Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Patienteninformation
Cibacen®
Novartis Pharma Schweiz AG
Was ist Cibacen und wann wird es angewendet?
Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin. Die Wirkung von Cibacen besteht in der Senkung des
erhöhten Blutdrucks und Verbesserung der Herzarbeit bei herzkranken Patienten.
Befolgen Sie die ärztlichen Anweisungen sorgfältig. Diese können von der allgemeinen Information
in dieser Patienteninformation abweichen.
Bluthochdruck erhöht die Belastung des Herzens und der Arterien. Langfristig kann dies die
Blutgefässe des Gehirns, des Herzens und der Nieren schädigen und zu einem Schlaganfall oder zu
Herz- oder Nierenversagen führen. Bluthochdruck erhöht das Herzinfarktrisiko. Indem man Ihren
Blutdruck auf normale Werte reduziert, verringert man das Risiko, diese Krankheiten zu entwickeln.
Cibacen hilft, Ihre Blutgefässe zu entspannen, so dass Ihr Blutdruck sinkt.
Wann darf Cibacen nicht angewendet werden?
Wenn Sie auf die Wirksubstanz Benazepril oder einen Hilfsstoff von Cibacen überempfindlich
reagieren, wenn Sie an Diabetes Typ 1 oder Typ 2 oder eingeschränkter Nierenfunktion leiden,
während Sie den blutdrucksenkenden Wirkstoff Aliskiren einnehmen. Wenn Sie gleichzeitig
Arzneimittel anwenden, welche die Wirkstoffkombination Sacubitril/Valsartan (eingesetzt zur
Behandlung der Herzinsuffizienz) oder Racecadotril (eingesetzt zur Behandlung von Durchfall)
enthalten, da ein erhöhtes Risiko für Angioödeme (Schwellungen im Gesicht, an Augen, Lippen oder
Zunge, Atemprobleme) besteht. Wenn bei Ihnen solche Schwellungen oder Atemprobleme auftraten
(sogenanntes Angioödem), sei es nach Einnahme eines blutdrucksenkenden Arzneimittels oder auch
ohne Zusammenhang mit einem solchen Arzneimittel, und wenn Sie schwanger sind.
Wenn einer dieser Punkte für Sie zutrifft, dann sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, ohne
Cibacen zu nehmen.
Wann ist bei der Einnahme von Cibacen Vorsicht geboten?
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu
bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.
Sie sollten Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mitteilen, wenn Ihnen Bienen- oder Wespengift verabreicht
werden soll, um eine Allergie gegen Insektenstiche zu testen oder zu behandeln.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin vor Beginn der Behandlung mit Cibacen,
·wenn bei Ihnen nach Einnahme eines Arzneimittels (inklusive blutdrucksenkender Arzneimittel)
Schwellungen im Gesicht oder Rachen auftraten (ein sogenanntes Angioödem),
·wenn Sie an einer schweren Nierenerkrankung oder an anderen Krankheiten leiden oder in der
Vergangenheit gelitten haben,
·wenn Sie eine Störung der Herzklappenfunktion haben,
·wenn Sie zurzeit an Erbrechen oder Durchfällen leiden,
·wenn bei Ihnen eine Operation (einschliesslich zahnchirurgischer Eingriff) geplant ist,
·wenn bei Ihnen eine Dialysebehandlung geplant ist oder durchgeführt wird,
·wenn Sie gerade eine Hymenoptera-Behandlung (ein Tiergift zum Testen oder zur Behandlung von
Allergien auf Insektenstiche) erhalten,
·wenn sie für eine Hyperkalämie (zu viel Kalium im Blut) behandelt werden,
·wenn sie Diabetes (Zuckerkrankheit) haben,
·wenn Sie an einer der Kollagengefässerkrankungen (verschiedenartige Gruppe von Krankheiten, bei
denen der Körper gegen seine eigenen Gewebe reagiert, was oft Gelenkschmerzen und
Entzündungen verursacht), wie systemischer Lupus erythematosus oder Sklerodermie.
·Wenn Sie mit einem Sartan oder Aliskiren (Arzneimittel gegen Bluthochdruck) behandelt werden.
Informieren Sie ebenfalls Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Dies gilt vor allem für: andere blutdrucksenkende Arzneimittel (besonders entwässernde),
Arzneimittel mit der Wirkstoffkombination Sacubitril/Valsartan (eingesetzt zur Behandlung der
Herzinsuffizienz) oder Racecadotril (eingesetzt zur Behandlung von Durchfall), Sartane oder
Aliskiren, kaliumhaltige/-ergänzende/-ersetzende Mittel, Lithium (ein Arzneimittel zur Behandlung
bestimmter psychischer Erkrankungen), Cyclosporin (bei transplantierten Patienten zur
Verminderung des Risikos von Organabstossung), Heparin, das zur Vorbeugung der Bildung von
Blutgerinnsel in Ihrem Blut dient, Indometacin und andere nichtsteroidales Antirheumatikum gegen
Schmerzen und Entzündung, Insulin oder orale Antidiabetika (Arzneimittel zur Kontrolle des
Blutzuckers), Erythropoietin (zur Regulierung der Produktion roter Blutzellen), Gold zur
Behandlung rheumatoider Arthritis, Probenecid zur Behandlung von Gicht und Hyperurikämie
(erhöhter Harnsäurespiegel im Blut) oder Medikamente zur Behandlung einiger Krebserkrankungen
sowie einiger nicht bösartiger Tumore im Zusammenhang mit einer genetischen Erkrankung (z.B.
Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus)
Verzichten Sie auf Alkohol, bis Sie über dieses Thema mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin gesprochen
haben. Alkohol kann den Blutdruck noch stärker absenken und/oder die Möglichkeit des Auftretens
von Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen vergrössern.
Cibacen enthält Laktose (Milchzucker). Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie an
schwerer Laktoseunverträglichkeit leiden, bevor Sie Cibacen einnehmen.
Überwachung während der Behandlung mit Cibacen
Es ist für Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin wichtig, Ihren Behandlungserfolg bei regelmässigen
Konsultationen zu überprüfen, um sicherzustellen, dass das Arzneimittel richtig wirkt.
Es kann von Zeit zu Zeit notwendig sein, den Kaliumspiegel in Ihrem Blut und Ihre Herzfunktion zu
messen, insbesondere wenn Sie bestimmte Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen haben, wenn Sie
Kalium-Ergänzungsmittel einnehmen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie darüber entsprechend
anweisen.
Falls Sie ferner mit Schmerzmittel oder Entzündungshemmer (Nichtsteroidale Entzündungshemmer)
behandelt werden, wird Ihre Nierenfunktion möglicherweise überprüft.
Falls Sie auch mit Lithium behandelt werden, wird die Menge Lithium in Ihrem Blut sorgfältig
überprüft, da Cibacen auch die Menge an Lithium im Blut beeinflusst.
Falls Sie an einer der Kollagengefässerkrankungen leiden (verschiedenartige Gruppe von
Krankheiten, bei denen der Körper gegen seine eigenen Gewebe reagiert, was oft Gelenkschmerzen
und Entzündungen verursacht), wie systemischer Lupus erythematosus oder Sklerodermie, wird Ihre
Anzahl weisser Blutzellen möglicherweise überwacht.
Darf Cibacen während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Sie dürfen Cibacen nicht verwenden, wenn Sie schwanger sind. Die Einnahme von Cibacen während
der Schwangerschaft kann ernsthafte Auswirkungen auf Ihr ungeborenes Kind haben. Es ist wichtig,
dass Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen, wenn Sie glauben, Sie könnten schwanger
sein.
Ebenso sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren, wenn Sie eine Schwangerschaft planen.
Cibacen tritt in die Muttermilch über. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie ein
Kind stillen.
Wie verwenden Sie Cibacen?
Patienten mit hohem Blutdruck sind sich dieses Problems oft nicht bewusst und viele fühlen sich
tatsächlich ganz gesund. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihr Arzneimittel genau nach Anweisung
einnehmen und die Termine bei Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin auch dann einhalten, wenn Sie sich
wohl fühlen.
Cibacen kann bei Kindern und Jugendlichen über 6 Jahren zur Behandlung von Bluthochdruck
verwendet werden. Folgen Sie den Anweisungen Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin. Kinder, die keine
Tabletten schlucken können, sollten keine Cibacen-Tabletten erhalten. Cibacen-Tabletten sollten
Kindern nicht zur Behandlung anderer Leiden (z.B. Herz- oder Nierenkrankheiten) verabreicht
werden.
Cibacen kann vor, während oder nach dem Essen eingenommen werden. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin
wird Ihnen mitteilen, wie oft Sie Cibacen pro Tag einehmen müssen. Denken Sie daran, dass
Cibacen den Bluthochdruck nicht zu heilen vermag, aber dazu beiträgt, ihn unter Kontrolle zu halten.
Sie müssen deshalb Cibacen ständig wie verordnet einnehmen; nur so erreichen Sie das Ziel, den
Blutdruck zu senken und tief zu halten. Es gibt Patienten, die ihr Leben lang Arzneimittel zur
Blutdrucksenkung einnehmen müssen. Unbehandelter Bluthochdruck kann zu ernsten Problemen wie
Herzinsuffizienz, Blutgefässerkrankungen, Schlaganfall oder Nierenkrankheiten führen.
Zur Behandlung Ihrer Herzerkrankung sollten Sie Cibacen unter der Kontrolle Ihres Arztes bzw.
Ihrer Ärztin einnehmen. Cibacen wird zusätzlich zur Grundbehandlung Ihrer Herzerkrankung
(üblicherweise Digitalis und ein Entwässerungsmittel) verabreicht. Wenn Sie an einer
Herzerkrankung leiden, sollten Sie die erste teilbare Filmtablette in der Praxis Ihres Arztes bzw. Ihrer
Ärztin einnehmen und anschliessend sollte der Blutdruck mindestens während einer Stunde
beobachtet werden.
Versuchen Sie, es sich als Erinnerungsstütze anzugewöhnen, Ihr Arzneimittel jeden Tag zur gleichen
Zeit einzunehmen. Sollten Sie einmal eine Dosis verpassen, nehmen Sie sie sobald als möglich ein;
ist es jedoch schon bald Zeit für die nächste Dosis, lassen Sie die verpasste Dosis aus und kehren Sie
zu Ihrem regulären Dosierungsschema zurück. Die Dosis darf nicht verdoppelt werden. Falls Sie
versehentlich zu viele Cibacen Tabletten geschluckt haben oder jemand anders versehentlich Ihre
Tabletten eingenommen hat, kontaktieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder das Krankenhaus um Rat
zu fragen. Möglicherweise benötigen Sie eine medizinische Überwachung. Cibacen sollte nur auf
ärztliche Anweisung eingenommen werden. Bitte halten Sie sich strikt an die
Dosierungsanordnungen Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel
wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin
oder Apothekerin.
Ein Behandlungsabbruch mit Cibacen kann Ihre Krankheit verschlechtern. Stoppen Sie nicht die
Einnahme Ihres Arzneimittels, ausser Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin weist Sie dazu an.
Welche Nebenwirkungen kann Cibacen haben?
Wie alle anderen Medikamente kann auch Cibacen Nebenwirkungen verursachen, doch nicht jeder
Patient hat solche. Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme oder Anwendung von
Cibacen auftreten, wobei die bei Kindern beobachteten Nebenwirkungen denen ähnlich scheinen, die
bei Erwachsenen beobachtet wurden. Cibacen ist im Allgemeinen gut verträglich, die meisten
Nebenwirkungen sind leichter und vorübergehender Art. Es kann – besonders zu Beginn der
Behandlung – zu folgenden Erscheinungen kommen: Müdigkeit, Schläfrigkeit, Nervosität,
Schlaflosigkeit, Angstgefühle, Kopfschmerzen, Schwindel, Magen-Darm-Störungen, Übelkeit mit
Erbrechen bzw. Durchfall, spürbares Herzklopfen, Hitzewallungen, Ohrensausen, Hautausschlag mit
oder ohne Juckreiz, erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut.
Wenn derartige oder andere Beschwerden während der Behandlung jedoch anhalten, sollten Sie
Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren.
Bitte teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin unverzüglich mit, wenn während der Behandlung
Schwellungen im Gesicht oder an den Lippen auftreten; wenn Sie Atemschwierigkeiten haben oder
einen Hautausschlag bekommen.
Auch über die folgenden Beschwerden sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren:
·Symptome im Bereich der oberen Luftwege wie Husten, Halsschmerzen oder
Nebenhöhlenentzündung, Geschwüre im Mund aufgrund von Infektionen,
·häufiges Wasserlassen,
·Atemnot,
·Niedergeschlagenheit (Depressionen),
·Gefühlsstörungen, Störungen im Bewegungsablauf, sehr starker Schwindel, Ohnmacht beim
Aufstehen, Benommenheit, Muskelschmerzen/ -krämpfe oder Gelenkschmerzen,
·Schmerzen im Brustbereich oder Unterleib, mit oder ohne Erbrechen oder Diarrhö,
·häufigere Infektionen,
·Fieber,
·schwere allergische Reaktionen,
·stark verringerte Urinmenge, dunkel- oder hellverfärbter Urin, durch eine Untersuchung
nachgewiesene Störung der Nierenfunktion.
Ferner wurde über Sehschwäche berichtet.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder
Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Filmtabletten zu 5 mg: Vor Feuchtigkeit geschützt und nicht über 25 °C lagern.
Filmtabletten zu 10 mg und 20 mg: Vor Feuchtigkeit geschützt und nicht über 30 °C lagern.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Arzneimittel für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Was ist in Cibacen enthalten?
Cibacen enthält den Wirkstoff Benazepril-Hydrochlorid und Hilfsstoffe.
Es gibt teilbare Filmtabletten zu 5 mg, 10 mg und 20 mg.
Zulassungsnummer
50583 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Cibacen? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung.
Packungen zu 28 teilbaren Filmtabletten 5 mg und 10 mg.
Packungen zu 98 teilbaren Filmtabletten 10 mg und 20 mg.
Zulassungsinhaberin
Novartis Pharma Schweiz AG, Risch; Domizil: 6343 Rotkreuz.
Diese Packungsbeilage wurde im August 2018 letztmals durch die Arzneimittelbehörde
(Swissmedic) geprüft.
Fachinformation
Cibacen®
Novartis Pharma Schweiz AG
Zusammensetzung
Wirkstoff: Benazeprili hydrochloridum.
Hilfsstoff: Lactosum monohydricum, Excip. pro compr. obducto.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Teilbare Filmtabletten zu 5 mg, 10 mg und 20 mg.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Hypertonie.
Zusatzbehandlung der Herzinsuffizienz (NYHA-Beschwerdestadium II-IV).
Dosierung/Anwendung
Hypertonie
Für Patienten, die keine Diuretika einnehmen, beträgt die empfohlene Dosierung zu Beginn der
Behandlung 10 mg 1×/Tag. Die Dosierung sollte der Blutdruckreaktion entsprechend im
Allgemeinen in Abständen von 1-2 Wochen angepasst werden. Die Dosis kann auf 20 mg/Tag erhöht
werden. Bei einigen Patienten kann die antihypertensive Wirkung bei 1×/Tag Einnahme gegen Ende
des Dosierungsintervalls nachlassen. In solchen Fällen sollte die Tagesdosis in 2 gleich grosse
Einzelgaben aufgeteilt werden.
Die empfohlene Maximaldosis bei Hypertonie beträgt 40 mg/Tag, die als einmalige Dosis oder auf 2
Einzelgaben verteilt eingenommen werden kann.
Genügt die Einnahme von Cibacen allein nicht, um die erwünschte Blutdrucksenkung zu erreichen,
kann gleichzeitig eine anfänglich geringe Dosis eines anderen Antihypertensivums, z.B. ein Thiazid-
Diuretikum oder ein Ca-Antagonist verabreicht werden. Eine sorgfältige Festlegung der Dosierung
oder eine Dosisreduktion sollte erwogen werden, wenn die Verabreichung von Cibacen bei Patienten
eingeleitet wird, die bereits eine diuretischen Behandlung haben, insbesondere bei Patienten mit
starkem Natrium- und/oder Volumenmangel. Dies kann vor Beginn der Behandlung mit Cibacen
eine temporäre Dosisreduktion oder einen Behandlungsunterbruch mit einschliessen (z.B. 2 bis 3
Tage) oder die anfängliche Dosierung von Cibacen von 10 mg auf 5 mg herabsetzen, um eine zu
starke Blutdrucksenkung zu vermeiden. Ein Volumen- und/oder Salzmangel sollte vor
Behandlungsbeginn mit Cibacen korrigiert werden.
Die übliche Dosierung von Cibacen gilt für Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von über 30
ml/min.
Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min
Für Patienten mit einer Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min beträgt die tägliche Anfangsdosis 5 mg.
Die Dosis kann nach Bedarf auf bis zu 10 mg/d erhöht werden. Um darüber hinaus eine weitere
Blutdrucksenkung zu erreichen, sollte ein nicht zu den Thiaziden zählendes Diuretikum oder ein
anderes Antihypertensivum hinzugefügt werden.
Herzinsuffizienz
Zur Einleitung der Behandlung wird eine Dosierung von 2.5 mg/d (eine halbe Filmtablette zu 5 mg)
empfohlen. Wegen des Risikos eines erheblichen Blutdruckabfalls nach der 1. Dosis sollten die
Patienten, wenn sie Cibacen zum 1. Mal einnehmen, unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung
stehen (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» [Symptomatische Hypotonie]). Nach 2 bis 4
Wochen kann die Dosierung auf 5 mg 1×/d erhöht werden, wenn die Symptome der Herzinsuffizienz
nicht ausreichend gelindert wurden und keine symptomatische Hypotonie oder andere, nicht
akzeptierbare unerwünschte Wirkungen auftraten. Je nach klinischer Reaktion des Patienten kann die
Dosierung in angemessenen Zeitabständen auf 10 mg und schliesslich auf 20 mg 1×/d erhöht werden.
Im Allgemeinen ist Cibacen bei 1×/d Einnahme wirksam. Es ist jedoch möglich, dass einige
Patienten besser ansprechen, wenn die Tagesdosis auf 2 Einzelgaben verteilt wird. Aus kontrollierten
klinischen Prüfungen geht hervor, dass Patienten mit schwererer Herzinsuffizienz (NYHA-
Beschwerdestadium IV) im Allgemeinen kleinere Dosen von Cibacen brauchen als Patienten mit
leichter bis mittelschwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Beschwerdestadium II oder III).
Spezielle Sorgfalt beim Dosieren und Überwachung ist angezeigt, wenn Cibacen zusätzlich zu einer
bestehenden diuretischen Behandlung verabreicht wird, vorallem bei Patienten mit starkem Natrium-
und/oder Volumenmangel. Abhängig vom klinischen Zustand ist eine Dosisreduktion oder ein
temporärer Unterbruch der diuretischen Behandlung vor Beginn mit Cibacen in Erwägung zu ziehen.
Volumen- und/oder Salzmangel sind vor Behandlungsbeginn mit Cibacen zu korrigieren.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz, deren Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min liegt, kann die
Tagesdosis bis auf 10 mg erhöht werden, doch kann sich die niedrige Initialdosis (d.h. 1×/d 2.5 mg)
als optimal erweisen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder
Die antihypertensive Wirkung von Cibacen wurde in einer Doppelblindstudie an pädiatrischen
Patienten im Alter von 7 bis 16 Jahren untersucht. Die übliche empfohlene Anfangsdosierung von
Cibacen beträgt 1× täglich 0.2 mg/kg (bis maximal 10 mg täglich). Die Dosierung sollte dann dem
Blutdruck angepasst werden. Dosierungen über 0.6 mg/kg (oder mehr als 40 mg täglich) wurden bei
Kindern nicht untersucht (s. «Eigenschaften/Wirkungen»). Die Pharmakokinetik von Cibacen wurde
an pädiatrischen Patienten im Alter von 6 bis 16 Jahren evaluiert (s. «Pharmakokinetik»).
Cibacen Tabletten werden nicht empfohlen: - bei Kindern unter 6 Jahren (weniger als 25 kg
Körpergewicht); - bei Kindern, die keine Tabletten schlucken können; - bei Kindern, für welche die
berechnete Dosis (mg/kg) nicht als Tablette vorhanden ist. Eine Behandlung mit Cibacen wird bei
Kindern mit einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) unter 30 ml/min. nicht empfohlen, da nicht
genügend Daten vorhanden sind, die für diese Patientengruppe eine Dosierungsempfehlung
unterstützen. Die Langzeit-Effekte von Cibacen auf Wachstum und Entwicklung wurden nicht
untersucht.
Sicherheit und Wirksamkeit von Cibacen Filmtabletten wurden bei Kindern mit Herzinsuffizienz und
progressiver chronischer Niereninsuffizienz nicht ermittelt.
Es gibt keine Informationen über eine Langzeitverabreichung an pädiatrische Patienten (s.
«Unerwünschte Wirkungen» und «Eigenschaften/Wirkungen»).
Ältere Patienten (65 Jahre und älter)
Die Dosierungsempfehlungen und Vorsichtsmassnahmen für Kinder und Jugendliche gelten auch für
ältere Patienten (s. «Pharmakokinetik»).
Kontraindikationen
Bekannte Überempfindlichkeit gegen Benazepril oder einen Hilfsstoff von Cibacen.
Angioneurotisches Ödem mit oder ohne einer früheren Behandlung mit einem Angiotensin-
Konversionsenzym(ACE)-Hemmer.
Schwangerschaft (s. «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern – einschliesslich Cibacen – oder von Angiotensin-
Rezeptorblockern (ARB) mit Aliskiren bei Patienten mit Diabetes Mellitus Typ 1 und Typ 2 sowie
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (GFR <60 ml/min) (s. Rubrik «Interaktionen»,
Unterabschnitt «Duale Blockade des RAAS»).
ACE-Inhibitoren, inkl. Cibacen, sind in Kombination mit Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril
aufgrund eines erhöhten Risikos für Angiooedeme kontraindiziert (siehe «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Anaphylaktoide und damit zusammenhängende Reaktionen
Vermutlich wegen des Einflusses von ACE-Hemmern auf den Metabolismus von Eicosanoiden und
Polypeptiden, einschliesslich des endogenen Bradykinins, können unter der Behandlung mit einem
ACE-Hemmer (einschliesslich Cibacen) einige unerwünschte und zum Teil schwerwiegende
Reaktionen auftreten.
Angioneurotisches Ödem
Unter der Behandlung mit ACE-Hemmern, darunter auch Cibacen, wurden angioneurotische Ödeme
im Gesicht und an Lippen, Zunge, Glottis und Larynx beobachtet. Kommt es zu derartigen
Erscheinungen, sollte Cibacen sofort abgesetzt werden; ausserdem ist eine geeignete Therapie
einzuleiten und der Patient bis zur vollständigen und anhaltenden Rückbildung der Symptome zu
überwachen. Schwellungen, die sich auf Gesicht und Lippen beschränken, gehen im Allgemeinen
auch ohne Behandlung oder nach Verabreichung eines Antihistaminikums wieder zurück. Ein mit
Larynxödem einhergehendes angioneurotisches Ödem kann tödlich sein. Erstreckt sich das Ödem auf
Zunge, Glottis oder Larynx, sollte sofort eine entsprechende Therapie, z.B. die subkutane Injektion
von 0.3-0.5 ml einer Adrenalin-Lösung 1:1000, durchgeführt und/oder Massnahmen getroffen
werden, um die Atemwege offen zu halten.
Bei dunkelhäutigen Patienten afrikanischer Abstammung wurden angioneurotische Ödeme während
der Behandlung mit einem ACE-Hemmer häufiger beobachtet als bei Patienten mit anderer
Hautfarbe.
Bei Patienten, die gleichzeitig eine Therapie mit ACE-Hemmern und mTOR (mammalian target of
rapamycin)-Hemmern (z.B. Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus) erhalten, kann ein erhöhtes Risiko
für angioneurotische Ödeme bestehen (s. Abschnitt «Interaktionen»).
Anaphylaktoide Reaktionen während Desensibilisierung
Zwei Patienten, bei denen während der Behandlung mit einem ACE-Hemmer eine
Desensibilisierung mit dem Gift von Insekten (Wespenstichgift) der Ordnung Hymenoptera
durchgeführt wurde, zeigten lebensbedrohliche anaphylaktoide Reaktionen. Bei beiden Patienten
blieben diese Reaktionen aus, als der ACE-Hemmer vorübergehend abgesetzt wurde, traten aber bei
dessen versehentlicher erneuter Einnahme wieder auf. Der ACE-Hemmer muss daher abgesetzt
werden, bevor mit der Desensibilisierungstherapie begonnen wird In solchen Fällen darf der ACE-
Hemmer nicht durch einen Betablocker ersetzt werden. Selten kann es auch nach Insektenstichen zu
anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Anaphylaktoide Reaktionen während Dialyse und Apheresebehandlung
Während der Hämodialyse mit hochdurchlässigen Membranen wurden anaphylaktoide Reaktionen
bei Patienten beobachtet, die mit einem ACE-Hemmer behandelt wurden. Anaphylaktoide
Reaktionen traten auch bei Patienten auf, bei denen eine LDL-Apherese mit Dextransulfat
durchgeführt wurde.
Nierenfunktionsstörung
Bei empfindlichen Patienten kann es zu Veränderungen der Nierenfunktion kommen. Bei Patienten
mit schwerer Herzinsuffizienz, deren Nierenfunktion möglicherweise von der Aktivität des Renin-
Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) abhängt, kann die Behandlung mit einem ACE-Hemmer
zu Oligurie und/oder progressiver Azotämie und, in seltenen Fällen, zu Hyperkaliämie (s.
«Hyperkaliämie») und zu akutem Nierenversagen führen.
In einer kleinen Studie an Patienten mit Hypertonie und ein- oder beidseitiger Nierenarterienstenose
kam es unter der Behandlung mit Cibacen zu Erhöhungen des Harnstoff-Stickstoffs im Blut und des
Serumkreatinins; diese Erhöhungen waren reversibel, wenn Cibacen, ein Diuretikum oder beide
Arzneimittel abgesetzt wurden. Wenn solche Patienten mit einem ACE-Hemmer behandelt werden,
sollte die Nierenfunktion in den ersten Wochen der Behandlung überwacht werden. Hypertoniker
ohne offensichtliche Nierengefässerkrankung in der Anamnese reagierten in einigen Fällen mit einer
meist geringen und vorübergehenden Erhöhung des Harnstoff-Stickstoffs im Blut und des
Serumkreatinins, und zwar vor allem, wenn Cibacen zusammen mit einem Diuretikum gegeben
wurde. Bei Patienten mit bereits bestehender Niereninsuffizienz ist eher mit einer solchen Reaktion
zu rechnen. Möglicherweise ist es erforderlich, die Dosierung von Cibacen zu reduzieren und/oder
das Diuretikum abzusetzen. Bei Hypertonie sollte zur Beurteilung des Patienten immer auch die
Prüfung der Nierenfunktion gehören (s. «Dosierung/Anwendung»).
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (GFR <60 ml/min) ist die Anwendung von ACE-
Hemmern – einschliesslich Cibacen – oder von ARB mit Aliskiren kontraindiziert (s. Rubrik
«Interaktionen», Unterabschnitt «Duale Blockade des RAAS»).
Chirurgie/Anästhesie
Vor einer Operation sollte der Anästhesist darauf aufmerksam gemacht werden, wenn der Patient
einen ACE-Hemmer einnimmt. Während der Anästhesie mit Mitteln, die eine Hypotonie bewirken,
können ACE-Hemmer die Bildung von Angiotensin II aus Angiotensin I hemmen, das infolge der
kompensatorischen Freisetzung von Renin entsteht. Kommt es während der Narkose zu einem
Blutdruckabfall, der durch diesen Mechanismus hervorgerufen wird, kann er durch
Volumensubstitution korrigiert werden.
Hyperkaliämie
Während der Behandlung mit ACE-Hemmern kann es in seltenen Fällen zu einem Anstieg des
Serumkaliums kommen. In einer Studie bei Patienten mit progredienter chronischer
Nierenerkrankung musste die Behandlung mit Benazepril in einigen Fällen wegen Hyperkaliämie
abgebrochen werden. Bei Patienten mit progredienter Niereninsuffizienz sollte das Serumkalium
unter Benazepril eng überwacht werden.
In den klinischen Studien zur Behandlung der Hypertonie musste Cibacen nie wegen Hyperkaliämie
abgesetzt werden. Mögliche Risikofaktoren für die Entstehung einer Hyperkaliämie sind
eingeschränkte Nierenfunktion, Diabetes mellitus und die gleichzeitige Verabreichung von
Arzneimitteln zur Behandlung von Hypokaliämie (s. «Interaktionen»).
Aortenstenose, Mitralstenose
Für alle vasodilatatorisch wirkenden Arzneimittel gilt, dass bei Patienten mit Aortenstenose oder
Mitralstenose besondere Vorsicht angezeigt ist.
Ältere Patienten
Cibacen zeigte bei älteren wie bei jüngeren Patienten gleich gute Wirksamkeit und Verträglichkeit.
Wie mit allen blutdrucksenkenden Mitteln ist jedoch bei älteren Patienten Vorsicht geboten. Dies gilt
auch für Patienten, die an Herzinsuffizienz oder an koronarer bzw. zerebraler Arteriosklerose leiden.
Plötzlicher Blutdruckabfall kann dazu führen, dass die Blutzufuhr zu lebenswichtigen Organen nicht
mehr ausreicht.
Symptomatische Hypotonie
Wie bei anderen ACE-Hemmern kann es in seltenen Fällen zu einer symptomatischen Hypotonie
kommen, und zwar typischerweise bei Patienten mit Salz- oder Volumenmangel,
Langzeitbehandlung mit einem Diuretikum, salzarmer Diät, Dialyse, Diarrhoe oder Erbrechen. Vor
Einleitung der Behandlung mit Cibacen sollte ein Salz- und/oder Volumenmangel korrigiert werden.
Falls eine Hypotonie auftritt, sollte der Patient flach gelagert werden und nötigenfalls eine
intravenöse Infusion mit physiologischer Kochsalzlösung erhalten. Sobald sich Blutdruck und
Volumen normalisiert haben, kann die Behandlung mit Cibacen wieder aufgenommen werden.
Bei schwerer Herzinsuffizienz kann die Behandlung mit einem ACE-Hemmer einen exzessiven
Blutdruckabfall verursachen, der unter Umständen mit Oligurie und/oder progressiver Azotämie und
in seltenen Fällen mit akutem Nierenversagen einhergeht. In diesen Fällen sollte die Behandlung
unter strenger ärztlicher Überwachung begonnen und die Patienten während der ersten beiden
Behandlungswochen sowie bei jeder Erhöhung der Dosierung von Benazepril oder des Diuretikums
sorgfältig beobachtet werden.
Agranulozytose, Neutropenie
Agranulozytose und/oder Knochenmarkdepression wurden während der Behandlung mit ACE-
Hemmern beobachtet. Derartige Effekte waren häufiger bei Patienten mit Niereninsuffizienz,
besonders wenn auch eine vaskuläre Kollagenose vorlag, z.B. systemischer Lupus erythematodes
oder Sklerodermie. Die Daten aus klinischen Prüfungen reichen nicht aus, um beurteilen zu können,
ob Benazepril mit ähnlicher Häufigkeit eine Agranulozytose verursacht. Bei Patienten mit einer
vaskulären Kollagenose sollte, vor allem wenn diese mit einer gestörten Nierenfunktion einhergeht,
die Überwachung des weissen Blutbilds in Betracht gezogen werden.
Husten
Anhaltender, trockener Husten, der vermutlich durch die Hemmung des Abbaus von endogenem
Bradykinin hervorgerufen wird, wurde im Zusammenhang mit ACE-Hemmern beobachtet. Dieser
Husten hört immer auf, wenn die Behandlung abgebrochen wird. Bei Husten muss
differentialdiagnostisch immer daran gedacht werden, dass ACE-Hemmung Husten auslösen kann.
Hypoglykämie bei Diabetikern s. «Interaktionen».
Laktose
Cibacen-Filmtabletten enthalten Laktosemonohydrat. Patienten mit seltener hereditärer
Galaktoseintoleranz, schwerem Laktasemangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten
Cibacen-Filmtabletten nicht einnehmen.
Hepatitis und Leberinsuffizienz
In seltenen Fällen wurde über vorwiegend cholestatische Hepatitis und vereinzelt über eine
manchmal tödlich verlaufende Leberinsuffizienz bei Patienten unter Behandlung mit einem ACE-
Hemmer berichtet. Der Mechanismus ist nicht bekannt. Wenn es während der Behandlung mit einem
ACE-Hemmer zu Ikterus oder einer starken Erhöhung der Leberenzyme kommt, sollte der ACE-
Hemmer abgesetzt und der Patient ärztlich überwacht werden.
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Die gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern, einschliesslich Cibacen, und anderen Wirkstoffen, die
das RAAS blockieren, wie beispielsweise ARB oder Aliskiren, wird nicht empfohlen. Bei gewissen
Patienten ist diese Kombination kontraindiziert siehe Kontraindikationen und «Interaktionen»,
Unterabschnitt «Duale Blockade des RAAS»).
Interaktion zwischen ACE-Inhibitoren und Sacabutril/Valsartan oder Racecadotril
ACE-Inhibitoren, inkl. Cibacen, dürfen aufgrund eines Angiooedem-Risikos nicht zusammen mit
Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril verabreicht werden. Bei Patienten, die gleichzeitig eine
Therapie mit Sacubitril/Valsartan erhalten, kann ein erhöhtes Risiko von Angiooedemen bestehen.
Eine Behandlung mit Cibacen darf frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis von
Sacubitril/Valsartan eingeleitet werden. Eine Behandlung mit Sacubitril/Valsartan darf frühestens 36
Stunden nach Einnahme der letzten Dosis einer Cibacen-Therapie eingeleitet werden (siehe
«Kontraindikationen» und «Interaktionen»).
Interaktionen
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) mit ACE-Hemmern, ARB,
oder Aliskiren: Die gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern, einschliesslich Cibacen, mit anderen auf
das RAAS wirkenden Arzneimitteln ist gegenüber einer Monotherapie mit einer erhöhten Inzidenz
von Hypotonie, Hyperkaliämie und Nierenfunktionsstörungen (einschliesslich akutem
Nierenversagen) verbunden. Eine duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von
ACE-Hemmern, ARB oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen. Wenn die Therapie mit einer
dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies unter Aufsicht eines Spezialisten
und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und
Blutdruck erfolgen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (GFR unter 60 ml/min) ist die gleichzeitige
Anwendung von ACE-Hemmern – einschliesslich Cibacen – oder von ARB mit Aliskiren
kontraindiziert (s. Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Kontraindikationen»).
Bei Patienten mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 ist die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern –
einschliesslich Cibacen – oder von ARB mit Aliskiren kontraindiziert (s. Rubrik
«Kontraindikationen»).
ACE-Hemmer - einschliesslich Cibacen - und ARB sollten bei Patienten mit diabetischer
Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.
Interaktion zwischen ACE-Inhibitoren und Sacabutril/Valsartan oder Racecadotril: Bei gleichzeitiger
Anwendung eines ACE-Inhibitors, inkl. Cibacen mit Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril kann ein
erhöhtes Risiko von Angiooedemen bestehen (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Diuretika: Bei Patienten, die unter Behandlung mit einem Diuretikum stehen oder ein
Flüssigkeitsdefizit aufweisen, kann es gelegentlich zu einer starken Blutdrucksenkung kommen,
wenn die Therapie mit einem ACE-Hemmer aufgenommen wird. Ein derartiger Effekt lässt sich auf
ein Minimum reduzieren, wenn das Diuretikum 2 bis 3 Tage vor Beginn der Behandlung mit
Cibacen abgesetzt wird.
Die antihypertensive Wirkung von Cibacen wird durch Mittel verstärkt, die die Reninaktivität im
Plasma erhöhen oder den Natriumhaushalt verändern (z.B. Diuretika).
Hyperkalämie-verursachende Arzneimittel: Die gleichzeitige Verabreichung von kaliumsparenden
Diuretika (z.B. Spironolacton, Triamteren, Amilorid usw.), Kaliumpräparaten oder kaliumhaltigen
Salzersatzmitteln und anderen Arzneimitteln (z.B. Ciclosporin, Heparin) ist bei Patienten unter ACE-
Hemmer-Therapie (einschliesslich Benazepril) nicht zu empfehlen, da die Kombination zu einem
signifikanten Anstieg des Serumkaliums führen kann. Erscheint jedoch die gleichzeitige
Verabreichung solcher Arzneimittel erforderlich, sollte das Serumkalium häufig kontrolliert werden.
Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAIDs): Es hat sich gezeigt, dass die blutdrucksenkende
Wirkung von ACE-Hemmern durch Indometacin und andere nicht-steroidale Entzündungshemmer
herabgesetzt werden kann. In einer kontrollierten klinischen Studie kam es aber zu keiner Interaktion
von Indometacin mit dem antihypertensiven Effekt von Cibacen, und es wurde keine
pharmakokinetische Interaktion zwischen Acetylsalicylsäure und Benazepril bei gesunden
Freiwilligen festgestellt. Die Kombination von nicht-steroidalen Entzündungshemmern und ACE
-Hemmern (einschliesslich Benazepril) kann das Risiko von Niereninsuffizienz und Hyperkalämie
erhöhen. Deshalb wird empfohlen, die Nierenfunktion und den Kaliumspiegel zu überwachen.
Lithium: Erhöhte Lithiumserumspiegel und toxische Lithiumeffekte wurden bei Patienten
festgestellt, die gleichzeitig mit einem ACE-Hemmer (einschliesslich Benazepril) und Lithium
behandelt wurden. Bei gleichzeitiger Verabreichung dieser Arzneimittel ist Vorsicht angezeigt und
werden häufige Kontrollen des Lithiumspiegels empfohlen. Wird zusätzlich noch ein Diuretikum
gegeben, kann sich das Risiko toxischer Effekte des Lithiums weiter erhöhen.
Angioneurotische Ödeme verursachende Arzneimittel: Das Risiko für angioneurotische Ödeme kann
bei Patienten, die gleichzeitig ACE-Hemmer und Arzneimittel wie Dipeptidylpeptidase-IV-Hemmer
(z.B. Vildagliptin) oder mTOR-Hemmer (z.B. Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus) erhalten, erhöht
sein (s. Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Andere Arzneimittel mit antihypertensiver Wirkung: Cibacen kann die hypotensive Wirkung anderer
blutdrucksenkender Arzneimittel verstärken. Die Dosierung sollte entsprechend angepasst werden.
Antidiabetika: Selten kann bei Diabetikern, die mit Insulin oder oralen Antidiabetika behandelt
werden, eine Hypoglykämie bei gleichzeitiger ACE-Hemmer-Behandlung (einschliesslich
Benazepril) auftreten. Diabetiker sollten daher auf das Auftreten hypoglykämischer Reaktionen
hingewiesen und entsprechend überwacht werden.
Erythropoietin: Das Ansprechen auf Erythropoietin kann sich bei Patienten unter gleichzeitiger Gabe
von ACE-Hemmern (einschliesslich Benazepril) vermindern.
Gold: Bei gleichzeitiger Verabreichung von parenteralen Goldpräparaten (Natrium-Aurothiomalat)
und einem ACE-Hemmer wurde selten über Gesichts-Flush, Übelkeit, Erbrechen und Hypotonie
berichtet.
Probenecid: Eine Vorbehandlung mit Probenecid kann das pharmakodynamische Ansprechen von
ACE-Hemmern verstärken. Eine Dosisanpassung kann notwendig sein.
Die Kinetik von Benazepril-HCl wird durch folgende Substanzen nicht beeinflusst:
Hydrochlorothiazid, Furosemid, Chlortalidon, Digoxin, Propranolol, Atenolol, Nifedipin, Amlodipin,
Naproxen, Acetylsalicylsäure und Cimetidin. Umgekehrt beeinflusst Benazepril-HCl die Kinetik der
genannten Substanzen nicht nennenswert (die Kinetik von Cimetidin wurde nicht untersucht).
Schwangerschaft/Stillzeit
Cibacen darf in der Schwangerschaft grundsätzlich nicht angewendet werden (s.
«Kontraindikationen»).
Auf maternale Toxizität zurückführbare indirekte reproduktionstoxikologische Effekte nach der
Gabe von Benazeprilhydrochlorid sind in der Rubrik «Präklinische Daten» beschrieben.
Schwangerschaft
Eine Einnahme von Cibacen im zweiten und dritten Trimenon kann zu fetalen Nierenschäden und
Fehlbildung im Gesicht und am Schädel führen. Der Fötus ist in utero einem potentiellen Hypotonie-
Risiko ausgesetzt. Bei Neugeborenen wurde ein erniedrigtes Geburtsgewicht, eine erniedrigte
Nierendurchblutung und Anurie beobachtet. Bei der Mutter wurde über Oligohydramnie berichtet,
die wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer erniedrigten Nierenfunktion des Fötus steht.
Die Anwendung von ACE-Hemmern im ersten Trimester der Schwangerschaft wurde mit einem
potentiell erhöhten Risiko an Geburtsschäden in Verbindung gebracht.
Wird eine Patientin während der Behandlung schwanger, sollten die ACE-Hemmer (inkl. Cibacen)
so schnell wie möglich abgesetzt werden und die foetale Entwicklung regelmässig überwacht
werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollten auf die möglichen Risiken aufmerksam gemacht und
ACE-Hemmer nur nach sorgfältiger Beratung und Abschätzung der individuellen Risiken und
Nutzen verabreicht werden.
Alle Neugeborenen sollen nach Exposition in utero sorgfältig auf genügende Harnausscheidung,
Hyperkaliämie und Blutdruck untersucht werden. Nötigenfalls müssen angebrachte medizinische
Massnahmen ergriffen werden, wie z.B. Rehydrierung oder Dialyse um den ACE-Hemmer aus dem
Kreislauf zu entfernen.
Stillzeit
Es wurde festgestellt, dass Benazepril und Benazeprilat in die Muttermilch übertreten, doch die
maximalen Konzentrationen betrugen nur 0.3% der Werte im Plasma. Benazeprilat dürfte nur in
unwesentlichen Mengen den systemischen Kreislauf des Kindes erreichen.
Obwohl eine Schädigung des Säuglings sehr unwahrscheinlich ist, wird stillenden Müttern die
Anwendung von Cibacen nicht empfohlen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Wie bei allen Antihypertensiva ist Vorsicht angezeigt, wenn Fahrzeuge oder Maschinen benützt
werden.
Unerwünschte Wirkungen
Die Häufigkeiten waren wie folgt definiert: «Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (<1/10, ≥1/100),
«gelegentlich» (<1/100, ≥1/1'000, «selten» (<1/1'000, ≥1/10'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind unerwünschte Wirkungen mit abnehmendem Schweregrad
aufgelistet.
Cibacen erwies sich als gut verträglich. Folgende unerwünschte Wirkungen wurden im
Zusammenhang mit Cibacen oder anderen ACE-Hemmern festgestellt. Die bei Kindern beobachteten
unerwünschten Wirkungen scheinen denen ähnlich, die bei Erwachsenen beobachtet wurden. Neun
Kinder (8.4%) entwickelten während den verschiedenen Behandlungsphasen schwere unerwünschte
Wirkungen, wovon ein Kind eine schwere unerwünschte Wirkung (Harntrakt-Infektion) sowohl
während der Dosis-Steigerungs-Phase wie auch in der «open-label»-Phase meldete. Fünf der
gemeldeten schweren unerwünschten Wirkungen, die sich auf den Harntrakt bezogen, beinhalteten 2
akute Nierenversagen und Abstossung des Nieren-Transplantats, 1 Fall einer erhöhten Kreatinin-
Konzentration bei einem Patienten mit Nierentransplantation und 2 multiplen Hospitalisierungen
aufgrund von Harntraktinfekten. Die weiteren 4 Fälle von schweren unerwünschten Wirkungen
beinhalten 1 hypertonische Krise, welche sich nach Absetzen von Benazeprilhydrochlorid erholte
und 1 Darmverschluss, 1 schwere Schlafapnoe sowie 1 Patient mit Selbstmordgedanken
(vorbestehende Depression). Es gibt keine Informationen über eine Langzeitverabreichung an
pädiatrische Patienten und ihre Effekte auf Wachstum, Pubertät und allgemeine Entwicklung.
Blut- und Lymphsystem
Sehr selten: Hämolytische Anämie; Thrombozytopenie (s. «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen: Agranulozytose, Neutropenie»).
Immunsystem
Selten: Angioneurotisches Ödem, Lippen- oder Gesichtsödem (s. «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen: Anaphylaktoide und damit zusammenhängende Reaktionen»).
Nervensystem
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit.
Selten: Somnolenz, Schlaflosigkeit, Nervosität und Parästhesien.
Sehr selten: Geschmacksstörungen.
Ohr und Innenohr
Sehr selten: Tinnitus.
Herz
Häufig: Palpitationen.
Selten: Orthostatische Hypotonie, Beschwerden in der Brust, Angina pectoris, Arrhythmien.
Sehr selten: Myokardinfarkt.
Gefässe
Häufig: orthostatische Beschwerden.
Selten: Symptomatische Hypotonie.
Atmungsorgane
Häufig: Husten, Symptome einer Infektion der oberen Atemwege.
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Unspezifische gastrointestinale Beschwerden.
Selten: Diarrhoe, Obstipation, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen.
Sehr selten: Pankreatitis.
Leber und Galle
Selten: Hepatitis (vorwiegend cholestatisch), cholestatischer Ikterus (s. «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Haut
Häufig: Ausschlag, Flush, Pruritus, Lichtempfindlichkeit.
Selten: In seltenen Fällen wurde unter der Behandlung mit ACE-Hemmern Pemphigus beobachtet.
Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom.
Muskelskelettsystem
Selten: Arthralgie, Arthritis, Myalgie.
Nieren und Harnwege
Häufig: Pollakisurie.
Selten: Harnstoff-Stickstoff im Blut erhöht, Serumkreatinin erhöht.
Sehr selten: Nierenfunktionsstörung (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen unbekannter Häufigkeit bei der Verwendung
von Benazepril wurden nach der Markteinführung berichtet: Angioödeme des Dünndarms,
anaphylaktoide Reaktionen, Hyperkaliämie, Agranulozytose, Neutropenie, Sehstörung (s.
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Untersuchungen
Wie mit anderen ACE-Hemmern kam es auch unter Monotherapie mit Cibacen bei einigen Patienten
mit essentieller Hypertonie (unter 0.1% der Fälle) zu einer geringen Erhöhung des Blut-Harnstoff-
Stickstoffs und des Serumkreatinins, die bei Absetzen des Arzneimittel reversibel war. Derartige
Erhöhungen sind bei gleichzeitiger Einnahme eines Diuretikums oder bei Patienten mit
Nierenarterienstenose eher zu erwarten (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Überdosierung
Symptome
Zur Überdosierung von Cibacen liegen sehr begrenzte Erfahrungen vor. Das wichtigste Anzeichen
dürfte eine ausgeprägte Hypotonie sein, welche einhergehen kann mit Elektrolytstörungen und
Nierenversagen.
Behandlung
Ist die Einnahme erst kurz zuvor erfolgt, sollte die Gabe von Aktivkohle erwogen werden. Entgiftung
des Magens (z.B. Erbrechen, Magenspülung) kann in individuellen Fällen in der frühen Phase nach
der Einnahme erwogen werden.
Die Patienten sollten engmaschig auf den Blutdruck und auf klinische Symptome überwacht werden.
Unterstützende Massnahmen sollten vorgenommen werden, um eine ausreichende Hydration und den
systemischen Blutdruck aufrecht zu erhalten.
In Falle einer ausgeprägten Hypotonie sollte eine physiologische Salzlösung intravenös gegeben
werden; abhängig vom klinischen Zustand kann die Gabe von Vasopressoren (z.B. Catecholamine
i.v.) in Betracht gezogen werden.
Obwohl der aktive Metabolit Benazeprilat nur geringfügig dialysierbar ist, kann bei Überdosierung
eine Dialyse in Erwägung gezogen werden, um bei Patienten mit stark eingeschränkter
Nierenfunktion die Ausscheidung zu unterstützen.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: C09AA07
Wirkungsmechanismus
Cibacen (Benazepril-HCl) ist ein Prodrug, aus dem durch Hydrolyse im Organismus der aktive
Metabolit Benazeprilat entsteht; dieser hemmt ACE und somit die Umwandlung von Angiotensin I in
Angiotensin II und alle durch Angiotensin II vermittelten Effekte, d.h. Vasokonstriktion und die
Produktion von Aldosteron, das die Rückresorption von Natrium und Wasser in den Nierentubuli
und eine Erhöhung des Herzminutenvolumens bewirkt Cibacen verringert die durch Vasodilatation
reflektorisch ausgelöste Herzfrequenzerhöhung.
Pharmakodynamik
Hypertonie
Wie andere ACE-Hemmer hemmt auch Cibacen den Abbau des vasodilatatorisch wirkenden
Bradykinins durch die Kininase. Diese Hemmung trägt vermutlich zur Blutdrucksenkung bei.
Cibacen senkt den Blutdruck bei Hypertonie aller Schweregrade im Sitzen, Liegen und Stehen.
Bei den meisten Patienten setzt die antihypertensive Wirkung innerhalb etwa 1 h nach Verabreichung
einer oralen Einzeldosis ein; die maximale Senkung des Blutdrucks wird nach 2-4 h erreicht. Die
antihypertensive Wirkung hält mindestens 24 h nach Verabreichung an. Der maximale
blutdrucksenkende Effekt wird bei jeder Dosierung unter kontinuierlicher Behandlung im
Allgemeinen nach 1 Woche erreicht und hält bei Langzeittherapie an. Die antihypertensive Wirkung
ist unabhängig von Rasse, Alter oder der vorbestehenden Plasmareninaktivität und unterschied sich
nicht nennenswert zwischen Patienten mit einer hoch-dosierten Natrium- und tief-dosierten
Natriumdiät.
Abruptes Absetzen von Cibacen hatte keinen raschen Anstieg des Blutdrucks zur Folge. In einer
Studie an gesunden Probanden bewirkten Einzeldosen von Cibacen eine erhöhte
Nierendurchblutung, hatten aber keinen Einfluss auf die GFR.
Cibacen und Thiazid-Diuretika wirken in Bezug auf die Blutdrucksenkung synergistisch.
Gleichzeitige Verabreichung von Cibacen und anderen Antihypertensiva, einschliesslich Betablocker
und Kalziumantagonisten, bewirkt im Allgemeinen eine stärkere Senkung des Blutdrucks.
Herzinsuffizienz
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz, die mit Digitalis und einem Diuretikum vorbehandelt waren,
bewirkte Cibacen eine Erhöhung des Herzminutenvolumens und der Belastungstoleranz sowie eine
Senkung des Lungenkapillardrucks, des systemischen Gefässwiderstands und des Blutdrucks. Die
Herzfrequenz wurde geringfügig herabgesetzt. Die Behandlung solcher Patienten mit Cibacen führte
zu einer Verbesserung der Beschwerden wie Müdigkeit, Rasselgeräusche und Ödeme sowie des
Beschwerdestadiums gemäss der Klassifizierung der New York Heart Association (NYHA).
Klinische Prüfungen zeigten, dass bei 1×/d-Dosierung die Verbesserung hämodynamischer
Parameter 24 h lang anhält.
Kinder
In einer klinischen Studie mit 107 pädiatrischen Patienten im Alter von 7 bis 16 Jahren mit einem
systolischen oder diastolischen Blutdruck über der 95er Perzentile, erhielten die Patienten zu Anfang
0.1 oder 0.2 mg/kg Benazeprilhydrochlorid. Dieses wurde bei einer Maximaldosis von 40 mg 1×
täglich bis auf 0.3 oder 0.6 mg/kg auftitriert.
Nach 4-wöchiger Behandlung wurden die 85 Patienten, deren Blutdruck durch die Behandlung
reduziert wurde, entweder in die Placebo- oder Benazepril-Gruppe randomisiert, wobei die
Benazepril-Gruppe in 3 Dosierungsstärken unterteilt wurde: tief (5 oder 10 mg/d je nach
Körpergewicht), mittel (10 oder 20 mg/d je nach Körpergewicht) und hoch (20 oder 40 mg/d je nach
Körpergewicht). 2 Wochen nach der Randomisierung stieg der Blutdruck (systolisch und diastolisch)
in der Placebo-Gruppe um 4-6 mmHg mehr als in der Benazepril-Gruppe. Für die 3 Dosierungen
wurde keine Dosis-abhängige Wirkung beobachtet.
Pharmakokinetik
Absorption
Mindestens 37% einer oralen Dosis von Benazepril-HCl wird resorbiert. Das Prodrug wird danach
rasch in den pharmakologisch wirksamen Metaboliten Benazeprilat umgewandelt.
Wird Benazepril-HCl auf nüchternen Magen eingenommen, werden maximale
Plasmakonzentrationen von Benazepril nach 30 min und von Benazeprilat nach 60–90 min erreicht.
Nach oraler Verabreichung von Benazepril-HCl beträgt die absolute Bioverfügbarkeit von
Benazeprilat etwa 28% der Grösse, die nach intravenöser Verabreichung des Metaboliten selbst
erreicht wird.
Einnahme nach einer Mahlzeit verzögert die Resorption von Benazepril-HCl, ohne hingegen die
resorbierte und in Benazeprilat umgewandelte Menge zu beeinflussen. Benazepril-HCl kann somit
während oder zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.
AUC und maximale Plasmakonzentrationen von Benazepril und Benazeprilat sind im
Dosierungsbereich von 5 bis 20 mg ungefähr proportional zur Dosis.
Kleine, aber statistisch signifikante Abweichungen von der Dosisproportionalität wurden in einem
auf 2 bis 80 mg erweiterten Dosisbereich beobachtet. Dies könnte damit zusammenhängen, dass
Benazeprilat bis zur Sättigung an ACE gebunden wird.
Distribution
Benazepril und Benazeprilat werden in Humanserum zu etwa 95% an Proteine (vor allem Albumin)
gebunden.
Die Proteinbindung wird vom Alter nicht beeinflusst. Im Steady-State beträgt das
Verteilungsvolumen von Benazeprilat etwa 9 l.
Bei wiederholter Verabreichung von 5-20 mg 1×/d kommt es zu keiner Veränderung der Kinetik.
Benazepril akkumuliert nicht. Benazeprilat akkumuliert nur in sehr geringem Umfang; die Steady-
State-AUC (Fläche unter der Konzentrationskurve) liegt etwa 20% über dem 24-Stunden-Wert, der
nach der ersten Verabreichung erreicht wurde. Die effektive Akkumulationshalbwertszeit von
Benazeprilat beträgt 10 bis 11 h. Der Steady-State wird nach 2 bis 3 Tage erreicht.
Metabolismus
Benazepril wird in grossem Umfang metabolisiert. Als Hauptmetabolit entsteht Benazeprilat. Es wird
angenommen, dass diese Umwandlung hauptsächlich durch enzymatische Hydrolyse in der Leber
erfolgt. Zwei weitere Metaboliten sind Acylglucuron-Konjugate von Benazepril und Benazeprilat.
Elimination
Die Pharmakokinetik von Benazepril zeichnet sich dadurch aus, dass es aus dem Plasma rasch und
innerhalb von 4 h vollständig eliminiert wird. Benazeprilat wird in 2 Phasen ausgeschieden; die
initiale Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 3 h, die terminale Halbwertszeit etwa 22 h. Die
terminale Phase (nach 24 h und mehr) lässt eine starke Bindung der Substanz an ACE vermuten.
Benazepril wird hauptsächlich durch metabolische Clearance ausgeschieden. Die Elimination von
Benazeprilat erfolgt über die Niere und die Galle; im Vordergrund der Ausscheidung steht bei
normaler Nierenfunktion die renale Clearance. Weniger wichtig ist die metabolische Clearance des
systemisch verfügbaren Benazeprilats. Nach oraler Verabreichung von Benazepril-HCl werden
weniger als 1% in Form von Benazepril, aber etwa 20% der Dosis als Benazeprilat im Harn
ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Patienten mit Hypertonie
Die Tiefstwerte der Plasmakonzentration von Benazeprilat im Steady-State korrelieren bei
hypertensiven Patienten mit der Grösse der Tagesdosis.
Patienten mit Herzinsuffizienz
Die Resorption von Benazepril und dessen Umwandlung in Benazeprilat werden durch
Herzinsuffizienz nicht beeinflusst. Die Elimination erfolgt etwas langsamer, wodurch im Steady-
State die Tiefstwerte der Plasmakonzentration von Benazeprilat etwas höher liegen als bei gesunden
Probanden und Hypertonikern.
Alter, leichte bis mässige Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom und Leberfunktionsstörung
Die Kinetik von Benazepril und Benazeprilat wird nur unwesentlich durch Alter oder leicht bis
mässig eingeschränkte Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30 ml/min bis 80 ml/min) und
nephrotisches Syndrom beeinflusst. Bei Patienten mit einer durch Zirrhose verursachten
Leberfunktionsstörung sind Kinetik und Bioverfügbarkeit von Benazeprilat unverändert; eine
Anpassung der Dosierung ist in solchen Fällen also nicht erforderlich.
Schwere Niereninsuffizienz und terminale Nierenerkrankung
Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min) hat erhebliche Auswirkungen auf
die Kinetik von Benazeprilat; wegen der langsameren Ausscheidung und einer verstärkten
Akkumulation ist bei schwerer Niereninsuffizienz eine Dosisreduktion erforderlich. Auch im
Endstadium einer Nierenerkrankung werden Benazepril und Benazeprilat aus dem Plasma eliminiert,
wobei die Kinetik ähnlich wie bei schwerer Niereninsuffizienz verläuft. Durch extrarenale
Elimination (d.h. metabolisch oder über die Galle) wird also die unzulängliche Ausscheidung über
die Nieren teilweise kompensiert.
Hämodialyse
Bei regelmässiger Hämodialyse, die mindestens 2 h nach Verabreichung von Benazepril-HCl
beginnt, wird die Plasmakonzentration von Benazepril und Benazeprilat nicht signifikant beeinflusst.
Es muss also nach der Dialyse keine zusätzliche Dosis gegeben werden. Durch die Dialyse wird nur
eine geringe Menge von Benazeprilat aus dem Körper entfernt.
Kinder
Bei hypertonen Kindern, (N=45) im Alter von 6–16 Jahren, die mehrmals täglich
Benazeprilhydrochlorid (0.1–0.5 mg/kg) erhielten, wurde die Clearance bestimmt. Bei Kindern von
6–12 Jahren betrug die Clearance von Benazeprilat 0.35 l/h/kg. Das ist mehr als zweimal die
Clearance von gesunden Erwachsenen, die eine Einzeldosis von 10 mg (0.13 l/h/kg) erhielten. Bei
Jugendlichen im Alter von 13–16 Jahren betrug die Clearance 0.17 l/h/kg, was 27% höher ist als die
Clearance bei gesunden Erwachsenen. Die terminale Eliminations-Halbwertszeit von Benazeprilat
bei pädiatrischen Patienten betrug ungefähr 5 h, was einem Drittel der Halbwertszeit entspricht, die
bei Erwachsenen beobachtet wurde.
Präklinische Daten
Kanzerogenität
In den Langzeitstudien von bis zu 2 Jahren an Ratten und Mäusen wurde festgestellt, dass
Benazeprilhydrochlorid kein onkogenes Potenzial besitzt.
Mutagenität
Benazeprilhydrochlorid zeigte in vivo und in vitro keine auf Mutagenität hinweisenden Befunde.
Reproduktionstoxikologie
Es wurde keine Beeinträchtigung der Reproduktionsleistung von männlichen oder weiblichen Ratten
bei wiederholter Gabe von bis zu 500 mg/kg/Tag Benazepril Hydrochlorid beobachtet.
Nach mehreren Reproduktionstoxizitäts- und Entwicklungstoxizitätsstudien deuten die Resultate
zusammenfassend darauf hin, dass Benazepril Hydrochlorid nicht direkt embryotoxisch, fetotoxisch
oder teratogen ist. Eine maternale Toxizität wurde in allen Studien gelegentlich bei der geringsten
untersuchten Dosis beobachtet. Effekte im Zusammenhang mit dem Wirkstoff auf die Nachkommen
bei Ratten und Mäusen bestanden in Form von Entwicklungsverzögerungen welche als sekundär zur
maternalen Toxizität eingestuft wurden. In Kaninchen wurde ein statistisch signifikanter Anstieg der
Mortalität bei 1 und 5 mg/kg Benazepril Hydrochlorid der erhöhten Empfindlichkeit (markante
Hypotension) von Kaninchen gegenüber dem pharmakologischen Wirkstoff zugeschrieben. Mit der
Verabreichung einer zusätzlichen physiologischen Kochsalzlösung anstelle von normalem
Trinkwasser während der Dosierungsperiode wurde in Kaninchen eine erhöhte Toleranz gegenüber
Benazepril Hydrochlorid beobachtet. Daher wurden die (reproduktions) toxikologischen Effekte im
Kaninchen einem species- und substanzklassenspezifischen (z.B. ACE-Hemmer) Effekt
zugeschrieben.
Toxizität bei Kindern und Jugendlichen
Es wurden keine nicht-klinischen Studien durchgeführt, um die potentielle Toxizität von Benazepril-
HCl in dieser Patientengruppe zu untersuchen.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Besondere Lagerungshinweise
Filmtabletten zu 5 mg: Vor Feuchtigkeit geschützt und nicht über 25 °C lagern.
Filmtabletten zu 10 und 20 mg: Vor Feuchtigkeit geschützt und nicht über 30 °C lagern.
Arzneimittel für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Zulassungsnummer
50583 (Swissmedic).
Packungen
Teilbare Filmtabletten zu 5 mg: 28. [B]
Teilbare Filmtabletten zu 10 mg: 28 und 98. [B]
Teilbare Filmtabletten zu 20 mg: 98. [B]
Zulassungsinhaberin
Novartis Pharma Schweiz AG, Risch; Domizil: 6343 Rotkreuz.
Stand der Information
August 2018.