Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
25-11-2020
25-11-2020
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Candesartan/HCT Actavis 16 mg/12,5 mg Tabletten
Wirkstoffe: Candesartancilexetil/Hydrochlorothiazid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Candesartan/HCT Actavis und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Candesartan/HCT Actavis beachten?
Wie ist Candesartan/HCT Actavis einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Candesartan/HCT Actavis aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was ist Candesartan/HCT Actavis und wofür wird es angewendet?
Der Name Ihres Arzneimittels ist Candesartan/HCT Actavis. Es wird angewendet, um hohen
Blutdruck (Hypertonie) bei erwachsenen Patienten zu behandeln. Es beinhaltet zwei Wirkstoffe:
Candesartancilexetil und Hydrochlorothiazid. Diese arbeiten zusammen, um Ihren Blutdruck zu
senken.
Candesartancilexetil gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Angiotensin-II-Rezeptor-
Antagonisten genannt werden. Es entspannt und erweitert Ihre Blutgefäße. Dies hilft, Ihren
Blutdruck zu senken.
Hydrochlorothiazid gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Diuretika
(Entwässerungstabletten) genannt werden. Es hilft Ihrem Körper, Wasser und Salze wie
Natrium über den Urin zu beseitigen. Dies hilft, Ihren Blutdruck zu senken.
Ihr Arzt kann Candesartan/HCT Actavis verschreiben, wenn Ihr Blutdruck durch Candesartancilexetil
oder Hydrochlorothiazid alleine nicht richtig kontrolliert werden konnte.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Candesartan/HCT Actavis beachten?
Candesartan/HCT Actavis darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Candesartancilexetil oder Hydrochlorothiazid oder einen der in
Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
wenn Sie gegen Sulfonamid-Arzneimittel allergisch sind. Falls Sie sich in diesem Punkt nicht
sicher sind, fragen Sie bitte Ihren Arzt.
wenn Sie mehr als 3 Monate schwanger sind (Es wird empfohlen, Candesartan/HCT Actavis
auch in der frühen Phase der Schwangerschaft nicht anzuwenden, siehe Abschnitt
„Schwangerschaft und Stillzeit“).
wenn Sie unter schweren Nierenproblemen leiden.
wenn Sie unter einer schweren Lebererkrankung oder Gallenstauung leiden (ein Problem mit
der Ableitung von Galle aus der Gallenblase).
wenn Sie anhaltend niedrige Kalium-Blutwerte haben.
wenn Sie anhaltend hohe Calcium-Blutwerte haben.
wenn Sie schon einmal Gicht hatten.
wenn Sie Diabetes mellitus oder eine eingeschränkte Nierenfunktion haben und mit einem
blutdrucksenkenden Arzneimittel, das Aliskiren enthält, behandelt werden.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt
oder Apotheker, bevor Sie Candesartan/HCT Actavis einnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Candesartan/HCT Actavis einnehmen, wenn:
Sie Diabetes haben.
Sie Herz-, Leber- oder Nierenprobleme haben.
Sie vor Kurzem eine Nierentransplantation hatten.
Sie erbrechen müssen, kürzlich heftig erbrochen haben oder Durchfall haben.
Sie eine Erkrankung der Nebenniere haben, die Conn-Syndrom genannt wird (auch primärer
Hyperaldosteronismus genannt).
Sie schon einmal eine Krankheit hatten, die systemischer Lupus erythematodes (SLE) genannt
wird.
Sie niedrigen Blutdruck haben.
Sie schon einmal einen Schlaganfall hatten.
Sie schon einmal Allergien oder Asthma hatten.
wenn Sie eine Abnahme des Sehvermögens oder Augenschmerzen feststellen. Dies können
Symptome einer Flüssigkeitsansammlung in der Gefäßschicht des Auges (Aderhauterguss) oder
ein Druckanstieg in Ihrem Auge sein und innerhalb von Stunden bis Wochen nach Einnahme
von Candesartan/HCT Actavis
auftreten. Dies kann zu einem dauerhaften Verlust des
Sehvermögens führen, wenn es nicht behandelt wird. Wenn Sie früher eine Penicillin- oder
Sulfonamidallergie hatten, besteht möglicherweise ein höheres Risiko, dass dies bei Ihnen
auftritt.
wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel zur Behandlung von hohem Blutdruck einnehmen:
einen ACE-Hemmer (z. B. Enalapril, Lisinopril, Ramipril), insbesondere wenn Sie
Nierenprobleme aufgrund von Diabetes mellitus haben.
Aliskiren.
wenn Sie Hautkrebs haben oder hatten.
Überprüfen Sie Ihre Haut regelmäßig auf neue Läsionen und melden Sie unverzüglich Ihrem
Arzt, wenn Sie während der Behandlung eine unerwartete Hautläsion entwickeln. Die
Behandlung mit Hydrochlorothiazid, insbesondere eine hochdosierte Langzeitanwendung, kann
das Risiko einiger Arten von Haut- und Lippenkrebs (weißer Hautkrebs) erhöhen. Vermeiden
Sie möglichst Sonneneinstrahlung und UV-Strahlen oder verwenden Sie einen angemessenen
Sonnenschutz, solange Sie Candesartan/HCT Actavis einnehmen.
Ihr Arzt wird gegebenenfalls Ihre Nierenfunktion, Ihren Blutdruck und die Elektrolytwerte (z. B.
Kalium) in Ihrem Blut in regelmäßigen Abständen überprüfen.
Siehe auch Abschnitt „Candesartan/HCT Actavis darf nicht eingenommen werden“.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein (oder schwanger werden könnten).
Die Einnahme von Candesartan/HCT Actavis in der frühen Phase der Schwangerschaft wird nicht
empfohlen, und Candesartan/HCT Actavis darf nicht mehr nach dem dritten Schwangerschaftsmonat
eingenommen werden, da die Einnahme von Candesartan/HCT Actavis in diesem Stadium zu
schweren Schädigungen Ihres ungeborenen Kindes führen kann (siehe Abschnitt Schwangerschaft).
Wenn einer der oben angegebenen Umstände auf Sie zutrifft, möchte Ihr Arzt Sie eventuell häufiger
sehen und einige Untersuchungen vornehmen.
Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist, informieren Sie Ihren Arzt oder Zahnarzt darüber, dass Sie
Candesartan/HCT Actavis einnehmen. Der Grund dafür ist, dass Candesartan/HCT Actavis in
Kombination mit einigen Narkosemitteln einen Blutdruckabfall verursachen könnte.
Candesartan/HCT Actavis kann zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Haut gegenüber
Sonnenstrahlen führen.
Anwendung bei Kindern
Es gibt keine Erfahrungen mit der Anwendung von Candesartan/HCT Actavis bei Kindern (unter 18
Jahren). Daher sollte Candesartan/HCT Actavis Kindern nicht verabreicht werden.
Einnahme von Candesartan/HCT Actavis zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden,
kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere
Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Candesartan/HCT Actavis kann die Wirkung einiger anderer Arzneimittel beeinflussen, und einige
Arzneimittel können einen Einfluss auf Candesartan/HCT Actavis haben. Wenn Sie bestimmte
Arzneimittel einnehmen, wird Ihr Arzt eventuell von Zeit zu Zeit Blutuntersuchungen durchführen
müssen.
Informieren Sie Ihren Arzt insbesondere, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
Andere Arzneimittel, die helfen, Ihren Blutdruck zu senken, einschließlich Betablocker,
Diazoxid und Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE)-Hemmer wie Enalapril, Captopril,
Lisinopril oder Ramipril
Nichtsteroidale entzündungshemmende Arzneimittel (NSARs) wie Ibuprofen, Naproxen,
Diclofenac, Celecoxib oder Etoricoxib (Arzneimittel zur Linderung von Schmerz und
Entzündung)
Acetylsalicylsäure (wenn Sie mehr als 3 g pro Tag einnehmen) (Arzneimittel zur Linderung von
Schmerz und Entzündung)
Kaliumpräparate oder kaliumhaltige Salzersatzmittel (Arzneimittel, die die Menge an Kalium in
Ihrem Blut erhöhen)
Calcium- oder Vitamin D-Präparate
Arzneimittel zur Senkung Ihres Cholesterins wie Colestipol oder Cholestyramin
Arzneimittel gegen Diabetes (Tabletten oder Insulin)
Arzneimittel zur Kontrolle Ihres Herzschlags (Antiarrhythmika) wie Digoxin und Betablocker
Arzneimittel die durch den Kaliumblutspiegel beeinflusst werden können, wie einige
antipsychotische Arzneimittel
Heparin (ein Arzneimittel zur Blutverdünnung)
Entwässerungstabletten (Diuretika)
Abführmittel
Penicillin (ein Antibiotikum)
Amphotericin (für die Behandlung von Pilzinfektionen)
Lithium (ein Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen)
Steroide wie Prednisolon
Hypophysenhormone (ACTH)
Arzneimittel zur Behandlung von Krebs
Amantadin (für die Behandlung von Parkinson´scher Krankheit oder gegen schwere, durch
Viren verursachte Infektionen)
Barbiturate (eine Art von Beruhigungsmitteln, die auch zur Behandlung von Epilepsie
angewendet werden)
Carbenoxolon (für die Behandlung von Speiseröhrenerkrankungen oder Geschwüren im Mund)
Anticholinergika wie Atropin und Biperiden
Cyclosporin, ein Arzneimittel, das bei Organtransplantation angewendet wird, um
Organabstoßung zu vermeiden
Andere Arzneimittel, die zur Verstärkung des blutdrucksenkenden Effekts führen, wie Baclofen
(ein Arzneimittel zur Linderung von Spastizität), Amifostin (angewendet in der
Krebsbehandlung) und einige antipsychotische Arzneimittel
Ihr Arzt muss unter Umständen Ihre Dosierung anpassen und/oder sonstige Vorsichtsmaßnahmen
treffen:
wenn Sie einen ACE-Hemmer oder Aliskiren einnehmen (siehe auch Abschnitte
„Candesartan/HCT Actavis darf nicht eingenommen werden" und „Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen“).
Einnahme von Candesartan/HCT Actavis zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und
Alkohol
Sie können Candesartan/HCT Actavis mit oder ohne Nahrung einnehmen.
Wenn Ihnen Candesartan/HCT Actavis verschrieben wird, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor
Sie Alkohol trinken. Alkohol kann bei Ihnen ein Gefühl der Ohnmacht oder Schwindel
hervorrufen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Schwangerschaft
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein (oder schwanger werden könnten).
In der Regel wird Ihr Arzt Ihnen empfehlen, Candesartan/HCT Actavis vor einer Schwangerschaft
bzw. sobald Sie wissen, dass Sie schwanger sind, abzusetzen, und er wird Ihnen ein anderes
Arzneimittel empfehlen. Die Anwendung von Candesartan/HCT Actavis während der
Schwangerschaft wird nicht empfohlen und Candesartan/HCT Actavis darf nicht mehr nach dem
dritten Schwangerschaftsmonat eingenommen werden, da die Einnahme von Candesartan/HCT
Actavis in diesem Stadium zu schweren Schädigungen Ihres ungeborenen Kindes führen kann.
Stillzeit
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie stillen oder mit dem Stillen beginnen wollen. Candesartan/HCT
Actavis wird nicht zur Anwendung bei stillenden Müttern empfohlen; Ihr Arzt kann eine andere
Behandlung für Sie wählen, wenn Sie stillen wollen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Manche Menschen können sich während der Einnahme von Candesartan/HCT Actavis müde oder
schwindelig fühlen. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, führen Sie kein Fahrzeug bzw. bedienen Sie
keine Werkzeuge oder Maschinen.
Doping
Die Anwendung dieses Arzneimittels kann bei Doping-Kontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Candesartan/HCT Actavis enthält Lactose
Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt
ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Candesartan/HCT Actavis enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu
natriumfrei.
Wie ist Candesartan/HCT Actavis
einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Es ist wichtig, dass Sie Candesartan/HCT Actavis jeden Tag einnehmen.
Die empfohlene Dosis von Candesartan/HCT Actavis ist eine Tablette einmal täglich.
Schlucken Sie die Tablette mit einem Schluck Wasser.
Versuchen Sie die Tablette jeden Tag zur gleichen Zeit einzunehmen. Dies wird Ihnen helfen,
sich daran zu erinnern, sie zu nehmen.
Wenn Sie eine größere Menge von Candesartan/HCT Actavis eingenommen haben, als Sie
sollten
Wenn Sie eine größere Menge von Candesartan/HCT Actavis eingenommen haben, als Ihnen von
Ihrem Arzt verschrieben wurde, wenden Sie sich bitte umgehend an einen Arzt oder Apotheker, um
Rat zu erhalten.
Wenn Sie die Einnahme von Candesartan/HCT Actavis vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, um eine vergessene Tabletteneinnahme nachzuholen.
Nehmen Sie die nächste Dosis einfach wie üblich ein.
Wenn Sie die Einnahme von Candesartan/HCT Actavis abbrechen
Wenn Sie die Einnahme von Candesartan/HCT Actavis abbrechen, kann Ihr Blutdruck erneut
ansteigen. Brechen Sie daher die Einnahme von Candesartan/HCT Actavis nicht ab, ohne zuerst mit
Ihrem Arzt zu sprechen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Wichtig ist, dass Sie sich dieser möglichen Nebenwirkungen bewusst sind. Einige der
Nebenwirkungen von Candesartan/HCT Actavis werden durch Candesartancilexetil und einige durch
Hydrochlorothiazid hervorgerufen.
Nehmen Sie Candesartan/HCT Actavis nicht weiter ein und suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe
auf, wenn Sie eine der folgenden allergischen Reaktionen haben
Schwierigkeiten beim Atmen mit oder ohne Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder
Rachen
Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Rachen, die möglicherweise Schwierigkeiten
beim Schlucken verursachen kann
Starker Juckreiz der Haut (mit pustelähnlichen Schwellungen)
Candesartan/HCT Actavis kann zu einer Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen führen.
Ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen kann verringert sein, und Sie bemerken
möglicherweise Müdigkeit, eine Infektion oder Fieber. Falls dies auftritt, wenden Sie sich an Ihren
Arzt. Möglicherweise wird Ihr Arzt gelegentlich Blutuntersuchungen durchführen, um zu überprüfen,
ob Candesartan/HCT Actavis einen Einfluss auf Ihr Blut hatte (Agranulozytose).
Andere mögliche Nebenwirkungen beinhalten:
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
Veränderungen bei Blutuntersuchungsergebnissen:
Eine erniedrigte Menge an Natrium in Ihrem Blut. In schweren Fällen bemerken Sie
möglicherweise Schwäche, Energiemangel oder Muskelkrämpfe
Eine erhöhte oder erniedrigte Menge an Kalium in Ihrem Blut, besonders wenn Sie
bereits Nierenprobleme oder eine Herzleistungsschwäche haben. In schweren Fällen
bemerken Sie möglicherweise Müdigkeit, Schwäche, unregelmäßigen Herzschlag oder
ein Kribbeln („Ameisenlaufen“)
Eine erhöhte Menge an Cholesterin, Zucker oder Harnsäure in Ihrem Blut
Zucker in Ihrem Urin
Schwindel/Drehgefühl oder Schwäche
Kopfschmerzen
Atemwegsinfektion
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Niedriger Blutdruck. Dieser kann bei Ihnen ein Gefühl von Ohnmacht oder Schwindel
hervorrufen
Appetitverlust, Durchfall, Verstopfung, Magenreizung
Hautausschlag, beuliger Ausschlag (Nesselsucht), Ausschlag hervorgerufen durch
Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut oder des Weißen im Auge). Falls dies bei Ihnen zutrifft,
informieren Sie Ihren Arzt unverzüglich
Beeinflussung Ihrer Nierenfunktion, besonders wenn Sie Nierenprobleme oder eine
Herzleistungsschwäche haben
Schwierigkeiten beim Schlafen, Depression, Unruhe
Kribbeln oder Jucken in Ihren Armen oder Beinen
Verschwommenes Sehen über eine kurze Zeit
Unnormaler Herzschlag
Atemschwierigkeiten (einschließlich Lungenentzündung und Flüssigkeit in den Lungen)
Hohe Temperatur (Fieber)
Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Dies verursacht mittlelschwere bis starke Schmerzen im
Magen
Muskelkrämpfe
Schädigung von Blutgefäßen, die rote oder violette Punkte in der Haut hervorruft
Eine Abnahme Ihrer roten oder weißen Blutkörperchen oder Blutplättchen. Möglicherweise
bemerken Sie Müdigkeit, eine Infektion, Fieber oder leichtere Blutergussbildung
Einen erheblichen, sich rasch entwickelnden Hautausschlag, mit Bläschenbildung oder Schälen
der Haut und möglicherweise Bläschenbildung im Mund
Verschlechterung vorhandener Lupus-erythematodes-ähnlicher Reaktionen oder Auftreten
ungewöhnlicher Hautreaktionen
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Rachen
Juckreiz
Rückenschmerzen, Schmerzen in Gelenken und Muskeln
Veränderungen Ihrer Leberfunktion, einschließlich Leberentzündung (Hepatitis). Sie bemerken
möglicherweise Müdigkeit, eine Gelbfärbung Ihrer Haut und des Weißen im Auge sowie
grippeähnliche Beschwerden
Husten
Übelkeit
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Durchfall
Haut- und Lippenkrebs (weißer Hautkrebs)
Plötzliche Kurzsichtigkeit
Verminderung des Sehvermögens oder Schmerzen in Ihren Augen aufgrund von hohem Druck
(mögliche Anzeichen einer Flüssigkeitsansammlung in der Gefäßschicht des Auges
(Aderhauterguss) oder akutes Winkelverschlussglaukom)
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 Wien
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Wie ist Candesartan/HCT Actavis aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach „Verw. bis:“
angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag
des angegebenen Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Tablettenbehältnis:
Haltbarkeit nach dem 1. Öffnen: 6 Monate
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Candesartan/HCT Actavis enthält
Die Wirkstoffe sind Candesartancilexetil und Hydrochlorothiazid. Jede Tablette enthält 16 mg
Candesartan Cilexetil und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.
Die sonstigen Bestandteile sind Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Hydroxypropylcellulose,
Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat und Triethylcitrat.
Wie Candesartan/HCT Actavis aussieht und Inhalt der Packung
Candesartan/HCT Actavis sind weiße, runde, beidseitig gewölbte Tabletten mit Bruchrille auf einer
Seite und Prägung CH16 auf der gleichen Seite.
Candesartan/HCT Actavis ist in einer Blisterpackung oder einem Tablettenbehältnis mit oder ohne
kindergesicherten Twist-off-Verschluss mit Silikagel als Trockenmittel erhältlich.
Packungsgrößen:
7, 14, 28, 30, 56, 70, 90, 98, 100 Tabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:
Actavis Group PTC ehf.
Reykjavikurvegur 76 – 78
220 Hafnarfjördur
Island
Hersteller:
Siegfried Malta Ltd.
HHF070 Hal Far Industrial Estate
Hal Far BBG3000
Malta
Actavis Group PTC ehf.
Reykjavikurvegur 76 – 78
220 Hafnarfjördur
Island
Zulassungsnummer:
1-31301
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR)
unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Dänemark:
Candesartan/Hydrochlorothiazid Actavis
Bulgarien:
Candesartan HCT Actavis
Estland:
Candesartan HCT Actavis
Island:
Candpress Comp
Lettland:
Candesartan HCT Actavis 16/12,5 mg tabletes
Litauen:
Candesartan HCT Actavis 16 mg/12,5 mg tablets
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2020.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Candesartan/HCT Actavis 8 mg/12,5 mg Tabletten
Candesartan/HCT Actavis 16 mg/12,5 mg Tabletten
Candesartan/HCT Actavis 32 mg/12,5 mg Tabletten
Candesartan/HCT Actavis 32 mg/25 mg Tabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Tablette Candesartan/HCT Actavis 8 mg/12,5 mg enthält 8 mg Candesartan Cilexetil und 12,5
mg Hydrochlorothiazid.
Eine Tablette Candesartan/HCT Actavis 16 mg/12,5 mg enthält 16 mg Candesartan Cilexetil und 12,5
mg Hydrochlorothiazid.
Eine Tablette Candesartan/HCT Actavis 32 mg/12,5 mg enthält 32 mg Candesartancilexetil und 12,5
mg Hydrochlorothiazid.
Eine Tablette Candesartan/HCT Actavis 32 mg/25 mg enthält 32 mg Candesartancilexetil und 25 mg
Hydrochlorothiazid.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Jede Tablette enthält 117,3 mg Lactose-Monohydrat.
Jede Tablette enthält 109,3 mg Lactose-Monohydrat.
Jede Tablette enthält 231,10 mg Lactose-Monohydrat.
Jede Tablette enthält 218,60 mg Lactose-Monohydrat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Tablette.
Candesartan/HCT Actavis 8 mg/12,5 mg Tabletten sind weiße, runde, bikonvexe Tabletten mit
Bruchrille auf einer Seite und Prägung „CH8“ auf der gleichen Seite.
Candesartan/HCT Actavis 16 mg/12,5 mg Tabletten sind weiße, runde, bikonvexe Tabletten mit
Bruchrille auf einer Seite und Prägung „CH16“ auf der gleichen Seite.
Candesartan/HCT Actavis 32 mg/12,5 mg Tabletten sind weiße, ovale, bikonvexe Tabletten, 12 mm x
7mm, mit einer Bruchrille auf beiden Seiten und einer Prägung „32/12“ auf einer Seite.
Candesartan/HCT Actavis 32 mg/25 mg Tabletten sind weiße, ovale, bikonvexe Tabletten, 12 mm x
7mm, mit einer Bruchrille auf beiden Seiten und einer Prägung „32/25“ auf einer Seite.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Candesartan/HCT Actavis ist angezeigt zur:
Behandlung der essentiellen Hypertonie bei erwachsenen Patienten, deren Blutdruck mit einer
Monotherapie mit Candesartancilexetil oder Hydrochlorothiazid nicht optimal kontrolliert
werden kann.
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Die empfohlene Dosis ist eine Tablette Candesartan/HCT Actavis pro Tag.
Eine Titration der Dosis der Einzelkomponenten (Candesartancilexetil und Hydrochlorothiazid) wird
empfohlen. Wenn klinisch angezeigt, kann der direkte Wechsel von der Monotherapie auf
Candesartan/HCT Actavis in Betracht gezogen werden. Bei einem Wechsel von einer
Hydrochlorothiazid-Monotherapie wird die Titration der Dosis von Candesartancilexetil empfohlen.
Candesartan/HCT Actavis kann Patienten verabreicht werden, deren Blutdruck mit einer
Monotherapie mit Candesartancilexetil oder Hydrochlorothiazid oder mit niedrigeren Dosen von
Candesartan/HCT Actavis nicht optimal kontrolliert werden kann (siehe Abschnitte 4.3, 4.4, 4.5 und
5.1).
Der Großteil der blutdrucksenkenden Wirkung wird in der Regel innerhalb von 4 Wochen nach
Beginn der Behandlung erreicht.
Spezielle Patientengruppen:
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Patienten mit intravaskulärem Volumenmangel
Bei Patienten, bei denen das Risiko eines Blutdruckabfalls besteht – zum Beispiel bei Patienten mit
möglichem Volumenmangel – wird eine Dosistitration von Candesartancilexetil empfohlen (bei diesen
Patienten kann eine Anfangsdosis von 4 mg Candesartancilexetil in Betracht gezogen werden).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei diesen Patienten werden Schleifendiuretika gegenüber Thiaziden vorgezogen. Bei Patienten mit
leichter bis mäßiger Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance ≥ 30 ml/min/1,73 m2 Körperoberfläche
[KOF]) wird vor der Behandlung mit Candesartan/HCT Actavis eine Dosistitration von
Candesartancilexetil empfohlen (bei diesen Patienten beträgt die empfohlene Candesartancilexetil-
Anfangsdosis 4 mg).
Bei Patienten mit einer schweren Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min/1,73 m² KOF)
ist Candesartan/HCT Actavis kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz wird vor der Behandlung mit
Candesartan/HCT Actavis eine Dosistitration von Candesartancilexetil empfohlen (bei diesen
Patienten beträgt die empfohlene Candesartancilexetil-Anfangsdosis 4 mg)
Candesartan/HCT Actavis ist bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz und/oder Cholestase
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Candesartan/HCT Actavis bei Kindern zwischen Geburt und 18
Jahren wurde nicht nachgewiesen. Es stehen keine Daten zur Verfügung.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Candesartan/HCT Actavis kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Die Bioverfügbarkeit von Candesartan wird durch Nahrung nicht beeinflusst.
Zwischen Hydrochlorothiazid und Nahrungsmitteln gibt es keine klinisch signifikanten
Wechselwirkungen.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile oder gegen Sulfonamid-Derivate. Hydrochlorothiazid ist ein Wirkstoff aus der
Gruppe der Sulfonamid-Derivate.
Zweites oder drittes Schwangerschaftstrimester (siehe Abschnitte 4.4 und 4.6)
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min/1,73 m² KOF).
Schwere Leberinsuffizienz und/oder Cholestase
Refraktäre Hypokaliämie und Hyperkalzämie
Gicht
Die gleichzeitige Anwendung von Candesartan/HCT Actavis mit Aliskiren-haltigen
Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR
< 60 ml/min/1,73 m
) kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nierenfunktionsstörungen/Nierentransplantation
Bei diesen Patienten werden Schleifendiuretika gegenüber Thiaziden vorgezogen. Bei der
Verabreichung von Candesartan/HCT Actavis -Tabletten an Patienten mit Niereninsuffizienz wird die
regelmäßige Überwachung der Kalium-, Kreatinin- und Harnsäurewerte empfohlen.
Es liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Candesartan/HCT Actavis bei Patienten kurz
nach einer Nierentransplantation vor.
Nierenarterienstenose
Bei Patienten mit bilateraler Nierenarterienstenose oder einer Arterienstenose bei Einzelniere kann es
bei der Anwendung von Arzneimitteln, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System beeinflussen –
einschließlich Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten (AIIRAs) – zu einem Anstieg des Blutharnstoffs
und des Serum-Kreatinins kommen.
Aderhauterguss (choroidaler Erguss), akute Myopie und sekundäres Winkelverschlussglaukom
Sulfonamide und Sulfonamid-Derivate können eine idiosynkratische Reaktion auslösen, die zu einem
Aderhauterguss mit Gesichtsfelddefekt, transienter Myopie und zu einem akuten
Winkelverschlussglaukom führen kann.
Die Symptome schließen ein akutes Auftreten abnehmender Sehschärfe oder Augenschmerzen ein und
treten typischerweise innerhalb von Stunden bis Wochen nach Behandlungsbeginn auf.
Ein unbehandeltes akutes Winkelverschlussglaukom kann zu einem permanenten Sehverlust führen.
Die primäre Maßnahme ist, die Arzneimitteleinnahme so rasch wie möglich abzusetzen.
Es kann erforderlich sein, eine umgehende medizinische oder operative Behandlung in Betracht zu
ziehen, falls der intraokulare Druck nicht kontrolliert werden kann.
Risikofaktoren für die Entwicklung eines akuten Winkelverschlussglaukoms können eine Sulfonamid-
oder Penicillinallergie in der Vorgeschichte sein.
Intravaskulärer Volumenmangel
Wie für andere Substanzen beschrieben, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System beeinflussen,
kann es bei Patienten mit intravaskulärem Volumenmangel und/oder Natriummangel zu einer
symptomatischen Hypotonie kommen. Daher wird die Anwendung von Candesartan/HCT Actavis
nicht empfohlen, solange dieser Zustand nicht korrigiert wurde.
Anästhesie und Operationen
Aufgrund einer Blockade des Renin-Angiotensin-Systems kann es während einer Narkose oder
Operation bei Patienten, die mit AIIRAs behandelt werden, zu einer Hypotonie kommen. Sehr selten
kann eine Hypotonie so schwer sein, dass die intravenöse Verabreichung von Flüssigkeit und/oder
Vasopressoren erforderlich ist.
Leberfunktionsstörungen
Bei der Verabreichung von Thiaziden an Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder fortschreitenden
Lebererkrankungen ist Vorsicht geboten, da geringe Veränderungen des Flüssigkeits- und
Elektrolythaushalts zum hepatischen Koma führen können. Es liegen keine klinischen Erfahrungen zur
Anwendung von Candesartan/HCT Actavis bei Patienten mit Leberinsuffizienz vor.
Aorten- und Mitralklappenstenose (obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie)
Wie mit anderen Vasodilatatoren ist bei Patienten mit hämodynamisch relevanter Aorten- oder
Mitralklappenstenose oder mit einer obstruktiven hypertrophen Kardiomyopathie Vorsicht geboten.
Primärer Hyperaldosteronismus
Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus sprechen generell nicht auf blutdrucksenkende
Substanzen an, die über die Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems wirken. Daher
wird die Anwendung von Candesartan/HCT Actavis bei solchen Patienten nicht empfohlen.
Störungen des Elektrolythaushalts
Es sollte in geeigneten Abständen eine regelmäßige Bestimmung der Serumelektrolyte durchgeführt
werden. Thiazide, einschließlich Hydrochlorothiazid, können ein Ungleichgewicht im Flüssigkeits-
und Elektrolythaushalt verursachen (Hyperkalzämie, Hypokaliämie, Hyponatriämie,
Hypomagnesiämie und hypochlorämische Alkalose).
Thiaziddiuretika können die Ausscheidung von Calcium im Urin verringern und zu einer
vorübergehenden geringen Erhöhung des Serum-Calciums führen. Eine ausgeprägte Hyperkalzämie
kann ein Anzeichen für eine versteckte Schilddrüsenüberfunktion sein. Thiazide sollten vor einer
Überprüfung der Nebenschilddrüsenfunktion abgesetzt werden.
Hydrochlorothiazid erhöht dosisabhängig die Ausscheidung von Kalium im Urin, wodurch es zu einer
Hypokaliämie kommen kann. Diese Wirkung von Hydrochlorothiazid scheint in Kombination mit
Candesartancilexetil weniger auffällig. Bei Patienten mit Leberzirrhose, mit rascher Diurese und bei
Patienten, bei denen keine ausreichende, orale Aufnahme von Elektrolyten gegeben ist, oder die
gleichzeitig mit Kortikosteroiden bzw. mit adrenocorticotropem Hormon (ACTH) behandelt werden,
kann das Risiko für eine Hypokaliämie erhöht sein.
Die Behandlung mit Candesartancilexetil kann eine Hyperkaliämie verursachen, insbesondere bei
Patienten mit Herzinsuffizienz und/oder Niereninsuffizienz. Die gleichzeitige Anwendung von
Candesartan/HCT Actavis und kaliumsparenden Diuretika, Kaliumpräparaten, kaliumhaltigen
Salzersatzprodukten oder anderen Arzneimitteln, die mit einer Erhöhung des Serumkaliumspiegels
verbunden sind (z. B. Heparin-Natrium), kann zu erhöhten Kaliumkonzentrationen im Serum führen.
Je nach Bedarf sollte der Kaliumwert kontrolliert werden.
Thiazide führen zur erhöhten Magnesiumausscheidung im Urin, die eine Hypomagnesiämie zur Folge
haben kann.
Metabolische und endokrine Effekte
Die Behandlung mit einem Thiaziddiuretikum kann die Glukosetoleranz beeinflussen. Möglicherweise
ist bei Antidiabetika, einschließlich Insulin, eine Dosisanpassung erforderlich. Während einer
Behandlung mit Thiaziden kann ein latenter Diabetes mellitus manifest werden. Erhöhte Cholesterin-
und Triglyzeridwerte werden mit der Thiaziddiuretika-Behandlung in Zusammenhang gebracht. Mit
den in Candesartan/HCT Actavis enthaltenen Dosen wurden nur minimale Auswirkungen beobachtet.
Thiaziddiuretika erhöhen die Harnsäurekonzentration im Serum und können bei empfindlichen
Patienten Gicht auslösen.
Lichtempfindlichkeit
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Thiaziddiuretika wurde über
Lichtempfindlichkeitsreaktionen berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Falls es zu
Lichtempfindlichkeitsreaktionen kommen sollte, wird ein Abbruch der Behandlung empfohlen. Ist
eine erneute Aufnahme der Behandlung erforderlich, wird der Schutz von Hautbereichen, die der
Sonne oder künstlichem UVA-Licht ausgesetzt sind, empfohlen.
Schwangerschaft
Eine Behandlung mit AIIRAs sollte nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei
Patientinnen mit Schwangerschaftswunsch sollte eine Umstellung auf eine alternative
blutdrucksenkende Behandlung mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere erfolgen, es sei denn,
eine Fortführung der Behandlung mit AIIRAs ist zwingend erforderlich. Wird eine Schwangerschaft
festgestellt, ist die Behandlung mit AIIRAs unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine
alternative Therapie zu beginnen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.6).
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-
Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und eine Abnahme
der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens) erhöht. Eine duale Blockade des
RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-
Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).
Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur
unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von
Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer
Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.
Allgemeines
Bei Patienten, deren Gefäßtonus und Nierenfunktion vorwiegend von der Aktivität des Renin-
Angiotensin-Aldosteron-Systems abhängen (z. B. Patienten mit schwerer Stauungsherzinsuffizienz
oder mit einer renalen Grunderkrankung, einschließlich Nierenarterienstenose), geht eine Behandlung
mit Arzneimitteln, die dieses System beeinflussen – einschließlich AIIRAs – mit akuter Hypotonie,
Urämie, Oligurie oder selten akutem Nierenversagen einher. Wie mit allen blutdrucksenkenden
Substanzen kann eine übermäßige Reduzierung des Blutdrucks bei Patienten mit ischämischer
Herzkrankheit oder arteriosklerotischen zerebrovaskulären Erkrankungen zu einem Myokardinfarkt
oder Schlaganfall führen. Überempfindlichkeitsreaktionen auf Hydrochlorothiazid können bei
Patienten unabhängig von einer Vorgeschichte von Allergien oder Asthma bronchiale auftreten, sind
jedoch bei anamnestisch vorbelasteten Patienten wahrscheinlicher.
Es wurde über die Möglichkeit einer Exazerbation oder Aktivierung von systemischem Lupus
erythematodes im Zusammenhang mit der Anwendung von Thiaziddiuretika berichtet.
Die antihypertensive Wirkung von Candesartan/HCT Actavis könnte durch andere blutdrucksenkende
Substanzen verstärkt werden.
Nicht-melanozytärer Hautkrebs
In zwei epidemiologischen Studien auf der Grundlage des dänischen nationalen Krebsregisters wurde
ein erhöhtes Risiko von nicht-melanozytärem Hautkrebs (NMSC) [Basalzellkarzinom (BCC) und
Plattenepithelkarzinom (SCC)] mit steigender kumulativer Dosis von Hydrochlorothiazid (HCT)
beobachtet. Photosensibilisierende Wirkungen von HCT könnten zur Entstehung von NMSC beitragen.
Patienten, die HCT einnehmen, sollten über das NMSC-Risiko informiert werden, und es sollte ihnen
geraten werden, ihre Haut regelmäßig auf neue Läsionen zu prüfen und unverzüglich alle verdächtigen
Hautveränderungen zu melden. Den Patienten sollten mögliche vorbeugende Maßnahmen empfohlen
werden, um das Risiko von Hautkrebs zu minimieren; z. B. Einschränkung der Exposition gegenüber
Sonnenlicht und UV- Strahlung oder im Fall einer Exposition Verwendung eines angemessenen
Sonnenschutzes. Verdächtige Hautveränderungen sollten unverzüglich untersucht werden, ggf.
einschließlich histologischer Untersuchungen von Biopsien. Bei Patienten, bei denen bereits ein
NMSC aufgetreten ist, sollte die Verwendung von HCT überdacht werden (siehe auch Abschnitt 4.8).
Sonstige Bestandteile
Lactose
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-
Galactose-Malabsorption sollten Candesartan/HCT Actavis nicht einnehmen.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu
natriumfrei.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Substanzen wurden in klinischen Pharmakokinetik-Studien untersucht: Warfarin, Digoxin,
orale Kontrazeptiva (Ethinylestradiol/Levonorgestrel), Glibenclamid und Nifedipin. In diesen Studien
wurden keine klinisch bedeutsamen pharmakokinetischen Wechselwirkungen beobachtet.
Es ist zu erwarten, dass der durch Hydrochlorothiazid bedingte kaliumsenkende Effekt durch andere
Arzneimittel, die mit einem Kaliumverlust und einer Hypokaliämie einhergehen (z. B. andere Kalium
ausschwemmende Diuretika, Abführmittel, Amphotericin, Carbenoxolon, Penicillin G-Natrium,
Salicylsäurederivate, Steroide, ACTH), verstärkt wird.
Die gleichzeitige Anwendung von Candesartan/HCT Actavis und kaliumsparenden Diuretika,
Kaliumpräparaten, kaliumhaltigen Salzersatzprodukten oder anderen Arzneimitteln, die mit einer
Erhöhung des Serumkaliumspiegels verbunden sind (z. B. Heparin- Natrium), kann zu erhöhten
Kaliumkonzentrationen im Serum führen. Je nach Bedarf sollte der Kaliumwert kontrolliert werden
(siehe Abschnitt 4.4).
Eine diureseinduzierte Hypokaliämie und Hypomagnesiämie prädisponiert für die möglichen
kardiotoxischen Wirkungen von Digitalisglykosiden und Antiarrhythmika. Bei der Verabreichung von
Candesartan/HCT Actavis mit derartigen Arzneimitteln bzw. mit den folgenden Arzneimitteln, die
Torsades de pointes auslösen könnten, ist eine regelmäßige Überwachung der Kaliumwerte im Serum
empfehlenswert:
Klasse-IA-Antiarrhythmika (z. B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid)
Klasse-III-Antiarrhythmika (z. B. Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid)
Einige Antipsychotika (z. B. Thioridazin, Chlorpromazin, Levomepromazin, Trifluoperazin,
Cyamemazin, Sulpirid, Sultoprid, Amisulprid, Tiaprid, Pimozid, Haloperidol, Droperidol)
Sonstige (z. B. Bepridil, Cisaprid, Diphemanil, Erythromycin i.v., Halofantrin, Ketanserin,
Mizolastin, Pentamidin, Sparfloxacin, Terfenadin, Vincamin i.v.)
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Lithium mit ACE-Hemmern (ACE = Angiotensin Converting
Enzym) oder mit Hydrochlorothiazid wurde über reversible Erhöhungen der
Serumlithiumkonzentration und der Lithiumtoxizität berichtet. Eine ähnliche Wirkung wurde auch mit
AIIRAs beobachtet. Die Anwendung von Candesartan und Hydrochlorothiazid mit Lithium wird nicht
empfohlen. Muss eine solche Kombination verabreicht werden, wird die sorgfältige Überwachung der
Lithiumkonzentration im Serum empfohlen.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von AIIRAs mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR)
(einschließlich selektiver COX-2-Hemmer, Acetylsalicylsäure [> 3 g/Tag] und nichtselektiver NSAR),
kann es zur Abschwächung der antihypertensiven Wirkung kommen.
Wie bei den ACE-Hemmern kann die gleichzeitige Anwendung von AIIRAs und NSAR zu einem
erhöhten Risiko einer Verschlechterung der Nierenfunktion einschließlich eines möglichen akuten
Nierenversagens und zu einem Anstieg der Serumkaliumwerte führen, insbesondere bei Patienten mit
bestehender schlechter Nierenfunktion. Bei kombinierter Verabreichung ist Vorsicht geboten,
insbesondere bei älteren Patienten. Die Patienten sollten ausreichend hydriert sein; zudem sollte die
Überwachung der Nierenfunktion zu Beginn einer Begleitmedikation und danach in regelmäßigen
Abständen erwogen werden.
Die diuretische, natriuretische und blutdrucksenkende Wirkung von Hydrochlorothiazid wird durch
NSAR abgeschwächt.
Daten aus klinischen Studien haben gezeigt, dass eine duale Blockade des Renin-Angiotensin-
Aldosteron-Systems (RAAS) durch gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-
Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren im Vergleich zur Anwendung einer einzelnen Substanz, die auf
das RAAS wirkt, mit einer höheren Rate an unerwünschten Ereignissen wie Hypotonie,
Hyperkaliämie und einer Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens)
einher geht (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.1).
Die Resorption von Hydrochlorothiazid wird durch Colestipol oder Colestyramin verringert.
Die Wirkung von nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien (z. B. Tubocurarin) kann durch
Hydrochlorothiazid verstärkt werden.
Thiaziddiuretika können die Calciumkonzentrationen im Serum aufgrund einer verringerten
Ausscheidung erhöhen. Wenn Calcium- oder Vitamin-D-Präparate verschrieben werden müssen,
sollten die Calciumkonzentrationen im Serum überwacht und die Dosierung entsprechend angepasst
werden.
Die blutzuckersteigernde Wirkung von Betablockern und Diazoxid kann durch Thiazide unter
Umständen verstärkt werden.
Anticholinerge Substanzen (z. B. Atropin, Biperiden) können die Bioverfügbarkeit von
Thiaziddiuretika durch eine verringerte gastrointestinale Motilität und Magenentleerungsrate erhöhen.
Thiazide können das Risiko von durch Amantadin verursachten Nebenwirkungen erhöhen.
Thiazide können die renale Ausscheidung zytotoxischer Arzneimitteln (z. B. Cyclophosphamid,
Methotrexat) verringern und somit ihre myelosuppressive Wirkung erhöhen.
Eine posturale Hypotonie kann durch die gleichzeitige Aufnahme von Alkohol, Barbituraten oder
Anästhetika verstärkt werden.
Die Behandlung mit einem Thiaziddiuretikum kann die Glukosetoleranz beeinflussen. Möglicherweise
ist bei Antidiabetika, einschließlich Insulin, eine Dosisanpassung erforderlich. Bei der Anwendung
von Metformin ist aufgrund des Risikos einer Laktatazidose, die im Zusammenhang mit einer durch
Hydrochlorothiazid verursachten Nierenfunktionsstörung entstehen kann, Vorsicht geboten.
Hydrochlorothiazid kann die arterielle Reaktion auf blutdrucksteigernde Amine (z. B. Adrenalin)
verringern, jedoch nicht so, dass eine blutdrucksteigernde Wirkung ausgeschlossen ist.
Hydrochlorothiazid kann das Risiko einer akuten Niereninsuffizienz erhöhen, insbesondere bei hohen
Dosen jodhaltiger Kontrastmittel.
Eine gleichzeitige Behandlung mit Ciclosporin kann das Risiko einer Hyperurikämie und gichtartiger
Komplikationen erhöhen.
Eine gleichzeitige Behandlung mit Baclofen, Amifostin, trizyklischen Antidepressiva oder
Neuroleptika könnte zu einer Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung führen und eine
Hypotonie auslösen.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten (AIIRAs)
Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen Risikos nach
Anwendung von ACE-Hemmern während des ersten Schwangerschaftstrimesters vor; ein geringfügig
erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Auch wenn keine kontrollierten
epidemiologischen Daten zum Risiko von Angiotensin-II-Rezeptor-Hemmern (AIIRAs) vorliegen, so
bestehen möglicherweise für diese Arzneimittelklasse vergleichbare Risiken. Sofern ein Fortsetzen der
AIIRA-Therapie nicht als notwendig erachtet wird, sollten Patientinnen, die planen, schwanger zu
werden, auf eine alternative blutdrucksenkende Therapie mit geeignetem Sicherheitsprofil für die
Anwendung in der Schwangerschaft umgestellt werden. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die
Behandlung mit AIIRAs unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu
beginnen.
Es ist bekannt, dass eine Therapie mit AIIRAs während des zweiten und dritten
Schwangerschaftstrimesters fetotoxische Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion,
verzögerte Schädelossifikation) und neonatal toxische Effekte (Nierenversagen, Hypotonie,
Hyperkaliämie) hat (siehe Abschnitt 5.3).
Im Falle einer Exposition mit AIIRAs ab dem zweiten Schwangerschaftstrimester werden
Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen.
Säuglinge, deren Mütter AIIRAs eingenommen haben, sollten häufig wiederholt auf Hypotonie
untersucht werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Hydrochlorothiazid
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Hydrochlorothiazid in der
Schwangerschaft vor, insbesondere während des ersten Trimesters. Ergebnisse aus Tierstudien sind
unzureichend.
Hydrochlorothiazid ist plazentagängig. Aufgrund des pharmakologischen Wirkmechanismus von
Hydrochlorothiazid kann es bei Anwendung während des zweiten und dritten Trimesters zu einer
Störung der feto-plazentaren Perfusion und zu fetalen und neonatalen Auswirkungen wie Ikterus,
Störung des Elektrolythaushalts und Thrombozytopenien kommen.
Aufgrund des Risikos eines verringerten Plasmavolumens und einer plazentaren Hypoperfusion, ohne
den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen, sollte Hydrochlorothiazid bei
Schwangerschaftsödemen, Schwangerschaftshypertonie oder einer Präeklampsie nicht zur
Anwendung kommen.
Bei essentieller Hypertonie schwangerer Frauen sollte Hydrochlorohiazid nur in den seltenen Fällen,
in denen keine andere Behandlung möglich ist, angewandt werden.
Stillzeit:
Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten (AIIRAs)
Da keine Erkenntnisse zur Anwendung von Candesartan/HCT Actavis in der Stillzeit vorliegen, wird
Candesartan/HCT Actavis nicht empfohlen; eine alternative antihypertensive Therapie mit einem
besser geeigneten Sicherheitsprofil bei Anwendung in der Stillzeit ist vorzuziehen, insbesondere,
wenn Neugeborene oder Frühgeborene gestillt werden.
Hydrochlorothiazid
Hydrochlorothiazid wird in geringen Mengen in die Muttermilch über. Thiazid-Diuretika, angewandt
in hohen Dosen zur intensiven Diurese, können die Laktation hemmen. Die Anwendung von
Candesartan/HCT Actavis während der Stillzeit wird nicht empfohlen. Wenn Candesartan/HCT
Actavis während der Stillzeit angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig wie möglich sein.
Die Anwendung von AIIRAs wird im ersten Schwangerschaftstrimester nicht
empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Die Anwendung von AIIRAs im zweiten und dritten
Schwangerschaftstrimester ist kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen durchgeführt. Beim Führen von Kraftfahrzeugen oder beim Bedienen von
Maschinen sollte berücksichtigt werden, dass während der Behandlung mit Candesartan/HCT Actavis
gelegentlich Benommenheit oder Müdigkeit auftreten können.
4.8
Nebenwirkungen
In kontrollierten klinischen Studien mit Candesartancilexetil/Hydrochlorothiazid waren
Nebenwirkungen leicht und vorübergehender Natur. Behandlungsabbrüche aufgrund von
Nebenwirkungen waren mit Candesartancilexetil/Hydrochlorothiazid (2,3 - 3,3 %) und Placebo
(2,7 - 4,3 %) ähnlich.
In klinischen Studien mit Candesartancilexetil/Hydrochlorothiazid wurden nur solche
Nebenwirkungen berichtet, die bereits zuvor mit Candesartancilexetil und/oder Hydrochlorothiazid
beobachtet worden waren.
In der nachfolgenden Tabelle sind die in klinischen Studien und in der Anwendungsbeobachtung
gemeldeten Nebenwirkungen mit Candesartancilexetil aufgelistet. In einer gepoolten Analyse
klinischer Studiendaten von Hochdruckpatienten wurden Nebenwirkungen von
Candesartancilexetil durch das Merkmal definiert, dass die Inzidenz von Nebenwirkungen mit
Candesartancilexetil mindestens 1 % höher lag als die Inzidenz mit Placebo.
Die in Abschnitt 4.8 verwendeten Häufigkeiten sind:
Sehr häufig:
1/10
Häufig:
1/100 bis < 1/10
Gelegentlich:
1/1.000 bis < 1/100
Selten:
1/10.000 bis < 1/1.000
Sehr selten:
< 1/10.000
Nicht bekannt:
Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
In der nachfolgenden Tabelle sind Nebenwirkungen der Monotherapie mit Hydrochlorothiazid –
üblicherweise in Dosen von 25 mg oder mehr – aufgelistet.
Systemorganklasse
Häufigkeit
Nebenwirkung
Infektionen und parasitäre
Erkrankungen
Häufig
Atemwegsinfektion
Erkrankungen des Blutes und
des Lymphsystems
Sehr selten
Leukopenie, Neutropenie und Agranulozytose
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Sehr selten
Hyperkaliämie, Hyponatriämie
Erkrankungen des
Nervensystems
Häufig
Benommenheit/Schwindel, Kopfschmerz
Erkrankungen der Atemwege,
des Brustraums und
Mediastinums
Sehr selten
Husten
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Sehr selten
Nicht bekannt
Übelkeit
Diarrhö
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten
Erhöhte Leberenzymwerte, Störungen der
Leberfunktion oder Hepatitis
Erkrankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes
Sehr selten
Angioödem, Hautausschlag, Urtikaria,
Pruritus
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Sehr selten
Rückenschmerzen, Arthralgie, Myalgie
Erkrankungen der Nieren und
Harnwege
Sehr selten
Niereninsuffizienz, einschließlich
Nierenversagen bei empfindlichen Patienten
(siehe Abschnitt 4.4)