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20-01-2021
20-01-2021
Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
Gebrauchsinformation: Information für <Patienten> <Anwender>
Bupropion-neuraxpharm 150 mg Tabletten mit veränderterWirkstofffreisetzung
Bupropion-neuraxpharm 300 mg Tabletten mit veränderterWirkstofffreisetzung
Wirkstoff: Bupropionhydrochlorid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
-Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleichtmöchten Sie diese später nochmals lesen.
-Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
-Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschenschaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerdenhaben wie Sie.
-Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sichan Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1.Was ist Bupropion-neuraxpharmund wofür wird es angewendet?
2.Was sollten Sie vor der Einnahme von Bupropion-neuraxpharmbeachten?
3.Wie ist Bupropion-neuraxpharmeinzunehmen?
4.WelcheNebenwirkungen sind möglich?
5.Wie ist Bupropion-neuraxpharmaufzubewahren?
6.Inhalt der Packungund weitere Informationen
1. Was ist Bupropion-neuraxpharm und wofür wird es angewendet?
Bupropion-neuraxpharmistein Arzneimittel, dasIhnen Ihr Arzt zur BehandlungIhrer depressiven
Erkrankung verschrieben hat. Es wird vermutet, dass es imGehirn mit den chemischen Substanzen
Noradrenalin und Dopamin in Wechselwirkung tritt.Diese Substanzen werdenmit der Entstehung
von Depressionen in Verbindung gebracht.
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2. Was sollten Sie vor der Einnahme vonBupropion-neuraxpharm beachten?
Bupropion-neuraxpharm darf nicht eingenommenwerden,
wenn Sie allergisch gegenBupropion oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen
Bestandteiledieses Arzneimittels sind.
wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, die Bupropion enthalten.
wenn bei Ihnen eine Epilepsie diagnostiziert wurde oder früher Krampfanfälleaufgetreten sind.
wenn Sie an einer Essstörung leiden oder inder Vergangenheit an einer Essstörung gelitten
haben (beispielsweise Bulimie oder Anorexia nervosa).
wenn Sie einen Gehirntumor haben.
wenn Sie normalerweise viel Alkohol trinken und Siegerade damitaufgehört haben,
beziehungsweise während der Einnahme von Bupropion-neuraxpharmaufhören wollen.
wenn Sie an einer schwerenLeberfunktionsstörung leiden.
wenn Sie vorkurzemBeruhigungsmittelabgesetzt haben oder wenn Sie diese während der
Einnahme von Bupropion-neuraxpharmabsetzen wollen.
wenn Sie andere Arzneimittel gegen Depressionen, die so genannten Monoaminoxidase-
Hemmer (MAO-Hemmer), einnehmenoder in denletzten 14 Tageneingenommen haben.
Wenn irgendeiner dieser Punkte auf Siezutrifft, sprechen Sie bittesofort mit IhremArzt, bevor Sie
Bupropion-neuraxpharmeinnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit IhremArzt oderApotheker, bevor Sie Bupropion-neuraxpharmeinnehmen.
Bevor Sie Bupropion-neuraxpharmeinnehmen,mussIhr Arzt Folgendes wissen:
ob Sie regelmäßig größere Mengen Alkohol trinken
ob Sie an Diabetes leiden, dermit Insulin oder Tabletten behandeltwird
ob Sie eine schwere Kopfverletzung hatten oderin derVergangenheit ein Schädel-Hirn-Trauma
hatten
Es wurde gezeigt, dass Bupropion bei ungefähr1 von 1.000 Patienten Krampfanfälle auslösen
kann. Das Risiko für dasAuftreten dieser Nebenwirkung ist bei Patienten, auf die einer der oben
aufgeführtenPunkte zutrifft, höher. WennbeiIhnen ein Krampfanfall während der Behandlung
auftritt, sollten Sie die Einnahme von Bupropion-neuraxpharmabbrechen. Nehmen Sie Bupropion-
neuraxpharmnicht weiter ein und suchenSie Ihren Arzt auf.
ob Sie an einer bipolaren (manisch-depressiven) Erkrankungleiden (extreme
Stimmungsschwankungen), da Bupropion eine Episode dieserErkrankung auslösen kann
ob Sie Leber- oder Nierenbeschwerden haben. In diesemFall kann das Risiko für das Auftreten
von Nebenwirkungen erhöht sein.
Wenn einer der oben genannten Punkteauf Sie zutrifft, sollten Siemit IhremArzt sprechen, bevor
Sie Bupropion-neuraxpharmeinnehmen. Er / Sie wirdbei Ihrer Behandlungmöglicherweisemit
besonderer Sorgfalt vorgehen wollen odereine andere Behandlung empfehlen.
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Suizidgedanken und VerschlechterungIhrer Depression
Wenn Sie depressiv sind,könnenSie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen
oder Suizid zubegehen. Solche Gedanken könnenbei der erstmaligen Anwendung von
Antidepressiva verstärkt sein, denn alle diese Arzneimittel brauchen einige Zeit bis sie wirken,
gewöhnlich etwa zwei Wochen, manchmal auch länger.
Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher,
wenn Sie bereits früher einmal Gedanken daranhatten, sich das Leben zu nehmen oder daran
gedacht haben, sich selbst zu verletzen.
wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien habenein erhöhtes
Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen imAlter bis 25 Jahre
gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einemAntidepressivum
behandelt wurden.
Gehen Sie zu IhremArzt oder suchen Sieunverzüglich ein Krankenhaus auf, wenn Sie zu
irgendeinemZeitpunkt Gedanken daranentwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu
nehmen.
Es kann hilfreich sein, wenn Sie einemFreund oderVerwandten erzählen, dassSie depressiv sind.
Bitten Sie diese Personen, diese Packungsbeilage zulesen. Fordern Sie sie auf Ihnen mitzuteilen,
wenn sie den Eindruckhaben, dass sich Ihre Depression verschlimmert oder wenn sie sich Sorgen
über Verhaltensänderungenbei Ihnen machen.
Kinder undJugendliche
Bupropion-neuraxpharmwird nicht zur Behandlungvon Kindern undJugendlichen unter 18Jahren
empfohlen.
Bei Kindern und Jugendlichen unter 18Jahren besteht bei der Behandlung mit Antidepressiva ein
erhöhtes Risiko für Suizidgedanken undSuizidverhalten.
Einnahme von Bupropion-neuraxpharmzusammenmit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wennSie andere Arzneimittel, pflanzliche Heilmittel
oder Vitaminpräparate einnehmen, kürzlich eingenommen habenoder beabsichtigen einzunehmen.
Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selber gekauft haben. Ihr Arzt wird möglicherweise die
Dosis von Bupropion-neuraxpharmändern odereine Änderung bezüglich dieser anderen
Arzneimittel vorschlagen.
Informieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie Bupropion-neuraxpharmeinnehmen, wenn Sie Arzneimittel
gegen Depressionen einnehmen oder in denletzten 14Tagen eingenommen haben, die
Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) genannt werden (siehe auch „Bupropion-
neuraxpharmdarf nicht eingenommen werden“ imAbschnitt 2).
Einige Arzneimittel tretenmit Bupropion-neuraxpharmin Wechselwirkung.Einige Arzneimittel
könnendieWahrscheinlichkeit für das Auftreten von Krampfanfällen erhöhen.Andere
Arzneimittel könnendas Risiko von weiteren Nebenwirkungenerhöhen. Einige Beispiele sind
nachfolgendaufgeführt, die Übersicht ist jedoch nichtvollständig.
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Die Wahrscheinlichkeit, dass Krampfanfälle auftreten,kann größersein,
wenn Sie andere Arzneimittel gegen Depressionen oder gegen anderepsychische Erkrankungen
einnehmen.
wenn Sie Theophyllin zurBehandlungvon Asthmaoder zur Behandlung einer
Lungenerkrankung einnehmen.
wenn Sie Tramadol, ein starkes Schmerzmittel, einnehmen.
wenn Sie Beruhigungsmittel eingenommen haben oder wenn Sie diese während der Einnahme
von Bupropion-neuraxpharmabsetzen wollen (siehe auch „Bupropion-neuraxpharmdarf nicht
eingenommen werden“ imAbschnitt 2).
wenn Sie Arzneimittel gegen Malaria einnehmen (wie Mefloquinoder Chloroquin).
wenn Sie Anregungsmittel(Stimulantien)oder andere Arzneimittel einnehmen, umIhr Gewicht
oder Ihren Appetit zu kontrollieren.
wenn Sie Steroide anwenden, entweder durch Einnahme oder als Injektion.
wenn Sie Antibiotika,die Chinolone genannt werden, einnehmen.
wenn Sie eine bestimmteArt von Antihistaminika einnehmen, die hauptsächlich zur
Behandlung vonAllergien eingesetztwerdenund Schläfrigkeit verursachen können.
wenn Sie Arzneimittel gegen Diabetes einnehmen.
Wenn einer dieser Punkte bei Ihnen zutrifft, sollten Sie sich unverzüglich mit IhremArzt in
Verbindung setzen, bevor Sie Bupropion-neuraxpharmeinnehmen. Ihr Arzt wird Nutzen und
Risiko der Einnahme von Bupropion-neuraxpharmgegeneinander abwägen.
Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens anderer Nebenwirkungen kann größer sein,
wenn Sie andere Arzneimittel gegen Depressionen (wieAmitriptylin,Fluoxetin,Paroxetin,
Dosulepin, Desipramin oder Imipramin) odergegen andere psychische Erkrankungen (wie
Clozapin, Risperidon, Thioridazin oderOlanzapin) einnehmen.
wenn Sie Arzneimittel gegen die Parkinson-Krankheit einnehmen (Levodopa, Amantadin oder
Orphenadrin).
wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die die Fähigkeit Ihres Körpers beeinflussen, Bupropion
abzubauen (Carbamazepin, Phenytoin oder Valproat).
wenn Sie bestimmteArzneimittel, die zur Behandlungeiner Krebserkrankung angewendet
werden, einnehmen (wie zumBeispiel Cyclophosphamid,Ifosfamid).
wenn Sie Ticlopidin oder Clopidogrel einnehmen, die hauptsächlich zur Behandlungvon
Herzerkrankungen oder zurVorbeugungvonSchlaganfällen eingesetzt werden.
wenn Sie bestimmteBetablocker (wie Metoprolol) einnehmen, die hauptsächlich zur
Behandlungvon Bluthochdruck eingesetzt werden.
wenn Sie bestimmteArzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen einnehmen (Propafenon oder
Flecainid).
wenn Sie Nikotinpflaster zur Unterstützungbei der Raucherentwöhnung anwenden.
Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, sollten Siesich unverzüglich mit IhremArzt in
Verbindung setzen, bevor Sie Bupropion-neuraxpharmeinnehmen.
Bupropion-neuraxpharmkann weniger wirksamsein,
wenn Sie Ritonavir oder Efavirenz, Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion,
einnehmen.
Wenn dies auf Sie zutrifft, teilen Sie es IhremArztmit. Ihr Arzt wird überprüfen, wie gut
Bupropion-neuraxpharmbei Ihnen wirkt.Es kann notwendig sein,Ihre Dosis von Bupropion-
neuraxpharmzu erhöhen oder auf eine andereBehandlung Ihrer Depression umzustellen. Erhöhen
Sie Ihre Bupropion-neuraxpharmDosisnicht ohne den Rat Ihres Arztes, da diesIhr Risiko,
Nebenwirkungen einschließlich Krampfanfälle zu haben, erhöht.
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Bupropion-neuraxpharmkann die Wirkung anderer Arzneimittel vermindern,
wenn Sie Tamoxifen zurBehandlungvon Brustkrebseinnehmen.
Wenn dies auf Sie zutrifft, teilen Sie es bitte IhremArztmit. Es kann notwendigsein, auf eine
andere Behandlung Ihrer Depression umzustellen.
Auswirkung aufUrintests
Bupropion-neuraxpharmkann einige Urintests,die zur Erkennung von anderen Arzneimitteln und
Drogen dienen, beeinflussen. Wenn fürSie ein Urintest notwendigist, teilen Sie bitte IhremArzt
oder demKrankenhaus mit,dass Sie Bupropion-neuraxpharmeinnehmen.
Einnahme von Bupropion-neuraxpharmzusammen mit Alkohol
Alkoholkann die Wirkungsweise von Bupropion-neuraxpharmbeeinflussen und bei gleichzeitiger
Einnahme inseltenen Fällen Ihre Nerven oder Ihren geistigen Zustand beeinflussen. Einige
Personen haben den Eindruck, dass sie stärker auf Alkoholreagieren, wenn sie Bupropion
einnehmen. Ihr Arzt wird Ihnen möglicherweise empfehlen, während der Einnahme von
Bupropion-neuraxpharmkeinen Alkohol(Bier, Weinoder Spirituosen) zu sich zunehmen oder zu
versuchen, möglichst wenig zu trinken.Wenn Sie aber derzeit sehrviel trinken,dürfen Sie nicht
plötzlich damit aufhören:Das kann Ihr Risiko erhöhen, einen Krampfanfall zu bekommen.
Sprechen Sie mit demArzt über das Trinken, bevor Siemit der Einnahme von Bupropion-
neuraxpharmbeginnen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vorder Einnahmedieses Arzneimittels IhrenArzt
oder Apotheker umRat.
Einige Studien, aber nichtalle, zeigten einen Anstieg des Risikos von Geburtsfehlern, insbesondere
Herzfehlern, bei Babys,deren Mütter Bupropion eingenommen hatten. Es ist nicht bekannt,ob
diese auf der Anwendungvon Bupropion beruhen.
Der Wirkstoff von Bupropion-neuraxpharmgeht indie Muttermilch über. Wenn Sie stillen, fragen
Sie Ihren Arzt oder Apotheker umRat bevor Sie Bupropion-neuraxpharmeinnehmen.
Verkehrstüchtigkeit undFähigkeit zum Bedienenvon Maschinen
Wenn Ihnennach der Einnahmevon Bupropion-neuraxpharmschwindlig ist oder Sie sich
benommen fühlen, dürfenSie kein Fahrzeug führen.Sie dürfen auch keine Werkzeuge oder
Maschinen bedienen.
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3. Wie ist Bupropion-neuraxpharm einzunehmen?
Nehmen Siedieses Arzneimittel immergenau nach AbsprachemitIhremArzt oder Apotheker ein.
Fragen Sie bei IhremArztoder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Welche Dosismüssen Sie einnehmen?
Die übliche Dosierungsempfehlung für Erwachsene sind 150 mgpro Tag.
Wenn sich Ihre Depressionen nach einigen Wochennicht bessern, kann Ihr Arzt die Dosis auf 300
mgpro Tag erhöhen.
Manche Patienten werden während der gesamtenBehandlungsdauer bei täglich 150 mgbleiben, z.
B. bei Störungen der Leber- oder Nierenfunktion.
Art der Anwendung
Bupropion-neuraxpharmist zumEinnehmen.
Nehmen Sie Ihre Dosis Bupropion-neuraxpharmmorgens ein. Nehmen Sie Bupropion-
neuraxpharmnicht öfter als einmal täglich ein.
Schlucken Sie Ihre Tabletten imGanzen. Siedürfen die Tabletten nicht teilen, zerkauen oder
zerdrücken - wenn Sie dies tun,besteht die Gefahr einer Überdosierung, weil der Wirkstoff zu
schnell in Ihren Körper freigegeben wird.Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von
Nebenwirkungen einschließlich epileptischen Anfällen (Krampfanfällen).
Die Flasche enthält einen kleinen versiegelten Behälter,der Aktivkohle und Kieselgel enthält, um
die Tabletten trocken zu halten. Lassen Sie denBehälter in der Flasche. Schlucken Sie ihnnicht
hinunter.
Die Tablette istmit einer Hülleüberzogen, die den Wirkstoff langsamin Ihren Körper frei gibt. Es
istmöglich, dass Sie etwasin IhremStuhl bemerken, das aussieht wie eine Tablette. Dies ist die
leere Hülle, die aus IhremKörper ausgeschieden wird.
Wie langemüssen Sie Bupropion-neuraxpharmeinnehmen?
Nur Sie und Ihr Arzt gemeinsamkönnenentscheiden, wie lange Sie Bupropion-neuraxpharm
einnehmen sollten. Es kann eineBehandlungvon Wochen oder Monaten erfordern, bevor Sieeine
Besserung verspüren. Sprechen Sie regelmäßigmit IhremArzt über Ihre Symptome, umzu
entscheiden, wie lange Sie das Arzneimittel einnehmen sollten. Es kann sein, dass Ihr Arzt Ihnen
empfiehlt, Bupropion-neuraxpharmweiter einzunehmen, wenn Sie beginnen, sichbesser zu fühlen,
damit die Depressionen nicht erneut auftreten.
Wenn Sie eine größereMenge vonBupropion-neuraxpharm eingenommen haben, als Sie
sollten
Wenn Sie zu viele Tabletten einnehmen, kann sich das Risiko für das Auftretenvon
Krampfanfällen erhöhen. Fragen Sie sofort Ihren Arzt umRat oder wenden Sie sich unverzüglich
an die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses.
Wenn Sie die Einnahmevon Bupropion-neuraxpharm vergessen haben
Wenn Sie vergessen haben, eine Dosis einzunehmen,nehmen Sie die nächste Tablette erst wieder
zumüblichen Zeitpunktein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige
Einnahme vergessen haben.
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Wenn Sie die Einnahmevon Bupropion-neuraxpharm abbrechen
Brechen Sienicht die Einnahme von Bupropion-neuraxpharmab undverringern Sie nicht die
Dosis, ohne dies zuerstmit IhremArzt besprochen zu haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahmedieses Arzneimittels haben,wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei
jedemauftreten müssen.
Krampfanfälle
Bei ungefähr 1 von 1.000Behandelten, die Bupropion einnehmen,besteht das Risiko, dass ein
Krampfanfall auftritt. Die Wahrscheinlichkeitdafür ist höher, wenn Sie zuvielBupropion
einnehmen, wenn Sie bestimmteArzneimittel gleichzeitig einnehmen oder wenn bei Ihnen ein
erhöhtes Anfallsrisiko besteht. Sprechen Siemit IhremArzt, wenn Sie sich deshalb Sorgen
machen.
Wenn bei Ihnen ein Krampfanfall auftritt, teilen Sie dies IhremArztmit, sobald Sie sich erholt
haben. Nehmen Sie keineweiteren Tabletten ein.
Allergische Reaktionen
Bei einigen Patienten treten nach der Einnahmevon Bupropionallergische Reaktionen auf.Dazu
gehören:
Hautrötungoder Ausschlag (wie Nesselsucht), Bläschen oder juckendeErhebungen (Quaddeln)
auf der Haut. Einige Hautausschlägemüssen imKrankenhaus behandeltwerden, vor allem,
wenn auch entzündete Stellen anMundund Augen auftreten.
ungewöhnliches Keuchenoder Atemnot
Schwellung der Augenlider, Lippenoder Zunge
Muskel- oder Gelenkschmerzen
Kreislaufkollaps oder kurzfristige Bewusstlosigkeit (Ohnmacht)
Setzen Sie sich sofort mit einemArzt in Verbindung,wenn bei Ihnen Anzeicheneiner allergischen
Reaktion auftreten. Nehmen Sie keine weiteren Tabletten ein.
Allergische Reaktionen können lange fortbestehen. Wenn Ihnen Ihr Arzt ein Arzneimittel gegen
allergische Symptomeverschreibt,müssenSie unbedingt dievorgesehene Einnahmedauer
einhalten.
Andere Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen(kannmehr als 1 von 10Behandelten betreffen)
Schlafstörungen (Stellen Sie sicher, dassSieBupropion nicht kurz vor demSchlafengehen
einnehmen)
Kopfschmerzen
trockener Mund
Übelkeit, Erbrechen
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Häufige Nebenwirkungen(kann bis zu1 von10 Behandelten betreffen)
Fieber, Schwindel, Juckreiz, Schweißausbrüche und Hautausschlag(manchmal aufgrund einer
allergischen Reaktion)
Wackeligkeit, Zittern, Schwäche, Müdigkeit, Brustschmerzen
Angst- oderErregungszustände
Bauchschmerzen oder anderes Unwohlsein (Verstopfung), veränderte
Geschmackswahrnehmung bei Lebensmitteln, Appetitverlust (Anorexie)
Blutdruckerhöhung, manchmal schwerwiegend, Gesichtsröte
Ohrgeräusche, Sehstörungen
Gelegentlich auftretendeNebenwirkungen(kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
depressive Stimmung (siehe auch Abschnitt 2. „Was sollten Sie vorder Einnahme von
Bupropion-neuraxpharmbeachten?“ unter „Suizidgedanken und Verschlechterung Ihrer
Depression“)
Verwirrtheit
Konzentrationsschwierigkeiten
schneller Puls
Gewichtsverlust
Seltene Nebenwirkungen(kann bis zu1 von 1.000 Behandeltenbetreffen)
Krampfanfälle
Sehr selteneNebenwirkungen(kann bis zu 1 von 10.000Behandelten betreffen)
Herzklopfen, Ohnmachtsanfälle
Zuckungen,Muskelsteifheit, unwillkürliche Bewegungen, Probleme beimGehen oder bei der
Bewegungskoordination
Unruhegefühl, Gereiztheit, Feindseligkeit, Aggressivität, seltsame Träume, Kribbeln oder
Taubheitsgefühl, Gedächtnisverlust
Gelbfärbungder Haut oder des Weißen imAuge(Gelbsucht), die durch erhöhteLeberwerte
verursacht sein kann, Hepatitis
schwereallergische Reaktionen; Hautausschlag in Verbindung mit Gelenk- und
Muskelschmerzen
Änderungen des Blutzuckerspiegels
häufigeres oder selteneresWasserlassenals üblich
schwerwiegende Hautausschläge, welcheden Mundoder andere Teile des Körpers betreffen
könnenundlebensbedrohlich sein können
Verschlechterung einer Schuppenflechte(verdickte, gerötete Hautflecken)
Gefühl der Unwirklichkeitoder Fremdheit (Depersonalisation); Sehen oder Hören von Dingen,
die nicht vorhanden sind (Halluzinationen); Wahrnehmen von Dingen oder Glauben an Dinge,
die nicht wirklich sind (Wahnvorstellungen); schweres Misstrauen (Paranoia).
Weitere Nebenwirkungen
Weitere Nebenwirkungen sind bei einerkleinen Anzahl an Behandelten aufgetreten, aber die
Häufigkeit ist nicht bekannt:
Gedanken an Selbstverletzungoder Suizidgedanken während der Therapiemit Bupropionoder
kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung (siehe Abschnitt 2. „Was sollten Sie vor der
Einnahme von Bupropion-neuraxpharmbeachten?“). Wenn Sie diese Gedankenhaben, suchen
Sie Ihren Arzt auf oder gehen Sie sofort inein Krankenhaus.
Realitätsverlust und Unfähigkeit, klar zudenkenoderzu urteilen (Psychose); weitere Symptome
können Halluzinationen und / oder Wahnvorstellungen umfassen
Verringerte Anzahl roter Blutkörperchen(Anämie), verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen
(Leukopenie)undverringerte Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie
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Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sichan Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direktdemBundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website:
www.bfarm.de anzeigen.
IndemSieNebenwirkungen melden, können Sie dazubeitragen, dassmehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Bupropion-neuraxpharm aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen diesesArzneimittel nach demauf derPackung angegebenen Verfalldatumnicht mehr
verwenden. Das Verfalldatumbezieht sich auf den letzten Tag desangegebenen Monats.
In der Original-Flascheaufbewahren umden Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Entsorgen SieArzneimittelnicht imAbwasser. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel
zu entsorgenist, wenn Sie es nichtmehr verwenden. Sie tragen damit zumSchutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Bupropion-neuraxpharm enthält
Der Wirkstoff ist Bupropionhydrochlorid.
Bupropion-neuraxpharm 150 mg Tabletten mit veränderterWirkstofffreisetzung
Jede Tablettemit veränderter Wirkstofffreisetzung enthält 150 mgBupropionhydrochlorid
(entsprechend 130,2 mgBupropion).
Bupropion-neuraxpharm 300 mg Tabletten mit veränderterWirkstofffreisetzung
Jede Tablettemit veränderter Wirkstofffreisetzung enthält 300 mgBupropionhydrochlorid
Bupropionhydrochlorid(entsprechend 260,4 mgBupropion).
Die sonstigen Bestandteilesind:
Tablettenkern:Povidon K90, Natriumstearylfumarat(Ph.Eur.),
Filmüberzug:Ethylcellulose, Hyprolose, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (TypA)
(Ph. Eur.),hochdisperses Siliciumdioxid, Macrogol1500, Triethylcitrat, Hypromellose, Macrogol
400, Macrogol 8000
Drucktinte:Schellackglasur, Eisen(II,III)-oxid (E172),Propylenglycol
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Wie Bupropion-neuraxpharm aussieht und Inhaltder Packung
Bupropion-neuraxpharm 150 mg Tabletten mit veränderterWirkstofffreisetzung
sind weiße bis blassgelbe, runde, bikonvexe Tabletten, die auf einer Seitemit„A151“ bedruckt
sind und aufder anderenSeite unbedruckt sind.
Bupropion-neuraxpharm 300 mg Tabletten mit veränderterWirkstofffreisetzung
sind weiße bis blassgelbe, runde, bikonvexe Tabletten, die auf einer Seitemit„A152“ bedruckt
sind und aufder anderenSeite unbedruckt sind.
Sie sind erhältlich in opak-weißen HDPE-Flaschen, die einen Behältermit Trockenmittel
(Kombination aus Aktivkohle und Kieselgel)enthalten, mit einem kindergesichterten
Schraubverschluss (PP).
Packungsgrößen:
30 und 90 Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung.
PharmazeutischerUnternehmer und Hersteller
neuraxpharmArzneimittelGmbH
Elisabeth-Selbert-Str. 23
40764 Langenfeld
Tel. 02173 /1060- 0 Fax 02173 /1060 - 333
Diese Packungsbeilage wurdezuletzt überarbeitetim {MM.JJJJ}
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Bupropion-neuraxpharm150 mgTablettenmit veränderter Wirkstofffreisetzung
Bupropion-neuraxpharm300 mgTablettenmit veränderter Wirkstofffreisetzung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVEZUSAMMENSETZUNG
Bupropion-neuraxpharm 150 mg Tabletten mit veränderterWirkstofffreisetzung
Jede Tablettemit veränderter Wirkstofffreisetzung enthält 150 mgBupropionhydrochlorid
(entsprechend 130,2 mgBupropion).
Bupropion-neuraxpharm 300 mg Tabletten mit veränderterWirkstofffreisetzung
Jede Tablettemit veränderter Wirkstofffreisetzung enthält 300 mgBupropionhydrochlorid
Bupropionhydrochlorid(entsprechend 260,4 mgBupropion).
Vollständige Auflistung der sonstigenBestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette mit veränderterWirkstofffreisetzung
Bupropion-neuraxpharm 150 mg Tabletten mit veränderterWirkstofffreisetzung
Weiße bis blassgelbe, runde, bikonvexe Tabletten, die auf einerSeitemit„A151“ bedruckt sind
und aufder anderen Seite unbedruckt sind.
Bupropion-neuraxpharm 300 mg Tabletten mit veränderterWirkstofffreisetzung
Weiße bis blassgelbe, runde, bikonvexe Tabletten, die auf einerSeitemit„A152“ bedruckt sind
und aufder anderen Seite unbedruckt sind.
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4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Bupropion-neuraxpharmistangezeigt zur Behandlung von Episoden einerdepressiven Erkrankung
(Episoden einer Major Depression).
4.2Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 150 mgeinmal täglich. Eine optimale Dosis wurde in
klinischen Studien nicht ermittelt. Zeigt sichnach vierwöchiger Behandlung mit 150 mgkeine
Besserung, kann die Dosis auf 300 mgeinmal täglich gesteigert werden. Zwischen den aufeinander
folgenden Einzeldosen muss eine Zeitspanne von mindestens 24 Stunden liegen.
Der Wirkungseintritt vonBupropion wurde 14 Tagenach Therapiebeginn festgestellt. Die volle
antidepressive Wirkungvon Bupropion-neuraxpharmzeigtsich möglicherweise erstnach
mehrwöchiger Behandlung.
Patientenmit Depressionen sollten für einen ausreichenden Zeitraumvonmindestens 6 Monaten
behandelt werden, umsicher zu gehen, dass sie symptomfrei sind.
Schlaflosigkeit ist eine sehr häufige Nebenwirkung,die oft vorübergehend auftritt. Das Auftreten
von Schlaflosigkeit kannvermindert werden, indemeine Einnahme vordemSchlafengehen
vermieden wird (vorausgesetzt, es liegenwenigstens 24 Stunden zwischen den Einzeldosen).
Umstellung von Patienten, die Bupropion-Retardtabletten einnehmen:
Bei der Umstellung von Bupropion-Retardtabletten, die zweimaltäglich eingenommen werden, auf
Bupropion-neuraxpharmTablettenmit veränderter Wirkstofffreisetzung sollte die
Tagesgesamtdosis nach Möglichkeit beibehalten werden.
Absetzen der Behandlung
Obwohl in klinischen Studien mit Bupropion Absetzsymptome, die eher spontanals systematisch
erfasst wurden, nichtbeobachtet wurden, kann eineausschleichende Therapie in Betracht gezogen
werden.
Bupropionhemmt selektiv die neuronale Wiederaufnahme von Katecholaminen. Ein Rebound-
Effekt oder Absetzsymptome können daher nicht ausgeschlossenwerden.
Ältere Patienten
Die Wirksamkeit wurde bei älteren Personen nichteindeutiggezeigt. In einer klinischen Studie
wurden ältere Personen mitdemgleichenDosierungsschema behandelt wie imAbschnitt
„Anwendungbei Erwachsenen“ beschrieben. Eineerhöhte Empfindlichkeit kannbei einigen
älteren Personen nicht ausgeschlossenwerden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bupropion sollte bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen mit Vorsicht angewendet werden
(siehe Abschnitt 4.4). Aufgrundder erhöhten pharmakokinetischen Variabilität bei Patienten mit
leichterbis mittelschwerer Leberfunktionsstörungbeträgt die empfohlene Dosierung fürdiese
Patienten 150 mgeinmal täglich.
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Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Die empfohlene Dosis für diese Patientenbeträgt 150mgeinmal täglich, da sichBupropion und
dessen aktive Metaboliten bei diesen Patienten ingrößeremAusmaß als gewöhnlich anreichern
können (sieheAbschnitt 4.4).
Kinder undJugendliche
Bupropion-neuraxpharmist nicht zur Anwendung bei Kindernoder Jugendlichen unter18Jahren
indiziert (siehe Abschnitt 4.4). Die Sicherheit und Wirksamkeit von Bupropion-neuraxpharmbei
Patienten unter 18 Jahren ist nicht erwiesen.
Art der Anwendung
Bupropion-neuraxpharmistzumEinnehmen. Die Tabletten sollten imGanzen geschluckt werden.
Die Tablettensollten nichtgeteilt, zerkleinertoder zerkaut werden, da dies zu einemerhöhten
Risiko vonNebenwirkungen, einschließlich Krampfanfällen, führenkann.
Bupropion-neuraxpharmkann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
4.3Gegenanzeigen
Bupropion-neuraxpharmist kontraindiziert
bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Bupropion oder einen der in Abschnitt 6.1
genannten sonstigen Bestandteile
bei Patienten, die ein anderes Bupropion-haltiges Arzneimittel einnehmen, da das Auftreten von
Krampfanfällen dosisabhängig istundumeine Überdosierung zu vermeiden.
bei Patienten, die derzeit an Krampfanfällen (epileptische Anfälle) leiden oder jemals in der
Vergangenheit an Krampfanfällen gelitten haben.
bei Patienten mit einemTumor des zentralen Nervensystems (ZNS).
bei Patienten, die zu irgendeinemZeitpunkt der Behandlung einenabrupten Entzug von Alkohol
oder irgendeinemArzneimittel durchführen, vondembekannt ist, dass ein Entzug mit dem
Risiko des Auftretens vonKrampfanfällen verbunden ist (insbesondere Benzodiazepine oder
Benzodiazepin-ähnliche Arzneimittel).
bei Patienten mit schwererLeberzirrhose.
bei Patienten, die derzeit anBulimie oder Anorexia nervosa leiden oder bei denen eine dieser
Erkrankungen in der Vergangenheit diagnostiziert wurde.
Die gleichzeitige Anwendung von Bupropion-neuraxpharmund Monoaminoxidase-Hemmern
(MAO-Hemmern) ist kontraindiziert. Zwischen demEnde einer Behandlungmit irreversiblen
MAO-Hemmern unddemBeginn der Behandlung mitBupropion-neuraxpharmmüssen mindestens
14 Tage vergehen. Bei reversiblen MAO-Hemmernist ein Zeitraumvon 24 Stunden ausreichend.
4.4BesondereWarnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für dieAnwendung
Krampfanfälle
Die empfohlene Dosis sollte nicht überschritten werden, da Bupropion mit einemdosisabhängigen
Risiko für das Auftreten von Krampfanfällenverbunden ist. Die Gesamtinzidenz von
Krampfanfällen imZusammenhang mitBupropion-Tablettenmit veränderter Wirkstofffreisetzung
betrug inklinischen Studien bei Dosen bis zu 450 mg/Tag ungefähr0,1 %.
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Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass beiAnwendungvon Bupropion Krampfanfälle auftreten, wenn
prädisponierende Risikofaktoren vorliegen, diedie Krampfschwelleherabsetzen. Dahersollte
Bupropionbei Patienten mit einemoder mehreren prädisponierenden Faktoren für die
Herabsetzung der Krampfschwelle mit Vorsichtangewendet werden.
Alle Patienten sollten aufmögliche prädisponierende Faktoren hin untersuchtwerden, dazu
gehören:
GleichzeitigeAnwendung anderer Arzneimittel, von denen bekannt ist, dass sie die
Krampfschwelle herabsetzen (z. B. Antipsychotika, Antidepressiva, Antimalariamittel,
Tramadol, Theophyllin, systemische Steroide, Chinolone und sedierende Antihistaminika)
Alkoholmissbrauch (siehe auch Abschnitt 4.3)
Schädel-Hirn-Trauma in der Anamnese
Diabetes, dermit blutzuckersenkenden Arzneimitteln oder Insulin behandelt wird
Anwendungvon Stimulantien oder Appetitzüglern
Patienten, die während der Behandlungmit Bupropioneinen Krampfanfall erleiden, müssen
Bupropion-neuraxpharmabsetzen und dürfen die Behandlung nichtwieder aufnehmen.
Wechselwirkungen (sieheAbschnitt 4.5)
Aufgrund pharmakokinetischerWechselwirkungenkönnen die Plasmaspiegel von Bupropionoder
seinen Metaboliten verändert werden, wodurchdas Potenzial für Nebenwirkungen (z. B.
Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit, Krampfanfälle)möglicherweiseerhöht wird.Daher ist Vorsicht
geboten, wenn Bupropiongleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet wird, welche die
Metabolisierung von Bupropioninduzieren oder hemmen können.
Bupropionhemmt die Metabolisierungüber das CytochromP450-Isoenzym2D6. Vorsicht ist
geboten, wenn gleichzeitig Arzneimittelangewendet werden, die über dieses Enzymmetabolisiert
werden.
In der Literatur wurde gezeigt, dass Arzneimittel, die das CytochromP450-Isoenzym2D6
hemmen, zu reduzierten Konzentrationen von Endoxifen, demaktiven Metaboliten von Tamoxifen,
führen können. Daher sollte die Anwendungvon Bupropion, welches ein CYP2D6-Inhibitorist,
während einer Behandlungmit Tamoxifen, wann immermöglich,vermieden werden (siehe
Abschnitt 4.5).
Neuropsychiatrische Störungen
Suizid/Suizidgedanken oder klinischeVerschlechterung
Depressive Erkrankungensind mit einemerhöhtenRisiko für dieAuslösung vonSuizidgedanken,
selbstschädigendemVerhalten und Suizid(Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte
Risiko besteht, bis es zu einer signifikantenLinderung der Symptome kommt. Dadiese nicht
unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis
zumEintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung
zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigenkann.
Bei Patientenmit suizidalemVerhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie
ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder
-versuchen erhöht. Sie sollten daher währendder Behandlung besonderssorgfältig überwacht
werden.
Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von
Antidepressiva bei Erwachsenenmit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25
Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten imVergleich zu
Placebo.
5
Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachungder Patienten, vorallemder
Patientenmit hohemSuizidrisiko, insbesondere zu Beginnder Behandlungundnach
Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (undderen Betreuer) sindauf die Notwendigkeit einer
Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, desAuftretens von suizidalem
Verhalten oder Suizidgedankenund ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie
sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartigeSymptomeauftreten.
Es sollte beachtet werden, dass das Auftreten einiger neuropsychiatrischer Symptome entweder in
Zusammenhang mit der zu Grunde liegenden Erkrankungodermit der medikamentösen
Behandlung stehen kann (siehe unter „Neuropsychiatrische Symptome einschließlich manischer
Episoden und bipolarer Störungen“ undAbschnitt 4.8).
Bei Patienten, die das Auftreten von Suizidgedankenund suizidalesVerhalten zeigen, sollte ein
Wechsel des therapeutischenRegimes oder auchdie Möglichkeit desAbsetzens des Arzneimittels
in Betracht gezogen werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn diese Symptomeschwerwiegend
sind, plötzlich auftreten oder bisherbeimPatienten nicht aufgetreten sind.
Neuropsychiatrische Symptome einschließlich manischer Episoden und bipolarer Störungen
Es wurden neuropsychiatrische Symptome gemeldet(siehe Abschnitt 4.8). Insbesondere wurde
eine psychotische und manische Symptomatik beobachtet, die vorwiegend bei Patienten mit einer
psychiatrischen Erkrankung in der Vorgeschichte auftrat. Darüber hinauskann eine Episode einer
Major Depression die erste Manifestation einer bipolaren Störung sein. Es wird allgemein
angenommen(ist allerdings noch nichtmit kontrollierten Studiennachgewiesen), dass die
Behandlung einer solchen Episode allein mit einemAntidepressivumdie Wahrscheinlichkeit für
ein beschleunigtes Auftreten einer gemischten/manischen Episodebei Patienten erhöht, beidenen
das Risiko für das Auftreten einer bipolaren Störung besteht. Begrenzte klinische Daten zur
Anwendungvon Bupropion in Kombination mit Stimmungsstabilisatoren bei Patienten mit einer
bipolaren Störung inder Vorgeschichte lassen vermuten, dass die Rate von Übergängen zur Manie
(„Switch“- Rate) gering ist. Vor der EinleitungeinerTherapie mit einemAntidepressivumsollten
die Patienten angemessen untersucht werden, umfestzustellen, ob ein Risiko fürdas Auftreten
einer bipolaren Störung besteht. Eine solcheUntersuchung sollte eine genaue psychiatrische
Anamnese beinhalten, einschließlich der Familienanamnese imHinblick auf Suizide, bipolare
Störungen und Depressionen.
Tierdaten ergeben einen Hinweis auf ein Missbrauchspotenzial. Studien zumMissbrauchspotenzial
beimMenschen undumfangreiche klinische Erfahrung zeigen jedoch, dass Bupropion ein geringes
Missbrauchspotenzial hat.
Klinische Erfahrungen mit Bupropionbei Patienten, die sich einer Elektrokrampftherapie (EKT)
unterzogen, sind begrenzt.Bei der Behandlung von Patienten, die Bupropioneinnehmen und sich
gleichzeitig einer EKT unterziehen, ist Vorsicht geboten.
6
Überempfindlichkeit
Bupropion muss unverzüglich abgesetztwerden, wennbei Patienten während der Behandlung eine
Überempfindlichkeitsreaktion auftritt. Dembehandelnden Arzt sollte bewusst sein, dass die
Symptomenach Absetzenvon Bupropionweiter fortschreiten oder rezidivieren können; eine
symptomatische Behandlung sollte deshalb über einenausreichenden Zeitraum(mindestens eine
Woche) sichergestellt sein. Zu den typischen Symptomen zählen Hautausschlag,Juckreiz, Urtikaria
oder Brustschmerzen, schwerwiegendere Reaktionen können jedoch auch Angioödem,
Dyspnoe/Bronchospasmus, anaphylaktischer Schock, Erythemamultiforme oder Stevens-Johnson-
Syndromumfassen. Arthralgie, Myalgieund Fieber wurden ebenfalls in Verbindung mit
Hautausschlag und anderen Symptomen beobachtet,die auf eine verzögerte
Überempfindlichkeitsreaktion hindeuten (siehe Abschnitt 4.8). Beiden meistenPatienten besserten
sich die SymptomenachAbsetzen von Bupropion und demBeginn einer Behandlung mit
Antihistaminika oder Kortikosteroiden und verschwanden nach einiger Zeit ganz.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Zur Anwendung von Bupropionbeider Behandlung vonDepressionen bei Patienten mit Herz-
Kreislauf-Erkrankungen liegen nurbegrenzte klinische Erfahrungenvor. Vorsichtist geboten bei
der Behandlung dieser Patienten. In Studien zurRaucherentwöhnung wurdeBupropion allerdings
von Patientenmit ischämischer Herz-Kreislauf-Erkrankung imAllgemeinengut vertragen (siehe
Abschnitt 5.1).
Blutdruck
Es wurde gezeigt, dass Bupropion bei nicht-depressiven Patienten mitHypertonie Grad I keinen
signifikantenBlutdruckanstieg verursacht. Ausder klinischen Anwendungliegen jedoch Berichte
über Blutdruckerhöhung vor, die in einigen Fällen schwerwiegend waren (sieheAbschnitt 4.8) und
eine sofortige Behandlungerforderten. Dies wurde bei Patienten mit oder ohnevorbestehenden
Bluthochdruck beobachtet.
Zu Beginn der Behandlung sollte der Ausgangswert des Blutdrucks bestimmtund anschließend
kontrolliert werden, insbesondere bei Patienten mit vorbestehender Hypertonie.Bei einemklinisch
signifikantenBlutdruckanstieg sollte das Absetzen von BupropioninErwägunggezogen werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Bupropionund einemtransdermalen Systemzur
Nikotinapplikation kann zueinemBlutdruckanstieg führen.
Besondere Patientengruppen
Kinder und Jugendliche (<18 Jahren)– Bei Kindern und Jugendlichen mit einer depressiven
Erkrankung (Episoden einer Major Depression) undanderen psychiatrischen Erkrankungen ist die
Behandlungmit Antidepressivamit einemerhöhtenRisiko für dasAuftreten von Suizidgedanken
und suizidalemVerhalten verbunden.
Eingeschränkte Leberfunktion– Bupropion wird extensiv in der Leber zu seinen aktiven
Metaboliten verstoffwechselt, die weiter metabolisiertwerden. Es wurden keine statistisch
signifikantenUnterschiedein der Pharmakokinetikvon Bupropionbei Patienten mit einer leichten
bis mittelschweren Leberzirrhose imVergleichzu gesunden Probanden beobachtet, aber die
Bupropionplasmaspiegel zeigten eine höhere Variabilität zwischen den einzelnen Patienten. Daher
muss Bupropion bei Patienten mit einer leichtenbismittelschweren Leberfunktionsstörung mit
Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2).
7
Eingeschränkte Nierenfunktion– Bupropion wird hauptsächlich in Formseiner Metaboliten über
den Urin ausgeschieden. Daher können Bupropionund seine wirksamen Metaboliten bei Patienten
mit eingeschränkter Nierenfunktion in einemgrößeren Ausmaß alsgewöhnlich akkumulieren. Die
Patientenmüssen engmaschig auf möglicheNebenwirkungen (z. B.Schlaflosigkeit,
Mundtrockenheit, Krampfanfälle) überwachtwerden, die auf hoheWirkstoff- oder
Metabolitenspiegel hinweisenkönnen (siehe Abschnitt 4.2).
Beeinflussung von Urinuntersuchungen
Da Bupropioneine Amphetamin-ähnliche chemischeStruktur aufweist, beeinflusst es die
Untersuchungsmethode, die in einigenUrindrogenschnelltests verwendet wird. Dies kann,
insbesondere für Amphetamine, zu falsch positivenResultaten führen. Ein positives Ergebnis sollte
normalerweise durch eine spezifischereMethode bestätigt werden.
Unsachgemäße Art der Anwendung
Bupropion ist ausschließlich zur zumEinnehmenvorgesehen. DieInhalation von zerkleinerten
Tabletten oder die Injektion vongelöstemBupropionwurde berichtet und kann zu einer raschen
Freisetzung, schnelleren Resorptionundeinermöglichen Überdosierung führen.Krampfanfälle
und/oder Todesfällewurden berichtet, wenn Bupropion intranasal odermittels parenteraler
Injektion angewendet wurde.
4.5Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Hemmstoffeder Monoaminoxidase A und B verstärken über einen anderen Mechanismus als
Bupropion auch die katecholaminergen Stoffwechselwege. Deshalb ist die gleichzeitige
Anwendungvon Bupropion und Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer)kontraindiziert
(siehe Abschnitt 4.3), da ein erhöhtes Potenzial für Nebenwirkungen durchderen Kombination
besteht. Zwischen demEnde einer Behandlungmit irreversiblen MAO-Hemmern und demBeginn
der Behandlung mit Bupropion-neuraxpharmmüssen mindestens 14 Tage vergehen. Bei
reversiblen MAO-Hemmern ist ein Zeitraumvon 24Stunden ausreichend.
Wirkung vonBupropion auf andere Arzneimittel
Obwohl Bupropionnichtüber das Cytochrom-P450-Isoenzym2D6 (CYP2D6)metabolisiertwird,
hemmen Bupropion und sein Hauptmetabolit Hydroxybupropion den CYP2D6-Stoffwechselweg.
Die gleichzeitige anwendung von Bupropion und Desipramin bei gesunden Probanden, von denen
bekannt war, dass sie relativ schnelle CYP2D6-Metabolisierer sind, führte zu einemhohen (2- bis
5-fachen) Anstieg der C
undder AUC von Desipramin. Die Hemmung vonCYP2D6 hielt für
mindestens 7 Tage nach der letzten Dosis Bupropionan.
Die gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die überwiegend über CYP2D6 metabolisiert
werden und eine geringe therapeutischeBreitehaben, soll in derenunteremDosierungsbereich
begonnen werden. Dazu gehören bestimmte Antidepressiva (z. B.Desipramin, Imipramin),
Antipsychotika (z. B. Risperidon, Thioridazin), Betablocker (z. B. Metoprolol),selektive
Serotonin-Wiederaufnahme- Hemmer (SSRIs) undTyp-1C-Antiarrhythmika (z. B. Propafenon,
Flecainid). Wenn Bupropion zusätzlich zueiner Behandlung angewendet wird, bei der der Patient
bereits ein solches Arzneimittel erhält,muss eine Reduktionder Dosierung des bereits
angewendeten Arzneimittels in Betracht gezogen werden. In diesenFällenmuss der zu erwartende
Nutzen einer Behandlungmit Bupropion-neuraxpharmsorgfältig gegen die möglichen Risiken
abgewägt werden.
Arzneimittel, die einemetabolische AktivierungdurchCYP2D6 benötigen,umzu wirken (z.B.
Tamoxifen), können eine verringerte Wirksamkeit haben, wenn sie zusammenmit CYP2D6-
Inhibitoren,wie z. B. Bupropion, angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
8
Obwohl Citalopram(ein SSRI) nicht inersterLinie über CYP2D6 metabolisiertwird, führte
Bupropionineiner Studie zu einemAnstieg der C
- und AUC-Werte von Citalopramum30 %
beziehungsweise um40 %.
Wirkunganderer Arzneimittel auf Bupropion
Bupropionwird vor allemüber das Cytochrom-P450-Isoenzym2B6 (CYP2B6) zu seinemaktiven
Hauptmetaboliten Hydroxybupropion verstoffwechselt (siehe Abschnitt 5.2). Gleichzeitige
Anwendungvon Arzneimitteln, die dieMetabolisierung von Bupropionüber das CYP-Isoenzym
2B6 beeinflussen können (beispielsweise CYP2B6-Substrate: Cyclophosphamid, Ifosfamid und
CYP2B6- Inhibitoren: Orphenadrin, Ticlopidin, Clopidogrel), kannerhöhte Bupropion-
Plasmaspiegel undniedrigere Plasmaspiegel desaktiven Metaboliten Hydroxybupropion zur Folge
haben. Die klinischen Folgen der Hemmungder Metabolisierungvon Bupropionüber das
CYP2B6-Enzymund diedaraus folgenden Änderungen imVerhältnis der
Bupropion/Hydroxybupropion-Plasmaspiegel sind bisher nicht bekannt.
Da Bupropion extensiv metabolisiert wird, ist Vorsicht angezeigt, wenn Bupropion gleichzeitig mit
Arzneimitteln angewendet wird, vondenen bekannt ist,dass sie die Metabolisierung induzieren (z
B. Carbamazepin, Phenytoin, Ritonavir,Efavirenz) oder hemmen (z. B. Valproat), da diese
möglicherweise die klinische Wirksamkeit und Sicherheit von Bupropion beeinflussen.
In einer Reihe von Studienan gesundenProbanden verringerten Ritonavir (100mgzweimal täglich
oder 600mgzweimal täglich) oder Ritonavir 100mgplus Lopinavir 400 mgzweimal täglich die
verfügbare Konzentrationvon Bupropion und seinenHauptmetaboliten dosisabhängig umetwa 20
bis 80 % (siehe Abschnitt 5.2). Ebensoverringerten 600 mgEfavirenz einmal täglich über zwei
Wochen die verfügbare Konzentration von Bupropionbei gesundenProbandenumungefähr 55 %.
Die klinischen Folgenderverringerten verfügbarenKonzentration sind unklar,können aber eine
verminderte Wirksamkeitin der Behandlungvon Episoden einerdepressiven Erkrankung
umfassen. Patienten, die eines dieser Arzneimittel einnehmen, können höhere Dosen an Bupropion
benötigen;die empfohlene Höchstdosis von Bupropion sollte jedoch nicht überschritten werden.
Weitere Informationen zu Wechselwirkungen
Die Anwendung von Bupropionbei Patienten, diegleichzeitig entweder Levodopa oder Amantadin
erhalten,mussmit Vorsichterfolgen. Begrenzteklinische Daten lassen auf eine höhere Inzidenz
von Nebenwirkungen (z. B.Übelkeit, Erbrechenundneuropsychiatrische Auffälligkeiten – siehe
Abschnitt 4.8) bei Patienten schließen, die Bupropiongleichzeitig mit entwederLevodopa oder
Amantadin erhalten.
Obwohl klinische Daten eine pharmakokinetische Wechselwirkung von Bupropion und Alkohol
nicht erkennen lassen, gab es selteneBerichteüber neuropsychiatrische Nebenwirkungen odereine
verminderte Alkoholtoleranz bei Patienten, die während der Behandlungmit BupropionAlkohol zu
sich nahmen. Der Alkoholkonsumsolltewährend der Behandlungmit Bupropion auf ein Minimum
beschränkt oder vermiedenwerden.
Pharmakokinetische Studien zu Bupropion und gleichzeitig angewendeten Benzodiazepinen
wurden bisher nicht durchgeführt.In-vitro-Stoffwechselwege lassenauf keine derartige
Wechselwirkung schließen. Nach der gleichzeitigen Anwendungvon Bupropion und Diazepaman
gesunden Probanden war die Sedierunggeringerals nach der Anwendung von Diazepam allein.
Die Kombination von Bupropion und Antidepressiva (mit Ausnahme von Desipramin und
Citalopram),Benzodiazepinen (mit Ausnahmevon Diazepam) oder Neuroleptika wurde bisher
nicht systematisch untersucht. Auch dieklinischen Erfahrungen einer Kombination mit
Johanniskrautsind begrenzt.
Die gleichzeitige Anwendung von Bupropionund einemtransdermalen Systemzur
Nikotinapplikation kann zueinemBlutdruckanstieg führen.
9
4.6Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Einige epidemiologische Studien zu Schwangerschafts-Ausgängen nachmütterlicher Exposition
mit Bupropionimersten Trimenon berichteten einen Zusammenhang mit einemerhöhten Risiko
für bestimmte kongenitale kardiovaskuläre Fehlbildungen, speziell Ventrikelseptumdefekte und
Defekte des linken Ausflusstrakts. Diese Ergebnisse sind nichtkonsistent zwischen den Studien.
Tierstudien deuten nicht auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungenin Bezug auf
Reproduktionstoxizität hin(siehe Abschnitt 5.3).Bupropion-neuraxpharmsollte nicht während der
Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn,die klinische Verfassung derFrau erfordert die
Behandlungmit Bupropionund alternative Behandlungsmethodenstellen keine Option dar.
Stillzeit
Bupropion und seine Metaboliten gehen in dieMuttermilch über. Die Entscheidung darüber, auf
das Stillen oder auf die Behandlung mit Bupropion-neuraxpharmzuverzichten, sollte unter
Berücksichtigungdes Nutzens des Stillens für das Neugeborene/den Säugling und des Nutzens der
Behandlung mitBupropion-neuraxpharmfür die Mutter getroffen werden.
Fertilität
Es liegen keine Daten zur Auswirkungvon Bupropionauf die Fertilität beimMenschen vor.Eine
Reproduktionsstudie an Ratten ergab keinen Hinweisauf eine Beeinträchtigungder Fertilität (siehe
Abschnitt 5.3).
4.7Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Bupropion kann die Fähigkeit beeinflussen, Tätigkeiten durchzuführen, die Urteilsfähigkeit oder
motorische sowie kognitiveFähigkeitenvoraussetzen.Die Patienten sollten daher Vorsicht walten
lassen, wennsie die Absicht haben, Fahrzeuge zuführen oder Maschinen zu bedienen, es seidenn,
sie sind sich sicher, dass Bupropion ihre diesbezüglichen Fähigkeiten nicht negativ beeinflusst.
4.8 Nebenwirkungen
Die folgende Aufstellung gibt AuskunftüberNebenwirkungenaufgrund klinischer Erfahrung,
eingeteilt nach Häufigkeit und Organsystemen.
Bei der BeschreibungderHäufigkeit des Auftretens derNebenwirkungen wurden folgende
Vereinbarungen zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥1/10); häufig(≥1/100,<1/10); gelegentlich (≥1/1.000, <1/100); selten (≥1/10.000,
<1/1.000); sehr selten (<1/10.000); nicht bekannt(Häufigkeit aufGrundlage der verfügbarenDaten
nicht abschätzbar).
10
Erkrankungen des
Immunsystems* häufig Überempfindlichkeitsreaktionen wie Urtikaria
sehr selten Schwerwiegendere Überempfindlichkeitsreaktionen,
darunter Angioödem,Dyspnoe/Bronchospasmus und
anaphylaktischer Schock
Auch über Arthralgie, Myalgie und Fieber wurde im
Zusammenhang mit Hautausschlag undanderen
Symptomenberichtet, die auf eine verzögerte
Überempfindlichkeitsreaktion hinweisen. Diese
Symptomekönnen der Serumkrankheit ähneln.
Stoffwechsel-und
Ernährungsstörungen häufig Appetitlosigkeit
gelegentlich Gewichtsverlust
sehr selten Schwankungen des Blutzuckerwertes
Psychiatrische
Erkrankungen sehr häufig Schlaflosigkeit (siehe Abschnitt 4.2)
häufig Agitiertheit, Angst
gelegentlich Depressionen (siehe Abschnitt 4.4), Verwirrtheit
sehr selten Aggressivität, feindseliges Verhalten, Reizbarkeit,
Unruhe, Halluzinationen,ungewöhnliche Träume
einschließlich Albträume, Depersonalisation,
Wahnvorstellungen, paranoide Vorstellungen
nicht bekannt Suizidale Gedanken, suizidales Verhalten***, Psychose
Erkrankungen des
Nervensystems sehr häufig Kopfschmerzen
häufig Zittern, Schwindel, Geschmacksstörungen
gelegentlich Konzentrationsstörungen
selten Krampfanfälle (siehe Abschnitt unten)**
sehr selten Dystonie, Ataxie, Parkinsonismus,
Koordinationsstörungen, Beeinträchtigung des
Gedächtnisses, Parästhesien, Synkope
AugenerkrankungenhäufigSehstörungen
Erkrankungen des Ohrs
und desLabyrinths häufigTinnitus
Herzerkrankungen gelegentlich Tachykardie
sehr selten Palpitationen
Gefäßerkrankungenhäufig Erhöhter Blutdruck (manchmal schwerwiegend),
Gesichtsröte
sehr selten Vasodilatation, orthostatische Hypotonie
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts sehr häufig Mundtrockenheit, gastrointestinale Störungen
einschließlich Übelkeit und Erbrechen
häufig Bauchschmerzen, Obstipation
11
Leber- und
Gallenerkrankungen sehr selten Erhöhte Leberenzymwerte, Gelbsucht, Hepatitis
Erkrankungen der Haut
und des
Unterhautzellgewebes* häufig Hautausschlag, Juckreiz, Schwitzen
sehr selten Erythemamultiforme, Stevens-Johnson-Syndrom,
Exazerbation einer Psoriasis
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen sehr selten Muskelzucken
Erkrankungen der Nieren
und Harnwege sehr selten Änderungen inder Miktionsfrequenz und/oder
Harnverhalt
Allgemeine Erkrankungen
und Beschwerden am
Verabreichungsort häufig Fieber, Brustschmerzen, Asthenie
Erkrankungen des Blutes
und desLymphsystems nicht bekannt Anämie, Leukopenie undThrombozytopenie
* Überempfindlichkeit kannsich in Hautreaktionen äußern. Siehe „Erkrankungen des
Immunsystems“ und „Erkrankungender Haut und des Unterhautzellgewebes“.
** Die Häufigkeit von Krampfanfällen liegtbei ca. 0,1 %(1/1.000).Der häufigste
Krampfanfallstyp ist der generalisierte tonisch-klonische Krampfanfall, ein Krampfanfallstyp,der
in einigen Fällen zu postiktaler Verwirrtheit oder Gedächtnisstörungen führenkann (siehe
Abschnitt 4.4).
*** Fälle vonsuizidalen Gedanken odersuizidalemVerhalten während der Therapie mit
Bupropionoder kurze Zeit nach BeendigungderBehandlung sindberichtet worden (siehe
Abschnitt 4.4 „BesondereWarnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldungdes Verdachtsauf Nebenwirkungen nachder Zulassung ist von großer Wichtigkeit.
Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des
Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung
demBundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-
Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn,Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
12
4.9 Überdosierung
Akute Überdosierungen, die die 10fache therapeutische Höchstdosis überschritten, wurden
berichtet. Zusätzlich zu den oben aufgeführten Nebenwirkungen führte Überdosierung zu
Symptomenwie Schläfrigkeit, Bewusstseinsverlust und/oder Veränderungen im
Elektrokardiogramm(EKG) wie Erregungsleitungsstörungen (darunter Verbreiterungdes QRS-
Komplexes), Arrhythmien undTachykardien.Über eine QTc-Verlängerung wurde ebenfalls
berichtet. Sie wurde jedoch imAllgemeinenimZusammenhangmit einer Verbreiterung des QRS-
Komplexes und einer erhöhten Herzfrequenz festgestellt.
Obgleich sich die meistenPatienten ohne Folgen erholten, wurden inseltenen Fällen Todesfälle in
Verbindungmit einer Überdosierung vonBupropionbei Patienten berichtet, die hohe Überdosen
des Wirkstoffs einnahmen.
Behandlung:
ImFalle einer Überdosierung wird die Aufnahmein ein Krankenhaus empfohlen. EKG und
Vitalzeichen müssen kontrolliert werden.
Freihalten der Atemwege,Sauerstoffzufuhr und Ventilation sind zugewährleisten. Die Anwendung
von Aktivkohle wird empfohlen. Es istkein spezifisches Antidot für Bupropionbekannt. Die
weitereBehandlung sollteden klinischenErfordernissen entsprechend erfolgen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1PharmakodynamischeEigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nervensystem;Psychoanaleptika; Andere Antidepressiva,
ATC-Code: N06 AX12.
Wirkmechanismus
Bupropionhemmt selektiv die neuronale Wiederaufnahme von Katecholaminen (Noradrenalin und
Dopamin), hemmt nurminimal die Wiederaufnahmevon Indolaminen (Serotonin)undbewirkt
keine Hemmungder beiden Monoaminoxidasen.
Der Mechanismus der antidepressiven Wirkung vonBupropion istnicht bekannt. Es wird jedoch
vermutet, dass diese Wirkung über noradrenerge und/oder dopaminerge Mechanismen verläuft.
Klinische Wirksamkeit
Die antidepressive Wirkung von Bupropion wurde ineinemklinischen Studienprogramm
untersucht, das insgesamt1.155 mit Bupropion-Tablettenmit veränderter Wirkstofffreisetzung
behandelte Patienten und1.868 mitBupropion-Retardtabletten behandelte Patienten mit Episoden
einer Major Depression (Major Depressive Disorder, MDD) umfasste. Dabeiwurde die
Wirksamkeitvon Bupropion-Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung n sieben Studien
untersucht: drei Studien inder EU wurden mitDosen vonbis zu 300 mg/Tag und vier Studien in
den USA wurden in einemflexiblen Dosierungsbereich von bis zu450 mg/Tag durchgeführt.
Darüber hinaus können 9Studien mit Bupropion-Retardtabletten bei Patienten mit Episodeneiner
Major Depression aufgrundder Bioäquivalenzvon Bupropion-Tablettenmit veränderter
Wirkstofffreisetzung (einmal täglich) und Bupropion-Retardtabletten (zweimal täglich) als
unterstützend betrachtet werden.
13
Bupropion-Tablettenmit veränderter Wirkstofffreisetzung haben ineiner von zwei identischen
Studien, indenen Dosen zwischen 150bis 300 mg/Tageingesetztworden waren, eine statistische
Überlegenheit gegenüber Placebo gezeigt, die anhandeiner Verbesserung des Gesamtwertes der
Montgomery-Asberg-Depressionsskala (MADRS)gemessen wurde.Die Ansprech- und
Remissionsraten waren verglichen mit Placebounter Bupropion-Tablettenmit veränderter
Wirkstofffreisetzung ebenfalls statistisch signifikanthöher. In einer dritten Studiebei älteren
Patienten wurde beimprimären Parameter, dermittleren ÄnderungvomAusgangswert imMADRS
(Last Observation Carried Forward Endpunkt),keinestatistischeÜberlegenheit gegenüber Placebo
erzielt, jedoch wurden statistisch signifikante Effekte in einer sekundären Analyse (ObservedCase)
gesehen.
In zwei von vier in den USAmit Bupropion-Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung (300
bis 450 mg/Tag) durchgeführten Studienwurde imprimären Endpunkt ein signifikanter Nutzen
gezeigt. Eine der beiden positiven Studien, diebei Patienten mit Episoden einer Major Depression
durchgeführtworden waren, war Placebo-kontrolliert, die andere war Verum-kontrolliert.
In einer Rückfall-Präventionsstudie wurden Patienten, die auf eine 8-wöchige offene, akute
Behandlungsphasemit Bupropion-Retardtabletten (300mg/Tag) angesprochenhatten, für weitere
44 Wochen entweder in einen Bupropion-Retardtabletten oder einen Placebo-Behandlungsarm
randomisiert. Bupropion-Retardtablettenzeigten imprimären Endpunkt eine statistisch signifikante
Überlegenheit gegenüber Placebo (p < 0,05). Die Inzidenz einer andauernden Wirkung
(Maintenanceof Effect) während der 44-wöchigen doppelblindenAnschlussphase betrug unter
Bupropion-Retardtabletten64 %bzw. 48%unter Placebo.
Klinische Sicherheit
Der iminternationalen Schwangerschaftsregister prospektiv beobachtete Anteil kardiovaskulärer
Geburtsfehler bei Schwangerschaftenmit pränataler Exposition mitBupropion imersten Trimenon
betrug 9/675(1.3 %).
In einer retrospektiven Studie fand sich bei denNeugeborenen vonmehr als tausend Patientinnen,
die Bupropionimersten Trimenon eingenommenhatten, kein höherer Anteil kongenitaler oder
kardiovaskulärer Fehlbildungen imVergleich zur Anwendung anderer Antidepressiva.
In einer retrospektiven Analyse, die Daten aus derNational BirthDefects PreventionStudie
verwendete, zeigte sich ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen demAuftreten eines
Herzfehlers des linken Ausflusstrakts beimNeugeborenen undselbstberichteter, mütterlicher
Anwendungvon Bupropionin der frühen Schwangerschaft. Es wurde kein Zusammenhang
zwischen derAnwendungvon Bupropiondurchdie Mutter und anderen Arten von Herzfehlern,
oder allen Kategorien vonHerzfehlern zusammengefasst, festgestellt.
Eine weitereAnalyse vonDaten aus derSlone Epidemiology Center Birth DefectsStudie zeigte
keinen statistisch signifikanten Anstieg von Herzfehlern des linkenAusflusstrakts beimütterlicher
Anwendungvon Bupropion. Jedoch zeigte sich einstatistisch signifikanter Zusammenhang für
Ventrikelseptumdefekte nach der alleinigenAnwendung von Bupropion imersten Trimenon.
In einer Studiemit gesunden Freiwilligen wurde nach 14 Tagen Dosierung aufsteady statekein
klinisch signifikanter Effekt von Bupropion-Tablettenmit veränderter Wirkstofffreisetzung (450
mg/Tag) auf das QTcF-Intervall imVergleich zu Placebo beobachtet.
14
5.2 PharmakokinetischeEigenschaften
Resorption
Nach oralerAnwendungvon einmal täglich 300 mgBupropionhydrochloridals Tablettemit
veränderter Wirkstofffreisetzung bei gesunden Probanden wurden nach ca. 5 Stunden maximale
Plasmakonzentrationen (C
) von ca. 160 ng/ml beobachtet. ImFließgleichgewicht sind dieC
-
und AUC-Werte von Hydroxybupropion ca. 3- bzw. 14-mal so hoch wie die von Bupropion.Die
von ThreohydrobupropionimFließgleichgewicht ist vergleichbar mit dervon Bupropion,
während die AUC von Threohydrobupropionca. 5-fach höher ist als die von Bupropion. Die
Plasmaspiegel von Erythrohydrobupropion sindvergleichbarmit den Plasmaspiegeln von
Bupropion.Maximale Plasmaspiegel von Hydroxybupropion werden in 7Stunden erreicht,
während sie für Threohydrobupropionund Erythrohydrobupropionin 8 Stundenerreicht werden.
Die AUC- und C
-Werte von Bupropion und dessen aktiven Metaboliten Hydroxybupropionund
Threohydrobupropion steigen proportional zurDosis imDosierungsbereich von50 bis 200 mg
nach Einmalgaben und imDosierungsbereich von 300bis 450mg/Tag nach Dauergabe.
Die absolute Bioverfügbarkeit von Bupropionist nicht bekannt,die Daten zur renalen
Ausscheidung zeigen jedoch, dassmindestens 87 %einer Dosis Bupropion resorbiert wird.
Die gleichzeitige Einnahme von Mahlzeiten hat keine signifikantenAuswirkungen auf die
Resorption von Bupropion-Tablettenmit veränderter Wirkstofffreisetzung.
Verteilung
Bupropion wird mit einemscheinbaren Verteilungsvolumen von ca. 2.000 l verteilt.
Bupropion, Hydroxybupropionund Threohydrobupropionbindenmäßig an Plasmaproteine (84 %,
77 %bzw. 42%).
Bupropion und seine aktiven Metaboliten gehenindie Muttermilch über. Tierexperimentelle
Studien haben gezeigt, dass Bupropionund seine aktiven Metaboliten die Blut-Hirn-Schranke und
die Plazentapassieren. Mit positronenemissionstomographischen Untersuchungen an gesunden
Probanden wurde nachgewiesen, dass Bupropion inszentrale Nervensystemübergeht und anden
Dopamin-Wiederaufnahmetransporter imStriatumbindet (zu etwa 25 %bei 150mgzweimal
täglich).
Biotransformation
Bupropion wird beimMenschen extensiv metabolisiert. Drei pharmakologisch aktive Metaboliten
wurden imPlasma identifiziert: Hydroxybupropionund die Aminoalkoholisomere,
Threohydrobupropion undErythrohydrobupropion.Diese können vonklinischer Bedeutung sein,
da ihre Plasmakonzentrationengenausohoch oderhöher sind als die von Bupropion. Die aktiven
Metaboliten werden weiter zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt (von denen einige nicht
vollständig charakterisiertwurden, aber Konjugatesein können) und mit demUrin ausgeschieden.
In-vitro-Studien zeigen, dass Bupropionvor allemüber das CytochromP450-Isoenzym2B6 zu
seinemaktiven Hauptmetaboliten Hydroxybupropionmetabolisiertwird, während die Cytochrom-
P450-Isoenzyme 1A2, 2A6, 2C9,3A4 und 2E1 weniger beteiligt sind. ImGegensatz dazu verläuft
die Bildungvon Threohydrobupropionüber eineCarbonylreduktion ohne Beteiligungvon
Cytochrom-P450-Isoenzymen (siehe Abschnitt 4.5).
Das Potenzial von Threohydrobupropionund Erythrohydrobupropion, das CytochromP450-
Systemzu hemmen, wurde nicht untersucht.
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BupropionundHydroxybupropionsindbeide Hemmstoffe des CytochromP450-Isoenzyms 2D6
mitK
-Wertenvon21bzw. 13,3 µM (siehe Abschnitt 4.5).
Es hat sich gezeigt, dass Bupropion bei Tierenseine eigene Metabolisierung nach mehrfacher
Verabreichung induziert. Für den Menschen wurde keine Enzyminduktionvon Bupropionoder
Hydroxybupropion bei Probanden oderPatienten nachgewiesen, die die empfohlene Dosis
Bupropionhydrochloridfür10 bis45 Tage erhielten.
Elimination
NachoralerAnwendung von 200mg 14 C-Bupropionan Menschen wurden 87%bzw. 10 %der
radioaktivenDosis imUrinbzw. denFäzes nachgewiesen. Der Anteil des unverändert
ausgeschiedenen Bupropions betrug nur0,5 % der Dosis; dieser Befund stimmtmit der extensiven
Metabolisierung von Bupropionüberein.Weniger als 10 % dieser 14 C-Dosis wurde in Formvon
aktiven Metaboliten imUrin wiedergefunden.
Die durchschnittliche scheinbare Clearance nachoraler Anwendung vonBupropionhydrochlorid
beträgt ca. 200 l/Std.und diemittlere Eliminationshalbwertszeit von Bupropionbeträgt ca. 20
Stunden.
Die Eliminationshalbwertszeit von Hydroxybupropion beträgt ca. 20 Stunden,die
Eliminationshalbwertszeiten von Threohydrobupropion und Erythrohydrobupropion sind länger
(37 bzw. 33Stunden)unddie AUC-Werte imSteady-State sind 8-bzw. 1,6-malhöher als bei
Bupropion. Steady-State bei Bupropionund seinen Metaboliten wird innerhalbvon 8 Tagen
erreicht.
Die unlösliche Hülle der Tablettemit veränderter Wirkstofffreisetzungkann während der Magen-
Darm-Passage intakt bleiben und mit den Fäzes ausgeschieden werden.
Besondere Patientengruppen:
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Die Elimination von Bupropionund seinen wirksamen Hauptmetaboliten kannbei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion reduziertsein. Begrenzte Daten von Patienten mitterminalem
Nierenversagen oder mäßig bis stark eingeschränkter Nierenfunktion zeigen, dass die verfügbare
Konzentration von Bupropion und/oder seinenMetaboliten erhöhtwar (sieheAbschnitt 4.4).
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Die PharmakokinetikvonBupropion und seinen aktiven Metaboliten war bei Patienten mit leichter
bis mittelschwerer Leberzirrhose imVergleich zugesunden Probanden nicht statistisch signifikant
verändert, obgleich zwischen einzelnen Patienteneine höhere Variabilität beobachtet wurde (siehe
Abschnitt 4.4). Bei Patienten mitschwerer Leberzirrhose waren die C
und die AUCvon
Bupropion imVergleich zu den Werten von gesunden Probanden wesentlich erhöht (mittlere
Differenz ca. 70 % bzw. 3-fach) und variierten stärker; die mittlereHalbwertszeit war ebenfalls
länger (umca. 40 %). ImFall von Hydroxybupropionwaren diemittlere C
niedriger (umca. 70
%), diemittlere AUC tendenziell höher (umca. 30 %), die mediane T
später (umca. 20
Stunden)und die mittleren Halbwertszeiten länger (um ca. das 4-fache) als bei gesunden
Probanden. ImFall von Threohydrobupropion undErythrohydrobupropion waren die mittlere C
tendenziell niedriger (umca. 30 %), diemittlere AUC tendenziell höher (umca.50 %), die
mediane T
später (umca. 20 Stunden) unddie mittlereHalbwertszeit länger (umca. das 2-fache)
als bei gesunden Probanden (siehe Abschnitt 4.3).
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Ältere Patienten
Pharmakokinetische Studien mit älteren Patientenzeigten unterschiedliche Ergebnisse. Eine
Einzeldosisstudie hat gezeigt, dass sich die Pharmakokinetik von Bupropionund seinen
Metaboliten bei älteren nicht von der beijüngeren Erwachsenenunterscheidet. Eine andere
pharmakokinetische Studie mit Einzel- und Mehrfachdosierung lässt darauf schließen, dass
Bupropion und seine Metaboliten bei älteren Patienten möglicherweise in einemgrößeren Ausmaß
akkumulieren.Die klinische Erfahrung hat keineUnterschiede hinsichtlich der Verträglichkeit
zwischen älteren und jüngeren Patienten gezeigt, eine höhere Empfindlichkeitbeiälteren Patienten
kann aber nicht ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 4.4).
In-vitro-Freisetzung von Bupropion mit Alkohol
In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass Bupropion bei hohenAlkohol-Konzentrationen (bis
zu 40 %) schneller aus der Darreichungsformmit veränderter Wirkstofffreisetzung abgegeben wird
(bis zu 20 % liegen nach 2Stundengelöst vor) (siehe Abschnitt 4.5).
5.3PräklinischeDaten zur Sicherheit
Studien zur Untersuchungder Reproduktionstoxizität beiRattenmit Expositionen ähnlich denen,
die manmit der empfohlenen Höchstdosis beimMenschen erhält (basierend auf systemischen
Expositionsdaten), zeigten keine negativen Auswirkungen aufdie Fertilität, Schwangerschaft und
fetale Entwicklung. Bei Kaninchen zeigten Studien zur Untersuchung der Reproduktionstoxizität
mit Dosen bis zum7-fachender empfohlenenHöchstdosis beimMenschen (gemessen aufmg/m 2 -
Grundlage; Daten zur systemischen Exposition liegen nicht vor)nur eine geringfügige Zunahme
skelettaler Veränderungen (vermehrtesAuftreten einer gewöhnlichen anatomischen Variante einer
akzessorischen thorakalenRippe undverzögerte Ossifikation der Phalangen). Darüber hinaus
wurde bei Kaninchen beiDosen, die für das Muttertier toxisch waren, eine Reduktiondes fetalen
Gewichts berichtet.
In tierexperimentellen Untersuchungenverursachte Bupropion inDosen, die mehrfach höher lagen
als die therapeutischen Dosen beimMenschen u. a. die folgendendosisabhängigen Symptome:
Ataxie und Konvulsionenbei Ratten, allgemeineSchwäche, Zittern und Erbrechen bei Hunden
sowie eine erhöhte Letalität bei beiden Spezies.Aufgrundder bei Tieren, aber nicht beim
Menschen auftretenden Enzyminduktionwar diein den Tierstudienerreichte systemische
Exposition in etwa so hoch wie die systemische Exposition beimMenschen nach empfohlener
Höchstdosis.
In den Tierstudien tratenLeberveränderungen auf,die die Wirkung der hepatischen
Enzyminduktion widerspiegeln. BeimMenscheninduziert Bupropion inden empfohlenen Dosen
nicht seinen eigenen Metabolismus.Dies weist daraufhin, dass dieLeberbefunde bei den
Labortieren nur eine begrenzte Bedeutung bei der Beurteilungundder Risikobewertung von
Bupropionhaben.
Daten zur Genotoxizität zeigen, dass Bupropion beiBakterien schwachmutagen wirkt, aber nicht
bei Säugetieren. Daher wirdes nicht alsgenotoxisch für den Menschen angesehen.
Studien an Mäusen und Ratten bestätigen, dassBupropion indiesen Spezies nicht karzinogen
wirkt.
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6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1Liste dersonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Povidon K 90
Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.)
Filmüberzug
Ethylcellulose
Hyprolose
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (Typ A) (Ph. Eur.)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Macrogol 1500
Triethylcitrat
Hypromellose
Macrogol 400
Macrogol 8000
Drucktinte
Schellackglasur
Eisen(II,III)-oxid (E172)
Propylenglycol
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 DauerderHaltbarkeit
30 Monate
6.4BesondereVorsichtsmaßnahmen fürdie Aufbewahrung
In der Original-Flascheaufbewahren umden Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5Art und Inhalt des Behältnisses
HDPE-Flaschen, die einenBehältermitTrockenmittel (Kombination aus Aktivkohle und
Kieselgel)enthalten, mit einemkindergesichterten Schraubverschluss (PP)
Packungsgrößen
30 und 90 Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung.
6.6BesondereVorsichtsmaßnahmen fürdie Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen fürdie Beseitigung.
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7. INHABER DER ZULASSUNG
neuraxpharmArzneimittelGmbH
Elisabeth-Selbert-Str. 23
40764 Langenfeld
Deutschland
8. ZULASSUNGSNUMMERN
91045.00.00
91046.00.00
9. DATUMDER ERTEILUNG DERZULASSUNG
[siehe Unterschrift]
10.STAND DERINFORMATION
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig