkung bzw. zum Auftreten von
Nebenwirkungen (Gefäßkrämpfe und Mangeldurchblutung in den Gliedmaßen und anderen Geweben)
kommen.
Gefäßverengende Arzneimittel einschließlich anderer Mutterkornalkaloide, Migränemittel wie
Sumatriptan, andere Triptane und andere 5 HT
-Rezeptor-Agonisten:
es kann zu einer Verstärkung der gefäßverengenden Wirkung von Dihydroergotamin kommen.
Andere Migränemittel wie Sumatriptan und andere Triptane dürfen nicht innerhalb von 24 h nach der
Anwendung von Dihydergot 2,5 mg - Tabletten angewendet werden, da es zu einer gegenseitigen
Wirkungsverstärkung kommen kann.
Die gleichzeitige Anwendung von Dihydergot 2,5 mg - Tabletten mit folgenden Arzneimitteln darf
nur unter besonderer Vorsicht erfolgen, da Wirkung und Nebenwirkungen von Dihydroergotamin
verstärkt werden können:
Dopamin (Arzneimittel zur Behandlung von Schock, stark erniedrigtem Blutdruck, drohendem
Nierenversagen),
bestimmte Antibotika (Tetracycline, Quinupristin und Dalfopristin) zur Behandlung von
Infektionen,
Cimetidin (Arzneimittel gegen Magenübersäuerung),
herzstärkende Arzneimittel (organische Nitrate, z.B. Glyceroltrinitrat, Isosorbidmononitrat und
Isosorbiddinitrat)
antidepressiv wirksame Arzneimittel wie Fluvoxamin
Bei der Kombination von Betablockern (z.B. Propranolol) und Dihydroergotamin ist Vorsicht geboten
bei Patienten mit bekannten Durchblutungsstörungen, da diese möglicherweise gesteigert werden
können.
Bei der Anwendung von Heparin und Heparin-verwandten Arzneimitteln (Arzneimittel zur
Vorbeugung von Blutgerinnselbildung) ist die gleichzeitige Einnahme von Dihydergot 2,5 mg -
Tabletten zu unterbrechen.
Einnahme von Dihydergot 2,5 mg - Tabletten zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und
Alkohol
Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol mit Dihydergot 2,5 mg - Tabletten soll wie bei allen
Arzneimitteln unterlassen werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Dihydergot 2,5 mg – Tabletten und Grapefruitsaft kann das Auftreten
von Nebenwirkungen wie Durchblutungsstörungen verstärken, und ist deshalb zu vermeiden.
Die gleichzeitige Anwendung von Dihydroergotamin und der Genuss von Zigaretten bzw. darin
enthaltenem Nikotin erhöhen das Risiko für periphere Gefäßskrämpfe.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Schwangerschaft
Dihydergot 2,5 mg – Tabletten dürfen während einer Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da
Dihydroergotamin auf den Mutterkuchen und die Nabelschnur wehenfördernde und gefäßverengende
Wirkungen entfaltet (siehe „Dihydergot 2,5 mg - Tabletten dürfen nicht eingenommen werden“).
Stillzeit
Dihydroergotamin wird in die Muttermilch ausgeschieden und daher dürfen Dihydergot 2,5 mg -
Tabletten während der Stillzeit nicht eingenommen werden (siehe „Dihydergot 2,5 mg - Tabletten
dürfen nicht eingenommen werden“). Falls Ihr Arzt die Anwendung von Dihydergot 2,5 mg -
Tabletten für zwingend erforderlich hält, muss vorher abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Die Behandlung mit Dihydergot 2,5 mg - Tabletten erfordert eine regelmäßige ärztliche Kontrolle.
Halten Sie sich daher bitte an die Anordnungen Ihres Arztes.
Durch unterschiedliche Reaktionen kann Ihre Fähigkeit zum Lenken von Fahrzeugen, zum Bedienen
von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem
Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatwechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Beim
Auftreten von Nebenwirkungen wie z.B.: Schwindelgefühl, Konzentrationsstörungen, Sehstörungen
oder Halluzinationen sollten Sie weder am Straßenverkehr teilnehmen noch Maschinen bedienen.
Dihydergot 2,5 mg - Tabletten enthalten Lactose (Milchzucker)
Bitte nehmen Sie Dihydergot 2,5 mg - Tabletten erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn
Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
3.
Wie sind Dihydergot 2,5 mg - Tabletten einzunehmen?
Nehmen Sie Dihydergot 2,5 mg - Tabletten immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen
Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis beträgt 1-2 Tabletten täglich.
Kinder und Jugendliche
Dihydergot 2,5 mg - Tabletten dürfen von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren aufgrund
fehlender Daten zu Unbedenklichkeit und Wirksamkeit des Arzneimittels nicht eingenommen werden.
Ältere Patienten
Dihydergot 2,5 mg – Tabletten werden aufgrund des Fehlens von Daten zur Sicherheit und
Wirksamkeit für die Anwendung bei Patienten, die älter als 65 Jahre sind, nicht empfohlen.
Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion
Falls Ihre Leber- und/oder Nierenfunktion eingeschränkt ist, wird Ihr Arzt die Dosis von Dihydergot
2,5 mg - Tabletten reduzieren. Wenn Sie unter massiven Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen
leiden, dürfen Sie Dihydergot 2,5 mg – Tabletten nicht einnehmen.
Art und Dauer der Anwendung
Zum Einnehmen.
Die Tabletten sollen möglichst vor den Mahlzeiten unzerkaut mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser)
eingenommen werden.
Eine Tageshöchstdosis von 10 mg Dihydroergotaminmesilat (entsprechend 4 Tabletten dieses
Arzneimittels) soll nicht überschritten werden.
Dihydergot 2,5 mg- Tabletten sind nicht für eine Langzeitbehandlung vorgesehen. Sie dürfen die
Tabletten nicht öfter als an 10 Tagen pro Monat und dabei an nicht mehr als 3 Tagen hintereinander
einnehmen.
Wenn Sie eine größere Menge von Dihydergot 2,5 mg - Tabletten eingenommen haben, als Sie
sollten
Bei Überdosierung sind verstärkt Beschwerden des sogenannten Ergotismus (siehe Abschnitt 4
„Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) zu erwarten. Dazu zählen u.a. Schwindelgefühl,
Kopfschmerzen, Erregungszustände, Verwirrtheit, Konzentrationsstörungen, Benommenheit,
Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, gesteigertes Hunger- und
Durstgefühl, Taubheitsgefühl, Kribbeln und/oder Kältegefühl in Fingern und Zehen sowie
Muskelschmerzen in Armen und Beinen.
Falls Sie zu viele Tabletten eingenommen haben oder ein Kind einige Tabletten geschluckt hat,
nehmen Sie sofort Kontakt mit einem Arzt oder der Notfallabteilung des nächsten Krankenhauses auf.
Nehmen Sie die restlichen Tabletten oder die Verpackung mit, damit sich der Arzt über den
aufgenommenen Wirkstoff informieren kann.
Für den Arzt:
Zu Symptomen und Therapie bei Überdosierung finden Sie Hinweise am Ende dieser
Gebrauchsinformation
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder
Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Allergische Reaktionen (wie z.B.: Hautrötung, Schwellung, Nesselausschlag, Atemnot)
Verwirrtheit
Sehstörungen
Hypertonie (erhöhter Blutdruck)
Übelkeit
Erbrechen
Bauchschmerzen
Durchfall
Verstopfung
gesteigertes Hunger- und Durstgefühl
Hautausschlag
Juckreiz
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
Vorübergehende Tachykardie (Herzrasen) oder Bradykardie (ungewöhnlich langsamer Herzschlag)
lokalisierte Ödeme (örtliche begrenzte Gewebsschwellungen)
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Parästhesien (Taubheitsgefühl, Kribbeln) in Fingern und Zehen
Herzinfarkt
myokardiale Ischämie (verringerter Blutfluß zum Herzmuskel)
präkordiale Schmerzen (flüchtiger starker Schmerz in der linken Seite des Brustkorbs)
kardiale Fibrose (Verdickung der Herzklappen)
Vasospasmen (krampfartige Verengung der Blutgefäße), vor allem in den unteren Extremitäten mit
mit einhergehenden Parästhesien
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erregung
Halluzinationen und andere psychische Störungen
Schwindelgefühl
Kopfschmerzen
Konzentrationsstörungen
Schläfrigkeit/Benommenheit
periphere Ischämie (mangelhafte Durchblutung der Gliedmaßen)
Gangrän (Gewebszerstörungen durch Verlust der Blutversorgung)
Ergotismus (anhaltende Gefäßkrämpfe, durch die es zu einer potentiell tödlichen, massiven
Minderdurchblutung von Gliedmaßen, Darm, Nieren oder Gehirn kommt)
Atemnot
Pleurafibrose (Lungenfell wird dick und steif durch krankhafte Gewebsvermehrung)
Retroperitonealfibrose (krankhafte Gewebsvermehrung im Bereich der Nieren respektive im gesamten
Raum hinter dem Bauchfell)
Nesselausschlag
Hautrötung
Muskelkrämpfe
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem (Details siehe unten)
anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen
über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
5.
Wie sind Dihydergot 2,5 mg - Tabletten aufzubewahren?
Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „Verwendbar bis:“ angegebenen
Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des
angegebenen Monats.
Entsorgen Sie dieses Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit
zum Schutz der Umwelt bei.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Dihydergot 2,5 mg - Tabletten enthalten
Der Wirkstoff ist: Dihydroergotamin. 1 Tablette enthält 2,5 mg Dihydroergotaminmesilat.
Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose, Weinsäure, Gelatine, Magnesiumstearat, Stearinsäure,
Talk, Maisstärke.
Wie Dihydergot 2,5 mg - Tabletten aussehen und Inhalt der Packung
Dihydergot 2,5 mg - Tabletten sind weiße bis creme-weiße, runde, flache Tabletten mit abgeschrägten
Kanten, mit einer Bruchkerbe und der Prägung „Z/I“ auf der einen Seite und keiner Prägung auf der
anderen Seite.
Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, um das Schlucken zu erleichtern, und nicht zum
Teilen in gleiche Dosen.
Dihydergot 2,5 mg - Tabletten sind in Kunststoff/Aluminium-Durchdrückstreifen mit 20 und 50 Stück
erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Zulassungsinhaber
Amdipharm Ltd., Dublin 4, Irland
Hersteller
Cenexi
52, rue Marcel et Jacques Gaucher
94120 FONTENAY-SOUS-BOIS
Frankreich
Amdipharm UK limited
Capital House, 85 King William Street
London EC4N 7BL
Vereinigtes Königreich
Vertrieb
Pro Farma GmbH
Josef-Jessernigg-Straße 19
A-2000 Stockerau
Z.Nr.: 1-16750
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im
Februar 2016.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Symptome einer Überdosierung
Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Benommenheit, Tachykardie, Bradykardie, Vertigo, Anzeichen
eines
peripheren
Vasospasmus
(Empfindungslosigkeit,
Kribbeln,
Zyanose,
periphere
Ischämie,
Gangrän, Schmerzen in den Extremitäten) und Koma.
Therapie einer Überdosierung
Wenn die Einnahme erst ganz rezent erfolgt ist, wird die Elimination des Medikamentes durch
Magenspülung empfohlen, ansonsten die Verabreichung von Aktivkohle.
Symptomatische Behandlung, inklusive Überwachung von Herz, Kreislauf und Atmung.
schweren
Gefäßspasmen
wird
i.v.-Anwendung
Vasodilatatoren
(z.B.
Nitroprussid,
Phentolamin, Dihydralazin) unter Blutdruckkontrolle wie auch eine lokale Wärmeapplikation sowie
entsprechende
Krankenpflege
Vermeidung
Gewebeschäden
empfohlen.
Fall
einer
Konstriktion der Koronargefäße soll eine geeignete Behandlung z.B. mit Nitroglycerin begonnen
werden.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Dihydergot 2,5 mg - Tabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Tablette enthält als Wirkstoff 2,5 mg Dihydroergotaminmesilat.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 117,55 mg Lactose
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Tabletten
Weiße bis creme-weiße, runde, flache Tablette mit abgeschrägten Kanten, mit einer Bruchkerbe und
der Prägung „Z/I“ auf der einen Seite und keiner Prägung auf der anderen Seite.
Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, um das Schlucken zu erleichtern, und nicht zum
Teilen in gleiche Dosen.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Migränetherapie bei Patienten, die bereits erfolgreich auf Dihydroergotamin eingestellt sind; bei
diagnostizierter
Migräne
sind
Dihydergot
Tabletten
ausschließlich
Reservemedikation anzusehen.
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene nehmen 1 bis 2 Tabletten täglich ein.
Spezielle Bevölkerungsgruppen
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung und die Sicherheit von Dihydroergotamin bei Kindern und Jugendlichen wurden
nicht untersucht. Dihydroergotamin darf bei Patienten, die jünger als 18 Jahre sind, nicht angewendet
werden, da zur Sicherheit und Wirksamkeit der Substanz unzureichende Daten vorhanden sind.
Ältere Patienten
Aufgrund
Fehlens
Daten
Sicherheit
Wirksamkeit
wird
Dihydroergotamin
Anwendung bei Patienten, die älter als 65 Jahre sind, nicht empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.4).
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist Vorsicht angezeigt, und evtl. sollte die Dosis
reduziert werden. Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen ist Dihydergot kontraindiziert
(siehe auch Abschnitte 4.3 und 4.4).
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion sollten angemessen überwacht und die
Dosis
entsprechend
reduziert
werden.
Patienten
schweren
Leberfunktionsstörungen
Dihydergot kontraindiziert (siehe auch Abschnitte 4.3 und 4.4).
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Dihydergot 2,5 mg - Tabletten werden oral verabreicht. Die Tabletten sind unzerkaut mit Flüssigkeit,
besten
Mahlzeiten,
einzunehmen.
Eine
Einnahme
nach
Essen
sollte
ausnahmsweise, z.B. magenempfindlichen Patienten, vorgeschlagen werden.
Eine maximale Tagesdosis von 10 mg Dihydroergotaminmesilat (= 4 Tabletten) soll nicht
überschritten werden.
Dihydergot 2,5 mg - Tabletten sind nicht für eine Langzeitbehandlung vorgesehen.
Sie dürfen nicht öfter als an 10 Tagen pro Monat und dabei an nicht mehr als 3 Tagen
hintereinander eingenommen werden.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile, oder gegen andere Mutterkornalkaloide
Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)
Zustände, die eine vasospastische Reaktion begünstigen: Koronarerkrankungen (insbesondere
instabile
oder
vasospastische
Angina
pectoris,
Herzinfarkt);
Sepsis;
Schock;
obliterative
Gefäßerkrankungen bzw. periphere arterielle Gefäßerkrankungen wie z.B. Raynaud-Syndrom;
Hypertonie
temporale Arteriitis
transitorische ischämische Attacke (TIA) oder Schlaganfall
halbseitige oder basiläre Migräne
schwere Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4)
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (siehe Abschnitt 4.2)
Arzneimittel-induzierter Kopfschmerz (siehe auch Abschnitt 4.4)
gleichzeitige Behandlung mit CYP450 3A4 Hemmern wie Makrolid-Antibiotika, HIV-Protease
oder Reverse-Transkriptase-Hemmern und/oder Azol-Antimykotika (siehe Abschnitt 4.5).
gleichzeitige
Behandlung
vasokonstriktorischen
Arzneistoffen
(einschließlich
anderen
Mutterkornalkaloiden, Sumatriptan und anderen 5 HT
-Rezeptor-Agonisten (siehe Abschnitt
4.5)).
Herzinsuffizienz
anamnestische fibrotische Erkrankungen
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Dihydroergotamin kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Fibrosen (krankhafte Vermehrung
des Bindegewebes) und Ergotismus (massive periphere, mesenteriale und cerebrale Vasospasmen mit
entsprechenden
Ischämiefolgen)
führen,
möglicherweise
auch
tödlich
enden
können:
Nach
längerer
Anwendungsdauer
verursachte
Dihydroergotamin
fibrotische
Reaktionen
besonders
Herzklappen,
Nieren
Rippenfells.
Patienten
fibrotischen
Erkrankungen
Anamnese
z.B.
retroperitonealen,
pleuralen
oder
kardialen
Fibrosen
dürfen
deshalb
kein
Dihydergot erhalten (siehe auch Abschnitt 4.3).
Epidemiologischen Studien zufolge ist das Risiko vaskulärer Ereignisse (z.B.: Angina pectoris,
Herzinfarkt,
paralytischer
Ileus
durch
Mesenterialarterienspasmus
andere
Durchblutungsstörungen) bei Patienten, die Mutterkornalkaloide einnehmen, erhöht. Symptome einer
Ischämie
(durch
Vasokonstriktion/Vasospasmen)
wurden
nach
längerer
und/oder
hoch
dosierter
Anwendung von Mutterkornalkaloiden beschrieben. Falls es zur Ausbildung solcher Symptome
kommt, ist das Präparat sofort abzusetzen.
Eine
längerdauernde
Anwendung
Dihydergot
oder
seine
Anwendung
höheren
empfohlenen Dosen ist unbedingt zu vermeiden.
gehäufte
Einnahme
Mutterkornalkaloiden
kann
einem
arzneimittel-induzierten
Kopfschmerz
führen,
seiner
Charakteristik
kaum
einem
Migränekopfschmerz
differenzieren ist. Daher muss die Einnahmefrequenz auf maximal zehn Tage pro Monat und an
maximal drei aufeinander folgenden Tagen begrenzt werden.
Bei älteren Patienten (älter als 65 Jahre) ist die Wahrscheinlichkeit von peripheren Gefäßerkrankungen
ischämischen
Herzerkrankungen
höher,
somit
sind
diese
auch
anfälliger
für
vasokonstriktorische Nebenwirkungen; deshalb wird die Anwendung in dieser Altersgruppe nicht
empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.2).
parenteraler
Zufuhr
Dihydroergotamin
gleichzeitige
orale
Verabreichung
Dihydergot zu unterbrechen.
Das Auftreten von Halluzinationen und anderen psychogenen Störungen wurde bei Patienten unter
Behandlung
Dihydroergotamin
berichtet.
Eine
Behandlung
Patienten
akuter
chronischer Psychose mit Dihydergot 2,5 mg-Tabletten soll nur mit besonderer Vorsicht erfolgen.
Dihydroergotamin-Tabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-
Intoleranz, Lapp-Laktase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel
nicht einnehmen.
Bei Patienten mit Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen ist besondere Vorsicht angezeigt; die
Dosis sollte entsprechend reduziert werden bzw. ist eine entsprechende Überwachung angezeigt (siehe
Abschnitt 4.2). Bei Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Nieren- und/oder Leberfunktion ist
Dihydergot kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die zeitgleiche Anwendung von Dihydroergotamin mit Cytochrom P450 3A4 (CYP 3A4) - Hemmern
Makrolidantibiotika (z.B. Erythromycin, Troleandomycin, Clarithromycin)
HIV-Protease-
oder
Reverse-Transkriptase-Hemmern
(z.B.
Ritonavir,
Indinavir,
Nelfinavir,
Delarvirdin)
Azol-Antimykotika (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol)
ist zu vermeiden, da es zu einer Verstärkung der Dihydroergotamin-Wirkung bzw. zum Auftreten von
Nebenwirkungen (Gefäßspasmen und Ischämie in den Extremitäten und anderen Geweben) kommen
kann.
Bei weniger potenten CYP3A4 Inhibitoren (z.B.: Saquinavir, Grapefruitsaft, Fluvoxamin, Cimetidin)
ist Vorsicht geboten.
Es sind keine pharmakokinetischen Interaktionen mit anderen Cytochrom P450-Isoenzymen bekannt.
zeitgleiche
Anwendung
Dihydroergotamin
vasokonstriktorischen
Arzneistoffen
einschließlich
anderen Mutterkornalkaloiden
Sumatriptan und anderen Triptanen sowie
anderen 5 HT
-Rezeptor-Agonisten
vermeiden,
einer
Verstärkung
vasokonstriktorischen
Wirkung
Dihydroergotamin kommen kann (siehe Abschnitt 4.3).
Sumatriptan und andere Triptane dürfen nicht innerhalb von 24 Stunden nach der Anwendung von
Dihydroergotamin angewendet werden, da es zu einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung kommen
kann.
zeitgleiche
Anwendung
Dihydroergotamin
folgenden
Arzneistoffen
darf
unter
besonderer Vorsicht erfolgen; Wirkung und Nebenwirkungen von Dihydroergotamin können verstärkt
werden (s. Abschnitte 4.8 bzw. 4.9):
Dopamin
Quinupristin und Dalfopristin
Tetracyclin
organische Nitrate (z.B. Glyceroltrinitrat, Isosorbidmononitrat und Isosorbiddinitrat)
Bei einer Kombination von Betablockern (z.B. Propranolol) mit Dihydroergotamin ist bei Patienten
beeinträchtigter
peripherer
Zirkulation
wegen
potentiell
verstärkter
Vasospasmen
Vorsicht
geboten.
Thromboembolie-Prophylaxe
Heparin
Heparin-verwandten
Arzneimitteln
gleichzeitige orale Verabreichung von Dihydroergotamin zu unterbrechen.
Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol soll wie bei allen Medikamenten unterlassen werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Dihydroergotamin und der Genuss von Zigaretten bzw. darin
enthaltenem Nikotin erhöhen das Risiko für periphere Gefäßspasmen.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Dihydergot darf während einer Schwangerschaft nicht angewendet werden, da Dihydroergotamin auf
die Plazenta und Nabelschnur wehenfördernde und vasokonstriktorische Wirkungen entfaltet (siehe
Abschnitt 4.3).
Stillzeit
Dihydroergotamin
wird
Muttermilch
ausgeschieden
daher
während
Stillzeit
kontraindiziert. Bei zwingend notwendiger Anwendung von Dihydroergotamin muss vorher abgestillt
werden (siehe Abschnitt 4.3).
4.7
Auswirkungen
auf
die
Verkehrstüchtigkeit
und
die
Fähigkeit
zum
Bedienen
von
Maschinen
Es gibt keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen unter Anwendung von Dihydergot.
Die Behandlung mit Dihydergot ist regelmäßig ärztlich zu kontrollieren. Durch individuell auftretende
unterschiedliche
Reaktionen
kann
Patienten
Fähigkeit
aktiven
Teilnahme
Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt
werden.
Dies
gilt
verstärktem
Maße
Behandlungsbeginn
Präparatwechsel
sowie
Zusammenwirken mit Alkohol. Patienten sollten darüber informiert werden, dass sie beim Auftreten
Nebenwirkungen
Schwindelgefühl,
Konzentrationsstörungen,
Sehstörungen
oder
Halluzinationen weder am Straßenverkehr teilnehmen noch Maschinen bedienen sollen.
4.8
Nebenwirkungen
Häufigkeiten von Nebenwirkungen gemäß MedDRA-Konvention
Sehr häufig (≥1/10),
Häufig (≥1/100, <1/10),
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100),
Selten (≥1/10.000, <1/1.000),
Sehr selten (<1/10.000),
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Die Nebenwirkungen werden gemäß Systemorganklassen der MedDRA-Datenbank gelistet.
Systemorganklasse
Nebenwirkungen
Erkrankungen des
Immunsystems
Gelegentlich: Allergische Reaktionen (wie z.B.: Hautrötung, Ödeme,
Urtikaria, Atemnot)
Psychiatrische
Erkrankungen
Gelegentlich: Verwirrtheit
Nicht bekannt: Agitation, Halluzinationen und andere psychogene
Störungen
Erkrankungen des
Nervensystems
Sehr selten: Parästhesien (Taubheitsgefühl, Kribbeln) in Fingern und
Zehen
Nicht bekannt: Schwindelgefühl, Kopfschmerzen,
Konzentrationsstörungen, Schläfrigkeit/Benommenheit
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Sehstörungen
Herzerkrankungen
Selten: vorübergehende Tachykardie oder Bradykardie
Sehr
selten:
Herzinfarkt,
myokardiale
Ischämie,
Präkordialschmerzen, kardiale Fibrose (Verdickung der Herzklappen,
zumeist nach Langzeitbehandlung)
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: Hypertonie
Sehr selten: Vasospasmen (vor allem in den unteren Extremitäten)
mit einhergehenden Parästhesien (siehe auch 4.4)
Nicht bekannt: Periphere Ischämie, Gangrän, Ergotismus (inklusive
peripherer, intestinaler, renaler, und/oder cerebraler Vasospasmen).
Erkrankungen der
Atemwege, des Brustraums
und Mediastinums
Nicht
bekannt:
Dyspnoe,
Pleurafibrose
(zumeist
nach
Langzeitbehandlung)
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich:
Übelkeit,
Erbrechen,
Schmerzen
Abdomen,
Diarrhoe, Verstopfung, gesteigertes Hunger- und Durstgefühl
Erkankungen der Haut und
des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Hautausschlag, Juckreiz
Nicht bekannt: Urtikaria, Erythem
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Muskelspasmen
Erkrankungen
der
Nieren
und Harnwege
Nicht
bekannt:
Retroperitonealfibrose
(zumeist
nach
Langzeitbehandlung)
Allgemeine Erkrankungen
und Beschwerden am
Verabreichungsort
Selten: Lokalisierte Ödeme
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über
das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9
Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Benommenheit, Tachykardie, Bradykardie, Vertigo, Anzeichen
eines
peripheren
Vasospasmus
(Empfindungslosigkeit,
Kribbeln,
Zyanose,
periphere
Ischämie,
Gangrän, Schmerzen in den Extremitäten) und Koma.
Therapie einer Überdosierung
Wenn die Einnahme erst ganz rezent erfolgt ist, wird die Elimination des Medikamentes durch
Magenspülung empfohlen, ansonsten die Verabreichung von Aktivkohle.
Symptomatische Behandlung, inklusive Überwachung von Herz, Kreislauf und Atmung.
schweren
Gefäßspasmen
wird
i.v.-Anwendung
Vasodilatatoren
(z.B.
Nitroprussid,
Phentolamin, Dihydralazin) unter Blutdruckkontrolle wie auch eine lokale Wärmeapplikation sowie
entsprechende
Krankenpflege
Vermeidung
Gewebeschäden
empfohlen.
Fall
einer
Konstriktion der Koronargefäße soll eine geeignete Behandlung z.B. mit Nitroglycerin begonnen
werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mutterkornalkaloide, ATC-Code: N02CA01
Dihydergot weist ein komplexes pharmakologisches Profil auf. Es besitzt eine mittlere bis starke
Affinität zu verschiedenen Subtypen serotonerger Rezeptoren. Es zeigt im Speziellen eine starke
agonistische
Wirkung
5-HT
-Rezeptor,
für
Migräne-lindernde
Wirkung
verantwortlich sein dürfte. Diese agonistische Wirkung führt zu einer Reduzierung der neuronalen 5-
HT-Funktion
beeinflusst
craniovaskulare
System
und/oder
verhindert
neurogene
Entzündungen und Stimulierungen der Nozizeptoren. Im in-vitro-Vergleich mit Ergotamin zeigt sich
Dihydroergotamin
Hinblick
α-Adrenorezeptoren-hemmende
Wirkung
wirksamer,
Hinblick
vasokonstriktorische
Wirkung,
durch
5-HT
-Rezeptoren
begünstigt
wird,
weniger wirksam.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach oraler Anwendung von Dihydergot werden ca. 30 % absorbiert. Die Absorption erfolgt schnell
(Halbwertszeit 10-20 min); die maximale Plasmakonzentration wird nach ca. einer Stunde erreicht.
Wirkstoff
unterliegt
einem
hohen
"first-pass-effect"
Bioverfügbarkeit
unveränderten Wirkstoffes beträgt ca. 1 %.
Verteilung
Die Eiweißbindung von Dihydergot beträgt 93 %, sein Verteilungsvolumen ca. 30 l/kg.
Biotransformation
Ein wesentlicher Metabolit ist 8'-Hydroxy-Dihydroergotamin, dessen pharmakologische Aktivität
ähnlich der der Muttersubstanz ist, allerdings in 5- bis 7-fach höherer Konzentration vorliegt.
Elimination
Totalclearance
etwa
l/min.,
wobei
Leberclearance
Vordergrund
steht.
Plasmaelimination verläuft biphasisch mit einer α-Phase von ca. 1,5 Stunden und einer β-Phase von
ca. 15 Stunden. Die Hauptausscheidung erfolgt über die Galle in die Fäzes. Die Ausscheidung von
unverändertem Wirkstoff und Metaboliten im Harn liegt nach oraler Verabreichung bei ca. 1-3 %.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Reproduktionstoxizität
Dihydroergotamin in oralen Dosen von bis zu 30 mg/kg waren bei trächtigen Ratten nicht teratogen,
und hatten auch keine Wirkung auf die perinatale oder postnatale Entwicklung.
Die orale Verabreichung von 5 mg/kg pro Tag an trächtige Affen war nicht teratogen.
Nach intravenöser oder nasaler Verabreichung wurde bei Versuchstieren jedoch Entwicklungstoxizität
(verringertes fötales Körpergewicht, Wachstumsretardierung
und/oder verzögerte Verknöcherung)
beobachtet. Diese Beobachtung wurde einem verringerten uteroplazentaren Blutfluss, resultierend aus
einer längerdauernden Vasokonstriktion der Uterusgefäße und/oder einem erhöhten myometrialen
Tonus, hervorgerufen durch Dihydroergotamin, zugeschrieben.
Mutagenität
In vivo Modelle zeigten keine mutagene Aktivität von Dihydroergotamin.
Karzinogenität
Es wurden keine Karzinogenitätsstudien mit oralem Dihydroergotamin durchgeführt.
Karzinogenitätsstudien an Ratten (dosiert intranasal mit 0,08, 0,24 oder 0,8 mg pro Tag) und Mäusen
(dosiert subkutan mit 0,5, 1,5 oder 5 mg/lg pro Tag) führten zu dem Schluss, dass Dihydroergotamin
keine karzinogene Aktivität aufweist. Eine erhöhte Inzidenz an Fibrosarkomen an der Injektionsstelle
in einer Mausstudie (5 mg/kg pro Tag) wurde auf die Verabreichungsart (subkutan) zurückgeführt;
eine Relevanz für die intermittierende orale Anwendung beim Menschen wird nicht gesehen.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose
Weinsäure
Gelatine
Magnesiumstearat
Stearinsäure
Talk
Maisstärke
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25° C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu
schützen.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
20 und 50 Stück in Kunststoff/Aluminium-Durchdrückstreifen
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Amdipharm Ltd., Dublin 4, Ireland
8.
ZULASSUNGSNUMMER
1-16750
9.
DATUM
DER
ERTEILUNG
DER
ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
DER
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 11. Juli 1980
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 12. Juli 2006
10.
STAND DER INFORMATION
10/2015
REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig.