Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
12-06-2018
12-06-2018
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Bellissima 0,03 mg/2 mg Filmtabletten
Wirkstoffe: Ethinylestradiol/Chlormadinonacetat
Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht
eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Sie können dabei
helfen, indem Sie jede auftretende Nebenwirkung melden. Hinweise zur Meldung von
Nebenwirkungen, siehe Ende Abschnitt 4.
Wichtige Informationen über kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK):
Bei korrekter Anwendung zählen sie zu den zuverlässigsten reversiblen
Verhütungsmethoden.
Sie bewirken eine leichte Zunahme des Risikos für ein Blutgerinnsel in den Venen
und Arterien, insbesondere im ersten Jahr der Anwendung oder bei
Wiederaufnahme der Anwendung eines kombinierten hormonalen
Kontrazeptivums nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen.
Achten Sie bitte aufmerksam auf Symptome eines Blutgerinnsels und wenden Sie
sich an ihren Arzt, wenn Sie vermuten, diese zu haben (siehe Abschnitt 2,
„Blutgerinnsel“).
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige
Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals
lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an
Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen
Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder
Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Bellissima und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Bellissima beachten?
Wie ist Bellissima einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Bellissima aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Bellissima und wofür wird es angewendet?
Bellissima ist ein hormonales Empfängnisverhütungsmittel zum Einnehmen, das zwei
Hormone enthält. Es enthält ein Gelbkörperhormon (Chlormadinonacetat) und ein
Estrogen (Ethinylestradiol). Wegen der darin enthaltenen Hormonkombination spricht
man auch von einem kombinierten oralen Empfängnisverhütungsmittel. Da beide
Hormone in den 21 Filmtabletten einer Zykluspackung in gleicher Menge enthalten
sind, wird Bellissima auch als Einphasenpräparat bezeichnet.
Bellissima schützt Sie weder vor HIV-Infektion noch vor anderen sexuell übertragbaren
Erkrankungen. Dagegen helfen nur Kondome.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Bellissima beachten?
Allgemeine Hinweise
Bitte lesen Sie die Informationen zu Blutgerinnseln in Abschnitt 2, bevor Sie mit der
Anwendung von Bellissima beginnen. Es ist besonders wichtig, die Informationen zu
den Symptomen eines Blutgerinnsels zu lesen – siehe Abschnitt 2, „Blutgerinnsel“).
Bellissima darf nicht eingenommen werden
Bellissima darf nicht angewendet werden, wenn einer der nachstehend aufgeführten
Punkte auf Sie zutrifft. Wenn einer der nachstehend aufgeführten Punkte auf Sie
zutrifft, müssen Sie dies Ihrem Arzt mitteilen. Ihr Arzt wird dann mit Ihnen besprechen,
welche andere Form der Empfängnisverhütung für Sie besser geeignet ist.
wenn Sie ein Blutgerinnsel in einem Blutgefäß der Beine (tiefe
Beinvenenthrombose, TVT), der Lunge (Lungenembolie, LE) oder eines anderen
Organs haben (oder in der Vergangenheit hatten);
wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie an einer Störung der Blutgerinnung leiden –
beispielsweise Protein-C-Mangel, Protein-S-Mangel, Antithrombin-III-Mangel,
Faktor-V-Leiden oder Antiphospholipid-Antikörper;
wenn Sie operiert werden müssen oder längere Zeit bettlägerig sind (siehe
Abschnitt „Blutgerinnsel“);
wenn Sie jemals einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten;
wenn Sie eine Angina pectoris (eine Erkrankung, die schwere Brustschmerzen
verursacht und ein erstes Anzeichen auf einen Herzinfarkt sein kann) oder eine
transitorische ischämische Attacke (TIA – vorübergehende Symptome eines
Schlaganfalls) haben (oder früher einmal hatten);
wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden, die das Risiko für ein
Blutgerinnsel in einer Arterie erhöhen können:
schwerer Diabetes mit Schädigung der Blutgefäße
sehr hoher Blutdruck
sehr hoher Blutfettspiegel (Cholesterin oder Triglyceride)
eine Krankheit, die als Hyperhomocysteinämie bekannt ist.
wenn Sie an einer bestimmten Form von Migräne (sog. „Migräne mit Aura“) leiden
oder in der Vergangenheit gelitten haben;
wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Ethinylestradiol oder
Chlormadinonacetat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
wenn Sie Vorstadien oder erste Anzeichen eines Blutgerinnsels, einer
Venenentzündung oder Embolie bemerken. Zu diesen Anzeichen gehören
vorübergehendes Stechen, Schmerzen oder Engegefühl im Brustraum.
wenn Ihr Blutzucker stark schwankt
wenn Sie an medikamentös schwer einzustellendem Bluthochdruck leiden (Werte
regelmäßig über 140/90 mm Hg)
wenn Sie an Leberentzündung (z. B. virusbedingt) oder Gelbsucht leiden und sich
Ihre Leberwerte noch nicht wieder normalisiert haben
wenn Sie an Juckreiz am ganzen Körper oder an einer Abflussstörung der Galle
leiden. Das gilt insbesondere, wenn dies während einer früheren Schwangerschaft
oder unter einer Behandlung mit Estrogenen aufgetreten ist
wenn Bilirubin (ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes) in Ihrem Blut erhöht ist.
Das kann z. B. bei einer angeborenen Ausscheidungsstörung (Dubin-Johnson-
Syndrom oder Rotor Syndrom) der Fall sein.
wenn bei Ihnen ein Lebertumor besteht oder in der Vergangenheit bestand
wenn bei Ihnen starke Schmerzen im Oberbauch oder eine Lebervergrößerung
bestehen oder Sie Anzeichen von Blutungen im Bauchraum bemerken
wenn bei Ihnen erstmalig oder erneut eine Porphyrie (Störung im Stoffwechsel des
Blutfarbstoffs) auftritt
wenn Sie an bösartigen hormonabhängigen Tumoren, wie z. B. Brust-, oder
Gebärmutterkrebs, erkrankt sind oder ein entsprechender Verdacht besteht
wenn Sie an schweren Fettstoffwechselstörungen leiden
wenn Sie an einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse mit stark erhöhten
Blutfettwerten (Triglyceriden) leiden oder gelitten haben
wenn bei Ihnen Migräne zum ersten Mal auftritt
wenn Kopfschmerzen ungewohnt häufig, anhaltend oder stark auftreten
wenn bei Ihnen plötzlich Wahrnehmungsstörungen (Seh- oder Hörstörungen)
auftreten
wenn sich bei Ihnen Bewegungsstörungen (im Besonderen
Lähmungserscheinungen) zeigen
wenn Sie an epileptischen Anfällen leiden und diese plötzlich häufiger auftreten
wenn Sie an schweren Depressionen leiden
wenn Sie unter einer bestimmten Art der Schwerhörigkeit (Otosklerose) leiden, die
sich in vorangegangenen Schwangerschaften verschlechterte
wenn Ihre Regelblutung aus unbekannten Gründen ausbleibt
wenn bei Ihnen eine krankhafte Wucherung der Gebärmutterschleimhaut
(Endometriumhyperplasie) besteht
wenn bei Ihnen aus ungeklärten Gründen Blutungen aus der Scheide auftreten
Bellissima darf nicht eingenommen werden, wenn Sie Hepatitis C haben und Arzneimittel,
welche Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir enthalten, einnehmen (siehe
Abschnitt „Einnahme von Bellissima zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Bei schwerwiegenden Risikofaktoren für Blutgerinnselbildung dürfen Sie Bellissima
ebenfalls nicht einnehmen bzw. müssen die Einnahme sofort beenden (siehe Abschnitt
„Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Bellissima ist erforderlich“).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
wenn Sie rauchen. Rauchen erhöht das Risiko, dass unter der Anwendung von
kombinierten oralen Empfängnisverhütungsmitteln schwerwiegende Herz-Kreislauf-
Nebenwirkungen auftreten. Dieses Risiko nimmt mit zunehmendem Alter und
Zigarettenkonsum zu. Dies gilt besonders für Frauen über 35 Jahren.
Raucherinnen über 35 Jahren sollten andere Verhütungsmethoden anwenden.
wenn Sie erhöhten Blutdruck, krankhaft erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht oder
Diabetes (Zuckerkrankheit) haben. In diesen Fällen ist Ihr Risiko für
schwerwiegende Nebenwirkungen von kombinierten oralen
Empfängnisverhütungsmitteln erhöht (wie Herzinfarkt, Embolie, Schlaganfall oder
Lebertumore).
wenn einer der nachfolgenden Risikofaktoren auf Sie zutrifft oder während der
Einnahme von Bellissima neu auftritt oder sich verstärkt.
Wann sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden?
Suchen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe auf
wenn Sie mögliche Anzeichen eines Blutgerinnsels bemerken, die
bedeuten könnten, dass Sie ein Blutgerinnsel im Bein (d. h. tiefe
Beinvenenthrombose), ein Blutgerinnsel in der Lunge (d. h.
Lungenembolie), einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall haben (siehe
den Abschnitt „Blutgerinnsel [Thrombose]“ unten).
Für eine Beschreibung der Symptome dieser schwerwiegenden
Nebenwirkungen siehe den Abschnitt „So erkennen Sie ein
Blutgerinnsel“.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft.
Wenn die Krankheit ausbricht oder sich während der Anwendung von Bellissima
verschlimmert, sollten Sie ebenfalls Ihren Arzt informieren.
wenn Sie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (chronisch entzündliche
Darmerkrankung) haben;
wenn Sie systemischen Lupus erythematodes (SLE – eine Krankheit, die Ihr
natürliches Abwehrsystem beeinträchtigt) haben;
wenn Sie ein hämolytisches urämisches Syndrom (HUS – eine Störung der
Blutgerinnung, die zu Nierenversagen führt) haben;
wenn Sie Sichelzellanämie (eine erbliche Erkrankung der roten Blutkörperchen)
haben;
wenn Sie erhöhte Blutfettspiegel (Hypertriglyceridämie) haben oder diese
Erkrankung in Ihrer Familie vorgekommen ist. Hypertriglyceridämie wurde mit
einem erhöhten Risiko für eine Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse)
verbunden;
wenn Sie operiert werden müssen oder längere Zeit bettlägerig sind (siehe
Abschnitt 2, „Blutgerinnsel“);
wenn Sie vor kurzem entbunden haben, ist Ihr Risiko für Blutgerinnsel erhöht.
Fragen Sie Ihren Arzt, wie bald nach der Entbindung Sie mit der Anwendung von
Bellissima beginnen können;
Wenn Sie in den Venen unter der Haut eine Entzündung haben (oberflächliche
Thrombophlebitis);
Wenn Sie Krampfadern (Varizen) haben.
BLUTGERINNSEL
Bei der Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums wie Bellissima ist
Ihr Risiko für die Ausbildung eines Blutgerinnsels höher als wenn Sie keines
anwenden. In seltenen Fällen kann ein Blutgerinnsel Blutgefäße verstopfen und
schwerwiegende Probleme verursachen.
Blutgerinnsel können auftreten
in Venen (sog. „Venenthrombose“, „venöse Thromboembolie“ oder VTE)
in den Arterien (sog „Arterienthrombose“, „arterielle Thromboembolie“ oder
ATE).
Die Ausheilung eines Blutgerinnsels ist nicht immer vollständig. Selten kann es zu
schwerwiegenden anhaltenden Beschwerden kommen, und sehr selten verlaufen
Blutgerinnsel tödlich.
Es ist wichtig, nicht zu vergessen, dass das Gesamtrisiko eines
gesundheitsschädlichen Blutgerinnsels aufgrund von Bellissima gering ist.
SO ERKENNEN SIE EIN BLUTGERINNSEL
Suchen Sie dringend ärztliche Hilfe auf, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen oder
Symptome bemerken.
Tritt bei Ihnen eines dieser Anzeichen auf?
Woran könnten Sie
leiden?
Schwellung eines Beins oder längs einer Vene im
Bein oder Fuß, vor allem, wenn gleichzeitig
Folgendes auftritt:
Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der
möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt
wird
Erwärmung des betroffenen Beins
Änderung der Hautfarbe des Beins, z. B.
aufkommende Blässe, Rot- oder Blaufärbung
Tiefe
Beinvenenthrombose
plötzliche unerklärliche Atemlosigkeit oder schnelle
Atmung;
plötzlicher Husten ohne offensichtliche Ursache, bei
dem Blut ausgehustet werden kann;
stechender Brustschmerz, der bei tiefem Einatmen
zunimmt;
starke Benommenheit oder Schwindelgefühl;
schneller oder unregelmäßiger Herzschlag;
starke Magenschmerzen.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit einem
Arzt, da einige dieser Symptome wie Husten oder
Kurzatmigkeit mit einer leichteren Erkrankung wie z. B.
einer Entzündung der Atemwege (z. B. einem grippalen
Infekt) verwechselt werden können.
Lungenembolie
Symptome, die meistens in einem Auge auftreten:
sofortiger Verlust des Sehvermögens oder
schmerzloses verschwommenes Sehen, welches zu
einem Verlust des Sehvermögens fortschreiten kann.
Thrombose einer
Netzhautvene
(Blutgerinnsel in einer
Vene im Auge)
Brustschmerz, Unwohlsein, Druck, Schweregefühl
Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb
des Brustbeins;
Völlegefühl, Verdauungsstörungen oder
Erstickungsgefühl;
Herzinfarkt
in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm und Magen
ausstrahlende Beschwerden im Oberkörper;
Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl;
extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit;
schnelle oder unregelmäßige Herzschläge
plötzliche Schwäche oder Taubheitsgefühl des
Gesichtes, Arms oder Beins, die auf einer Köperseite
besonders ausgeprägt ist;
plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder
Verständnisschwierigkeiten;
plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen;
plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindelgefühl,
Gleichgewichtsverlust oder Koordinationsstörungen;
plötzliche schwere oder länger anhaltende
Kopfschmerzen unbekannter Ursache;
Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder
ohne Krampfanfall.
In manchen Fällen können die Symptome eines
Schlaganfalls kurzfristig sein und mit einer nahezu
sofortigen und vollständigen Erholung einhergehen. Sie
sollten sich aber trotzdem dringend in ärztliche
Behandlung begeben, da Sie erneut einen Schlaganfall
erleiden könnten.
Schlaganfall
Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer
Extremität;
starke Magenschmerzen (akutes Abdomen)
Blutgerinnsel, die andere
Blutgefäße verstopfen
BLUTGERINNSEL IN EINER VENE
Was kann passieren, wenn sich in einer Vene ein Blutgerinnsel bildet?
Die Anwendung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva wurde mit einem höheren
Risiko für Blutgerinnsel in einer Vene (Venenthrombose) in Verbindung gebracht.
Diese Nebenwirkungen kommen jedoch nur selten vor. Meistens treten sie im ersten
Jahr der Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums auf.
Wenn es in einer Vene im Bein oder Fuß zu einem Blutgerinnsel kommt, kann dieses
eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT) verursachen.
Wenn ein Blutgerinnsel vom Bein in die Lunge wandert und sich dort festsetzt, kann es
eine Lungenembolie verursachen.
Sehr selten kann sich ein Blutgerinnsel in einer Vene eines anderen Organs wie z. B.
dem Auge (Thrombose einer Netzhautvene) bilden.
Wann ist das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels in einer Vene am größten?
Das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels in einer Vene ist im ersten Jahr der
erstmaligen Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums am größten.
Das Risiko kann außerdem erhöht sein, wenn Sie die Anwendung eines kombinierten
hormonalen Kontrazeptivums (gleiches oder anderes Arzneimittel) nach einer
Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen wieder aufnehmen.
Nach dem ersten Jahr sinkt das Risiko, es bleibt aber stets geringfügig höher als wenn
kein kombiniertes hormonales Kontrazeptivum angewendet würde.
Wenn Sie die Anwendung von Bellissima beenden, kehrt das Risiko für ein Blutgerinnsel
in wenigen Wochen auf den Normalwert zurück.
Wie groß ist das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels?
Das Risiko ist abhängig von Ihrem natürlichen Risiko für VTE und der Art des von Ihnen
angewendeten kombinierten hormonalen Kontrazeptivums.
Das Gesamtrisiko für ein Blutgerinnsel in Bein oder Lunge (TVT oder LE) mit Bellissima
ist gering.
Ungefähr 2 von 10.000 Frauen, die weder schwanger sind noch ein kombiniertes
hormonales Kontrazeptivum anwenden, erleiden im Verlauf eines Jahres ein
Blutgerinnsel.
Ungefähr 5-7 von 10.000 Frauen, die ein Levonorgestrel, Norethisteron oder ein
Norgestimat enthaltendes kombiniertes hormonales Kontrazeptivum anwenden,
erleiden im Verlauf eines Jahres ein Blutgerinnsel.
Bisher ist nicht bekannt, wie hoch das Risiko für ein Blutgerinnsel mit Bellissima im
Vergleich zu einem Levonorgestrel enthaltenden kombinierten hormonalen
Kontrazeptivum ist.
Das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels ist entsprechend Ihrer persönlichen
medizinischen Vorgeschichte unterschiedlich hoch (siehe folgenden Abschnitt
„Faktoren, die das Risiko für ein Blutgerinnsel in einer Vene erhöhen“).
Dieses erhöhte Risiko ist bei der Anwendung eines kombinierten oralen
Empfängnisverhütungsmittels niedriger als das Thrombose-Risiko während einer
Schwangerschaft. Das schwangerschaftsbedingte Risiko wird auf 60 Fälle pro
100.000 Schwangerschaften geschätzt.
Risiko für die Bildung eines
Blutgerinnsels pro Jahr
Frauen, die kein kombiniertes hormonales Präparat
in Form einer Pille/eines Pflasters/eines Rings
anwenden und nicht schwanger sind
Ungefähr 2 von
10.000 Frauen
Frauen, die eine Levonorgestrel, Norethisteron
oder Norgestimat enthaltende kombinierte
hormonale Pille anwenden
Ungefähr 5-7 von
10.000 Frauen
Frauen, die Bellissima anwenden
Bisher nicht bekannt.
Faktoren, die das Risiko für ein Blutgerinnsel in einer Vene erhöhen
Das Risiko für ein Blutgerinnsel mit Bellissima ist gering, wird aber durch einige
Erkrankungen und Risikofaktoren erhöht. Das Risiko ist erhöht:
wenn Sie stark übergewichtig sind (Body-Mass-Index oder BMI über 30 kg/m
wenn bei einem Ihrer nächsten Angehörigen in jungen Jahren (d. h. jünger als
50 Jahre) ein Blutgerinnsel im Bein, in der Lunge oder in einem anderen Organ
aufgetreten ist. In diesem Fall haben Sie womöglich eine erbliche
Blutgerinnungsstörung;
wenn Sie operiert werden müssen oder aufgrund einer Verletzung oder Krankheit
längere Zeit bettlägerig sind oder ein Bein eingegipst ist. Es kann erforderlich sein,
dass die Anwendung von Bellissima mehrere Wochen vor einer Operation oder bei
eingeschränkter Beweglichkeit beendet werden muss. Wenn Sie die Anwendung von
Bellissima beenden müssen, fragen Sie Ihren Arzt, wann Sie die Anwendung wieder
aufnehmen können.
wenn Sie älter werden (insbesondere ab einem Alter von ungefähr 35 Jahren);
wenn Sie vor wenigen Wochen entbunden haben.
Das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels steigt mit der Anzahl der vorliegenden
Erkrankungen und Risikofaktoren.
Flugreisen (> 4 Stunden) können Ihr Risiko für ein Blutgerinnsel vorübergehend erhöhen,
insbesondere wenn bei Ihnen weitere der aufgeführten Faktoren vorliegen.
Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt informieren, wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft,
auch wenn Sie sich nicht sicher sind. Ihr Arzt kann dann entscheiden, Bellissima
abzusetzen.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn es bei einem der oben erwähnten Punkte während der
Anwendung von Bellissima zu einer Veränderung kommt, zum Beispiel wenn bei einem
nahen Angehörigen aus unbekannter Ursache eine Thrombose auftritt oder wenn Sie
stark zunehmen.
BLUTGERINNSEL IN EINER ARTERIE
Was kann passieren, wenn sich in einer Arterie ein Blutgerinnsel bildet?
Genau wie ein Blutgerinnsel in einer Vene kann auch ein Gerinnsel in einer Arterie
schwerwiegende Probleme verursachen. Es kann zum Beispiel einen Herzinfarkt oder
Schlaganfall hervorrufen.
Faktoren, die das Risiko für ein Blutgerinnsel in einer Arterie erhöhen
Es ist wichtig zu beachten, dass das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall
aufgrund der Anwendung von Bellissima sehr gering ist, jedoch ansteigen kann:
mit zunehmendem Alter (älter als 35 Jahre);
wenn Sie rauchen. Bei der Anwendung eines kombinierten hormonalen
Kontrazeptivums wie Bellissima wird geraten, mit dem Rauchen aufzuhören. Wenn Sie
nicht mit dem Rauchen aufhören können und älter als 35 Jahre sind, kann Ihr Arzt
Ihnen raten, eine andere Art von Verhütungsmittel anzuwenden;
wenn Sie übergewichtig sind;
wenn Sie einen hohen Blutdruck haben
wenn einer Ihrer nächsten Angehörigen in jungen Jahren (jünger als 50 Jahre) einen
Herzinfarkt oder Schlaganfall hatte. In diesem Fall könnten Sie ebenfalls ein erhöhtes
Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall haben;
wenn Sie oder einer Ihrer nächsten Angehörigen einen hohen Blutfettspiegel
(Cholesterin oder Triglyceride) haben;
wenn Sie Migräne und insbesondere Migräne mit Aura haben;
wenn Sie an Herzproblemen leiden (Herzklappenerkrankung, Rhythmusstörung
namens Vorhofflimmern);
wenn Sie Zucker (Diabetes) haben.
Wenn mehr als einer dieser Punkte auf Sie zutrifft oder eine dieser Erkrankungen
besonders schwer ist, kann Ihr Risiko für die Ausbildung eines Blutgerinnsels zusätzlich
erhöht sein.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn es bei einem der oben erwähnten Punkte während der
Anwendung von Bellissima zu einer Veränderung kommt, zum Beispiel wenn Sie mit dem
Rauchen anfangen, bei einem nahen Angehörigen aus unbekannter Ursache eine
Thrombose auftritt oder wenn Sie stark zunehmen.
Durch ausreichende Behandlung dieser Erkrankungen kann das Risiko von
Gefäßverschlüssen verringert werden.
Krebs
Einige wissenschaftliche Untersuchungen haben folgende Hinweise ergeben:
Die Langzeiteinnahme kombinierter hormonaler Empfängnisverhütungsmittel kann
einen Risikofaktor für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs darstellen. Das
betrifft Frauen, die eine Infektion mit einem bestimmten sexuell übertragbaren Virus
(dem humanen Papillomavirus) aufweisen.
Es besteht allerdings Uneinigkeit darüber, in welchem Ausmaß dieser Befund durch
andere Faktoren beeinflusst wird. Hierzu gehören z. B. Unterschiede in der Anzahl an
Sexualpartnern oder in der Anwendung von mechanischen Verhütungsmethoden.
Brustkrebs wird bei Anwenderinnen oraler Empfängnisverhütungsmittel etwas häufiger
festgestellt als bei Frauen gleichen Alters, die nicht mit oralen
Empfängnisverhütungsmitteln verhüten. Nach Absetzen des oralen
Empfängnisverhütungsmittels gleichen sich die Brustkrebszahlen langsam wieder an.
Nach 10 Jahren ist zwischen ehemaligen Anwenderinnen oraler
Empfängnisverhütungsmittel und anderen Frauen kein Unterschied mehr feststellbar.
Bei Frauen unter 40 Jahren tritt Brustkrebs relativ selten auf. Die Anzahl zusätzlicher
Brustkrebsfälle bei ehemaligen oder momentanen Anwenderinnen von oralen
Empfängnisverhütungsmitteln ist daher im Vergleich zum Gesamtrisiko für Brustkrebs
klein.
Sehr selten können unter der Anwendung oraler Empfängnisverhütungsmittel
gutartige, und noch seltener bösartige, Lebertumore auftreten, die lebensgefährliche
innere Blutungen verursachen können.
Suchen Sie bei anhaltenden, starken Schmerzen im Oberbauch Ihren Arzt auf.
Andere Erkrankungen
Unter der Einnahme von oralen Empfängnisverhütungsmitteln zeigte sich bei vielen
Frauen ein geringfügiger Anstieg des Blutdrucks. Sollte Ihr Blutdruck während der
Einnahme von Bellissima erheblich ansteigen, wird Ihnen Ihr Arzt empfehlen, die
Einnahme zu beenden und Ihnen bei Bedarf ein blutdrucksenkendes Arzneimittel
verschreiben. Sobald sich normale Blutdruckwerte eingestellt haben, können Sie die
Einnahme von Bellissima wieder aufnehmen.
Ein während einer früheren Schwangerschaft aufgetretener Schwangerschaftsherpes
kann unter der Einnahme eines oralen Empfängnisverhütungsmittels erneut auftreten.
Eine bei Ihnen oder in Ihrer Familie bestehende Störung der Blutfettwerte
(Hypertriglyceridämie) kann das Risiko für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung
erhöhen. Wenn bei Ihnen akute oder chronische Leberfunktionsstörungen auftreten,
kann Ihr Arzt Ihnen eine Unterbrechung der Einnahme von Bellissima empfehlen. Sie
sollten Bellissima erst wieder einnehmen, wenn Ihre Leberfunktionswerte wieder im
Normbereich liegen. Wenn Sie bereits bei einer vorausgegangenen Schwangerschaft
oder während einer früheren Anwendung von Geschlechtshormonen an einer
Gelbsucht erkrankt sind und diese erneut auftritt, ist es erforderlich, Bellissima
abzusetzen.
Bei Anwendung von oralen Empfängnisverhütungsmitteln kann die Fähigkeit,
Traubenzucker abzubauen (Glucosetoleranz), verändert sein. Wenn Ihre
Glucosetoleranz vermindert ist oder wenn Sie zuckerkrank sind, sollte Ihr Arzt Sie bei
Einnahme von Bellissima sorgfältig kontrollieren. Die erforderliche Dosis von Insulin
oder anderer Antidiabetika kann sich möglicherweise ändern.
Gelegentlich können bräunliche Flecken auf der Haut (Chloasma) auftreten,
insbesondere wenn sich diese Erscheinung in einer vorausgegangenen
Schwangerschaft gezeigt hat. Wenn Sie hierzu neigen, sollten Sie sich nicht direkt der
Sonne oder ultraviolettem Licht (z. B. Solarium) aussetzen.
Ungünstig beeinflusste Krankheiten
Eine besondere ärztliche Überwachung ist auch erforderlich,
wenn Sie an Fallsucht (Epilepsie) leiden
wenn Sie an multipler Sklerose erkrankt sind
wenn Sie an sehr heftigen Muskelkrämpfen (Tetanie) leiden
wenn Sie an Migräne leiden (siehe auch Abschnitt „Bellissima darf nicht
eingenommen werden,“)
wenn Sie an Asthma leiden
wenn bei Ihnen eine Herz- oder Nierenfunktionsschwäche besteht (siehe auch
Abschnitt „Bellissima darf nicht eingenommen werden,“)
wenn Sie an unwillkürlichen Bewegungsstörungen (Chorea minor) leiden
wenn Sie Diabetikerin sind (siehe auch Abschnitt „Bellissima darf nicht
eingenommen werden,“)
wenn bei Ihnen eine Lebererkrankung besteht (siehe auch Abschnitt „Bellissima
darf nicht eingenommen werden,“)
wenn bei Ihnen eine Fettstoffwechselstörung vorliegt (siehe auch Abschnitt
„Bellissima darf nicht eingenommen werden,“)
wenn Sie an Erkrankungen des Immunsystems (einschließlich systemischer Lupus
erythematodes) leiden
wenn Sie erhebliches Übergewicht haben
wenn Sie an Bluthochdruck leiden (siehe auch Abschnitt „Bellissima darf nicht
eingenommen werden,“)
wenn bei Ihnen eine gutartige Gebärmutterschleimhautwucherung (Endometriose)
festgestellt wurde (siehe auch Abschnitt „Bellissima darf nicht eingenommen
werden,“)
wenn Sie Krampfadern haben oder an Venenentzündungen leiden (siehe auch
Abschnitt „Bellissima darf nicht eingenommen werden,“)
wenn bei Ihnen Blutgerinnungsstörungen bestehen (siehe auch Abschnitt
„Bellissima darf nicht eingenommen werden,“)
wenn bei Ihnen gutartige Geschwülste (Myome) in der Gebärmutter festgestellt
wurden
wenn bei Ihnen eine Erkrankung der Brustdrüsen (Mastopathie) vorliegt
wenn Sie in einer früheren Schwangerschaft einen Bläschenausschlag (Herpes
gestationis) hatten
wenn Sie an Depressionen leiden (siehe auch Abschnitt „Bellissima darf nicht
eingenommen werden,“)
wenn Sie an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis
ulcerosa) leiden.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn eine der oben aufgeführten Krankheiten bei Ihnen
besteht, in der Vergangenheit bestand oder während der Einnahme von Bellissima
auftritt.
Medizinische Untersuchungen
Vor der ersten Einnahme von Bellissima wird Ihr Arzt Sie eingehend untersuchen.
Hierzu gehören eine körperliche und eine gynäkologische Untersuchung, der
Ausschluss einer bestehenden Schwangerschaft sowie die Abklärung möglicher
Gegenanzeigen, Vorsichtsmaßnahmen und Risiken.
Auf Grundlage der erhobenen Befunde kann Ihr Arzt entscheiden, ob Bellissima für Sie
geeignet ist. Diese Untersuchung sollte während der Einnahme von Bellissima jährlich
durchgeführt werden.
Wirksamkeit
Unter den folgenden Umständen kann die empfängnisverhütende Wirkung
beeinträchtigt sein:
unregelmäßige Einnahme
Erbrechen oder Durchfall nach der Einnahme (siehe Abschnitt „Wenn Sie die
Einnahme von Bellissima vergessen haben“)
gleichzeitige Einnahme bestimmter anderer Arzneimittel (siehe Abschnitt
„Einnahme von Bellissima zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Auch bei korrekter Anwendung können orale Empfängnisverhütungsmittel keinen
100%igen Schutz vor einer Schwangerschaft garantieren.
Was müssen Sie beachten, wenn unter der Einnahme von Bellissima Erbrechen oder
Durchfall auftreten?
Wenn innerhalb von 4 Stunden nach Einnahme einer Filmtablette Erbrechen oder
Durchfall auftreten, werden die Wirkstoffe von Bellissima möglicherweise nicht
vollständig vom Körper aufgenommen. Diese Situation ist vergleichbar mit dem
Vergessen einer Tabletteneinnahme. Nehmen Sie umgehend eine neue Tablette ein.
Die neue Tablette sollte möglichst innerhalb von 12 Stunden nach der üblichen
Einnahmezeit eingenommen werden, danach nehmen Sie Bellissima wieder nach
Ihrem gewohnten Einnahmerhythmus ein. Wenn dies nicht möglich ist oder 12
Stunden bereits überschritten wurden, folgen Sie bitte den Anweisungen in Abschnitt 3
„Wenn Sie die Einnahme von Bellissima vergessen haben“ oder kontaktieren Ihren
Arzt.
Unregelmäßige Blutungen
Insbesondere in den ersten Monaten der Anwendung oraler
Empfängnisverhütungsmittel kann es zu unregelmäßigen Blutungen (Schmier- und
Durchbruchblutungen) kommen. Suchen Sie bitte Ihren Arzt auf, wenn diese
unregelmäßigen Blutungen länger als 3 Monate anhalten. Auch bei erneuten
unregelmäßigen Blutungen nach zuvor regelmäßigem Zyklus sollten Sie Ihren Arzt
befragen. Eine Zwischenblutung kann auch ein Hinweis auf eine verminderte
empfängnisverhütende Wirkung sein.
Es ist möglich, dass es bei einigen Anwenderinnen in der Einnahmepause nicht zu
einer Blutung kommt. Wenn Bellissima wie unter Punkt 3 beschrieben eingenommen
wurde, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Falls die Tabletten vor der ersten
ausgebliebenen Abbruchblutung nicht vorschriftsmäßig eingenommen wurden, muss
vor der weiteren Einnahme eine Schwangerschaft sicher ausgeschlossen werden.
Einnahme von Bellissima zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben
oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Bellissima darf nicht eingenommen werden, wenn Sie Hepatitis C haben und
Arzneimittel einnehmen, welche Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir
enthalten, da diese die Ergebnisse eines Leberfunktionsbluttests erhöhen können
(Ansteigen der ALT Leberenzyme).
Ihr Arzt wird ein anderes Verhütungsmittel vor Beginn der Behandlung mit diesem
Arzneimittel verschreiben. Zwei Wochen nach Beendigung der Behandlung kann mit
Bellissima wieder begonnen werden. Siehe Abschnitt „Bellissima darf nicht
eingenommen werden“.
Die empfängnisverhütende Wirkung von Bellissima kann durch die gleichzeitige
Einnahme anderer Substanzen beeinträchtigt werden. Dazu gehören:
Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie (z. B. Carbamazepin, Phenytoin und
Topiramat)
Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose (z. B. Rifampicin, Rifabutin)
bestimmte Antibiotika wie Ampicillin, Tetracycline und Griseofulvin
Barbiturate
Barbexaclon
Primidon
Modafinil
bestimmte Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion (z. B. Ritonavir)
Johanniskraut- (Hypericum-) haltige Präparate.
Mittel, die die Darmbewegung anregen (z. B. Metoclopramid) sowie Aktivkohle können
die Aufnahme der Wirkstoffe von Bellissima beeinträchtigen.
Wenn Sie mit einem der oben genannten Arzneimittel behandelt werden oder
behandelt werden sollen, können Sie die Einnahme von Bellissima fortsetzen.
Während der Behandlung mit diesen Arzneimitteln müssen Sie jedoch zusätzlich
mechanische Verhütungsmethoden (z. B. ein Kondom) anwenden. Bei einigen
Arzneimitteln sind diese zusätzlichen Maßnahmen auch noch für 8 bis 28 Tage nach
dem Absetzen des betreffenden Arzneimittels notwendig. Ist eine längerfristige
Behandlung mit einem der oben genannten Arzneimittel erforderlich, sollten Sie eine
nichthormonale Methode zur Empfängnisverhütung anwenden. Fragen Sie
diesbezüglich Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Wenn die mechanische
Verhütungsmethode länger angewendet werden muss, als Filmtabletten in dem
aktuellen Blisterstreifen sind, sollte die Einnahme aus dem nächsten Blisterstreifen
ohne die gewohnte Einnahmepause angeschlossen werden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Insulin oder andere blutzuckersenkende Mittel
anwenden. Gegebenenfalls muss die Dosierung dieser Arzneimittel verändert werden.
Während der Anwendung oraler Empfängnisverhütungsmittel kann die Ausscheidung
von Diazepam, Ciclosporin, Theophyllin und Prednisolon vermindert sein. Dies kann
eine gesteigerte und verlängerte Wirkung dieser Wirkstoffe zur Folge haben.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Bellissima mit Arzneimitteln, die Clofibrat,
Paracetamol, Morphin oder Lorazepam enthalten, ist mit einer verminderten Wirkung
zu rechnen.
Folgende Arzneimittel/Wirkstoffe können die Konzentration von Ethinylestradiol im
Serum erhöhen:
Wirkstoffe, die die Sulfatierung von Ethinylestradiol in der Darmwand hemmen,
z. B. Ascorbinsäure oder Paracetamol
Atorvastatin (Erhöhung der AUC von Ethinylestradiol um 20 %)
Wirkstoffe, die die mikrosomalen Enzyme in der Leber hemmen, wie Imidazol-
Antimykotika (z. B. Fluconazol), Indinavir oder Troleandomycin.
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch gelten, wenn Sie einen dieser Wirkstoffe
kurz vor Beginn der Einnahme von Bellissima angewendet haben.
Einige Labortests können durch die Einnahme von Bellissima beeinflusst werden.
Hiervon sind Leber-, Nebennierenrinden- und Schilddrüsenfunktionstests und
bestimmte Untersuchungen der Bluteiweiße, des Kohlenhydratstoffwechsels und der
Blutgerinnung betroffen. Teilen Sie dem Arzt vor einer Blutuntersuchung daher mit,
dass Sie Bellissima einnehmen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Gebärfähigkeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder
Apotheker um Rat.
Bellissima darf in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Wenn Sie
während der Anwendung von Bellissima schwanger werden, müssen Sie die
Einnahme sofort beenden. Die vorausgegangene Einnahme von Bellissima ist jedoch
kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch.
Die Einnahme von Bellissima während der Stillzeit kann die Milchproduktion verringern
und die Nährstoffzusammensetzung der Milch ungünstig beeinflussen. Geringste
Wirkstoffmengen gehen in die Muttermilch über. Orale Empfängnisverhütungsmittel
wie Bellissima sollten nur nach dem Abstillen eingenommen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Anwendung kombinierter oraler
Empfängnisverhütungsmittel Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit
zum Bedienen von Maschinen hat.
Bellissima enthält Lactose (Milchzucker). Bitte nehmen Sie Bellissima erst nach
Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie an einer
Zuckerunverträglichkeit leiden.
3. Wie ist Bellissima einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Drücken Sie die erste Tablette an der Stelle des Blisterstreifens heraus, die mit dem
entsprechenden Wochentag gekennzeichnet ist (z. B. „So“ für Sonntag) und schlucken
Sie die Tablette unzerkaut, gegebenenfalls mit etwas Flüssigkeit, hinunter.
In Pfeilrichtung entnehmen Sie nun täglich eine weitere Filmtablette und nehmen diese
möglichst zur selben Tageszeit - vorzugsweise abends - ein. Der Abstand zwischen
den Einnahmen von zwei Filmtabletten soll möglichst immer 24 Stunden betragen. Die
auf dem Blisterstreifen aufgedruckten Wochentage ermöglichen Ihnen täglich zu
kontrollieren, ob Sie die für den jeweiligen Tag vorgesehene Filmtablette bereits
eingenommen haben.
Nehmen Sie täglich eine Tablette an 21 aufeinander folgenden Tagen ein, gefolgt von
einer 7-tägigen Pause, in der keine Tabletten eingenommen werden. 2 bis 4 Tage
nach Einnahme der letzten Tablette sollte die Entzugsblutung einsetzen. Nach der 7-
tägigen Einnahmepause beginnen Sie mit der Einnahme aus dem nächsten
Blisterstreifen Bellissima, auch wenn die Blutung noch anhält.
Wann beginnen Sie mit der Einnahme von Bellissima?
Wenn Sie vorher (während des letzten Monatszyklus) keine hormonalen
Verhütungsmittel angewendet haben:
Nehmen Sie die erste Filmtablette Bellissima am 1. Tag der nächsten Monatsblutung
ein.
Der Empfängnisschutz beginnt mit dem ersten Tag der Einnahme und besteht auch
während der 7-tägigen Pause. Wenn Ihre Monatsblutung bereits eingesetzt hat,
nehmen Sie die erste Filmtablette am 2. bis 5. Tag der Monatsblutung ein. Es ist dabei
ohne Bedeutung, ob die Blutung bereits aufgehört hat oder nicht. In diesem Fall
müssen Sie jedoch während der ersten 7 Einnahmetage zusätzlich eine mechanische
Verhütungsmethode (z. B. ein Kondom) anwenden (7-Tage-Regel).
Wenn der Beginn Ihrer Monatsblutung mehr als 5 Tage zurückliegt, warten Sie bitte
Ihre nächste Monatsblutung ab, bevor Sie mit der Einnahme von Bellissima beginnen.
Wenn Sie vorher ein anderes kombiniertes orales Empfängnisverhütungsmittel
eingenommen haben:
Sämtliche Tabletten der alten Packung sollten regulär aufgebraucht werden. Beginnen
Sie mit der Einnahme von Bellissima am Tag nach der üblichen Einnahmepause bzw.
nach dem Placebotabletten-Intervall des bisher verwendeten
Empfängnisverhütungsmittels.
Wenn Sie vorher ein reines Gestagenpräparat (Gestagenmonopille) eingenommen
haben:
Bei Verwendung eines rein Gestagen-haltigen Präparats kann die
menstruationsähnliche Entzugsblutung ausbleiben. Nehmen Sie die erste Filmtablette
Bellissima am Tag nach der letzten Einnahme des rein Gestagen-haltigen
Empfängnisverhütungsmittels ein. Sie müssen dann für die ersten 7 Einnahmetage
zusätzlich eine mechanische Verhütungsmethode anwenden.
Wenn Sie zur Empfängnisverhütung zuvor 3-Monats-Spritzen oder eine Implantat
erhalten haben:
Nehmen Sie die erste Filmtablette Bellissima an dem Tag ein, an dem das Implantat
entfernt wird bzw. die nächste Spritze geplant wäre. Sie müssen dann allerdings für die
ersten 7 Tage zusätzliche eine mechanische Verhütungsmethode anwenden.
Wenn Sie eine Fehlgeburt oder einen Schwangerschaftsabbruch im ersten
Schwangerschaftsdrittel hatten:
Nach einer Fehlgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch können Sie sofort mit
der Einnahme von Bellissima beginnen. In diesem Fall brauchen Sie keine
zusätzlichen empfängnisverhütenden Maßnahmen zu ergreifen.
Wenn Sie entbunden haben oder eine Fehlgeburt im zweiten Schwangerschaftsdrittel
hatten:
Wenn Sie nicht stillen, können Sie bereits 21–28 Tage nach der Entbindung mit der
Einnahme von Bellissima beginnen. Sie brauchen dann keine zusätzlichen
empfängnisverhütenden Maßnahmen zu ergreifen. Sind seit der Entbindung mehr als
28 Tage verstrichen, müssen Sie während der ersten 7 Einnahmetage zusätzliche
Verhütungsmethoden anwenden. Sollten Sie zuvor bereits Geschlechtsverkehr gehabt
haben, müssen Sie eine Schwangerschaft ausschließen oder Ihre nächste
Monatsblutung abwarten, bevor Sie mit der Einnahme von Bellissima beginnen.
Stillzeit
Bitte beachten Sie, dass Sie Bellissima nicht einnehmen sollen, wenn Sie stillen (siehe
Abschnitt „Schwangerschaft, Stillzeit und Gebärfähigkeit“).
Wie lange können Sie Bellissima einnehmen?
Sie können Bellissima einnehmen, so lange eine hormonale Empfängnisverhütung
gewünscht wird und keine gesundheitlichen Risiken entgegenstehen (siehe „Bellissima
darf nicht eingenommen werden,“ und „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von
Bellissima ist erforderlich,“). Nach Beendigung der Einnahme von Bellissima kann sich
der Beginn der nächsten Menstruationsblutung um eine Woche verzögern.
Wenn Sie eine größere Menge von Bellissima eingenommen haben, als Sie
sollten
Es gibt keine Hinweise darauf, dass bei einer einmaligen Einnahme einer größeren
Anzahl Filmtabletten schwerwiegende Vergiftungserscheinungen auftreten. Es können
Übelkeit, Erbrechen und insbesondere bei jungen Mädchen leichte Scheidenblutungen
auftreten. Sprechen Sie in diesem Fall mit einem Arzt. Wenn Sie mehr Tabletten
eingenommen haben als Sie sollten, suchen Sie Ihren Arzt auf, damit die Symptome
behandelt werden können.
Wenn Sie die Einnahme von Bellissima vergessen haben
Wenn Sie vergessen haben, die Filmtablette zur gewohnten Zeit einzunehmen,
müssen Sie dies spätestens innerhalb der nächsten 12 Stunden nachholen. In diesem
Fall sind keine weiteren empfängnisverhütenden Maßnahmen erforderlich und Sie
können die Tabletteneinnahme wie gewohnt fortsetzen.
Wenn Sie den üblichen Einnahmeabstand um mehr als 12 Stunden überschreiten, ist
die empfängnisverhütende Wirkung von Bellissima nicht mehr gewährleistet. Nehmen
Sie in diesem Fall die letzte vergessene Filmtablette umgehend ein. Setzen Sie die
Einnahme dann zur gewohnten Zeit fort. Dies kann bedeuten, dass Sie zwei Tabletten
an einem Tag einnehmen. Sie müssen jedoch während der nächsten 7 Tage
zusätzliche mechanische empfängnisverhütende Methoden (z. B. Kondome)
anwenden.
Wenn während dieser 7 Tage der angebrochene Blisterstreifen zu Ende geht,
beginnen Sie sofort mit der Einnahme aus dem nächsten Blisterstreifen Bellissima. Sie
dürfen also zwischen den Packungen keine Einnahmepause machen (7-Tage-Regel).
Die übliche Entzugsblutung wird dabei wahrscheinlich bis zum Aufbrauchen des neuen
Blisterstreifens ausbleiben. Während der Einnahme des neuen Blisterstreifens können
aber häufig Durchbruch- bzw. Schmierblutungen auftreten.
Je mehr Tabletten Sie vergessen haben, desto höher ist das Risiko, dass der Schutz
vor Schwangerschaft vermindert ist. Wenn Sie in der ersten Einnahmewoche eines
Blisterstreifens eine oder mehrere Tabletten vergessen haben und in der Woche vor
der vergessenen Einnahme bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, besteht die
Möglichkeit einer Schwangerschaft. Das Gleiche gilt, wenn Sie eine oder mehrere
Tabletten vergessen haben und während der folgenden Einnahmepause keine
Monatsblutung auftritt. In diesen Fällen kontaktieren Sie Ihren Arzt.
Wenn Sie Ihre Monatsblutung verschieben möchten
Obwohl nicht empfohlen, ist ein Verschieben Ihrer Monatsblutung (Entzugsblutung)
möglich, indem anstelle einer Einnahmepause direkt mit der Einnahme aus dem
nächsten Blisterstreifen Bellissima begonnen wird, längstens bis zum Ende des
zweiten Blisterstreifens. Während der Einnahme aus dem zweiten Blisterstreifen kann
es zu Schmierblutungen (Bluttropfen oder -flecken) oder Durchbruchblutungen
kommen. Nach der gewohnten 7-tägigen Einnahmepause setzen Sie die Einnahme
aus dem nächsten Blisterstreifen fort.
Fragen Sie Ihren Arzt um Rat, bevor Sie sich entschließen, Ihre Monatsblutung zu
verschieben.
Wenn Sie den ersten Tag Ihrer Monatsblutung ändern möchten
Wenn Sie die Tabletten nach Anleitung einnehmen, wird Ihre
Monatsblutung/Entzugsblutung in der tablettenfreien Woche einsetzen. Wenn Sie
diesen Tag ändern müssen, verkürzen (niemals verlängern!) Sie die Einnahmepause.
Wenn beispielsweise Ihre Monatsblutung für gewöhnlich an einem Freitag beginnt und
Sie in Zukunft den Dienstag wünschen (3 Tage früher), dann beginnen Sie mit dem
neuen Blisterstreifen 3 Tage früher als gewöhnlich. Wenn Sie die Einnahmepause
stark verkürzen (z. B. 3 Tage oder weniger), besteht die Möglichkeit, dass es in dieser
verkürzten Einnahmepause zu keiner Entzugsblutung kommt. Es können jedoch
Schmierblutungen (Bluttropfen oder -flecken) oder Durchbruchblutungen auftreten.
Wenn Sie die Einnahme von Bellissima abbrechen
Wenn Sie die Einnahme von Bellissima abbrechen, nehmen die Eierstöcke ihre volle
Funktion schnell wieder auf und Sie können schwanger werden.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Bellissima Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen. Wenn Sie Nebenwirkungen bekommen, insbesondere wenn diese
schwerwiegend und anhaltend sind, oder wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert,
und Sie dieses auf Bellissima zurückführen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
Alle Frauen, die kombinierte hormonale Kontrazeptiva anwenden, haben ein erhöhtes
Risiko für Blutgerinnsel in den Venen (venöse Thromboembolie [VTE]) oder Arterien
(arterielle Thromboembolie [ATE]). Weitere Einzelheiten zu den verschiedenen Risiken
im Zusammenhang mit der Anwendung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva siehe
Abschnitt 2, „Was sollten Sie vor der Anwendung von Bellissima beachten?“.
Als häufigste Nebenwirkungen (> 20 %) wurden in klinischen Studien mit 0,03 mg
Ethinylestradiol und 2 mg Chlormadinonacetat (den Wirkstoffen von Bellissima)
Zwischen- und Schmierblutungen, Kopfschmerzen und Empfindlichkeit der Brüste
angegeben.
Über folgende Nebenwirkungen wurde in einer klinischen Studie berichtet, in der
1629 Frauen 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Chlormadinonacetat einnahmen.
Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen sind:
Häufig:
betreffen 1 bis 10 Behandelte von 100
Migräne (und/oder Verschlechterung einer vorbestehenden Migräne). Wenn Migräne
bei Ihnen zum ersten Mal auftritt, sollten Sie Bellissima nicht einnehmen oder müssen
die Einnahme umgehend beenden. Wenn Sie unter der Behandlung mit Bellissima
eine erhöhte Häufigkeit oder Schwere der Migräne-Attacken feststellen, könnte dies
auf eine Störung der Gehirndurchblutung hinweisen. Suchen Sie unverzüglich Ihren
Arzt auf. Ihr Arzt wird Ihnen möglicherweise raten, die Einnahme von Bellissima sofort
zu beenden.
Selten:
betreffen 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Hörsturz, Kreislaufkollaps und gesundheitsschädliche Blutgerinnsel in einer Vene oder
Arterie, zum Beispiel:
in einem Bein oder Fuß (d. h. VTE)
in einer Lunge (d. h. LE)
Herzinfarkt
Schlaganfall
Mini Schlaganfall oder vorübergehende, einem Schlaganfall ähnelnde
Symptome, die als transitorische ischämische Attacke (TIA) bezeichnet werden
Blutgerinnsel in der Leber, dem Magen/Darm, den Nieren oder dem Auge.
Die Wahrscheinlichkeit für ein Blutgerinnsel kann erhöht sein, wenn Sie an einer
anderen Erkrankung leiden, die dieses Risiko erhöht (weitere Informationen zu den
Erkrankungen, die das Risiko für ein Blutgerinnsel erhöhen und die Symptome eines
Blutgerinnsels siehe Abschnitt 2).
Wenn bei Ihnen ein Hörsturz, ein Kreislaufkollaps oder Anzeichen oder Symptome
einer Thrombose auftreten (siehe Abschnitt 2 „Blutgerinnsel“), fragen Sie bitte so
schnell wie möglich Ihren Arzt um Rat. Sie sollten Bellissima nicht einnehmen oder
müssen die Einnahme umgehend beenden.
Weitere Nebenwirkungen sind:
Sehr häufig:
betreffen mehr als 1 Behandelte von 10
Übelkeit, Fluor vaginalis, schmerzhafte Monatsblutung, Ausbleiben der Monatsblutung
Häufig:
betreffen 1 bis 10 Behandelte von 100
Depressive Verstimmung, Reizbarkeit, Nervosität, Schwindel, Sehstörungen,
Erbrechen, Akne, Schweregefühl, Unterbauchschmerzen, Müdigkeit, Schwere in den
Beinen, Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, Gewichtszunahme, Blutdruckanstieg
Gelegentlich:
betreffen 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Überempfindlichkeit gegenüber dem Arzneimittel inklusive allergischer Hautreaktionen,
Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Pigmentierungsstörung, bräunliche Flecken
im Gesicht, Haarausfall, trockene Haut, Rückenschmerzen, Muskelbeschwerden,
Brustdrüsensekretion, gutartige Wucherungen in der Brust, vaginale Pilzinfektion,
Eierstockzyste, vermindertes sexuelles Verlangen, vermehrtes Schwitzen,
Veränderung der Blutfettwerte inklusive Erhöhung des Triglyceridwertes
Selten:
betreffen 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Bindehautentzündung, Beschwerden beim Tragen von Kontaktlinsen, Ohrgeräusche,
Bluthochdruck, niedriger Blutdruck, Krampfadern, Nesselsucht,
allergische Hautreaktionen, Hautausschlag (Ekzem), Hautrötung, Juckreiz,
Verschlechterung einer bestehenden Schuppenflechte, vermehrte Körper- und
Gesichtsbehaarung, Brustvergrößerung, Scheidenentzündung, verlängerte und/oder
verstärkte Monatsblutung, prämenstruelles Syndrom (körperlich und seelische
Beschwerden vor dem Einsetzen der Monatsblutung), Appetitzunahme
Sehr selten:
betreffen weniger als 1 Behandelte von 10.000
Erythema nodosum (Knotenrose)
Kombinierte orale Empfängnisverhütungsmittel wurden ferner mit erhöhten Risiken für
schwerwiegende Erkrankungen und Nebenwirkungen in Zusammenhang gebracht:
Risiko venöser und arterieller Blutgefäßverschlüsse (siehe Abschnitt „Besondere
Vorsicht bei der Einnahme von Bellissima ist erforderlich“),
Risiko von Gallenwegserkrankungen (siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der
Einnahme von Bellissima ist erforderlich“),
Risiko einer Tumorentwicklung (z. B. Lebertumoren, die in vereinzelten Fällen zu
lebensbedrohlichen Blutungen in der Bauchhöhle führten, Gebärmutterhalskrebs,
Brustkrebs (siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Bellissima
ist erforderlich“)),
Verschlechterung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn,
Colitis ulcerosa).
Bitte lesen Sie die Informationen in Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Einnahme
von Bellissima ist erforderlich“ sorgfältig durch. Holen Sie sich gegebenenfalls
unverzüglich Rat bei Ihrem Arzt.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker
oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in
dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Österreich
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: +49 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
5. Wie ist Bellissima aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen Bellissima nach dem auf dem Umkarton und dem Blisterstreifen nach
„Verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum
bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Nicht über 30°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden.
Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Bellissima enthält
Die Wirkstoffe sind 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Chlormadinonacetat.
Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat; Maisstärke; Povidon
K30; Magnesiumstearat [pflanzlich]; Poly(vinylalkohol); Titandioxid (E 171);
Macrogol 3350; Talkum; Eisenoxid gelb; Chinolingelb Aluminiumlack.
Wie Bellissima aussieht und Inhalt der Packung
Bellissima ist in Blisterstreifen mit jeweils 21 runden, gelben Filmtabletten pro
Zykluspackung verpackt. Zur regelmäßigen Einnahme sind die Blisterstreifen mit
Wochentag-Abkürzungen versehen.
Erhältliche Packungsgrößen:
1 Zykluspackung – 1x21 Filmtabletten
3 Zykluspackungen – 3x21 Filmtabletten
6 Zykluspackungen – 6x21 Filmtabletten
Pharmazeutischer Unternehmer
Meda Pharma GmbH
1110 Wien
Hersteller
Madaus GmbH
51101 Cologne
Deutschland
Haupt Pharma Münster GmbH
Schleebrüggenkamp 15
48159 Münster
Deutschland
Z.Nr.: 1-31506
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen
Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Österreich
Bellissima 0,03 mg/2 mg Filmtabletten
Belgien
Bellarosa 0,03 mg/2 mg Comprimé pelliculé / Filmomhulde tablet
Deutschland
Bellissima 0,03 mg/2 mg Filmtabletten
Griechenland Bellissima 0,03 mg/2 mg Επικαλυμμένο με λεπτό υμένιο δισκίο
Spanien
Bellissima 0,03 mg/2 mg Comprimido recubierto con película
Portugal
Cloromadinona + Etinilestradiol Delta (followed by: 0,03 mg/2 mg
Comprimido revestido por película)
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im 06.2017.
- 2 -
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
Dieses
Arzneimittel
unterliegt
einer
zusätzlichen
Überwachung.
Dies
ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit.
Angehörige
Gesundheitsberufen
sind
aufgefordert,
jeden
Verdachtsfall
einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen,
siehe Abschnitt 4.8.
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Bellissima 0,03 mg/2 mg Filmtabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Filmtablette enthält als Wirkstoffe 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg
Chlormadinonacetat.
Jede Tablette enthält 61,53 mg Lactose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Hormonelle Kontrazeption
Bei der Entscheidung, Bellissima zu verschreiben, sind die aktuellen, individuellen
Risikofaktoren der einzelnen Frauen, insbesondere im Hinblick auf venöse
Thromboembolien (VTE), zu berücksichtigen., Auch ist das Risiko für eine VTE bei
Anwendung von Bellissima mit dem anderer kombinierter hormonaler Kontrazeptiva
(KHK) zu vergleichen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
- 2 -
Dosierung der Filmtabletten
Es muss jeden Tag zur selben Zeit eine Filmtablette (vorzugsweise am Abend) an 21
aufeinander folgenden Tagen eingenommen werden, gefolgt von einer 7-tägigen
Pause, in der keine Filmtabletten eingenommen werden; innerhalb dieses Zeitraums
sollte eine menstruationsähnliche Entzugsblutung zwei bis vier Tage nach Einnahme
der letzten Filmtablette auftreten. Nach der 7-tägigen Pause wird die Einnahme aus
der nächsten Packung Bellissima fortgesetzt, und zwar unabhängig davon, ob die
Blutung schon beendet ist oder noch andauert.
Die Filmtabletten sollten aus dem Blisterstreifen gedrückt werden, wobei jeweils die mit
dem entsprechenden Wochentag gekennzeichnete Filmtablette eingenommen und
unzerkaut, gegebenenfalls zusammen mit etwas Flüssigkeit, geschluckt werden sollte.
Die Filmtabletten werden täglich in Pfeilrichtung entnommen.
Einnahmebeginn der Filmtabletten
Keine vorherige Einnahme eines hormonalen Kontrazeptivums (während des letzten
Menstruationszyklus)
Die erste Filmtablette sollte am ersten Tag der nächsten Monatsblutung (Menstruation)
eingenommen werden. Wenn die erste Filmtablette am ersten Zyklustag eingenommen
wird, beginnt der Empfängnisschutz mit dem ersten Einnahmetag und besteht auch
während der 7-tägigen Pause.
Die erste Filmtablette kann auch am 2. – 5. Tag des Menstruationszyklus
eingenommen werden, unabhängig davon, ob die Blutung aufgehört hat oder nicht. In
diesem Fall müssen während der ersten 7 Einnahmetage zusätzliche mechanische
Maßnahmen zur Empfängnisverhütung ergriffen werden. Wenn die Menstruation mehr
als 5 Tage vorher eingesetzt hat, sollte die Frau angewiesen werden, ihre nächste
Menstruation abzuwarten, bevor sie mit der Einnahme von Bellissima beginnt.
Umstellung von einem anderen hormonalen Kontrazeptivum auf Bellissima
Umstellung von einem anderen kombinierten oralen Kontrazeptivum auf Bellissima:
Mit der Einnahme von Bellissima sollte am Tag nach der gewohnten Einnahmepause
oder dem Placebotabletten – Intervall des bisher eingenommenen kombinierten oralen
Kontrazeptivums begonnen werden.
Umstellung von einem Gestagenmonopräparat („POP“, progesteron only pill):
Die erste Bellissima Filmtablette sollte am Tag nach Absetzen des
Gestagenmonopräparats eingenommen werden. Während der ersten 7 Tage müssen
zusätzliche mechanische Maßnahmen zur Empfängnisverhütung ergriffen werden.
Umstellung von einer kontrazeptiven Hormoninjektion oder einem Implantat:
Mit der Einnahme von Bellissima kann am Tag der Entfernung des Implantats oder
dem Tag der ursprünglich geplanten Injektion begonnen werden. Während der ersten
7 Tage müssen zusätzliche mechanische Maßnahmen zur Empfängnisverhütung
ergriffen werden.
Nach einer Fehlgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch im 1. Trimenon
Nach einer Fehlgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch kann sofort mit der
Einnahme von Bellissima begonnen werden. In diesem Fall sind keine weiteren
empfängnisverhütenden Maßnahmen erforderlich.
Nach der Entbindung oder einem Abort im 2. Trimenon
- 3 -
Nach der Entbindung können Frauen, die nicht stillen, 21 - 28 Tage post partum mit
der Einnahme beginnen, wobei in diesem Fall keine zusätzlichen
empfängnisverhütenden Maßnahmen erforderlich sind. Wenn die Einnahme mehr als
28 Tage nach der Entbindung beginnt, sind während der ersten 7 Tage zusätzliche
empfängnisverhütende Maßnahmen erforderlich. Falls die Frau bereits
Geschlechtsverkehr hatte, muss eine Schwangerschaft vor dem Einnahmebeginn
ausgeschlossen werden oder die Frau muss mit der Einnahme bis zum Beginn ihrer
nächsten Menstruationsblutung warten.
Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)
Bellissima sollte von stillenden Frauen nicht eingenommen werden.
Nach Absetzen von Bellissima
Nachdem Bellissima abgesetzt worden ist, kann der erste Zyklus um ungefähr eine
Woche verlängert sein.
Unregelmäßige Tabletteneinnahme
Wenn eine Filmtablette vergessen wurde, die Einnahme jedoch innerhalb von 12
Stunden nachgeholt wurde, sind keine weiteren empfängnisverhütenden Maßnahmen
erforderlich. Die Tabletteneinnahme sollte normal fortgesetzt werden.
Wenn die Einnahmezeit um mehr als 12 Stunden überschritten wurde, kann die
kontrazeptive Sicherheit vermindert sein.
Für das Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme gelten die folgenden zwei
Grundregeln:
Die Tabletteneinnahme darf nie länger als 7 Tage unterbrochen werden.
Eine regelmäßige Einnahme der Tabletten über mindestens 7 Tage ist
erforderlich, um eine ausreichende Suppression der Hypothalamus-
Hypophysen-Ovar-Achse zu erreichen.
Die letzte vergessene Filmtablette sollte umgehend eingenommen werden, auch wenn
dadurch zwei Tabletten zur selben Zeit eingenommen werden. Die weiteren
Filmtabletten sollten wie gewohnt eingenommen werden. Zusätzlich sind weitere
mechanische Maßnahmen zur Empfängnisverhütung, z. B. Kondome, für die nächsten
7 Tage anzuwenden.
Wenn in der ersten Woche des Zyklus eine Tabletteneinnahme vergessen wurde und
in den 7 Tagen vor der vergessenen Tabletteneinnahme (auch während der
Einnahmepause) Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, sollte die Möglichkeit einer
Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.
Das Risiko einer Schwangerschaft ist umso höher, je mehr Tabletten vergessen
wurden und je näher dies zeitlich am regulären einnahmefreien Intervall liegt.
Wenn der angebrochene Blisterstreifen nur noch weniger als 7 Tabletten enthält, muss
mit dem nächsten Blisterstreifen Bellissima begonnen werden, sobald der
angebrochene Blisterstreifen aufgebraucht wurde, d.h. es soll zwischen den
Packungen keine Pause liegen. Dabei wird es wahrscheinlich nicht zur üblichen
Entzugsblutung bis zum Aufbrauchen der zweiten Packung kommen, es können aber
gehäuft Durchbruch- oder Schmierblutungen während der Tabletteneinnahme
auftreten.
Falls nach Einnahme der zweiten Packung die Entzugsblutung ausbleibt, sollte ein
Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
Erbrechen oder Durchfall
Wenn es innerhalb von 3 bis 4 Stunden nach der Tabletteneinnahme zu Erbrechen
oder zu schwerem Durchfall kommt, ist die Resorption möglicherweise unvollständig
und eine zuverlässige Empfängnisverhütung nicht mehr gewährleistet. In solchen
- 4 -
Fällen ist gemäß den Anleitungen unter ,,Unregelmäßige Tabletteneinnahme‘‘ (siehe
oben) zu verfahren. Bellissima sollte weiter eingenommen werden.
Verschieben der Entzugsblutung
Um die Entzugsblutung hinauszuschieben, sollte die Frau direkt ohne einnahmefreies
Intervall mit der Einnahme aus dem nächsten Blisterstreifen Bellissima fortfahren. Die
Einnahme kann so lange fortgesetzt werden wie gewünscht, maximal bis die zweite
Packung Bellissima aufgebraucht ist. Während der Einnahme aus der zweiten
Packung kann es bei der Frau zu Durchbruch- oder Schmierblutungen kommen. Nach
der darauf folgenden regulären 7-tägigen Einnahmepause kann die Einnahme wie
üblich fortgesetzt werden.
Zur Verschiebung der Entzugsblutung auf einen anderen Wochentag als nach dem
bisherigen Einnahmeschema der Frau üblich, kann ihr geraten werden, das
bevorstehende einnahmefreie Intervall um die gewünschte Anzahl von Tagen zu
verkürzen. Je kürzer das einnahmefreie Intervall, desto höher ist die
Wahrscheinlichkeit einer ausbleibenden Entzugsblutung sowie das Auftreten von
Durchbruch- und Schmierblutungen während der Einnahme aus dem folgenden
Blisterstreifen (wie beim Hinausschieben der Entzugsblutung).
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe (Ethinylestradiol, Chlormadinonacetat) oder
einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK) dürfen bei Vorliegen einer der folgenden
Erkrankungen nicht angewendet werden. Die Behandlung mit Bellissima muss
unverzüglich beendet werden, wenn einer dieser Umstände während der Anwendung
auftritt.
Vorliegen einer oder Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)
Venöse Thromboembolie – bestehende VTE (auch unter Therapie mit
Antikoagulanzien) oder VTE in der Vorgeschichte (z. B. tiefe
Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [LE])
Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine venöse
Thromboembolie, wie z. B. APC-Resistenz (einschließlich
Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel oder
Protein-S-Mangel
Größere Operationen mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4)
Hohes Risiko für eine venöse Thromboembolie aufgrund mehrerer
Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4)
Vorliegen einer oder Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)
Arterielle Thromboembolie – bestehende ATE, ATE in der
Vorgeschichte (z. B. Myokardinfarkt) oder Erkrankung im
Prodromalstadium (z. B. Angina pectoris)
Zerebrovaskuläre Erkrankung – bestehender Schlaganfall, Schlaganfall
oder prodromale Erkrankung (z. B. transitorische ischämische Attacke
[TIA]) in der Vorgeschichte
Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine arterielle
Thromboembolie, wie z. B. Hyperhomocysteinämie und
- 5 -
Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper,
Lupusantikoagulans)
Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte
Hohes Risiko für eine arterielle Thromboembolie aufgrund mehrerer
Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden
Risikofaktors wie:
Diabetes mellitus mit Gefäßschädigung
Schwere Hypertonie
Schwere Dyslipoproteinämie
entgleister Diabetes mellitus
Hepatitis, Ikterus, Leberfunktionsstörungen, solange sich die Leberfunktionswerte
nicht normalisiert haben
generalisierter Pruritus und Cholestase, insbesondere während einer
vorangegangenen Schwangerschaft oder Estrogentherapie
Dubin-Johnson Syndrom, Rotor-Syndrom, Störungen der Gallesekretion
vorangegangene oder bestehende Lebertumoren
starke Oberbauchschmerzen, Lebervergrößerung oder Symptome für
intraabdominale Blutungen (siehe Abschnitt 4.8)
erstes oder erneutes Auftreten von Porphyrie (alle 3 Formen, insbesondere die
erworbene Porphyrie)
bestehende oder vorausgegangene hormonempfindliche bösartige Tumoren, z. B.
Brust- oder Gebärmuttertumoren
schwere Fettstoffwechselstörungen
bestehende oder vorausgegangene Pankreatitis, falls diese mit schwerer
Hypertriglyceridämie assoziiert ist
erstmaliges Auftreten migräneartiger oder gehäuftes Auftreten ungewohnt starker
Kopfschmerzen
akute sensorische Ausfälle, z. B. Seh- oder Hörstörungen
motorische Störungen (insbesondere Paresen)
Zunahme epileptischer Anfälle
schwere Depressionen
Otosklerose mit Verschlechterung in vorangegangenen Schwangerschaften
ungeklärte Amenorrhoe
Endometriumhyperplasie
ungeklärte Vaginalblutungen
Das Vorliegen eines schwerwiegenden Risikofaktors oder mehrerer Risikofaktoren für
venöse oder arterielle Gefäßerkrankungen kann eine Kontraindikation darstellen (siehe
Abschnitt 4.4).
Bellissima ist kontraindiziert für die gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die
Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir enthalten (siehe Abschnitte 4.4 und
4.5).
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Warnhinweise
Die Eignung von Bellissima sollte mit der Frau besprochen werden, falls eine der im
Folgenden aufgeführten Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegt.
- 6 -
Bei einer Verschlechterung oder dem ersten Auftreten einer dieser Erkrankungen oder
Risikofaktoren ist der Anwenderin anzuraten, sich an Ihren Arzt zu wenden, um zu
entscheiden, ob die Anwendung von Bellissima beendet werden sollte.
Die Einnahme von KOK ist mit einem erhöhten Risiko für verschiedene
schwerwiegende Erkrankungen wie Herzinfarkt, Thromboembolie, Schlaganfall oder
Leberneoplasie verbunden. Das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko ist bei Vorliegen
anderer Risikofaktoren wie erhöhtem Blutdruck, Hyperlipidämie, Übergewicht und
Diabetes deutlich erhöht.
Falls eine der im Folgenden beschriebenen Erkrankungen/Risikofaktoren vorhanden
ist, sollte der Vorteil einer Einnahme von Bellissima gegenüber den Risiken
abgewogen und mit der Frau besprochen werden, bevor sie mit der Einnahme der
Filmtabletten beginnt. Falls sich diese Erkrankungen oder Risikofaktoren unter der
Einnahme entwickeln oder verschlechtern, sollte die Frau ihren Arzt konsultieren. Der
Arzt sollte dann entscheiden, ob die Behandlung abgesetzt werden sollte.
Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)
Die Anwendung jedes kombinierten hormonalen Kontrazeptivums (KHK) erhöht das
Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung.
Arzneimittel, die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten, sind
mit dem geringsten Risiko für eine VTE verbunden. Bisher ist nicht bekannt, wie
hoch das Risiko mit Bellissima im Vergleich zu diesen Arzneimitteln mit dem
geringsten Risiko ist. Die Entscheidung, ein Arzneimittel anzuwenden, das nicht
zu denen mit dem geringsten VTE Risiko gehört, sollte nur nach einem Gespräch
mit der Frau getroffen werden, bei dem sicherzustellen ist, dass sie Folgendes
versteht: das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Bellissima, wie ihre
vorliegenden individuellen Risikofaktoren dieses Risiko beeinflussen, und dass
ihr Risiko für VTE in ihrem allerersten Anwendungsjahr am höchsten ist. Es gibt
zudem Hinweise, dass das Risiko erhöht ist, wenn die Anwendung eines KHK
nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen wieder aufgenommen wird.
Ungefähr 2 von 10.000 Frauen, die kein KHK anwenden und nicht schwanger sind,
erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei einer einzelnen Frauen kann das Risiko
jedoch in Abhängigkeit von ihren zugrunde liegenden Risikofaktoren bedeutend höher
sein (siehe unten). Epidemiologische Studien mit Frauen, die niedrig dosierte (< 50 µg
Ethinylestradiol) kombinierte orale Kontrazeptiva anwenden, ergaben, dass im Verlauf
eines Jahres bei ca. 6 bis 12 von 10.000 Frauen eine VTE auftritt.
Ungefähr 6
von 10.000 Frauen, die ein Levonorgestrel-haltiges KHK anwenden,
erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE.
Bisher ist nicht bekannt, wie das Risiko mit Chlormadinon-haltigen KHK im Vergleich
zum Risiko mit Levonorgestrel-haltigen KHK aussieht.
Die Anzahl an VTE pro Jahr unter niedrig dosierten KHK ist geringer als die erwartete
Anzahl während der Schwangerschaft oder in der Zeit nach der Geburt.
VTE verlaufen in 1-2 % der Fälle tödlich.
Mittelwert der Spannweite 5-7 pro 10.000 Frauenjahre, auf der Grundlage eines relativen Risikos für
Levonorgestrel-haltige KHK versus Nichtanwendung von ungefähr 2,3 bis 3,6
- 7 -
Äußerst selten wurde bei Anwenderinnen von KHK über eine Thrombose in anderen
Blutgefäßen berichtet, wie z. B. in Venen und Arterien von Leber, Mesenterium, Nieren
oder Retina.
Risikofaktoren für VTE
Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von
KHK kann deutlich ansteigen, wenn bei der Anwenderin zusätzliche Risikofaktoren
bestehen, insbesondere wenn mehrere Risikofaktoren vorliegen (siehe Tabelle).
Bellissima ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren gleichzeitig
bestehen, die sie insgesamt einem hohen Risiko für eine Venenthrombose aussetzen
(siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich,
dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren
übersteigt– in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko für eine VTE in Betracht gezogen
werden. Wenn das Nutzen/Risiko-Verhältnis als ungünstig erachtet wird, darf ein KHK
nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).
Tabelle: Risikofaktoren für VTE
Risikofaktor
Anmerkung
Adipositas (Body-Mass-Index über
30 kg/m²)
Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.
Besonders wichtig, wenn weitere Risikofaktoren
vorliegen.
Längere Immobilisierung, größere
Operationen, jede Operation an
Beinen oder Hüfte,
neurochirurgische Operation oder
schweres Trauma
Hinweis: Eine vorübergehende
Immobilisierung einschließlich einer
Flugreise von > 4 Stunden Dauer
kann ebenfalls einen Risikofaktor
für eine VTE darstellen,
insbesondere bei Frauen mit
weiteren Risikofaktoren.
In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung des
Pflasters/der Tablette/des Rings (bei einer
geplanten Operation mindestens vier Wochen
vorher) zu unterbrechen und erst zwei Wochen
nach der kompletten Mobilisierung wieder
aufzunehmen. Es ist eine andere
Verhütungsmethode anzuwenden, um eine
ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.
Eine antithrombotische Therapie muss erwogen
werden, wenn Bellissima nicht vorab abgesetzt
wurde.
Familiäre Vorbelastung (jede
venöse Thromboembolie bei einem
Geschwister oder Elternteil,
insbesondere in relativ jungen
Jahren, z. B. jünger als 50 Jahre).
Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist
die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu
überweisen, bevor eine Entscheidung über die
Anwendung eines KHKs getroffen wird.
Andere Erkrankungen, die mit einer
Krebs, systemischer Lupus erythematodes,
- 8 -
VTE verknüpft sind.
hämolytisches urämisches Syndrom, chronisch
entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn
oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellkrankheit
Zunehmendes Alter
Insbesondere älter als 35 Jahre
Es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen und oberflächlicher
Thrombophlebitis bezüglich des Beginns oder Fortschreitens einer Venenthrombose.
Das erhöhte Risiko einer Thromboembolie in der Schwangerschaft und insbesondere
während der 6-wöchigen Dauer des Wochenbetts muss berücksichtigt werden
(Informationen zur „Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).
Symptome einer VTE (tiefe Beinvenenthrombose und Lungenembolie)
Beim Auftreten von Symptomen ist den Anwenderinnen anzuraten, unverzüglich
ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu
informieren, dass sie ein KHK anwenden. Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT)
können folgende Symptome auftreten:
– unilaterale Schwellung des Beins und/oder Fußes oder entlang einer Beinvene;
– Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder
Gehen bemerkt wird,
– Erwärmung des betroffenen Beins; gerötete oder entfärbte Haut am Bein.
Bei einer Lungenembolie (LE) können folgende Symptome auftreten:
– plötzliches Auftreten unerklärlicher Kurzatmigkeit oder schnellen Atmens;
– plötzlich auftretender Husten möglicherweise in Verbindung mit Hämoptyse;
– stechender Brustschmerz;
– starke Benommenheit oder Schwindelgefühl;
– schneller oder unregelmäßiger Herzschlag.
Einige dieser Symptome (z. B. „Kurzatmigkeit“, „Husten“) sind unspezifisch und können
als häufiger vorkommende und weniger schwerwiegende Ereignisse fehlinterpretiert
werden (z. B. als Atemwegsinfektionen).
Andere Anzeichen für einen Gefäßverschluss können plötzlicher Schmerz sowie
Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer Extremität sein.
Tritt der Gefäßverschluss im Auge auf, können die Symptome von einem
schmerzlosen verschwommenen Sehen bis zu einem Verlust des Sehvermögens
reichen. In manchen Fällen tritt der Verlust des Sehvermögens sehr plötzlich auf.
Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)
Epidemiologische Studien haben die Anwendung von KHK mit einem erhöhten Risiko
für arterielle Thromboembolie (Myokardinfarkt) oder apoplektischen Insult (z. B.
transitorische ischämische Attacke, Schlaganfall) in Verbindung gebracht. Arterielle
thromboembolische Ereignisse können tödlich verlaufen.
Risikofaktoren für ATE
- 9 -
Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder einen apoplektischen
Insult bei Anwenderinnen von KHK erhöht sich bei Frauen, die Risikofaktoren
aufweisen (siehe Tabelle). Bellissima ist kontraindiziert bei Frauen, die einen
schwerwiegenden oder mehrere Risikofaktoren für eine ATE haben, die sie einem
hohen Risiko für eine Arterienthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine
Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das
Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt – in diesem Fall muss ihr
Gesamtrisiko betrachtet werden. Bei Vorliegen eines ungünstigen
Nutzen/Risiko-Verhältnis darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).
Tabelle: Risikofaktoren für ATE
Risikofaktor
Anmerkung
Zunehmendes Alter
Insbesondere älter als 35 Jahre
Rauchen
Frauen ist anzuraten, nicht zu rauchen, wenn Sie
ein KHK anwenden möchten. Frauen über
35 Jahren, die weiterhin rauchen, ist dringend zu
empfehlen, eine andere Verhütungsmethode
anzuwenden.
Hypertonie
Adipositas (Body-Mass-Index über
30 kg/m²)
Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.
Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichen
Risikofaktoren.
Familiäre Vorbelastung (jede
arterielle Thromboembolie bei
einem Geschwister oder Elternteil,
insbesondere in relativ jungen
Jahren, d. h. jünger als 50 Jahre).
Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist
die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu
überweisen, bevor eine Entscheidung über die
Anwendung eines KHKs getroffen wird.
Migräne
Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads
der Migräne während der Anwendung von KHK
(die einem zerebrovaskulären Ereignis
vorausgehen kann) kann ein Grund für ein
sofortiges Absetzen sein.
Andere Erkrankungen, die mit
unerwünschten Gefäßereignissen
verknüpft sind.
Diabetes mellitus, Hyperhomocysteinämie,
Erkrankung der Herzklappen und Vorhofflimmern,
Dyslipoproteinämie und systemischer Lupus
erythematodes.
Bei Abwägung des Risiko/Nutzen-Profils sollte beachtet werden, dass eine adäquate
Behandlung
aufgeführten
Erkrankungen
einer
Reduktion
Thrombose-
Risikos führen kann.
Symptome einer ATE
- 10 -
Beim Auftreten von Symptomen ist den Frauen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe
in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren,
dass sie ein KHK anwenden.
Bei einem apoplektischen Insult können folgende Symptome auftreten:
– plötzliche Taubheitsgefühl oder Schwäche in Gesicht, Arm oder Bein, besonders
auf einer Köperseite;
– plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsverlust oder
Koordinationsstörungen;
– plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Verständnisschwierigkeiten;
– plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen;
– plötzliche, schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache;
– Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.
Vorübergehende Symptome deuten auf eine transitorische ischämische Attacke (TIA)
hin.
Bei einem Myokardinfarkt (MI) können folgende Symptome auftreten:
– Schmerz, Unbehagen, Druck, Schweregefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm
oder unterhalb des Sternums;
– in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm, Magen ausstrahlende Beschwerden;
– Völlegefühl, Indigestion oder Erstickungsgefühl;
– Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl;
– extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit;
– schnelle oder unregelmäßige Herzschläge.
Krebs
In einigen epidemiologischen Studien wurde ein erhöhtes Risiko für ein Zervixkarzinom
bei Langzeit-Anwenderinnen von KOK, die mit humanem Papillomavirus (HPV) infiziert
sind, berichtet. Es besteht allerdings eine Kontroverse darüber, in welchem Ausmaß
dieses Ergebnis durch Störfaktoren (z. B. Unterschiede in der Anzahl an
Sexualpartnern oder in der Anwendung von mechanischen Verhütungsmethoden)
beeinflusst wird (siehe auch „Medizinische Untersuchung“).
Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien hat ein leicht erhöhtes
Brustkrebsrisiko (RR=1,24) bei Frauen ergeben, die derzeitig KOK anwenden. Das
erhöhte Risiko geht innerhalb von 10 Jahren nach dem Absetzen von KOK allmählich
wieder zurück. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren selten auftritt, ist die Anzahl
zusätzlicher Brustkrebserkrankungen bei derzeitigen oder früheren Anwenderinnen
von KOK, gering im Vergleich zum Gesamtrisiko, an Brustkrebs zu erkranken.
In seltenen Fällen wurden unter der Einnahme oraler Kontrazeptiva gutartige und in
noch selteneren Fällen bösartige Lebertumoren gemeldet. In Einzelfällen führten diese
Tumore zu lebensbedrohlichen intraabdominellen Blutungen. Bei Auftreten starker,
nicht spontan reversibler Schmerzen im Oberbauch, Lebervergrößerung oder Zeichen
intraabdomineller Blutungen muss daher ein Lebertumor in Betracht gezogen werden
und Bellissima abgesetzt werden.
Andere Erkrankungen
Ein geringfügiger Anstieg des Blutdrucks zeigte sich bei vielen Frauen unter der
Einnahme kombinierter oraler Kontrazeptiva, allerdings ist ein klinisch signifikanter
Anstieg selten. Der Zusammenhang zwischen der Einnahme oraler Kontrazeptiva und
- 11 -
einer klinisch manifesten Hypertonie wurde bisher nicht bestätigt. Wenn unter der
Einnahme der Blutdruck klinisch signifikant ansteigt, sollte Bellissima nicht mehr
eingenommen und die Hypertonie behandelt werden. Die Einnahme von Bellissima
kann fortgesetzt werden, sobald sich unter der antihypertensiven Therapie
normotensive Blutdruckwerte zeigen.
Bei Frauen mit Schwangerschaftsherpes in der Vorgeschichte kann es zu erneutem
Auftreten unter KOK kommen.
Bei Frauen mit Hypertriglyceridämie in der eigenen oder Familienanamnese ist bei der
Anwendung von KOK das Risiko für eine Pankreatitis erhöht. Akute oder chronische
Leberfunktionsstörungen machen eine Unterbrechung der Einnahme des KOK
erforderlich, bis die Marker für die Leberfunktion wieder im Normalbereich liegen. Auch
ein Rezidiv eines in einer vorausgegangenen Schwangerschaft oder während einer
früheren Anwendung von Geschlechtshormonen aufgetretenen cholestatischen Ikterus
macht das Absetzen von KOK erforderlich.
KOK können die periphere Insulin-Resistenz oder die Glucose-Toleranz beeinflussen.
Daher sollten Diabetikerinnen während der Einnahme kombinierter oraler
Kontrazeptiva sorgfältig überwacht werden.
Gelegentlich kann es zu einem Chloasma kommen, insbesondere wenn in der
Vorgeschichte Chloasma gravidarum bekannt ist. Frauen, die zu Chloasma neigen,
sollten sich daher unter der Einnahme kombinierter oraler Kontrazeptiva nicht direktem
Sonnenlicht oder ultraviolettem Licht aussetzen.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel
oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Bellissima nicht einnehmen.
Vorsichtsmaßnahmen
Bestimmte Krankheiten/Zustände können durch die Einnahme von Estrogen oder
Estrogen/Gestagenkombinationen negativ beeinflusst werden. Bei Vorliegen folgender
Umstände ist eine besondere ärztliche Überwachung erforderlich:
Epilepsie
Multiple Sklerose
Tetanie
Migräne (siehe auch Abschnitt 4.3)
Asthma
Herz- oder Niereninsuffizienz
Chorea minor
Diabetes mellitus (siehe auch Abschnitt 4.3)
Lebererkrankungen (siehe auch Abschnitt 4.3)
Fettstoffwechselstörungen (siehe auch Abschnitt 4.3)
Autoimmunerkrankungen (einschließlich des systemischen Lupus erythematodes)
Adipositas
hoher Blutdruck (siehe auch Abschnitt 4.3)
Endometriose
Varikosis
Venenentzündungen (siehe auch Abschnitt 4.3)
Blutgerinnungsstörungen (siehe auch Abschnitt 4.3)
Mastopathie
Gebärmuttermyome
Herpes gestationis
Depressionen (siehe auch Abschnitt 4.3)
chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa; siehe
auch Abschnitt 4.8).
- 12 -
Ärztliche Untersuchung/Beratung
Vor der Einleitung oder Wiederaufnahme der Behandlung mit Bellissima muss eine
vollständige Anamnese (inklusive Familienanamnese) erhoben und eine
Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Der Blutdruck sollte gemessen und eine
körperliche Untersuchung durchgeführt werden, die sich an den Gegenanzeigen (siehe
Abschnitt 4.3) und Warnhinweisen (siehe Abschnitt 4.4) orientiert. Es ist wichtig, die
Frau auf die Informationen zu venösen und arteriellen Thrombosen hinzuweisen,
einschließlich des Risikos von Bellissima im Vergleich zu anderen KHK, die Symptome
einer VTE und ATE, die bekannten Risikofaktoren und darauf, was im Falle einer
vermuteten Thrombose zu tun ist.
Die Anwenderin ist zudem anzuweisen, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und
die darin gegebenen Ratschläge zu befolgen. Die Häufigkeit und Art der
Untersuchungen sollte den gängigen Untersuchungsleitlinien entsprechen und
individuell auf die Frau abgestimmt werden.
Die Anwenderinnen sind darüber aufzuklären, dass hormonale Kontrazeptiva nicht vor
HIV Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.
Verminderte Wirksamkeit
Die vergessene Einnahme einer Filmtablette (siehe ,,Unregelmäßige
Tabletteneinnahme‘‘), Erbrechen oder Darmbeschwerden einschließlich Durchfall, die
gleichzeitige langfristige Einnahme von bestimmten Arzneimitteln (siehe Abschnitt 4.5)
oder in sehr seltenen Fällen Stoffwechselstörungen können die Wirksamkeit der
Empfängnisverhütung beeinflussen.
Beeinflussung der Zyklusstabilität
Zwischenblutungen und Schmierblutungen
Alle oralen Kontrazeptiva können irreguläre vaginale Blutungen (Durchbruchblutung/
Schmierblutung) insbesondere in den ersten Einnahmezyklen hervorrufen. Aus diesem
Grund ist eine medizinische Beurteilung unregelmäßiger Zyklen erst nach einer
Anpassungsperiode von ca. drei Zyklen sinnvoll. Wenn die Durchbruchblutungen
anhalten oder es nach zuvor regelmäßigen Zyklen unter der Behandlung mit Bellissima
zu Durchbruchblutungen kommt, empfiehlt sich eine eingehende Untersuchung, zum
Ausschluss einer Schwangerschaft oder einer organischen Störung. Wenn dies
ausgeschlossen wurde, kann Bellissima weiter eingenommen oder zu einem anderen
Präparat gewechselt werden.
Zwischenblutungen können ein Hinweis auf eine reduzierte kontrazeptive Wirksamkeit
sein (siehe „Unregelmäßige Tabletteneinnahme“, „Erbrechen und Durchfall“ und
Abschnitt 4.5).
Ausbleiben der Entzugsblutung
Nach der 21-tägigen Einnahme kommt es normalerweise zu einer Entzugsblutung.
Gelegentlich und insbesondere in den ersten Monaten der Tabletteneinnahme kann
die Entzugsblutung ausbleiben, aber dies muss kein Hinweis auf eine verminderte
empfängnisverhütende Wirkung sein. Wenn die Blutung nach einem Einnahmezyklus
ausbleibt, in dem keine Filmtablette vergessen worden ist, der tablettenfreie Zeitraum
von 7 Tagen nicht verlängert worden ist, keine anderen Arzneimittel gleichzeitig
eingenommen worden sind und es nicht zu Erbrechen oder Durchfall gekommen ist, ist
eine Empfängnis unwahrscheinlich und die Einnahme von Bellissima kann fortgesetzt
werden. Wenn Bellissima vor der ersten ausbleibenden Entzugsblutung nicht gemäß
diesen Anweisungen angewendet wurde oder die Entzugsblutung in 2 aufeinander
folgenden Zyklen nicht eintritt, muss vor der weiteren Anwendung von Bellissima eine
Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
- 13 -
Pflanzliche Präparate, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, sollten bei
Anwendung von Bellissima nicht verwendet werden (siehe Abschnitt 4.5).
Anstieg der ALT
Während klinischer Studien mit Patienten, deren Hepatitis-C-Virus-Infektionen (HCV)
mit Arzneimitteln behandelt wurden, die Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und
Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin enthielten, traten Erhöhungen der Transaminase
(ALT) bis über das 5-fache des oberen normalen Grenzwertes (Upper Limit of Normal,
ULN signifikant häufiger bei Frauen auf, die ethinylestradiolhaltige kombinierte
hormonelle Verhütungsmittel (KHK) verwendeten (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5).
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wechselwirkungen von Ethinylestradiol, der Estrogenkomponente von Bellissima, mit
anderen Arzneimitteln können die Serumkonzentration von Ethinylestradiol erhöhen
oder erniedrigen. Ist eine Langzeittherapie mit diesen Wirkstoffen erforderlich, sollte
vorzugsweise auf nicht-hormonale Verhütungsmethoden zurückgegriffen werden.
Erniedrigte Serumkonzentrationen von Ethinylestradiol können zu vermehrten
Durchbruchblutungen und Zyklusstörungen führen und die kontrazeptive Wirksamkeit
von Bellissima beeinträchtigen; erhöhte Ethinylestradiolspiegel im Serum können zu
vermehrtem Auftreten und verstärkter Ausprägung von Nebenwirkungen führen.
Folgende Arzneimittel/Wirkstoffe können die Ethinylestradiol-Serumkonzentration
erniedrigen:
alle Mittel, die die gastrointestinale Motilität erhöhen (z. B. Metoclopramid) oder die
Resorption beeinträchtigen (z. B. Aktivkohle)
Wirkstoffe, die mikrosomale Enzyme in der Leber induzieren, wie Rifampicin,
Rifabutin, Barbiturate, Antiepileptika (wie Carbamazepin, Phenytoin und
Topiramat), Griseofulvin, Barbexaclon, Primidon, Modafinil, einige
Proteaseinhibitoren (z. B. Ritonavir) und Johanniskraut (s. Abschnitt 4.4)
bestimmte Antibiotika (z. B. Ampicillin, Tetracyclin) bei einigen Frauen,
möglicherweise durch Herabsetzung der enterohepatischen Zirkulation von
Estrogenen.
Bei gleichzeitiger Therapie mit diesen Arzneimitteln/Wirkstoffen und Bellissima sollten
während der Behandlung und die ersten sieben Tage danach zusätzlich mechanische
Kontrazeptionsmethoden angewendet werden. Für Wirkstoffe, die über eine Induktion
hepatisch-mikrosomaler Enzyme die Ethinylestradiol-Serumkonzentration erniedrigen,
sind bis 28 Tage nach Beendigung dieser Behandlung zusätzliche mechanische
Methoden der Empfängnisverhütung anzuwenden.
Folgende Arzneimittel/Wirkstoffe können die Ethinylestradiol-Serumkonzentration
erhöhen:
Wirkstoffe, die die Sulfatierung von Ethinylestradiol in der Darmwand hemmen,
z. B. Ascorbinsäure oder Paracetamol
Atorvastatin (Erhöhung der AUC von Ethinylestradiol um 20 %)
Wirkstoffe, die die mikrosomalen Enzyme in der Leber hemmen, wie Imidazol-
Antimykotika (z. B. Fluconazol), Indinavir oder Troleandomycin.
Ethinylestradiol kann die Metabolisierung anderer Substanzen beeinflussen:
über die Hemmung hepatisch-mikrosomaler Enzyme mit der Folge erhöhter
Serumkonzentration von Wirkstoffen wie Diazepam (und anderen
Benzodiazepinen, die hydroxyliert werden), Ciclosporin, Theophyllin und
Prednisolon
- 14 -
über die Induktion der hepatischen Glukuronidierung mit der Folge erniedrigter
Serumkonzentrationen z. B. von Clofibrat, Paracetamol, Morphin und Lorazepam.
Der Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika (blutzuckersenkende Mittel) kann
infolge einer Beeinflussung der Glucosetoleranz verändert sein (siehe Abschnitt 4.4).
Die Angaben können auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten.
Die Fachinformationen der jeweils verordneten Präparate sollten auf mögliche
Wechselwirkungen mit Bellissima hin überprüft werden.
Pharmakodynamische Gegenanzeigen
Die gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir
und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin enthalten, kann das Risiko von ALT-
Erhöhungen steigern (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Deshalb müssen Bellissima
Anwenderinnen auf eine alternative Verhütungsmethode (z. B. Verhütungsmittel, die
nur ein Progestin enthalten oder nicht-hormonelle Methoden) wechseln, bevor sie mit
der Behandlung mit dieser Arzneimittelkombination beginnen. Zwei Wochen nach
Beendigung der Behandlung mit dieser Arzneimittelkombination kann mit Bellissima
wieder begonnen werden.
Laboruntersuchungen
Unter Anwendung von KOK können die Ergebnisse bestimmter Labortests verändert
werden, einschließlich derer zur Bestimmung der Leber-, Nebennierenrinden- und
Schilddrüsenfunktion, der Plasmaspiegel von Trägerproteinen (z. B. SHBG,
Lipoproteine), Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels, der Gerinnung und der
Fibrinolyse. Art und Ausmaß sind zum Teil abhängig von der Art und Dosis der
angewendeten Hormone.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Vor Beginn der Anwendung des Arzneimittels ist eine Schwangerschaft
auszuschließen. Tritt unter der Therapie mit Bellissima eine Schwangerschaft ein, ist
das Präparat sofort abzusetzen. Bisher haben sich aus den meisten
epidemiologischen Studien klinisch keine Hinweise auf teratogene und fetotoxische
Wirkung ergeben, wenn Estrogene in Kombination mit anderen Progestagenen in
ähnlicher Dosierung, wie sie in Bellissima vorliegen, während der Schwangerschaft
eingenommen wurden. Obwohl tierexperimentelle Studien eine Reproduktionstoxizität
gezeigt haben (siehe Abschnitt 5.3), haben klinische Daten von über 330 exponierten
Schwangeren für Chlormadinonacetat keine Hinweise auf eine embryotoxische
Wirkung ergeben.
Das erhöhte VTE-Risiko in der Zeit nach der Geburt sollte vor der erneuten
Anwendung nach einer Anwendungspause bedacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und
4.4).
Stillzeit
Die Laktation kann durch Estrogene beeinflusst werden, da diese die Menge und die
Zusammensetzung der Muttermilch verändern können. Kleine Mengen kontrazeptiver
Steroide und/oder ihrer Metabolite können in die Milch ausgeschieden werden und
könnten das Kind beeinträchtigen. Daher sollte Bellissima während der Stillzeit nicht
angewendet werden.
- 15 -
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Bellissima hat wie andere kombinierte orale Kontrazeptiva keinen Einfluss auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8
Nebenwirkungen
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem
Schweregrad angegeben:
Sehr häufig
(≥ 1/10);
Häufig
(≥ 1/100 bis < 1/10);
Gelegentlich
(≥ 1/1.000 bis < 1/100);
Selten
(≥ 1/10.000 bis < 1/1.000);
Sehr selten
(< 1/10.000);
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Als häufigste Nebenwirkungen (> 20 %) wurden in den klinischen Studien nach der
Einnahme von 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Chlormadinonacetat (den arzneilich
wirksamen Inhaltsstoffen von Bellissima) Zwischen- und Schmierblutungen,
Kopfschmerzen und Empfindlichkeit der Brüste angegeben.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden nach Einnahme von 0,03 mg Ethinylestradiol
und 2 mg Chlormadinonacetat (den arzneilich wirksamen Inhaltsstoffen von Bellissima)
in einer klinischen Studie mit 1629 Frauen berichtet.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich:
Überempfindlichkeit gegenüber dem Arzneimittel inklusive allergischer
Hautreaktionen
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig:
Depressive Verstimmung, Reizbarkeit, Nervosität
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig:
Schwindel, Migräne (und/oder deren Verschlechterung)
Augenerkrankungen
Häufig:
Sehstörungen
Selten:
Konjunktivitis, Beschwerden beim Tragen von Kontaktlinsen
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Selten:
Hörsturz, Tinnitus
Gefäßerkrankungen
Selten:
Bluthochdruck, Hypotonie, Kreislaufkollaps, Varikosis, Thrombose
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Sehr häufig:
Übelkeit
Häufig:
Erbrechen
Gelegentlich:
Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
- 16 -
Häufig:
Akne
Gelegentlich:
Pigmentierungsstörung, Chloasma, Haarausfall, trockene Haut
Selten:
Urtikaria, allergische Hautreaktion, Ekzem, Erythem, Juckreiz,
Verschlechterung einer Psoriasis, Hirsutismus
Sehr selten:
Erythema nodosum
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig:
Schweregefühl
Gelegentlich:
Rückenschmerzen, Muskelbeschwerden
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr häufig:
Fluor vaginalis, Dysmenorrhoe, Amenorrhoe
Häufig:
Unterbauchschmerzen
Gelegentlich:
Galactorrhoe, Fibroadenom der Brust, genitale Candidainfektion,
Ovarialzyste
Selten:
Brustvergrößerung, Vulvovaginitis, Menorrhagie, prämenstruelles
Syndrom
Allgemeine Erkrankungen
Häufig:
Müdigkeit, Schwere in den Beinen, Ödem, Gewichtszunahme
Gelegentlich:
Abnahme der Libido, vermehrtes Schwitzen
Selten:
Appetitzunahme
Untersuchungen
Häufig:
Blutdruckanstieg
Gelegentlich:
Veränderungen der Blutfette einschließlich Hypertriglyzeridämie
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen unter der Anwendung kombinierter
oraler Kontrazeptiva:
Bei Anwenderinnen von KHK wurde ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse
thrombotische und thromboembolische Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt,
Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken, Venenthrombose und
Lungenembolie beobachtet, die in Abschnitt 4.4 eingehender behandelt werden.
Ein erhöhtes Risiko für Gallenwegserkrankungen wird bei Langzeiteinnahme von
KOK in einigen Studien berichtet. Die Frage der möglichen Bildung von
Gallensteinen während der Behandlung mit estrogenhaltigen Präparaten ist
umstritten.
In seltenen Fällen wurden gutartige - und noch seltener bösartige - Lebertumore
unter der Einnahme von hormonalen Kontrazeptiva beobachtet; in vereinzelten
Fällen haben diese zu lebensbedrohlichen Blutungen in der Bauchhöhle geführt
(siehe Abschnitt 4.4).
Verschlechterung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn,
Colitis ulcerosa; siehe auch Abschnitt 4.4).
Hinsichtlich weiterer schwerwiegender Nebenwirkungen wie Zervix- oder
Mammakarzinom siehe Abschnitt 4.4.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-
Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind
aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale
Meldesystem anzuzeigen:
Österreich
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
- 17 -
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9
Überdosierung
Es liegen keine Informationen über schwerwiegende toxische Wirkungen bei einer
Überdosierung vor. Es können die folgenden Symptome auftreten: Übelkeit, Erbrechen
und insbesondere bei jungen Mädchen eine leichte vaginale Blutung. Antidote gibt es
nicht; die Behandlung erfolgt symptomatisch. In seltenen Fällen kann eine Kontrolle
des Elektrolyt- und Wasserhaushalts sowie der Leberfunktion erforderlich sein.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Hormonelle Kontrazeptiva zur systemischen
Anwendung; Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen;
ATC-Code: G03AA15.
Unter der kontinuierlichen Einnahme von Bellissima über 21 Tage kommt es zu einer
Hemmung der hypophysären FSH- und LH-Sekretion und damit zu einer Hemmung
der Ovulation. Das Endometrium proliferiert und wird sekretorisch transformiert. Der
Zervixschleim wird in seiner Konsistenz verändert. Dies bewirkt eine Verhinderung der
Spermienmigration durch den Zervixkanal und eine Motilitätsänderung der Spermien.
Die niedrigste tägliche Dosis Chlormadinonacetat zur vollen Ovulationshemmung
beträgt 1,7 mg. Die volle Transformationsdosis beträgt 25 mg pro Zyklus.
Chlormadinonacetat ist ein antiandrogenes Gestagen. Seine Wirkung basiert auf
seiner Fähigkeit, Androgene von ihrem Rezeptor zu verdrängen.
Klinische Wirksamkeit
In klinischen Studien, bei denen die Einnahme von 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg
Chlormadinonacetat bis zu 2 Jahren bei 1.655 Frauen getestet wurde und mehr als
22.000 Menstruationszyklen untersucht wurden, kam es zu 12 Schwangerschaften. Bei
7 Frauen lagen im Empfängniszeitraum entweder Einnahmefehler,
Begleiterkrankungen, die Übelkeit oder Erbrechen verursachten, oder die gleichzeitige
Einnahme von Arzneimitteln vor, die dafür bekannt sind, dass sie die
empfängnisverhütende Wirkung hormonaler Kontrazeptiva vermindern.
Pearl-Index
Anzahl der Schwangerschaften
Pearl-Index
95 % Konfidenzintervall
typische
Anwendung
0,698
[0,389; 1,183]
fehlerfreie
Anwendung
0,291
[0,115; 0,650]
- 18 -
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Chlormadinonacetat (CMA)
Resorption
Nach der oralen Einnahme wird CMA rasch und nahezu vollständig resorbiert. Die
systemische Bioverfügbarkeit von CMA ist hoch, da es keinem First-Pass-
Metabolismus unterliegt. Die Konzentrationen im Plasma erreichen ihren Spitzenwert
nach 1 - 2 Stunden.
Verteilung
Die Bindung von CMA an menschliche Plasmaproteine, hauptsächlich Albumine,
beträgt mehr als 95 %. CMA hat keine Bindungsaffinität zu SHBG oder CBG. CMA
wird hauptsächlich im Fettgewebe gespeichert.
Metabolismus
Verschiedene Reduktions- und Oxidationsprozesse und Konjugation zu Glukuroniden
und Sulfaten resultieren in einer Vielzahl von Metaboliten. Die Hauptmetaboliten im
menschlichen Plasma sind 3α- und 3β-Hydroxy-CMA, deren biologische
Halbwertzeiten sich nicht wesentlich von nicht metabolisiertem CMA unterscheiden.
Die 3-Hydroxy- Metaboliten weisen eine ähnliche antiandrogene Aktivität wie CMA
selbst auf. Im Harn treten die Metaboliten hauptsächlich als Konjugate auf. Nach
enzymatischer Spaltung ist der Hauptmetabolit 2α-Hydroxy-CMA neben 3-Hydroxy-
Metaboliten und Dihydroxy-Metaboliten.
Elimination
CMA wird aus dem Plasma mit einer durchschnittlichen Halbwertszeit von ungefähr 34
Stunden (nach Einzeldosis) und ungefähr 36 - 39 Stunden (nach Mehrfachdosen)
ausgeschieden. Nach der oralen Einnahme werden CMA und seine Metaboliten
sowohl über die Nieren als auch über die Faeces in ungefähr gleichen Mengen
ausgeschieden.
Ethinylestradiol (EE)
Resorption
EE wird nach oraler Einnahme schnell und fast vollständig resorbiert; die
durchschnittlichen Spitzenplasmawerte werden nach 1,5 Stunden erreicht. Aufgrund
der präsystemischen Konjugation und des First-Pass-Metabolismus in der Leber
beträgt die absolute Bioverfügbarkeit nur ungefähr 40 % und unterliegt beträchtlichen
interindividuellen Schwankungen (20 - 65 %).
Verteilung
Die in der Literatur angegebenen EE-Konzentrationen im Plasma variieren deutlich. EE
ist zu ca. 98 % an Plasmaproteine, fast ausschließlich an Albumin, gebunden.
Metabolismus
Wie natürliche Östrogene wird EE über (durch Cytochrom P-450 katalysierte)
Hydroxylierung am aromatischen Ring biotransformiert. Der Hauptmetabolit ist 2-
Hydroxy-EE, der zu weiteren Metaboliten und Konjugaten verstoffwechselt wird. EE
unterliegt einer präsystemischen Konjugation sowohl in der Dünndarmschleimhaut als
auch in der Leber. Im Harn werden hauptsächlich Glukuronide und in der Galle und im
Plasma hauptsächlich Sulfate vorgefunden.
Elimination
Die durchschnittliche Plasmahalbwertszeit von EE beträgt ungefähr 12 - 14 Stunden.
EE wird über die Nieren und die Faeces im Verhältnis 2 : 3 ausgeschieden. Das biliär
- 19 -
ausgeschiedene EE-Sulfat unterliegt nach Hydrolyse durch die Darmbakterien dem
enterohepatischen Kreislauf.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die akute Toxizität von Estrogenen ist gering. Wegen der ausgeprägten Unterschiede
zwischen den Versuchstierarten untereinander sowie im Verhältnis zum Menschen
besitzen tierexperimentelle Untersuchungsergebnisse mit Estrogenen nur einen
beschränkten prädiktiven Wert für die Anwendung beim Menschen. Bei Versuchstieren
zeigte Ethinylestradiol, ein häufig in kombinierten oralen Kontrazeptiva verwendetes
synthetisches Estrogen, bereits in relativ geringer Dosierung einen embryoletalen
Effekt; Missbildungen des Urogenitaltrakts und Feminisierung männlicher Feten
wurden beobachtet. Diese Effekte werden als speziesspezifisch angesehen.
Chlormadinonacetat zeigte in Kaninchen, Ratte und Maus embryoletale Effekte.
Zudem wurde Teratogenität bei embryotoxischen Dosen in Kaninchen und bereits bei
der niedrigsten getesteten Dosis (1 mg/kg/Tag) in Mäusen beobachtet. Die Bedeutung
dieser Befunde für die Anwendung am Menschen ist unklar.
Präklinische Daten aus konventionellen Studien zur chronischen Toxizität,
Genotoxizität und zum karzinogenen Potential zeigten keine speziellen Risiken für den
Menschen außer denen, die bereits in anderen Abschnitten der Fachinformation
beschrieben sind.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat,
Maisstärke,
Povidon K30,
Magnesiumstearat [pflanzlich],
Poly(vinylalkohol),
Titandioxid (E 171),
Macrogol 3350,
Talkum,
Eisenoxid gelb,
Chinolingelb Aluminiumlack.
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
- 20 -
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
PVC-Aluminium Blister mit 1 x 21 Filmtabletten (Zykluspackung)
PVC-Aluminium Blister mit 3 x 21 Filmtabletten (Zykluspackung)
PVC-Aluminium Blister mit 6 x 21 Filmtabletten (Zykluspackung)
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen
Anforderungen zu beseitigen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Meda Pharma GmbH
1110 Wien
8.
ZULASSUNGSNUMMER
Z.Nr.: 1-31506
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
20.08.2012
10.
STAND DER INFORMATION
Juni 2017
REZEPTPFLICHT / APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig.