Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
25-11-2020
25-11-2020
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml Augentropfen
Wirkstoff: Bimatoprost
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige
Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals
lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an
Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen
Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder
Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind, siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml
beachten?
3. Wie ist Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was ist Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml und wofür wird es
angewendet?
Bimatoprost STADA ist ein Arzneimittel zur Behandlung des Glaukoms. Es
gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Prostamide bezeichnet
werden.
Bimatoprost STADA wird zur Senkung eines erhöhten Augeninnendrucks
eingesetzt. Dieses Arzneimittel kann allein oder in Kombination mit anderen
Augentropfen (sogenannten Betablockern), die ebenfalls den Augeninnendruck
senken, angewendet werden.
Ihr Auge enthält eine klare, wässrige Flüssigkeit, die das Augeninnere mit
Nährstoffen versorgt. Diese Flüssigkeit wird ständig aus dem Auge abgeleitet
und durch neue Flüssigkeit ersetzt. Wenn die Ableitung nicht schnell genug
erfolgen kann, steigt der Druck im Auge. Dieses Arzneimittel sorgt dafür, dass
sich die abgeleitete Flüssigkeitsmenge erhöht. Dadurch sinkt der
Augeninnendruck. Wenn der erhöhte Druck nicht gesenkt wird, könnte dies zu
einer Erkrankung namens Glaukom (grüner Star) führen, die Ihr Sehvermögen
gefährden kann.
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Bimatoprost STADA
100 Mikrogramm/ml beachten?
Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml darf NICHT angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen Bimatoprost oder einen der in Abschnitt 6.
genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
wenn Sie die Anwendung von Augentropfen wegen einer Nebenwirkung des
Konservierungsmittels Benzalkoniumchlorid früher einmal abbrechen
mussten.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Bimatoprost
STADA 100 Mikrogramm/ml anwenden.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn
Sie Atemprobleme haben,
Sie eine Leber- oder Nierenerkrankung haben,
Sie in der Vergangenheit eine Kataraktoperation hatten,
Sie an Augentrockenheit leiden,
Sie Probleme mit Ihrer Hornhaut (vorderer durchsichtiger Teil des Auges)
haben oder hatten,
Sie Kontaktlinsen tragen (siehe „Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml
enthält Benzalkoniumchlorid“),
Sie niedrigen Blutdruck oder eine niedrige Herzfrequenz haben oder hatten,
Sie eine Virusinfektion oder eine Entzündung des Auges/der Augen hatten.
Bimatoprost STADA kann eine Dunkelfärbung und ein verstärktes Wachstum
der Wimpern und auch eine Dunkelfärbung der Haut um das Augenlid
verursachen. Außerdem kann bei längerer Anwendung die Irisfärbung dunkler
werden. Diese Veränderungen können bleibend sein. Dieser Effekt kann
deutlicher sichtbar werden, wenn nur ein Auge behandelt wird.
Kinder und Jugendliche
Bimatoprost wurde bei Kindern unter 18 Jahren nicht geprüft. Daher sollte
Bimatoprost STADA bei Patienten unter 18 Jahren nicht angewendet werden.
Anwendung von Bimatoprost STADA zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet
haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu
sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung
dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Bimatoprost kann in die Muttermilch gelangen. Während der Anwendung von
Bimatoprost STADA dürfen Sie daher nicht stillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen!
Für kurze Zeit nach der Anwendung von Bimatoprost STADA werden Sie
möglicherweise verschwommen sehen. Bitte setzen Sie sich erst dann wieder
an das Steuer eines Fahrzeugs oder bedienen Werkzeuge oder Maschinen,
wenn Sie wieder klar sehen können.
Bimatoprost STADA enthält Benzalkoniumchlorid
Dieses Arzneimittel enthält 0,20 mg Benzalkoniumchlorid pro ml.
Benzalkoniumchlorid kann von weichen Kontaktlinsen aufgenommen werden
und kann zur Verfärbung der Kontaktlinsen führen. Sie müssen die Kontakt-
linsen vor der Anwendung dieses Arzneimittels entfernen und dürfen sie erst
nach 15 Minuten wieder einsetzen.
Benzalkoniumchlorid kann auch Reizungen am Auge hervorrufen, ins-
besondere, wenn Sie trockene Augen oder Erkrankungen der Hornhaut (durch-
sichtige Schicht an der Vorderseite des Auges) haben. Wenden Sie sich an
Ihren Arzt, wenn nach der Anwendung dieses Arzneimittels ein ungewöhn-
liches Gefühl, Brennen oder Schmerz im Auge auftritt.
Bimatoprost STADA enthält Phosphate
Dieses Arzneimittel enthält 0,95 mg Phosphate pro ml.
3. Wie ist Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml anzuwenden?
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt
oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie
sich nicht sicher sind.
Bimatoprost STADA darf nur am Auge angewendet werden. Die empfohlene
Dosis beträgt einmal täglich abends ein Tropfen Bimatoprost STADA in jedes
zu behandelnde Auge.
Wenn Sie Bimatoprost STADA zusammen mit einem anderen
Augenmedikament anwenden, warten Sie nach der Anwendung von
Bimatoprost STADA mindestens 5 Minuten bis zur Anwendung des zweiten
Augenmedikaments.
Wenden Sie es nicht mehr als einmal pro Tag an, weil sonst die Wirksamkeit
der Behandlung vermindert werden kann.
Hinweise zur Anwendung:
Verwenden Sie den Inhalt der Flasche nicht, wenn vor dem ersten Anbrechen
das Schutzsiegel am Flaschenhals beschädigt ist.
1. Waschen Sie sich die Hände. Legen Sie den Kopf in den Nacken und sehen
Sie nach oben.
2. Ziehen Sie das Unterlid vorsichtig nach unten, bis sich eine kleine Tasche
bildet.
3. Drehen Sie die Flasche, bis die Öffnung nach unten zeigt, und drücken Sie
auf die Flasche, bis ein Tropfen in das zu behandelnde Auge fällt.
4. Lassen Sie das Unterlid los und halten Sie das Auge 30 Sekunden lang
geschlossen.
Wischen Sie an der Wange herablaufende Flüssigkeit ab.
Wenn ein Tropfen nicht in das Auge gelangt, versuchen Sie es nochmals.
Um Infektionen vorzubeugen und Augenverletzungen zu vermeiden, berühren
Sie weder das Auge noch andere Oberflächen mit der Tropferspitze der
Flasche. Sofort nach der Anwendung Flaschenverschluss wieder aufsetzen und
Flasche verschließen.
Wenn Sie eine größere Menge von Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml
angewendet haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine größere Menge von Bimatoprost STADA angewendet haben, als
Sie sollten, ist es unwahrscheinlich, dass ernsthafte Probleme entstehen.
Führen Sie die nächste Anwendung zum vorgesehenen Zeitpunkt durch. Falls
Sie Bedenken haben sollten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Wenn Sie die Anwendung von Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml
vergessen haben
Wenn Sie vergessen haben Bimatoprost STADA anzuwenden, tropfen Sie
einen Tropfen ein, sobald Sie das Versäumnis bemerken und setzen Sie dann
die Behandlung planmäßig fort. Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn
Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
Wenn Sie die Anwendung von Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml
abbrechen
Bimatoprost STADA soll täglich angewendet werden, damit es richtig wirken
kann. Wenn Sie die Anwendung von Bimatoprost STADA abbrechen, kann sich
der Druck in Ihrem Auge erhöhen. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt, bevor
Sie diese Behandlung abbrechen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden
Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die
aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Sehr häufige Nebenwirkungen (können mehr als 1 von 10 Behandelten
betreffen):
Wirkungen auf das Auge
leichte Rötung (bei bis zu 29% der Personen).
Häufige Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
Wirkungen auf das Auge
feine Risse in der Augenoberfläche, mit oder ohne Entzündung,
Reizung,
Augenjucken,
längere Wimpern,
Reizung, wenn der Tropfen in das Auge verabreicht wird,
Augenschmerzen.
Wirkungen auf die Haut
gerötete und juckende Augenlider,
Dunkelfärbung der Haut um das Auge,
Haarwachstum in der Augengegend.
Gelegentliche Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 100 Behandelten
betreffen):
Wirkungen auf das Auge
Dunkelfärbung der Iris,
müde Augen,
Schwellung der Augenoberfläche,
verschwommenes Sehen,
Wimpernausfall.
Wirkungen auf die Haut
trockene Haut,
Verkrustung am Rand des Augenlids,
Schwellung des Augenlids,
Juckreiz.
Wirkungen auf den Körper
Kopfschmerzen,
Krankheitsgefühl.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar):
Wirkungen auf das Auge
Makulaödem (Schwellung der Netzhaut des Auges, die zu einer
Verschlechterung der Sehfähigkeit führen kann),
Dunkelfärbung der Haut um das Auge,
Die Augen erscheinen eingesunken,
Trockenheit,
verklebte Augen,
Fremdkörpergefühl im Auge,
Schwellung des Auges,
vermehrtes Tränen der Augen,
Augenbeschwerden,
Lichtscheu.
Wirkungen auf den Körper
Symptome einer allergischen Reaktion (Schwellung, Rötung des Auges und
Hautausschlag),
Asthma,
Verschlechterung von Asthma,
Verschlechterung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD),
Kurzatmigkeit,
Schwindel,
erhöhter Blutdruck,
Hautverfärbung (in der Augenumgebung).
Abgesehen von den Nebenwirkungen bei Anwendung von Bimatoprost
100 Mikrogramm/ml Augentropfen sind bei einem anderen Medikament mit
höherer Wirkstärke von Bimatoprost (300 Mikrogramm/ml) folgende
Nebenwirkungen aufgetreten:
Augenbrennen,
allergische Reaktion im Auge,
entzündete Augenlider,
Schwierigkeiten klar zu sehen,
Verschlechterung der Sehfähigkeit,
Schwellung der durchsichtigen Schicht auf dem Auge,
Tränen der Augen,
Dunkelfärbung der Wimpern,
Netzhautblutung,
Entzündung im Auge,
zystoides Makulaödem (Schwellung der Netzhaut im Auge, die zu einer
Verschlechterung der Sehfähigkeit führt),
Augenlidzucken,
Schrumpfung des Augenlids, das sich von der Augenoberfläche weg
bewegt,
Rötung der Haut um das Auge,
Schwäche,
erhöhte Bluttestwerte, welche die Funktion Ihrer Leber anzeigen.
Weitere Nebenwirkungen, die in Verbindung mit phosphathaltigen
Augentropfen berichtet wurden
Wenn Sie an einer schweren Schädigung der Hornhaut (durchsichtige Schicht
an der Vorderseite des Auges) leiden, können Phosphate aufgrund einer
Calciumanreicherung während der Behandlung in sehr seltenen Fällen
Trübungen (wolkige Flecken) der Hornhaut verursachen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder
Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das folgende nationale
Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr
Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt
werden.
5. Wie ist Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton
nach „Verwendbar bis/Verw. bis:“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr
verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des
angegebenen Monats.
Spätestens vier Wochen nach dem Anbrechen der Flasche muss der eventuell
noch vorhandene Restinhalt verworfen werden. Dadurch wird Infektionen
vorgebeugt. Notieren Sie als Erinnerungshilfe das Anbruchdatum auf dem dafür
vorgesehenen Feld auf dem Umkarton.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie
Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr
verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml enthält
Der Wirkstoff ist Bimatoprost.
Ein ml Lösung enthält 100 Mikrogramm Bimatoprost.
Ein Tropfen enthält ca. 2,5 Mikrogramm Bimatoprost.
Die sonstigen Bestandteile sind
Benzalkoniumchlorid (Konservierungsmittel), Citronensäure-Monohydrat,
Dinatriumhydrogenphosphat 7 H
O, Natriumchlorid, Natriumhydroxid
oder Salzsäure (zur pH-Einstellung), gereinigtes Wasser.
Wie Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml aussieht und Inhalt der Packung
Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml Augentropfen sind farblose, klare
Augentropfen in einer Packung, die entweder 1 Kunststoff-Flasche oder 3
Kunststoff-Flaschen jeweils mit einem Schraubverschluss enthält.
Jede Flasche ist etwa zur Hälfte gefüllt und enthält entweder 2,5 Milliliter oder
3 Milliliter Lösung. Das ist ausreichend für einen Bedarf von 4 Wochen.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
STADA Arzneimittel GmbH, 1190 Wien
Hersteller
S.C. Rompharm Company S.R.L, 1A Eroilor Street, Otopeni 075100, Ilfov,
Rumänien
STADA Arzneimittel AG, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel, Deutschland
Centrafarm Services B.V.,
Nieuwe Donk 9, 4879 AC Etten Leur, Niederlande
STADA Arzneimittel GmbH, Muthgasse 36/2, 1190 Wien, Österreich
Z.Nr.: 136225
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen
Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Dänemark:
Bimatoprost
"Stada", øjendråber, opløsning 0,1 mg/ml
Belgien:
Bimatoprost EG 0,1 mg/ml oogdruppels, oplossing
Deutschland:
Bimatoprost AL 0,1 mg/ml Augentropfen, Lösung
Frankreich:
Bimatoprost EG 0,1 mg/ml, collyre en solution
Italien:
Bimatoprost EG
0,1 mg/ml
collirio, soluzione
Luxemburg:
Bimatoprost EG 0,1 mg/ml collyre en solution
Niederlande:
Bimatoprost CF 0,1 mg/ml, oogdruppels, oplossing
Schweden:
Bimatoprost STADA
0,1 mg/ml ögondroppar, lösning
Spanien:
Bimatoprost STADA 0,1 mg/ml colirio en solución EFG
Tschechische Republik:
Bimatoprost Stada 0,1 mg/ml oční kapky, roztok
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2020.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml Augentropfen
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Ein ml Lösung enthält 100 Mikrogramm Bimatoprost.
Ein Tropfen enthält ca. 2,5 Mikrogramm Bimatoprost.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Ein ml Lösung enthält
200 Mikrogramm Benzalkoniumchlorid und 0,95 mg Phosphate.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Augentropfen, Lösung.
Klare, farblose Lösung.
pH 6,8 – 7,8; Osmolalität 260 – 330 mOsmol/kg.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Senkung des erhöhten Augeninnendrucks bei chronischem
Offenwinkelglaukom und okulärer Hypertension bei Erwachsenen (als
Monotherapie oder als Zusatzmedikation zu einem Beta-Rezeptorenblocker).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Es wird empfohlen, einmal täglich abends einen Tropfen in das/die
betroffene(n) Auge(n) einzutropfen. Die Anwendung darf nicht häufiger als
einmal täglich erfolgen, weil eine häufigere Verabreichung die
Augeninnendruck-senkende Wirkung vermindern kann.
Eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion
Bimatoprost wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder mäßig bis
schwer eingeschränkter Leberfunktion nicht untersucht und ist daher bei diesen
Patienten nur mit Vorsicht einzusetzen. Bei Patienten mit anamnestisch
bekannter leichter Leberinsuffizienz oder anormalen Alaninaminotransferase
(ALT)-, Aspartataminotransferase (AST)- und/oder Bilirubin-Ausgangswerten
hatten Bimatoprost 300 Mikrogramm/ml Augentropfen über 24 Monate keine
unerwünschten Wirkungen auf die Leberfunktion.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Bimatoprost bei Kindern im Alter von 0 bis
18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen.
Art der Anwendung
Wird mehr als ein topisches Augenarzneimittel verabreicht, müssen die
einzelnen Anwendungen mindestens 5 Minuten auseinander liegen.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1
genannten sonstigen Bestandteile.
Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml ist kontraindiziert bei Patienten, bei
denen zuvor eine Nebenwirkung von Benzalkoniumchlorid vermutet wurde, die
zu einem Behandlungsabbruch geführt hat.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung
Augen
Patienten sollen vor Behandlungsbeginn über die Möglichkeit eines verstärkten
Wimpernwachstums, einer Dunkelfärbung der Haut des Augenlids und einer
verstärkten Irispigmentierung informiert werden, da diese Veränderungen
während der Behandlung mit Bimatoprost Augentropfen beobachtet wurden.
Einige dieser Veränderungen können bleibend sein und – wenn nur ein Auge
behandelt wird – ein unterschiedliches Aussehen der Augen zur Folge haben.
Eine verstärkte Irispigmentierung ist wahrscheinlich bleibend. Die veränderte
Pigmentierung wird durch einen erhöhten Melaningehalt in den Melanozyten
und nicht durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl verursacht. Die
Langzeitwirkungen einer verstärkten Irispigmentierung sind nicht bekannt.
Veränderungen der Irisfarbe aufgrund einer ophthalmischen Anwendung von
Bimatoprost sind möglicherweise erst nach mehreren Monaten oder Jahren
wahrnehmbar. Typischerweise erstreckt sich die braune Pigmentierung im
Pupillenbereich konzentrisch in Richtung des Irisrandes und die gesamte Iris
oder Teile davon werden bräunlicher. Weder Nävi noch Flecken der Iris
scheinen von der Behandlung beeinflusst zu werden. Nach 12 Monaten betrug
die Häufigkeit einer Hyperpigmentierung der Iris nach Anwendung von
Bimatoprost 100 Mikrogramm/ml Augentropfen 0,5%. Nach 12 Monaten betrug
die Häufigkeit mit Bimatoprost 300 Mikrogramm/ml Augentropfen 1,5% (siehe
Abschnitt 4.8, Tabelle 2) und erhöhte sich nach 3-jähriger Behandlung nicht.
Eine periorbitale Gewebepigmentierung wurde bei einigen Patienten als
reversibel berichtet.
Nach Behandlung mit Bimatoprost 300 Mikrogramm/ml Augentropfen wurde
gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100) über ein zystoides Makulaödem berichtet.
Bimatoprost soll daher nur mit Vorsicht bei Patienten mit bekannten
Risikofaktoren für Makulaödem (z.B. aphake Patienten, pseudophake Patienten
mit Ruptur des hinteren Kapselsacks) angewendet werden.
Bei Anwendung von Bimatoprost 300 Mikrogramm/ml Augentropfen gab es
seltene Spontanberichte über eine Reaktivierung früher vorhandener
Hornhautinfiltrate oder Augeninfektionen. Bimatoprost soll bei Patienten mit
einer Vorgeschichte erheblicher Virusinfektionen des Auges (z.B. Herpex
simplex) oder Uveitis/Iritis mit Vorsicht angewendet werden.
Bimatoprost wurde bei Patienten mit entzündlichen Augenerkrankungen, mit
neovaskulärem und mit entzündlich bedingtem Glaukom, mit
Winkelblockglaukom, mit kongenitalem Glaukom sowie mit Engwinkelglaukom
nicht untersucht.
Haut
In Bereichen, in denen Bimatoprost-Lösung wiederholt mit der Hautoberfläche
in Kontakt kommt, besteht die Möglichkeit von Haarwachstum. Daher ist es
wichtig, Bimatoprost STADA Augentropfen nur anweisungsgemäß anzuwenden
und zu vermeiden, dass Flüssigkeit über die Wange oder andere Hautbereiche
läuft.
Atemwege
Bimatoprost wurde nicht bei Patienten mit eingeschränkter Atemfunktion
untersucht. Während die Informationen zu Patienten mit anamnestisch
bekanntem Asthma oder COPD begrenzt sind, gab es nach der
Markteinführung Berichte über eine Verschlechterung von Asthma, Dyspnoe
oder COPD sowie Berichte über Asthma. Die Häufigkeit dieser Symptome ist
nicht bekannt. Patienten mit COPD, Asthma oder einer durch andere Ursachen
eingeschränkten Atemfunktion sollten mit Vorsicht behandelt werden.
Kardiovaskuläres System
Bimatoprost wurde bei Patienten mit AV Block 2. und 3. Grades oder bei
unkontrollierter kongestiver Herzinsuffizienz nicht untersucht. Es gab eine
begrenzte Zahl an Spontanberichten über Bradykardie oder Hypotonie nach
Anwendung von Bimatoprost 300 Mikrogramm/ml Augentropfen. Bimatoprost
sollte bei Patienten mit Prädisposition für niedrige Herzfrequenz oder niedrigen
Blutdruck mit Vorsicht angewendet werden.
Weitere Informationen
Studien zu Bimatoprost 300 Mikrogramm/ml bei Patienten mit Glaukom oder
okulärer Hypertonie haben gezeigt, dass die häufigere Exposition des Auges
gegenüber mehr als einer Bimatoprost-Dosis täglich die IOD-senkende Wirkung
vermindern kann (siehe Abschnitt 4.5). Patienten, die Bimatoprost in
Kombination mit anderen Prostaglandinanaloga verwenden, müssen auf
Änderungen des Augeninnendrucks hin überwacht werden.
Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml Augentropfen enthalten das
Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid (200 ppm), das von weichen
Kontaktlinsen absorbiert werden kann. Durch das Vorhandensein von
Benzalkoniumchlorid kann es auch zu Augenreizungen und Verfärbung weicher
Kontaktlinsen kommen. Kontaktlinsen sind vor der Anwendung zu entfernen
und frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder einzusetzen.
Es ist bekannt, dass Benzalkoniumchlorid, welches häufig als
Konservierungsmittel in Ophthalmika eingesetzt wird, Keratitis punctata
und/oder toxische ulzerierende Keratitis auslösen kann. Da Bimatoprost STADA
100 Mikrogramm/ml Augentropfen 200 ppm Benzalkoniumchlorid enthalten (4-
fach höhere Menge als in Bimatoprost 300 Mikrogramm/ml Augentropfen), ist
bei Patienten mit Sicca-Syndrom, bei Patienten mit vorgeschädigter Hornhaut
und bei Patienten, die mehrere BAK-haltige Augentropfen anwenden, Vorsicht
angezeigt. Solche Patienten müssen darüber hinaus bei längerer Anwendung
überwacht werden.
Es gab Berichte von bakterieller Keratitis bei Verwendung von
Mehrdosenbehältnissen mit topischen Ophthalmika. Diese Behältnisse waren
von Patienten, die in den meisten Fällen an einer gleichzeitig vorliegenden
Augenerkrankung litten, versehentlich kontaminiert worden. Bei Patienten mit
Riss des Epithels der Augenoberfläche besteht ein höheres Risiko für die
Entstehung einer bakteriellen Keratitis.
Patienten sollen darauf hingewiesen werden, dass die Tropferspitze des
Behältnisses nicht mit dem Auge oder dessen Umgebung in Berührung kommt,
um eine Verletzung des Auges und eine Kontamination der Lösung zu
vermeiden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
Arzneimittelwechselwirkungen sind beim Menschen nicht zu erwarten, da die
systemischen Konzentrationen von Bimatoprost nach der Anwendung von
Bimatoprost 300 Mikrogramm/ml Augentropfen am Auge extrem niedrig sind
(<0,2 ng/ml). Bimatoprost wird durch mehrere Enzyme und Stoffwechselwege
metabolisiert, und in präklinischen Studien wurden keine Wirkungen auf die
Arzneistoff-metabolisierenden Enzyme in der Leber beobachtet.
In klinischen Studien fanden sich bei gleichzeitiger Verabreichung von
Bimatoprost 300 Mikrogramm/ml Augentropfen mit verschiedenen
ophthalmologischen Beta-Rezeptorenblockern keine Anzeichen von
Arzneimittelwechselwirkungen.
Der gleichzeitige Gebrauch von Bimatoprost und anderen Glaukom-
Therapeutika als topischen Beta-Rezeptorenblockern wurde während der
Behandlung mit Bimatoprost Augentropfen als Zusatzmedikation nicht
untersucht.
Bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertonie besteht die Gefahr, dass
die IOD-senkende Wirkung von Prostaglandinanaloga (z.B. Bimatoprost)
vermindert wird, wenn sie in Kombination mit anderen Prostaglandinanaloga
verwendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Bimatoprost bei
Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben bei hohen maternal-
toxischen Dosen eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Bimatoprost STADA darf in der Schwangerschaft nur bei strenger
Indikationsstellung angewendet werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Bimatoprost beim Menschen in die Muttermilch
übergeht. Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Bimatoprost in die
Muttermilch sezerniert wird. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen
werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob die Behandlung mit
Bimatoprost STADA zu unterbrechen ist. Dabei soll sowohl der Nutzen des
Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau
berücksichtigt werden.
Fertilität
Über die Auswirkungen von Bimatoprost auf die menschliche Fertilität liegen
keine Daten vor.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Bimatoprost STADA Augentropfen haben einen zu vernachlässigenden Einfluss
auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Falls es nach dem Eintropfen zu vorübergehend verschwommenem Sehen
kommt, soll wie auch bei anderen Augenarzneimitteln der Patient warten, bis er
wieder klar sieht, bevor er am Straßenverkehr teilnimmt oder Maschinen
bedient.
4.8 Nebenwirkungen
In einer 12-monatigen klinischen Phase-III-Studie traten bei etwa 38% der mit
Bimatoprost 100 Mikrogramm/ml Augentropfen behandelten Patienten
Nebenwirkungen auf. Die am häufigsten berichtete Nebenwirkung war
Hyperämie der Bindehaut (meistens geringgradig bis leicht und von nicht-
entzündlicher Natur) bei 29% der Patienten. Etwa 4% der Patienten in der 12-
monatigen Studie brachen die Behandlung wegen einer unerwünschten
Reaktion ab.
Aus klinischen Studien mit Bimatoprost 100 Mikrogramm/ml Augentropfen oder
nach Markteinführung wurden folgende Nebenwirkungen berichtet. Diese
betrafen meistens das Auge, waren leicht ausgeprägt und in keinem Fall
schwerwiegend.
In Tabelle 1 sind sehr häufige (≥1/10), häufige (≥1/100 bis <1/10), gelegentliche
(≥1/1.000 bis <1/100); seltene (≥1/10.000 bis <1/1.000), sehr seltene
(<1/10.000) und nicht bekannte (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren
Daten nicht abschätzbar) Nebenwirkungen nach Systemorganklasse aufgeführt.
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach
abnehmendem Schweregrad angegeben.
Tabelle 1
Systemorganklasse
Häufigkeit
Nebenwirkung
Erkrankungen des
Immunsystems
nicht bekannt
Überempfindlichkeitsreaktion
mit Zeichen und Symptomen
einer Augenallergie und
allergischer Dermatitis
gelegentlich
Kopfschmerzen
Erkrankungen des
Nervensystems
nicht bekannt
Schwindel
sehr häufig
Hyperämie der Bindehaut
häufig
Keratitis punctata, Reizung
der Augen, Jucken der
Augen, Wimpernwachstum,
Augenschmerzen, Augenlid-
Erythem, Augenlid-Pruritus
Augenerkrankungen
gelegentlich
Asthenopie,
verschwommenes Sehen,
Bindehauterkrankung,
Bindehaut-Ödem,
Überpigmentierung der Iris,
Madarose, Augenlid-Ödem
nicht bekannt
Überpigmentierung der Iris,
Makulaödem, Pigmentierung der
Augenlider, periorbitale und
Lidveränderungen einschließlich
Vertiefung der Augenlidfurche,
trockenes Auge, Ausfluss aus
dem Auge, Augenödem,
Fremdkörpergefühl, erhöhte
Tränensekretion,
Augenbeschwerden,
Photophobie
Gefäßerkrankungen
nicht bekannt
Hypertonie
Erkrankungen der Atemwege,
des Brustraums und
Mediastinums
nicht bekannt
Asthma, Asthma-
Verschlechterung, COPD-
Verschlechterung, Dyspnoe
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
gelegentlich
Übelkeit
häufig
Hauthyperpigmentierung,
Hypertrichose
gelegentlich
Trockene Haut, Verkrustung
des Rands des Augenlids,
Pruritus
Erkrankungen der Haut und
des Unterhautzellgewebes
nicht bekannt
Hautverfärbung
(periokulär)
Allgemeine Erkrankungen
und Beschwerden am
Verabreichungsort
häufig
Reizung an der Stelle des
Einträufelns
In klinischen Studien wurden mehr als 1.800 Patienten mit Bimatoprost
300 Mikrogramm/ml Augentropfen behandelt. Die in den zusammengefassten
Daten aus der Anwendung von Bimatoprost 300 Mikrogramm/ml Augentropfen
in Phase III als Monotherapeutikum und als Zusatzmedikation am häufigsten
berichteten Nebenwirkungen waren:
Wachstum der Augenwimpern bei bis zu 45% im ersten Jahr, mit
abnehmender Inzidenz neuer Berichte auf 7% im 2. Jahr und 2% im 3. Jahr,
Hyperämie der Bindehaut (meistens geringgradig bis leicht und vermutlich
von nicht-entzündlicher Natur) bei bis zu 44% im ersten Jahr, mit
abnehmender Inzidenz neuer Berichte auf 13% im 2. Jahr und 12% im 3.
Jahr,
Augenjucken bei bis zu 14% der Patienten im ersten Jahr, mit abnehmender
Inzidenz neuer Berichte auf 3% im 2. Jahr und 0% im 3. Jahr. Weniger als
9% der Patienten brachen die Behandlung im ersten Jahr wegen einer
unerwünschten Reaktion ab und die Inzidenz zusätzlicher Studienabbrüche
durch Patienten lag im 2. und 3. Jahr bei 3%.
In Tabelle 2 sind weitere Nebenwirkungen aufgeführt, die mit Bimatoprost
300 Mikrogramm/ml Augentropfen berichtet wurden. Die Tabelle enthält auch
Nebenwirkungen, die bei beiden Formulierungen, aber mit unterschiedlicher
Häufigkeit aufgetreten sind. Diese betrafen meistens das Auge, waren leicht bis
mittelstark ausgeprägt und in keinem Fall schwerwiegend: Innerhalb jeder
Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem
Schweregrad angegeben.
Tabelle 2
Systemorganklasse
Häufigkeit
Nebenwirkung
häufig
Kopfschmerzen
Erkrankungen des
Nervensystems
gelegentlich
Schwindel
sehr häufig
Augenjucken,
Wimpernwachstum
Augenerkrankungen
häufig
Hornhauterosion, Brennen der
Augen, allergische
Konjunktivitis, Blepharitis,
Verschlechterung der
Sehschärfe, Asthenopie,
konjunktivales Ödem,
Fremdkörpergefühl, Trockenheit
der Augen, Augenschmerzen,
Lichtscheu, Tränen der Augen,
Ausfluss aus dem Auge,
Sehstörungen/verschwommenes
Sehen, verstärkte
Irispigmentierung,
Dunkelfärbung der Wimpern
gelegentlich
Netzhautblutung, Uveitis,
zystoides Macula-Ödem, Iritis,
Blepharospasmus, Retraktion
des Augenlids, periorbitales
Erythem
Gefäßerkrankungen
häufig
Bluthochdruck
Erkrankungen der Haut und
des Unterhautzellgewebes
gelegentlich
Hirsutismus
Allgemeine Erkrankungen
und Beschwerden am
Verabreichungsort
gelegentlich
Asthenie
Untersuchungen
häufig
auffällige Leberfunktionswerte
Berichtete Nebenwirkungen phosphathaltiger Augentropfen
Sehr selten wurden Fälle von Hornhautkalzifizierung unter der Therapie mit
phosphathaltigen Augentropfen bei einigen Patienten mit ausgeprägten
Hornhautdefekten berichtet.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von
großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des
Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall
einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet, dies ist bei Anwendung am
Auge auch nicht zu erwarten.
Im Fall einer Überdosierung soll symptomatisch und durch unterstützende
Maßnahmen behandelt werden. Falls Bimatoprost versehentlich oral
eingenommen wurde, könnte die folgende Information hilfreich sein: Bei
zweiwöchiger oraler Verabreichung an Ratten und Mäusen hatten Dosen von
bis zu 100 mg/kg/Tag keinerlei toxische Wirkungen. Diese Dosis, ausgedrückt
in mg/m
, ist um das mindestens 210-Fache höher als die Dosis, die bei
versehentlicher Einnahme des Inhalts einer Flasche Bimatoprost
100 Mikrogramm/ml Augentropfen durch ein Kind mit 10 kg Körpergewicht
erreicht wird.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Ophthalmologika, Prostaglandin-Analoga,
ATC-Code: S01EE03
Wirkmechanismus
Der Mechanismus, über den Bimatoprost beim Menschen eine Senkung des
Augeninnendrucks bewirkt, ist eine Verstärkung des Kammerwasserabflusses
über das Trabekelwerk sowie eine Erhöhung des uveo-skleralen Abflusses. Die
Senkung des Augeninnendrucks beginnt ungefähr vier Stunden nach der ersten
Anwendung und erreicht nach ungefähr 8 – 12 Stunden eine maximale
Wirkung. Die Wirkung hält mindestens über 24 Stunden an.
Bimatoprost ist eine Substanz mit potenter Augeninnendruck-senkender
Wirkung. Es ist ein synthetisches Prostamid, das zwar eine strukturelle
Ähnlichkeit zu Prostaglandin F
(PGF
) aufweist, jedoch nicht über die
bekannten Prostaglandinrezeptoren wirkt. Bimatoprost ahmt selektiv die
Wirkungen von vor kurzem entdeckten körpereigenen Substanzen,
sogenannten Prostamiden, nach. Die Struktur des Prostamidrezeptors wurde
jedoch noch nicht identifiziert.
Während einer 12-monatigen Pivotstudie bei Erwachsenen mit Bimatoprost
100 Mikrogramm/ml Augentropfen unterschieden sich die mittleren Tages-IOD-
Werte, die bei jedem Besuch während des 12-monatigen Studienzeitraums
gemessen wurden, im Tagesverlauf um nicht mehr als 1,1 mmHg und lagen nie
über 17,7 mmHg. Bimatoprost STADA 100 Mikrogramm/ml Augentropfen
enthält BAK in einer Konzentration von 200 ppm.
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Bimatoprost bei
Patienten mit Offenwinkelglaukom mit Pseudoexfoliations- und Pigmentglaukom
sowie mit chronischem Winkelblockglaukom mit Nd:YAG-Laser-Iridotomie vor.
Klinisch relevante Wirkungen auf die Herzfrequenz und den Blutdruck wurden in
den klinischen Studien nicht festgestellt.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Bimatoprost bei Kindern im Alter von 0 bis
unter 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Bimatoprost penetriert in vitro gut durch die menschliche Cornea und Sklera.
Bei der Anwendung am Auge bei Erwachsenen ist die systemische Belastung
durch Bimatoprost sehr gering, wobei eine Wirkstoffakkumulation ausbleibt.
Nach einmal täglicher Gabe von je einem Tropfen Bimatoprost
300 Mikrogramm/ml in beide Augen über einen Zeitraum von zwei Wochen
wurden innerhalb von 10 Minuten nach der Verabreichung die
Plasmaspitzenspiegel erreicht, innerhalb von 1,5 Stunden nach der Anwendung
sank die Konzentration im Blut unter die Nachweisgrenze (0,025 ng/ml). Die
Durchschnittswerte von C
und AUC
0-24 h
waren an Tag 7 und Tag 14 ähnlich
(0,08 ng/ml bzw. 0,09 ng h/ml). Dies lässt darauf schließen, dass sich in der
ersten Woche der Anwendung am Auge ein Fließgleichgewicht der
Bimatoprost-Konzentration eingestellt hatte.
Verteilung
Die Verteilung von Bimatoprost ins Körpergewebe ist mäßig, das systemische
Verteilungsvolumen beim Menschen beträgt im Fließgleichgewicht 0,67 l/kg. Im
menschlichen Blut wird Bimatoprost vor allem im Plasma gefunden. Die
Plasmaproteinbindung von Bimatoprost liegt bei ca. 88%.
Biotransformation
Nach der Anwendung am Auge wird im zirkulierenden Blut vor allem
unverändertes Bimatoprost gefunden. Die Metabolisierung von Bimatoprost
erfolgt danach durch Oxidation, N-Deethylierung und Gucuronidierung zu einer
Vielzahl unterschiedlicher Metaboliten.
Elimination
Bimatoprost wird vorwiegend renal ausgeschieden. Bei gesunden erwachsenen
Probanden wurden bis zu 67% einer intravenös verabreichten Dosis über den
Urin und 25% der Dosis über die Fäces ausgeschieden. Die nach intravenöser
Gabe bestimmte Eliminationshalbwertszeit betrug ca. 45 Minuten; die Gesamt-
Clearance aus dem Blut 1,5 l/h/kg.
Charakteristika bei älteren Patienten
Nach zweimal täglicher Applikation von Bimatoprost 300 Mikrogramm/ml
Augentropfen lag die mittlere AUC
0-24 h
bei älteren Patienten (≥65 Jahre) mit
0,0634 ng h/ml signifikant höher als bei jungen gesunden Erwachsenen
(0,0218 ng h/ml). Diese Beobachtung ist jedoch klinisch nicht relevant, weil bei
Älteren ebenso wie bei Jüngeren die systemische Exposition nach Anwendung
am Auge sehr gering war. Es fanden sich keine Anzeichen einer Akkumulation
von Bimatoprost im Blut, und das Sicherheitsprofil war bei älteren und jüngeren
Patienten gleich.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit