Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
25-11-2020
25-11-2020
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Candesartan Actavis 4 mg Tabletten
Wirkstoff: Candesartancilexetil
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Candesartan Actavis und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Candesartan Actavis beachten?
Wie ist Candesartan Actavis einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Candesartan Actavis aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was ist Candesartan Actavis und wofür wird es angewendet?
Der Name Ihres Arzneimittels ist Candesartan Actavis. Der Wirkstoff ist Candesartancilexetil. Es
gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten genannt werden.
Es wirkt, indem es Ihre Blutgefäße entspannt und erweitert. Dies hilft, Ihren Blutdruck zu senken. Es
macht es auch einfacher für Ihr Herz, das Blut in alle Bereiche Ihres Körpers zu pumpen.
Dieses Arzneimittel wird angewendet zur Behandlung von:
hohem Bluthochdruck (Hypertonie) bei erwachsenen Patienten und bei Kindern und
Jugendlichen im Alter von 6 bis unter 18 Jahren.
erwachsenen Patienten mit Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) und verringerter
Herzmuskelfunktion, wenn Arzneimittel aus der Gruppe der Angiotensin-Converting-Enzym-
Hemmer (ACE-Hemmer) nicht angewendet werden können. Bei Patienten, die trotz ACE-
Hemmer-Behandlung weiterhin Beschwerden haben und kein Arzneimittel aus der Gruppe der
Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten (MRA) erhalten können, kann Candesartan Actavis
zusätzlich zu dem ACE-Hemmer angewendet werden. (ACE-Hemmer und MRA sind
Arzneimittel zur Behandlung von Herzleistungsschwäche.)
Was sollten Sie vor der Einnahme von Candesartan Actavis beachten?
Candesartan Actavis darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Candesartancilexetil oder einen der in Abschnitt 6. genannten
sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
während der letzten 6 Monate einer Schwangerschaft (Es wird empfohlen, Candesartan Actavis
auch in der frühen Phase der Schwangerschaft nicht anzuwenden, siehe Abschnitt
Schwangerschaft und Stillzeit).
wenn Sie eine schwere Lebererkrankung oder Gallestauung haben (ein Problem des Abflusses
der Galle aus der Gallenblase).
von Kindern im Alter unter 1 Jahr.
wenn Sie Diabetes mellitus oder eine eingeschränkte Nierenfunktion haben und mit einem
blutdrucksenkenden Arzneimittel, das Aliskiren enthält, behandelt werden.
Falls Sie sich nicht sicher sind, ob eine der Angaben auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder
Apotheker, bevor Sie Candesartan Actavis einnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Candesartan Actavis einnehmen.
wenn Sie Herz-, Leber- oder Nierenprobleme haben oder Dialyse-Patient sind.
wenn Sie kürzlich eine Nierentransplantation hatten.
wenn Sie erbrechen müssen, kürzlich heftig erbrochen haben oder Durchfall haben.
wenn Sie eine Erkrankung der Nebenniere haben, die Conn-Syndrom genannt wird (auch
primärer Hyperaldosteronismus genannt).
wenn Sie niedrigen Blutdruck haben.
wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel zur Behandlung von hohem Blutdruck einnehmen:
einen ACE-Hemmer (z. B. Enalapril, Lisinopril, Ramipril), insbesondere wenn Sie
Nierenprobleme aufgrund von Diabetes mellitus haben.
Aliskiren.
wenn Sie schon einmal einen Schlaganfall hatten.
wenn Sie einen ACE-Hemmer zusammen mit einem Arzneimittel aus der Gruppe der so
genannten Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten (MRA) einnehmen. Diese Arzneimittel
werden bei der Behandlung von Herzleistungsschwäche angewendet (siehe „Einnahme von
Candesartan Actavis zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein (oder schwanger werden
könnten). Die Einnahme von Candesartan Actavis in der frühen Phase der Schwangerschaft
wird nicht empfohlen, und Candesartan Actavis darf nicht mehr nach dem dritten
Schwangerschaftsmonat eingenommen werden, da die Einnahme von Candesartan Actavis in
diesem Stadium zu schweren Schädigungen Ihres ungeborenen Kindes führen kann (siehe
Abschnitt Schwangerschaft).
Ihr Arzt wird gegebenenfalls Ihre Nierenfunktion, Ihren Blutdruck und die Elektrolytwerte (z. B.
Kalium) in Ihrem Blut in regelmäßigen Abständen überprüfen.
Siehe auch Abschnitt „Candesartan Actavis darf nicht eingenommen werden“.
Wenn einer der oben angegebenen Umstände auf Sie zutrifft, möchte Ihr Arzt Sie eventuell häufiger
sehen und einige Untersuchungen vornehmen.
Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist, informieren Sie Ihren Arzt oder Zahnarzt darüber, dass Sie
Candesartan Actavis einnehmen. Der Grund dafür ist, dass Candesartan Actavis in Kombination mit
einigen Narkosemitteln einen starken Blutdruckabfall verursachen könnte.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Candesartan wurde in Studien an Kindern untersucht. Ihr Arzt kann Ihnen dazu
Näheres sagen. Candesartan Actavis darf nicht an Kinder im Alter unter 1 Jahr verabreicht werden, da
es die Entwicklung der Nieren beeinträchtigen kann.
Einnahme von Candesartan Actavis zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden,
kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere
Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Candesartan Actavis kann die Wirkung einiger anderer Arzneimittel beeinflussen, und einige
Arzneimittel können einen Einfluss auf Candesartan Actavis haben. Wenn Sie bestimmte Arzneimittel
einnehmen, wird Ihr Arzt eventuell von Zeit zu Zeit Blutuntersuchungen durchführen müssen.
Informieren Sie Ihren Arzt insbesondere, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
Andere Arzneimittel, die helfen, Ihren Blutdruck zu senken, einschließlich Betablocker,
Diazoxid und ACE-Hemmer wie Enalapril, Captopril, Lisinopril oder Ramipril.
Nichtsteroidale entzündungshemmende Arzneimittel (NSARs) wie Ibuprofen, Naproxen,
Diclofenac, Celecoxib oder Etoricoxib (Arzneimittel zur Linderung von Schmerz und
Entzündung).
Acetylsalicylsäure (wenn Sie mehr als 3 g pro Tag einnehmen) (Arzneimittel zur Linderung von
Schmerz und Entzündung)
Kaliumpräparate oder kaliumhaltige Salzersatzmittel (Arzneimittel, die die Menge an Kalium in
Ihrem Blut erhöhen).
Heparin (ein Arzneimittel zur Blutverdünnung).
Cotrimoxazol (ein Antibiotikum) auch bekannt als Trimethoprim/Sulfamethoxazol.
Entwässerungstabletten (Diuretika).
Lithium (ein Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen).
Ihr Arzt muss unter Umständen Ihre Dosierung anpassen und/oder sonstige Vorsichtsmaßnahmen
treffen:
wenn Sie einen ACE-Hemmer oder Aliskiren einnehmen (siehe auch Abschnitte „Candesartan
Actavis darf nicht eingenommen werden" und „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
wenn Sie eine Behandlung mit einem ACE-Hemmer zusammen mit bestimmten anderen
Arzneimitteln zur Behandlung von Herzleistungsschwäche erhalten, die Mineralokortikoid-
Rezeptor-Antagonisten (MRA) genannt werden (z. B. Spironolacton, Eplerenon).
Einnahme von Candesartan Actavis zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Sie können Candesartan Actavis mit oder ohne Nahrung einnehmen.
Wenn Ihnen Candesartan Actavis verschrieben wird, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Alkohol
trinken. Alkohol kann bei Ihnen ein Gefühl der Ohnmacht oder Schwindel hervorrufen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Schwangerschaft
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein (oder schwanger werden könnten).
In der Regel wird Ihr Arzt Ihnen empfehlen, Candesartan Actavis vor einer Schwangerschaft bzw.
sobald Sie wissen, dass Sie schwanger sind, abzusetzen, und er wird Ihnen ein anderes Arzneimittel
empfehlen. Die Anwendung von Candesartan Actavis in der frühen Schwangerschaft wird nicht
empfohlen und Candesartan Actavis darf nicht mehr nach dem dritten Schwangerschaftsmonat
eingenommen werden, da die Einnahme von Candesartan Actavis in diesem Stadium zu schweren
Schädigungen Ihres ungeborenen Kindes führen kann.
Stillzeit
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie stillen oder mit dem Stillen beginnen wollen. Candesartan
Actavis wird nicht zur Anwendung bei stillenden Müttern empfohlen und Ihr Arzt kann eine andere
Behandlung für Sie wählen, wenn Sie stillen wollen, vor allem, solange Ihr Kind im
Neugeborenenalter ist oder wenn es eine Frühgeburt war.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Einige Personen können sich während der Einnahme von Candesartan Actavis müde oder schwindelig
fühlen. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, führen Sie kein Fahrzeug bzw. bedienen Sie keine Werkzeuge
oder Maschinen.
Candesartan Actavis enthält Lactose
Wenn Ihnen von Ihrem Arzt mitgeteilt wurde, dass Sie eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten
Zuckern haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Candesartan Actavis enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu
„natriumfrei“.
Wie ist Candesartan Actavis einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Es ist wichtig,
Candesartan Actavis jeden Tag einzunehmen.
Sie können Candesartan Actavis mit oder ohne Nahrung einnehmen.
Schlucken Sie die Tablette mit einem Schluck Wasser.
Versuchen Sie die Tablette jeden Tag zur gleichen Zeit einzunehmen. Dies wird Ihnen helfen, sich
daran zu erinnern, sie zu nehmen.
Bluthochdruck:
Die empfohlene Dosis von Candesartan Actavis ist 8 mg einmal täglich. Je nach Ansprechen
des Blutdrucks kann Ihr Arzt diese Dosis auf 16 mg einmal täglich und weiter auf bis zu 32 mg
einmal täglich erhöhen.
Bei einigen Patienten, wie z. B. solchen mit Leber- oder Nierenproblemen oder jenen, die vor
Kurzem Körperflüssigkeiten verloren haben, z. B. durch Erbrechen, Durchfall oder aufgrund der
Anwendung von Entwässerungstabletten, kann der Arzt eine niedrigere Anfangsdosis
verschreiben.
Einige Patienten mit schwarzer Hautfarbe können, bei alleiniger Behandlung mit dieser Art von
Arzneimitteln, ein vermindertes Ansprechen des Blutdrucks haben, und diese Patienten
benötigen eventuell eine höhere Dosis.
Herzschwäche:
Die empfohlene Anfangsdosis von Candesartan Actavis beträgt 4 mg einmal täglich. Ihr Arzt
kann Ihre Dosis durch Verdopplung der Dosis in Intervallen von mindestens 2 Wochen bis auf
32 mg einmal täglich steigern. Candesartan Actavis kann zusammen mit anderen Arzneimitteln
zur Behandlung von Herzschwäche eingenommen werden und Ihr Arzt wird entscheiden,
welche Behandlung am besten für Sie geeignet ist.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen mit Bluthochdruck
Kinder im Alter von 6 bis unter 18 Jahren:
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 4 mg einmal täglich.
Patienten mit einem Körpergewicht unter 50 kg: Wenn der Blutdruck nicht ausreichend gesenkt wird,
kann der Arzt die Dosis bis auf maximal 8 mg einmal täglich erhöhen.
Patienten mit einem Körpergewicht ab 50 kg: Wenn der Blutdruck nicht ausreichend gesenkt wird,
kann der Arzt die Dosis auf 8 mg oder 16 mg einmal täglich erhöhen.
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
Wenn Sie eine größere Menge von Candesartan Actavis eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine größere Menge von Candesartan Actavis eingenommen haben, als Ihnen von Ihrem
Arzt verschrieben wurde, wenden Sie sich bitte umgehend an einen Arzt oder Apotheker, um Rat zu
erhalten.
Wenn Sie die Anwendung von Candesartan Actavis vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, um eine vergessene Tabletteneinnahme nachzuholen.
Nehmen Sie die nächste Dosis einfach wie üblich ein.
Wenn Sie die Einnahme von Candesartan Actavis abbrechen
Wenn Sie die Einnahme von Candesartan Actavis abbrechen, kann Ihr Blutdruck erneut ansteigen.
Brechen Sie daher die Einnahme von Candesartan Actavis nicht ab, ohne zuerst mit Ihrem Arzt zu
sprechen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen. Wichtig ist, dass Sie sich dieser möglichen Nebenwirkungen bewusst sind.
Nehmen Sie Candesartan Actavis nicht weiter ein und suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe auf,
wenn Sie eine der folgenden allergischen Reaktionen haben:
Schwierigkeiten beim Atmen mit oder ohne Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder
Rachen
Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Rachen, die möglicherweise Schwierigkeiten
beim Schlucken verursachen kann
Starker Juckreiz der Haut (mit pustelähnlichen Schwellungen)
Candesartan Actavis kann zu einer Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen führen. Ihre
Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen kann verringert sein und Sie bemerken möglicherweise
Müdigkeit, eine Infektion oder Fieber. Falls dies auftritt, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Möglicherweise wird Ihr Arzt gelegentlich Blutuntersuchungen durchführen, um zu überprüfen, ob
Candesartan Actavis bislang einen Einfluss auf Ihr Blut hatte (Agranulozytose).
Andere mögliche Nebenwirkungen beinhalten:
Häufig (kann bei bis zu 1 von 10 Behandelten auftreten)
Schwindel/Drehgefühl
Kopfschmerzen
Atemwegsinfektion
Niedriger Blutdruck. Dieser kann bei Ihnen ein Gefühl von Ohnmacht oder Schwindel
hervorrufen.
Veränderungen bei Blutuntersuchungsergebnissen:
Eine erhöhte Menge an Kalium in Ihrem Blut, besonders wenn Sie bereits Nierenprobleme
oder eine Herzleistungsschwäche haben. In schweren Fällen bemerken Sie möglicherweise
Müdigkeit, Schwäche, unregelmäßigen Herzschlag oder Kribbeln („Ameisenlaufen“).
Beeinflussung Ihrer Nierenfunktion, besonders wenn Sie bereits Nierenprobleme oder eine
Herzleistungsschwäche haben. In sehr seltenen Fällen kann Nierenversagen auftreten.
Sehr selten (kann bei bis zu 1 von 10.000 Behandelten auftreten)
Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Rachen
Eine Abnahme Ihrer roten oder weißen Blutkörperchen. Möglicherweise bemerken Sie
Müdigkeit, eine Infektion oder Fieber.
Hautausschlag, beuliger Ausschlag (Nesselsucht)
Juckreiz
Rückenschmerzen, Schmerzen in Gelenken und Muskeln
Veränderungen Ihrer Leberfunktion, einschließlich Leberentzündung (Hepatitis). Sie bemerken
möglicherweise Müdigkeit, eine Gelbfärbung Ihrer Haut und des Weißen im Auge sowie
grippeähnliche Beschwerden.
Übelkeit
Veränderungen bei Blutuntersuchungsergebnissen:
Eine erniedrigte Menge an Natrium in Ihrem Blut. In schweren Fällen bemerken Sie
möglicherweise Schwäche, Energiemangel oder Muskelkrämpfe.
Husten
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Durchfall
Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kindern
Bei Kindern, die gegen Bluthochdruck behandelt werden, treten vergleichbare Nebenwirkungen wie
bei Erwachsenen auf, jedoch mit verstärkter Häufigkeit. Halsschmerzen sind eine sehr häufige
Nebenwirkung bei Kindern und laufende Nase, Fieber und beschleunigter Herzschlag kommen bei
Kindern häufig vor, wurden jedoch bei Erwachsenen nicht beobachtet.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Wie ist Candesartan Actavis aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach „Verw. bis:“
angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag
des angegebenen Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Candesartan Actavis enthält
Der Wirkstoff ist Candesartancilexetil. Eine Tablette enthält 4 mg Candesartancilexetil.
Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Hydroxypropylcellulose,
Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat und Triethylcitrat.
Wie Candesartan Actavis aussieht und Inhalt der Packung
Candesartan Actavis sind weiße, beidseitig gewölbte Tabletten, 8 x 3 mm groß, mit einer Bruchkerbe
auf einer Seite und der Prägung C4 auf derselben Seite.
PVC-PVDC/Aluminium-Blisterpackungen.
Packungsgrößen:
7, 14, 28, 30, 56, 70, 90, 98, 100 Tabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:
Actavis Group PTC ehf.
Reykjavikurvegur 76 – 78
220 Hafnarfjördur
Island
Hersteller:
Siegfried Malta Ltd.
HHF070 Hal Far Industrial Estate
BBG 3000 Hal Far
Malta
Actavis Group PTC ehf.
Reykjavikurvegur 76 – 78
220 Hafnarfjördur
Island
Zulassungsnummer: 1-30577
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR)
unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Dänemark:
Candesartancilexetil Actavis
Estland:
Candesartan Actavis
Finnland:
Candesartan Actavis 4 mg tabletti
Island:
Candpress
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2020.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Candesartan Actavis 4 mg Tabletten
Candesartan Actavis 8 mg Tabletten
Candesartan Actavis 16 mg Tabletten
Candesartan Actavis 32 mg Tabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Tablette enthält 4 mg Candesartancilexetil.
Jede Tablette enthält 8 mg Candesartancilexetil.
Jede Tablette enthält 16 mg Candesartancilexetil.
Jede Tablette enthält 32 mg Candesartancilexetil.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung
Jede Tablette enthält 133,80 mg Lactose-Monohydrat.
Jede Tablette enthält 129,80 mg Lactose-Monohydrat.
Jede Tablette enthält 121,80 mg Lactose-Monohydrat.
Jede Tablette enthält 243,60 mg Lactose-Monohydrat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Tablette.
Candesartan Actavis 4 mg Tabletten sind weiße, bikonvexe Tabletten, 8 x3 mm groß, mit einer
Bruchkerbe auf einer Seite und Prägung C4 auf derselben Seite.
Candesartan Actavis 8 mg Tabletten sind weiße, bikonvexe Tabletten, 8 x3 mm groß, mit einer
Bruchkerbe auf einer Seite und Prägung C8 auf derselben Seite.
Candesartan Actavis 16 mg Tabletten sind weiße, bikonvexe Tabletten, 8 x3 mm groß, mit einer
Bruchkerbe auf einer Seite und Prägung C16 auf derselben Seite.
Candesartan Actavis 32 mg Tabletten sind weiße, bikonvexe Tabletten, 10.5 x3.6 mm groß, mit einer
Bruchkerbe auf einer Seite und Prägung C32 auf derselben Seite.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Candesartan Actavis ist angezeigt zur:
Behandlung der primären Hypertonie bei Erwachsenen.
Behandlung der Hypertonie bei Kindern und Jugendlichem im Alter von 6 bis < 18 Jahren
Behandlung erwachsener Patienten mit Herzinsuffizienz und eingeschränkter linksventrikulärer
systolischer Funktion (linksventrikuläre Ejektionsfraktion ≤ 40 %), wenn Angiotensin
Converting Enzym (ACE)-Hemmer nicht vertragen werden, oder als Add-on-Therapie zu ACE-
Hemmern bei Patienten, die trotz optimaler Therapie eine symptomatische Herzinsuffizienz
aufweisen, wenn Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten nicht vertragen werden (siehe
Abschnitte 4.2, 4.4, 4.5 und 5.1).
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung bei Hypertonie
Die empfohlene Anfangsdosis und die übliche Erhaltungsdosis von Candesartan Actavis sind 8 mg
einmal täglich. Der Großteil der antihypertensiven Wirkung wird innerhalb von 4 Wochen erlangt. Bei
einigen Patienten, deren Blutdruck nicht hinreichend kontrolliert ist, kann die Dosis auf 16 mg einmal
täglich und bis zu einem Maximum von 32 mg einmal täglich erhöht werden. Die Behandlung sollte
gemäß dem Anprechen des Blutdrucks angepasst werden.
Candesartan Actavis kann auch gemeinsam mit anderen Antihypertensiva verabreicht werden (siehe
Abschnitte 4.3, 4.4, 4.5 und 5.1). Bei zusätzlicher Gabe von Hydrochlorothiazid zu verschiedenen
Dosen von Candesartan Actavis hat sich eine additive antihypertensive Wirkung gezeigt.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist keine Anpassung der Anfangsdosis erforderlich.
Patienten mit intravaskulärem Volumenmangel
Für Patienten mit einem Hypotonierisiko, wie z. B. Patienten mit möglichem Volumenmangel, kann
eine Anfangsdosis von 4 mg in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.4).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Die Anfangsdosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, einschließlich Hämodialyse-
Patienten, ist 4 mg. Die Dosis sollte gemäß dem Ansprechen titriert werden. Bei Patienten mit sehr
schwerer Nierenfunktionsstörung oder mit Nierenfunktionsstörung im Endstadium (Cl
Kreatinin
< 15
ml/min) liegen begrenzte Erfahrungen vor (siehe Abschnitt 4.4).
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion wird eine Anfangsdosis von 4 mg
einmal täglich empfohlen. Die Dosis kann gemäß dem Ansprechen angepasst werden. Candesartan
Actavis ist bei Patienten mit schwer eingeschränkter Leberfunktion und/oder Cholestase
kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 5.2).
Patienten mit schwarzer Hautfarbe
Der antihypertensive Effekt von Candesartan ist bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe weniger
ausgeprägt als bei Patienten mit nichtschwarzer Hautfarbe. Infolgedessen kann zur Blutdruckkontrolle
bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe eine Auftitration von Candesartan Actavis und eine
Begleittherapie häufiger notwendig sein als bei Patienten mit nichtschwarzer Hautfarbe (siehe
Abschnitt 5.1).
Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis < 18 Jahre:
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 4 mg einmal täglich.
Patienten mit einem Körpergewicht < 50 kg: Bei Patienten, deren Blutdruck nicht ausreichend
kontrolliert ist, kann die Dosis auf bis zu 8 mg einmal täglich erhöht werden.
Patienten mit einem Körpergewicht ≥ 50 kg: Bei Patienten, deren Blutdruck nicht ausreichend
kontrolliert ist, kann die Dosis auf 8 mg einmal täglich und danach bei Bedarf auf bis zu 16 mg
einmal täglich erhöht werden (siehe Abschnitt 5.1).
Dosen über 32 mg wurden bei Kindern und Jugendlichen bisher nicht untersucht.
Die blutdrucksenkende Wirkung baut sich größtenteils in den ersten 4 Wochen auf.
Bei Kindern mit möglichem intravaskulärem Volumenmangel (z. B. mit Diuretika behandelte
Patienten, insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion) ist eine Behandlung mit Candesartan
unter engmaschiger ärztlicher Aufsicht einzuleiten; dabei ist eine niedrigere Anfangsdosis als die oben
genannte allgemein übliche Anfangsdosis in Betracht zu ziehen (siehe Abschnitt 4.4).
Bei Kindern mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 30 ml/min/1,73 m
wurde Candesartan bisher
nicht untersucht (siehe Abschnitt 4.4).
Kinder und Jugendliche mit schwarzer Hautfarbe
Bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe ist die blutdrucksenkende Wirkung von Candesartan weniger
ausgeprägt als bei Patienten mit anderer Hautfarbe (siehe Abschnitt 5.1).
Kinder unter 6 Jahre
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern im Alter von 1 bis < 6 Jahre ist bisher nicht
erwiesen. Die derzeit vorliegenden Daten werden in Abschnitt 5.1 beschrieben; eine
Dosierungsempfehlung kann jedoch nicht gegeben werden.
Die Anwendung von Candesartan bei Kindern im Alter unter 1 Jahr ist kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).
Dosierung bei Herzinsuffizienz
Die übliche empfohlene Anfangsdosis von Candesartan Actavis ist 4 mg einmal täglich. Die
Auftitration bis zur Zieldosis von 32 mg einmal täglich (Maximaldosis) oder bis zur verträglichen
Höchstdosis erfolgt durch Dosisverdopplung in Intervallen von mindestens 2 Wochen (siehe Abschnitt
4.4). Die Beurteilung von Patienten mit Herzinsuffizienz sollte immer eine Bewertung der
Nierenfunktion einschließlich Überwachung des Serumkreatinins und -kaliums einschließen.
Candesartan Actavis kann gemeinsam mit anderen Arzneimitteln gegen Herzinsuffizienz angewendet
werden, einschließlich ACE-Hemmern, Betablockern, Diuretika und Digitalis oder einer Kombination
dieser Arzneimittel. Candesartan Actavis kann bei Patienten, die trotz optimaler Herzinsuffizienz-
Standardtherapie
eine
symptomatische
Herzinsuffizienz
aufweisen,
gemeinsam
einem
ACE-
Hemmer angewendet werden, wenn eine Unverträglichkeit gegenüber Mineralokortikoid-Rezeptor-
Antagonisten besteht. Die Kombination aus einem ACE-Hemmer, einem kaliumsparenden Diuretikum
und Candesartan Actavis wird nicht empfohlen und sollte nur nach sorgfältiger Bewertung des
möglichen Nutzens und der möglichen Risiken in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitte 4.4, 4.8
und 5.1).
Besondere Patientengruppen
Bei älteren Patienten oder bei Patienten mit intravaskulärem Volumenmangel oder eingeschränkter
Nierenfunktion oder leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion ist keine Anpassung der
Anfangsdosis erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Candesartan für die Behandlung der Herzinsuffizienz bei
Kindern von der Geburt bis zum Alter von 18 Jahren ist nicht belegt. Es sind keine Daten verfügbar.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Candesartan Actavis sollte einmal täglich mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Die Bioverfügbarkeit von Candesartan wird durch Nahrung nicht beeinflusst.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Zweites und drittes Schwangerschaftstrimester (siehe Abschnitte 4.4 und 4.6).
Schwere Einschränkung der Leberfunktion und/oder Cholestase
Kinder unter 1 Jahr (siehe Abschnitt 5.3)
Die gleichzeitige Anwendung von Candesartan Actavis mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist
bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60
ml/min/1,73 m
) kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-
Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und eine Abnahme
der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens) erhöht. Eine duale Blockade des
RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-
Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).
Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur
unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von
Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer
Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Wie bei anderen das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System hemmenden Substanzen können bei
anfälligen Patienten, die mit Candesartan Actavis behandelt werden, Veränderungen der
Nierenfunktion erwartet werden.
Wenn Candesartan Actavis bei Bluthochdruck-Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
angewendet wird, wird eine regelmäßige Überwachung der Serumkalium- und -kreatininspiegel
empfohlen. Bei Patienten mit einer sehr schweren Nierenfunktionsstörung bzw. mit
Nierenfunktionsstörung im Endstadium (Cl
Kreatinin
< 15 ml/min) liegen begrenzte Erfahrungen vor. Bei
diesen Patienten sollte Candesartan Actavis vorsichtig und unter sorgfältiger Überwachung des
Blutdrucks titriert werden.
Die Beurteilung von Patienten mit Herzinsuffizienz sollte eine regelmäßige Bewertung der
Nierenfunktion einschließen, insbesondere bei Patienten, die 75 Jahre oder älter sind, und bei
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Während der Dosistitration von Candesartan Actavis
wird die Überwachung des Serumkreatinins und -kaliums empfohlen. In klinischen Studien zur
Herzinsuffizienz waren keine Patienten mit Serumkreatinin > 265 μmol/l (> 3 mg/dl) einbezogen
worden.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen einschließlich Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion
Es wurden keine Studien zu Candesartan Actavis bei Kindern mit einer glomerulären Filtrationsrate
unter 30 ml/min/1,73m
durchgeführt (siehe Abschnitt 4.2).
Gleichzeitige Behandlung mit einem ACE-Hemmer bei Herzinsuffizienz
Bei Anwendung von Candesartan Actavis in Kombination mit einem ACE-Hemmer kann sich das
Risiko
für
Nebenwirkungen,
insbesondere
Hypotonie,
Hyperkaliämie
Abnahme
Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens), erhöhen. Eine Dreifachkombination aus
einem
ACE-Hemmer,
einem
Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten
Candesartan
wird
ebenfalls nicht empfohlen. Diese Kombination sollte nur unter Aufsicht eines Spezialisten und unter
Durchführung
engmaschiger
Kontrollen
Nierenfunktion,
Elektrolytwerten
Blutdruck
angewendet werden.
ACE-Hemmer
Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten
sollten
Patienten
diabetischer
Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.
Hämodialyse
Während der Dialyse kann der Blutdruck infolge des reduzierten Plasmavolumens und der
Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems besonders empfindlich auf eine AT
Rezeptorblockade reagieren. Deshalb sollte Candesartan Actavis bei Hämodialyse-Patienten unter
sorgfältiger Überwachung des Blutdrucks vorsichtig titriert werden.
Nierenarterienstenose
Arzneimittel, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System beeinflussen, einschließlich Angiotensin-
II-Rezeptor-Antagonisten (AIIRAs), können bei Patienten mit bilateraler Nierenarterienstenose bzw.
Arterienstenose einer Einzelniere den Blutharnstoff und das Serumkreatinin erhöhen.
Nierentransplantation
Über die Anwendung von Candesartan Actavis bei Patienten, bei denen eine Nierentranplantation
vorgenommen wurde, liegen begrenzte klinische Erfahrungen vor.
Hypotonie
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann unter der Behandlung mit Candesartan Actavis eine
Hypotonie auftreten. Dies kann auch bei Hypertonie-Patienten mit intravaskulärem Volumenmangel
vorkommen, z. B. bei jenen, die hoch dosierte Diuretika erhalten. Bei Behandlungsbeginn ist Vorsicht
geboten, und es sollte versucht werden, den Volumenmangel zu beheben.
Bei Kindern mit einem möglichen intravaskulären Volumenmangel (z.B. Patienten, die mit Diuretika
behandelt werden, vor allem diejenigen mit eingeschränkter Nierenfunktion), soll die Behandlung mit
Candesartan Actavis unter enger medizinischer Überwachung begonnen werden und eine geringere
Anfangsdosis sollte in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.2).
Anästhesie und Chirurgie
Aufgrund der Blockade des Renin-Angiotensin-Systems kann bei Patienten, die mit Angiotensin-II-
Antagonisten behandelt werden, unter Narkose und bei chirurgischen Eingriffen eine Hypotonie
auftreten. Sehr selten kann die Hypotonie so stark sein, dass die intravenöse Gabe von Flüssigkeiten
und/oder Vasopressoren gerechtfertigt ist.
Aorten- und Mitralklappenstenose (obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie)
Wie bei anderen Vasodilatatoren ist besondere Vorsicht angezeigt bei Patienten, die an
hämodynamisch relevanter Aorten- oder Mitralklappenstenose oder obstruktiver hypertropher
Kardiomyopathie leiden.
Primärer Hyperaldosteronismus
Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus sprechen im Allgemeinen nicht auf blutdrucksenkende
Arzneimittel an, die über eine Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems wirken. Deshalb
wird die Anwendung von Candesartan Actavis bei dieser Patientengruppe nicht empfohlen.
Hyperkaliämie
Die gleichzeitige Anwendung von Candesartan Actavis mit kaliumsparenden Diuretika,
Kaliumpräparaten, kaliumhaltigen Salzersatzmitteln oder anderen Arzneimitteln, die die
Kaliumspiegel erhöhen können (z. B. Heparin, Cotrimoxazol, auch bekannt als
Trimethoprim/Sulfamethoxazol), kann zu einer Erhöhung des Serumkaliums bei hypertensiven
Patienten führen. Soweit erforderlich, sollte eine Kontrolle des Kaliums vorgenommen werden.
Bei Herzinsuffizienz-Patienten, die mit Candesartan Actavis behandelt werden, kann eine
Hyperkaliämie auftreten. Eine regelmäßige Überwachung des Serumkaliums wird empfohlen. Die
Kombination eines ACE-Hemmers, eines kaliumsparenden Diuretikums (z. B. Spironolacton) und
Candesartan Actavis wird nicht empfohlen und sollte nur nach sorgfältiger Beurteilung der möglichen
Nutzen und Risiken in Erwägung gezogen werden.
Allgemeines
Bei Patienten, deren Gefäßtonus und Nierenfunktion überwiegend von der Aktivität des Renin-
Angiotensin-Aldosteron-Systems abhängen (z. B. Patienten mit schwerer kongestiver Herzinsuffizienz
oder renaler Grunderkrankung, einschließlich Nierenarterienstenose), wurden akute Hypotonie,
Azotämie, Oligurie oder selten akutes Nierenversagen mit der Behandlung mit anderen Arzneimitteln,
die dieses System beeinflussen, in Verbindung gebracht. Die Möglichkeit ähnlicher Wirkungen kann
für AIIRAs nicht ausgeschlossen werden. Wie bei jedem blutdrucksenkenden Mittel könnte ein
übermäßiger Blutdruckabfall bei Patienten mit ischämischer Kardiomyopathie oder ischämischer
zerebrovaskulärer Erkrankung zu einem Myokardinfarkt oder Schlaganfall führen.
Die antihypertensive Wirkung von Candesartan kann durch andere Arzneimittel mit
blutdrucksenkenden Eigenschaften verstärkt werden, unabhängig davon, ob diese als
Antihypertensivum oder für andere Inikationen verschrieben wurden.
Sonstige Bestandteile
Lactose
Patienten mit der seltenen angeborenen Galactoseintoleranz, völligem Lactasemangel oder Glucose-
Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu
„natriumfrei“.
Schwangerschaft
Die Behandlung mit AIIRAs sollte nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei
Patientinnen mit Schwangerschaftswunsch sollte eine Umstellung auf eine alternative
blutdrucksenkende Behandlung mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere erfolgen, es sei
denn, eine Fortführung der Behandlung mit AIIRAs ist zwingend erforderlich. Wird eine
Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit AIIRAs unverzüglich zu beenden und, wenn
erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen(siehe Abschnitte 4.3 und 4.6).
Ab der Menarche ist bei Patientinnen ist regelmäßig die Möglichkeit einer Schwangerschaft zu prüfen.
Die Patientin ist entsprechend aufzuklären und/oder geeignete Maßnahmen sind zu ergreifen, um das
Risiko einer Wirkstoffexposition während der Schwangerschaft zu verhindern (siehe Abschnitte 4.3
und 4.6).
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Substanzen, die in klinischen Pharmakokinetikstudien untersucht wurden, umfassen
Hydrochlorothiazid, Warfarin, Digoxin, orale Kontrazeptiva (d. h. Ethinylestradiol/Levonorgestrel),
Glibenclamid, Nifedipin und Enalapril. Es wurden keine klinisch relevanten pharmakokinetischen
Wechselwirkungen mit diesen Arzneimitteln festgestellt.
Die gleichzeitige Anwendung von kaliumsparenden Diuretika, Kaliumpräparaten, kaliumhaltigen
Salzersatzmitteln oder anderen Arzneimitteln (z. B. Heparin, Cotrimoxazol, auch bekannt als
Trimethoprim/Sulfamethoxazol), können den Kaliumspiegel erhöhen. Eine Überwachung des Kaliums
sollte soweit erforderlich durchgeführt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lithium und ACE-Hemmern ist über reversible Anstiege der
Serumlithium-Konzentrationen und der Toxizität berichtet worden. Eine ähnliche Wirkung kann unter
AIIRAs auftreten. Die Anwendung von Candesartan mit Lithium wird nicht empfohlen. Wenn sich die
Kombination als notwendig erweist, wird eine sorgfältige Überwachung des Serumlithium-Spiegels
empfohlen.
Wenn AIIRAs gleichzeitig mit nichtsteroidalen entzündungshemmenden Arzneimitteln (NSARs) (d.
h. selektiven COX-2-Hemmern, Acetylsalicylsäure (> 3 g/Tag) und nichtselektiven NSARs)
verabreicht werden, kann es zu einer Abschwächung der antihypertensiven Wirkung kommen.
Wie bei ACE-Hemmern kann die gleichzeitige Gabe von AIIRAs und NSARs zu einem erhöhten
Risiko einer sich verschlechternden Nierenfunktion führen, einschließlich möglichem akuten
Nierenversagen, und zu einem Anstieg des Serumkaliums, besonders bei Patienten mit bereits
bestehender schlechter Nierenfunktion. Die Kombination sollte, besonders bei älteren Patienten, mit
Vorsicht verabreicht werden. Die Patienten sollten ausreichend hydriert sein, und eine Überwachung
der Nierenfunktion sollte nach Beginn der Begleittherapie und in regelmäßigen Abständen danach in
Betracht gezogen werden.
Daten aus klinischen Studien haben gezeigt, dass eine duale Blockade des Renin-Angiotensin-
Aldosteron-Systems (RAAS) durch gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-
Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren im Vergleich zur Anwendung einer einzelnen Substanz, die auf
das RAAS wirkt, mit einer höheren Rate an unerwünschten Ereignissen wie Hypotonie,
Hyperkaliämie und einer Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens)
einher geht (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.1).
Kinder und Jugendliche
Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Anwendung von AIIRAs wird im ersten Schwangerschaftstrimester nicht empfohlen (siehe
Abschnitt 4.4). Die Anwendung von AIIRAs im zweiten und dritten Schwangerschaftstrimester ist
kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen Risikos nach
Anwendung von AIIRAs während des ersten Schwangerschaftstrimesters vor; ein geringfügig
erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Auch wenn keine kontrollierten
epidemiologischen Daten zum Risiko von AIIRAs vorliegen, so bestehen möglicherweise für diese
Arzneimittelklasse vergleichbare Risiken. Sofern ein Fortsetzen der AIIRA-Therapie nicht als
notwendig erachtet wird, sollten Patientinnen, die planen, schwanger zu werden, auf eine alternative
antihypertensive Therapie mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere umgestellt werden. Wird
eine Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit AIIRAs unverzüglich zu beenden und, wenn
erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen.
Es ist bekannt, dass eine Therapie mit AIIRAs während des zweiten und dritten
Schwangerschaftstrimesters fetotoxische Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion,
verzögerte Schädelossifikation) und neonatal-toxische Effekte (Nierenversagen, Hypotonie,
Hyperkaliämie) hat (siehe Abschnitt 5.3). Im Falle einer Exposition mit AIIRAs ab dem zweiten
Schwangerschaftstrimester werden Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels
empfohlen.
Säuglinge, deren Mütter AIIRAs eingenommen haben, sollten häufig wiederholt auf Hypotonie
untersucht werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Stillzeit
Da keine Erkenntnisse zur Anwendung von Candesartan Actavis in der Stillzeit vorliegen, wird
Candesartan Actavis nicht empfohlen. Eine alternative antihypertensive Therapie mit einem besser
geeigneten Sicherheitsprofil in der Stillzeit ist vorzuziehen, insbesondere wenn Neugeborene oder
Frühgeborene gestillt werden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkung von Candesartan auf die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen, durchgeführt. Es sollte jedoch in Betracht gezogen werden,
dass gelegentlich Schwindel oder Müdigkeit während einer Behandlung mit Candesartan Actavis
auftreten können.
4.8
Nebenwirkungen
Behandlung der Hypertonie
In kontrollierten klinischen Studien waren die Nebenwirkungen leicht und vorübergehend. Die
Gesamtinzidenz der unerwünschten Ereignisse zeigte keinen Zusammenhang mit der Dosis oder dem
Lebensalter. Therapieabbrüche wegen unerwünschter Ereignisse waren unter Candesartancilexetil (3,1
%) und Placebo (3,2 %) ähnlich.
Bei einer zusammenfassenden Analyse von Daten aus klinischen Studien bei hypertensiven Patienten
wurden Nebenwirkungen unter Candesartancilexetil definiert auf Basis der Häufigkeit von
unerwünschten Ereignissen unter Candesartancilexetil, die mindestens 1 % höher war als die
Häufigkeit, die unter Placebo beobachtet wurde. Gemäß dieser Definition waren die am häufigsten
beobachteten Nebenwirkungen Schwindel/Drehschwindel, Kopfschmerzen und Atemwegsinfektionen.
Die nachstehende Tabelle zeigt Nebenwirkungen aus klinischen Studien und Erfahrungen nach
Markteinführung.
Die Häufigkeiten, welche in den Tabellen des gesamten Abschnitts 4.8 angegeben werden, sind: Sehr
häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000
bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren
Daten nicht abschätzbar).
Systemorganklasse
Häufigkeit
Nebenwirkung
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig
Atemwegsinfektion
Erkrankungen des Blutes und des
Lymphsystems
Sehr selten
Leukopenie, Neutropenie und
Agranulozytose
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten
Hyperkaliämie, Hyponatriämie
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig
Schwindel/Drehschwindel,
Kopfschmerzen
Erkrankungen der Atemwege, des
Brustraums und Mediastinums
Sehr selten
Husten
Sehr selten
Übelkeit
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Nicht
bekannt
Diarrhoe
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten
Erhöhte Leberenzymwerte,
Leberfunktionsstörungen oder Hepatitis
Erkrankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes
Sehr selten
Angioödem, Hautausschlag, Urtikaria,
Pruritus
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Sehr selten
Rückenschmerzen, Arthralgie, Myalgie
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten
Einschränkung der Nierenfunktion,
einschließlich Nierenversagen bei
anfälligen Patienten (siehe Abschnitt
4.4)
Laborwerte
Im Allgemeinen gab es keine klinisch wichtigen Auswirkungen von Candesartan Actavis auf die
Routine-Laborparameter. Wie bei anderen Renin-Angiotensin-Aldosteron-System-Inhibitoren zeigte
sich ein geringfügiges Absinken des Hämoglobins. Bei Patienten, die Candesartan Actavis erhalten ist
üblicherweise keine routinemäßige Überwachung der Laborwerte erforderlich. Bei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion wird jedoch eine regelmäßige Überwachung der Serumkalium- und
Serumkreatinin-Spiegel empfohlen.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit von Candesartancilexitil wurde bei 255 hypertensiven Kindern und Jugendlichen im
Alter von 6 bis < 18 Jahre im Rahmen einer vierwöchigen klinischen Studie zur Wirksamkeit und
einer einjährigen unverblindeten Studie untersucht (siehe Abschnitt 5.1).
In fast allen Organsystemklassen treten Nebenwirkungen bei Kindern im Häufigkeitsbereich
häufig/gelegentlich auf. Während die Art und Schwere der Nebenwirkungen denen bei Erwachsenen
(siehe Tabelle weiter oben) vergleichbar sind, ist die Häufigkeit aller Nebenwirkungen bei Kindern
und Jugendlichen erhöht. Dies betrifft insbesondere folgende Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Infektionen der oberen Atemwege treten „sehr häufig“
(d. h. ≥ 1/10) bei Kindern und „häufig“ (≥ 1/100 bis < 1/10) bei Erwachsenen auf.
Husten tritt „sehr häufig“ (≥ 1/10) bei Kindern und „sehr selten“ (< 1/10.000) bei Erwachsenen
auf.
Hautausschlag tritt „häufig” (≥ 1/100 bis < 1/10) bei Kindern und „sehr selten“ (< 1/10.000) bei
Erwachsenen auf.
Hyperkaliämie, Hyponatriämie und veränderte Leberfunktionswerte treten „gelegentlich“ (≥
1/1000 bis < 1/100) bei Kindern und „sehr selten“ (< 1/10.000) bei Erwachsenen auf.
Sinusarrhythmie, Nasopharyngitis und Fieber treten bei Kindern „häufig” (≥ 1/100 bis < 1/10)
auf und oropharyngeale Schmerzen sind „sehr häufig“ (≥ 1/10); keines dieser Symptome wurde
dagegen bei Erwachsenen beobachtet. Dies sind jedoch vorübergehende und häufige
Kinderkrankheiten.
Das allgemeine Sicherheitsprofil von Candesartancilexetil bei Kindern und Jugendlichen unterscheidet
sich nicht signifikant von dem bei Erwachsenen.
Behandlung der Herzinsuffizienz
Das Nebenwirkungsprofil von Candesartan Actavis bei herzinsuffizienten erwachsenen Patienten war
im Einklang mit der Pharmakologie des Wirkstoffs und dem Gesundheitszustand der Patienten. Im
CHARM-Studienprogramm, in dem Candesartancilexetil in Dosierungen von bis zu 32 mg (n = 3803)
mit Placebo (n = 3796) verglichen wurde, brachen 21,0 % der Candesartancilexetil-Gruppe und 16,1
% der Placebo-Gruppe die Behandlung aufgrund unerwünschter Ereignisse ab. Die am häufigsten
beobachteten Nebenwirkungen waren Hyperkaliämie, Hypotonie und Einschränkung der
Nierenfunktion. Diese Ereignisse traten häufiger bei Patienten über 70 Jahre, Diabetikern oder
Probanden, die andere Arzneimittel erhielten, die das Renin-Angiotension-Aldosteron-System
beeinflussen, insbesondere ACE-Hemmer und/oder Spironolactone, auf.
Die folgende Tabelle zeigt Nebenwirkungen aus klinischen Studien und Erfahrungen nach
Markteinführung.
Systemorganklasse
Häufigkeit
Nebenwirkung
Erkrankungen des Blutes und des
Lymphsystems
Sehr selten
Leukopenie, Neutropenie und Agranulozytose
Gelegentlich
Hyperkaliämie
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Sehr selten
Hyponatriämie
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten
Schwindel, Kopfschmerzen
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich
Hypotension
Erkrankungen der Atemwege, des
Brustraums und Mediastinums
Sehr selten
Husten
Sehr selten
Brechreiz/Übelkeit
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Nicht bekannt
Diarrhoe
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten
Erhöhte Leberenzymwerte,
Leberfunktionsstörungen oder Hepatitis
Erkrankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes
Sehr selten
Angioödem, Hautausschlag, Urtikaria, Pruritus
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-
und Knochenerkrankungen
Sehr selten
Rückenschmerzen, Arthralgie, Myalgie
Erkrankungen der Nieren und
Gelegentlich:
Einschränkung der Nierenfunktion, einschließlich
Harnwege
Nierenversagen bei anfälligen Patienten (siehe
Abschnitt 4.4)
Laborwerte
Hyperkaliämie und Einschränkung der Nierenfunktion sind bei Patienten, die mit Candesartan Actavis
im Anwendungsgebiet Herzinsuffizienz behandelt werden, häufig. Eine regelmäßige Überwachung
des Serumkreatinins und Serumkaliums wird empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über
das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
Österreich
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9
Überdosierung
Symptome
Aufgrund pharmakologischer Überlegungen ist es wahrscheinlich, dass eine Überdosierung sich
hauptsächlich als symptomatische Hypotonie und als Schwindel manifestiert. In Einzelfallberichten zu
Überdosierungen (von bis zu 672 mg Candesartancilexetil) verlief die Erholung der erwachsenen
Patienten ohne Zwischenfälle.
Maßnahmen
Falls eine symptomatische Hypotonie auftritt, sollte eine symptomatische Behandlung eingeleitet und
die Vitalzeichen überwacht werden. Der Patient sollte in Rückenlage mit hochgelagerten Beinen
gebracht werden. Falls dies nicht ausreicht, sollte durch Infusion, z. B. von physiologischer
Kochsalzlösung, das Plasmavolumen vergrößert werden. Falls die genannten Maßnahmen nicht
ausreichen, können Sympathomimetika verabreicht werden.
Candesartan lässt sich durch Hämodialyse nicht entfernen.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Angiotensin-II-Antagonisten, rein, ATC-Code: C09CA06
Wirkmechanismus
Angiotensin II ist das primäre vasoaktive Hormon des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und
spielt eine Rolle in der Pathophysiologie des Bluthochdrucks, der Herzinsuffizienz und anderer
kardiovaskulärer Erkrankungen. Es hat darüber hinaus Bedeutung in der Pathogenese der
Endorganhypertrophie und -schädigung. Die hauptsächlichen physiologischen Wirkungen von
Angiotensin II, wie z. B. Vasokonstriktion, Aldosteronstimulation, Regulation der Salz- und
Wasserhomöostase und Stimulation des Zellwachstums, werden über den Rezeptortyp 1 (AT
vermittelt.
Pharmakodynamische Wirkungen
Candesartancilexetil ist ein Prodrug, das für die orale Anwendung geeignet ist. Während der
Resorption aus dem Gastrointestinaltrakt wird es durch Esterhydrolyse rasch in die aktive Wirkform