Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
28-12-2018
26-11-2018
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Desferal
®
500 mg - Trockenstechampullen
Deferoxamin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es
kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Desferal und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Anwendung von Desferal beachten?
Wie ist Desferal anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Desferal aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Desferal und wofür wird es angewendet?
Desferal gehört in die Stoffklasse der Komplexbildner mit hoher Fähigkeit zur Eisenbindung.
Desferal entfernt überschüssiges Eisen aus dem Körper. Dies kann bei Patienten mit verschiedenen
Formen der Blutarmut erforderlich sein, die regelmäßig Bluttransfusionen benötigen. Diese können zu
einem Eisenüberschuss führen.
Desferal wird angewendet:
1. Therapeutisch:
Behandlung der chronischen Eisenüberladung, z. B.
Transfusionshämosiderosen (Eisenüberladung des Organismus infolge gehäufter
Bluttransfusionen), insbesondere bei Thalassaemia major, sideroblastischer Anämie,
autoimmunhämolytischer Anämie und anderen chronischen Anämien;
primäre (idiopathische) Hämochromatose (abnormale, vermehrte Ablagerung von Eisen im
Organismus) bei Patienten, deren Begleiterkrankung (z. B. schwere Anämie, Herzerkrankungen,
Hypoproteinämie (verminderte Eiweißkonzentration im Blut)) einen Aderlass ausschließen;
Eisenüberladung bei Patienten mit Porphyria cutanea tarda;
Behandlung der akuten Eisenvergiftung.
2. Diagnostisch:
Zur Diagnose der Eisenüberladung.
2.
Was sollten Sie vor der Anwendung von Desferal beachten?
Befolgen Sie sorgfältig alle Anweisungen Ihres Arztes: Diese können sich von der allgemeinen
Information in dieser Packungsbeilage unterscheiden.
Desferal darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Deferoxamin sind, außer wenn eine erfolgreiche
Desensibilisierung durchgeführt wurde.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Desferal bei Ihnen
angewendet wird.
Informieren Sie einen Arzt, wenn Sie bei der Injektion lokale Reizerscheinungen oder allergische
Reaktionen spüren.
Warnhinweise
Schnelle intravenöse Infusion (Anwendung in die Vene)
Eine schnelle intravenöse Infusion kann zu Blutdruckabfall und zum Schock führen (z. B.
Hitzewallungen, Steigerung der Herzfrequenz, Kollaps und Nesselsucht).
Seh- und Hörstörungen
Bei Anwendung von Desferal in hohen Dosen kann es zu Seh- und Hörstörungen kommen, besonders
bei Patienten mit niedrigen Plasmaspiegeln von Depoteisen (Ferritin) (siehe Abschnitt 4„Welche
Nebenwirkungen sind möglich?“). Patienten mit Nierenversagen, die mit Dauerhämodialyse behandelt
werden und deren Ferritin-Werte niedrig sind, sind unter Umständen besonders anfällig für
Nebenwirkungen, und es wurde bereits nach Einzeldosen von Desferal über Sehstörungen berichtet.
Das Risiko von Nebenwirkungen ist geringer, wenn die Behandlung mit niedrigen Dosen erfolgt. Falls
Störungen des Seh- und Hörvermögens auftreten, ist Desferal sofort abzusetzen. Sofern die durch
Desferal bewirkten Veränderungen früh erkannt werden, bilden sie sich nach Absetzen der
Behandlung gewöhnlich zurück. Die Behandlung mit Desferal kann zu einem späteren Zeitpunkt mit
verringerter Dosis und unter strenger Überwachung des Seh- und Hörvermögens wieder aufgenommen
werden.
Es wird empfohlen, vor Beginn der Behandlung mit Desferal und während der Therapie in
dreimonatlichen Abständen spezielle Augenuntersuchungen und Hörtests durchzuführen, besonders
wenn der Ferritin-Spiegel niedrig ist. Das Risiko für nachweisbare Hörstörungen kann bei
Thalassämiepatienten möglicherweise reduziert werden, wenn der Quotient aus mittlerer täglicher
Dosis Desferal (mg/kg Körpergewicht) und Serum-Ferritin (Mikrogramm/l) unter 0,025 gehalten wird.
Nierenfunktionsstörung
Nahezu die Hälfte der Metallkomplexe von Patienten mit Eisenüberladung und normaler
Nierenfunktion wird über die Niere ausgeschieden. Deshalb ist bei Patienten mit
Nierenfunktionsstörung besondere Vorsicht geboten. Der Eisenkomplex des Deferoxamin ist
dialysierbar. Deshalb kann durch Dialyse seine Ausscheidung bei Patienten mit
Nierenfunktionsstörung gesteigert werden.
Es wurde über Einzelfälle von akutem Nierenversagen berichtet (siehe Abschnitt 4 „Welche
Nebenwirkungen sind möglich?“). Eine Überwachung der Nierenfunktion auf Veränderungen (z. B.
Zunahme von Serum-Kreatinin) sollte in Betracht gezogen werden.
Kinder und Jugendliche: Wachstumsverzögerung
Bei Patienten mit niedrigem Serum-Ferritin und hohen Desferal-Dosen oder jungen Patienten (<
3. Lebensjahr bei Behandlungsbeginn) besteht die Gefahr einer Wachstumsverzögerung (siehe
Abschnitt 3„Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Die mögliche Wachstumsverzögerung aufgrund sehr hoher Desferal-Dosen muss jedoch von einer
Wachstumsverlangsamung aufgrund der Eisenüberladung unterschieden werden.
Eine durch Desferal hervorgerufene Wachstumsverzögerung tritt jedoch selten auf, solange die
eingesetzten Dosen niedriger als 40 mg/kg Körpergewicht sind. Eine Wachstumsminderung, die auf
höheren Desferal-Dosen als 40 mg/kg Körpergewicht beruht, kann jedoch nach Verringerung der
Dosis wieder auf die normale Wachstumsgeschwindigkeit vor der Behandlung verändert werden. Die
vorhergesagte Körpergröße kann jedoch vermindert bleiben.
Bei Anwendung von Desferal in der Pädiatrie sind Körpergewicht und Längenwachstum der Patienten
alle 3 Monate zu kontrollieren.
Akute Atemnot
Nach der Behandlung mit sehr hohen intravenösen Dosen von Desferal bei akuter Eisenvergiftung und
bei Thalassämie wurde auch über akute Atemnot (akute respiratorische Insuffizienz (ARDS))
berichtet. Die empfohlenen Tagesdosen sollten daher nicht überschritten werden.
Infektionen
Bei Patienten mit Eisenüberladung wurde eine durch Desferal erhöhte Infektionsanfälligkeit
beobachtet, z. B. für Infektionen mit bestimmten Bakterien (Yersinia enterocolitica und Yersinia
pseudotuberculosis). Wenn bei Patienten, die mit Desferal behandelt werden, Fieber, verbunden mit
akuter Darmentzündung (Enteritis/Enterokolitis), diffusen Bauchschmerzen oder Rachenentzündung
(Pharyngitis), auftritt, sollte die Behandlung vorübergehend abgesetzt und entsprechende
bakteriologische Untersuchungen sowie eine zweckmäßige antibiotische Therapie unverzüglich
eingeleitet werden. Nach Abheilung der Infektion kann die Behandlung mit Desferal fortgesetzt
werden.
Bei Patienten mit Eisenüberladung, die mit Desferal behandelt wurden, ist in sehr seltenen Fällen über
eine schwere Pilzinfektion (Mukormykose), in einigen Fällen mit tödlichem Ausgang, berichtet
worden. Falls verdächtige Anzeichen oder Symptome auftreten, sollte die Behandlung mit Desferal
abgesetzt, Untersuchungen auf eine Pilzinfektion durchgeführt und sofort eine geeignete Behandlung
eingeleitet werden. Eine schwere Pilzinfektion kann auch bei Patienten auftreten, die nicht mit
Desferal behandelt werden; dies ist ein Hinweis darauf, dass unter Umständen auch andere Faktoren,
z. B. Dialyse, Diabetes mellitus, Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichts, hämatologische
Erkrankungen, Behandlung mit Arzneimitteln, welche die Funktionen des Immunsystems
unterdrücken (Immunsuppressiva) oder ein beeinträchtigtes Immunsystem, eine Rolle bei der
Entstehung dieser Infektion spielen.
Verschlechterung der Herzfunktion bei Anwendung mit hohen Dosen Vitamin C
Reden Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Müdigkeit, Herzklopfen, Kurzatmigkeit oder Schwellungen
(Ödeme) in Ihren Beinen, Knöcheln und Füßen feststellen (Symptome von Herzfunktionsstörungen).
Bei Patienten mit schwerer chronischer Eisenüberladung, die gleichzeitig Desferal und hohe Dosen
Vitamin C (über 500 mg pro Tag) erhielten, wurde eine Verschlechterung der Herzfunktion
beobachtet. Diese Herzfunktionsstörungen bildeten sich zurück, wenn Vitamin C abgesetzt wurde. Bei
gleichzeitiger Behandlung mit Desferal und Vitamin C sind folgende Vorsichtsmaßnahmen zu
beachten:
Patienten mit Herzleistungsstörungen sollten kein zusätzliches Vitamin C erhalten.
Die Behandlung mit Vitamin C sollte erst nach einmonatiger regelmäßiger Behandlung mit
Desferal begonnen werden.
Vitamin C sollte nur verabreicht werden, wenn der Patient Desferal regelmäßig erhält, am besten
kurz nach Start der Desferal-Gabe mithilfe der Pumpe.
Eine Tagesdosis von 200 mg Vitamin C, in Teildosen verabreicht, sollte nicht überschritten
werden.
Während einer derartigen Kombinationstherapie empfiehlt es sich, die Herzfunktion zu
überwachen.
Patienten mit aluminiumbedingter, nichtentzündlicher Gehirnerkrankung
Bei Patienten mit aluminiumbedingter, nichtentzündlicher Gehirnerkrankung (Enzephalopathie)
können hohe Dosen von Desferal die neurologischen Störungen (Krämpfe), wahrscheinlich infolge
eines plötzlichen Anstiegs von Aluminium im Blut, verstärken. Desferal kann den Beginn einer
Dialyse-Enzephalopathie wegen einer Dialyse beschleunigen. Es ist berichtet worden, dass die
Vorbehandlung mit Clonazepam dieser Verschlechterung des neurologischen Befunds vorbeugt.
Die Behandlung der Aluminium-Überladung kann zu niedrigen Kalziumspiegeln und einer
Verstärkung der Überfunktion der Nebenschilddrüse mit vermehrter Bildung von Parathormon
(Hyperparathyreoidismus) führen.
Verfärbung des Urins
Der ausgeschiedene Eisenkomplex kann den Urin rötlich-braun verfärben.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Desferal sollte nicht in höheren als den empfohlenen Dosen verabreicht werden.
Das Arzneimittel sollte subkutan (Anwendung unter die Haut) nicht in einer höheren Konzentration
als 95 mg/ml gegeben werden, da dies bei subkutaner Applikation das Ausmaß der Lokalreaktionen
verstärkt (siehe Abschnitt 3).
Wenn das Arzneimittel nur intramuskulär (Anwendung in den Muskel) gegeben werden kann, kann
eine höhere Konzentration erforderlich werden, um die Injektion zu erleichtern.
Bei der empfohlenen Konzentration von 95 mg/ml ist die rekonstituierte Lösung klar und farblos bis
leicht gelblich.
Nur klare Lösungen dürfen benutzt werden. Undurchsichtige, trübe oder verfärbte Lösungen dürfen
nicht verwendet werden. Die richtige Injektionstechnik ist genau zu beachten. Bei subkutanen
Infusionen sollte die Nadel nicht zu dicht unter der Haut eingeführt werden.
Anwendung von Desferal zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden,
kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere
Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die gleichzeitige Behandlung mit Desferal und Prochloperazin (Arzneimittel gegen Übelkeit und
Erbrechen), einem Phenothiazinderivat, kann zu vorübergehenden Bewusstseinsstörungen führen.
Bei schwerer chronischer Eisenüberladung ist unter kombinierter Therapie mit Desferal und höheren
Dosen von Vitamin C (mehr als 500 mg täglich) eine sich nach Absetzen von Vitamin C
zurückbildende Beeinträchtigung der Herzfunktion beobachtet worden (siehe Abschnitt 2
„Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Bei Durchführung eines bestimmten bildgebenden Verfahrens in der Radiologie (Szintigraphie) mit
Gallium 67 empfiehlt es sich, Desferal 48 Stunden vor der Durchführung der Untersuchung
abzusetzen, da sonst die Szintigraphie nicht gelingt.
Anwendung von Desferal zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Bitte meiden Sie nach Möglichkeit tierische Nahrung (insbesondere Innereien) wegen des Gehaltes an
Eisen. Weiterhin sollten Sie auf Speisen, die mit Eisen angereichert sind (z. B. Frühstücksmüsli),
verzichten. Alkoholische Getränke sind wegen einer möglichen Leberbeteiligung an der Krankheit
weitgehend zu meiden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Desferal darf während der Schwangerschaft nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet
werden.
Das Gleiche gilt für die Stillzeit, da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff von Desferal in die
Muttermilch übertritt.
In jedem Fall ist der Vorteil für die Mutter gegenüber dem Risiko für das Kind abzuwägen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und die Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Desferal kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern,
dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen
beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
3.
Wie ist Desferal anzuwenden?
Desferal ist überwiegend zur Anwendung durch Ihren Arzt bestimmt, beachten Sie bitte alle seine
Anweisungen.
Ihr Arzt wird Desferal nach den Anleitungen anwenden, die in den Informationen für Ärzte und
medizinischesFachpersonal am Ende dieser Gebrauchsinformation unter "Hinweise zur Anwendung
und Herstellung der Lösung für die parenterale Gabe " abgedruckt sind
Die empfohlene Dosis beträgt:
1. Therapeutisch
a) Behandlung der chronischen Eisenüberladung
Das Hauptziel der Chelattherapie bei der Eisenüberladung bei gut eingestellten Patienten ist, ein
Eisengleichgewicht zu erhalten und einer Eisenspeicherkrankheit (Hämosiderose) vorzubeugen. Bei
Patienten mit Eisenüberladung ist hingegen eine negative Eisenbilanz erwünscht, um die erhöhten
Eisenvorräte zu reduzieren und die schädlichen (toxischen) Wirkungen von Eisen zu vermeiden.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Mit der Therapie mit Desferal soll nach den ersten 10–20 Bluttransfusionen oder wenn bei der
klinischen Überwachung Hinweise auf eine Eisenüberladung auftreten, begonnen werden (z. B.
Serum-Ferritinwerte von >1000 ng/ml). Eine Wachstumsverlangsamung kann das Resultat der
Eisenüberladung oder exzessiv hoher Desferal-Dosen sein. Wenn die Desferal-Therapie vor dem
3. Lebensjahr begonnen wird, muss das Wachstum sorgfältig überwacht werden und die tägliche
Desferal-Dosis 40 mg/kg Körpergewicht darf nicht überschritten.
Die Dosierung und die Art der Verabreichung können individuell festgelegt und im Lauf der Therapie
entsprechend der Eisenbelastung des Patienten angepasst werden. Es soll die niedrigste wirksame
Dosis gegeben werden. Um die Wirkung der Chelattherapie zu beurteilen, kann zu Beginn der
Behandlung die Eisenausscheidung im 24-Stunden-Urin täglich bestimmt und die Wirkung steigender
Dosen von Desferal ermittelt werden. Nach Festlegung der geeigneten Dosis kann das Ausmaß der
renalen Eisenausscheidung in Zeitabständen von einigen Wochen erneut bestimmt werden. Alternativ
kann die mittlere tägliche Dosis entsprechend dem Ferritin-Spiegel so angepasst werden, dass der
therapeutische Index niedriger als 0,025 ist (therapeutischer Index = mittlere tägliche Desferal-Dosis
in mg/kg Körpergewicht dividiert durch den Ferritin-Spiegel [Mikrogramm/l]). Der therapeutische
Index ist hilfreich, um Patienten vor einer zu starken Chelatbildung zu schützen, aber er ist kein Ersatz
für eine sorgfältige klinische Überwachung.
Die durchschnittliche Tagesdosis liegt in der Regel zwischen 20 und 60 mg/kg Körpergewicht.
Patienten mit einem Serum-Ferritin-Spiegel unter 2000 ng/ml benötigen etwa 25 mg/kg/Tag. Bei
einem Serum-Ferritin-Spiegel zwischen 2000 und 3000 ng/ml sind etwa 35 mg/kg/Tag erforderlich.
Patienten mit höheren Serum-Ferritin-Spiegeln können höhere Dosen bis zu 55 mg/kg/Tag benötigen.
Es ist jedoch nicht empfehlenswert, regelmäßig eine Tagesdosis von 50 mg/kg zu überschreiten, es sei
denn, dass eine Hochdosis-Therapie erforderlich ist und das Wachstum des betreffenden Patienten
abgeschlossen ist. Fällt der Serum-Ferritin-Spiegel unter 1000 ng/ml, steigt das Nebenwirkungsrisiko
an. Diese Patienten sind genau zu überwachen und die wöchentliche Dosis gegebenenfalls gesenkt
werden. Die hier angegebenen Dosierungen sind Tages-Durchschnitts-Dosen. Die meisten Patienten
infundieren Desferal an weniger als 7 Tagen pro Woche und die tägliche Dosis weicht von der
durchschnittlichen Tages-Dosis ab. Bei einer durchschnittlich benötigten Dosis von zum Beispiel
40 mg/kg/Tag infundieren Patienten, die die Pumpe an 5 Tagen/Woche tragen, mit jeder Infusion
56 mg/kg.
Es konnte gezeigt werden, dass die regelmäßige, kontinuierliche Desferal-Therapie bei Patienten mit
Thalassämie deren Lebenserwartung deutlich erhöht.
Die langsame subkutane Infusion mittels einer tragbaren, leichten Infusionspumpe, verabreicht über
einen Zeitraum von 8–12 Stunden, gilt als wirksam und für den ambulanten Patienten als besonders
geeignet. Sie kann auch über einen Zeitraum von 24 Stunden verabreicht werden. Je nach
Schweregrad der Eisenüberladung ist Desferal üblicherweise mit der Infusionspumpe 5–7-mal pro
Woche zu geben.
Eine subkutane Bolusapplikation von Desferal kann nicht empfohlen werden.
Ältere Patienten (≥65 Jahre)
In klinischen Studien mit Desferal wurden nicht genügend Patienten im Alter von 65 Jahren und älter
eingeschlossen, um beurteilen zu können ob diese anders reagieren als jüngere. Im Allgemeinen sollte
die Wahl der Dosis bei älteren Patienten mit Vorsicht und üblicherweise am unteren Ende des
Dosierungsschemas erfolgen. Der Grund hierfür ist die größere Wahrscheinlichkeit für eine
verringerte Leber-, Nieren- oder Herzfunktion sowie mögliche Begleiterkrankungen oder andere
Arzneimitteltherapien.
Leberfunktionsstörung
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen wurden keine Studien durchgeführt.
Intravenöse Infusion während Bluttransfusionen: Da während Bluttransfusionen der Weg für eine
intravenöse Verabreichung zur Verfügung steht, ist hier eine intravenöse Infusion z. B. bei Patienten,
die bei subkutaner Infusion eine mangelhafte Therapiedisziplin zeigen, möglich.
Die Desferal-Lösung soll nicht direkt in einen Bluttransfusionsbeutel gegeben, sondern über einen Y-
Adapter parallel zur Bluttransfusion infundiert werden. Als Infusionspumpe soll das patienteneigene
Pumpsystem verwendet werden. Da während der Bluttransfusion nur eine geringe Menge Desferal
intravenös gegeben werden kann, ist der klinische Nutzen dieser Art der Anwendung begrenzt und soll
von zusätzlichen subkutanen Infusionen begleitet werden. Patienten und Pflegepersonal sind wegen
der bestehenden Kollapsgefahr vor einer beschleunigten intravenösen Infusion/Bolusapplikation zu
warnen (siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Kontinuierliche intravenöse Infusion: Intravenöse Infusionssysteme zur Implantation können
verwendet werden, wenn eine intensive Chelattherapie durchgeführt wird. Eine kontinuierliche
intravenöse Infusion ist indiziert bei Patienten, die keine kontinuierliche subkutane Infusion
durchführen können, und bei Patienten mit kardialen Problemen infolge Eisenüberladung. Die Dosis
von Desferal hängt vom Ausmaß der Eisenüberladung ab. Die Eisenausscheidung im 24-Stunden-Urin
soll bei Patienten mit intensivierter intravenöser Desferal-Therapie regelmäßig gemessen und die
Dosis entsprechend angepasst werden. Vorsicht ist bei der Spülung der Infusionsleitungen geboten,
um versehentliche Bolusgaben von im Leitungssystem verbliebenen Desferal und eine darauf
beruhende akute Kollaps-Gefahr zu vermeiden (siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen“).
Intramuskuläre Gabe: Da die subkutane Infusion wirksamer ist, werden intramuskuläre Injektionen
nur gegeben, wenn eine subkutane Infusion nicht möglich ist.
Unabhängig vom gewählten Verabreichungsmodus ist die Erhaltungsdosis individuell festzulegen und
hängt von der Eisenausscheidungsrate des Patienten ab.
Gleichzeitige Verabreichung von Vitamin C: Patienten mit einer Eisenüberladung entwickeln in der
Regel einen Vitamin-C-Mangel, der vermutlich auf die Oxidation des Vitamins durch das Eisen
zurückzuführen ist. Nach einmonatiger regelmäßiger Chelattherapie mit Desferal kann als ergänzende
bzw. unterstützende (adjuvante) Behandlung Vitamin C in einer Dosis von bis zu 200 mg/Tag, in
Teildosen verabreicht werden (siehe Abschnitt 2„Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Vitamin C erhöht die Verfügbarkeit von Eisen zur Chelatbildung. Für Kinder unter 10 Jahren sind im
Allgemeinen 50 mg, für ältere Kinder 100 mg ausreichend. Höhere Dosen von Vitamin C erhöhen die
Ausscheidung des Eisenkomplexes nicht zusätzlich.
b) Behandlung der akuten Eisenvergiftung
Desferal wird zusätzlich zu den für die Behandlung der akuten Eisenvergiftung üblichen
therapeutischen Maßnahmen angewendet.
Eine Desferal-Therapie ist in folgenden Situationen angezeigt:
Alle Patienten, die länger anhaltende Symptome einer Eisenvergiftung aufweisen, z. B. mehr als
eine Episode von Erbrechen (Emesis) oder einen weichen Stuhl.
Patienten mit deutlicher Lethargie, Bauchschmerzen, Verminderung der Blutmenge im Körper
(Hypovolämie) oder Übersäuerung des Blutes (Azidose).
Patienten mit multiplen radiologisch nachweisbaren Verschattungen (die große Mehrzahl dieser
Patienten entwickelt eine symptomatische Eisenvergiftung).
Alle symptomatischen Patienten, deren Serum-Eisenspiegel > 300–350 Mikrogramm/dl ist,
unabhängig von der totalen Eisenbindungskapazität (TIBC). Es kann auch ein konservativer
Behandlungsversuch ohne Desferal-Therapie bei asymptomatischen Patienten unternommen
werden, sofern der Eisenspiegel im Serum zwischen 300 und 500 Mikrogramm/dl beträgt. Dies
gilt auch für Patienten mit selbstlimitierender, nicht-blutiger Emesis oder Durchfall (Diarrhö) ohne
Beschwerden (klinische Symptomatik).
Die kontinuierliche intravenöse Verabreichung von Desferal ist die bevorzugte Art der Applikation
und die empfohlene Infusionsgeschwindigkeit beträgt 15 mg/kg Körpergewicht pro Stunde und sollte,
sobald es die klinische Situation erlaubt, reduziert werden. Dies ist gewöhnlich nach 4–6 Stunden der
Fall, sodass die gesamte intravenös applizierte Dosis nicht die empfohlenen 80 mg/kg Körpergewicht
in 24 Stunden überschreitet.
Folgende Kriterien für eine Beendung einer Desferal-Therapie können empfohlen werden (die
Chelattherapie sollte solange durchgeführt werden, bis alle diese Kriterien erfüllt sind):
Der Patient sollte keinerlei Symptome einer bestehenden systemischen Eisenvergiftung mehr
aufweisen (z. B. keine Azidose, keine progrediente leberschädigende Wirkung (Hepatotoxizität).
Idealerweise sollte ein normaler bzw. deutlich reduzierter (Serumeisen < 100 Mikrogramm/dl)
Serum-Eisenspiegel vorliegen. Nur im Falle einer labortechnisch nicht exakt durchführbaren
Eisenbestimmung in Gegenwart von Desferal ist ein Behandlungsstopp mit Desferal dann
gerechtfertigt, wenn die anderen Kriterien erfüllt sind und wenn die gemessene Serum-
Eisenkonzentration nicht erhöht ist.
Wiederholte Röntgenübersichtsaufnahmen des Abdomens sollten vor dem Absetzen der Desferal-
Behandlung durchgeführt werden, wenn vor Therapiebeginn radiologisch nachweisbare
Verschattungen vorlagen (die auf eine fortbestehende Eisenabsorption hinweisen).
Wenn der Patient initial eine weinrote Urinfarbe aufwies, sollte die Desferal-Therapie bis zur
Normalisierung der Urinfarbe durchgeführt werden. Dieses Kriterium ist alleine jedoch nicht für
einen Therapieabbruch hinreichend.
Die Wirksamkeit der Behandlung hängt von einer genügenden Urinausscheidung ab, damit die
Elimination des Eisenkomplexes Ferrioxamin sichergestellt ist. Bei Auftreten von einer verminderten
Harnmenge (Oligurie oder Anurie) kann deshalb eine Blutwäsche (Peritoneal- oder Hämodialyse oder
eine Hämofiltration) notwendig werden, um die Ausscheidung von Ferrioxamin zu gewährleisten.
2. Diagnostisch
Der diagnostische Test mit Desferal beruht auf dem Prinzip, dass Desferal beim Gesunden die
Eisenausscheidung nicht über einen bestimmten Grenzwert hinaus steigert.
Test mit Desferal zur Feststellung einer Eisenüberladung bei Patienten mit normaler Nierenfunktion
Man injiziert 500 mg Desferal intramuskulär, sammelt anschließend während 6 Stunden den Urin und
bestimmt dessen Eisengehalt. Wurden innerhalb dieser 6 Stunden 1–1,5 mg (18–27 Mikromol) Eisen
im Urin ausgeschieden, besteht Verdacht auf eine Eisenüberladung; Werte über 1,5 mg (27 Mikromol)
sind als sicher pathologisch zu betrachten. Der Test ergibt nur bei normaler Nierenfunktion
zuverlässige Resultate.
Kinder und ältere Menschen
Eine sorgfältige Kontrolle durch den behandelnden Arzt muss gewährleistet sein.
Art der Anwendung
Zur intravenösen (in die Vene), subkutanen (unter die Haut) oder intramuskulären (in den Muskel)
Anwendung. Richten Sie sich nach den Anweisungen des behandelnden Arztes.
Angaben zur Herstellung der Infusionslösung siehe „Informationen für medizinisches Fachpersonal“
am Ende der Packungsbeilage.
Die Anwendung von Desferal bei chronischer Eisenüberladung mittels einer tragbaren
Infusionspumpe ist wie folgt handzuhaben (siehe Abbildungen):
Das Wasser für Injektionszwecke in eine Spritze aufziehen.
Den Gummistöpsel der Durchstechflasche, in der sich Desferal befindet, mit Alkohol reinigen.
Danach den Inhalt der Spritze in die Durchstechflasche spritzen.
Die Durchstechflasche kräftig schütteln, damit sich der Wirkstoff löst.
Die Wirkstofflösung in die Spritze aufziehen.
Verbinden Sie ein Ende des Verlängerungsschlauchs mit der Spritze, das andere mit der Butterfly-
Nadel. Dann drücken Sie so viel Lösung aus der Spritze in den leeren Schlauch, dass er gefüllt ist.
Bringen Sie die Spritze an der Infusionspumpe an.
Für die Infusion wird die Butterfly-Nadel unter die Haut an einer Stelle am Bauch, am Arm
oder am Oberschenkel eingestochen. Es ist wichtig, die betreffende Hautstelle vor dem Einstechen
der Nadel gründlich mit Alkohol zu reinigen. Die Nadel ist bis zu den Flügeln fest in eine
Hautfalte, die Sie mit der anderen Hand bilden, einzustechen. Die Nadelspitze sollte sich unter der
Haut frei hin und her bewegen lassen. Geht das nicht, dann ist die Nadelspitze zu dicht unter der
Haut.
Versuchen Sie es auf jeden Fall an einer anderen Hautstelle, die Sie zuvor gründlich mit
Alkohol gereinigt haben.
Anschließend fixieren Sie die Nadel mit einem Klebestreifen.
Gewöhnlich wird die Pumpe an einem Schulterriemen oder Gurt am Körper getragen. Für viele
Patienten ist es am bequemsten, wenn sie die Pumpe über Nacht tragen.
Wenn die Zubereitung unter keimfreien Bedingungen vorgenommen wurde, kann die Lösung von
Desferal vor der Verabreichung bei Raumtemperatur bis zu 24 Stunden aufbewahrt werden.
Handhabung der Lösungsmittelampulle
Wenn eine größere Menge von Desferal angewendet wurde, als man sollte
Symptome
Bei Überdosierung von Desferal oder versehentlicher intravenöser Bolusapplikation/schneller
intravenöser Infusion können beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), niedriger Blutdruck
(Hypotonie) und Magen-Darm-Störungen auftreten; über einen akuten, jedoch vorübergehenden Seh-
sowie Sprachverlust, Erregung, Kopfschmerzen, Übelkeit, verlangsamter Herzschlag (Bradykardie)
sowie ein akutes Nierenversagen ist berichtet worden.
Bei der Behandlung von Patienten mit akuter Eisenvergiftung oder Thalassamie mit übermäßig hohen
intravenösen Dosen von Desferal wurde über eine akute respiratorische Insuffizienz (ARDS) berichtet.
Therapie
Es gibt kein spezifisches Gegenmittel (Antidot). Die Therapie mit Desferal sollte abgesetzt und eine
geeignete symptomatische Behandlung durchgeführt werden. Desferal ist dialysierbar.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Mögliche Nebenwirkungen
Einige der folgenden Vorkommnisse können auch im Rahmen der Grunderkrankung vorkommen
(Eisenüberladung).
Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
Gelenkschmerz, Muskelschmerz, an der Injektionsstelle Schmerzen, Schwellung, Verhärtung,
Hautrötung, Juckreiz und Schorf/Krusten.
Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
Kopfschmerzen, Übelkeit, Nesselsucht, Fieber.
Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
Hochtonschwerhörigkeit und Ohrgeräusche treten nur gelegentlich auf, wenn die
Dosierungsempfehlungen nicht überschritten werden und wenn die Dosierung reduziert wird, sofern
der Serum-Ferritin-Spiegel fällt (der Quotient aus der mittleren täglichen Desferal-Dosis, dividiert
durch das Serum-Ferritin, soll < 0,025 sein), Asthma, Erbrechen, Bauchkrämpfe, an der
Injektionsstelle Bläschen, lokale Ödeme (Wasseransammlung im Gewebe). Wachstumsverzögerungen
und Veränderungen der Knochen (metaphysäre Dysplasie) bei Patienten, die mehr als 60 mg/kg
Körpergewicht erhalten, und besonders bei Kindern innerhalb der ersten 3 Lebensjahre (siehe
Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“). Unterhalb von 40 mg/kg Körpergewicht ist
das Risiko deutlich geringer.
Selten: kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen
Hohes Fieber, Kurzatmigkeit, blutiger Husten, Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen, Übelkeit oder
Halsschmerzen als Zeichen schwerer Pilzinfektionen (siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen“), Sehverlust, Netzhauterkrankung, Sehnerventzündung, grauer Star,
Nachlassen der Sehschärfe, verschwommenes Sehen, Nachtblindheit, Gesichtsfeldeinschränkung,
Farbsehstörung, Hornhauttrübung (außer bei hohen Dosen; siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen“), Blutdruckabfall mit Beschleunigung der Herzfrequenz und Schock können
auftreten, wenn die empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung von Desferal nicht
eingehalten werden (siehe Abschnitte 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ und 3 „Wie ist
Desferal anzuwenden“).
Sehr selten: kann bis zu 1 von 10 000 Behandelten betreffen
Entzündungen der Magenschleimhaut und des Dünndarms (Gastroenteritis), bakterielle Infektionen
(Yersinia-Infektionen) die zu Fieber, Bauchschmerzen und Durchfall mit blutigem Stuhl führen
können (siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“), Bluterkrankungen wie
verminderte Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) oder Verminderte Zahl der Blutplättchen,
wodurch erhöhtes Risiko einer Blutung und Neigung zu Blutergüssen besteht (Thrombozytopenie).
Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen) bis hin zum anaphylaktischen Schock,
sich rasch entwickelnde Schwellung von Haut und Schleimhaut z. B. der Augenlider, Lippen, Zunge
(Angioödem); neurologische Störungen einschließlich Schwindel, Sprach-, Bewusstseins-,
Bewegungs- oder Verhaltensstörungen (Zeichen einer Aluminium- und dialysebedingten
Gehirnschädigung), Gefühlsstörungen, Missempfindungen der Haut, Koordinationsstörungen oder
Lähmungen (Zeichen von Neuropathien), Kribbelgefühl (Parästhesien) (siehe Abschnitt
2„Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“), akute respiratorische Insuffizienz (ARDS),
Blauverfärbung der Haut und Schleimhäute (Zyanose) und interstitielle Lungeninfiltrate, Durchfall,
generalisierter Ausschlag.
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Krämpfe (dies wurde hauptsächlich für Dialysepatienten mit Aluminium-Überladung berichtet; siehe
Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“), Muskelkrämpfe, akutes Nierenversagen,
tubuläre Nierenfunktionsstörung, Anstieg des Serum-Kreatinin-Wertes (siehe Abschnitt 2).
Der ausgeschiedene Eisenkomplex kann den Urin rötlich-braun verfärben.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische
Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben
sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem (Details siehe unten)
anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen
über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
5.
Wie ist Desferal aufzubewahren??
Nicht über 25°C lagern.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr
verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Jede Durchstechflasche ist nur zur einmaligen Entnahme. Die Lösung sollte unmittelbar nach der
Rekonstitution verwendet werden (Beginn der Behandlung innerhalb von 3 Stunden). Die
gebrauchsfertige Lösung sollte, sofern eine sofortige Anwendung nicht möglich ist, bei 2 – 8°C bis
maximal 24 Stunden aufbewahrt werden. Wenn die Rekonstitution (Zubereitung) unter validierten
aseptischen Bedingungen durchgeführt wird, kann die Lösung bis maximal 24 Stunden vor der
Verabreichung bei Raumtemperatur gelagert werden.
Entsorgen Sie dieses Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit
zum Schutz der Umwelt bei.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Desferal enthält
Der Wirkstoff ist Deferoxamin-Mesylat (auch als Deferoxamin-Methansulfonat bezeichnet). 1
Durchstechflasche enthält 500 mg Deferoxamin-Mesylat.
Desferal – Trockenstechampullen enthalten keine anderen (sonstigen) Bestandteile.
Wie Desferal aussieht und Inhalt der Packung
Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung (nach Verdünnen).
Weißes Lyophilisat.
Rekonstituierte Lösung: klar und farblos bis leicht gelblich, pH 4,0 -6,0.
Ein Karton Desferal enthält 10 Stück Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Injektions-
oder Infusionslösung aus farblosem Glas (Typ I) mit Gummistopfen.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Novartis Pharma GmbH, Wien
Z.Nr.: 12656
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2018.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Desferal sollte nicht in höheren als den empfohlenen Dosen verabreicht werden.
Desferal sollte subkutan nicht in einer höheren Konzentration als 95 mg/ml gegeben werden, da dies
bei subkutaner Applikation das Ausmaß der Lokalreaktionen verstärkt (siehe Abschnitt 3). Wenn
Desferal nur intramuskulär gegeben werden kann, kann eine höhere Konzentration erforderlich
werden, um die Injektion zu erleichtern.
Desferal darf nicht zusammen mit Heparin-Injektionslösung angewendet werden (darf nicht gemischt
oder durch die gleiche intravenöse Leitung infundiert werden).
Hinweise zur Anwendung und Herstellung der Lösung für die parenterale Gabe
Zur Auflösung des Wirkstoff-Pulvers darf keine 0,9 %ige Natriumchloridlösung verwendet werden.
Dagegen kann die mit Wasser für Injektionszwecke zubereitete Lösung mit 0,9 %iger
Natriumchloridlösung weiter verdünnt werden.
Zur parenteralen Verabreichung sollte eine Lösung mit 95 mg/ml Desferal in Wasser für
Injektionszwecke verwendet werden (außer für i.m. Injektionen, wo höher konzentrierte Lösungen
notwendig sein können). Die Herstellung der Infusionslösung ist in den nachfolgenden Tabellen für
die subkutane, intravenöse und intramuskuläre Anwendung beschrieben. Nachdem die angegebene
Menge an Wasser für Injektionszwecke in die Durchstechflasche injiziert wurde, ist die
Durchstechflasche gut zu schütteln.
Herstellung für die subkutane und intravenöse Gabe
Rekonstituieren Sie Desferal mit sterilem Wasser für Injektionszwecke
Menge an sterilem
Gesamter Gehalt an
Endkonzentration nach
Wasser für
Arzneimittel nach
Rekonstitution
Injektionszwecke zur
Rekonstitution
Rekonstitution
500 mg
5 ml
500 mg/5,3 ml
95 mg/ml
Herstellung für die intramuskuläre Gabe
Rekonstituieren Sie Desferal mit sterilem Wasser für Injektionszwecke
Menge an sterilem
Gesamter Gehalt an
Endkonzentration nach
Wasser für
Arzneimittel nach
Rekonstitution
Injektionszwecke zur
Rekonstitution
Rekonstitution
500 mg
2 ml
500 mg/2,35 ml
213 mg/ml
Bei der empfohlenen Konzentration von 95 mg/ml ist die rekonstituierte Lösung klar und farblos bzw.
leicht gelblich.
Nur klare Lösungen dürfen verwendet werden. Undurchsichtige, trübe oder verfärbte Lösungen dürfen
nicht verwendet werden. Die richtige Injektionstechnik ist genau zu beachten. Bei subkutanen
Infusionen sollte die Nadel nicht zu dicht unter der Dermis eingeführt werden.
Nach der Rekonstitution kann die Lösung mit 95 mg/ml Desferal mit den üblichen Infusionslösungen
(0,9 % NaCl, 5 % Glukose, Ringer-Lösung, Ringer-Lactat-Lösung bzw. Lösungen für die Peritoneal-
Dialyse) verdünnt werden.
Gelöstes Desferal kann auch Dialyseflüssigkeiten zugegeben werden und intraperitoneal Patienten
unter chronisch ambulanter Peritonealdialyse (CAPD) oder zyklisch chronischer Peritonealdialyse
(CCPD) gegeben werden.
- 1 -
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZEIMITTELS
Desferal 500 mg - Trockenstechampullen
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Durchstechflasche
enthält
Deferoxamin-Mesylat
(auch
Deferoxamin-
Methansulfonat bezeichnet).
Es gibt keine sonstigen Bestandteile.
3.
DARREICHUNGSFORM
Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung (nach Verdünnen).
Weißes Lyophilisat.
Rekonstituierte
Lösung:
klar
und
farblos
bis
leicht
gelblich,
pH
4,0
-6,0
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
1. Therapeutisch
Behandlung der chronischen Eisenüberladung, z.B.
Transfusionshämosiderosen,
insbesondere
Thalassaemia
major,
sideroblastischer
Anämie, autoimmun-hämolytischer Anämie und anderen chronischen Anämien;
primärer (idiopathischer) Hämochromatose bei Patienten, deren Begleiterkrankungen
(z.B.
schwere
Anämie,
Herzerkrankungen,
Hypoproteinämie)
einen
Aderlass
ausschließen.
Eisenüberladung bei Patienten mit Porphyria cutanea tarda.
Behandlung der akuten Eisenvergiftung.
2. Diagnostisch
Zur Diagnose der Eisenüberladung.
Dieses Arzneimittel wird angewendet bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
- 2 -
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
1. Therapeutisch
a) Behandlung der chronischen Eisenüberladung
Das Hauptziel der Chelattherapie bei Eisenüberladung bei gut eingestellten Patienten ist, ein
Eisengleichgewicht zu erhalten und einer Hämosiderose vorzubeugen.
Bei Patienten mit Eisenüberladung ist hingegen eine negative Eisenbilanz erwünscht, um die
erhöhten Eisenvorräte zu reduzieren und die toxischen Wirkungen von Eisen zu vermeiden.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene:
Mit der Therapie mit Desferal soll nach den ersten 10 bis 20 Bluttransfusionen oder wenn bei
der klinischen Überwachung Hinweise auf eine Eisenüberladung auftreten, begonnen werden
(z.B.
Serum-Ferritin-Werte
>
1000
ng/ml).
Eine
Wachstums-Retardierung
kann
Resultat der Eisenüberladung oder exzessiv hoher Desferal-Dosen sein. Wenn die Desferal-
Therapie vor dem 3. Lebensjahr begonnen wird, ist das Wachstum sorgfältig zu überwachen
und die tägliche Desferal-Dosis 40 mg/kg KG darf nicht überschritten werden (siehe Abschnitt
4.4).
Die Dosierung und die Art der Verabreichung können individuell festgelegt und im Lauf der
Therapie entsprechend der Eisenbelastung des Patienten angepasst werden. Es soll die
niedrigste wirksame Dosis gegeben werden. Um die Wirkung der Chelattherapie zu beurteilen,
kann zu Beginn der Behandlung die Eisenausscheidung im 24-Stunden-Urin täglich bestimmt
und die Wirkung steigender Dosen von Desferal ermittelt werden. Nach Festlegung der
geeigneten Dosis kann das Ausmaß der renalen Eisenausscheidung in Zeitabständen von
einigen Wochen erneut bestimmt werden. Alternativ kann die mittlere tägliche Dosis
entsprechend dem Ferritin-Spiegel so angepasst werden, dass der therapeutische Index
niedriger als 0,025 ist (therapeutischer Index = mittlere tägliche Desferal-Dosis in mg/kg
Körpergewicht dividiert durch den Ferritin-Spiegel [Mikrogramm/l]). Der therapeutische Index
ist hilfreich, um Patienten vor einer zu starken Chelatbildung zu schützen, aber er ist kein
Ersatz für eine sorgfältige klinische Überwachung.
Die durchschnittliche Tagesdosis liegt in der Regel zwischen 20 und 60 mg/kg Körpergewicht
Patienten mit einem Serum-Ferritin-Spiegel unter 2000 ng/ml benötigen etwa 25 mg/kg/Tag.
Bei einem Serum-Ferritin-Spiegel zwischen 2000 und 3000 ng/ml sind etwa 35 mg/kg/Tag
erforderlich.
Patienten mit höheren Serum-Ferritin-Spiegeln können höhere Dosen bis zu 55 mg/kg/Tag
benötigen. Es ist jedoch nicht empfehlenswert, regelmäßig eine Tagesdosis von 50 mg/kg zu
überschreiten, es sei denn, dass eine Hochdosis-Therapie erforderlich ist und das Wachstum
des betreffenden Patienten abgeschlossen ist. Fällt der Serum-Ferritin-Spiegel unter
1000 ng/ml, steigt das Nebenwirkungsrisiko an. Diese Patienten sind genau zu überwachen
und die wöchentliche Dosis muss gegebenenfalls gesenkt werden. Die hier angegebenen
Dosierungen sind Tages-Durchschnittsdosen. Die meisten Patienten infundieren Desferal an
weniger als 7 Tagen pro Woche, so dass die tägliche Dosis von der durchschnittlichen
Tagesdosis abweicht. Bei einer durchschnittlich benötigten Dosis von zum Beispiel
- 3 -
40 mg/kg/Tag infundieren Patienten, die die Pumpe an 5 Tagen/Woche tragen, mit jeder
Infusion 56 mg/kg.
Es konnte gezeigt werden, dass die regelmäßige, kontinuierliche Desferal-Therapie bei
Patienten mit Thalassämie deren Lebenserwartung deutlich erhöht.
Langsame subkutane Infusion
langsame
subkutane
Infusion
mittels
einer
tragbaren,
leichten
Infusionspumpe,
verabreicht über einen Zeitraum von 8-12 Stunden, gilt als wirksam und für den ambulanten
Patienten
besonders
geeignet.
kann
auch
über
einen
Zeitraum
Stunden
verabreicht werden. Je nach Schweregrad der Eisenüberladung ist Desferal üblicherweise mit
der Infusionspumpe bis 5 bis 7 mal pro Woche zu geben.
Eine subkutane Bolusapplikation von Desferal kann nicht empfohlen werden.
Ältere Patienten (≥65 Jahre)
In klinischen Studien mit Desferal wurden nicht genügend Patienten im Alter von 65 Jahren
und älter eingeschlossen, um beurteilen zu können, ob diese anders reagieren als jüngere. Im
Allgemeinen soll die Wahl der Dosis bei älteren Patienten mit Vorsicht und üblicherweise am
unteren Ende des Dosierungsbereiches erfolgen. Der Grund hierfür ist die größere
Wahrscheinlichkeit für eine verringerte Leber-, Nieren- oder Herzfunktion sowie mögliche
Begleiterkrankungen oder andere Arzneimitteltherapien (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).
Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen wurden keine Studien durchgeführt
Intravenöse Infusion während Bluttransfusionen
Da während Bluttransfusionen der Weg für eine intravenöse Verabreichung zur Verfügung
steht, ist hier eine intravenöse Infusion, z.B. bei Patienten, die bei subkutaner Infusion eine
mangelhafte Therapiedisziplin zeigen, möglich.
Die Desferal-Lösung soll nicht direkt in einen Bluttransfusionsbeutel gegeben werden, sondern
über einen Y-Adapter parallel zur Bluttransfusion infundiert werden. Als Infusionspumpe soll
das patienteneigene Pumpsystem verwendet werden. Da während der Bluttransfusion nur eine
geringe Menge Desferal i.v. gegeben werden kann, ist der klinische Nutzen dieser Art der
Anwendung begrenzt und soll von zusätzlichen subkutanen Infusionen begleitet werden.
Patienten
Pflegepersonal
sind
wegen
bestehenden
Kollapsgefahr
einer
beschleunigten intravenösen Infusion/Bolusapplikation zu warnen (siehe Abschnitt 4.4).
Kontinuierliche intravenöse Infusion
Intravenöse
Infusionssysteme
Implantation
können
verwendet
werden,
wenn
eine
intensive
Chelattherapie
durchgeführt
wird.
Eine
kontinuierliche
intravenöse
Infusion
indiziert bei Patienten, die keine kontinuierliche subkutane Infusion durchführen können, und
bei Patienten mit kardialen Problemen infolge Eisenüberladung. Die Dosis von Desferal hängt
vom Ausmaß der Eisenüberladung ab. Die Eisenausscheidung im 24-Stunden-Urin soll bei
Patienten
intensivierter
i.v.-Desferal-Therapie
regelmäßig
gemessen
Dosis
- 4 -
entsprechend angepasst werden. Vorsicht ist bei der Spülung der Infusionsleitungen geboten,
um versehentliche Bolusgaben von im Leitungssystem verbliebenem Desferal und eine darauf
beruhende akute Kollaps-Gefahr zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.4).
Intramuskuläre Gabe
Da die subkutane Infusion wirksamer ist, werden intramuskuläre Injektionen nur gegeben,
wenn eine subkutane Infusion nicht möglich ist.
Unabhängig
gewählten
Verabreichungsmodus
Erhaltungsdosis
individuell
festzulegen und hängt von der Eisenausscheidungsrate des Patienten ab.
Gleichzeitige Verabreichung von Vitamin C
Patienten mit einer Eisenüberladung entwickeln in der Regel einen Vitamin-C-Mangel, der
vermutlich
Oxidation
Vitamins
durch
Eisen
zurückzuführen
ist.
Nach
einmonatiger
regelmäßiger
Chelattherapie
Desferal
kann
adjuvante
Behandlung
Vitamin C in einer Dosis von bis zu 200 mg/Tag, in Teildosen verabreicht, gegeben werden
(siehe Abschnitt 4.4). Vitamin C erhöht die Verfügbarkeit von Eisen zur Chelatbildung. Für
Kinder unter 10 Jahren sind im Allgemeinen 50 mg, für ältere Kinder 100 mg ausreichend.
Höhere Dosen von Vitamin C erhöhen die Ausscheidung des Eisenkomplexes nicht zusätzlich.
b) Behandlung der akuten Eisenvergiftung
Desferal wird zusätzlich zu den für die Behandlung der akuten Eisenvergiftung üblichen
therapeutischen Maßnahmen angewendet.
Eine Desferal-Therapie ist in folgenden Situationen indiziert:
Alle Patienten, die länger anhaltende Symptome einer Eisenvergiftung aufweisen, z.B. mehr
als eine Episode einer Emesis oder weichem Stuhl;
Patienten mit deutlicher Lethargie, Abdominalschmerz, Hypovolämie oder Azidose;
Patienten mit multiplen radiologisch nachweisbaren Verschattungen (die große Mehrzahl
dieser Patienten entwickelt eine symptomatische Eisenvergiftung);
Alle symptomatischen Patienten, deren Serum-Eisenspiegel > 300 - 350 Mikrogramm/dl ist,
unabhängig von der totalen Eisenbindungskapazität (TIBC). Es kann auch ein konservativer
Behandlungsversuch
ohne
Desferal-Therapie
asymptomatischen
Patienten
unternommen
werden,
sofern
Eisenspiegel
Serum
zwischen
Mikrogramm/dl beträgt. Dies gilt auch für Patienten mit selbstlimitierender nicht-blutiger
Emesis oder Diarrhö ohne klinische Symptomatik.
kontinuierliche
intravenöse
Verabreichung
Desferal
bevorzugte
Applikation, und die empfohlene Infusionsgeschwindigkeit beträgt 15 mg/kg KG/Stunde und
soll, sobald es die klinische Situation erlaubt, reduziert werden. Dies ist gewöhnlich nach 4-6
Stunden der Fall, so dass die gesamt intravenös applizierte Dosis nicht die empfohlenen 80
mg/kg KG/24 Stunden überschreitet.
Folgende Kriterien für eine Beendigung einer Desferal-Therapie können empfohlen werden
(die Chelattherapie sollte so lange durchgeführt werden, bis alle diese Kriterien erfüllt sind):
Der Patient sollte keinerlei Symptome einer bestehenden systemischen Eisenvergiftung
mehr aufweisen (z.B. keine Azidose, keine progrediente Hepatotoxizität).
- 5 -
Idealerweise sollte ein normaler beziehungsweise deutlich reduzierter Serum-Eisenspiegel
(Serum-Eisen < 100 Mikrogramm/dl) vorliegen. Nur im Falle einer labortechnisch nicht
exakt durchführbaren Eisenbestimmung in Gegenwart von Desferal ist ein
Behandlungsstopp mit Desferal dann gerechtfertigt, wenn die anderen Kriterien erfüllt sind
und wenn die gemessene Serum-Eisenkonzentration nicht erhöht ist.
Wiederholte Röntgenübersichtsaufnahmen des Abdomens sollten vor dem Absetzen der
Desferal-Behandlung
durchgeführt
werden,
wenn
Therapiebeginn
radiologisch
nachweisbare
Verschattungen
vorlagen
(die
eine
fortbestehende
Eisenabsorption
hinweisen).
Wenn der Patient initial eine weinrote Urinfarbe aufwies, sollte die Desferal-Therapie bis
zur Normalisierung der Urinfarbe durchgeführt werden. Dieses Kriterium ist alleine jedoch
nicht für einen Therapieabbruch hinreichend.
Die Wirksamkeit der Behandlung hängt von einer genügenden Urinausscheidung ab, damit die
Elimination des Eisenkomplexes Ferrioxamin sichergestellt ist. Beim Auftreten von Oligurie
oder
Anurie
kann
deshalb
eine
Peritoneal-
oder
Hämodialyse
oder
eine
Hämofiltration
notwendig werden, um die Ausscheidung von Ferrioxamin zu gewährleisten.
2. Diagnostisch
Der diagnostische Test mit Desferal beruht auf dem Prinzip, dass Desferal beim Gesunden die
Eisenausscheidung nicht über einen bestimmten Grenzwert hinaus steigert.
Test
mit
Desferal
zur
Feststellung
einer
Eisenüberladung
bei
Patienten
mit
normaler
Nierenfunktion
Man injiziert 500 mg Desferal i.m., sammelt anschließend über 6 Stunden den Urin und
bestimmt dessen Eisengehalt. Wurden innerhalb von 6 Stunden 1-1,5 mg (18-27 Mikromol)
Eisen im Urin ausgeschieden, besteht Verdacht auf eine Eisenüberladung; Werte über 1,5 mg
(27 Mikromol) sind als sicher pathologisch zu betrachten. Der Test ergibt nur bei normaler
Nierenfunktion zuverlässige Resultate.
Art der Anwendung
Zur intravenösen, subkutanen oder intramuskulären Anwendung.
Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, außer, wenn eine erfolgreiche Desensibilisierung
durchgeführt wurde.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Schnelle intravenöse Infusion
Schnelle
intravenöse
Infusion
kann
Hypotonie
Schock
führen
(z.B.
Hitzewallungen, Tachykardie, Kollaps und Urtikaria).
- 6 -
Seh- und Hörstörungen
Bei Anwendung von Desferal in hohen Dosen kann es zu Seh- und Hörstörungen kommen,
besonders bei Patienten mit niedrigen Plasmaspiegeln von Ferritin (siehe Abschnitt 4.8).
Patienten mit Niereninsuffizienz, die mit Dauerhämodialyse behandelt werden und deren
Ferritin-Werte niedrig sind, sind unter Umständen besonders anfällig für Nebenwirkungen,
und es wurde bereits nach Einzeldosen von Desferal über visuelle Symptome berichtet. Das
Risiko von Nebenwirkungen ist geringer, wenn die Therapie mit niedrigen Dosen erfolgt. Falls
Störungen des Seh- und Hörvermögens auftreten, ist Desferal sofort abzusetzen. Sofern die
durch Desferal bewirkten Veränderungen früh erkannt werden, bilden sie sich nach Absetzen
der Therapie gewöhnlich zurück. Die Behandlung mit Desferal kann zu einem späteren
Zeitpunkt
reduzierter
Dosis
unter
strenger
Überwachung
audiovisuellen
Funktionen wieder aufgenommen werden.
Es wird empfohlen, vor Beginn der Behandlung mit Desferal und während der Therapie in
dreimonatlichen Abständen spezielle ophthalmologische Untersuchungen und audiologische
Tests durchzuführen, besonders wenn der Ferritin-Spiegel niedrig ist. Das Risiko für
audiometrische Abnormalitäten kann bei Thalassämiepatienten möglicherweise reduziert
werden, wenn der Quotient aus mittlerer täglicher Dosis Desferal (mg/kg Körpergewicht) und
Serum-Ferritin (Mikrogramm/l) unter 0,025 gehalten wird.
Nierenfunktionsstörungen
Nahezu die Hälfte der Metallkomplexe von Patienten mit Eisenüberladung und normaler
Nierenfunktion
wird
über
Niere
ausgeschieden.
Deshalb
Patienten
Nierenfunktionsstörung besondere Vorsicht geboten. Der Eisenkomplex des Deferoxamins ist
dialysierbar;
durch
Dialyse
kann
seine
Elimination
Patienten
Niereninsuffizienz
gesteigert werden.
Es wurde über Einzelfälle von akutem Nierenversagen berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Eine
Überwachung der Nierenfunktion auf Veränderungen (z.B. Zunahme von Serum-Kreatinin)
sollte in Betracht gezogen werden.
Kinder und Jugendliche: Wachstumsretardierung
Bei Patienten mit niedrigem Serum-Ferritin und hohen Desferal-Dosen oder jungen Patienten
(< 3. Lebensjahr bei Behandlungsbeginn) besteht die Gefahr einer Wachstumsretardierung
(siehe Abschnitt 4.2).
Eine durch Desferal hervorgerufene Wachstumsverzögerung tritt jedoch selten auf, solange die
eingesetzten Dosen weniger als 40 mg/kg Körpergewicht betragen. Eine
Wachstumsminderung, die auf höheren Desferal-Dosen als 40 mg/kg Körpergewicht beruht,
kann jedoch nach Verminderung der Dosis wieder auf die normale Wachstumsgeschwindigkeit
vor der Behandlung verändert werden. Die vorhergesagte Körpergröße kann jedoch vermindert
bleiben.
Bei Anwendung von Desferal in der Pädiatrie sind Körpergewicht und Längenwachstum der
Patienten alle 3 Monate zu kontrollieren (siehe Abschnitt 4.4).
Akute respiratorische Insuffizienz
Nach
Behandlung
sehr
hohen
intravenösen
Dosen
Desferal
akuter
Eisenvergiftung
Thalassämie
wurde
auch
über
akute
respiratorische
Insuffizienz
- 7 -
(ARDS) berichtet. Die empfohlenen Tagesdosen sollten daher nicht überschritten werden.
Infektionen
Bei Patienten mit Eisenüberladung wurde eine durch Desferal erhöhte Infektionsanfälligkeit
beobachtet, z. B. für Infektionen mit Yersinia enterocolitica und Yersinia pseudotuberculosis.
Wenn bei Patienten, die mit Desferal behandelt werden, Fieber verbunden mit akuter
Enteritis/Enterokolitis, diffusen Bauchschmerzen oder Pharyngitis auftritt, sollte die
Behandlung vorübergehend abgesetzt und entsprechende bakteriologische Untersuchungen
sowie eine zweckmäßige antibiotische Therapie unverzüglich eingeleitet werden. Nach
Abheilung der Infektion kann die Behandlung mit Desferal fortgesetzt werden.
Bei Patienten mit Eisenüberladung, die mit Desferal behandelt wurden, ist in sehr seltenen
Fällen über Mukormykose, eine schwere Pilzinfektion, in einigen Fällen mit tödlichem
Ausgang, berichtet worden. Falls verdächtige Anzeichen oder Symptome auftreten, sollte die
Therapie mit Desferal abgesetzt, mykologische Untersuchungen durchgeführt und sofort eine
geeignete Behandlung eingeleitet werden. Eine Mukormykose kann auch bei Patienten
auftreten, die nicht mit Desferal behandelt werden; dies ist ein Hinweis darauf, dass unter
Umständen auch andere Faktoren, z. B. Dialyse, Diabetes mellitus, Störungen des Säure-Basen-
Gleichgewichts, hämatologische Erkrankungen, Behandlung mit Immunsuppressiva oder ein
beeinträchtigtes Immunsystem, eine Rolle bei der Entstehung dieser Infektion spielen.
Verschlechterung der Herzfunktion bei Anwendung mit hohen Dosen Vitamin C
Bei Patienten mit schwerer chronischer Eisenüberladung, die gleichzeitig Desferal und hohe
Dosen Vitamin C (über 500 mg pro Tag) erhielten, wurde eine Verschlechterung der
Herzfunktion beobachtet. Diese Herzfunktionsstörungen waren reversibel, wenn Vitamin C
abgesetzt wurde. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Desferal und Vitamin C sind folgende
Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:
- Patienten mit Herzinsuffizienz sollten kein zusätzliches Vitamin C erhalten.
- Die Behandlung mit Vitamin C sollte erst nach einmonatiger regelmäßiger Behandlung mit
Desferal begonnen werden.
- Vitamin C sollte nur verabreicht werden, wenn der Patient Desferal regelmäßig erhält, am
besten kurz nach Start der Desferal-Gabe mithilfe der Pumpe.
- Eine Tagesdosis von 200 mg Vitamin C, in Teildosen verabreicht, sollte nicht überschritten
werden.
- Während einer derartigen Kombinationstherapie empfiehlt es sich, die Herzfunktion zu
überwachen.
Patienten mit aluminiumbedingter Enzephalopathie
Bei Patienten mit aluminiumbedingter Enzephalopathie können hohe Dosen von Desferal die
neurologischen Störungen verstärken (Krämpfe), wahrscheinlich infolge eines akuten Anstiegs
von zirkulierendem Aluminium (siehe Abschnitt 4.8). Desferal kann den Beginn einer Dialyse-
Enzephalopathie beschleunigen. Es ist berichtet worden, dass die Vorbehandlung mit
Clonazepam dieser Verschlechterung des neurologischen Befunds vorbeugt.
Die Behandlung der Aluminium-Überladung kann zu niedrigen Kalziumspiegeln und
einer Verstärkung eines Hyperparathyreoidismus führen.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Desferal sollte nicht in höheren als den empfohlenen Dosen verabreicht werden.
- 8 -
Das Arzneimittel sollte subkutan nicht in einer höheren Konzentration als 95 mg/ml gegeben
werden, da dies bei subkutaner Applikation das Ausmaß der Lokalreaktionen verstärkt (siehe
Abschnitt 6.6).
Wenn das Arzneimittel nur intramuskulär gegeben werden kann, kann eine höhere
Konzentration erforderlich werden, um die Injektion zu erleichtern.
Bei der empfohlenen Konzentration von 95 mg/ml ist die rekonstituierte Lösung klar und
farblos bis leicht gelblich.
Nur klare Lösungen dürfen benutzt werden. Undurchsichtige, trübe oder verfärbte Lösungen
dürfen nicht verwendet werden. Die richtige Injektionstechnik ist genau zu beachten. Bei
subkutanen Infusionen sollte die Nadel nicht zu dicht unter der Dermis eingeführt werden.
Verfärbung des Urins
Der ausgeschiedene Eisenkomplex kann den Urin rötlich-braun verfärben.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Behandlung mit Desferal und Prochlorperazin, einem Phenothiazinderivat,
kann zu vorübergehenden Bewusstseinsstörungen führen.
Bei schwerer chronischer Eisenüberladung ist unter kombinierter Therapie mit Desferal und
höheren Dosen von Vitamin C (mehr als 500 mg täglich) eine nach Absetzen von Vitamin C
reversible Beeinträchtigung der Herzfunktion beobachtet worden (siehe Abschnitt 4.4).
Gleichzeitige Applikation von Gallium 67 und Desferal sollte wegen der Komplexbildung
unterbleiben, da durch die rasche Ausscheidung des Komplexes im Urin die Szintigraphie
nicht gelingt. Es empfiehlt sich daher, Desferal 48 Stunden vor Durchführung der Szintigraphie
abzusetzen.
Anwendung von Desferal zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Nach Möglichkeit sollte die Aufnahme tierischer Nahrung (insbesondere Innereien) wegen des
Gehaltes an Eisen vermieden werden. Weiterhin sollte auf Speisen, die mit Eisen angereichert
sind (z. B. Frühstücksmüsli), verzichtet werden. Alkoholische Getränke sind wegen einer
möglichen Leberbeteiligung an der Krankheit weitgehend zu meiden.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es gibt nur wenige Daten über die Anwendung von Deferoxamin bei Schwangeren.
Tierexperimentelle Studien an Kaninchen haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe
Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für Fötus und Mutter ist nicht bekannt.
Desferal darf daher während der Schwangerschaft nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung
angewendet werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Deferoxamin in die Muttermilch übertritt. Ein Risiko für den Säugling
ist nicht auszuschließen. Eine Entscheidung muss getroffen werden, entweder Abzustillen oder
- 9 -
auf die Anwendung von Desferal zu verzichten, unter Berücksichtigung des Vorteils des
Stillens für das Kind und des Vorteils der Therapie für die Mutter.
Fertilität
Es liegen keine Daten zu Auswirkungen von Desferoxamin auf den Menschen vor.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Desferal kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit
verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen
von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit
Alkohol.
4.8
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Einige der als Nebenwirkung gemeldeten Anzeichen und Symptome können auch
Manifestationen der Grunderkrankung sein (Eisenüberladung).
Folgende
Nebenwirkungen
wurden
aus
klinischen
Studien,
Erfahrungen
nach
der
Markteinführung und Laborbefunden berichtet
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Selten:
Mukormykose (siehe Abschnitt 4.4)
Sehr selten:
Gastroenteritis, Yersinia-Infektionen (siehe Abschnitt 4.4)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Sehr selten:
Störung der Blutbildung (inkl. Thrombozytopenie, Leukopenie)
Erkrankungen des Immunsystems:
Sehr selten:
Anaphylaxie unterschiedlichen Schweregrades bis hin zum anaphylaktischen
Schock, Angioödem
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig:
Kopfschmerzen
Sehr selten:
Neurologische
Störungen
einschließlich
Schwindel,
Enzephalopathie*,
periphere, sensorische, motorische oder gemischte Neuropathie, Parästhesien
- 10 -
(siehe Abschnitt 4.4)
Nicht
bekannt:
Krämpfe
(dies
wurde
hauptsächlich
für
Dialysepatienten
Aluminium-
Überladung berichtet; siehe Abschnitt 4.4)
Augenerkrankungen:
Selten:
Sehverlust,
Retinopathie,
Sehnerv-Neuritis,
Katarakt,
Nachlassen
Sehschärfe,
verschwommenes
Sehen,
Nachtblindheit,
Gesichtsfeldeinschränkung,
Chromatopsie
(Farbsehstörung),
Korneatrübung
(außer bei hohen Dosen, siehe Abschnitt 4.4).
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:
Gelegentlich:
Hochtonschwerhörigkeit und Tinnitus treten nur gelegentlich auf, wenn die
Dosierungsempfehlungen nicht überschritten werden und wenn die Dosierung
reduziert wird, sofern der Serum-Ferritin-Spiegel fällt (der Quotient aus der
mittleren täglichen Desferal-Dosis, dividiert durch das Serum-Ferritin, soll <
0,025 sein).
Gefäßerkrankungen:
Selten:
Hypotonie,
Tachykardie
Schock**
(wenn
empfohlenen
Vorsichtsmaßnahmen
für
Applikation
Desferal
nicht
eingehalten
werden; siehe Abschnitte 4.2. und 4.4)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Gelegentlich:
Asthma
Sehr selten:
akute
respiratorische
Insuffizienz
(ARDS),
Zyanose
interstitielle
Lungeninfiltrate (siehe Abschnitt 4.4)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig:
Übelkeit
Gelegentlich:
Erbrechen, Bauchkrämpfe
Sehr selten:
Durchfall
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig:
Urtikaria
Sehr selten:
Generalisierter Ausschlag
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Sehr häufig:
Arthralgie, Myalgie
Gelegentlich:
Wachstumsverzögerungen
Veränderungen
Knochen
(metaphysäre
Dysplasie
***)
Patienten,
mehr
mg/kg
erhalten,
besonders bei Kindern innerhalb der ersten 3 Lebensjahre (siehe Abschnitt 4.4).
Unterhalb von 40mg/kg/KG ist das Risiko deutlich geringer
Nicht bekannt: Muskelkrämpfe
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Nicht bekannt: Akutes Nierenversagen, tubuläre Nierenfunktionsstörung, Anstieg des Serum-
Kreatinin-Wertes (siehe Abschnitte 4.4 und 4.9).
- 11 -
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Sehr häufig:
An der Injektionsstelle Schmerzen, Schwellung, Verhärtung, Erythem, Juckreiz
und Schorf/Krusten
Häufig:
Fieber
Gelegentlich:
An der Injektionsstelle Bläschen, lokale Ödeme.
Auslösung oder Exazerbation einer Aluminium- und dialysebedingten Enzephalopathie
wenn die Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung nicht eingehalten werden (siehe
Abschnitte 4.2 und 4.4.)
in hohen Dosen und bei jungen Kindern (siehe Abschnitt 4.4)
Der ausgeschiedene Eisen-Komplex kann den Urin rötlich-braun verfärben.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Meldung
Verdachts
Nebenwirkungen
nach
Zulassung
großer
Wichtigkeit.
ermöglicht
eine
kontinuierliche
Überwachung
Nutzen-Risiko-
Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden
Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9
Überdosierung
Symptome der Intoxikation
Bei Überdosierung von Desferal oder versehentlicher intravenöser Bolusapplikation/schneller
intravenöser Infusion können Tachykardie, Hypotonie und gastrointestinale Störungen
auftreten; über einen akuten, jedoch vorübergehenden Seh- sowie Sprachverlust, Erregung,
Kopfschmerzen, Übelkeit, Bradykardie sowie ein akutes Nierenversagen ist berichtet worden
(siehe Abschnitt 4.8).
Bei der Behandlung von Patienten mit akuter Eisenvergiftung oder Thalassamie mit übermäßig
hohen intravenösen Dosen von Desferal wurde von einer akuten respiratorischen Insuffizienz
(ARDS) berichtet.
Therapie von Intoxikationen
Es gibt kein spezifisches Antidot.
Die Therapie mit Desferal sollte abgesetzt und eine geeignete symptomatische Behandlung
durchgeführt werden.
Desferal ist dialysierbar.
- 12 -
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Eisen-Chelatbildner, ATC Code: V03AC01
Wirkmechanismus
Deferoxamin (DFO) bildet Komplexe vorwiegend mit dreiwertigen Eisen- und
Aluminiumionen. Die Komplexbildungskonstanten betragen 10
bzw. 10
Die Affinität von DFO zu zweiwertigen Ionen wie Fe
, Cu
, Zn
, Ca
ist wesentlich geringer
(Komplexbildungskonstanten 10
oder kleiner). Die Chelatbildung erfolgt im molaren
Verhältnis 1:1, sodass theoretisch 1 g DFO 85 mg dreiwertiges Eisen oder 41 mg Al
binden
kann.
Aufgrund seiner chelatbildenden Eigenschaften vermag DFO freies Eisen, entweder im Plasma
oder in Zellen unter Bildung des Komplexes Feroxamin (FO) aufzunehmen. Das im Urin
ausgeschiedene FO repräsentiert hauptsächlich das im Plasma chelatgebundene Eisen,
während das intrahepatisch chelatgebundene Eisen über den Stuhl ausgeschieden wird. Eine
Eisen-Chelatbildung aus Ferritin oder Hämosiderin ist ebenfalls möglich, jedoch bei den
klinisch eingesetzten Desferal-Konzentrationen nicht sehr ausgeprägt. DFO entfernt jedoch
kein Eisen aus Transferrin, Hämoglobin oder aus anderen häminenthaltenden Substanzen.
DFO kann auch im Gewebe gebundenes Aluminium mobilisieren und unter Bildung des
Komplexes Aluminoxamin (AlO) chelieren.
Pharmakodynamische Wirkungen
Da beide Komplexe - FO und AlO - vollständig ausgeschieden werden, fördert DFO die
Ausscheidung von Eisen und Aluminium in Urin und Fäzes und vermindert so pathologische
Eisen- oder Aluminiumablagerungen in den Organen.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
DFO wurde als Vergleichssubstanz in einer randomisierten Einjahresstudie verwendet, in der
die Anwendung eines weiteren Eisen-Chelatbildners (Deferasirox) bei Patienten mit Beta-
Thalassämie oder transfusionsbedingter Eisenüberladung untersucht wurde. Insgesamt wurden
290 Patienten mit DFO bei Startdosen zwischen 20 und 60 mg/kg KG s.c. an 5 Tagen pro
Woche behandelt. Die Studie zeigte einen dosisabhängigen Effekt von DFO auf das
Serumferritin, die Eisenkonzentration in der Leber und die Rate der Eisenausscheidung.
DFO wurde auch in einer weiteren offenen, randomisierten Einjahresstudie verwendet, in der
die Anwendung von Deferasirox bei Patienten mit Sichelzellanämie und transfusionsbedingter
Eisenüberladung untersucht wurde. Insgesamt wurden 63 Patienten mit DFO bei Startdosen
zwischen 20 und 60 mg/kg KG s.c. an 5 Tagen pro Woche behandelt. Am Ende der Studie
betrug die Veränderung der Eisenkonzentration in der Leber -0,7 mg Fe/g Trockengewicht.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
DFO wird nach intramuskulärer Bolus-Injektion oder langsamer, subkutaner Infusion rasch
resorbiert. Aus dem Gastrointestinaltrakt wird es hingegen bei intakter Schleimhaut nur
schlecht
resorbiert.
absolute
Bioverfügbarkeit
geringer
nach
oraler
- 13 -
Verabreichung von 1 g Desferal.
DFO wird während der Peritonealdialyse resorbiert, wenn es zur Dialyseflüssigkeit zugegeben
wird.
Verteilung
gesunden
Probanden
wurden
Minuten
nach
intramuskulären
Injektion
10 mg/kg KG DFO Plasmaspitzenkonzentrationen von 15,5 Mikromol/l (8,7 Mikrogramm/ml)
gemessen. Eine Stunde nach der Injektion betrug die maximale Plasmakonzentration von
Ferrioxamin (FO) 3,7 Mikromol/l (2,3 Mikrogramm/ml). Nach intravenöser Verabreichung von
(ca.
mg/kg
gesunden
Probanden
über
Stunden
wurde
eine
Gleichgewichtskonzentration von 30,5 Mikromol/l DFO erreicht. Die Verteilungshalbwertszeit
beträgt 0,4 Stunden. Weniger als 10 % DFO werden in vitro an Serumproteine gebunden.
Biotransformation
Urin
Patienten
Eisenüberladung
wurden
vier
Metabolite
identifiziert.
Folgende
Biotransformationsreaktionen
wurden
festgestellt:
Transaminierung und Oxidation zu einem sauren Metaboliten, Beta-Oxidation ebenfalls zu
einem sauren Metaboliten, Decarboxylierung und N-Hydroxylierung zu neutralen Metaboliten.
Elimination
DFO wie auch FO werden bei gesunden Probanden nach intramuskulärer Injektion biphasisch
eliminiert. In der ersten, schnellen Phase beträgt die Halbwertszeit von DFO 1 Stunde und von
FO 2,4 Stunden. In der zweiten, langsamen Phase liegt die Halbwertszeit beider Substanzen bei
6 Stunden. 22 % der injizierten Dosis erscheinen 6 Stunden nach der Injektion im Urin als DFO
und 1 % als FO.
Merkmale beim Patienten
Bei Patienten mit Hämochromatose wurden 1 Stunde nach intramuskulärer Injektion von 10
mg/kg KG DFO maximale Plasmaspiegel von 7,0 Mikromol/l (3,9 Mikrogramm/ml) DFO und
von 15,7 Mikromol/l (9,6 Mikrogramm/ml) FO gemessen. Diese Patienten schieden DFO und
FO mit einer Halbwertszeit von 5,6 bzw. 4,6 Stunden aus. 6 Stunden nach der Injektion waren
17 % der Dosis als DFO und 12 % als FO mit dem Urin ausgeschieden worden.
Bei Patienten mit Thalassämie führt die kontinuierliche intravenöse DFO-Infusion von
50 mg/kg KG/24h DFO in Plasma-DFO-Spiegeln von 7,4 Mikromol/l (4,1Mikrogramm/ml) Die
Elimination von DFO aus dem Plasma verläuft mit einer biphasischen Halbwertszeit von 0,28
Stunden
einer
scheinbaren
terminalen
Halbwertszeit
Stunden.
gesamte
Plasma-Clearance
beträgt
l/h/kg,
Verteilungsvolumen
beträgt
1,35
l/kg.
eisenbindende
Metabolit
macht
aus.
scheinbare
monoexponentielle Eliminationshalbwertszeit des Metaboliten betrug 1,3 Stunden.
Bei Dialysepatienten mit Niereninsuffizienz, denen 40 mg/kg KG DFO innerhalb 1 Stunde i.v.
infundiert wurde, betrug die Plasmakonzentration am Ende der Infusion 152 Mikromol/l (85,2
Mikrogramm/ml),
wenn
Infusion
zwischen
Dialysen
erfolgte.
Plasmakonzentrationen von DFO waren zwischen 13 % und 27 % niedriger, wenn die Infusion
während der Dialyse erfolgte. Bei allen Patienten lagen die Plasmakonzentrationen von FO bei
Mikromol/l
(4,3
Mikrogramm/ml)
Mikromol/l
(1,2-1,8
Mikrogramm/ml). Nach der Infusion fiel die Plasmakonzentration von DFO rasch ab, mit einer
Halbwertszeit
Minuten.
kleiner
Teil
Dosis
wurde
einer
längeren
Halbwertszeit von 14 Stunden eliminiert. Die Plasmakonzentrationen von AlO nahmen bis zu
- 14 -
24 Stunden nach der Infusion kontinuierlich zu und erreichten Werte von ca. 7 Mikromol/l (4
Mikrogramm/ml).
Nach
Dialyse
fielen
Plasmakonzentrationen
Mikromol/l (1,3 Mikrogramm/ml) ab.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die subkutane Verabreichung hoher DFO-Dosen an Ratten, Hunden und Katzen über einige
Wochen führte zu Linsentrübungen und Katarakt-Bildungen.
Für DFO ergaben sich keine Hinweise für einen gentoxischen oder mutagenen Effekt in vitro
(Ames-Test) und in vivo (Mikronucleustest in Ratten). Langzeit-Karzinogenitätstests wurden
nicht durchgeführt. DFO war in Ratten und Mäusen nicht teratogen.
Bei Kaninchen-Feten, die in utero Dosen ausgesetzt waren, die für das Muttertier toxisch
waren, wurden einige Missbildungen des Achsenskeletts gefunden. Obwohl es sich hier erst
um vorläufige Ergebnisse handelt, kann unter diesen experimentellen Bedingungen ein
teratogener Effekt von DFO auf Kaninchen nicht ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 4.6).
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Keine.
6.2
Inkompatibilitäten
-Desferal darf nicht zusammen mit Heparin-Injektionslösung angewendet werden (darf nicht
gemischt oder durch die gleiche intravenöse Leitung infundiert werden).
-Zur Auflösung des Wirkstoff-Pulvers darf keine 0,9 %ige Kochsalzlösung verwendet werden
-Dagegen kann die mit Wasser für Injektionszwecke rekonstituierte Lösung mit 0,9 %iger
Natriumchloridlösung weiter verdünnt werden.
-Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen
Arzneimitteln gemischt werden.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
36 Monate
Jede Durchstechflasche nur zur einmaligen Entnahme. Die Lösung sollte unmittelbar nach der
Rekonstitution verwendet werden (Beginn der Behandlung innerhalb von 3 Stunden). Die
gebrauchsfertige Lösung sollte, sofern eine sofortige Anwendung nicht möglich ist, bei 2 – 8°C
maximal
Stunden
aufbewahrt
werden.
Wenn
Rekonstitution
unter
validierten
aseptischen Bedingungen durchgeführt wird, kann die Lösung bis maximal 24 Stunden vor der
Verabreichung bei Raumtemperatur gelagert werden.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
- 15 -
Aufbewahrungsbedingungen nach Rekonstitution des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Pulver:
Durchstechflaschen
farblosem
Glas
(Typ
Volumen
Bromobutylgummistopfen.
Packungsgrößen: 10 Durchstechflaschen mit Pulver
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Hinweise für die Handhabung:
Desferal sollte nicht in höheren Dosierungen als den empfohlenen verabreicht werden. Bei
subkutaner Gabe sollte das Arzneimittel nicht in höheren Konzentrationen als 95 mg/ml
gegeben werden, da dies das Risiko für lokale Reaktionen durch subkutane Gabe erhöhen
könnte. Wenn eine intramuskuläre Verabreichung die einzige Möglichkeit darstellt, können
für die Injektion höhere Konzentrationen erforderlich sein.
Zur parenteralen Verabreichung wird eine 10 %ige Lösung mit Wasser für Injektionszwecke
hergestellt, außer für die i.m. Injektion, wo höhere Konzentrationen notwendig sind. 5 ml
Wasser
für
Injektionszwecke
werden
Durchstechflasche
Desferal
eingebracht. Dann wird die Durchstechflasche gut geschüttelt.
Herstellung für die subkutane und intravenöse Gabe
Rekonstituieren Sie Desferal mit sterilem Wasser für Injektionszwecke
Menge an sterilem Wasser
für Injektionszwecke zur
Rekonstitution
Gesamter Gehalt an
Arzneimittel nach
Rekonstitution
Endkonzentration nach Rekonstitution
500 mg
5 ml
500 mg/5,3 ml
95 mg/ml
Herstellung für die intramuskuläre Gabe
Rekonstituieren Sie Desferal mit sterilem Wasser für Injektionszwecke
Menge an sterilem
Wasser für
Injektionszwecke zur
Rekonstitution
Gesamter Gehalt an
Arzneimittel nach
Rekonstitution
Endkonzentration nach Rekonstitution
500 mg
2 ml
500 mg/2,35 ml
213 mg/ml
Bei der empfohlenen Konzentration (95 mg/ml) ist die rekonstituierte Lösung klar und farblos
bzw. leicht gelb gefärbt. Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden. Opake oder trübe
Lösungen müssen verworfen werden.
Bei der Injektion ist sorgfältig vorzugehen. Bei subkutaner Verabreichung sollte die Nadel
nicht zu nah an der Dermis plaziert werden. Die 10 %ige Lösung kann mit den üblichen
Infusionslösungen (Natriumchlorid 0,9 %, Glukose 5 %, Ringer-Lösung, Ringer-Lactat-Lösung,
Peritoneal-Dialyse-Lösungen) verdünnt werden.
- 16 -
Für den Desferal-Test und die Behandlung einer chronischen Aluminiumüberladung sind die 5
ml einer Durchstechflasche eine geeignete Dosis (5 mg/kg KG) für einen 100 kg schweren
Patienten. Je nach Körpergewicht des Patienten wird die entsprechende Menge der Lösung aus
der Durchstechflasche aufgezogen und 150 ml einer 0,9 %igen Kochsalzlösung beigefügt.
Eine Lösung von Desferal kann auch der Dialyseflüssigkeit hinzugefügt werden und bei
Patienten
chronisch
ambulanter
Peritonealdialyse
(CAPD)
oder
zyklisch
chronischer
Peritonealdialyse (CCPD) intraperitoneal angewendet werden.
Anwendung
Desferal
chronischer
Eisenüberladung
mittels
einer
tragbaren
Infusionspumpe wird in der Folge erläutert:
Das Wasser zur Injektion in eine Spritze aufziehen.
Den Gummistopfen der Durchstechflasche mit Desferal mit Alkohol reinigen. Danach den
Inhalt der Spritze in die Durchstechflasche spritzen.
Die Durchstechflasche kräftig schütteln, damit sich der Wirkstoff löst.
Die Wirkstofflösung in die Spritze aufziehen.
Verbinden Sie ein Ende des Verlängerungsschlauches mit der Spritze, das andere mit der
Butterfly-Nadel. Dann drücken Sie soviel Lösung aus der Spritze in den leeren Schlauch,
dass er gefüllt ist.
Bringen Sie die Spritze an der Infusionspumpe an.
Für die Infusion wird die Butterfly-Nadel unter die Haut an einer Stelle am Bauch, am Arm
oder am Oberschenkel eingestochen. Es ist wichtig, die betreffende Hautstelle vor dem
Einstechen der Nadel gründlich mit Alkohol zu reinigen. Die Nadel ist bis zu den Flügeln
fest in eine Hautfalte, die Sie mit der anderen Hand bilden, einzustechen. Die Nadelspitze
sollte sich unter der Haut frei hin und her bewegen lassen. Ist das nicht der Fall, dann ist die
Nadelspitze zu dicht an der Haut. Versuchen Sie es in diesem Fall an einer anderen
Hautstelle, die Sie zuvor gründlich mit Alkohol gereinigt haben.
Anschließend fixieren Sie die Nadel mit einem Klebestreifen.
9. Gewöhnlich wird die Pumpe an einem Schulterriemen oder Gurt am Körper getragen. Für
viele Patienten ist es am bequemsten, wenn sie die Pumpe über Nacht tragen.
- 17 -
Besondere Entsorgungsmaßnahmen
Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Novartis Pharma GmbH, Wien
8.
ZULASSUNGSNUMMER
12656
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 28. September 1964
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 19. Mai 2015
- 18 -
10.
STAND DER INFORMATION
12/2018
REZEPTPFLICHT/ APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig