Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
25-11-2020
25-11-2020
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Capecitabin STADA 150 mg Filmtabletten
Capecitabin STADA 500 mg Filmtabletten
Wirkstoff: Capecitabin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme
dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später
nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an
Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen
Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder
Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Capecitabin Stada und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Capecitabin Stada beachten?
Wie ist Capecitabin Stada einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Capecitabin Stada aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was ist Capecitabin Stada und wofür wird es angewendet?
Capecitabin gehört zu der Arzneimittelgruppe der "Zytostatika", die das Wachstum
von Krebszellen stoppen. Capecitabin enthält Capecitabin, das selbst noch kein
Zytostatikum ist. Capecitabin wird erst nach Aufnahme in den Körper zu einem
aktiven Krebsmittel umgewandelt (vorwiegend im Tumorgewebe).
Capecitabin wird zur Behandlung von Krebserkrankungen des Dickdarmes, des
Enddarmes, des Magens oder der Brust verwendet. Darüber hinaus wird Capecitabin
verwendet, um das erneute Auftreten eines Darmkrebses nach vollständiger
operativer Entfernung des Tumors zu verhindern.
Capecitabin kann entweder allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln
angewendet werden.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Capecitabin Stada beachten?
Capecitabin Stada darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Capecitabin oder einen der in Abschnitt 6.
genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Daher müssen
Sie Ihren Arzt informieren, wenn Sie wissen, dass Sie auf dieses Arzneimittel
allergisch oder überempfindlich reagieren
wenn Sie in der Vergangenheit schwerwiegende Reaktionen auf eine
Behandlung mit Fluoropyrimidinen (eine Gruppe von Krebsmitteln wie z.B.
Fluorouracil) hatten
wenn Sie schwanger sind oder stillen
wenn Sie schwerwiegend niedrige Werte für weiße Blutkörperchen oder
Plättchen im Blut haben (Leukopenie, Neutropenie oder Thrombozytopenie)
wenn Sie schwerwiegende Leber- oder Nierenprobleme haben
wenn Sie wissen, dass bei Ihnen das Enzym Dihydropyrimidin-
Dehydrogenase (DPD) nicht aktiv ist (vollständiger DPD-Mangel)
wenn Sie im Rahmen einer Herpes-Zoster-Therapie (Windpocken oder
Gürtelrose) mit Brivudin behandelt werden oder innerhalb der letzten 4
Wochen behandelt wurden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Capecitabin einnehmen
wenn Sie wissen, dass bei Ihnen ein teilweiser Mangel der Aktivität des
Enzyms Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) vorliegt
wenn Sie ein Familienmitglied haben, bei dem ein teilweiser oder vollständiger
Mangel des Enzyms Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) vorliegt
wenn Sie eine Leber- oder Nierenerkrankung haben
wenn Sie Herzprobleme (z. B. unregelmäßigen Herzrhythmus oder
Brustschmerzen nach körperlicher Anstrengung , zurückzuführen auf
Probleme mit dem Blutkreislauf zum Herzen) haben oder hatten
wenn Sie Krankheiten des Gehirns haben (zum Beispiel Krebs, der sich in das
Gehirn ausgebreitet hat oder Nervenschäden (Neuropathie)
wenn Sie Ungleichgewichte im Calcium-Haushalt haben (aus Bluttests
ersichtlich)
wenn Sie Sie Diabetes haben
wenn Sie aufgrund schwerer Übelkeit oder Erbrechens weder Nahrung noch
Wasser in Ihrem Körper behalten können
wenn Sie Durchfall haben
wenn Sie dehydriert sind oder werden
wenn bei Ihnen ein Ungleichgewicht von Ionen im Blut besteht (Elektrolyt-
Ungleichgewicht, aus Untersuchungen ersichtlich)
wenn Sie eine Vorgeschichte von Augenproblemen haben, da eine
zusätzliche Überwachung Ihrer Augen notwendig sein kann
wenn Sie eine schwere Hautreaktion haben.
DPD Mangel:
DPD-Mangel ist eine genetische Veranlagung, die normalerweise nicht mit
Gesundheitsproblemen verbunden ist, bis man bestimmte Arzneimittel einnimmt.
Wenn Sie einen DPD-Mangel haben und Capecitabin STADA einnehmen, besteht
bei Ihnen ein erhöhtes Risiko, dass schwere Nebenwirkungen auftreten (aufgeführt
unter Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Es wird empfohlen, dass
Sie vor Beginn der Behandlung auf einen DPD-Mangel getestet werden. Wenn bei
Ihnen keine Aktivität des Enzyms besteht, sollten Sie Capecitabin STADA nicht
einnehmen. Wenn bei Ihnen eine verringerte Aktivität des Enzyms festgestellt wird
(teilweiser Mangel), verschreibt Ihr Arzt Ihnen eventuell eine verringerte Dosis. Wenn
Ihr Untersuchungsergebnis in Bezug auf einen DPD-Mangel negativ ausfällt, können
trotzdem schwerwiegende und lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten.
Kinder und Jugendliche
Capecitabin ist bei Kindern und Jugendlichen kontraindiziert. Geben Sie Capecitabin
nicht an Kinder und Jugendliche.
Einnahme von Capecitabin Stada zusammen mit anderen Arzneimitteln
Vor Behandlungsbeginn informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere
Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel
eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel
einzunehmen/anzuwenden. Dies ist besonders wichtig, denn bei gleichzeitiger
Einnahme mehrerer Arzneimittel kann die Wirkung der einzelnen Arzneimittel
verstärkt oder abgeschwächt werden.
Sie dürfen Brivudin (ein antivirales Arzneimittel zur Behandlung von Gürtelrose
oder Windpocken) während einer Behandlung mit Capecitabin (einschließlich
jeglicher Einnahmepausen, während der Sie keine Capecitabin Tabletten
einnehmen) nicht anwenden.
Wenn Sie Brivudin angewendet haben, müssen Sie nach Beendigung der
Behandlung mit Brivudin mindestens 4 Wochen warten, bevor Sie mit der
Behandlung mit Capecitabin beginnen. Siehe auch Abschnitt „Capecitabin
Stada darf nicht eingenommen werden“.
Sie müssen außerdem besonders vorsichtig sein, wenn Sie eines der folgenden
Arzneimittel einnehmen:
Gichtmittel (Allopurinol)
Arzneimittel zur Blutverdünnung (Kumarin, Warfarin)
Mittel gegen epileptische Anfälle (Phenytoin)
Interferon alpha
Strahlentherapie und bestimmte Arzneimittel zur Krebsbehandlung (Folinsäure,
Oxaliplatin,Bevacizumab, Cisplatin, Irinotecan)
Arzneimittel zur Behandlung von Folsäuremangel.
Einnahme von Capecitabin Stada zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und
Alkohol
Sie sollten Capecitabin nicht später als 30 Minuten nach einer Mahlzeit einnehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Vor Beginn der Behandlung müssen Sie Ihren Arzt informieren, wenn Sie schwanger
sind, wenn Sie annehmen, dass Sie schwanger sind, oder wenn Sie eine
Schwangerschaft planen.
Wenn Sie schwanger sind oder dies vermuten, dürfen Sie
Capecitabin nicht einnehmen. Sie dürfen nicht stillen, wenn Sie Capecitabin Stada
einnehmen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen!
Nach der Einnahme von Capecitabin können Sie sich schwindlig oder müde fühlen,
oder es kann Ihnen übel sein. Es ist daher möglich, dass Capecitabin Ihre
Fahrtüchtigkeit oder Ihre Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt.
Capecitabin Stada enthält Lactose und Natrium
Halten Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Rücksprache mit Ihrem Arzt, wenn
Ihnen dieser mitgeteilt hat, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber
bestimmten Zuckern leiden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h.
es ist nahezu „natriumfrei“.
Wie ist Capecitabin Stada einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder
Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht
sicher sind.
Capecitabin sollte nur von Ärzten mit Erfahrung in der Anwendung von
Krebsmedikamenten verschrieben werden.
Ihr Arzt wird Ihnen eine Dosierung sowie ein Behandlungsschema verordnen, das
auf Sie zugeschnitten ist. Die Basis für die Berechnung der Dosis von Capecitabin ist
Ihre Körperoberfläche. Diese wird aus Ihrer Körpergröße und Ihrem Körpergewicht
berechnet. Die übliche Dosierung für Erwachsene beträgt 1250 mg/m
Körperoberfläche, diese muss zweimal täglich (morgens und abends) eingenommen
werden.
Im Folgenden werden zwei Beispiele angegeben: Eine 64 kg schwere und 1,64 m
große Person hat eine Körperoberfläche von 1,7 m
und soll dementsprechend 4
Tabletten zu 500 mg und 1 Tablette zu 150 mg zweimal täglich einnehmen. Eine 80
kg schwere und 1,80 m große Person hat eine Körperoberfläche von 2,00 m
und soll
dementsprechend 5 Tabletten zu 500 mg zweimal täglich einnehmen.
Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, welche Dosis Sie einnehmen müssen und wann und für
wie lange Sie diese einnehmen müssen.
Es kann sein, dass Ihr Arzt möchte, dass Sie für jede Dosis eine Kombination aus
150 mg und 500 mg Filmtabletten nehmen.
Nehmen Sie die Filmtabletten morgens und abends, wie von Ihrem Arzt
verordnet.
Nehmen Sie die Filmtabletten spätestens 30 Minuten nach einer Mahlzeit
(Frühstück und Abendessen) ein und schlucken Sie diese als Ganzes mit
Wasser.
Es ist wichtig, dass Sie Ihre sämtlichen Arzneimittel so einnehmen, wie es
Ihnen Ihr Arzt verschrieben hat.
Capecitabin Tabletten werden üblicherweise über 14 Tage eingenommen, gefolgt
von einer 7-tägigen Einnahmepause, während der keine Tabletten eingenommen
werden. Diese 21-tägige Periode ist ein Behandlungszyklus.
Bei Kombination mit anderen Arzneimitteln kann die übliche Dosis für Erwachsene
weniger als 1.250 mg/m
Körperoberfläche betragen. Außerdem kann es notwendig
sein, dass die Tabletten über eine andere Periode eingenommen werden müssen
(z.B. täglich, ohne Einnahmepause).
Wenn Sie eine größere Menge von Capecitabin eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine größere Menge von Capecitabin eingenommen haben, sprechen Sie
sobald als möglich mit Ihrem Arzt, bevor Sie die nächste Dosis nehmen.
Es könnten bei Ihnen die folgenden Nebenwirkungen auftreten, wenn Sie eine
erheblich größere Menge Capecitabin eingenommen haben als Sie sollten:
Unwohlsein oder Krankheitsgefühl, Durchfall, Entzündung oder Eiterung im Darm
oder im Mund, Schmerzen oder Bluten aus dem Darm oder Magen oder
Knochenmarkdepression (Reduktion bei bestimmten Blutzellen). Informieren Sie
Ihren Arzt sofort, wenn eine dieser Beschwerden bei Ihnen auftritt.
Wenn Sie die Einnahme von Capecitabin vergessen haben
Nehmen Sie diese vergessene Dosis nicht ein, und verdoppeln Sie die nächste Dosis
nicht. Fahren Sie stattdessen mit Ihrem normalen Dosierungsschema fort und setzen
Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Wenn Sie die Einnahme von Capecitabin abbrechen
Es sind keine Nebenwirkungen aufgrund eines Abbruchs der Behandlung mit
Capecitabin bekannt. Wenn Sie gleichzeitig gerinnungshemmende Mittel vom
Kumarin-Typ (die z.B. Phenprocoumon enthalten) anwenden und Capecitabin
absetzen, könnte es erforderlich sein, dass Ihr Arzt die Dosis des
gerinnungshemmenden Mittels anpasst.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren
Arzt oder Apotheker.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht
bei jedem auftreten müssen.
STOPPEN Sie die Einnahme von Capecitabin sofort und setzen Sie sich mit Ihrem
Arzt in Verbindung, wenn eines dieser Symptome auftritt:
Durchfall: Falls Sie einen Anstieg auf 4 oder mehr Stuhlgänge täglich haben,
im Vergleich zu Ihren üblichen Stuhlgängen, oder Durchfall während der
Nacht bekommen.
Erbrechen: Falls Sie sich mehr als einmal innerhalb von 24 Stunden
übergeben müssen.
Übelkeit: Falls Sie den Appetit verlieren und Ihre tägliche Nahrungsmenge
deutlich geringer als normal ist.
Mundschleimhautentzündung: Falls Sie Schmerzen, Rötungen,
Schwellungen und Entzündungen in Ihrem Mund und/oder Ihrer Kehle haben.
Hand-Fuß-Hautreaktion: Falls Sie Schmerzen, Rötungen, Schwellungen
oder Kribbeln an den Händen und/oder Füßen haben.
Fieber: Falls Sie mindestens 38 °C Fieber haben.
Infektion: Falls bei Ihnen Zeichen einer durch Bakterien oder Viren oder
anderen Organismen hervorgerufenen Infektion auftreten.
Brustschmerzen: Falls Sie Schmerzen in der Brustmitte verspüren,
insbesondere, wenn diese bei körperlicher Belastung auftreten.
Stevens-Johnson-Syndrom:
Falls Sie schmerzenden, roten oder
violettfarbenen Ausschlag haben, der sich ausbreitet und/oder andere
Läsionen auf den Schleimhäuten (z.B. Mund und Lippen) auftreten,
insbesondere wenn Sie vorher unter Lichtempfindlichkeit leiden, Infektionen
der Atemwege (z. B. Bronchitis) und/oder Fieber haben.
DPD-Mangel:
Falls bei Ihnen ein Mangel an dem Enzym Dihydropyrimidin-
Dehydrogenase (DPD) bekannt ist, haben Sie ein erhöhtes Risiko, dass bei
Ihnen plötzlich und frühzeitig toxische Wirkungen und schwere,
lebensbedrohende oder tödliche Nebenwirkungen auftreten (z.B.
Mundschleimhautentzündung, Schleimhautentzündung, Durchfall,
Neutropenie und das Nervensystem schädigende Nebenwirkungen
[Neurotoxizität]), die durch Capecitabin ausgelöst wurden.
Falls früh entdeckt, bessern sich diese Nebenwirkungen normalerweise innerhalb
von 2 - 3 Tagen, nachdem das Arzneimittel abgesetzt wurde. Falls diese
Nebenwirkungen jedoch anhalten, unterrichten Sie umgehend Ihren Arzt davon. Es
kann sein, dass Ihr Arzt Sie anweist, die Behandlung mit einer geringeren Dosis
fortzusetzen.
Wenn während des ersten Behandlungszyklus schwere Stomatitis (wunde Stellen in
Mund und/oder Rachen), Schleimhautentzündung, Durchfall, Neutropenie (erhöhtes
Risiko für Infektionen) oder Neurotoxizität auftritt, kann ein DPD-Mangel vorliegen
(siehe Abschnitt 2: Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen).
Eine Hand-Fuß-Hautreaktion kann zu einem Verlust der Fingerabdrücke führen, die
Ihre Identifizierung mittels Fingerabdruckscan beeinträchtigen kann.
Zusätzlich zu oben Genanntem, wenn Capecitabin Stada allein angewendet wird,
sind sehr häufige Nebenwirkungen, die bei mehr als 1 von 10 Personen auftreten
können:
Bauchschmerzen
Ausschlag, trockene oder juckende Haut
Müdigkeit
Appetitverlust (Anorexie).
Diese Nebenwirkungen können sich verstärken. Darum ist es wichtig, dass Sie sich
immer umgehend mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen, wenn Sie eine
Nebenwirkung bemerken. Es kann sein, dass Ihr Arzt Sie anweist, die Dosis zu
reduzieren und/oder die Behandlung mit Capecitabin Stada zeitweise zu
unterbrechen. Dies wird die Wahrscheinlichkeit herabsetzen, dass eine
Nebenwirkung anhält oder sich verschlimmert.
Andere Nebenwirkungen sind:
Häufige Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 10 Personen auftreten) beinhalten:
Verminderung der Anzahl an weißen und roten Blutzellen, die in
Blutuntersuchungen festgestellt wird,
Austrocknung, Gewichtsverlust,
Schlaflosigkeit, Depression,
Kopfschmerz, Schläfrigkeit, Schwindel, ungewöhnliche
Hautempfindungen (Taubheitsgefühl oder Kribbeln), Änderungen im
Geschmacksempfinden,
Augenentzündung, verstärkte Tränensekretion, Augenrötung
(Konjunktivitis),
Venenentzündungen (Thrombophlebitis),
Kurzatmigkeit, Nasenbluten, Husten, laufende Nase,
Fieberblasen oder andere Herpesinfektionen,
Lungenentzündung oder Entzündungen der Atemwege (z.B. Pneumonie
oder Bronchitis),
Darmblutung, Verstopfung, Oberbauchschmerzen,
Verdauungsstörungen, exzessive Blähungen, trockener Mund,
Hautausschlag, Haarausfall (Alopezie), Hautrötung, trockene Haut,
Hautjucken (Pruritus), Hautverfärbungen, Hautverlust, Hautentzündung,
Nagelveränderungen,
Schmerzen in den Gliedmaßen (Extremitäten), Gelenk-, Brust- oder
Rückenschmerzen,
Fieber, Schwellungen der Beine, allgemeines Krankheitsgefühl,
Störungen der Leberfunktion (veränderte Laborwerte) und erhöhter
Bilirubinwert im Blut (durch die Leber ausgeschieden).
Gelegentliche Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 100 Personen auftreten)
beinhalten:
Blutvergiftung (Sepsis), Entzündung des Harntrakts, Hautentzündung,
Entzündungen der Nase und des Rachens, Pilzinfektionen
(einschließlich solche des Mundes), Grippe, Magen-Darm-Entzündung,
Zahnabszess,
Knoten unter der Haut (Lipome),
Verringerung der Blutzellen einschließlich der Blutplättchen und
Blutverdünnung, die in Laborwertuntersuchungen festgestellt wurde,
Allergie,
Diabetes, Verringerung der Kaliumwerte im Blut, Mangelernährung,
erhöhte Triglyceridwerte im Blut,
Verwirrtheit, Panikattacken, depressive Verstimmung, verringertes
sexuelles Bedürfnis,
Sprechstörungen, Gedächtnisstörungen, Verlust des geordneten
Zusammenwirkens der Bewegungen, Gleichgewichtsstörungen,
Ohnmacht, Nervenschädigung (Neuropathie) und
Wahrnehmungsstörungen,
verzerrtes Sehen oder Doppeltsehen,
Schwindel, Ohrenschmerzen,
unregelmäßiger Herzschlag und Herzklopfen (Herzrhythmusstörungen),
Brustschmerzen und Herzanfall (Herzinfarkt),
Blutgerinnsel in den tiefen Venen, hoher oder niedriger Blutdruck,
Hitzewallung, kalte Gliedmaßen, violette Flecken auf der Haut
Blutgerinnsel in den Lungenvenen (Lungenembolie), Lungenkollaps,
Bluthusten, Asthma, Kurzatmigkeit bei körperlicher Anstrengung,
Darmverschluss, Flüssigkeitsansammlung im Bauch, Dünndarm-,
Dickdarm-, Magen- oder Speiseröhrenentzündung,
Unterbauchschmerzen, Unwohlsein im Bauch, Sodbrennen, Blut im
Stuhl,
Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und der Augen),
Hautgeschwüre und -blasen, Hautreaktionen auf Sonnenlicht, Rötung
der Handflächen, Schwellung oder Schmerzen im Gesicht,
Gelenkschwellung oder –versteifung, Knochenschmerzen,
Muskelschwäche oder –steifheit, Flüssigkeitsansammlung in den Nieren,
häufigerer nächtlicher Harndrang, Harnverlust, Blut im Urin, Erhöhung
des Kreatininwertes im Blut, was auf eine Nierenfunktionsstörung
hinweist,
ungewöhnliche Blutung aus der Scheide,
Schwellungen (Ödeme), Schüttelfrost und generelle Kraftlosigkeit.
Einige dieser Nebenwirkungen können häufiger auftreten, wenn Capecitabin in
Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Krebserkrankungen
angewendet wird. Andere Nebenwirkungen, die bei der Kombinationsbehandlung
beobachtet werden, sind:
Häufige Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 10 Personen auftreten) beinhalten:
verringerte Natrium-, Magnesium- oder Kalziumwerte im Blut, erhöhte
Blutzuckerwerte,
Nervenschmerzen,
Klingeln oder Summen in den Ohren (Tinnitus), Hörverlust,
Venenentzündung,
Schluckauf, Veränderungen der Stimme,
Schmerzen im Mund, verändertes oder ungewöhnliches Gefühl im Mund,
Kieferschmerzen,
Schwitzen, nächtliches Schwitzen,
Muskelkrämpfe,
Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Blut oder Eiweiß im Urin,
Bluterguss oder Reaktionen an der Einstichstelle, die durch gleichzeitig
angewendete Injektionsarzneimittel verursacht werden.
Seltene Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 1.000 Personen auftreten)
beinhalten:
Verengung oder Blockade des Tränenganges (Tränenwegsstenose),
Leberversagen,
Entzündungen, die zur Einschränkung oder zum Verschluss der
Gallenausscheidung führen (cholestatische Hepatitis),
spezifische Veränderungen im Elektrokardiogramm (Verlängerung der
QT-Zeit),
bestimmte Arten von Herzrhythmusstörungen (einschließlich
Kammerflimmern, Torsades de Pointes und verlagsamter Herzschlag),
Augenentzündungen mit Augenschmerzen und möglichen
Sehstörungen,
Entzündungen der Haut, die aufgrund einer Erkrankung des
Immunsystems zu roten schuppigen Flecken führen.
Sehr seltene Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 10.000 Personen auftreten)
beinhalten:
schwere Hautreaktionen wie Hautausschlag, Geschwürbildung und
Blasenbildung. Damit können Geschwüre an Mund, Nase, Genitalien, Händen,
Füßen und Augen (rote und geschwollene Augen) einhergehen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder
Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das folgende nationale Meldesystem
anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
AT-1200 WIEN
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr
Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Wie ist Capecitabin Stada aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Nicht über 30 ºC lagern.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Blister und dem Umkarton nach
„Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum
bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden.
Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Capecitabin Stada enthält
Capecitabin STADA 150 mg Filmtabletten
Der Wirkstoff ist Capecitabin (150 mg pro Filmtablette)
Capecitabin STADA 500 mg Filmtabletten
Der Wirkstoff ist Capecitabin (500 mg pro Filmtablette)
Die sonstigen Bestandteile sind:
Tablettenkern: wasserfreie Lactose, Croscarmellose-Natrium, Hypromellose,
mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat;
Überzug:
Hypromellose, Titandioxid (E171), Gelbes und Rotes Eisenoxid (E172),
Talkum.
Wie Capecitabin Stada aussieht und Inhalt der Packung
Capecitabin STADA 150 mg Filmtabletten
Hell pfirsichfarbene, bikonvexe, längliche Filmtablette mit dem Aufdruck "150" auf der
einen und glatt auf der anderen Seite.
Eine Packung Capecitabin 150 mg Filmtabletten enthält 30, 60,120, 180, 240
Filmtabletten.
Capecitabin STADA 500 mg Filmtabletten
Pfirsichfarbene, bikonvexe, längliche Filmtablette mit dem Aufdruck "500" auf der
einen und glatt auf der anderen Seite.
Eine Packung Capecitabin 500 mg Filmtabletten enthält 30, 60, 120, 180, 240
Filmtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
STADA Arzneimittel GmbH, 1190 Wien
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Capecitabin STADA 150 mg Filmtabletten
Capecitabin STADA 500 mg Filmtabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Capecitabin STADA 150 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 150 mg Capecitabin.
Capecitabin STADA 500 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 500 mg Capecitabin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Capecitabin STADA 150 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 7,64 mg wasserfreie Lactose.
Capecitabin STADA 500 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 25,47 mg wasserfreie Lactose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Capecitabin STADA 150 mg Filmtabletten
Hell pfirsichfarbene, bikonvexe, längliche Filmtablette mit dem Aufdruck „150“ auf der
einen Seite und glatt auf der anderen Seite.
Capecitabin STADA 500 mg Filmtabletten
Pfirsichfarbene, bikonvexe, längliche Filmtablette mit dem Aufdruck „500“ auf der
einen Seite und glatt auf der anderen Seite.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Capecitabin ist zur Behandlung von folgenden Erkrankungen indiziert:
adjuvanten
Behandlung
Patienten
nach
Operation
eines
Kolonkarzinoms im Stadium III (Dukes Stadium C) (siehe Abschnitt 5.1).
zur Behandlung des metastasierten Kolorektalkarzinoms (siehe Abschnitt 5.1).
in Kombination mit einem Platin-haltigen Anwendungsschema als First-line-
Therapie des fortgeschrittenen Magenkarzinoms (siehe Abschnitt 5.1).
Kombination mit Docetaxel (siehe Abschnitt
5.1) zur Behandlung von
Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom
nach Versagen einer zytotoxischen Chemotherapie. Eine frühere Behandlung
sollte ein Anthracyclin enthalten haben.
außerdem
Monotherapie
Behandlung
Patienten
lokal
fortgeschrittenem
oder
metastasiertem
Mammakarzinom,
denen
eine
Chemotherapie
Taxanen
Anthracyclinen
versagt
oder
eine
weitere Anthracyclinbehandlung nicht angezeigt ist.
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Capecitabin
sollte
ausschließlich
einem
entsprechend
qualifizierten
Arzt
verordnet werden, der Erfahrung in der Anwendung antineoplastischer Arzneimittel
besitzt. Bei allen Patienten empfiehlt es sich, eine sorgfältige Überwachung während
des ersten Behandluszyklus durchzuführen.
Bei einem Fortschreiten der Erkrankung oder beim Auftreten nicht mehr tolerierbarer
Nebenwirkungen soll die Behandlung abgebrochen werden. Berechnungen für die
Standarddosierung
für
reduzierte
Dosierungen
entsprechend
Körperoberfläche werden für Capecitabin Anfangsdosierungen von 1250 mg/m
1000 mg/m
in den Tabellen 1 und 2 dargestellt.
Dosierung
Dosierungsempfehlung (siehe Abschnitt 5.1):
Monotherapie
Kolon-, Kolorektal- und Mammakarzinom
Die empfohlene Anfangsdosis von Capecitabin als Monotherapie zur adjuvanten
Behandlung
Kolonkarzinoms,
Behandlung
metastasierten
Kolorektalkarzinoms oder zur Behandlung lokal fortgeschrittenen oder metastasierten
Mammakarzinoms
beträgt
1250
mg/m
zweimal
täglich
(morgens
abends;
entsprechend einer gesamten Tagesdosis von 2500 mg/m
) über 14 Tage, gefolgt
von einer 7-tägigen Therapiepause. Als Dauer der adjuvanten Behandlung von
Patienten mit einem Kolonkarzinom im Stadium III werden insgesamt 6 Monate
empfohlen.
Kombinationstherapie
Kolon-, Kolorektal- und Magenkarzinom
In der Kombinationstherapie sollte die empfohlene Anfangsdosis von Capecitabin im
Falle einer zweimal täglichen Einnahme über 14 Tage, gefolgt von einer 7-tägigen
Therapiepause, auf 800 - 1000 mg/m
reduziert werden. Im Falle einer fortdauernden
Einnahme sollte die Anfangsdosis von Capecitabin auf 625 mg/m
zweimal täglich
reduziert werden (siehe Abschnitt 5.1). Bei Kombination mit Irinotecan beträgt die
empfohlene Anfangsdosis 800 mg/m² bei einer zweimal täglichen Einnahme über 14
Tage,
gefolgt
einer
7-tägigen
Therapiepause
kombiniert
mg/m²
Irinotecan an Tag 1.
Der Einschluss von Bevacizumabin
in die Kombinationstherapie
keinen
Einfluss
Capecitabin
Anfangsdosis.
Patienten,
Capecitabin-Cisplatin-Kombination
erhalten
sollen,
wird
Cisplatin-Gabe
entsprechend der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels von Cisplatin
eine
Prämedikation
Aufrechterhaltung
einer
ausreichenden
Hydratation
Antiemese begonnen. Bei Patienten, die die Capecitabin-Oxaliplatin-Kombination
erhalten
sollen,
wird
eine
antiemetische
Prämedikation
entsprechend
Zusammenfassung
Merkmale
Oxaliplatin
empfohlen.
empfohlene
Behandlungsdauer der adjuvanten Therapie von Patienten mit Kolonkarzinom im
Stadium III beträgt 6 Monate.
Mammakarzinom
In der Kombinationstherapie mit Docetaxel beträgt die empfohlene Anfangsdosis von
Capecitabin 1250 mg/m
zweimal täglich über 14 Tage, gefolgt von einer 7-tägigen
Therapiepause (Tabelle 1), kombiniert mit 75 mg/m
Docetaxel als einstündige
intravenöse Infusion alle drei Wochen. Für Patienten, die die Kombinationstherapie
Capecitabin
Docetaxel
erhalten,
sollte
Gabe
Docetaxel,
entsprechend der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels von Docetaxel,
eine
Prämedikation
einem
oralen
Kortikosteroid,
z.B.
Dexamethason,
erfolgen.
Capecitabin Dosisberechnungen
Tabelle 1 Berechnung der Standarddosierung sowie von reduzierten Dosierungen
entsprechend der Körperoberfläche für eine Capecitabin Anfangsdosierung von 1250
mg/m
Dosierung 1250 mg/m
(zweimal täglich)
Standarddosis
1250 mg/m
Anzahl
und/oder
Tabletten pro Einnahme
(jede
Einnahme
erfolgt
morgens und abends)
Reduzierte
Dosis
950 mg/m
Reduzierte
Dosis
(50 %)
625 mg/m
Körperober-
fläche (m
Dosis
Einnahme
(mg)
150 mg
500 mg
Dosis
Einnahme
(mg)
Dosis
Einnahme
(mg)
≤ 1,26
1500
1150
1,27 - 1,38
1650
1300
1,39 - 1,52
1800
1450
1,53 - 1,66
2000
1500
1000
1,67 - 1,78
2150
1650
1000
1,79 - 1,92
2300
1800
1150
1,93 - 2,06
2500
1950
1300
2,07 - 2,18
2650
2000
1300
≥ 2,19
2800
2150
1450
Tabelle 2: Berechnung der Standarddosierung sowie von reduzierten Dosierungen
entsprechend der Körperoberfläche für eine Capecitabin Anfangsdosierung von 1000
mg/m
Dosierung 1000 mg/m
(zweimal täglich)
Standarddosis
1000 mg/m
Anzahl
und/oder
Tabletten pro Einnahme
(jede
Einnahme
erfolgt
morgens und abends)
Reduzierte
Dosis
750 mg/m
Reduzierte
Dosis
(50 %)
500 mg/m
Körperober-
fläche (m
Dosis
Einnahme
(mg)
150 mg
500 mg
Dosis
Einnahme
(mg)
Dosis
Einnahme
(mg)
≤ 1,26
1150
1,27 - 1,38
1300
1000
1,39 - 1,52
1450
1100
1,53 - 1,66
1600
1200
1,67 - 1,78
1750
1300
1,79 - 1,92
1800
1400
1,93 - 2,06
2000
1500
1000
2,07 - 2,18
2150
1600
1050
≥ 2,19
2300
1750
1100
Dosisanpassung im Verlauf der Behandlung
Allgemeines
Die Nebenwirkungen von Capecitabin können durch symptomatische Behandlung
und/oder
eine
Änderung
Dosierung
(Unterbrechung
Behandlung
oder
Dosisreduzierung) beherrscht werden. Wenn die Dosis reduziert wurde, sollte sie zu
einem späteren Zeitpunkt nicht mehr erhöht werden. Bei Unverträglichkeiten, die sich
nach der Beurteilung des behandelnden Arztes wahrscheinlich nicht schwerwiegend
oder
lebensbedrohend
ausprägen
werden,
z.B.
Alopezie,
Geschmacksveränderungen
oder
Nagelstörungen,
kann
Behandlung
unter
Beibehaltung der selben Dosierung ohne Dosisreduktion oder Unterbrechung der
Behandlung fortgesetzt werden. Patienten, die Capecitabin einnehmen, sollen über
die Notwendigkeit unterrichtet werden, die Behandlung sofort zu unterbrechen, wenn
Nebenwirkungen
mäßiger
oder
schwerer
Ausprägung
auftreten.
Wenn
eine
Einnahme von Capecitabin aufgrund von Nebenwirkungen ausgelassen wurde, soll
nicht
ersetzt
werden.
nach
Schweregrad
Nebenwirkungen
werden
folgende Dosismodifikationen empfohlen:
Tabelle 3 Übersicht zur Capecitabin Dosisreduktion (3-wöchiger Therapiezyklus oder
fortdauernde Behandlung)
Toxizität
Grad*
Dosisänderungen
während
des
Behandlungszyklus
Dosierungsanpassung
für
den
nächsten
Zyklus
(% der Startdosis)
Grad 1
Höhe
Dosis
beibehalten
Höhe
Dosis
beibehalten
Grad 2
erstmaliges Auftreten
100%
zweites Auftreten
drittes Auftreten
Behandlung
unterbrechen,
eine
Rückbildung auf Grad 0 -
1 erreicht wurde
- viertes Auftreten
Behandlung
endgültig
abbrechen
Nicht zutreffend
Grad 3
erstmaliges Auftreten
zweites Auftreten
Behandlung
unterbrechen,
eine
Rückbildung auf Grad 0 -
1 erreicht wurde
drittes Auftreten
Behandlung
endgültig
abbrechen
Nicht zutreffend
Grad 4
erstmaliges Auftreten
Behandlung
endgültig
abbrechen
Oder Falls der Arzt eine
Weiterführung
Behandlung
für
Patienten
für
sinnvoll
erachtet,
Behandlung
unterbrechen,
eine
Rückbildung auf Grad 0
– 1 erreicht wurde
zweites Auftreten
Behandlung
endgültig
abbrechen
Nicht zutreffend
*Entsprechend
Common
Toxicity
Criteria
(Version
National
Cancer
Institute of Canada Clinical Trial Group (NCIC CTG) oder der Common Terminology
Criteria for Adverse Events (CTCAE) des Cancer Therapy Evaluation Program des
National
Cancer
Institute,
Version
4.0.
Hand-Fuß-Syndrom
Hyperbilirubinämie siehe Abschnitt 4.4.
Hämatologie:
Patienten mit Ausgangswerten einer Neutrophilenzahl von < 1,5 x 10
/l und/oder
Ausgangswerten einer Thrombozytenzahl < 100 x 10
/l dürfen nicht mit Capecitabin
behandelt
werden.
Wenn
ungeplante
Laboruntersuchungen
während
eines
Therapiezyklus
einen
Abfall
Neutrophilenzahl
unter
oder
Plättchenzahl
unter
zeigen,
muss
Capecitabin
Behandlung
unterbrochen werden.
Dosismodifikationen aufgrund von Nebenwirkungen bei Anwendung von Capecitabin
als 3-wöchiger Therapiezyklus in Kombination mit anderen Arzneimitteln:
Dosismodifikationen aufgrund von Nebenwirkungen bei Anwendung von Capecitabin
als 3-wöchiger Therapiezyklus in Kombination mit anderen Arzneimitteln sollten
entsprechend Tabelle 3 (siehe oben) und den jeweiligen Zusammenfassungen der
Merkmale des Arzneimittels der anderen Arzneimittel vorgenommen werden.
Wenn zu Beginn eines Therapiezyklus ein späterer Behandlungsbeginn mit entweder
Capecitabin oder den anderen Arzneimitteln angezeigt ist, sollten alle Arzneimittel
solange ausgesetzt werden, bis die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der
Behandlung mit allen Arzneimitteln erfüllt sind.
Wenn während eines Therapiezyklus Nebenwirkungen auftreten, die nach Ansicht
des behandelnden Arztes nicht durch Capecitabin verursacht sind, sollte Capecitabin
weiterhin
gegeben
Dosierung
anderen
Arzneimittels
gemäß
entsprechenden
Zusammenfassung
Merkmale
Arzneimittels
angepasst
werden.
Wenn das (die) andere(n) Arzneimittel endgültig abgesetzt werden muss (müssen),
kann die Behandlung mit Capecitabin wieder aufgenommen werden, wenn die
Voraussetzungen hierfür erfüllt sind.
Dieser Hinweis ist für alle Indikationen und für alle speziellen Patientenpopulationen
gültig.
Dosismodifikationen aufgrund von Nebenwirkungen bei fortdauernder Anwendung
von Capecitabin in Kombination mit anderen Arzneimitteln:
Dosismodifikationen aufgrund von Nebenwirkungen bei fortdauernder Anwendung
von Capecitabin in Kombination mit anderen Arzneimitteln sollten entsprechend
Tabelle 3 (siehe oben) und den jeweiligen Zusammenfassungen der Merkmale des
Arzneimittels der anderen Arzneimittel vorgenommen werden.
Dosisanpassung bei bestimmten Patientengruppen:
Beeinträchtigung der Leberfunktion:
Für eine Dosierungsempfehlung bei Patienten mit Leberfunktionsstörung liegen keine
ausreichenden Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit vor. Es liegen keine
Informationen zu Leberfunktionsstörungen bei Zirrhose oder Hepatitis vor.
Beeinträchtigung der Nierenfunktion:
Capecitabin
Patienten
schwerer
Beeinträchtigung
Nierenfunktion
kontraindiziert
(Ausgangswert
Kreatinin-Clearance
Therapiebeginn
<
ml/min [Cockroft und Gault]). Die Häufigkeit von Nebenwirkungen vom Grad 3 oder 4
Patienten
einer
mäßigen
Beeinträchtigung
Nierenfunktion
(Ausgangswert
Kreatinin-Clearance
Therapiebeginn
ml/min)
gegenüber
Gesamtbevölkerung
erhöht.
Patienten
einer
mäßigen
Beeinträchtigung der Nierenfunktion bei Therapiebeginn wird eine Dosisreduktion auf
75 % der 1250 mg/m
-Startdosis empfohlen. Bei Patienten mit einer mäßigen
Beeinträchtigung der Nierenfunktion bei Therapiebeginn und einer Startdosis von
1000 mg/m
ist keine Dosisreduktion erforderlich. Bei Patienten mit einer leichten
Beeinträchtigung
Nierenfunktion
(Ausgangswert
Kreatinin-Clearance
Therapiebeginn
ml/min)
wird
keine
Dosisanpassung
empfohlen.
Eine
sorgfältige Überwachung und sofortige Behandlungsunterbrechung wird empfohlen,
wenn der Patient eine Nebenwirkung vom Grad 2, 3 oder 4 entwickelt, gefolgt von
einer Dosisanpassung wie in der obenstehenden Tabelle 3 angeführt. Wenn die
berechnete Kreatinin-Clearance während der Behandlung unter 30 ml/min abfällt,
muss Capecitabin abgesetzt werden. Die Empfehlungen zur Dosisanpassung bei
eingeschränkter Nierenfunktion gelten gleichermaßen für die Monotherapie wie für
Kombinationstherapie
(siehe
auch
untenstehenden
Abschnitt
„Ältere
Patienten“).
Ältere Patienten:
Eine Anpassung der Anfangsdosis ist während der Capecitabin-Monotherapie nicht
erforderlich. Jedoch scheinen die Nebenwirkungen der Schweregrade 3 und 4 bei
älteren Patienten (≥ 60 Jahre) häufiger zu sein als bei jüngeren.
Bei Anwendung von Capecitabin in Kombination mit anderen Arzneimitteln erlitten
ältere Patienten (≥ 65 Jahre) mehr Nebenwirkungen der Schweregrade 3 und 4 -
einschließlich solcher, die zu einem Absetzen der Therapie führten - als jüngere
Patienten.
Eine
sorgfältige
Überwachung
Patienten
Jahren
wird
empfohlen.
Bei Kombination mit Docetaxel: Bei Patienten, die 60 Jahre oder älter waren, wurde
eine Zunahme der behandlungsbedingten Nebenwirkungen vom Grad 3 oder 4 und
der behandlungsbedingten schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet (siehe
Abschnitt 5.1). Für Patienten, die 60 Jahre oder älter sind, wird eine Reduzierung der
Anfangsdosis von Capecitabin auf 75 % (950 mg/m
zweimal täglich) empfohlen.
Wenn
Patienten
Jahren,
einer
reduzierten
Capecitabin
Anfangsdosis
Kombination
Docetaxel
behandelt
werden,
keine
Nebenwirkungen beobachtet werden, kann die Capecitabin Dosis vorsichtig auf 1250
mg/m
zweimal täglich erhöht werden.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen gibt es keine relevante Anwendung von Capecitabin in
den Indikationen Kolon-, Kolorektal-, Magen- und Mammakarzinom.
Art der Anwendung
Die Capecitabin Tabletten sollten innerhalb von 30 Minuten nach einer Mahlzeit mit
Wasser eingenommen werden.
4.3
Gegenanzeigen
Schwerwiegende
unerwartete
Reaktionen
Vorbehandlung
Fluoropyrimidinen,
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1
genannten sonstigen Bestandteile oder gegen Fluorouracil,
Bekannter,
vollständiger
Dihydropyrimidin-Dehydrogenase-(DPD)-Mangel
(siehe Abschnitt 4.4),
Schwangerschaft und Stillzeit,
schwere Leukopenie, Neutropenie oder Thrombozytopenie,
schwere Beeinträchtigung der Leberfunktion,
schwere
Beeinträchtigung
Nierenfunktion
(Kreatinin-Clearance
<
ml/min),
Kürzliche oder gleichzeitige Behandlung mit Brivudin (siehe Abschnitte 4.4
und 4.5 zu Arzneimittelwirkungen),
Wenn für eines der Arzneimittel der Kombinationstherapie Gegenanzeigen
vorliegen, darf dieses Arzneimittel nicht angewendet werden.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Dosislimitierende Nebenwirkungen:
dosislimitierenden
Nebenwirkungen
gehören
Diarrhö,
Bauchschmerzen,
Übelkeit, Mundschleimhautentzündung sowie das Hand-Fuß-Syndrom (Hand-Fuß-
Hautreaktion, palmoplantare Erythrodysästhesie). Die meisten Nebenwirkungen sind
reversibel und erfordern kein endgültiges Abbrechen der Therapie, obwohl die
Dosierung möglicherweise unterbrochen oder reduziert werden muss.
Diarrhö:
Patienten
schwerer
Diarrhö
sollen
sorgfältig
überwacht
Falle
einer
Dehydrierung mit Flüssigkeit und einem Elektrolytersatz versorgt werden. Es kann
eine Therapie mit Standard-Antidiarrhoica (z.B. Loperamid) erfolgen. NCIC CTC
Grad 2 Diarrhö wird definiert als eine Erhöhung auf 4 bis 6 Stuhlgänge pro Tag oder
als nächtlicher Stuhlgang, Grad 3 Diarrhö als eine Erhöhung auf 7 bis 9 Stuhlgänge
pro Tag oder Inkontinenz und Malabsorbtion, und Grad 4 als eine Erhöhung auf ≥ 10
Stuhlgänge pro Tag oder überwiegend blutige Diarrhö oder die Notwendigkeit einer
parenteralen Ernährung. Erforderlichenfalls muss die Dosis angepasst werden (siehe
Abschnitt 4.2).
Dehydrierung:
Eine Dehydrierung muss vermieden oder bei ihrem Beginn ausgeglichen werden.
Patienten mit Gewichtsverlust, Asthenie, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können
schnell dehydrieren. Eine Dehydrierung kann zu akutem Nierenversagen führen,
insbesondere bei Patienten mit vorbestehender Nierenfunktionsstörung oder bei
gleichzeitiger
Anwendung
Capecitabin
Arzneimitteln
bekannter
Nephrotoxizität. Akutes Nierenversagen infolge einer Dehydrierung, kann potenziell
tödlich sein.
Bei Auftreten einer Dehydrierung vom Grad 2 oder höher muss die
Capecitabin Behandlung sofort unterbrochen und die Dehydrierung ausgeglichen
werden. Die Behandlung darf erst wieder aufgenommen werden, wenn der Patient
rehydriert ist und die etwaigen Ursachen der Dehydrierung beseitigt wurden oder
unter Kontrolle sind. Erforderlichenfalls müssen Dosisanpassungen gemäß dem
zugrunde liegenden unerwünschten Ereignis erfolgen (siehe Abschnitt 4.2).
Hand-Fuß-Syndrom
Hand-Fuß-Syndrom
(auch
Hand-Fuß-Hautreaktion
oder
palmoplantare
Erythrodysästhesie oder durch Chemotherapie induziertes akrales Erythem bekannt).
Grad
Hand-Fuß-Syndrom
wird
definiert
durch
Taubheitsgefühl,
Dysästhesie/Parästhesie, Kribbeln, schmerzlose Schwellungen oder Erythem der
Hände und/oder Füße und/oder Beschwerden, die den Alltag nicht beeinträchtigen.
Grad
Hand-Fuß-Syndrom
wird
definiert
durch
schmerzhaftes
Erythem
Schwellung der Hände und/oder Füße und/oder Beschwerden, die die Aktivitäten des
Patienten im täglichen Leben beeinträchtigen.
Grad
Hand-Fuß-Syndrom
wird
definiert
durch
feuchte
Abschuppungen,
Geschwürbildung, Blasenbildung und starke Schmerzen an den Händen und/oder
Füßen und/oder starke Beschwerden, die es für den Patienten unmöglich machen zu
arbeiten oder Aktivitäten des täglichen Lebens auszuführen. Ein persistierendes oder
schweres Hand-Fuß-Syndrom (Grad 2 und höher) kann letztendlich zu einem Verlust
der Fingerabdrücke führen, was die Identifizierung der Patienten beeinträchtigen
kann.
Falls ein Grad 2 oder 3 Hand-Fuß-Syndrom auftritt, soll die Verabreichung von
Capecitabin unterbrochen werden, bis die Beschwerden verschwinden oder die
Intensität sich auf Grad 1 vermindert. Die Capecitabin Dosis soll nach einem Grad 3
Hand-Fuß-Syndrom
reduziert
werden.
Anwendung
Capecitabin
Kombination
Cisplatin
wird
Gabe
Vitamin
(Pyridoxin)
symptomatischen
oder
sekundär-prophylaktischen
Behandlung
Hand-Fuß-
Syndroms nicht empfohlen, da eine Abnahme der Wirksamkeit von Cisplatin durch
Vitamin
Literatur
beschrieben
ist.
gibt
einige
Hinweise
Wirksamkeit von Dexpanthenol in der Prophylaxe des Hand-Fuß-Syndroms bei
Patienten, die mit Capecitabin behandelt werden.
Kardiotoxizität:
Kardiotoxizität, die Myokardinfarkt, Angina pectoris, Arrhythmie, kardiogenen Schock,
plötzlichen Herztod und Veränderungen im EKG umfasst, wurde mit der Therapie mit
fluorierten Pyrimidinen in Verbindung gebracht (einschließlich sehr seltene Fälle von
QT-Zeit-Verlängerung).
Diese
Nebenwirkungen
können
Patienten
einer
Erkrankung der
Herzkranzgefäße in der Vorgeschichte häufiger auftreten. Herzrhythmusstörungen
(einschließlich
Kammerflimmern,
Torsade
pointes
Bradykardie),
Angina
pectoris, Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz und Kardiomyopathie sind bei Patienten
beobachtet worden, die Capecitabin erhalten haben. Die Anwendung bei Patienten,
deren
Vorgeschichte
schwere
Herzerkrankungen,
Arrhythmien
Angina
pectoris bekannt sind, darf nur mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.8).
Hypo- oder Hyperkalzämie:
Über Hypo- oder Hyperkalzämie wurde während der Behandlung mit Capecitabin
berichtet. Bei Patienten mit vorbestehender Hypo- oder Hyperkalzämie ist Vorsicht
geboten (siehe Abschnitt 4.8).
Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems:
Bei Patienten mit Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems, z.B.
Hirnmetastasen oder Neuropathie, ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.8).
Diabetes mellitus oder Störungen im Elektrolythaushalt:
Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Diabetes mellitus oder Störungen im
Elektrolythaushalt,
sich
diese
während
Behandlung
Capecitabin
verschlechtern können.
Antikoagulation mit Kumarin-Derivaten:
In einer Interaktionsstudie, in der eine Einzeldosis von Warfarin verabreicht wurde,
wurde eine signifikante Zunahme der mittleren AUC von S-Warfarin um 57 %
beobachtet. Dieses Ergebnis legt eine Wechselwirkung, wahrscheinlich aufgrund
einer Hemmung des Isoenzyms Cytochrom P450 2C9 durch Capecitabin, nahe. Bei
Patienten, die gleichzeitig Capecitabin und eine gerinnungshemmende Behandlung
mit oralen Kumarin-Derivaten erhalten, sollte die Blutgerinnung (Prothrombinratio
[INR] oder Prothrombinzeit) engmaschig überwacht und die Dosis des Antikoagulans
entsprechend angepasst werden (siehe Abschnitt 4.5).
Brivudin darf nicht zusammen mit Capecitabin angewendet werden. Todesfälle in
Folge dieser Arzneimittelwechselwirkung wurden berichtet. Nach dem Ende einer
Behandlung mit Brivudin und vor dem Beginn einer Therapie mit Capecitabin bedarf
es einer Wartezeit von mindestens 4 Wochen. Mit der Behandlung mit Brivudin kann
24 Stunden nach der letzten Dosis Capecitabin begonnen werden (siehe Abschnitte
4.3 und 4.5).
Für
Fall
einer
versehentlichen
Gabe
Brivudin
Patienten,
Capecitabin behandelt werden, müssen wirksame Maßnahmen ergriffen werden, um
Toxizität
Capecitabin
reduzieren.
Eine
sofortige
Einweisung
Krankenhaus wird empfohlen. Es sollten alle Maßnahmen ergriffen werden, um
systemischen Infektionen und einer Dehydrierung vorzubeugen.
Beeinträchtigung der Leberfunktion:
Daten
zur Verträglichkeit
und Wirksamkeit bei Patienten mit Leberschäden
fehlen, sollte die Anwendung von Capecitabin bei Patienten mit leichter bis mäßiger
Leberfunktionsstörung sorgfältig überwacht werden, unabhängig vom Vorhandensein
von Lebermetastasen. Die Gabe von Capecitabin sollte unterbrochen werden, wenn
behandlungsbedingte Erhöhungen des Bilirubinwertes von > 3,0-mal der oberen
Grenze des Normalbereiches (ULN) oder behandlungsbedingte Erhöhungen der
hepatischen Aminotransferasen (ALT, AST) von 2,5-mal der oberen Grenze des
Normalbereiches (ULN) auftreten. Die Behandlung mit Capecitabin als Monotherapie
kann wieder aufgenommen werden, wenn der Bilirubinwert auf ≤ 3,0 x ULN abnimmt
bzw. die Werte für die hepatischen Aminotransferasen auf ≤ 2,5 x ULN abnehmen.
Beeinträchtigung der Nierenfunktion:
Die Häufigkeit von Nebenwirkungen vom Grad 3 oder 4 ist bei Patienten mit einer
mäßigen Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30 - 50 ml/min)
gegenüber der Gesamtbevölkerung erhöht (siehe Abschnitt 4.2 und 4.3).
Dihydropyrimidin-Dehydrogenase-(DPD)-Mangel:
Die DPD-Aktivität ist im Katabolismus von 5-Fluorouracil geschwindigkeits-
bestimmend (siehe Abschnitt 5.2). Patienten mit DPD-Mangel haben daher ein
erhöhtes Risiko für fluoropyrimidinbedingte Toxizität, wie z. B. Stomatitis, Diarrhö,
Schleimhautentzündung, Neutropenie und Neurotoxizität.
Eine durch DPD-Mangel bedingte Toxizität tritt gewöhnlich während des ersten
Behandlungszyklus oder nach einer Dosiserhöhung auf.
Vollständiger DPD-Mangel
Ein vollständiger DPD-Mangel ist selten (0,01 - 0,5 % der Kaukasier). Patienten mit
vollständigem DPD-Mangel haben ein hohes Risiko für lebensbedrohliche oder
tödliche Toxizität und dürfen nicht mit Capecitabin STADA behandelt werden (siehe
Abschnitt 4.3).
Partieller DPD-Mangel
Ein partieller DPD-Mangel betrifft schätzungsweise 3 – 9 % der kaukasischen
Bevölkerung. Patienten mit partiellem DPD-Mangel haben ein erhöhtes Risiko für
schwerwiegende und potenziell lebensbedrohliche Toxizität. Es sollte eine reduzierte
Anfangsdosis in Betracht gezogen werden, um diese Toxizität zu begrenzen. Ein
DPD-Mangel ist als ein Parameter zu betrachten, der in Verbindung mit anderen
Routinemaßnahmen für eine Dosisreduktion zu berücksichtigen ist. Eine
Reduzierung der Anfangsdosis kann die Wirksamkeit der Behandlung beeinflussen.