Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Information für Patientinnen und Patienten
Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden.
Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere
Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen
das Arzneimittel schaden.
Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.
Diflucan®, Kapseln
Pfizer AG
Was ist Diflucan und wann wird es angewendet?
Diflucan ist ein Antimykotikum (Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen) und enthält als Wirkstoff
Fluconazol, eine Triazol-Verbindung.
Diflucan darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin zur Behandlung und Vorbeugung von
gewissen Pilzinfektionen angewendet werden.
Was sollte dazu beachtet werden?
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zur Behandlung Ihrer gegenwärtigen
Krankheit verschrieben. Es darf nicht zur Behandlung anderer Krankheiten oder anderer Personen
verwendet werden.
Diflucan ist nicht gegen alle Pilze, welche Pilzerkrankungen verursachen, anwendbar. Um langwierige
Komplikationen zu vermeiden, die durch die Anwendung eines falsch gewählten oder nicht richtig
dosierten Mittels gegen Pilze hervorgerufen werden können, dürfen Sie Diflucan (auch bei späteren
Pilzerkrankungen) nur nach ärztlicher Verordnung anwenden.
Wann darf Diflucan nicht eingenommen / angewendet werden?
Diflucan darf nicht angewendet werden,
·wenn Überempfindlichkeitsreaktionen auf Fluconazol, auf andere Inhaltsstoffe von Diflucan oder auf
verwandte antimykotische Azol- oder Triazol-Präparate (gegen Pilze gerichtete Medikamente) bei
früheren Behandlungen aufgetreten sind.
·wenn Sie Amiodaron oder Chinidin einnehmen (Arzneimittel zur Behandlung von
Herzrhythmusstörungen).
·wenn Sie Erythromycin einnehmen (Antibiotikum zur Behandlung von Infektionen).
·wenn Sie Sertindol einnehmen (Arzneimittel zur Behandlung von Schizophrenien).
Wann ist bei der Einnahme von Diflucan Vorsicht geboten?
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie Arzneimittel mit einem der folgenden
Wirkstoffe anwenden, da besondere Vorsichtsmassnahmen und/oder Dosisanpassungen notwendig
werden können, um sicherzustellen, dass diese Arzneimittel oder Diflucan die gewünschte Wirkung
haben:
·Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen, wie z.B. Celecoxib, Flurbiprofen, Ibuprofen,
Naproxen, Lornoxicam, Diclofenac, Kortikosteroide (wie z.B. Prednison), Fentanyl, Oxycodon.
·Arzneimittel gegen Migräne (sogenannte Ergotalkaloide), wie z.B. Dihydroergotamin.
·Arzneimittel zur Behandlung von rheumatoider Arthritis, wie z.B. Tofacitinib.
·Arzneimittel gegen Magenschleimhautentzündungen und Magenübersäuerung
(Protonenpumpenhemmer), wie z.B. Omeprazol, Lansoprazol, Pantoprazol.
·Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck und Herzerkrankungen, wie z.B. Calciumantagonisten
(Nifedipin, Isradipin, Amlodipin, Felodipin), Losartan, Hydrochlorthiazid, Ivabradin, Ranolazin.
·Arzneimittel gegen erhöhte Blutfettwerte (Cholesterinsenker), wie z.B. Simvastatin, Atorvastatin,
Fluvastatin.
·Arzneimittel zur Blutverdünnung (Antikoagulation, Thrombozytenaggregationshemmer), wie z.B.
Acenocoumarol, Clopidogrel.
·Arzneimittel gegen Zuckerkrankheit (Antidiabetika), wie z.B. Sulfonylharnstoffe (Glibenclamid,
Gliclazid, Glimepirid).
·Arzneimittel gegen Depressionen, wie z.B. Amitriptylin, Nortriptylin, Citalopram.
·Arzneimittel gegen Schlafstörungen, wie z.B. Benzodiazepine (Midazolam, Triazolam), Zopiclon.
·Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen, Epilepsie, wie z.B. Carbamazepin, Phenytoin,
Diphenylhydantoin, Phenobarbital, Valproat.
·Arzneimittel gegen Asthma, wie z.B. Theophyllin.
·Arzneimittel zur Behandlung von Zystischer Fibrose, wie z.B. Ivacaftor.
·Arzneimittel zur Behandlung von Lungen-Bluthochdruck (sogenannte pulmonal-arterielle Hypertonie),
einer speziellen Erkrankung der Lungengefässe, wie z.B. Bosentan.
·Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen, wie z.B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil,
Avanafil.
·Arzneimittel gegen Pilzinfektionen, wie z.B. Amphotericin B, Voriconazol, Isavuconazol.
·Arzneimittel in der HIV-Therapie, wie z.B. Atazanavir, Darunavir, Tipranavir, Zidovudin, Nevirapin.
·Arzneimittel gegen Tuberkulose, wie z.B. Rifabutin, Rifampicin.
·Arzneimittel in der Krebstherapie (Onkologika), wie z.B. Aprepitant, Cyclophosphamid, Bortezomib,
Enzalutamid, Gefitinib, Ibrutinib, Mitotan, Olaparib, Venetoclax, Vincristin, Vinblastin.
·Arzneimittel zur Behandlung von Transplantationspatienten, wie z.B. Ciclosporin, Sirolimus,
Tacrolimus, Everolimus.
·Arzneimittel gegen Heroinabhängigkeit, wie z.B. Methadon.
Falls während der Behandlung mit Diflucan Symptome wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen,
Müdigkeit, Bauchschmerzen oder dunkler Urin auftreten, sollten Sie dies Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin
sofort mitteilen. Eine umgehende Information Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin über diese Symptome ist
sehr wichtig, da möglicherweise Leberprobleme mit schwerwiegendem Verlauf auftreten können.
Während der Behandlung wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin regelmässig die Leberwerte im Blut
überprüfen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin unverzüglich beim Auftreten von Hautausschlägen. Sie
könnten allergisch auf den Wirkstoff von Diflucan reagieren. In seltenen Fällen können zudem
schwerwiegende Haut- und Schleimhautentzündungen auftreten mit Rötung, Geschwür-/Blasenbildung
und grossflächiger Abschälung der Haut oftmals begleitet von hohem Fieber und grippeartigen
Symptomen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, DRESS-Syndrom).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie an Leber- oder Nierenfunktionsstörungen leiden.
Ein schlecht eingestellter Blutzucker, erhöhter Blutdruck oder die Einnahme bestimmter Medikamente
können die Funktion Ihrer Niere ebenfalls beeinflussen. Informieren Sie Ihren Arzt oder ihre Ärztin,
damit gegebenenfalls eine Dosisanpassung Ihrer Medikamente vorgenommen werden kann.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie Verhütungsmittel («die Pille») einnehmen. Wenn
Sie gleichzeitig Diflucan und Verhütungsmittel einnehmen, kann Ihre Abbruchblutung verzögert
auftreten.
Vor Beginn der Therapie sollte eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Wenn Sie im
gebärfähigen Alter sind, sollten Sie daher während der Therapie sowie bis 8 Tage nach der letzten
Einnahme eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.
Wenn Sie nach der Einnahme dieses Arzneimittels schwanger werden, kontaktieren Sie Ihren Arzt oder
Ihre Ärztin.
Während der Behandlung mit Diflucan wird von der Einnahme von Johanniskraut-Extrakten
(Hypericum perforatum), pflanzlichen Produkten, die bei gedrückter Stimmung und depressiven
Symptomen eingesetzt werden, abgeraten, weil die gleichzeitige Einnahme von Johanniskraut-Extrakten
zu einem Verlust der antimykotischen Wirkung von Diflucan führen könnte.
Diflucan Kapseln enthalten Lactose. Bitte nehmen Sie es erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder
Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter Unverträglichkeit gegenüber Lactose leiden.
Beim Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen oder Werkzeuge sollte beachtet werden,
dass gelegentlich Schwindel oder Krampfanfälle auftreten können.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen!
Darf Diflucan während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Die Anwendung von Diflucan während der Schwangerschaft sollte vermieden werden. Vor Beginn der
Therapie sollte eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. (zur Anwendung bei Frauen im
gebärfähigen Alter siehe «Wann ist bei der Einnahme von Diflucan Vorsicht geboten?»). Wenn Sie
schwanger sind oder es werden möchten, darf Diflucan nur auf ausdrückliche Verschreibung des Arztes
oder der Ärztin eingenommen werden.
Stillende Mütter sollen Diflucan nicht oder nur auf ausdrückliche Verschreibung des Arztes oder der
Ärztin einnehmen.
Wie verwenden Sie Diflucan?
Da verschiedene Pilze unterschiedliche Pilzinfektionen verursachen, welche verschieden auf die
Behandlung reagieren, weichen die Behandlungspläne stark voneinander ab. Folgen Sie deshalb immer
genau dem von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschriebenen Behandlungsplan.
Die folgende Tabelle gibt die empfohlenen Dosen des Arzneimittels bei verschiedenen Arten von
Infektionen an:
Erwachsene
Erkrankung
Dosis
Behandlung von Pilzinfektionen der Mund-
und Rachenschleimhaut und
Zahnfleischentzündungen
Am 1. Tag: 200-400 mg
Folgetage: 100-200 mg einmal täglich
bis Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die Behandlung beendet.
Behandlung von Pilzinfektionen der
Speiseröhre
Am 1. Tag: 200-400 mg
Folgetage: 100-200 mg einmal täglich
bis Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die Behandlung beendet.
Behandlung innerlicher Pilzinfektionen, die
durch Candida verursacht sind
Am 1. Tag: 800 mg
Folgetage: 400 mg einmal täglich
bis Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die Behandlung beendet.
Vorbeugung von Infektionen durch Candida
bei Patienten mit anhaltender Abwehrschwäche
200-400 mg einmal täglich solange das Infektionsrisiko
besteht.
Vorbeugung von Rückfällen von
Candidapilzinfektionen der Schleimhaut
100-200 mg einmal täglich oder 200 mg dreimal
wöchentlich.
Candidapilzinfektion der Mundhöhle bei
Gebissträgern
50 mg einmal täglich über 14 Tage bei gleichzeitiger
Desinfektion des Gebisses.
Behandlung von Scheidenpilz
Einmalig 150 mg.
Verminderung von Rückfällen bei Scheidenpilz
150 mg jeden 3. Tag über insgesamt 3 Dosen (an Tag 1,
4 und 7) und anschließend einmal wöchentlich 150 mg
für 6 Monate.
Behandlung von sogenannten
Kryptokokkenmeningitis
Am 1. Tag: 400 mg
Folgetage: 200-400 mg einmal täglich
bis Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die Behandlung beendet.
Vorbeugung von Rückfällen von
Kryptokokkenmeningitis
200 mg einmal täglich
bis Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die Behandlung beendet.
Behandlung von Pilzinfektionen der Haut und
der Nägel
50 mg einmal täglich oder 150 mg einmal wöchentlich
über 2-4 Wochen (bei Fusspilz kann die
Behandlungsdauer bis zu 6 Wochen betragen).
Behandlung von Kleienpilzflechte
(medizinisch: Pityriasis versicolor)
300-400 mg einmal wöchentlich während 1-3 Wochen
oder 50 mg einmal täglich über 2-4 Wochen.
Jugendliche im Alter ab 12 Jahren
Wenden Sie die von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin verordnete Dosis an (dies kann entweder die Dosis für
Erwachsene oder die Dosis für Kinder sein).
Kinder
Diflucan Kapseln sind für die Anwendung bei Kindern nicht geeignet. Für Kinder müssen andere
Fluconazol-Präparate in geeigneter Form (orale Suspension oder Infusionslösung) verwendet werden.
Bei Kindern beträgt die Höchstdosis 400 mg pro Tag.
Die Dosierung wird auf der Grundlage des Körpergewichts des Kindes (in Kilogramm) berechnet und
erfolgt einmal täglich:
Erkrankung
Dosis
Schleimhautsoor und Racheninfektionen mit Candida
Am 1. Tag: 6 mg je kg
Körpergewicht
Folgetage: 3 mg je kg
Körpergewicht
Innere Pilzinfektionen durch Candida
6-12 mg je kg Körpergewicht.
Vorbeugung von Candidainfektionen bei abwehrgeschwächten
Patienten
3-12 mg je kg Körpergewicht.
Kryptokokkenmeningitis
6-12 mg je kg Körpergewicht.
Vorbeugung von Rückfällen von Kryptokokkenmeningitis
6 mg je kg Körpergewicht.
Die Kapseln sollen ganz geschluckt werden. Sie können die Kapseln zu den Mahlzeiten oder unabhängig
von den Mahlzeiten einnehmen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke
zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder
Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Diflucan haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Diflucan auftreten:
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Akut auftretender Hautausschlag
(Exanthem).
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schwindel, Gefühlsstörungen, Geschmacksstörungen,
Krampfanfälle, Verdauungsstörungen, Blähungen, Mundtrockenheit, Gelbsucht, Juckreiz, Nesselsucht,
verstärktes Schwitzen, Muskelschmerzen, Krankheitsgefühl, Kraftlosigkeit, Fieber.
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautrötungen, Hautausschlag, Juckreiz, Bläschenbildung,
Kurzatmigkeit und/oder geschwollenes Gesicht, Zittern (Tremor), Haarausfall.
Verschiedene schwerwiegende Haut- und Schleimhautentzündungen mit Rötung, Blasenbildung und
Abschälung oder Abschuppung der Haut, evtl. begleitet von Fieber und grippeartigen Symptomen (wie
sog. toxische epidermale Nekrolyse, exfoliative Dermatitis und Stevens Johnson Syndrom) oder gerötete
Schwellungen mit zahlreichen kleinen Pusteln (akute generalisierte exanthematöse Pustulosis).
Schwerer Hautausschlag, der von Fieber, Abgeschlagenheit, Lymphknotenschwellung und von
Auswirkungen u.a. auf Leber, Nieren oder Lunge (DRESS-Syndrom) begleitet sein kann.
Falls diese Symptome auftreten, ist der Arzt oder die Ärztin unverzüglich zu informieren.
Herzrhythmusstörungen.
Symptome einer Leberfunktionsstörung (unerklärliche extreme Müdigkeit, Gelbfärbung von Haut und
Augen (Gelbsucht), dunkler Urin, heller Stuhl, Fieber, Appetitmangel, Bauchschmerzen, Übelkeit,
Erbrechen oder Gewichtsverlust).
Falls solche Symptome auftreten, ist Ihr Arzt oder Ihre Ärztin unverzüglich zu informieren, da eine
Leberfunktionsstörung möglicherweise einen schwerwiegenden Verlauf nehmen kann.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin
oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Lagerungshinweis
Bei Raumtemperatur (15-25 °C), in der Originalverpackung und ausser Reichweite von Kindern
aufbewahren.
Weitere Hinweise
Nach Beendigung der Behandlung das Arzneimittel mit dem restlichen Inhalt Ihrem Arzt oder
Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin zum fachgerechten Entsorgen bringen.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Diflucan enthalten?
Wirkstoffe
1 Kapsel zu 50 mg enthält 50 mg Fluconazol.
1 Kapsel zu 150 mg enthält 150 mg Fluconazol.
1 Kapsel zu 200 mg enthält 200 mg Fluconazol.
Hilfsstoffe
Kapsel zu 50 mg: Lactose, Maisstärke, hochdisperses Siliciumdioxid, Natriumlaurylsulfat,
Magnesiumstearat, Gelatine, Titandioxid (E 171), Patentblau V (E 131).
Kapsel zu 150 mg: Lactose, Maisstärke, hochdisperses Siliciumdioxid, Natriumlaurylsulfat,
Magnesiumstearat, Gelatine, Titandioxid (E 171), Patentblau V (E 131).
Kapsel zu 200 mg: Lactose, Maisstärke, hochdisperses Siliciumdioxid, Natriumlaurylsulfat,
Magnesiumstearat, Gelatine, Titandioxid (E 171), Erythrosin (E 127) und Indigo (E 132).
Zulassungsnummer
49503 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Diflucan? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Diflucan 50 mg: Packungen zu 7 und 28 Kapseln.
Diflucan 150 mg: Packungen zu 1 und 4 Kapseln.
Diflucan 200 mg: Packungen zu 2 und 7 Kapseln.
Zulassungsinhaberin
Pfizer AG, Zürich.
Diese Packungsbeilage wurde im Mai 2021 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic)
geprüft.
PIL V017
Fachinformation
Diflucan® Kapseln
Pfizer PFE Switzerland GmbH
Zusammensetzung
Wirkstoff:
Fluconazolum.
Hilfsstoffe
Kapseln: Lactosum, Maydis amylum, Silica colloidalis anhydrica, Magnesii stearas, Natrii
laurilsulfas.
Kapselhülle
Diflucan 50 mg, 150 mg: Gelatina, Titanium dioxidum (E171), Color.: E131.
Diflucan 200 mg: Gelatina, Titanii dioxidum (E171), Color.: E127, E132.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Kapseln à 50 mg, 150 mg, 200 mg.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Candidosen der Schleimhäute. Diese schliessen den Befall des Oropharyngealtraktes und des
Oesophagus sowie die mukokutane und chronische orale atrophische Candidose ein (Reizung bei
Gebissträgern).
Patienten ohne Begleiterkrankungen sowie Patienten mit verminderter Immunitätslage können
behandelt werden.
Akute oder rezidivierende vaginale Candidose.
Prophylaxe von Candidainfektionen bei Patienten mit Malignomen, die für solche Infektionen als
Folge der zytotoxischen Chemotherapie oder Radiotherapie prädisponiert sind.
Dermatomykosen einschliesslich Tinea pedis, Tinea corporis, Tinea cruris, dermale
Candidainfektionen sowie Pityriasis versicolor.
Die Anwendung bei Nagelmykosen ist klinisch nicht belegt.
Candidämie.
Kryptokokken-Meningitis und Rezidiv-Prophylaxe einer Kryptokokken-Meningitis bei AIDS-
Patienten. Bei einem Teil der Patienten mit Kryptokokken-Meningitis wirkt Fluconazol mykologisch
langsamer als Amphotericin B oder die Kombination von Amphotericin B und Flucytosin. Die
Heilungsraten sind jedoch nicht signifikant unterschiedlich.
Diflucan kann auch angewendet werden bei anderen Kryptokokken-Infektionen (z.B. pulmonale,
kutane).
Patienten ohne Begleitkrankheiten, Patienten mit AIDS, Organtransplantationen und andere
Patienten mit Immunsuppression können ebenfalls mit Fluconazol behandelt werden.
Diflucan sollte bei Kindern und Jugendlichen nicht zur Behandlung der Tinea capitis angewendet
werden.
Dosierung/Anwendung
Die Tagesdosis von Fluconazol soll aufgrund der Art und des Schweregrades der Pilzinfektion
bestimmt werden. Die meisten Fälle einer vaginalen und oesophagealen Candidose sprechen auf eine
Einmaldosis-Behandlung an. Die Therapie derjenigen Infektionen, welche multiple Dosen erfordern,
soll solange fortgesetzt werden, bis die klinischen Parameter oder die Laboruntersuchungen zeigen,
dass die aktive Pilzinfektion abgeklungen ist. Eine zu kurze Behandlungszeit kann zu Rezidiven der
aktiven Infektion führen. AIDS-Patienten mit Kryptokokken-Meningitis oder rezidivierenden
oberflächlichen Schleimhaut-Candidosen benötigen in der Regel eine Dauertherapie, um Rezidiven
vorzubeugen.
Erwachsene
1.Oropharyngeale Candidiasis: 50–100 mg einmal täglich über 7-14 Tage.
Bei schwerer Immunschwäche kann die Behandlung ggf. über längere Zeit fortgesetzt werden.
2.Atrophische orale Candidiasis bei Gebissträgern: 50 mg einmal täglich über 14 Tage.
Gleichzeitig muss eine antiseptische Behandlung des Gebisses durchgeführt werden.
3.Andere Candida-Infektionen der Schleimhäute (ohne vaginale Candidiasis, s.u.): 50 mg pro Tag
über 14-30 Tage.
Bei oesophagealer Candidose kann alternativ eine Einmaldosis von 400 mg verabreicht werden.
4.Vaginale Candidiasis: 150 mg als Einzeldosis.
5.Prophylaxe von Candidainfektionen bei Patienten mit durch Chemo- oder Radiotherapie
induzierter Neutropenie: 200-400 mg einmal täglich.
Die Behandlung sollte einige Tage vor dem erwarteten Einsetzen der Neutropenie begonnen und
nach Erreichen einer Neutrophilen-Zahl von >1000/mm3 noch 7 Tage fortgeführt werden.
6.Prophylaxe einer oropharyngealen Candidiasis bei Chemotherapie-Patienten ohne schwere
Neutropenie: 400 mg einmal pro Woche.
7.Dermatomykosen (z.B. Tinea pedis, Tinea corporis, Tinea cruris) und Candidainfektionen der
Haut: 150 mg einmal pro Woche oder 50 mg einmal täglich über 2-4 Wochen.
Bei Tinea pedis kann eine Therapiedauer von bis zu 6 Wochen erforderlich sein.
8.Pityriasis versicolor: 300 mg einmal wöchentlich über 2 Wochen oder 50 mg einmal täglich über 2-
4 Wochen.
Bei einigen Patienten ist eine Einmalgabe von 300-400 mg ausreichend. In anderen Fällen kann bei
wöchentlichem Therapieschema eine dritte Dosis von 300 mg erforderlich sein.
9.Candidämie: 400 mg am ersten Tag, gefolgt von 200 mg/Tag an den folgenden Tagen. Die
Behandlungsdauer hängt vom klinischen Ansprechen ab. Bei unzureichendem Ansprechen kann die
Dosis auf 400 mg pro Tag erhöht werden.
10.Kryptokokken-Meningitis: 400 mg am ersten Tag, gefolgt von 200-400 mg/Tag an den folgenden
Tagen je nach Ansprechen des Patienten. Die Behandlungsdauer hängt vom klinischen und
mykologischen Ansprechen ab. Sie beträgt in der Regel 6-8 Wochen.
11.Rezidivprophylaxe der Kryptokokken-Meningitis bei AIDS-Patienten: Diese Patienten können
nach der Primärbehandlung Fluconazol in einer täglichen Dosis von 200 mg als suppressive Therapie
über einen unbeschränkten Zeitraum erhalten. Solange über die notwendige Therapiedauer keine
Erfahrungen vorliegen, wird eine unbefristete Behandlung empfohlen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Diflucan Kapseln sind nicht geeignet zur Dosierung bei Kindern.
Für Kinder müssen andere Fluconazol-Präparate mit geeigneter galenischer Form (orale Suspension
oder Infusionslösung) verwendet werden, um die Dosierung zu ermöglichen.
Kinder ab dem Alter von 4 Wochen und Jugendliche (siehe «Pharmakokinetik», Abschnitt «Kinetik
in speziellen Patientengruppen»)
Wie bei ähnlichen Infektionen von Erwachsenen hängt die Therapiedauer vom klinischen und
mykologischen Ansprechen ab. Fluconazol wird 1× täglich verabreicht.
Die Dosierung bei Kindern und Jugendlichen erfolgt in Abhängigkeit vom Körpergewicht (siehe
unten). Eine Maximaldosis von 400 mg pro Tag (entsprechend der höchsten Dosis bei Erwachsenen)
sollte dabei nicht überschritten werden.
Die empfohlene Fluconazol-Dosierung bei Candidainfektionen der Schleimhäute beträgt 2-3 mg/kg
pro Tag. Am ersten Tag kann eine Anfangsdosis von 4-6 mg/kg verabreicht werden, um die Steady-
State-Konzentrationen schneller zu erreichen.
Für die Behandlung der Candidämie und der Kryptokokken-Infektionen beträgt die empfohlene
tägliche Dosierung 6-12 mg/kg, abhängig vom Schweregrad der Erkrankung.
Bei immungeschwächten Patienten, welche aufgrund einer Chemotherapie- oder Radiotherapie-
induzierten Neutropenie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, beträgt die empfohlene Dosis zur
Prophylaxe einer Candidose je nach Schweregrad und erwarteter Dauer der Neutropenie 3-12 mg/kg
pro Tag.
Die Behandlung sollte einige Tage vor dem erwarteten Einsetzen der Neutropenie begonnen und
nach Erreichen einer Neutrophilen-Zahl von >1000/mm³ noch 7 Tage fortgeführt werden.
Neugeborene bis 4 Wochen
Neugeborene scheiden Fluconazol langsam aus. In den ersten 2 Lebenswochen soll die gleiche
mg/kg KG Dosierung wie bei älteren Kindern eingesetzt, aber nur alle 72 Stunden verabreicht
werden. Während der 3. und 4. Lebenswoche soll dieselbe Dosis alle 48 Stunden verabreicht werden.
Ältere Patienten
Falls die Nierenfunktion nicht eingeschränkt ist, ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Niereninsuffizienz
Fluconazol wird überwiegend unverändert im Urin ausgeschieden. Bei einer Einmaldosis ist keine
Dosierungsanpassung erforderlich.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten bei mehreren Diflucan Gaben eine
Anfangsdosierung zwischen 50 und 400 mg erhalten. Danach soll die tägliche Dosis (abhängig von
der Indikation) wie folgt angepasst werden.
Kreatinin-Clearance
(ml/min)
Prozent der empfohlenen Dosis
>50
100%
≤50 (ohne Dialyse)
Regelmässige Dialyse 100% nach jeder Dialyse
Wenn nur die Serum-Kreatininwerte (Ccr) bekannt sind, kann die Kreatinin-Clearance (Cl) mit der
folgenden Formel abgeschätzt werden:
Frauen: 0.85× obiger Wert
Pharmakokinetische Daten bei Kindern mit Niereninsuffizienz liegen nicht vor. Daher kann für diese
Population keine Dosierungsempfehlung gegeben werden.
Anwendung
Fluconazol kann sowohl oral als auch durch intravenöse Infusionen bis zu einer maximalen
Infusionsgeschwindigkeit von 10 ml/min. angewandt werden. Die Verabreichungsform hängt vom
klinischen Zustand des Patienten ab. Die Umstellung von einer intravenösen auf eine orale
Verabreichungsform, oder auch umgekehrt, bedingt keine Änderung der täglichen Dosis. Fluconazol
i.v. ist als 0,9% NaCl-Lösung erhältlich.
Kontraindikationen
·Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Fluconazol oder einen der Hilfsstoffe von Diflucan sowie
gegenüber anderen Azol-Verbindungen.
·Gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, welche über das Cytochrom P450-Isoenzyms
CYP3A4 metabolisiert werden und das QT-Intervall verlängern können, wie z.B. Astemizol,
Chinidin, Cisaprid, Pimozid oder Terfenadin (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
QT-Dauer
Einige Azole, einschliesslich Fluconazol, wurden mit einer Verlängerung des QT-Intervalls im EKG
in Verbindung gebracht. Seit Markteinführung kam es bei Patienten unter Fluconazol sehr selten zu
QTc-Verlängerungen und Torsade de pointes.
Obwohl der Zusammenhang einer Fluconazol-Gabe mit QT-Intervallverlängerungen nicht belegt ist,
muss Fluconazol bei Patienten mit potentiell proarrhythmischen Risikofaktoren mit Vorsicht
angewandt werden. Risikofaktoren sind bekannte QT-Verlängerungen, angeborenes QT-Syndrom,
Kardiomyopathien, Arrhythmien, Störungen des Elektrolythaushalts (insbesondere Hypokaliämie,
Hypomagnesiämie und Hypocalcämie sollen vor Verabreichung von Fluconazol korrigiert werden)
sowie Begleitmedikationen, die das QT-Intervall verlängern können (insbesondere solche, welche
über CYP3A4 metabolisiert werden wie z.B. Erythromycin; siehe «Interaktionen»). Die gleichzeitige
Behandlung mit solchen Arzneimitteln ist daher kontraindiziert.
Hepatotoxizität
Unter Fluconazol wurden seltene Fälle schwerer Hepatotoxizität beobachtet einschliesslich solcher
mit letalem Ausgang, vorwiegend bei Patienten mit schweren Grunderkrankungen. In Fällen von
Hepatotoxizität, die im Zusammenhang mit Fluconazol stehen, konnte keine offensichtliche
Beziehung zu Tagesgesamtdosis, Behandlungsdauer, Geschlecht oder Alter des Patienten festgestellt
werden. Im Allgemeinen war die Hepatotoxizität von Fluconazol nach Behandlungsabbruch
reversibel.
Während der Behandlung mit Fluconazol müssen regelmässig Leberfunktionstests durchgeführt
werden. Patienten, bei denen sich während der Fluconazol-Behandlung abnorme
Leberfunktionswerte entwickeln, sollten im Hinblick auf die Entwicklung einer schwerwiegenderen
Leberschädigung überwacht werden. Fluconazol soll abgesetzt werden, falls sich klinische Hinweise
auf eine Lebererkrankung entwickeln, die Fluconazol zugeordnet werden kann.
Bei Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen sollte Fluconazol mit Vorsicht
verabreicht werden.
Hautreaktionen
In seltenen Fällen haben Patienten während der Behandlung mit Fluconazol exfoliative
Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse, entwickelt.
AIDS-Patienten sind anfälliger für das Entstehen schwerer Hautreaktionen. Falls bei einem
Patienten, der wegen einer oberflächlichen Pilzinfektion behandelt wird, ein Exanthem auftritt, das
mit Fluconazol in Zusammenhang gebracht werden kann, soll die Behandlung abgebrochen werden.
Falls sich bei Patienten mit invasiven/systemischen Pilzinfektionen Exantheme entwickeln, sollten
sie engmaschig überwacht und Fluconazol abgesetzt werden, falls es zu bullösen Hautveränderungen
oder einem Erythema multiforme kommt.
Überempfindlichkeit
Selten wurden Anaphylaxien beschrieben.
Interaktionen (siehe auch «Interaktionen»)
Fluconazol ist ein potenter Hemmer des Cytochrom P450 Isoenzyms CYP2C9 und zu einem
geringeren Mass des CYP3A4. Die Verabreichung von Fluconazol an Patienten, welche gleichzeitig
Substanzen einnehmen, die über CYP2C9 oder CYP3A4 metabolisiert werden, kann zu erhöhten
Serumspiegeln dieser Substanzen führen. Wenn diese Substanzen eine geringe therapeutische Breite
haben, sollen die Patienten sorgfältig überwacht werden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit Nierenfunktionstörung sollte Fluconazol mit Vorsicht verabreicht werden (siehe
auch «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Anwendung bei Frauen im gebärfähigen Alter
Es liegen Berichte über kongenitale Anomalien bei Kindern vor, deren Mütter während der
Schwangerschaft (insbesondere im ersten Trimester) gegenüber Fluconazol exponiert waren (siehe
«Schwangerschaft/Stillzeit»). Auch über Spontanaborte wurde berichtet. Frauen im gebärfähigen
Alter sollten daher während der Therapie sowie bis ca. 1 Woche (d.h. 5 bis 6 Halbwertszeiten) nach
der letzten Dosis eine zuverlässige Kontrazeptionsmethode anwenden.
Diflucan 50/150/200 mg Kapseln enthalten 49,7/149,1/198,8 mg Lactose pro Kapsel. Patienten mit
der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-
Malabsorption sollten diese Menge beachten.
Interaktionen
Fluconazol wird v.a. durch das CYP450-Isoenzym 3A4 metabolisiert und ist ein potenter Inhibitor
von CYP2C9 und CYP2C19 sowie ein mässiger Inhibitor von CYP3A4.
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Fluconazol
Rifampicin
Die gleichzeitige Verabreichung von Fluconazol mit Rifampicin führte zu einer Abnahme der
Fluconazol-AUC (Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve) um 25% und zu einer Verkürzung
der Halbwertszeit von Fluconazol um 20%. Bei gleichzeitiger Rifampicintherapie kann daher eine
Dosiserhöhung von Fluconazol erforderlich sein.
Der Einfluss anderer Enzyminduktoren wurde nicht untersucht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass
eine Komedikation mit anderen CYP3A4-Induktoren (wie z.B. Rifabutin, Carbamazepin, Isoniazid,
Phenytoin oder Johanniskraut-Präparate) zu vergleichbaren Veränderungen führt.
Hydrochlorothiazid
Die gleichzeitige Verabreichung von Hydrochlorothiazid (Mehrfachdosen) und Fluconazol führte zu
einem Anstieg der Fluconazol-Plasmakonzentration um 40%. Bei Gesunden ist keine
Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte diese Erhöhung der
Fluconazol-Exposition jedoch berücksichtigt werden.
Einfluss von Fluconazol auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimitteln
Die Verabreichung von Fluconazol an Patienten, welche gleichzeitig Substanzen einnehmen, die
über CYP2C9, CYP2C19 oder CYP3A4 metabolisiert werden, kann zu erhöhten Serumspiegeln
dieser Substanzen führen. Patienten mit derartigen Komedikationen müssen daher sorgfältig
überwacht werden. Hier ist zu beachten, dass die Enzym-inhibierenden Effekte von Fluconazol über
das Absetzen hinaus anhalten.
Beispiele hierfür sind (jeweils in alphabetischer Reihenfolge):
CYP3A4-Substrate: Alfentanil, Atorvastatin, kurzwirksame Benzodiazepine (z.B. Midazolam,
Triazolam), Bortezomib, Bosentan, Calciumkanalblocker, Carbamazepin, Ciclosporin,
Cyclophosphamid, Ergotalkaloide, Erythromycin, Fentanyl, Gefitinib, Glucocorticoide, Methadon,
Protease-Inhibitoren (wie Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Saquinavir, Tipranavir), Rifabutin,
Simvastatin, Sirolimus, Tacrolimus, Tofacitinib, Vinca-Alkaloide sowie Zidovudin.
CYP2C9-Substrate: orale Antikoagulantien, Bosentan, Celecoxib, Cyclophosphamid, Fluvastatin,
nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR, z.B. Diclofenac, Flurbiprofen, Ibuprofen, Lornoxicam,
Meloxicam, Naproxen, Piroxicam), Phenytoin sowie Sulfonylharnstoffe.
CYP2C19-Substrate: Citalopram, Indometacin, Phenobarbital, Protonenpumpenhemmer, Tofacitinib,
Valproinsäure, Voriconazol.
Bei einigen dieser CYP450-Substrate ist infolge der erhöhten Plasmakonzentration bei Komedikation
mit Fluconazol das Risiko für eine QT-Verlängerung sowie (in seltenen Fällen) für Torsade de
pointes erhöht. Für diese Substanzen ist die gleichzeitige Verabreichung mit Fluconazol
kontraindiziert (vgl. «Kontraindikationen»).
Bei Substanzen, welche unter relevanter Beteiligung von CYP450-Enzymen in aktive Metaboliten
umgewandelt werden, kann bei gleichzeitiger Verabreichung von Fluconazol die therapeutische
Wirksamkeit reduziert sein. Dies gilt z.B. für Losartan. Im Falle einer Komedikation mit Fluconazol
sollte der Blutdruck dieser Patienten engmaschig überwacht werden.
Ein weiteres Beispiel ist Clopidogrel.
Darüber hinaus wurden folgende Interaktionen beobachtet:
Amitriptylin, Nortriptylin
Fluconazol kann zu einer Erhöhung der Plasmaspiegel von gleichzeitig verabreichtem Amitryptilin
oder Nortriptylin führen, was deren unerwünschte Wirkungen verstärken kann. Eine Bestimmung der
Plasmakonzentrationen von Amitriptylin/Nortriptylin zu Beginn der Kombinationstherapie und nach
ca. 1 Woche sollte in Betracht gezogen werden. Ggf. muss die Dosis von Amitriptylin/Nortriptylin
angepasst werden.
HMG-CoA-Reduktasehemmer
Bei gleichzeitiger Gabe von Fluconazol mit HMG-CoA-Reduktasehemmern, die durch CYP3A4
(z.B. Atorvastatin, Simvastatin) oder CYP2C9 (z.B. Fluvastatin) metabolisiert werden, ist das Risiko
einer Myopathie bzw. Rhabdomyolyse erhöht. Wenn die gleichzeitige Anwendung als notwendig
erachtet wird, sollten daher die Kreatininkinase (CK)-Spiegel überwacht und die Patienten
hinsichtlich möglicher Symptome einer Myopathie oder Rhabdomyolyse (Muskelschmerzen oder –
empfindlichkeit, Muskelschwäche) beobachtet werden. Bei deutlichem Anstieg der CK-
Konzentrationen sowie bei Verdacht auf eine Myopathie oder Rhabdomyolyse muss die Behandlung
mit dem HMG-CoA-Reduktasehemmer abgebrochen werden.
Theophyllin
In einer Interaktionsstudie führte die tägliche Verabreichung von 200 mg Fluconazol während 14
Tagen zu einer 18%-igen Reduktion der mittleren Plasma-Eliminationsrate des CYP1A2-Substrates
Theophyllin. Patienten, die hohe Dosen von Theophyllin erhalten oder anderweitig einem erhöhten
Risiko einer Theophyllin-Intoxikation ausgesetzt sind, sollten während der Therapie mit Fluconazol
auf Anzeichen einer Theophyllin-Intoxikation überwacht werden. Die Behandlung sollte
entsprechend angepasst werden, falls Anzeichen von Toxizität auftreten.
Voriconazol
Zwei Interaktionsstudien mit Voriconazol (CYP2C9- und CYP2C19-Substrat) zeigten bei
gleichzeitiger Gabe von Fluconazol - unabhängig von der Dosierung der beiden Interaktionspartner -
eine deutliche Erhöhung der Voriconazol-Exposition. Eine gleichzeitige Verabreichung der beiden
Azol-Antimykotika wird daher nicht empfohlen.
Orale Kontrazeptiva
Zwei pharmakokinetische Studien mit kombinierten oralen Kontrazeptiva (0.03 mg Ethinylestradiol
+ 0.15 mg Levonorgestrel) und Mehrfachdosen Fluconazol wurden durchgeführt. Bei der
Verabreichung von 50 mg Fluconazol pro Tag wurden die Hormonspiegel nicht relevant verändert.
Nach Einnahme von 200 mg Fluconazol pro Tag erhöhten sich die AUC's von Ethinylestradiol und
Levonorgestrel um 40% bzw. 24%. Eine Beeinflussung der kontrazeptiven Wirksamkeit ist daher
unwahrscheinlich.
Studien mit Kontrazeptiva mit anderen Gestagenkomponenten wurden nicht durchgeführt.
Es sollte jeweils auch die Fachinformation des gleichzeitig verabreichten Arzneimittels zugezogen
werden.
Pharmakodynamische Interaktionen
Orale Antikoagulantien
Eine Interaktionsstudie an gesunden Probanden zeigte bei gleichzeitiger Gabe von Fluconazol und
Warfarin einen Anstieg der Prothrombinzeit um 12%. Studien mit Acenocoumarol oder
Phenprocoumon liegen nicht vor. Nach der Marktzulassung wurde bei Patienten, die gleichzeitig mit
Fluconazol und Warfarin behandelt wurden, ein Anstieg der Prothrombinzeit mit
Blutungsereignissen, (Epistaxis, Hämaturie, Meläna, gastrointestinale Blutungen) beschrieben.
Werden Patienten unter einer Antikoagulation mit Cumarinen gleichzeitig mit Fluconazol behandelt,
sollte die INR engmaschig kontrolliert und ggf. die Dosis der Antikoagulantien angepasst werden.
Amphotericin B
In vitro wurde zwischen Amphotericin B und Azol-Derivaten ein Antagonismus gefunden. Der
Wirkmechanismus von Imidazolen beruht auf der Hemmung der Ergosterol-Synthese in der
Zellmembran von Pilzen. Amphotericin B bindet an Steroide in der Zellmembran und verändert
deren Permeabilität. Ein ähnlicher Effekt kann mit liposomalem Amphotericin B auftreten. Die
klinische Bedeutung dieses Antagonismus ist bisher nicht bekannt.
Im Tierversuch zeigte die gleichzeitige Verabreichung von Fluconazol und Amphotericin B bei
infizierten immunsupprimierten und immunkompetenten Mäusen folgende Ergebnisse:
Antagonismus der beiden Wirkstoffe bei systemischer Infektion mit A. fumigatus; keine Interaktion
bei intrakranieller Infektion mit Cryptococcus neoformans; kleiner additiver, antimykotischer Effekt
bei systemische Infektion mit C. albicans. Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist nicht bekannt.
Glucocorticoide
Nach Absetzen von Fluconazol kann es infolge ansteigender CYP3A4-Aktivität zu einem
beschleunigten Metabolismus von Prednison und anderen Glucocorticoiden kommen, unter
Umständen mit der Folge einer Nebennierenrinden-Insuffizienz. Patiente unter einer
Langzeitbehandlung mit Fluconazol und Glucocorticoiden sollten daher nach Absetzen von
Fluconazol sorgfältig auf mögliche Zeichen einer Nebennierenrinden-Insuffizienz überwacht werden.
Hierbei ist zu beachten, dass die Enzyminhibition erst allmählich nachlässt.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft
Die Anwendung von Fluconazol während der Schwangerschaft sollte vermieden werden, sofern
nicht schwere bzw. potentiell lebensbedrohliche Pilzinfektionen vorliegen, bei denen der erwartete
Nutzen das mögliche Risiko für den Feten überwiegt. Vor Beginn der Therapie sollte eine
Schwangerschaft ausgeschlossen werden (zur Anwendung bei Frauen im gebärfähigen Alter siehe
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Es liegen Berichte über multiple kongenitale Anomalien bei Kindern vor, deren Mütter während der
Schwangerschaft (insbesondere im ersten Trimester) über drei Monate oder länger mit hohen
Fluconazoldosen (400-800 mg/Tag) behandelt worden waren. Es handelt sich dabei um ein
charakteristisches seltenes Muster von Missbildungen, welches die folgenden Anomalien beinhaltete:
Brachyzephalie, Gaumenspalten und andere Gesichtsfehlbildungen, anormale Entwicklung des
Schädeldaches, lange Knochen, dünne Rippen, Verkrümmung des Femurs und Arthrogryposis sowie
kongenitale Herzfehler. Ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Fluconazol und diesen
unerwünschten Ereignissen kann nicht ausgeschlossen werden.
Auch bei Kindern, deren Mütter im ersten Trimester nur mit 150 mg Fluconazol als Einmaldosis
oder Mehrfachdosis behandelt worden waren, liegen Berichte über Spontanaborte und kongenitale
Anomalien (insbesondere des Herz-Kreislauf-Systems) vor.
In Tierstudien kam es unter maternaltoxischen Dosierungen ebenfalls zu unerwünschten Wirkungen
beim Feten (siehe «Präklinische Daten»).
Stillzeit
Da in der Muttermilch ähnlich hohe Fluconazol- Konzentrationen wie im Plasma festgestellt wurden,
wird die Anwendung von Diflucan während der Stillzeit nicht empfohlen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Studien zum Einfluss von Fluconazol auf die Fahrtüchtigkeit wurden nicht durchgeführt. Fluconazol
kann jedoch zu unerwünschten Wirkungen wie Schwindel sowie in gelegentlichen Fällen zu
Krampfanfällen führen, welche die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und zum Bedienen von
Maschinen einschränken können.
Unerwünschte Wirkungen
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden während der Behandlung mit Fluconazol mit
folgender Häufigkeit beobachtet: sehr häufig ≥1/10, häufig ≥1/100 und <1/10, gelegentlich ≥1/1000
und <1/100 und selten <1/1000.
Blut- und Lymphsystem
Selten: Neutropenie, Leukopenie, Thrombocytopenie, Agranulozytose.
Immunsystem
Selten: Anaphylaxie, Angioödem.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: Hypokalämie, Hypertriglyceridämie, Hypercholesterinämie.
Psychiatrische Störungen
Gelegentlich: Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit.
Nervensystem
Häufig: Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Schwindel, Parästhesien, Geschmacksstörungen, Krampfanfälle.
Selten: Tremor.
Ohr und Innenohr
Gelegentlich: Drehschwindel.
Herz
Selten: QT-Verlängerung, Torsade de pointes.
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Abdominalschmerz, Diarrhoe, Nausea, Erbrechen.
Gelegentlich: Dyspepsie, Flatulenz, Mundtrockenheit.
Leber und Galle
Häufig: Alanin Aminotransferase erhöht, Aspartat Aminotransferase erhöht, alkalische Phosphatase
erhöht.
Gelegentlich: Cholestasis, Gelbsucht, Bilirubin erhöht.
Selten: Hepatitis, hepatozelluläre Nekrose, Leberversagen (vereinzelt mit letalem Ausgang).
Haut
Häufig: Exanthem.
Gelegentlich: Pruritus, Urtikaria, verstärktes Schwitzen, Arzneimittelexanthem.
Selten: Alopezie, Gesichtsödem, exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson Syndrom, toxische
epidermale Nekrolyse, akute generalisierte exanthematische Pustulose.
Muskelskelettsystem
Gelegentlich: Myalgie.
Allgemeine Störungen
Gelegentlich: Müdigkeit, Malaise, Asthenie, Fieber.
Bei einigen Patienten, insbesondere bei solchen, die an schweren Grundkrankheiten wie AIDS oder
Karzinomen leiden, wurden während der Behandlung mit Diflucan und vergleichbaren Präparaten
pathologische Nieren- und Leberwerte sowie hämatologische Störungen, wie Eosinophilie und
Anämie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), beobachtet, deren klinische Bedeutung
und Zusammenhang mit der Diflucan-Behandlung jedoch unklar sind.
Pädiatrie
In klinischen Studien waren Profil und Häufigkeit unerwünschter Wirkungen (einschliesslich
Laborveränderungen) bei Kindern jenen bei Erwachsenen vergleichbar.
Überdosierung
Es liegen Fallberichte über Halluzinationen und/oder paranoides Verhalten nach Überdosierungen
von Fluconazol (mit Dosen von angeblich bis zu 8200 mg) vor.
Ein spezifisches Antidot existiert nicht. Ggf. sollte eine symptomatische Behandlung (mit
supportiven Massnahmen und, falls nötig, Magenspülung) durchgeführt werden.
Fluconazol wird hauptsächlich im Urin ausgeschieden; eine forcierte Volumen-Diurese wird
wahrscheinlich die Ausscheidung erhöhen. Eine 3-stündige Hämodialyse vermindert die
Plasmakonzentration um ca. 50%.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: J02AC01
Pharmakodynamik
Fluconazol, ein Triazol-Antimykotikum, ist ein spezifischer Hemmstoff der Sterolsynthese von
Pilzen. Fluconazol wirkt spezifisch auf die Cytochrom-P-450 abhängigen Enzyme der Pilze.
Im Tiermodell konnte sowohl nach intravenöser als auch nach oraler Applikation eine Wirksamkeit
gegenüber folgenden Pilzinfektionen gezeigt werden:
·Infektionen mit Candida sp., einschliesslich systemischer Candidiasis bei immungeschwächten
Tieren,
·Infektionen mit Cryptococcus neoformans, einschliesslich intrakranialer Infektionen,
·Infektionen mit Microsporum sp.,
·Infektionen mit Trichophyton sp.,
·Infektionen mit Blastomyces dermatitidis,
·Infektionen mit Coccidioides immitis, einschliesslich intrakranialer Infektionen und
·Infektionen mit Histoplasma capsulatum bei normalen und immunsupprimierten Tieren.
Superinfektionen mit Candida Spezies, die nicht zu den Candida albicans zählen, sind beschrieben
worden. Diese Candida Spezies (z.B. Candida krusei) sind gegenüber Fluconazol oft nicht
empfindlich. Solche Fälle benötigen ggf. eine alternative antimykotische Therapie.
Pharmakokinetik
Absorption
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Fluconazol sind nach intravenöser und oraler
Applikation ähnlich. Nach oraler Applikation wird Fluconazol gut resorbiert; Plasmaspiegel und
systemische Bioverfügbarkeit betragen über 90% der Plasmakonzentrationen, die nach i.v. Gabe
erreicht werden. Die orale Resorption wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht
beeinträchtigt. Im Nüchternzustand werden die maximalen Plasmakonzentrationen ca. 0,5 bis 1,5
Stunden nach der Medikamenteneinnahme erreicht. Die Plasmakonzentrationen verhalten sich
proportional zur Dosis. Die Peak-Plasmakonzentration nach einer oralen Einzelgabe von 100 mg und
400 mg Fluconazol sind 1.9 mg/l und 6.7 mg/l. Die orale Verabreichung über 6 bis 10 Tage führt zu
einer um 2.5fach höheren maximalen Plasmakonzentration gegenüber der Einmalgabe. Die
Plasmakonzentrationen 15 Minuten nach einer 30-minütigen Infusion von 50 mg und 100 mg
betragen 0,94 mg/l und 2,1 mg/l. Bei einer einmal täglichen Dosierung werden nach 4-5 Tagen 90%
der steady state Plasmakonzentration erreicht. Wird die Dosis am ersten Behandlungstag verdoppelt,
so werden bereits am 2. Tag 90% der steady state Plasmakonzentration erreicht.
Distribution
Das Verteilungsvolumen liegt nahe beim Gesamtkörperwasser (0,8 l/kg). Die Plasmaproteinbindung
ist gering (12%). Die Speichel- und Sputum-Konzentrationen sind ähnlich hoch wie die Plasma-
Konzentrationen. Bei Patienten mit meningealem Pilzbefall betragen die Fluconazol-Spiegel im
Liquor 80% der Plasmaspiegel. Bei nicht entzündeten Meningen liegen die Liquorkonzentrationen
bei 60% der Plasmakonzentrationen.
Im Stratum corneum, der Epidermis und den Schweissdrüsen der Haut werden hohe, über dem
Serumspiegel liegende, Fluconazol-Konzentrationen erreicht. Fluconazol akkumuliert im Stratum
corneum. Bei einer täglichen Einzeldosis von 50 mg während 12 Tagen betrugen die Fluconazol-
Konzentrationen im Stratum corneum nach 12 Tagen 73.3 µg/g und sieben Tage nach Absetzen der
Behandlung immer noch 5.8 µg/g. Bei der Dosis von einmal 150 mg wöchentlich während 2 Wochen
war die maximale Konzentration im Stratum corneum am 7. Tag 23,4 µg/g und 7 Tage nach der
zweiten Dosis noch 7.1 µg/g.
Fluconazol passiert die Plazentarschranke und wird mit der Muttermilch ausgeschieden.
Metabolismus
Es wurden keine zirkulierenden Metaboliten gefunden.
Elimination
Die Plasma-Halbwertszeit beträgt ungefähr 30 Stunden. Fluconazol wird hauptsächlich renal
ausgeschieden; 80% der verabreichten Dosis werden unverändert im Urin ausgeschieden. Die
Fluconazol-Clearance ist proportional zur Kreatinin-Clearance.
Die lange Plasma-Halbwertszeit gestattet die einmalige Verabreichung einer Einzeldosis bei
vaginaler Candidose und die einmal tägliche bzw. einmal wöchentliche Dosierung bei der
Behandlung der anderen Indikationen.
Fluconazol wirkt spezifisch auf Cytochrom P-450 abhängige Pilzenzyme. Fluconazol zeigte keine
Wirkung auf die Testosteron-Plasmakonzentrationen bei Männern und auf die Steroid-
Konzentrationen bei Frauen im gebärfähigen Alter.
Kinetik in speziellen Patientengruppen
Niereninsuffizienz
Die Pharmakokinetik von Fluconazol wird durch eine Einschränkung der Nierenfunktion stark
beeinflusst. Die Eliminationshalbwertszeit verhält sich entgegengesetzt zur Kreatinin-Clearance. Bei
einer Niereninsuffizienz bedarf es unter Umständen einer Dosis-Reduktion von Diflucan (siehe
«Spezielle Dosierungsanweisungen: Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion»).
Hämodialyse
Durch eine 3-stündige Hämodialyse werden die Plasmakonzentrationen um ungefähr 50% reduziert.
Kinder und Jugendliche
Die systemische Clearance ist bei Kindern etwa doppelt so hoch wie bei Erwachsenen.
Entsprechend ist die Halbwertszeit bei Kindern mit ca. 20 Stunden kürzer als bei Erwachsenen (ca.
30 Stunden). Bei einmal täglicher Applikation wurde das Steady State bei Kindern nach ungefähr 4-5
Tagen, bei Erwachsenen hingegen erst nach 6 Tagen erreicht.
Das Verteilungsvolumen ist bei Kindern höher als bei Erwachsenen: 950 ml/kg bei Kindern mit
einem Durchschnittsalter von 6 Monaten und 880 ml/kg bei Kindern mit einem Durchschnittsalter
von 10 Jahren.
Pharmakokinetische Daten von Kindern
Alter
Dosierung (mg/kg)
Halbwertszeit
(Stunden)
(ml/kg)
Cmax
(μg/ml)
(μg∙h/ml)
11 Tage–
11 Monate
Single-IV 3 mg/kg
(17-30)
(760-
1270)
110.1
(76-134)
9 Monate-13 Jahre
Single-orale Suspension
2 mg/kg
25.0
(16-45)
94.7
(48-164)
9 Monate-13 Jahre
Single-orale Suspension
8 mg/kg
19.5
(10-59)
9.77
362.5
(131-725)
5 Jahre–15 Jahre
Multiple-i.v. 2 mg/kg
17.4*
(15-20)
(484-
1004)
5.5 N=5
67.4
(51-84)
5 Jahre–15 Jahre
Multiple-i.v. 4 mg/kg
15.2*
(9-24)
(467-
1044)
11.4
139.1
(58-192)
5 Jahre–15 Jahre
Multiple-i.v. 8 mg/kg
17.6*
(10-26)
1069
(725-
1680)
14.1
196.7
(134-247)
5 Jahre–15 Jahre
Multiple-orale Suspension
3 mg/kg
15.5
(11-22)
5.27
41.6
(32-59)
* Am letzten Tag bestimmt.
Das Steady State wurde unter einmal täglicher Dosierung bei Kindern nach ungefähr 4-5 Tagen, bei
Erwachsenen hingegen nach 6 Tagen erreicht.
Frühgeburten (Gestationsalter ungefähr 28 Wochen)
Frühgeborene Kinder wurden jeden dritten Tag intravenös mit 6 mg/kg KG Fluconazol behandelt.
Die intravenöse Behandlung wurde während der Zeit, in der die Frühgeborenen auf der
Intensivstation lagen, maximal 5 Tage lang durchgeführt. Die durchschnittliche Halbwertszeit betrug
am ersten Tag 74 Stunden (44–185 Stunden). Diese nahm mit der Zeit ab und lag am 7. Tag bei
durchschnittlich 53 Stunden (30–131 Stunden) und am 13. Tag bei 47 Stunden (27–68 Stunden).
Die AUC (Fläche unter der Kurve) lag am ersten Tag bei 271 mcg∙h/ml (173–385). Zuerst nahm sie
zu und lag am 7. Tag bei durchschnittlich 490 mcg∙h/ml (292–734). Dann nahm sie ab und lag am
13. Tag bei durchschnittlich 360 mcg∙h/ml (167–566).
Das Verteilungsvolumen lag am ersten Tag bei 1183 ml/kg (1070–1470 ml/kg), wurde mit der Zeit
grösser und lag am 7. Tag bei 1184 ml/kg (510–2130 ml/kg) und am 13. Tag bei 1328 ml/kg (1040–
1680 ml/kg).
Ältere Patienten
Die Pharmakokinetik einer oralen Einzeldosis von 50 mg Fluconazol wurde bei 22 Probanden im
Alter von ≥65 Jahren untersucht. 10 dieser Patienten erhielten gleichzeitig Diuretika. Die maximale
Plasmakonzentration war gegenüber den Daten aus Populationen jüngerer Erwachsener um etwa den
Faktor 1.4 erhöht und wurde 1.2 Stunden nach Einnahme erreicht. Die mittlere AUC war gegenüber
Jüngeren um etwa den Faktor 2.2 erhöht, die Halbwertszeit um etwa den Faktor 2.1 verlängert.
Darüber hinaus waren bei den älteren Probanden die geschätzte renale Clearance sowie der
prozentuale Anteil unveränderter Substanz im Urin niedriger als bei Jüngeren. Im Allgemeinen war
bei den älteren Probanden auch die Kreatininclearance erniedrigt (auf durchschnittlich 74 ml/min).
Diese Befunde deuten darauf hin, dass die Veränderung der Pharmakokinetik von Fluconazol bei
älteren gegenüber jüngeren Patienten durch eine eingeschränkte Nierenfunktion bedingt ist.
Präklinische Daten
Karzinogenität
Langzeitstudien bei Mäusen und Ratten, die Fluconazol während 24 Monaten in täglichen oralen
Dosen von 2,5 mg/kg, 5 mg/kg oder 10 mg/kg erhielten (ungefähr 2-7× die empfohlene Dosis beim
Menschen), ergaben keinerlei Anhalt für ein karzinogenes Potential von Fluconazol.
Männliche Ratten, die mit 5 mg und 10 mg Fluconazol/kg/Tag behandelt wurden, wiesen eine
erhöhte Inzidenz an hepatozellulären Adenomen auf.
Mutagenität
Mutagenitätsuntersuchungen verliefen bei vier S. Typhimurium Stämmen und beim Mäuse
Lymphom System L5178Y mit Fluconazol, mit und ohne metabolische Aktivität, negativ.
Zytogenetische in vivo Studien (Knochenmarkszellen von Mäusen nach oraler Verabreichung von
Fluconazol) und in vitro Studien (menschliche Lymphozyten in Fluconazol 1000 µg/ml) ergaben
keine Hinweise für chromosomale Mutationen.
Fertilität
Die Fertilität wurde bei männlichen und weiblichen Ratten durch die tägliche Gabe von 5 mg, 10 mg
oder 20 mg Fluconazol p.o. bzw. von 5 mg, 25 mg oder 75 mg Fluconazol/kg i.v. nicht beeinflusst,
obwohl die Trächtigkeit bei oralen Dosen von 20 mg/kg leicht verlängert war.
Reproduktionstoxizität
In Embryotoxizitätsstudien an Ratten beeinflussten Dosierungen von 5 oder 10 mg/kg den Feten
nicht. Bei Dosierungen von 25 mg/kg und 50 mg/kg oder mehr wurden anatomische Anomalien
(überzählige Rippe, Nierenbecken-Dilatation) sowie verzögerte Ossifikation vermehrt beobachtet.
Bei Ratten, die Dosen zwischen 80 mg/kg (ungefähr 20-60× die empfohlene Dosis beim Menschen)
und 320 mg/kg erhielten, kam es gehäuft zu fetalen Anomalien, wie gewellten Rippen,
Gaumenspalten und gestörter craniofacialer Ossifikation. Zudem war die Sterberate erhöht. Diese
Wirkungen gehen mit einer Hemmung der Östrogensynthese bei Ratten einher und sind
möglicherweise Folge der bekannten Wirkung von erniedrigtem Östrogen auf Schwangerschaft,
Organogenese und Geburt.
Bei trächtigen Kaninchen kam es unter allen Fluconazol Dosierungsstärken zu einer
Beeinträchtigung der Gewichtszunahme. Bei Dosierungen über 20 mg/kg traten Aborte auf.
Bei einer perinatalen Studie mit Ratten, die mit 5 mg, 20 mg und 40 mg Fluconazol i.v./kg behandelt
wurden, kam es bei einigen Tieren unter 20 mg/kg (ungefähr 5-15× die empfohlene Dosierung beim
Menschen) und unter 40 mg/kg zur Dystokie und Verlängerung des Geburtsvorganges, jedoch nicht
unter 5 mg/kg.
Der erschwerte Geburtsvorgang war bei diesen Dosen begleitet von einer leichten Zunahme der
Totgeburten und einer Abnahme der Zahl überlebender Neugeborenen.
Die Wirkung auf den Geburtsvorgang bei Ratten kann auf den Spezies spezifischen antiöstrogenen
Effekt von hohen Fluconazol Dosen zurückgeführt werden. Bei Frauen, die mit Fluconazol behandelt
wurden, ist diese hormonverändernde Wirkungen nicht beobachtet worden.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Fluconazol darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerhinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C), in der Originalpackung und ausser Reichweite von Kindern
aufbewahren.
Hinweise zur Handhabung
Die Kapseln sollen ganz geschluckt werden.
Zulassungsnummer
49503 (Swissmedic).
Packungen
7 Kapseln zu 50 mg [B]
28 Kapseln zu 50 mg [B]
1 Kapsel zu 150 mg [B]
4 Kapseln zu 150 mg [B]
2 Kapseln zu 200 mg [B]
7 Kapseln zu 200 mg [B]
Zulassungsinhaberin
Pfizer PFE Switzerland GmbH, Zürich.
Stand der Information
März 2017.
LLD V008