Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
25-11-2020
25-11-2020
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Diflucan
2 mg/ml Infusionslösung
Wirkstoff: Fluconazol
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Diflucan und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Anwendung von Diflucan beachten?
Wie ist Diflucan anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Diflucan aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Diflucan und wofür wird es angewendet?
Diflucan gehört zur Arzneimittelklasse der so genannten „Antimykotika“. Der Wirkstoff in Diflucan
ist Fluconazol.
Diflucan wird angewendet zur Behandlung von Infektionen, die durch Pilze verursacht sind. Es kann
darüber hinaus auch zur Vorbeugung von Candida-Infektionen angewendet werden. Candida ist ein
Hefepilz und der häufigste Erreger von Pilzinfektionen.
Erwachsene
Ihr Arzt kann Ihnen dieses Arzneimittel zur Behandlung der folgenden Arten von Infektionen verordnen:
Kryptokokkenmeningitis – eine Pilzinfektion des Gehirns
Kokzidioidomykose – eine Erkrankung der Bronchien und Atemwege
Infektionen mit Candida, die im Blut, in Körperorganen (z. B. Herz, Lunge) oder im Harntrakt
nachweisbar sind
Schleimhautsoor – Infektionen der Mund- und Rachenschleimhaut und Zahnfleischentzündung
Darüber hinaus können Sie Diflucan aus den folgenden Gründen erhalten:
zur Vorbeugung von Rückfällen einer Kryptokokkenmeningitis
zur Vorbeugung von Rückfällen eines Schleimhautsoors
zur Vorbeugung von Infektionen durch Candida (wenn Ihr Immunsystem geschwächt ist und
nicht richtig arbeitet)
Kinder und Jugendliche (0 bis 17 Jahre)
Bei Kindern kann dieses Arzneimittel zur Behandlung der folgenden Arten von Pilzinfektionen
verordnet werden:
Schleimhautsoor – Infektion der Mund- und Rachenschleimhaut
Infektionen mit Candida, die im Blut, in Körperorganen (z. B. Herz, Lunge) oder im Harntrakt
nachweisbar sind
Kryptokokkenmeningitis – eine Pilzinfektion des Gehirns
Darüber hinaus kann Diflucan
zur Vorbeugung von Infektionen durch Candida (wenn das Immunsystem geschwächt ist und
nicht richtig arbeitet),
zur Vorbeugung von Rückfällen einer Kryptokokkenmeningitis verordnet werden.
2.
Was sollten Sie vor der Anwendung von Diflucan beachten?
Diflucan darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen Fluconazol, andere Arzneimittel, die Sie gegen eine Pilzinfektion
eingenommen haben, oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses
Arzneimittels sind. Mögliche Beschwerden sind Juckreiz, Hautrötung und Atemprobleme.
wenn Sie Astemizol oder Terfenadin einnehmen (Arzneimittel aus der Gruppe der
Antihistaminika, die bei Allergien eingesetzt werden).
wenn Sie Cisaprid einnehmen (Arzneimittel gegen Magenbeschwerden).
wenn Sie Pimozid einnehmen (Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen).
wenn Sie Chinidin einnehmen (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen).
wenn Sie Erythromycin einnehmen (Antibiotikum zur Behandlung von Infektionen).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Diflucan anwenden,
wenn Sie Leber- oder Nierenprobleme haben,
wenn Sie eine Herzerkrankung haben, wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen,
wenn Sie einen zu hohen oder zu niedrigen Gehalt an Kalium, Kalzium oder
Magnesium im Blut haben,
wenn Sie schwere Hautreaktionen haben (wie Juckreiz, Hautrötung oder Atemprobleme),
wenn Sie Anzeichen einer „Nebenniereninsuffizienz“ zeigen, bei der die Nebennieren keine
ausreichenden Mengen bestimmter Steroidhormone, wie beispielsweise Cortisol, bilden
(chronische oder lang anhaltende Müdigkeit, Muskelschwäche, Appetitlosigkeit,
Gewichtsverlust, Abdominalschmerz).
Anwendung von Diflucan zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere
Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie Astemizol, Terfenadin (ein Antihistaminikum zur
Behandlung von Allergien), Cisaprid (wird bei Magenverstimmungen eingenommen), Pimozid (wird
zur Behandlung von psychischen Erkrankungen eingenommen), Chinidin (wird zur Behandlung von
Herzrhythmusstörungen eingenommen) oder Erythromycin (ein Antibiotikum zur Behandlung von
Infektionen) anwenden, da diese nicht zusammen mit Diflucan eingenommen werden dürfen (siehe
Abschnitt „Diflucan darf nicht eingenommen werden“).
Bei einigen Arzneimitteln sind Wechselwirkungen mit Diflucan möglich. Informieren Sie unbedingt
Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen/anwenden:
Rifampicin oder Rifabutin (Antibiotika gegen Infektionen)
Alfentanil, Fentanyl (Narkosemittel)
Amitriptylin, Nortriptylin (Arzneimittel gegen Depressionen)
Amphotericin B, Voriconazol (Arzneimittel gegen Pilzinfektionen)
Blutverdünnende Arzneimittel, die Blutgerinnsel verhindern (Warfarin oder ähnliche
Arzneimittel)
Benzodiazepine (Midazolam, Triazolam oder ähnliche Arzneimittel), die als Schlafmittel oder
gegen Angst eingesetzt werden
Carbamazepin, Phenytoin (Arzneimittel gegen Krampfanfälle [„Epilepsie“])
Nifedipin, Isradipin, Amlodipin, Verapamil, Felodipin und Losartan (gegen Hypertonie
[Bluthochdruck])
Olaparib (Arzneimittel zur Behandlung von Eierstockkrebs)
Ciclosporin, Everolimus, Sirolimus oder Tacrolimus (zur Vorbeugung einer
Transplantatabstoßung)
Cyclophosphamid, Vinca-Alkaloide (Vincristin, Vinblastin oder ähnliche Arzneimittel) zur
Behandlung von Krebserkrankungen
Halofantrin (Arzneimittel gegen Malaria)
Statine (Atorvastatin, Simvastatin und Fluvastatin oder ähnliche Arzneimittel) zur Senkung
eines hohen Cholesterinspiegels
Methadon (gegen Schmerzen)
Celecoxib, Flurbiprofen, Naproxen, Ibuprofen, Lornoxicam, Meloxicam, Diclofenac
(Nichtsteroidale Antirheumatika [NSAR])
Orale Kontrazeptiva („Pille“ zur Verhütung)
Prednison (Steroid)
Zidovudin, auch unter der Abkürzung AZT bekannt; Saquinavir (bei Patienten mit HIV-
Infektion)
Arzneimittel gegen Diabetes mellitus wie Chlorpropamid, Glibenclamid, Glipizid oder
Tolbutamid
Theophyllin (bei Asthma)
Tofacitinib (zur Behandlung von rheumatoider Arthritis)
Tolvaptan zur Behandlung der Elektrolytstörung Hyponatriämie (eine zu niedrige
Natriumkonzentration im Blutserum) oder zur Verzögerung einer
Nierenfunktionsverschlechterung
Vitamin A (Nahrungsergänzungsmittel)
Ivacaftor (zur Behandlung zystischer Fibrose)
Amiodaron (Arzneimittel gegen unregelmäßigen Herzschlag, „Arrhythmien“)
Hydrochlorothiazid (ein Diuretikum)
Ibrutinib (zur Behandlung von Blutkrebs)
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Sie sollten Diflucan in der Schwangerschaft nur dann anwenden, wenn Ihr Arzt es Ihnen ausdrücklich
gesagt hat.
Sie können weiter stillen, wenn Sie eine Einzeldosis von 150 mg Diflucan angewendet haben.
Sie sollten nicht stillen, wenn Sie wiederholte Dosen von Diflucan anwenden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Beim Führen eines Fahrzeugs oder Bedienen von Maschinen ist zu berücksichtigen, dass es gelegentlich
zu Schwindelgefühl oder („epileptischen“) Krampfanfällen kommen kann.
Diflucan enthält Natrium (Salz)
Diflucan enthält 88,5 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro 25 ml. Dies entspricht
4,4 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie über einen längeren Zeitraum eine Dosis von
110 ml oder mehr täglich benötigen, insbesondere, wenn Sie eine kochsalzarme (natriumarme) Diät
einhalten sollen.
3.
Wie ist Diflucan anzuwenden?
Dieses Arzneimittel wird Ihnen von Ihrem Arzt als langsame Injektion (Infusion) in eine Vene
verabreicht. Diflucan wird als Lösung vertrieben. Es wird nicht weiter verdünnt. Die Packungsbeilage
enthält an ihrem Ende einen Abschnitt für medizinisches Fachpersonal mit weiteren Informationen.
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei
Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die folgende Tabelle gibt die empfohlenen Dosen des Arzneimittels bei den verschiedenen Arten von
Infektionen an. Sprechen Sie Ihren Arzt an, wenn Sie nicht sicher sind, warum Sie Diflucan erhalten.
Erwachsene
Erkrankung
Dosis
Behandlung von Kryptokokkenmeningitis
Am 1. Tag 400 mg und dann 1-mal
täglich 200 mg bis 400 mg über 6 bis
8 Wochen oder falls erforderlich länger.
Manchmal wird die Dosis auf bis zu
800 mg erhöht.
Vorbeugung von Rückfällen von
Kryptokokkenmeningitis
1-mal täglich 200 mg bis Ihr Arzt die
Behandlung beendet
Behandlung von Kokzidioidomykose
1-mal täglich 200 mg bis 400 mg über 11
bis 24 Monate oder auch länger, falls
nötig. Manchmal wird die Dosis auf bis
zu 800 mg erhöht.
Zur Behandlung innerer Pilzinfektionen, die durch
Candida verursacht sind
Am 1. Tag 800 mg und dann 1-mal
täglich 400 mg bis Ihr Arzt die
Behandlung beendet
Behandlung von Infektionen der Mund- und
Rachenschleimhaut und Zahnfleischentzündung
Am 1. Tag 200 mg bis 400 mg und dann
1-mal täglich 100 mg bis 200 mg bis Ihr
Arzt die Behandlung beendet
Behandlung von Schleimhautsoor – die Dosis ist vom
infizierten Körperbereich abhängig
1-mal täglich 50 mg bis 400 mg über 7
bis 30 Tage bis Ihr Arzt die Behandlung
beendet
Vorbeugung von Rückfällen von Infektionen der
Mund- und Rachenschleimhaut
1-mal täglich 100 mg bis 200 mg oder 3-
mal pro Woche 200 mg, solange das
Infektionsrisiko besteht
Vorbeugung von Infektionen durch Candida (wenn
das Immunsystem geschwächt ist und nicht richtig
arbeitet)
1-mal täglich 200 mg bis 400 mg,
solange das Infektionsrisiko besteht
Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren
Wenden Sie die von Ihrem Arzt verordnete Dosis an (dies kann entweder die Dosis für Erwachsene oder
die Dosis für Kinder sein).
Kinder bis 11 Jahre
Bei Kindern beträgt die Höchstdosis 400 mg pro Tag.
Die Dosis wird auf der Grundlage des Körpergewichts des Kindes (in Kilogramm) berechnet.
Erkrankung
Tagesdosis
Schleimhautsoor und Racheninfektionen mit Candida
– Dosis und Behandlungsdauer sind vom
Schweregrad und vom genauen Ort der Infektion
abhängig
1-mal täglich 3 mg je kg Körpergewicht
(Am 1. Tag können 6 mg je kg
Körpergewicht verabreicht werden.)
Kryptokokkenmeningitis oder innere Pilzinfektionen
durch Candida
1-mal täglich 6 mg bis 12 mg je kg
Körpergewicht
Vorbeugung von Rückfällen von
Kryptokokkenmeningitis
1-mal täglich 6 mg je kg Körpergewicht
Vorbeugung von Infektionen durch Candida bei
Kindern (wenn das Immunsystem nicht richtig
arbeitet)
1-mal täglich 3 mg bis 12 mg je kg
Körpergewicht
Anwendung bei Neugeborenen im Alter von 0 bis 4 Wochen
Anwendung bei Neugeborenen im Alter von 3 bis 4 Wochen:
Es wird die gleiche Dosis wie oben angegeben verabreicht, aber nur alle 2 Tage.
Die Höchstdosis beträgt 12 mg je kg Körpergewicht alle 48 Stunden.
Anwendung bei Neugeborenen im Alter von unter 2 Wochen:
Es wird die gleiche Dosis wie oben angegeben verabreicht, aber nur alle 3 Tage. Die
Höchstdosis beträgt 12 mg je kg Körpergewicht alle 72 Stunden.
Ältere Patienten
Sofern Sie keine Nierenprobleme haben, sollten Sie die übliche Erwachsenen-Dosis erhalten.
Patienten mit Nierenproblemen
Ihr Arzt kann Ihre Dosis abhängig von der Funktionsfähigkeit Ihrer Nieren ändern.
Wenn Sie eine größere Menge von Diflucan angewendet haben, als Sie sollten
Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt, wenn Sie sich Sorgen machen, dass man Ihnen zu viel
Diflucan verabreicht haben könnte. Eine Überdosierung kann zum Beispiel dazu führen, dass Sie
Dinge hören, sehen, fühlen oder denken, die nicht real sind (Halluzinationen und Verfolgungswahn).
Wenn Sie die Anwendung von Diflucan vergessen haben
Da Sie dieses Arzneimittel unter sorgfältiger Aufsicht eines Arztes erhalten, ist es unwahrscheinlich,
dass eine Dosis versäumt wird. Wenden Sie sich jedoch an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie der
Meinung sind, dass eine Verabreichung vergessen wurde.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Bei einigen Menschen kommt es zu allergischen Reaktionen, allerdings sind schwerwiegende
allergische Reaktionen selten. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder
Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn bei Ihnen eine oder mehrere der folgenden
Beschwerden auftreten.
Plötzliches pfeifendes Atemgeräusch, Atemprobleme oder Engegefühl im Brustkorb
Anschwellen von Augenlidern, Gesicht oder Lippen
Juckreiz am gesamten Körper, Hautrötung oder juckende rote Flecken auf der Haut
Hautausschlag
Schwere Hautreaktionen wie ein blasenbildender Hautausschlag (der auch den Mund und die Zunge
betreffen kann)
Diflucan kann Ihre Leberfunktion beeinträchtigen. Folgende Symptome einer Leberfunktionsstörung
können auftreten:
Müdigkeit
Appetitlosigkeit
Erbrechen
Gelbfärbung der Haut oder des Weißen Ihrer Augen (Gelbsucht)
Wenn eines dieser Symptome bei Ihnen auftritt, beenden Sie sofort die Anwendung von Diflucan und
informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.
Andere Nebenwirkungen:
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bitte außerdem, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen
Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation
angegeben sind.
Häufige Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 10 Personen betreffen):
Kopfschmerzen
Magenbeschwerden, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
Anstieg von Blut- oder Leberwerten
Hautausschlag
Gelegentliche Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 100 Personen betreffen):
Verringerung der Anzahl der roten Blutkörperchen, die zu Hautblässe und Schwäche oder
Atemnot führen kann
Appetitminderung
Unfähigkeit zu schlafen, Schläfrigkeit
„Epileptische“ Krampfanfälle, Schwindelgefühl, Drehschwindel, Kribbeln, Stechen oder
Taubheitsgefühl, Veränderung des Geschmacksempfindens
Verstopfung, Verdauungsprobleme, Blähungen, Mundtrockenheit
Muskelschmerzen
Leberschädigung und Gelbfärbung der Haut und Augen (Gelbsucht)
Quaddeln, Blasenbildung (Nesselsucht), Juckreiz, vermehrtes Schwitzen
Müdigkeit, allgemeines Unwohlsein, Fieber
Seltene Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 1.000 Personen betreffen):
Zu niedrige Anzahl von weißen Blutkörperchen, die an der Infektionsabwehr beteiligt sind,
sowie von Blutzellen, die bei der Blutgerinnung eine Rolle spielen
Rote oder violette Hautverfärbung, die durch eine niedrige Zahl an Blutplättchen verursacht sein
kann, andere Änderungen bei den Blutzellen
Veränderung der Blutchemie (hoher Cholesterinspiegel, Fettgehalt)
Niedriger Kaliumgehalt im Blut
Zittern
Veränderungen im Elektrokardiogramm (EKG), Veränderungen der Herzfrequenz oder des
Herzrhythmus
Leberversagen
Allergische Reaktionen (manchmal schwer ausgeprägt), wie ein ausgedehnter blasenbildender
Hautausschlag und Abschälen der Haut, schwere Hautreaktionen, Anschwellen der Lippen oder
des Gesichts
Haarausfall
Häufigkeit nicht bekannt, aber Auftreten möglich (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten
nicht abschätzbar):
Überempfindlichkeitsreaktion mit Hautausschlag, Fieber, geschwollenen Drüsen, erhöhter
Konzentration einer Art von weißen Blutkörperchen (Eosinophilie) und Entzündung innerer
Organe (Leber, Lunge, Herz, Nieren und Dickdarm) (Arzneimittelwirkung oder
Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS))
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker
oder das
medizinische Fachpersonal
. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
Wie ist Diflucan aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Packung nach „Verwendbar bis“
angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den
letzten Tag des angegebenen Monats.
Aufbewahrungsbedingungen:
Durchstechflaschen aus Glas: Nicht einfrieren.
Weich-PVC-Beutel: Nicht über 30 °C lagern. Nicht einfrieren.
Nach dem Öffnen muss das Arzneimittel umgehend angewendet werden. Nicht verwendete
Lösung muss verworfen werden. Das Arzneimittel ist für die einmalige Anwendung bestimmt.
Wenden Sie das Arzneimittel nicht an, wenn Sie sichtbare Partikel bemerken oder wenn die
Lösung unklar oder verfärbt ist.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Diflucan enthält
Der Wirkstoff ist Fluconazol.
Ein Milliliter enthält 2 mg Fluconazol.
1 Durchstechflasche mit 25 ml Infusionslösung enthält 50 mg Fluconazol.
1 Durchstechflasche mit 50 ml Infusionslösung enthält 100 mg Fluconazol.
1 Durchstechflasche mit 100 ml Infusionslösung enthält 200 mg Fluconazol.
1 Durchstechflasche mit 200 ml Infusionslösung enthält 400 mg Fluconazol.
1 Weich-PVC-Beutel mit 100 ml Infusionslösung enthält 200 mg Fluconazol.
1 Weich-PVC-Beutel mit 200 ml Infusionslösung enthält 400 mg Fluconazol.
Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke und Natriumhydroxid
(zur pH-Wert-Einstellung) (siehe Abschnitt 2, Diflucan enthält Natrium [Salz]).
Wie Diflucan aussieht und Inhalt der Packung
Diflucan ist eine klare, farblose Lösung ohne sichtbare Partikel.
Es ist entweder in Durchstechflaschen aus Glas oder in Weich-PVC-Beuteln enthalten.
Packungsgrößen:
1 Durchstechflasche mit 25 ml Infusionslösung
1 Durchstechflasche mit 50 ml Infusionslösung
1 Durchstechflasche mit 100 ml Infusionslösung
1 Durchstechflasche mit 200 ml Infusionslösung
1, 5, 10, 20 Weich-PVC-Beutel mit 100 ml Infusionslösung.
1, 5, 10, 20 Weich-PVC-Beutel mit 200 ml Infusionslösung
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Verfügbare Packungsgrößen in Österreich:
Durchstechflaschen aus Glas:
1 Durchstechflasche mit 100 mg Fluconazol
1 Durchstechflasche mit 200 mg Fluconazol
1 Durchstechflasche mit 400 mg Fluconazol
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer: Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien
Hersteller: Fareva Amboise, 37530 Pocé-sur-Cisse, Frankreich
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR)
unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Belgien, Bulgarien, Dänemark, Finnland, Island,
Irland, Italien, Luxemburg, Norwegen, Polen,
Tschechische Republik,Vereinigtes Königreich
Diflucan
Deutschland
Diflucan i.v. 2 mg/ml,
Infusionslösung
Frankreich
Triflucan 2 mg/ml, solution
injectable pour perfusion
Griechenland, Zypern
Fungustatin
Niederlande
Diflucan I.V. 2 mg/ml,
oplossing voor infusie
Österreich
Diflucan 2 mg/ml
Infusionslösung
Rumänien
Diflucan 2mg/ml soluţie
perfuzabilă
Z.Nr.: 1-18900
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im November 2020.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Intravenöse Infusionen sollten mit einer Geschwindigkeit verabreicht werden, die 10 ml/min nicht
überschreitet. Diflucan ist verfügbar in 9 mg/ml (0,9%) Natriumchlorid-Infusionslösung. 200 mg
(100 ml Durchstechflasche) enthalten 15 mmol Na
und Cl
. Da Diflucan als verdünnte
Natriumchloridlösung vorliegt, muss bei Patienten, die eine kochsalzarme Diät benötigen oder nur
begrenzt Flüssigkeit zu sich nehmen dürfen, die Flüssigkeitsaufnahme berücksichtigt werden.
Fluconazol intravenöse Infusionslösung ist mit den folgenden Infusionsflüssigkeiten kompatibel:
a) Dextrose 5% und 20%
b) Ringerlösung
c) Hartmann-Lösung
d) Kaliumchlorid in Dextrose
e) Natriumbicarbonat 4,2% und 5%
f) Aminosyn 3,5%
g) Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%)
h) Dialaflex (Lösung zur Interperitonealdialyse Soln 6,36%)
Fluconazol kann mit einer der genannten Flüssigkeiten über einen bestehenden Infusionsschlauch
verabreicht werden. Auch wenn keine speziellen Inkompatibilitäten festgestellt wurden, wird eine
Mischung mit anderen Arzneimitteln vor der Infusion nicht empfohlen.
Die Infusionslösung ist für die einmalige Anwendung bestimmt.
Verdünnte Lösung sollte unter mikrobiologischen Gesichtspunkten sofort verabreicht werden. Wird
sie nicht sofort verabreicht, so liegen die Aufbewahrungsdauer und -bedingungen vor der
Verabreichung in der Verantwortung des Anwenders und sollten 24 Stunden bei 2 bis 8 °C nicht
überschreiten, es sei denn die Verdünnung hat unter kontrollierten und validierten aseptischen
Bedingungen stattgefunden.
Die Verdünnung muss unter aseptischen Bedingungen erfolgen. Die Lösung muss vor der
Verabreichung visuell auf Partikel und eine Verfärbung geprüft werden. Es darf nur klare Lösung
verabreicht werden, die frei von Partikeln ist.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen
zu beseitigen.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Diflucan
2 mg/ml Infusionslösung
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Milliliter enthält 2 mg Fluconazol.
1 Durchstechflasche mit 25 ml Infusionslösung enthält 50 mg Fluconazol.
1 Durchstechflasche mit 50 ml Infusionslösung enthält 100 mg Fluconazol.
1 Durchstechflasche/ PVC-Beutel mit 100 ml Infusionslösung enthält 200 mg Fluconazol.
1 Durchstechflasche/ PVC-Beutel mit 200 ml Infusionslösung enthält 400 mg Fluconazol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
1 Milliliter enthält 9 mg Natriumchlorid (entsprechend 0,154 mmol Natrium) (siehe Abschnitt 4.4).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Infusionslösung
Klare, farblose Lösung ohne sichtbare Partikel
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Diflucan wird bei den folgenden Pilzinfektionen angewendet (siehe Abschnitt 5.1).
Anwendung von Diflucan bei Erwachsenen zur Behandlung von
Kryptokokkenmeningitis (siehe Abschnitt 4.4)
Kokzidioidomykose (siehe Abschnitt 4.4)
invasiven Candidosen
Schleimhaut-Candidosen, einschließlich oropharyngeale und ösophageale Candidosen,
Candidurien und chronisch-mukokutane Candidosen
chronisch-atrophischen oralen Candidosen (Mundhöhlenerkrankungen bei Zahnprothesenträgern),
wenn zahnhygienische oder lokale Maßnahmen nicht ausreichen
Anwendung von Diflucan bei Erwachsenen zur Prophylaxe von
rezidivierender Kryptokokkenmeningitis, bei Patienten mit hohem Rezidivpotential
rezidivierenden oropharyngealen und ösophagealen Candidosen bei AIDS-Patienten mit hohem
Rückfallrisiko
Candida-Infektionen bei Patienten mit anhaltender Neutropenie (wie z. B. Patienten unter
Chemotherapie bei bösartigen Bluterkrankungen oder Patienten mit hämatopoetischer Stammzell-
Transplantation [siehe Abschnitt 5.1])
Anwendung von Diflucan bei termingerechten
Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und
Jugendlichen im Alter von 0 bis 17 Jahren:
Diflucan wird bei der Behandlung von Schleimhaut-Candidosen (oropharyngeal und ösophageal),
invasiven Candidosen und Kryptokokkenmeningitis sowie zur Prophylaxe von Candida-Infektionen bei
abwehrgeschwächten Patienten angewendet. Zur Prävention rezidivierender Kryptokokkenmeningitis
kann Diflucan als Erhaltungstherapie bei Kindern mit hohem Rückfallrisiko (siehe Abschnitt 4.4)
eingesetzt werden.
Die Therapie kann begonnen werden, bevor Ergebnisse von Kulturen und andere Laborwerte vorliegen.
Sobald diese Ergebnisse verfügbar sind, sollte die antiinfektive Therapie entsprechend angepasst werden.
Die offiziellen Leitlinien zum angemessenen Gebrauch von Antimykotika sind zu berücksichtigen.
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Die Dosierung sollte sich an Art und Schweregrad der Pilzinfektion orientieren. Bei Infektionen, bei
denen wiederholte Gaben notwendig sind, sollte die Behandlung so lange fortgesetzt werden, bis die
klinischen Parameter oder Laborwerte bestätigen, dass die aktive Pilzinfektion abgeklungen ist. Eine
unzureichende Behandlungsdauer kann ein Wiederauftreten der aktiven Pilzinfektion zur Folge haben.
Erwachsene:
Indikationen
Dosierung
Behandlungsdauer
- Behandlung von
Kryptokokkenmeningitis
Anfangsdosis:
400 mg an Tag 1
Nachfolgende
Dosis: 200 mg bis
400 mg 1-mal
täglich
Üblicherweise mindestens 6
bis 8 Wochen.
Bei lebensbedrohlichen
Infektionen kann die
Tagesdosis auf 800 mg erhöht
werden.
Kryptokokkosen
- Erhaltungstherapie zur
Rezidivprophylaxe von
Kryptokokkenmeningitis
bei Patienten mit hohem
Rückfallrisiko.
200 mg 1-mal
täglich
Unbegrenzt bei einer
Tagesdosis von 200 mg
Kokzidioidomykose
200 mg bis 400 mg
1-mal täglich
Abhängig vom Patienten 11
bis 24 Monate oder länger.
Bei einigen Infektionen und
speziell bei Meningen-
Infektionen kann die Gabe
von 800 mg pro Tag erwogen
werden.
Invasive
Candidosen
Anfangsdosis:
800 mg an Tag 1
Nachfolgende
Dosis: 400 mg
1-mal täglich
Im Allgemeinen wird
empfohlen, die Behandlung
bei Candidämien nach der
ersten negativen Blutkultur
und nach dem Abklingen der
Candidämie-Symptome noch
für weitere 2 Wochen
fortzusetzen.
Behandlung von
Schleimhaut-
Candidosen
- Oropharyngeale
Candidose
Anfangsdosis: 200
mg bis 400 mg an
Tag 1
Nachfolgende
Dosis: 100 mg bis
200 mg 1-mal
täglich
7 bis 21 Tage (bis zur
Remission der
oropharyngealen Candidose)
Bei Patienten mit stark
geschwächter Immunabwehr
kann die Behandlungsdauer
verlängert werden.
- Ösophageale
Candidose
Anfangsdosis: 200
mg bis 400 mg an
Tag 1
Nachfolgende
Dosis: 100 mg bis
200 mg 1-mal
täglich
14 bis 30 Tage (bis zur
Remission der ösophagealen
Candidose)
Bei Patienten mit stark
geschwächter Immunabwehr
kann die Behandlungsdauer
verlängert werden.
- Candidurie
200 mg bis 400 mg
1-mal täglich
7 bis 21 Tage. Bei Patienten
mit stark geschwächter
Immunabwehr kann die
Behandlungsdauer verlängert
werden.
- Chronisch-atrophische
Candidose
50 mg1-mal täglich
14 Tage
- Chronisch-
mukokutane Candidose
50 mg bis 100 mg
1-mal täglich
Bis zu 28 Tagen, abhängig
vom Schweregrad der
Infektion und des
zugrundeliegenden
Immundefekts sowie der
Infektion auch länger
- Oropharyngeale
Candidose
100 mg bis 200 mg
1-mal täglich oder
200 mg 3-mal
wöchentlich
Bei Patienten mit
chronischer
Immunsuppression auf
unbestimmte Zeit
Rezidivprophylaxe
von Schleimhaut-
Candidosen bei
HIV-Patienten mit
hohem
Rezidivrisiko
- Ösophageale
Candidosen
100 mg bis 200 mg
1-mal täglich oder
200 mg 3-mal
wöchentlich
Bei Patienten mit
chronischer
Immunsuppression auf
unbestimmte Zeit
Prophylaxe von
Candida-
Infektionen
200 mg bis 400 mg
1-mal täglich
Die Behandlung sollte
mehrere Tage vor dem
erwarteten Beginn der
Neutropenie begonnen und
nach Abklingen der
Neutropenie (wenn die
Neutrophilenzahl wieder auf
>1.000 Zellen/mm
angestiegen ist) noch über
weitere 7 Tage fortgesetzt
werden.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten
Die Dosierung ist in Abhängigkeit der Nierenfunktion anzupassen (siehe Eingeschränkte
Nierenfunktion).
Eingeschränkte Nierenfunktiorn
Bei einmaliger Verabreichung ist keine Dosisanpassung notwendig. Bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion (einschließlich von Kindern und Jugendlichen), die mehrere Dosen Fluconazol erhalten
sollen, sollte abhängig von der für die jeweilige Indikation empfohlenen Tagesdosis eine Anfangsdosis
von 50 bis 400 mg verabreicht werden. Im Anschluss an diese initiale Aufsättigungsdosis sollte sich die
Tagesdosis (entsprechend der Indikation) an der folgenden Tabelle orientieren:
Kreatinin-Clearance (ml/min)
Prozent der empfohlenen Dosis
>50
100%
≤50 (keine Hämodialyse)
Hämodialyse
100% nach jeder Hämodialysesitzung
Patienten mit Hämodialysebehandlung sollten nach der Hämodialyse 100% der empfohlenen Dosis
erhalten. An dialysefreien Tagen sollten die Patienten eine entsprechend Ihrer Kreatinin-Clearance
verringerte Dosis erhalten.
Eingeschränkte Leberfunktion
Da nur begrenzte Daten zu Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion vorliegen, muss Fluconazol bei
Patienten mit Leberfunktionsstörungen mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen sollte eine Höchstdosis von 400 mg pro Tag nicht überschritten
werden.
Wie auch bei den entsprechenden Infektionen bei Erwachsenen, orientiert sich die Behandlungsdauer am
klinischen und mykologischen Ansprechen. Diflucan wird als tägliche Einmalgabe verabreicht.
Zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen mit eingeschränkter Nierenfunktion siehe Dosierung
unter „Eingeschränkte Nierenfunktion”. Bei Kindern und Jugendlichen mit eingeschränkter
Nierenfunktion wurde die Pharmakokinetik von Fluconazol nicht untersucht (zu termingerechten
Neugeborenen, die häufig eine primäre renale Unreife aufweisen, siehe den nachfolgenden Abschnitt).
Säuglinge, Kleinkinder und Kinder (im Alter von 28 Tagen bis 11 Jahren):
Indikation
Dosierung
Empfehlungen
- Schleimhaut-Candidosen
Anfangsdosis: 6 mg/kg
Nachfolgende Dosis:
3 mg/kg 1-mal täglich
Die Anfangsdosis kann am 1. Tag
verabreicht werden, um schneller
Steady-State-Konzentrationen zu
erreichen
- Invasive Candidosen
- Kryptokokkenmeningitis
Dosis: 6 bis 12 mg/kg
1-mal täglich
Abhängig vom Schweregrad der
Erkrankung
- Erhaltungstherapie zur
Prävention rezidivierender
Kryptokokkenmeningitis
bei Kindern mit hohem
Rezidivrisiko
Dosis: 6 mg/kg 1-mal
täglich
Abhängig vom Schweregrad der
Erkrankung
- Prophylaxe von Candida-
Infektionen bei
abwehrgeschwächten
Patienten
Dosis: 3 bis 12 mg/kg
1-mal täglich
Abhängig von Schweregrad und
Dauer der vorliegenden
Neutropenie (siehe Dosierung bei
Erwachsenen)
Jugendliche (im Alter von 12 bis 17 Jahren):
Der verordnende Arzt muss abhängig vom Körpergewicht und der pubertären Entwicklung beurteilen,
welche Dosierung (die Dosierung für Erwachsene oder die Dosierung für Kinder) geeignet ist. Die
klinischen Daten zeigen, dass Kinder eine höhere Fluconazol-Clearance aufweisen als Erwachsene. Eine
Dosis von 100, 200 und 400 mg bei Erwachsenen entspricht bei Kindern einer Dosis von 3, 6 und
12 mg/kg, um eine vergleichbare systemische Exposition zu erreichen.
Termingerechte Neugeborene (0 bis 27 Tage):
Neugeborene scheiden Fluconazol langsam aus.
Es liegen nur wenige pharmakokinetische Daten vor, die diese Dosierungen bei Neugeborenen
unterstützen (siehe Abschnitt 5.2).
Altersgruppe
Dosierung
Empfehlungen
Neugeborene (0 bis
14 Tage)
Verabreichung der mg/kg-
Dosis für Säuglinge,
Eine Höchstdosis von 12 mg/kg alle
72 Stunden sollte nicht überschritten
werden
Kleinkinder und Kinder alle
72 Stunden
Neugeborene (15
bis 27 Tage)
Verabreichung der mg/kg-
Dosis für Säuglinge,
Kleinkinder und Kinder alle
48 Stunden
Eine Höchstdosis von 12 mg/kg alle
48 Stunden sollte nicht überschritten
werden
Art der Anwendung
Abhängig vom klinischen Zustand des Patienten kann Diflucan entweder oral (Kapseln, Pulver zur
Herstellung einer Suspension zum Einnehmen und Sirup) oder als intravenöse Infusion
(Infusionslösung) verabreicht werden. Bei einem Wechsel von der intravenösen zur oralen
Verabreichung und umgekehrt ist keine Änderung der Tagesdosis erforderlich.
Der Arzt sollte die gemäß Alter, Gewicht und Dosis am besten geeignete Darreichungsform und
Stärke verordnen. Die Darreichungsform als Kapseln eignet sich nicht für die Verwendung bei
Säuglingen und Kleinkindern. Flüssige Darreichungsformen von Fluconazol zur Einnahme stehen zur
Verfügung, die sich besser für die Verwendung bei dieser Population eignen.
Die intravenöse Infusion sollte mit einer Infusionsgeschwindigkeit von nicht mehr als 10 ml/Minute
erfolgen. Diflucan ist in 9 mg/ml (0,9%) Natriumchlorid-Infusionslösung formuliert und jeweils
200 mg (100-ml-Flasche) enthalten 15 mmol Na
und 15 mmol Cl
. Da Diflucan als verdünnte
Natriumchloridlösung erhältlich ist, muss bei Patienten, bei denen die Natrium- und Flüssigkeitszufuhr
begrenzt werden muss, die Geschwindigkeit der Flüssigkeitsverabreichung beachtet werden.
Hinweise zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung siehe Abschnitt 6.6.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, verwandte Azolderivate oder einen der in Abschnitt 6.1
genannten sonstigen Bestandteile.
Auf Grundlage der Ergebnisse einer Wechselwirkungsstudie mit Mehrfachgabe ist die gleichzeitige
Verabreichung mit Terfenadin kontraindiziert, wenn der Patient wiederholte Diflucan-Dosen in Höhe
von 400 mg oder mehr pro Tag erhält. Ebenso ist bei mit Fluconazol behandelten Patienten die
gleichzeitige Verabreichung anderer Arzneimittel kontraindiziert, die bekanntermaßen das QT-Intervall
verlängern und über das Cytochrom(CYP)-P450-Isoenzym 3A4 metabolisiert werden, wie z. B.
Cisaprid, Astemizol, Pimozid, Chinidin und Erythromycin (siehe auch Abschnitte 4.4 und 4.5).
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Tinea capitis
Fluconazol wurde zur Behandlung einer Tinea capitis bei Kindern untersucht. Es zeigte sich keine
Überlegenheit gegenüber Griseofulvin und die Gesamterfolgrate lag unter 20%. Daher sollte Diflucan
nicht bei Tinea capitis angewendet werden.
Kryptokokkose
Die Nachweise zur Wirksamkeit von Fluconazol bei der Behandlung von Kryptokokkosen an anderen
Lokalitäten (z. B. pulmonale oder kutane Kryptokokkosen) sind begrenzt, so dass keine
Dosierungsangaben gemacht werden können.
Tiefe endemische Mykosen
Die Nachweise zur Wirksamkeit von Fluconazol bei der Behandlung von anderen endemischen
Mykosen, wie z. B. Parakokzidioidomykose, lymphokutane Sporotrichose und Histoplasmose sind
begrenzt, so dass keine Dosierungsangaben gemacht werden können.
Nieren
Diflucan muss bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung mit Vorsicht angewendet werden (siehe
Abschnitt 4.2).
Nebenniereninsuffizienz
Ketoconazol kann bekanntermaßen eine Nebenniereninsuffizienz auslösen und dies könnte, obwohl
selten beobachtet, auch für Fluconazol gelten.
Nebenniereninsuffizienz in Zusammenhang mit einer gleichzeitigen Behandlung mit Prednison siehe
Abschnitt 4.5 „Einfluss von Fluconazol auf andere Arzneimittel“.
Leber und Gallenwege
Diflucan muss bei Patienten mit Leberfunktionsstörung mit Vorsicht angewendet werden.
In seltenen Fällen war die Anwendung von Diflucan mit einer schwerwiegenden Hepatotoxizität
verbunden, die in einigen Fällen zum Tod führte. Hiervon waren insbesondere Patienten mit schweren
Grunderkrankungen betroffen. In den Fällen einer durch Fluconazol ausgelösten Hepatotoxizität ließ sich
kein Zusammenhang mit der Tagesdosis, der Behandlungsdauer sowie Alter und Geschlecht des
Patienten herstellen. Die Hepatotoxizität war in der Regel nach Absetzen von Fluconazol reversibel.
Patienten, bei denen während der Behandlung mit Fluconazol eine Abweichung der Leberwerte
auftritt, müssen engmaschig auf das Auftreten einer schwereren Leberschädigung überwacht werden.
Die Patienten sollten auf mögliche Symptome einer schwerwiegenden Leberschädigung hingewiesen
werden (ausgeprägte Asthenie, Anorexie, anhaltende Übelkeit, Erbrechen und Ikterus). Die
Behandlung mit Fluconazol sollte sofort abgebrochen werden und der Patient sollte einen Arzt
aufsuchen.
Herz-Kreislauf-System
Einige Azole einschließlich Fluconazol gingen mit einer Verlängerung des QT-Intervalls im EKG
einher. Die QT-Verlängerung durch Fluconazol erfolgt über die unmittelbare Hemmung des
gleichrichtenden Kaliumkanals (I
). Die QT-Verlängerung durch andere Arzneimittel (z. B.
Amiodaron) kann durch die Hemmung von Cytochrome P450 (CYP) 3A4 verstärkt werden. Im
Rahmen der Post-Marketing-Überwachung wurde in sehr seltenen Fällen bei mit Diflucan behandelten
Patienten über eine Verlängerung des QT-Intervalls und Torsade de pointes berichtet. Diese Berichte
betrafen unter anderem schwerkranke Patienten mit vielfältigen verzerrenden Risikofaktoren wie
strukturellen Herzerkrankungen, Elektrolytanomalien und Begleitmedikationen, die ebenfalls
ursächlich gewesen sein könnten. Bei Patienten mit Hypokaliämie und Herzinsuffizienz im
fortgeschrittenen Stadium besteht ein erhöhtes Risiko für lebensbedrohliche ventrikuläre Arrhythmien
und Torsade de pointes.
Diflucan muss bei Patienten mit potenziell proarrhythmischen Störungen mit Vorsicht angewendet
werden.
Die gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall
verlängern und über das Cytochrom P450 (CYP) 3A4 metabolisiert werden, ist kontraindiziert (siehe
Abschnitte 4.3 und 4.5).
Halofantrin
Es wurde gezeigt, dass Halofantrin in der empfohlenen therapeutischen Dosis das QT
-Intervall
verlängert und ein CYP3A4-Substrat ist. Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Halofantrin
wird daher nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Dermatologische Reaktionen
In seltenen Fällen entwickelten Patienten unter einer Fluconazol-Behandlung exfoliative Hautreaktionen
wie das Stevens-Johnson-Syndrom und die toxische epidermale Nekrolyse. AIDS-Patienten neigen bei
vielen Arzneimitteln eher zur Ausbildung schwerer Hautreaktionen. Wenn sich bei einem Patienten, der
wegen einer oberflächlichen Pilzinfektion behandelt wird, ein auf Fluconazol zurückgeführter
Hautausschlag entwickelt, sollte die Behandlung mit diesem Arzneimittel abgebrochen werden.
Patienten mit invasiven/systemischen Pilzinfektionen, bei denen es zu einem Hautausschlag kommt,
müssen sorgfältig beobachtet werden und Fluconazol sollte abgesetzt werden, sobald Blasen auftreten
oder sich ein Erythema multiforme entwickelt.
Überempfindlichkeit
In seltenen Fällen wurde eine Anaphylaxie beschrieben (siehe Abschnitt 4.3).
Cytochrom P450
Fluconazol ist ein mäßiger CYP2C9- und CYP3A4-Inhibitor. Darüber hinaus ist Fluconazol ein starker
Inhibitor von CYP2C19. Mit Diflucan behandelte Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die
eine enge therapeutische Breite aufweisen und über CYP2C9, CYP2C19 oder CYP3A4 metabolisiert
werden, müssen überwacht werden (siehe Abschnitt 4.5).
Terfenadin
Patienten, die gleichzeitig Fluconazol in Dosen von weniger als 400 mg/Tag und Terfenadin erhalten,
müssen engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5).
Sonstige Bestandteile
Dieses Arzneimittel enthält 88,5 mg Natrium pro 25 ml, entsprechend 4,4 % der von der WHO für
einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
Die maximale Tagesdosis dieses Arzneimittels entspricht 71 % der von der WHO für einen
Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme.
Diflucan 2 mg/ml Infusionslösung ist reich an Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Patienten, die
eine kochsalzarme (natriumarme) Diät einhalten sollen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung der folgenden Arzneimittel ist kontraindiziert:
Cisaprid: Bei Patienten, die gleichzeitig Fluconazol und Cisaprid erhielten, wurden kardiale Ereignisse
einschließlich Torsade de pointes beschrieben. In einer kontrollierten Studie, in der 1-mal täglich
200 mg Fluconazol zusammen mit 4-mal täglich 20 mg Cisaprid verabreicht wurde, kam es zu einem
signifikanten Anstieg der Cisaprid-Plasmakonzentration und zu einer Verlängerung des QT
-Intervalls.
Die gleichzeitige Behandlung mit Cisaprid und Fluconazol ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Terfenadin: Da bei Patienten, die Azol-Antimykotika in Verbindung mit Terfenadin erhielten,
sekundär zu einer QT
-Verlängerung schwerwiegende Herzrhythmusstörungen auftraten, wurden
Wechselwirkungsstudien durchgeführt. In einer Studie kam es unter 200 mg Fluconazol pro Tag nicht
zu einer Verlängerung des QT
-Intervalls. In einer anderen Studie, in der Fluconazol in Dosen von
400 mg und 800 mg pro Tag verabreicht wurde, bewirkte Fluconazol in einer Dosis von 400 mg pro
Tag und darüber bei gemeinsamer Verabreichung einen signifikanten Anstieg der Terfenadin-
Plasmakonzentration. Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol in Tagesdosen von 400 mg oder darüber
und Terfenadin ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Bei gleichzeitiger Gabe von Fluconazol in
Dosen unter 400 mg pro Tag mit Terfenadin muss die Behandlung engmaschig überwacht werden.
Astemizol: Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Astemizol kann die Clearance von Astemizol
verringern. Die daraus resultierende erhöhte Astemizol-Plasmakonzentration kann zu einer
Verlängerung des QT-Intervalls und in seltenen Fällen zu Torsade de pointes führen. Die gleichzeitige
Anwendung von Astemizol und Fluconazol ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Pimozid: Auch wenn dies weder in vitro noch in vivo untersucht wurde, könnte die gleichzeitige Gabe
von Fluconazol mit Pimozid zu einer Hemmung des Pimozid-Metabolismus führen. Erhöhte Pimozid-
Plasmakonzentrationen können zu einer Verlängerung des QT-Intervalls und in seltenen Fällen zu
Torsade de pointes führen. Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Pimozid ist
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Chinidin: Auch wenn dies weder in vitro noch in vivo untersucht wurde, könnte die gleichzeitige Gabe
von Fluconazol mit Chinidin zu einer Hemmung des Chinidin-Metabolismus führen. Die Anwendung
von Chinidin war mit einer Verlängerung des QT-Intervalls und in seltenen Fällen mit Torsade de
pointes verbunden. Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Chinidin ist kontraindiziert
(siehe Abschnitt 4.3).
Erythromycin: Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Erythromycin kann das Risiko einer
Kardiotoxizität (verlängertes QT-Intervall, Torsade de pointes) und damit eines plötzlichen Herztods
erhöhen. Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Erythromycin ist kontraindiziert (siehe Abschnitt
4.3).
Die gleichzeitige Anwendung der folgenden Arzneimittel wird nicht empfohlen:
Halofantrin: Fluconazol kann über eine hemmende Wirkung auf CYP3A4 die Plasmakonzentration von
Halofantrin erhöhen. Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Halofantrin kann das Risiko einer
Kardiotoxizität (verlängertes QT-Intervall, Torsade de pointes) und damit eines plötzlichen Herztods
erhöhen. Diese Kombination sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4).
Bei gleichzeitiger Anwendung ist Vorsicht geboten:
Amiodaron: Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Amiodaron könnte zu einer vermehrten QT-
Verlängerung führen. Wenn eine gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Amiodaron
erforderlich ist, ist Vorsicht geboten, insbesondere bei Fluconazol in hoher Dosierung (800 mg).
Bei gleichzeitiger Anwendung der folgenden anderen Arzneimittel ist Vorsicht geboten und eine
Dosisanpassung erforderlich:
Einfluss anderer Arzneimittel auf Fluconazol
Rifampicin: Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Rifampicin führte zu einer Verringerung der
Fluconazol-AUC um 25% und zu einer Verkürzung der Halbwertszeit von Fluconazol um 20%. Daher
ist bei Patienten, die gleichzeitig Rifampicin erhalten, eine Dosiserhöhung von Fluconazol in Betracht zu
ziehen.
Wechselwirkungsstudien haben gezeigt, dass die gleichzeitige Verabreichung von oralem Fluconazol mit
Nahrung, Cimetidin, Antazida oder nach Ganzkörperbestrahlung im Rahmen einer
Knochenmarktransplantation die Resorption von Fluconazol nicht in klinisch relevanter Weise
beeinträchtigt.
Hydrochlorothiazid: In einer pharmakokinetischen Wechselwirkungsstudie an gesunden Probanden,
die Fluconazol erhielten, erhöhte die gleichzeitige Mehrfachgabe von Hydrochlorothiazid die
Plasmakonzentration von Fluconazol um 40%. Ein Effekt dieser Größenordnung sollte keine
Änderung des Fluconazol-Dosierungsschemas bei Patienten, die gleichzeitig Diuretika erhalten,
erforderlich machen.
Einfluss von Fluconazol auf andere Arzneimittel
Fluconazol ist ein mäßiger Inhibitor der Cytochrom(CYP)-450-Isoenzyme 2C9 und 3A4. Darüber hinaus
ist Fluconazol ein starker Inhibitor des Isoenzyms CYP2C19. Zusätzlich zu den weiter unten
beschriebenen beobachteten/dokumentierten Wechselwirkungen besteht ein Risiko für erhöhte
Plasmakonzentrationen anderer über CYP2C9, CYP2C19 und CYP3A4 metabolisierter Wirkstoffe,
wenn diese gemeinsam mit Fluconazol verabreicht werden. Daher ist bei derartigen Kombinationen
Vorsicht geboten und die Patienten sollten sorgfältig überwacht werden. Aufgrund der langen
Halbwertszeit von Fluconazol hält die enzymhemmende Wirkung von Fluconazol noch 4 bis 5 Tage
nach Beendigung der Behandlung an (siehe Abschnitt 4.3).
Alfentanil: Bei gesunden Probanden erhöhte sich bei gleichzeitiger Gabe von 400 mg Fluconazol und 20
μg/kg intravenösem Alfentanil die AUC
von Alfentanil, vermutlich durch eine CYP3A4-Hemmung,
um das 2-Fache. Gegebenenfalls ist eine Dosisanpassung von Alfentanil erforderlich.
Amitriptylin, Nortriptylin: Fluconazol verstärkt die Wirkung von Amitriptylin und Nortriptylin. Zu
Beginn einer Kombinationstherapie und nach 1 Woche können die 5-Nortriptylin- und/oder S-
Amitriptylin-Konzentrationen bestimmt werden. Falls erforderlich sollte die Dosis von
Amitriptylin/Nortriptylin angepasst werden.
Amphotericin B: Die gleichzeitige Verabreichung von Fluconazol und Amphotericin B hatte bei
infizierten normalen und immunsupprimierten Mäusen folgende Wirkungen: Einen kleinen additiven
antimykotischen Effekt auf systemische Infektionen mit C. albicans, keine Wechselwirkungen bei
intrakraniellen Infektionen mit Cryptococcus neoformans und einen Antagonismus der beiden
Wirkstoffe bei systemischen Infektionen mit Aspergillus fumigatus. Die klinische Bedeutung der
Ergebnisse dieser Untersuchungen ist nicht bekannt.
Antikoagulantien: Nach der Markteinführung wurden, wie auch unter anderen Azol-Antimykotika, bei
gleichzeitig mit Fluconazol und Warfarin behandelten Patienten Blutungsereignisse (Blutergüsse,
Nasenbluten, gastrointestinale Blutungen, Hämaturie und Meläna) beobachtet, die in Verbindung mit
einer verlängerten Prothrombinzeit standen. Unter der gleichzeitigen Behandlung mit Fluconazol und
Warfarin war die Prothrombinzeit, vermutlich über eine Hemmung des Warfarin-Metabolismus durch
CYP2C9, bis zum 2-Fachen verlängert. Bei Patienten, die Antikoagulantien vom Cumarin- oder
Indandion-Typ zusammen mit Fuconazol erhalten, muss die Prothrombinzeit sorgfältig überwacht
werden. Gegebenenfalls ist eine Dosisanpassung des Antikoagulans notwendig.
Benzodiazepine (kurzwirksam) , z. B. Midazolam, Triazolam: Nach oraler Anwendung von Midazolam
führte Fluconazol zu einem deutlichen Anstieg der Serumkonzentration und psychomotorischen
Wirkung von Midazolam. Die gleichzeitige orale Einnahme von 200 mg Fluconazol und 7,5 mg
Midazolam erhöhte die AUC und die Halbwertszeit von Midazolam um das 3,7- bzw 2,2-Fache. Die
gleichzeitige tägliche Gabe von 200 mg Fluconazol und 0,25 mg Triazolam oral erhöhte die AUC und
die Halbwertszeit von Triazolam um das 4,4- bzw. 2,3-Fache. Unter gleichzeitiger Behandlung mit
Fluconazol wurde eine Potenzierung und Verlängerung der Wirkung von Triazolam beobachtet. Wenn
bei einem mit Fluconazol behandelten Patienten die gleichzeitige Anwendung von Benzodiazepinen
erforderlich ist, ist eine Verringerung der Benzodiazepin-Dosis in Betracht zu ziehen und der Patient
entsprechend zu überwachen.
Carbamazepin: Fluconazol hemmt den Metabolismus von Carbamazepin und es wurde ein Anstieg der
Carbamazepin-Serumkonzentration um 30% beobachtet. Es kann zu einer Carbamazepin-Toxizität
kommen. Abhängig von den gemessenen Konzentrationen bzw. Auswirkungen kann eine
Dosisanpassung von Carbamazepin erforderlich sein.
Calciumkanalblocker: Bestimmte Calciumkanalblocker (Nifedipin, Isradipin, Amlodipin, Verapamil
und Felodipin) werden durch CYP3A4 metabolisiert. Fluconazol kann die systemische Exposition von
Calciumkanalblockern erhöhen. Eine engmaschige Überwachung auf Nebenwirkungen wird empfohlen.
Celecoxib: Unter der gleichzeitigen Gabe von Fluconazol (200 mg pro Tag) und Celecoxib (200 mg)
kam es zu einem Anstieg der maximalen Plasmakonzentration von Celecoxib um 68% und der AUC um
134%. Bei gemeinsamer Verabreichung mit Fluconazol ist möglicherweise die Hälfte der Celecoxib-
Dosis ausreichend.
Cyclophosphamid: Die gemeinsame Verabreichung von Cyclophosphamid und Fluconazol hat erhöhte
Bilirubin- und Kreatinin-Serumkonzentrationen zur Folge. Bei Anwendung dieser Kombination müssen
die Risiken erhöhter Bilirubin- und Kreatinin-Serumkonzentrationen verstärkt beachtet werden.
Fentanyl: Es wurde ein Fall einer Fentanyl-Intoxikation aufgrund einer möglichen Fentanyl-Fluconazol-
Wechselwirkung mit tödlichem Ausgang beschrieben. Darüber hinaus wurde bei gesunden Probanden
gezeigt, dass Fluconazol die Elimination von Fentanyl signifikant verzögerte. Erhöhte Fentanyl-
Konzentrationen können zu einer Atemdepression führen. Die Patienten sollten im Hinblick auf eine
Atemdepression engmaschig überwacht werden. Eine Dosisanpassung des Fentanyl kann notwendig
werden.
HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren: Bei gleichzeitiger Gabe von Fluconazol und HMG-CoA-
Reduktase-Inhibitoren, die über CYP3A4 (wie Atorvastatin und Simvastatin) oder CYP2C9 (wie
Fluvastatin) metabolisiert werden, ist das Myopathie- und Rhabdomyolyse-Risiko erhöht. Wenn die
gleichzeitige Anwendung als notwendig erachtet wird, müssen die Patienten auf Symptome einer
Myopathie und Rhabdomyolyse beobachtet und die Kreatinkinase-Konzentrationen überwacht
werden. Die Behandlung mit dem HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor sollte bei einem deutlichen Anstieg
der Kreatinkinase-Konzentrationen oder bei Nachweis oder Verdacht auf eine Myopathie oder
Rhabdomyolyse abgebrochen werden.
Ibrutinib: Mäßige Inhibitoren von CYP3A4, wie z. B. Fluconazol, steigern die Ibrutinib-
Plasmakonzentrationen und können das Toxizitätsrisiko erhöhen. Wenn die Kombination
unvermeidbar ist, ist die Ibrutinib-Dosis auf 280mg einmal täglich (2 Kapseln) für die
Verwendungsdauer des Inhibitors zu reduzieren und eine engmaschige klinische Überwachung zu
gewährleisten.
Ivacaftor: Die gleichzeitige Gabe von Ivacaftor, einem CFTR (cystic fibrosis transmembrane
conductance regulator)-Wirkungsverstärker, erhöht die Ivacaftor-Exposition 3-fach und
Hydroxymethyl-Ivacaftor(M1)-Exposition 1,9-fach. Eine Verringerung der Ivacaftor-Dosis auf
150 mg einmal täglich wird bei Patienten empfohlen, die mäßige CYP3A4-Hemmer wie Fluconazol
und Erythromycin begleitend einnehmen.
Olaparib: Mäßige Inhibitoren von CYP3A4, wie z. B. Fluconazol, erhöhen die Olaparib-
Plasmakonzentrationen; die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen. Wenn die Kombination
unvermeidbar ist, ist die Olaparib-Dosis auf 200 mg 2-mal täglich zu begrenzen.
Immunsuppressoren (z. B. Ciclosporin, Everolimus, Sirolimus und Tacrolimus)
Ciclosporin: Fluconazol bewirkt einen signifikanten Anstieg der Konzentration und AUC von
Ciclosporin. Bei gleichzeitiger Behandlung mit täglich 200 mg Fluconazol und 2,7 mg/kg Ciclosporin
zeigte sich eine Erhöhung der AUC von Ciclosporin um das 1,8-Fache. Diese Kombination kann
angewendet werden, wenn die Ciclosporin-Dosis abhängig von der Ciclosporin-Konzentration reduziert
wird.
Everolimus: Obwohl dies weder in vivo noch in vitro untersucht wurde, kann Fluconazol die
Serumkonzentration von Everolimus durch eine CYP3A4-Hemmung erhöhen.
Sirolimus: Fluconazol erhöht wahrscheinlich durch eine Hemmung des Metabolismus von Sirolimus
über CYP3A4 und P-Glykoprotein die Plasmakonzentration von Sirolimus. Diese Kombination kann
angewendet werden, wenn die Dosis von Sirolimus entsprechend der Wirkung/gemessenen
Konzentration angepasst wird.
Tacrolimus: Fluconazol kann durch Hemmung des intestinalen Tacrolimus-Metabolismus über CYP3A4
die Serumkonzentration von oral verabreichtem Tacrolimus bis zu 5-fach erhöhen. Bei intravenöser
Gabe von Tacrolimus wurden keine signifikanten pharmakokinetischen Änderungen beobachtet. Erhöhte
Tacrolimus-Serumspiegel waren mit einer Nephrotoxizität verbunden. Die Dosierung von oral
verabreichtem Tacrolimus sollte abhängig von der Tacrolimus-Konzentration reduziert werden.
Losartan: Fluconazol hemmt den Metabolismus von Losartan in seinen aktiven Metaboliten (E-3174),
der für den Großteil der Angiotensin-II-Rezeptor-antagonisierenden Wirkung einer Behandlung mit
Losartan verantwortlich ist. Der Blutdruck der Patienten sollte kontinuierlich überwacht werden.
Methadon: Fluconazol kann die Serumkonzentration von Methadon erhöhen. Gegebenenfalls ist eine
Dosisanpassung von Methadon erforderlich.