Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Patienteninformation
Cialis®
Eli Lilly (Suisse) SA
Was ist Cialis und wann wird es angewendet?
Erektile Dysfunktion
Dies ist dann der Fall, wenn ein Mann für eine sexuelle Aktivität keinen harten, erigierten Penis
bekommen oder aufrechterhalten kann. Für Cialis wurde gezeigt, dass es die Fähigkeit, für eine
sexuelle Aktivität einen harten, erigierten Penis zu bekommen, signifikant verbessert.
Nach einer sexuellen Stimulierung hilft Cialis, die Blutgefässe in Ihrem Penis zu entspannen,
wodurch ein Blutstrom in Ihren Penis ermöglicht wird. Das Ergebnis ist eine verbesserte Erektion.
Cialis wird Ihnen nicht helfen, wenn Sie nicht unter einer erektilen Dysfunktion leiden. Es ist wichtig
zu beachten, dass Cialis bei erektiler Dysfunktion ohne eine sexuelle Stimulation nicht wirkt. Ein
partnerschaftliches Vorspiel kann notwendig sein, so wie wenn Sie kein Arzneimittel gegen erektile
Dysfunktion eingenommen hätten.
Benigne Prostatahyperplasie
Symptome des Harntraktes verbunden mit einer häufigen Erkrankung, der sogenannten benignen
Prostatahyperplasie. Dies ist dann der Fall, wenn sich die Prostata mit dem Alter vergrössert. Zu den
Symptomen gehören Schwierigkeiten zu Beginn der Blasenentleerung, ein Gefühl der
unvollständigen Blasenentleerung und häufigerer Harndrang, auch bei Nacht. Cialis verbessert den
Blutstrom zu den Muskeln der Prostata und der Blase und lässt die Muskeln von Prostata und Blase
entspannen, was die Symptome der benignen Prostatahyperplasie reduzieren kann. Für Cialis wurde
gezeigt, dass die Besserung dieser Symptome am Harntrakt bereits 1 bis 2 Wochen nach Beginn der
Therapie eintritt.
Wann darf Cialis nicht angewendet werden?
Cialis darf nicht eingenommen werden,
·wenn Sie überempfindlich gegenüber Tadalafil oder einem der sonstigen Bestandteile von Cialis
sind;
·wenn Sie an einer schweren Leberfunktionsstörung leiden;
·wenn Sie unter einer schweren Herzerkrankung leiden oder kürzlich einen Herzinfarkt hatten;
·wenn Sie kürzlich einen Schlaganfall hatten;
·wenn Sie unter niedrigem oder unkontrolliert hohem Blutdruck leiden;
·wenn Sie mit Arzneimitteln behandelt werden, welche organische Nitrate oder andere
Stickstoffmonoxid-Donoren (z.B. Glycerintrinitrat, Isosorbiddinitrat, Molsidomin) enthalten. Diese
Arzneimittel werden zur Behandlung von Angina pectoris («Herzschmerzen») und von
Herzinsuffizienz eingesetzt und können in Form von Tabletten, Kaukapseln, Pflastern, Salbe usw.
angewendet werden. Die gleichzeitige Anwendung von Cialis mit diesen Arzneimitteln kann zu
einem gefährlichen Blutdruckabfall und Kreislaufzusammenbruch führen. Sprechen Sie mit Ihrem
Arzt. bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie ein derartiges Arzneimittel einnehmen oder Sie nicht sicher
darüber sind.
Sie dürfen unter Behandlung mit Cialis aus den genannten Gründen auch in keinem Fall die illegal
vertriebenen «Poppers» (mit dem Wirkstoff Amylnitrit) einnehmen.
·wenn Sie Riociguat einnehmen. Dieses Arzneimittel wird verwendet zur Behandlung von
pulmonaler arterieller Hypertonie (d.h. hoher Blutdruck in der Lunge) und chronischer
thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (d.h. hoher Blutdruck in der Lunge zusätzlich zu
Blutgerinnseln). PDE5-Hemmer, wie Cialis, haben gezeigt, dass sie den blutdrucksenkenden Effekt
dieses Arzneimittels verstärken. Wenn Sie Riociguat einnehmen oder unsicher sind, sprechen Sie mit
Ihrem Arzt.
Wann ist bei der Einnahme von Cialis Vorsicht geboten?
Da eine gutartige Prostatavergrösserung die gleichen Symptome hervorrufen kann wie ein
Prostatakrebs, wird der Arzt Sie vor Beginn einer Therapie mit Cialis zunächst untersuchen um ein
Prostatakrebs auszuschliessen. Cialis ist nicht für die Behandlung von Prostatakrebs geeignet.
Sexuelle Aktivität beinhaltet ein mögliches Risiko für Patienten mit einer schweren Herzerkrankung,
weil diese eine besondere Anstrengung für das Herz darstellt. Falls es bei Ihnen während sexueller
Aktivität zu Schmerzen im Brustkorb kommt, sollten Sie von weiterer sexueller Aktivität absehen
und möglichst rasch Ihren Arzt informieren. Eine Behandlung mit Cialis wird bei diesen Patienten
nicht empfohlen. Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit, wenn Sie einen Herzinfarkt oder einen
Hirnschlag hatten oder wenn Sie an Angina pectoris, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen,
niedrigem oder unkontrolliert hohem Blutdruck leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auch, wenn Sie an einer Leber- oder
Nierenfunktionsstörung leiden, oder bereits einmal einen schweren Sehverlust erlitten haben. Wenn
Sie an Sichelzellenanämie (Abnormalität der roten Blutzellen), multiplem Myelom
(Knochenmarkkrebs) oder Leukämie (Krebs der weissen Blutzellen) leiden, dürfen Sie nur mit
Vorsicht mit Cialis behandelt werden, da bei diesen Krankheiten ein Risiko für eine übermässig lang
anhaltende und schmerzhafte Erektion (Priapismus) besteht. Falls eine solche über 4 Stunden
andauernde Erektion auftreten sollte, kontaktieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw Ihre Ärztin wenn Sie Riociguat einnehmen (siehe Rubrik «Wann
darf Cialis nicht angewendet werden»)
Cialis darf ebenfalls nur mit Vorsicht angewendet werden, wenn Sie eine Deformation oder
Erkrankung des Penis haben.
Es ist nicht bekannt, ob Cialis zur Therapie der erektilen Dysfunktion bei Patienten wirksam ist, bei
denen
·eine Operation im Bereich des Beckens vorgenommen wurde.
·die Prostata vollständig oder teilweise entfernt wurde unter Durchtrennung der Prostatanerven
(radikale Prostataentfernung in nicht nervenerhaltender Technik).
Es ist nicht bekannt, ob Cialis bei Patienten mit Rückenmarksverletzungen oder anderen
neurologischen Erkrankungen wirksam ist.
Wenn Sie eine plötzliche Abnahme oder einen Verlust der Sehkraft oder des Hörens bemerken,
brechen Sie die Behandlung mit Cialis ab und benachrichtigen Sie sofort einen Arzt.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bzw. Nahrungsmitteln
Cialis verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung von Arzneimitteln, welche organische Nitrate oder
andere Stickstoffmonoxid-Donoren (z.B. Glycerintrinitrat, Isosorbiddinitrat, Molsidomin) enthalten.
Wenn Sie mit einem solchen Arzneimittel behandelt werden, dürfen Sie Cialis nicht einnehmen
(siehe auch «Wann darf Cialis nicht angewendet werden?»). Cialis verstärkt auch die
blutdrucksenkende Wirkung von Alpha-Blockern (z.B. Doxazosin), Arzneimitteln, die manchmal zur
Behandlung von hohem Blutdruck und einer Prostatavergrösserung angewendet werden. Informieren
Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie Alpha-Blocker anwenden oder wenn Sie wegen einer dieser
Erkrankungen behandelt werden.
Wenn Sie an einer Herzkrankheit leiden und aufgrund von akuten Problemen eine Notfallbehandlung
benötigen, müssen Sie oder Ihre Angehörigen unbedingt die behandelnden Personen informieren,
dass Sie Cialis einnehmen. Sie dürfen in dieser Situation nämlich nicht mit organischen Nitraten oder
anderen Stickstoffmonoxid-Donoren behandelt werden (siehe auch «Wann darf Cialis nicht
angewendet werden?»).
Rifampicin (ein Antibiotikum, das unter anderem gegen Tuberkulose eingesetzt wird) beschleunigt
den Abbau von Cialis. Die Pilzmittel Ketoconazol und Itraconazol, Erythromycin (ein
Antibiotikum), Protease-Inhibitoren zur HIV-Therapie (z.B. Ritonavir, Saquinavir) und
Grapefruitsaft können den Abbau von Cialis hemmen. Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit,
wenn Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen da die Dosierung eventuell angepasst werden muss.
Nehmen Sie Cialis nicht zusammen mit Grapefruitsaft ein.
Sie sollten Cialis nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung der erektilen
Dysfunktion einnehmen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Cialis
Cialis enthält Lactose. Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel daher erst nach Rücksprache mit Ihrem
Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten
Zuckern leiden.
Wirkung von Cialis auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Cialis kann zu Schwindel führen. Sie sollten deshalb wissen, wie Sie auf Cialis reagieren, bevor Sie
ein Fahrzeug lenken oder eine Maschine bedienen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Darf Cialis während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Cialis ist nicht für die Anwendung bei Frauen bestimmt.
Wie verwenden Sie Cialis?
Nehmen Sie Cialis immer genau nach Anweisung des Arztes bzw. der Ärztin ein.
Bei erektiler Dysfunktion
- Cialis 10 mg und 20 mg: Die empfohlene Dosis beträgt eine Filmtablette zu 10 mg und kann
zwischen 30 Minuten bis zu 36 Stunden vor der sexuellen Aktivität eingenommen werden. Der
ideale Zeitabstand zwischen der Einnahme von Cialis und der sexuellen Aktivität muss deshalb
individuell ermittelt werden.
Bei ungenügender Wirksamkeit kann der Arzt bzw. die Ärztin die Dosis auf 20 mg erhöhen. Die
maximale Dosis von 20 mg pro Tag darf nicht überschritten werden. Die tägliche Einnahme über
einen längeren Zeitraum wird nicht empfohlen.
Bei Patienten mit einer mässigen oder schweren Nierenfunktionsstörung oder einer milden bis
mässigen Leberfunktionsstörung beträgt die maximale Dosis 10 mg.
- Cialis 2,5 mg und 5 mg: Die tägliche Anwendung von Cialis kann bei Männern vorteilhaft sein, die
2-mal oder öfter pro Woche sexuell aktiv sind. Die empfohlene Dosis ist eine 2,5 mg Tablette täglich
und sollte jeweils zur etwa gleichen Tageszeit eingenommen werden. Entsprechend Ihrem
Ansprechen auf Cialis kann Ihr Arzt die Dosierung auf 5 mg anpassen.
Die einmal tägliche Anwendung von Tadalafil wird bei Patienten mit einer schweren
Nierenfunktionsstörung oder mit einer Leberfunktionsstörung nicht empfohlen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Cialis ohne eine sexuelle Stimulation nicht wirkt. Ein
partnerschaftliches Vorspiel kann notwendig sein, so wie wenn Sie kein Arzneimittel gegen erektile
Dysfunktion eingenommen hätten.
Bei benigner Prostatahyperplasie
Die Dosierung beträgt eine 5 mg Tablette täglich, die Einnahme sollte jeweils zur etwa gleichen
Tageszeit erfolgen. Wenn notwendig kann Ihre Ärztin/Ihr Arzt die Dosierung auf eine 2,5 mg
Tablette täglich senken.
Wenn bei Ihnen eine benigne Prostatahyperplasie und zugleich eine erektile Dysfunktion festgestellt
wurde, bleibt die Dosierung bei einer 5 mg Tablette täglich, Sie dürfen dann nicht noch zusätzlich
Cialis nach Bedarf anwenden.Nehmen Sie Cialis NICHT häufiger als einmal täglich ein.
Cialis darf von Personen unter 18 Jahren nicht eingenommen werden.
Art der Einnahme von Cialis
Schlucken Sie die Filmtablette unzerkaut mit etwas Wasser. Sie können Cialis unabhängig von den
Mahlzeiten einnehmen. Der Genuss von Alkohol kann Ihre Fähigkeit, eine Erektion zu erreichen,
beeinträchtigen. Der Genuss von Alkohol kann Ihren Blutdruck vorübergehend senken. Vermeiden
Sie übermässiges Trinken (Blutalkoholspiegel von 0,08% oder mehr), wenn Sie Cialis eingenommen
haben oder planen, es einzunehmen, da dies die Gefahr von Schwindel beim Aufstehen erhöht.
Nehmen Sie Cialis NICHT mehr als einmal pro Tag ein.
Die tägliche Einnahme von Cialis 10 mg und 20 mg Filmtabletten über einen längeren Zeitraum wird
nicht empfohlen.
Der Wirkungseintritt von Cialis ist individuell verschieden.
Wenn Sie eine grössere Menge von Cialis eingenommen haben, als Sie sollten
Informieren sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel
wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer
Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Cialis haben?
Wie alle Arzneimittel kann Cialis Nebenwirkungen haben. Diese Nebenwirkungen sind
normalerweise leicht bis mässig.
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Cialis auftreten:
Häufig wurden Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, Schmerzen in den
Extremitäten, Gesichtsrötung, verstopfte Nase, und Verdauungsstörung berichtet.
Gelegentlich traten unter Behandlung mit Cialis Schwindel, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen,
saures Aufstossen (Rückfluss von Magensäure), verschwommenes Sehen, Augenschmerzen,
Atemnot, Herzklopfen, Herzrasen, allergische Reaktionen, Hautausschlag, lang andauernde
Erektionen, erhöhter Blutdruck, niedriger Blutdruck, Nasenbluten, Schwellung von Händen, Füssen
oder Knöcheln, Müdigkeit, Brustschmerzen auf.
Selten traten unter Behandlung mit Cialis vorübergehender Gedächtnisverlust, Schwellungen der
Augenlider, Bindehautrötung (rote Augen), Gesichtsfeldausfall, Herzinfarkt, Bewusstseinsstörungen,
transitorische ischämische Attacken, Schlaganfall, Urtikaria, vermehrtes Schwitzen, stark verlängerte
Erektionen (siehe unten) auf.-
In seltenen Fällen ist es möglich, dass eine verlängerte und möglicherweise schmerzhafte Erektion
nach Einnahme von Cialis auftreten kann. Sollten Sie eine Erektion haben, die über mehr als 4
Stunden anhält, setzen Sie sich unverzüglich mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin in Verbindung.
Falls während oder nach einer sexuellen Aktivität Brustschmerzen auftreten, wenden Sie KEINE
Nitrate an, sondern nehmen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch. .
Plötzlicher Sehverlust oder eine plötzliche Verminderung der Sehkraft eines oder beider Augen
wurde bei Männern, welche Cialis einnahmen, sehr selten berichtet. Ob diese Ereignisse direkt mit
Cialis oder mit anderen Faktoren wie Bluthochdruck oder Diabetes (Zuckerkrankheit) in
Zusammenhang stehen oder auf eine Kombination von beiden zurückzuführen sind, lässt sich nicht
ermitteln. Falls Sie einen plötzlichen Sehverlust haben oder eine plötzliche Verminderung Ihrer
Sehkraft feststellen, setzen Sie Cialis ab und kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Es liegen Einzelmeldungen über ein- oder beidseitige Schwerhörigkeit oder Taubheit vor,
gelegentlich zusammen mit Tinnitus und/oder Schwindel.
Ob diese in einem direkten Zusammenhang mit der Einnahme von Phosphodiesterase-Typ-5-
Hemmern, einschliesslich Cialis, stehen, ist nicht geklärt.
Es wurde über einzelne Fälle von Migräne, Krampfanfällen, instabiler Angina pectoris,
Herzrhythmusstörungen, plötzlichem Herztod, allergischen Reaktionen, einschliesslich Schwellung
von Gesicht, Lippen, Zunge oder Hals, verbunden mit Atem- oder Schluckproblemen, Hautausschlag
und Nesselausschlag (in diesem Fall müssen Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen) und
Gesichstsschwellung berichtet.
Es wurde bei einigen Männern eine Abnahme der Spermienkonzentration beobachtet.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder
Ihren Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin darüber informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Cialis soll für Kinder unzugänglich und in der Originalverpackung bei 15-25 °C aufbewahrt werden.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Cialis enthalten?
1 Filmtablette Cialis enthält 2,5 mg, 5 mg, 10 mg oder 20 mg Tadalafil sowie Hilfsstoffe (u.a.
Laktose).
Zulassungsnummer
56018 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Cialis? Welche Packungen sind erhältlich?
Cialis erhalten Sie in Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Cialis 2,5 mg: Packung zu 28 Filmtabletten.
Cialis 5 mg: Packung zu 28 oder 84 Filmtabletten.
Cialis 10 mg: Packung zu 4 Filmtabletten.
Cialis 20 mg: Packungen zu 4, 8 oder 12 Filmtabletten.
Zulassungsinhaberin
Eli Lilly (Suisse) SA, Vernier/Genève.
Diese Packungsbeilage wurde im Juni 2017 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic)
geprüft.
Fachinformation
Cialis®
Eli Lilly (Suisse) SA
Zusammensetzung
Wirkstoff: Tadalafil.
Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso obducto.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Filmtabletten zu 2.5 mg, 5 mg, 10 mg und 20 mg.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Erektile Dysfunktion.
Cialis kann nur wirken, wenn eine sexuelle Stimulation vorliegt.
Therapie der funktionellen Symptome einer benignen Prostatahyperplasie.
Cialis ist nicht für die Anwendung bei Frauen geeignet.
Dosierung/Anwendung
Anwendung bei erwachsenen Männern
Cialis darf nicht mehr als einmal pro Tag eingenommen werden. Die Einnahme kann unabhängig
von den Mahlzeiten erfolgen.
Erektile Dysfunktion
Filmtabletten zu 10 und 20 mg:
Cialis 10 und 20 mg Filmtabletten sind zur bedarfsweisen Einnahme vor einer erwarteten sexuellen
Aktivität vorgesehen.
Die empfohlene Dosis beträgt 10 mg und soll nur vor einer erwarteten sexuellen Aktivität
eingenommen werden. Cialis kann zwischen 30 Minuten und bis zu 36 Stunden vor der sexuellen
Aktivität eingenommen werden.
Bei Patienten, bei welchen Cialis 10 mg keine entsprechende Wirkung zeigt, können 20 mg versucht
werden. Das optimale Zeitfenster und die optimale Dosis müssen individuell ermittelt werden.
Die Maximaldosis ist 20 mg täglich. Die tägliche Einnahme von 10 und 20 mg über einen längeren
Zeitraum wird nicht empfohlen.
Die Einnahme erfolgt unabhängig von den Mahlzeiten.
Filmtabletten zu 2.5 und 5 mg:
Bei Patienten, die eine häufige Anwendung von Cialis erwarten (d.h. mindestens 2 mal pro Woche),
kann unter Berücksichtigung der Patientenpräferenz und der Beurteilung durch den Arzt eine
tägliche Anwendung von Cialis in den beiden niedrigsten Dosierungen als angemessen erachtet
werden.
Die empfohlene Dosis für diese Patienten ist einmal täglich 2.5 mg jeweils zur etwa gleichen
Tageszeit. Bei ungenügender Wirksamkeit kann die Dosis auf maximal 5 mg pro Tag erhöht werden.
Die Angemessenheit der täglichen Dosierung sollte bei kontinuierlicher Anwendung in
regelmässigen Abständen überprüft werden.
Die Erfahrung mit der täglichen Dosierung beträgt bisher maximal 1 Jahr.
Benigne Prostatahyperplasie
Filmtabletten zu 2.5 und 5 mg:
Die empfohlene Dosis beträgt 5 mg einmal täglich, jeweils etwa zur gleichen Tageszeit
eingenommen. Bei Patienten, die nicht tolerierbare unerwünschte Wirkungen feststellen, kann eine
Reduzierung der Dosis auf 2,5 mg in Erwägung gezogen werden. Eine Maximaldosis von 5 mg darf
bei täglicher Anwendung nicht überschritten werden.
Bei Patienten, welche sowohl eine benigne Prostatahyperplasie als auch eine erektile Dysfunktion
aufweisen und die mit 5 mg Tadalafil/Tag behandelt werden, darf keine zusätzliche Anwendung von
Tadalafil auf Bedarfsbasis erfolgen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Cialis darf von Personen unter 18 Jahren nicht eingenommen werden.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten sind keine Dosisanpassungen erforderlich. Eine Dosiserhöhung auf 20 mg sollte
nur unter Vorsicht vorgenommen werden. Die Erfahrung mit Patienten über 75 Jahren ist sehr
begrenzt.
Patienten mit Nierenfunktionsstörung
Bei Patienten mit milden Nierenfunktionsstörungen sind keine Dosisanpassungen erforderlich. Eine
Dosiserhöhung auf 20 mg sollte nur unter Vorsicht vorgenommen werden. Für Patienten mit
mässiger oder schwerer Nierenfunktionsstörung ist 10 mg die maximale Dosis (siehe
«Pharmakokinetik» sowie «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die tägliche Anwendung von Tadalafil (2.5 oder 5 mg) wird bei Patienten mit einer schweren
Nierenfunktionsstörung nicht empfohlen.
Patienten mit Leberfunktionsstörung
Bei schwerer Leberinsuffizienz darf Cialis nicht angewendet werden (vgl. «Kontraindikationen»).
Bei Patienten mit leichter und mässiger Leberfunktionsstörung (Child Pugh A und B) beträgt die
empfohlene Dosis bei bedarfsweiser Einnahme zur Therapie der erektilen Dysfunktion Cialis 10 mg
nach Bedarf.
Die tägliche Anwendung von Cialis zur Therapie der erektilen Dysfunktion oder zur Therapie der
benignen Prostatahyperplasie wurde bei Patienten mit Leberfunktionsstörung nicht untersucht. Die
tägliche Anwendung wird daher bei Patienten mit Leberinsuffizienz nicht empfohlen.
Patienten mit Diabetes
Bei Diabetikern sind Dosisanpassungen nicht erforderlich.
Kontraindikationen
Cialis darf bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Tadalafil oder einen der
Hilfsstoffe nicht angewendet werden.
In klinischen Studien wurde gezeigt, dass Tadalafil die blutdrucksenkende Wirkung von Nitraten
bzw. anderen NO-Donoren verstärkt. Dies wird auf eine gemeinsame Wirkung von Nitraten bzw.
anderen NO-Donoren und Tadalafil auf den Stickstoffmonoxid/cGMP-Stoffwechsel zurückgeführt.
Folglich ist Cialis bei Patienten, die organische Nitrate in irgendeiner Form anwenden,
kontraindiziert (siehe «Interaktionen»). Ebenso ist eine Komedikation mit Molsidomin
kontraindiziert.
Die Patienten müssen auch klar und deutlich darüber informiert werden, dass sie auf keinen Fall
illegal gekaufte Nitrate, sogenannte «Poppers» (Amylnitrit), oder andere Nitrate während der
Behandlung mit Cialis anwenden dürfen.
Cialis darf aufgrund einer additiven hypotonen Wirkung nicht mit Stimulatoren der Guanylatcyclase
(wie z.B. Riociguat) kombiniert werden.
Cialis ist bei schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh C) kontraindiziert.
Sexuelle Aktivität birgt für Patienten mit einer vorbestehenden kardiovaskulären Erkrankung ein
potenzielles Risiko. Daher wird bei Männern, die an einer schweren Herzerkrankung leiden und
denen daher von sexueller Aktivität abgeraten wird, eine Behandlung mit Cialis nicht empfohlen. Die
folgenden Patientengruppen mit Herz-Kreislauf-Erkrankung waren in klinische Studien nicht
eingeschlossen:
·Patienten mit Herzinfarkt während der vorangegangenen 90 Tage
·Patienten mit instabiler Angina pectoris oder einer Angina pectoris, die während einer sexuellen
Aktivität auftrat
·Patienten mit Herzinsuffizienz (NYHA II oder höher) während der letzten 6 Monate
·Patienten mit unkontrollierten Arrhythmien, Hypotonie (<90/50 mm Hg) oder unkontrollierter
Hypertonie
·Patienten mit einem Schlaganfall während der vorangegangenen 6 Monate
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Die Abklärung einer erektilen Dysfunktion sollte die Bestimmung möglicher zugrundeliegender
Ursachen einschliessen. Nach einer entsprechenden ärztlichen Diagnose ist eine angemessene
Behandlung festzulegen.
Vor Beginn der Therapie einer benignen Prostatahyperplasie mit Tadalafil sollten
differentialdiagnostisch andere Ursachen der Beschwerden sowie insbesondere ein Prostatakarzinom
ausgeschlossen werden. Vor Therapiebeginn sowie in regelmässigen Abständen während der
Therapie sollte der Patient rektal digital untersucht und ggf. das Prostata-spezifische Antigen (PSA)
bestimmt werden.
Kardiovaskuläre Effekte
Vor Beginn jeder Behandlung der erektilen Dysfunktion sollte der Arzt den kardiovaskulären Status
des Patienten erheben, da mit sexueller Aktivität ein gewisses kardiales Risiko verbunden ist.
Schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse, einschliesslich Myokardinfarkt, plötzlicher Herztod,
instabile Angina pectoris, ventrikuläre Arrhythmien, Schlaganfall, transitorische ischämische
Attacken, Brustschmerz, Tachykardie oder Palpitationen wurden aus klinischen Studien und/oder
spontan nach Markteinführung berichtet. Bei den meisten Patienten, von denen diese Ereignisse
berichtet wurden, waren vorbestehende kardiovaskuläre Risikofaktoren bekannt. Allerdings ist es
nicht möglich, mit Gewissheit festzustellen, ob diese Ereignisse im ursächlichen Zusammenhang mit
diesen Risikofaktoren, mit Cialis, mit der sexuellen Aktivität oder einer Kombination dieser oder
anderer Faktoren stehen.
Der Patient sollte darauf hingewiesen werden, dass er von weiterer sexueller Aktivität absehen und
seinen Arzt informieren soll, falls während sexueller Aktivität Thoraxschmerzen auftreten.
Tadalafil hat gefässerweiternde Eigenschaften, die eine leichte und vorübergehende
Blutdrucksenkung bewirken (siehe «Eigenschaften/Wirkungen») und dadurch den
blutdrucksenkenden Effekt von Nitraten verstärken (siehe «Kontraindikationen»).
Stimulatoren der Guanylatcyclase (wie Riociguat) bewirken ebenso wie PDE5-Inhibitoren
Veränderungen des intrazellulären cGMP. Trotz unterschiedlichen Wirkmechanismus wirken beide
Substanzklassen vasodilatatorisch. Wenn bei Kombination beider Wirkprinzipien der cGMP-Spiegel
ansteigt, ist ein additiver Effekt auf den systemischen Blutdruck mit erhöhtem Risiko für eine
symptomatische Hypotonie zu erwarten (siehe auch «Interaktionen»). Cialis darf daher nicht
zusammen mit Stimulatoren der Guanylatcyclase angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei Patienten, die Alpha1-Rezeptorblocker einnehmen, kann die gleichzeitige Einnahme von
Tadalafil zu symptomatischer Hypotonie führen (siehe «Interaktionen»). Die Kombination von
Tadalafil und Doxazosin wird nicht empfohlen.
Eingeschränkte Leberfunktion
Es existieren begrenzte klinische Daten zur Unbedenklichkeit von Cialis bei Verabreichung einer
Einzeldosis bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh Klasse C).
Die einmal tägliche Anwendung von Tadalafil wurde bei Patienten mit Leberinsuffizienz nicht
untersucht und wird bei schwerer Leberfunktionsstörung nicht empfohlen. Bei Patienten mit leichter
bis mässiger Leberfunktionsstörung sollte der verschreibende Arzt eine sorgfältige, individuelle
Nutzen-Risiko-Abwägung durchführen.
Niereninsuffizienz
Es existieren nur begrenzte klinische Daten zur Verträglichkeit von Cialis bei Patienten mit schwerer
Niereninsuffizienz (Creatinin Clearance ≤30 ml/Min.).
Aufgrund einer erhöhten Bioverfügbarkeit (AUC) von Tadalafil, begrenzter klinischer Erfahrung und
der fehlenden Möglichkeit, die Clearance durch Dialyse zu steigern, wird die tägliche Gabe von
Cialis bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz nicht empfohlen.
Nicht-arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie (NAION)
In zwei grossen epidemiologischen Studien (mit case-crossover-Design) wurde das Risiko für eine
NAION jeweils innerhalb von 5 Halbwertszeiten nach der Einnahme bei Patienten mit bedarfsweiser
Anwendung von PDE5-Inhibitoren (Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil) untersucht. Beide Studien
fanden in diesem Zeitraum (bei Tadalafil entspricht dies knapp 4 Tagen) eine Verdopplung des
Risikos. Auch aus der Marktüberwachung von Tadalafil wurden Fälle eines NAION gemeldet.
Eine NAION stellt ein seltenes Ereignis dar. In der Allgemeinbevölkerung wird ihre Häufigkeit bei
Männern ≥50 Jahre auf 2,5–11,8 Fälle pro 100'000 Männer pro Jahr geschätzt. Die o.g. Studie
schätzte, dass bei Männern, welche einen PDE5-Inhibitor wöchtenlich zur Therapie einer erektilen
Dysfunktion anwenden, mit 3 zusätzlichen Fällen pro 100'000 Männer pro Jahr gerechnet werden
muss.
Eine NAION geht mit einer Verminderung der Sehkraft, unter Umständen bis zum permanenten
Verlust des Sehvermögens, einher. Die Möglichkeit eines NAION ist daher bei der Nutzen-Risiko-
Abwägung zu berücksichtigen, insbesondere bei Patienten, welche weitere Risikofaktoren für ein
NAION aufweisen. Hierzu gehören Alter über 50 Jahre, arterielle Hypertonie, Diabetes,
Hyperlipidämie, Rauchen und Koronarangiopathien sowie eine geringe Cup/Disc-Ratio («crowded
disc»). Bei Auftreten entsprechender Sehstörungen sollte ein NAION in die Differentialdiagnose
einbezogen werden.
Der Patient ist darauf hinzuweisen, bei Auftreten eines plötzlichen Sehverlusts auf einem oder beiden
Augen alle PDE5-Hemmer, einschliesslich Cialis, sofort abzusetzen und sich in ärztliche Behandlung
zu begeben. Ärzte sollten ihre Patienten auch darüber aufklären, dass Personen, bei denen eine
NAION bereits an einem Auge aufgetreten ist, ein erhöhtes NAION-Risiko aufweisen.
Hörminderung
Plötzliche Schwerhörigkeit oder Taubheit, die von Tinnitus begleitet sein kann, wurde im
Zusammenhang mit der Anwendung von PDE5-Inhibitoren berichtet. Der Patient muss aufgefordert
werden, im Falle plötzlicher Schwerhörigkeit oder Taubheit die Einnahme von Tadalafil zu beenden
und umgehend medizinischen Rat zu suchen.
Interaktionen mit CYP3A4-Inhibitoren
Wenn Cialis an Patienten verschrieben wird, die potente CYP3A4-Inhibitoren (Ritonavir, Saquinavir,
Ketoconazol, Itraconazol und Erythromycin) einnehmen, ist Vorsicht geboten, da eine erhöhte
Tadalafil-Exposition (AUC) bei Kombination mit diesen Arzneimitteln beobachtet wurde (siehe
«Interaktionen»).
Priapismus
Im Zusammenhang mit der Einnahme von PDE5-Inhibitoren wurde über Priapismus berichtet.
Patienten mit Erektionen, die länger als 4 Stunden dauern, wird geraten, ärztliche Hilfe in Anspruch
zu nehmen. Wird ein Priapismus nicht sofort behandelt, können Schädigungen des Penisgewebes und
ein dauerhafter Potenzverlust die Folge sein.
Cialis soll bei Patienten mit für Priapismus prädisponierenden Erkrankungen (z.B.
Sichelzellenanämie, multiples Myelom oder Leukämie) oder bei Patienten mit anatomischer
Deformation des Penis (z.B. Deviation, Fibrose im Bereich der Corpora cavernosa oder Peyronie-
Krankheit) nur mit Vorsicht angewendet werden.
Weitere Vorsichtsmassnahmen
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit einer Kombination von Cialis mit anderen PDE5 Inhibitoren
oder Behandlungsmethoden der erektilen Dysfunktion wurde nicht untersucht. Daher wird die
Anwendung solcher Kombinationen nicht empfohlen.
Es ist nicht bekannt, ob Cialis bei Patienten mit Rückenmarkverletzungen oder anderen
neurologischen Erkrankungen wirksam ist.
Cialis enthält Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz,
Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Interaktionen
Wie im Folgenden erläutert, wurden Interaktionsstudien mit 10 mg und/oder 20 mg Tadalafil
durchgeführt. Bezüglich solcher Interaktionsstudien, bei denen nur die 10 mg Tadalafil Dosierung
verwendet wurde, können klinisch relevante Wechselwirkungen bei höheren Dosierungen nicht
völlig ausgeschlossen werden.
Pharmakokinetische Interaktionen
Wirkungen anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Tadalafil
Tadalafil wird hauptsächlich durch CYP3A4 metabolisiert.
CYP3A4-Inhibitoren
Der selektive CYP3A4-Hemmer Ketoconazol erhöhte in einer Dosierung von 200 mg die AUC von
Tadalafil um das 2-fache und die Cmax um 15%. Bei einer Dosierung von 400 mg Ketoconazol stieg
die AUC von Tadalafil um das 4-fache und die Cmax um 22%.
Ritonavir erhöhte die Tadalafil-AUC um das 2-fache, während die Cmax unverändert blieb.
Andere Proteasehemmer (z.B. Saquinavir) sowie sonstige mässige bis starke CYP3A4-Inhibitoren
wie Erythromycin, Clarithromycin, Itraconazol oder Grapefruitsaft sollten nur mit Vorsicht
gleichzeitig eingenommen werden, da zu erwarten ist, dass sie die Plasmakonzentrationen von
Tadalafil ebenfalls erhöhen.
Wird Cialis zusammen mit CYP3A4-Inhibitoren eingenommen, darf die Dosis bei täglicher
Einnahme max. 1× 2.5 mg betragen, bei Anwendung nach Bedarf max. 10 mg.
CYP3A4-Induktoren
Die AUC von Tadalafil wurde bei gleichzeitiger Gabe mit dem CYP3A4-Induktor Rifampicin um
88% reduziert. Es ist zu erwarten, dass die gleichzeitige Gabe anderer CYP3A4-Induktoren die
Tadalafil-Plasmaspiegel ebenfalls erniedrigt.
Arzneimittel mit Einfluss auf den Magen-pH
Die gleichzeitige Gabe eines Antacidums (Magnesiumhydroxid/Aluminiumhydroxid) mit Tadalafil
beeinflusste die Bioverfügbarkeit (AUC) von Tadalafil nicht.
Ein durch den H2-Antagonisten Nizatidin induzierter Anstieg des Magen-pH-Werts hat keinen
signifikanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Tadalafil.
Wirkungen von Tadalafil auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Tadalafil ist weder ein Inhibitor noch ein Induktor von CYP3A4, CYP1A2, CYP2D6, CYP2E1 und
CYP2C9. Eine Beeinflussung der Clearance von Arzneimitteln, die durch diese CYP-Isoformen
metabolisiert werden, ist deshalb nicht zu erwarten.
Tadalafil zeigt keine klinisch relevante Wirkung auf Pharmakokinetik oder Pharmakodynamik von
Theophyllin, einem CYP1A2-Substrat.
Antikoagulantien
Tadalafil hat weder eine klinisch relevante Wirkung auf die AUC von S- und R-Warfarin (CYP2C9-
Substrat) noch einen Einfluss auf die mittels Warfarin eingestellte Prothrombinzeit. Zu
Acenocoumarol und Phenprocoumon liegen keine entsprechenden Daten vor.
Alkohol
Die Alkoholkonzentrationen (mittlere maximale Blutkonzentration 0,08%) wurden durch
Verabreichung von Tadalafil (10 oder 20 mg) nicht beeinflusst. Des weiteren wurden 3 Stunden nach
der Verabreichung zusammen mit Alkohol keine Veränderungen der Tadalafil-Konzentrationen
beobachtet.
Pharmakodynamische Interaktionen
Nitrate
In klinischen Studien wurde gezeigt, dass Tadalafil (5 mg, 10 mg und 20 mg) die blutdrucksenkende
Wirkung von Nitraten bzw. anderen NO-Donoren verstärkt. Daher ist die Gabe von Cialis bei
Patienten kontraindiziert, die organische Nitrate in jeglicher Form bzw. andere NO-Donoren
anwenden (siehe «Kontraindikationen»).
In einer klinischen Studie wurde 150 Personen, die 7 Tage lang täglich 20 mg Tadalafil erhielten, zu
verschiedenen Zeitpunkten nach der letzten Tadalafil-Dosis 0.4 mg Nitroglycerin sublingual
verabreicht. Wenn die sublinguale Einnahme von Nitroglycerin innerhalb von 24 Stunden nach
Einnahme von Tadalafil erfolgte, kam es zu einer Verstärkung der hypotensiven Wirkung. Diese
Interaktion war nicht mehr nachweisbar, wenn seit der letzten Tadalafil-Dosis 48 Stunden vergangen
waren. Wenn bei einem Patienten, dem Cialis (2.5 mg-20 mg) verschrieben wurde, die
Verabreichung von Nitrat in einer lebensbedrohlichen Situation als medizinisch notwendig erachtet
wird, sollten mindestens 48 Stunden seit der letzten Cialis-Dosis vergangen sein, bevor die Nitrat-
Verabreichung in Betracht gezogen wird. Unter diesen Umständen sollte eine Nitrat-Verabreichung
nur unter engmaschiger ärztlicher Überwachung mit angemessenem hämodynamischem Monitoring
erfolgen.
Stimulatoren der Guanylatcyclase
In Tiermodellen wurde eine additive Wirkung auf den Blutdruck beobachtet, wenn Riociguat, ein
Stimulator der Guanylatcyclase, mit PDE5-Inhibitoren (Sildenafil und Vardenafil) kombiniert wurde.
Unter höheren Dosen traten in manchen Fällen überadditive Effekte auf den systemischen Blutdruck
auf. Eine vergleichbare Interaktion auch mit Tadalafil ist zu erwarten. Cialis darf daher nicht
zusammen mit Stimulatoren der Guanylatcyclase angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Antihypertensiva
In klinisch-pharmakologischen Studien wurde geprüft, welches Potenzial Tadalafil besitzt, die
blutdrucksenkende Wirkung antihypertensiver Wirkstoffe zu verstärken. Die wichtigsten
Substanzklassen antihypertensiver Arzneimittel wurden untersucht, einschliesslich
Calciumkanalblockern (Amlodipin), Angiotensin-Converting-Enzyme-(ACE)-Hemmern (Enalapril),
Betablockern (Metoprolol), Thiazid-Diuretika (Bendrofluazid) und Angiotensin-II-Rezeptor-
Blockern. Tadalafil in Dosen bis 10 mg zeigte keine klinisch relevante Wechselwirkung mit einer
dieser Substanzklassen. Tadalafil (20 mg) wurde in Kombination mit bis zu vier Antihypertensiva-
Klassen untersucht. Trotzdem sollten Patienten, welche mit Antihypertensiva behandelt werden,
darauf hingewiesen werden, dass Cialis deren blutdrucksenkende Wirkung verstärken könnte.
Alpha-Blocker
In einer weiteren Studie wurde darüber hinaus der Einfluss von Tadalafil (20 mg als Einzeldosis
bzw. 5 mg als tägliche Dosis) auf die blutdrucksenkende Wirkung des Alpha-Rezeptorenblockers
Doxazosin (4 bzw. 8 mg täglich) untersucht. Die gleichzeitige Gabe von Tadalafil verstärkte die
blutdrucksenkende Wirkung von Doxazosin. Dieser Effekt hält mindestens 12 Stunden an und kann
mit klinischen Symptomen (wie z.B. Synkopen) einhergehen (vgl. «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
An einer jeweils begrenzten Anzahl gesunder Probanden wurde auch die Interaktion von Tadalafil
mit den selektiven α1-Rezeptorenblockern Alfuzosin und Tamsulosin untersucht. Dort fand sich kein
klinisch relevanter Effekt von Tadalafil auf die durch Alfuzosin oder Tamsulosin verursachten
Blutdruckveränderungen.
Dennoch sollte bei Patienten, die mit Alpha-Rezeptorblockern behandelt werden, besondere Vorsicht
gelten, wenn Tadalafil eingesetzt wird, insbesondere bei älteren Patienten. Die Behandlung sollte mit
der minimalen Dosis begonnen und stufenweise angepasst werden.
Sonstige
Tadalafil hat keinen Einfluss auf die durch Acetylsalicylsäure verlängerte Blutungszeit.
Schwangerschaft/Stillzeit
Cialis ist nicht zur Anwendung bei Frauen indiziert.
Bei Ratten oder Mäusen, die bis zu 1000 mg/kg Tadalafil täglich erhielten, gab es keine Hinweise
auf Teratogenität, Embryo- oder Fetotoxizität.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Obwohl in klinischen Studien Schwindel unter Placebo und Tadalafil ähnlich häufig auftrat, sollten
Patienten wissen, wie sie auf Cialis reagieren, bevor sie ein Fahrzeug lenken oder Maschinen
bedienen.
Unerwünschte Wirkungen
Nachfolgend sind die unerwünschten Wirkungen genannt, welche in placebokontrollierten klinischen
Studien in den Indikationen erektile Dysfunktion (ED) und/oder benigne Prostatahyperplasie (BPH)
(insgesamt rund 8000 Patienten unter Cialis versus rund 4000 Patienten unter Placebo) oder nach der
Markteinführung unter Cialis beobachtet wurden. Einige unerwünschte Wirkungen wurden unter den
höheren Dosierungen häufiger beobachtet. Darüber hinaus wurden die beiden häufigsten
unerwünschten Wirkungen Kopfschmerzen und Dyspepsie in den Studien bei ED mit deutlich
höherer Inzidenz beobachtet als in den Studien bei BPH (siehe unten).
In klinischen Studien, in denen Tadalafil nach Bedarf zur Therapie der erektilen Dysfunktion
eingesetzt wurde wurde eine Diarrhoe bei Patienten ≥65 Jahre häufiger beobachtet als bei jüngeren
Patienten. Darüber hinaus unterschied sich das Sicherheitsprofil bei älteren Patienten nicht in
relevanter Weise von jenem bei jüngeren Anwendern. Für Patienten >75 Jahre liegen allerdings nur
limitierte Daten vor.
Die Häufigkeiten werden wie folgt definiert: Sehr häufig (≥1/10), Häufig (≥1/100-<1/10),
Gelegentlich (≥1/1'000-<1/100), Selten (≥1/10'000-<1/1'000), Sehr selten (<1/10'000), Nicht bekannt
(basierend überwiegend auf Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung, genaue Häufigkeit kann
nicht angegeben werden).
Immunsystem
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen.
Nervensystem
Häufig: Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Schwindel.
Selten: transiente Amnesie.
Nicht bekannt: Migräne, Krampfanfälle.
Augen
Gelegentlich: Augenschmerzen, Verschwommensehen.
Selten: Schwellung der Augenlider, Bindehauthyperämie, Gesichtsfeldausfall.
Nicht bekannt: Nichtarteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie (NAION), retinaler
Venenverschluss (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Ohr und Innenohr
Unter Anwendung von PDE5-Inhibitoren wie Tadalafil wurde über Fälle von ein- oder beidseitiger
plötzlicher akuter Schwerhörigkeit bis hin zu (irreversibler) Taubheit berichtet, manchmal verbunden
mit Tinnitus und/oder Schwindel. Ob dies in kausalem Zusammenhang mit der Anwendung von
PDE5-Inhibitoren steht, ist unklar.
Herz
Gelegentlich: Palpitationen, Tachykardie.
Selten: Myokardinfarkt.
Nicht bekannt: instabile Angina pectoris, ventrikuläre Arrhythmien, plötzlicher Herztod.
Gefässe
Häufig: Flushing.
Gelegentlich: Hypotonie (häufiger berichtet, wenn Tadalafil an Patienten verabreicht wird, die mit
Antihypertensiva behandelt werden), Hypertonie.
Selten: Synkopen, transitorische ischämische Attacken, Schlaganfall (bei den meisten Patienten, bei
denen diese Ereignisse berichtet wurden, waren vorbestehende kardiovaskuläre Risikofaktoren
bekannt).
Respirationstrakt
Häufig: verstopfte Nase.
Gelegentlich: Epistaxis, Dyspnoe.
Gastrointestinaltrakt
Häufig: Dyspepsie.
Gelegentlich: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, gastroösophagealer Reflux.
Haut
Gelegentlich: Hautausschlag.
Selten: Urtikaria, Hyperhidrosis.
Nicht bekannt: exfoliative Dermatitis, Steven-Johnson Syndrom.
Muskelskelettsystem
Häufig: Myalgien, Rückenschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten.
Reproduktionssystem und Brust
Gelegentlich: lang andauernde Erektionen.
Selten: Priapismus.
Allgemeine Störungen
Gelegentlich: Müdigkeit, Brustschmerz, periphere Ödeme.
Nicht bekannt: Gesichtsödem.
Bei Patienten, die einmal täglich mit Tadalafil behandelt wurden, fand sich gegenüber Placebo eine
etwas höhere Inzidenz von EKG-Abnormalitäten, in erster Linie Sinusbradykardie. Die meisten
dieser EKG-Unregelmässigkeiten standen nicht im Zusammenhang mit unerwünschten Reaktionen.
Überdosierung
Einzeldosen bis zu 500 mg wurden an gesunde Probanden verabreicht. Patienten erhielten über
mehrere Tage hinweg bis zu 100 mg täglich. Die unerwünschten Ereignisse waren mit jenen
vergleichbar, die bei niedrigeren Dosen gesehen werden.
Im Fall einer Überdosierung sollten bei Bedarf die üblichen supportiven Massnahmen ergriffen
werden. Eine Hämodialyse trägt nur unwesentlich zur Tadalafil-Elimination bei.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: G04BE08
Tadalafil ist ein selektiver, reversibler Hemmer der zyklischen Guanosinmonophosphat-(cGMP)-
spezifischen Phosphodiesterase Typ 5 (PDE5). Die PDE5 befindet sich in der glatten Muskulatur des
Corpus cavernosum, der Prostata und der Blase und auch in der glatten Muskulatur der Gefässe und
inneren Organe, sowie in Skelettmuskeln, Lunge, Nieren, Cerebellum, Thrombozyten und Pankreas.
Die Wirkung von Tadalafil auf PDE5 ist potenter als auf andere Phosphodiesterasen, insbesondere
gegenüber den im Herz-Kreislauf-System wirkenden PDE's:
·>10'000fach potenter als auf PDE3, ein Enzym, das im Herz und in den Blutgefässen gefunden
wurde. Die im Vergleich zu PDE3 höhere Selektivität für PDE5 ist von Bedeutung, da das Enzym
PDE3 die Kontraktionsfähigkeit des Herzens mit beeinflusst.
·>10'000fach potenter als auf PDE1, PDE2, PDE4, PDE7 (Enzyme, die im Herz, im Hirn, in den
Blutgefässen, in den Leukozyten der Leber, im Skelettmuskel und in anderen Organen gefunden
wurden).
·>9'000fach potenter als auf PDE8, PDE9, PDE10
·ca. 700fach potenter als auf PDE6, ein Enzym, das in der Retina gefunden wird und für die
Phototransduktion verantwortlich ist.
·14fach potenter als auf PDE11
Tadalafil führt zusammen mit dem bei sexueller Stimulation lokal gebildeten Stickstoffmonoxid
(NO) durch Hemmung der PDE5 zu erhöhten cGMP-Spiegeln im Corpus cavernosum. Dies führt zur
Entspannung der glatten Muskulatur, zum Einstrom von Blut in die Corpora cavernosa und zur
Erektion. Bei erektiler Dysfunktion zeigt Tadalafil ohne sexuelle Stimulation keine Wirkung.
Die Effekte der PDE5-Hemmung auf die cGMP Konzentration sind auch in der glatten Muskulatur
der Prostata, der Blase und deren blutzuführenden Gefässen zu beobachten. Durch die resultierende
vaskuläre Relaxation wird der Blutfluss verstärkt.
Sicherheitspharmakodynamik
In einer verblindeten Crossover-Studie wurde an n=23 Patienten mit stabiler Koronarer
Herzerkrankung und nachgewiesener Belastungs-Ischämie die Zeit bis zum Auftreten einer Ischämie
bei Laufbandbelastung bestimmt. Der mittlere Unterschied zwischen Cialis (10 mg) und Placebo
betrug 3 Sekunden und war nicht signifikant.
In einer weiteren doppelblinden, placebokontrollierten Crossover-Studie wurde an n=7 Patienten mit
Koronarer Herzerkrankung der Einfluss von Cialis (20 mg) auf die Myokarddurchblutung mittels
Positronenemissionstomographie (PET) sowohl in Ruhe als auch unter pharmakologischem Stress
mit Dobutamin untersucht. Cialis hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Myokardperfusion.
Es wurden keine Auswirkungen auf Sehschärfe, Pupillenreaktion, intraokulären Druck oder
Elektroretinogramm festgestellt. In allen klinischen Studien waren Berichte über Veränderungen des
Farbensehens selten (<0.1%). Mit dem Farnsworth Munsell 100-hue Test wurde keine
Beeinträchtigung der Farbunterscheidung (blau/grün) festgestellt.
Nach 6-monatiger täglicher Einnahme von 10 oder 20 mg Tadalafil fanden sich keine klinisch
relevanten Veränderungen von Spermienkonzentration, -zahl, -morphologie oder –motilität.
Es wurden drei klinische Studien zur Untersuchung eines möglichen Einflusses von Cialis 10 mg
(eine 6 monatige Studie) und 20 mg (je eine 6- bzw. 9monatige Studie) auf die Spermatogenese bei
täglicher Einnahme durchgeführt. In zwei dieser Studien wurde unter Tadalafil eine Abnahme von
Spermienzahl und –konzentration beobachtet, die klinisch wahrscheinlich nicht relevant ist. Es
fanden sich keine Veränderungen von Spermien-Morphologie oder –Motilität und kein Einfluss auf
die FSH-Konzentration (follikelstimulierendes Hormon).
Klinische Studien
Erektile Dysfunktion
Tadalafil wurde in 16 klinischen Studien in Dosierungen von 2-100 mg an insgesamt n=3250
Patienten mit erektiler Dysfunktion unterschiedlicher Ätiologie und unterschiedlichen
Schweregrades untersucht. Eingeschlossen waren Patienten unterschiedlicher Ethnizität im Alter von
21-86 Jahren. Bei den meisten Patienten bestand die erektile Dysfunktion bereits seit mindestens
einem Jahr.
In den primären Wirksamkeitsstudien in der Gesamtpopulation berichteten 81% der Patienten unter
Cialis über eine verbesserte Erektion gegenüber 35% unter Placebo. Eine Überlegenheit gegenüber
Placebo fand sich unabhängig vom Schweregrad der erektilen Dysfunktion (leichtgradig: 86% vs.
45%; mässiggradig: 83% vs. 42%; schwergradig: 72% vs. 19%). Versuche, Geschlechtsverkehr
auszuüben, waren in den primären Wirksamkeitsstudien bei 75% der mit Cialis behandelten
Patienten erfolgreich, verglichen mit 32% unter Placebo.
Die tägliche Einnahme von Tadalafil wurde in 4 klinischen Studien bei Dosierungen von 2.5 mg,
5 mg und 10 mg an insgesamt 1070 Patienten im Alter von 21 bis 82 Jahren mit erektiler
Dysfunktion unterschiedlicher Ätiologie und unterschiedlichen Schweregrades untersucht (darunter 1
Studie bei Patienten mit Diabetes).
Die Studien schlossen sowohl Therapie-naive Patienten ein, als auch solche, die zuvor bereits auf die
bedarfsweise Anwendung von PDE5-Hemmern angesprochen hatten. In den drei Studien bei nicht-
diabetischen Patienten (n = 772) betrug der mittlere Anteil erfolgreicher Versuche,
Geschlechtsverkehr auszuüben, pro Patient 50% unter Cialis 2.5 mg, 65% unter Cialis 5 mg und 39%
unter Placebo.
In der Studie bei Patienten mit erektiler Dysfunktion aufgrund eines Diabetes mellitus (n = 298)
lagen die entsprechenden Ansprechraten bei 46% unter Cialis 2.5 mg, 41% unter Cialis 5 mg und
28% unter Placebo.
Benigne Prostatahyperplasie
Die Wirksamkeit von Tadalafil wurde in 4 multinationalen, randomisierten, doppelblinden,
placebokontrollierten Studien bei Männern mit Symptomen einer benignen Prostatahyperplasie über
eine Therapiedauer von jeweils 12 Wochen untersucht. Eingeschlossen wurden mehr als 1500
Patienten unterschiedlichen Alters (45 bis 92 Jahre).
Tadalafil zeigte in allen 4 Studien im primären Endpunkt «Verbesserung des IPSS-Gesamtscores»
(IPSS = International Prostate Symptom Score) unter einer Dosierung von 5 mg/Tag, in einer Studie
auch unter 2,5 mg/Tag, eine statistisch signifikante Überlegenheit gegenüber Placebo. Unter 5 mg
Tadalafil (n = 742) reduzierte sich der IPSS gegenüber dem Ausgangswert um durchschnittlich 4,8
bis 6,3 Punkte, unter 2,5 mg Tadalafil (n = 207) um 3,8 bis 4,6 Punkte und unter Placebo (n = 735)
um 2,2 bis 4,2 Punkte. Die durchschnittliche Therapiedifferenz gegenüber Placebo betrug 1,9 bis 2,6
Punkte für die 5 mg Dosis und 0,8 bis 1,6 Punkte für die 2,5 mg Dosis. Für den wesentlichen
Sekundärendpunkt, den BII-Score (BII-Benign Prostatic Hyperplasia Impact Index), konnte eine
statistisch signifikante Überlegenheit gegenüber Placebo nur für 5 mg Tadalafil gezeigt werden (p
<0.001), nicht hingegen für die 2.5 mg-Dosis. Numerisch schnitten aber auch 2.5 mg besser ab als
Placebo.
Eine dieser Studien untersuchte die Verbesserung der erektilen Dysfunktion und der Symptome einer
benignen Prostatahyperplasie bei Patienten mit beiden Erkrankungen. Die Verbesserungen in der EF-
Domäne des IIEF (erektiler Funktionsbereich des International Index of Erectile Function) und des
IPSS-Gesamtscores in dieser Studie betrugen 6,5 und -6,1 unter Tadalafil 5 mg, sowie 5,2 und -4,6
unter Tadalafil 2,5 mg im Vergleich zu 1,8 und -3,8 unter Placebo. Die mittlere Rate erfolgreicher
Versuche von Geschlechtsverkehr pro Person betrug 71,9% unter Tadalafil 5 mg und 64,0% unter
Tadalafil 2,5 mg im Vergleich zu 48,3% unter Placebo.
In der offenen Verlängerungsstudie, in der Patienten im Anschluss an die 12-wöchige doppelblinde
Therapiephase bis zu 1 Jahr Tadalafil 5 mg/Tag erhielten, konnte die durch Tadalafil bis Woche 12
der doppelblinden Therapie erreichte Verbesserung des IPSS-Gesamtscores über 1 Jahr hinweg
aufrecht erhalten werden.
Pharmakokinetik
Absorption
Tadalafil wird nach oraler Gabe schnell absorbiert (Tmax ca. 2. Std.). Die absolute Bioverfügbarkeit
von Tadalafil nach oraler Gabe wurde nicht ermittelt. Eine Studie mit oraler Verabreichung von
radioaktiv-markiertem Tadalafil in Polyaethylenglykol-Lösung an gesunde männliche Probanden
fand eine durchschnittliche systemische Absorption von Tadalafil und/oder seinen Metaboliten von
81% (CV 24%, Coefficient of variation). Rate und Ausmass der Tadalafil-Absorption werden durch
gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Der Zeitpunkt der Einnahme (morgens oder
abends) hat keine klinisch relevanten Auswirkungen auf Geschwindigkeit und Ausmass der
Absorption.
Tadalafil weist bei gesunden Probanden im Dosisbereich von 2.5-20 mg eine lineare
Absorptionskinetik auf. Bei täglicher Gabe wird das Steady State innerhalb von 5 Tagen erreicht, die
Akkumulationsrate liegt bei 1.6.
Distribution
Das mittlere Verteilungsvolumen beträgt etwa 63 l, was darauf hindeutet, dass Tadalafil im Gewebe
verteilt wird. Die Plasmaproteinbindung von Tadalafil beträgt 94%.
Weniger als 0,0005% der verabreichten Dosis fand sich in der Samenflüssigkeit von gesunden
Probanden.
Metabolismus
Tadalafil wird überwiegend in der Leber mittels CYP3A4 metabolisiert. Der zirkulierende
Hauptmetabolit ist das Methylcatecholglucuronid. Dieser Metabolit ist an PDE5 mindestens
13'000fach weniger wirksam als Tadalafil. Eine klinische Wirksamkeit des Metaboliten ist bei den
ermittelten Konzentrationen daher nicht zu erwarten.
Elimination
Bei gesunden Probanden beträgt die mittlere Clearance für Tadalafil nach oraler Gabe 2.5 l/h, die
mittlere Halbwertszeit 17.5 Stunden. Tadalafil wird hauptsächlich in Form inaktiver Metaboliten
ausgeschieden, vorwiegend über die Faeces (etwa 61% der Dosis) und zu einem geringeren Teil über
den Urin (etwa 36%).
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten
Gesunde ältere Männer (65 Jahre oder älter) zeigten nach oraler Gabe von Tadalafil eine niedrigere
Clearance, was zu einer 25% höheren AUC im Verhältnis zu gesunden Probanden im Alter zwischen
19 bis 45 Jahren führte.
Nierenfunktionsstörung
In klinisch-pharmakologischen Studien mit Tadalafil-Einzeldosen (5-20 mg) wurde bei Patienten mit
leichter (Creatinin-Clearance 51 bis 80 ml/Min.) oder mässig ausgeprägter (Creatinin-Clearance 31
bis 50 ml/Min.) Nierenfunktionsstörung sowie bei Dialyse-Patienten mit terminalem Nierenversagen
eine etwa 2fach erhöhte Tadalafil-Exposition (AUC) beobachtet. Die Cmax war 41% höher als bei
Gesunden. Die Hämodialyse trägt nur unwesentlich zur Tadalafil-Elimination bei.
Leberfunktionsstörung
Die AUC einer Einzeldosis von Tadalafil unterscheidet sich bei leichter und mässiger
Leberinsuffizienz (Child Pugh A und B) nicht klinisch relevant von jener bei Gesunden. Daten über
die Anwendung von Dosen >10 mg Tadalafil sowie über die tägliche Einnahme von Dosen von 2.5
oder 5 mg bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen liegen nicht vor (siehe auch
«Kontraindikationen»).
Präklinische Daten
Die präklinischen Daten, basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie,
Genotoxizität, Reproduktionstoxizität sowie zum karzinogenen Potenzial, geben keine Hinweise auf
besondere Gefahren für den Menschen.
Die Fertilität männlicher und weiblicher Ratten wurde nicht beeinträchtigt. Hunde, denen Tadalafil
täglich in Dosen von 25 mg/kg/Tag und mehr verabreicht wurde, zeigten Veränderungen im Epithel
der Tubuli seminiferi, was bei einigen Hunden zu einer Verringerung der Spermatogenese führte.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalverpackung bei 15–25 °C aufbewahren.
Zulassungsnummer
56018 (Swissmedic)
Packungen
Filmtabletten zu 2.5 mg: 28 [B]
Filmtabletten zu 5 mg: 28 und 84 [B]
Filmtabletten zu 10 mg: 4 [B]
Filmtabletten zu 20 mg: 4, 8 und 12 [B]
Zulassungsinhaberin
Eli Lilly (Suisse) SA, Vernier/Genève.
Stand der Information
Juni 2017.