Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
29-04-2020
29-04-2020
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Avelox 400 mg/250 ml Infusionslösung
Zur Anwendung bei Erwachsenen
Moxifloxacin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder
das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht:
Was ist Avelox und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Anwendung von Avelox beachten?
Wie ist Avelox anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Avelox aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Avelox und wofür wird es angewendet?
Avelox enthält den Wirkstoff Moxifloxacin, der zu einer Gruppe von Antibiotika gehört, die
Fluorchinolone genannt werden. Bakterielle Krankheitserreger werden durch Avelox
abgetötet, sofern sie gegen Moxifloxacin empfindlich sind.
Avelox wird bei Erwachsenen angewendet für die Behandlung von folgenden bakteriellen
Infektionen:
Außerhalb des Krankenhauses erworbene Lungenentzündung (Pneumonie)
Haut- und Weichgewebeinfektionen
2.
Was sollten Sie vor der Anwendung von Avelox beachten?
Bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden
Sie sollten Fluorchinolon-/Chinolon-Antibiotika, einschließlich Avelox, nicht anwenden, wenn
bei Ihnen in der Vergangenheit bei Anwendung von Chinolonen oder Fluorchinolonen eine
schwerwiegende Nebenwirkung aufgetreten ist. In diesem Fall sollten Sie sich so schnell wie
möglich an Ihren Arzt wenden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie unsicher sind, ob Sie zu einer der unten
aufgeführten Patientengruppe gehören.
Avelox darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Moxifloxacin, andere Chinolone oder einen
der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
wenn Sie schwanger sind oder stillen,
wenn Sie unter 18 Jahre alt sind,
wenn bei Ihnen bereits früher im Zusammenhang mit einer Behandlung mit Chinolon-
Antibiotika Sehnenerkrankungen/ -schäden aufgetreten sind (siehe auch Abschnitte
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen und 4. Welche Nebenwirkungen sind
möglich?),
wenn Sie mit anormalen Herzrhythmen geboren wurden oder diese anderweitig bei
Ihnen aufgetreten sind (sichtbar im EKG, einer elektrischen Aufzeichnung der
Herzaktivität), Ihr Salzhaushalt im Blut gestört ist (insbesondere wenn der Kalium- oder
Magnesiumspiegel im Blut erniedrigt ist), Ihr Herzrhythmus sehr langsam ist
(„Bradykardie“), bei Ihnen eine Herzschwäche vorliegt (Herzinsuffizienz), Sie in der
Vergangenheit bereits einmal anormale Herzrhythmen hatten, oder Sie andere
Arzneimittel einnehmen, die zu anormalen EKG-Veränderungen führen (siehe auch
Abschnitt Anwendung von Avelox zusammen mit anderen Arzneimitteln).
Der Grund dafür ist, dass Avelox die Weiterleitung von elektrischen Signalen im
Herzen verzögern kann (Verlängerung des QT-Intervalls im EKG).
wenn Sie an einer schweren Lebererkrankung leiden oder bei Ihnen ein
Leberenzymanstieg (Transaminasen) von mehr als dem 5fachen des oberen
Normwertes vorliegt.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Avelox bei Ihnen erstmalig angewendet wird
Avelox kann die Weiterleitung von elektrischen Signalen im Herzen verzögern
(Verlängerung des QT-Intervalls im EKG), insbesondere wenn Sie eine Frau oder ein
älterer Patient sind. Wenn Sie derzeit Arzneimittel einnehmen, die Ihren
Kaliumspiegel im Blut erniedrigen können, sprechen Sie bitte vor der Anwendung
von Avelox mit Ihrem Arzt (siehe auch Abschnitte Avelox darf nicht angewendet
werden und Anwendung von Avelox zusammen mit anderen Arzneimitteln).
Wenn bei Ihnen jemals nach der Anwendung von Moxifloxacin ein schwerer
Hautausschlag oder eine Hautablösung, Blasenbildung und/oder Geschwüre im
Mund aufgetreten sind.
Wenn bei Ihnen eine Vergrößerung oder „Ausbuchtung“ eines großen
Blutgefäßes (Aortenaneurysma oder peripheres Aneurysma eines großen Gefäßes)
diagnostiziert wurde.
Wenn Sie in der Vergangenheit eine Aortendissektion (einen Riss in der Wand der
Hauptschlagader) erlitten haben.
Wenn in Ihrer Familie Fälle von Aortenaneurysma oder Aortendissektion
aufgetreten sind oder andere Risikofaktoren oder prädisponierende Bedingungen
vorliegen (z. B. Bindegewebserkrankungen wie das Marfan-Syndrom oder das
vaskuläre Ehlers-Danlos-Syndrom oder Gefäßerkrankungen wie Takayasu-Arteriitis,
Riesenzellarteriitis, Morbus Behçet, Bluthochdruck oder bekannte Atherosklerose).
Wenn Sie Diabetes haben, da ein Risiko besteht, dass bei Ihnen möglicherweise
eine Veränderung des Blutzuckerwertes in Verbindung mit Moxifloxacin auftritt.
Wenn Sie an Epilepsie leiden oder zu Krampfanfällen neigen, sprechen Sie bitte
vor der Anwendung von Avelox mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie Probleme mit Ihrer psychischen Verfassung haben oder jemals hatten,
sprechen Sie bitte vor der Anwendung von Avelox mit Ihrem Arzt
Wenn Sie an Myasthenia gravis leiden, kann die Anwendung von Avelox die
Symptome Ihrer Erkrankung verschlimmern. Wenn Sie das Gefühl haben, dass das
bei Ihnen zutrifft, sprechen Sie bitte sofort mit Ihrem Arzt.
Wenn in Ihrer Familie oder bei Ihnen ein Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-
Mangel (eine seltene angeborene oder erworbene Stoffwechselstörung) festgestellt
wurde, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt mit, der entscheiden wird, ob Avelox für Sie
geeignet ist.
Avelox sollte nur intravenös (in die Vene) und nicht intraarteriell (in die Arterie)
verabreicht werden.
Wenn Sie Avelox bereits anwenden
Falls Sie während der Behandlung Herzklopfen oder einen unregelmäßigen
Herzschlag feststellen, informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt. Dieser wird
gegebenenfalls ein EKG ableiten, um Ihren Herzrhythmus zu bestimmen.
Das Risiko für das Auftreten von Herzproblemen kann mit Erhöhung der Dosis
und der intravenösen Infusionsgeschwindigkeit zunehmen.
In seltenen Fällen kann schon bei der ersten Anwendung eine schwere, plötzliche
allergische Reaktion (anaphylaktische Reaktion/Schock) auftreten. Wenn Sie ein
Gefühl der Enge in der Brust entwickeln, sich schwindlig, unwohl oder schwach
fühlen, können dies Anzeichen für eine solche Überempfindlichkeitsreaktion sein. In
diesem Fall darf Avelox Infusionslösung nicht mehr angewendet werden.
Wenn Sie plötzlich starke Schmerzen im Bauch, im Brustbereich oder im
Rücken verspüren, begeben Sie sich sofort in eine Notaufnahme.
Avelox kann eine sehr schnell verlaufende und schwere Leberentzündung bis hin
zum lebensbedrohlichen Leberversagen verursachen (einschließlich Todesfälle,
siehe Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?). Bitte sprechen Sie mit
Ihrem Arzt, bevor Sie die Behandlung fortsetzen, wenn Sie sich plötzlich unwohl
fühlen oder Gelbfärbung Ihrer Augen, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz, erhöhte
Blutungsneigung oder Verwirrtheit oder gestörte Wachsamkeit bemerken.
Schwere Hautreaktionen
Schwerwiegende Hautreaktionen, einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS),
toxisch-epidermaler Nekrolyse (TEN) und akuter generalisierter exanthematischer
Pustulose (AGEP), wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von Moxifloxacin
berichtet.
SJS/TEN kann anfangs als rötliche zielscheibenartige oder kreisförmige
Flecken, oft mit Blasen in der Mitte, am Rumpf auftreten. Außerdem können
Geschwüre in Mund, Rachen, Nase, im Genitalbereich und an den Augen
(gerötete und geschwollene Augen) auftreten. Diesen schwerwiegenden
Hautausschlägen gehen oft Fieber und/oder grippeähnliche Symptome voraus.
Die Ausschläge können sich zu einer großflächigen Hautablösung und zu
lebensbedrohlichen Komplikationen entwickeln oder tödlich verlaufen.
AGEP zeigt sich zu Beginn der Behandlung als ein roter, schuppiger
großflächiger Ausschlag mit Erhebungen unter der Haut und Blasen begleitet
von Fieber. Die häufigsten Stellen: vor allem lokalisiert an Hautfalten, am
Rumpf und an den oberen Gliedmaßen.
Wenn Sie einen schwerwiegenden Ausschlag oder ein anderes dieser
Hautsymptome entwickeln, beenden Sie die Anwendung von Moxifloxacin und
wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder lassen Sie sich umgehend medizinisch
behandeln.
Chinolon-Antibiotika, einschließlich Avelox, können Krampfanfälle auslösen. Wenn
dies passiert, muss die Behandlung mit Avelox abgebrochen werden.
Anhaltende, die Lebensqualität beeinträchtigende und möglicherweise
bleibende schwerwiegende Nebenwirkungen. Fluorchinolon-/Chinolon-Antibiotika,
einschließlich Avelox, wurden mit sehr seltenen, aber schwerwiegenden
Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, von denen einige lang anhaltend (über
Monate oder Jahre andauernd), die Lebensqualität beeinträchtigend oder
möglicherweise bleibend sind. Dazu gehören Sehnen-, Muskel- und
Gelenkschmerzen der oberen und unteren Gliedmaßen, Schwierigkeiten beim
Gehen, ungewöhnliche Empfindungen wie Kribbeln, Prickeln, Kitzeln,
Taubheitsgefühl oder Brennen (Parästhesie), sensorische Störungen einschließlich
Beeinträchtigung des Seh-, Geschmacks-, Riech- und Hörvermögens, Depression,
eingeschränktes Erinnerungsvermögen, starke Ermüdung und starke
Schlafstörungen.
Wenn Sie bei Anwendung von Avelox eine dieser Nebenwirkungen bemerken,
wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt, bevor Sie mit der Behandlung fortfahren. Sie
und Ihr Arzt werden entscheiden, ob die Behandlung fortgesetzt werden soll,
möglicherweise auch mit einem Antibiotikum aus einer anderen Wirkstoffgruppe.
Selten können bei Ihnen Symptome einer Nervenschädigung (Neuropathie)
auftreten, wie Schmerzen, Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl und/oder Schwäche,
insbesondere in den Füßen und Beinen oder Händen und Armen. Beenden Sie in
diesem Fall die Anwendung von Avelox und informieren Sie umgehend Ihren Arzt,
um die Entstehung einer möglicherweise bleibenden Schädigung zu vermeiden.
Es ist möglich, dass Probleme mit Ihrer psychischen Gesundheit auftreten, auch
wenn Sie Chinolon-Antibiotika, einschließlich Avelox, zum ersten Mal anwenden. In
sehr seltenen Fällen führten eine Depression oder Störungen der geistigen
Gesundheit bis zu Gedanken, sich selbst das Leben zu nehmen, und
selbstgefährdendem Verhalten wie z. B. Versuchen, sich selbst das Leben zu
nehmen (siehe Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?). Falls Sie solche
Reaktionen entwickeln, muss die Behandlung mit Avelox abgebrochen werden.
Während oder nach der Anwendung von Antibiotika, einschließlich Avelox, können
Durchfälle auftreten. Bei schweren oder anhaltenden Durchfällen, oder wenn Sie
Blut oder Schleim im Stuhl bemerken, müssen Sie Avelox sofort absetzen und Ihren
Arzt aufsuchen. Ist dies der Fall, dürfen Sie Arzneimittel, die die Darmbewegung
verlangsamen oder hemmen, nicht einnehmen.
Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken und Entzündungen oder Risse
der Sehnen können selten auftreten (siehe Abschnitte 2. Avelox darf nicht
eingenommen werden und 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich). Das Risiko
hierfür ist bei Ihnen erhöht, wenn Sie älter sind (über 60 Jahre), ein Organtransplantat
erhalten haben, unter Nierenproblemen leiden oder wenn Sie gleichzeitig mit
Kortikosteroiden behandelt werden. Entzündungen und Risse der Sehnen können
innerhalb der ersten 48 Stunden nach Behandlungsbeginn und sogar noch bis zu
mehrere Monate nach Absetzen der Avelox-Behandlung auftreten. Beim ersten
Anzeichen von Schmerz oder Entzündung einer Sehne (zum Beispiel in Fußknöchel,
Handgelenk, Ellenbogen, Schulter oder Knie) beenden Sie die Anwendung von
Avelox, wenden Sie sich an Ihren Arzt und stellen Sie den schmerzenden Bereich
ruhig. Vermeiden Sie jede unnötige Bewegung, da dies das Risiko eines
Sehnenrisses erhöhen kann.
Wenn
älter
sind
Nierenfunktionsstörungen
leiden,
sollten
ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, da eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr zu
Austrocknung und damit zu einem erhöhten Risiko von Nierenversagen führen kann.
Wenn Sie Sehstörungen oder irgendwelche anderen Augenbeschwerden bemerken,
wenden Sie sich bitte umgehend an einen Augenarzt (siehe Abschnitte 2.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen und 4. Welche
Nebenwirkungen sind möglich?).
Fluorchinolon-Antibiotika können sowohl einen Anstieg des Blutzuckerspiegels
über den Normalwert (Hyperglykämie) als auch eine Senkung Ihres
Blutzuckerspiegels unter den Normalwert (Hypoglykämie) verursachen, was in
schwerwiegenden Fällen möglicherweise zu Bewusstlosigkeit (hypoglykämisches
Koma) führen kann (siehe Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?).
Wenn Sie Diabetiker sind, sollte Ihr Blutzucker sorgfältig überwacht werden.
Chinolon-Antibiotika können bewirken, dass Ihre Haut empfindlicher gegenüber
Sonnenlicht oder UV-Bestrahlung reagiert. Daher sollten Sie während der
Behandlung mit Avelox UV-Bestrahlung (Höhensonne, Solarium) meiden und sich
nicht übermäßigem und/oder starkem Sonnenlicht aussetzen.
Die Erfahrung in der sequenziellen (intravenösen, gefolgt von der oralen) Behandlung
der außerhalb des Krankenhauses erworbenen Lungenentzündung (Pneumonie) ist
begrenzt.
Die Wirksamkeit von Avelox bei der Behandlung von schweren Verbrennungen,
Entzündungen des tiefliegenden Bindegewebes (Fasziitis) und Infektionen des
diabetischen Fußes mit Osteomyelitis (Knochenmarksentzündungen) ist nicht
erwiesen.
Kinder und Jugendliche
Dieses Arzneimittel darf Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahre nicht verabreicht werden,
da Wirksamkeit und Sicherheit für diese Altersgruppe nicht untersucht wurden (siehe
Abschnitt Avelox darf nicht angewendet werden).
Anwendung von Avelox zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie neben Avelox noch andere Arzneimittel
einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere
Arzneimittel einzunehmen.
Vor der Anwendung von Avelox beachten Sie bitte Folgendes:
Wenn Sie Avelox gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln, die auf Ihr Herz wirken,
anwenden, erhöht sich das Risiko, dass sich Ihr Herzrhythmus verändert. Daher dürfen
Sie Avelox nicht zusammen mit den folgenden Arzneimitteln anwenden:
Antiarrhythmika (z. B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid, Amiodaron, Sotalol,
Dofetilid, Ibutilid), Antipsychotika (z. B. Phenothiazine, Pimozid, Sertindol, Haloperidol,
Sultoprid), trizyklische Antidepressiva, bestimmte Antiinfektiva (Saquinavir,
Sparfloxacin, intravenös verabreichtes Erythromycin, Pentamidin, Malariamittel, vor
allem Halofantrin), bestimmte Antihistaminika (Terfenadin, Astemizol, Mizolastin) und
andere Arzneimittel (Cisaprid, intravenös gegebenes Vincamin, Bepridil, Diphemanil).
Sie müssen Ihren Arzt informieren, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, die Ihren
Kaliumspiegel im Blut erniedrigen können (z.B. einige Diuretika, Abführmittel und
Darmspülungen [häufige Anwendungen] oder Kortikosteroide [entzündungshemmende
Arzneimittel], Amphotericin B) oder die Ihren Herzschlag verlangsamen können, da
diese ebenfalls das Risiko für schwerwiegende Herzrhythmusstörungen während der
Anwendung von Avelox erhöhen können.
Wenn Sie gleichzeitig blutgerinnungshemmende Arzneimittel (z.B. Warfarin) einnehmen
könnte es für Ihren Arzt notwendig sein, Ihre Blutgerinnungswerte zu kontrollieren.
Anwendung von Avelox zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Wirkung von Avelox wird durch Nahrungsmittel einschließlich Milchprodukte nicht
beeinflusst.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Avelox darf nicht angewendet werden, wenn Sie schwanger sind oder stillen.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn sie vermuten schwanger zu sein, oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels
Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Tierexperimentelle Studien haben keine Hinweise darauf ergeben, dass Ihre Zeugungs-
/Gebärfähigkeit durch die Einnahme dieses Arzneimittels beeinträchtigt wird.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Falls Sie sich nach der Anwendung von Avelox schwindlig oder benommen fühlen, einen
akuten, vorübergehenden Verlust des Sehvermögens erleiden oder kurz bewusstlos werden,
nehmen Sie bitte nicht aktiv am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine Maschinen.
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Avelox enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 787 Milligramm (ca. 34 Millimol) Natrium (Hauptbestandteil von
Kochsalz/Speisesalz) pro Flasche mit 250 ml Infusionslösung. Dies entspricht 39,35% der für
einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
3.
Wie ist Avelox anzuwenden?
Avelox wird immer von einem Arzt angewendet.
Die empfohlene Dosis für Erwachsene beträgt 1 Flasche 1 Beutel 1-mal täglich.
Avelox ist zur intravenösen Anwendung bestimmt. Ihr Arzt muss gewährleisten, dass Ihnen
die Infusionslösung gleichmäßig über einen Zeitraum von 60 Minuten verabreicht wird.
Bei älteren Patienten, Patienten mit niedrigem Körpergewicht und bei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Anpassung der Dosierung erforderlich.
Die Dauer der Anwendung bestimmt Ihr behandelnder Arzt. In einigen Fällen wird Ihr Arzt die
Behandlung mit Avelox Infusionslösung beginnen und mit Avelox Tabletten fortsetzen. Die
Behandlungsdauer ist abhängig von der Art der Erkrankung und wie gut Sie auf die
Behandlung ansprechen.
Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt:
Außerhalb des Krankenhauses erworbene Lungenentzündung (Pneumonie) 7 - 14
Tage
Die meisten Pneumonie-Patienten wurden innerhalb von 4 Tagen auf die orale Behandlung
mit Avelox Filmtabletten umgestellt.
Haut- und Weichgewebeinfektionen 7 - 21 Tage
Patienten mit komplizierten Haut- und Weichgewebeinfektionen wurden durchschnittlich 6
Tage mit der Infusion behandelt. Die Gesamtbehandlungsdauer (Infusion gefolgt von der
Tablette) betrug durchschnittlich 13 Tage.
Bitte beenden Sie die Behandlung mit Avelox nicht vorzeitig, auch wenn Sie beginnen, sich
besser zu fühlen. Wenn Sie zu früh mit der Behandlung aufhören, ist die Infektion womöglich
noch nicht vollständig ausgeheilt, so dass die Infektion wieder aufflammen oder sich Ihr
Zustand verschlechtern kann. Außerdem können Sie so die Entwicklung einer bakteriellen
Resistenz gegen das Arzneimittel fördern.
Die empfohlene Dosierung und Behandlungsdauer sollte nicht überschritten werden (siehe
Abschnitte 2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Avelox beachten? und Warnhinweise
und Vorsichtsmaßnahmen).
Wenn Sie eine größere Menge von Avelox erhalten haben, als Sie sollten
Wenn Sie besorgt sind, dass Sie zuviel von Avelox erhalten haben, wenden Sie sich bitte
unverzüglich an Ihren Arzt.
Wenn die Anwendung von Avelox vergessen wurde
Wenn Sie besorgt sind, dass eine Anwendung von Avelox vergessen wurde, wenden Sie
sich bitte unverzüglich an Ihren Arzt.
Wenn Sie die Anwendung von Avelox abbrechen
Wenn Sie die Behandlung mit Avelox zu früh beenden, ist die Infektion womöglich noch nicht
vollständig ausgeheilt. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie die Behandlung mit
Avelox Infusionslösung oder Avelox Tabletten vorzeitig beenden wollen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an
Ihren Arzt oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht
bei jedem auftreten müssen.
Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen, die während der Behandlung mit Avelox
beobachtet wurden, sind nachfolgend aufgelistet:
Wenn Sie folgendes bemerken:
anormal schneller Herzrhythmus (seltene Nebenwirkung)
plötzlich auftretendes Unwohlsein oder Gelbfärbung Ihrer Augen, Dunkelfärbung des
Urins, Juckreiz, erhöhte Blutungsneigung oder Verwirrtheit oder gestörte Wachsamkeit
(dies können Anzeichen und Symptome für eine schnell verlaufende und schwere
Leberentzündung sein, möglicherweise bis hin zum lebensbedrohlichen Leberversagen
(sehr seltene Nebenwirkung, Todesfälle wurden beobachtet))
Schwerwiegende Hautausschläge, einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom und
toxisch-epidermale Nekrolyse. Diese können als rötliche zielscheibenartige oder
kreisförmige Flecken, oft mit Blasen in der Mitte, am Rumpf, als Hautablösung, als
Geschwüre in Mund, Rachen, Nase, im Genitalbereich und an den Augen auftreten
und es können Fieber und grippeähnliche Symptome vorausgehen (sehr seltene
Nebenwirkungen, möglicherweise lebensbedrohlich)
ein roter, schuppiger großflächiger Ausschlag mit Erhebungen unter der Haut und
Blasen begleitet von Fieber zu Beginn der Behandlung (akute generalisierte
exanthematische Pustulose) (Häufigkeit dieser Nebenwirkung ist „nicht bekannt“)
Syndrom, das mit einer beeinträchtigten Wasserausscheidung und einem niedrigen
Natriumspiegel einhergeht (SIADH) (sehr seltene Nebenwirkung)
Bewusstseinsverlust durch einen starken Abfall des Blutzuckerspiegels
(hypoglykämisches Koma) (sehr seltene Nebenwirkung)
Entzündung der Blutgefäße (Anzeichen können rote Flecken auf Ihrer Haut sein,
üblicherweise an Ihren Unterschenkeln oder Symptome wie Gelenkschmerzen) (sehr
seltene Nebenwirkung)
schwere, plötzliche allergische Reaktionen einschließlich eines sehr seltenen
lebensbedrohlichen Schocks (z. B. Atemnot, Blutdruckabfall, Pulsjagen) (seltene
Nebenwirkung)
Schwellungen als Folge einer allergischen Reaktion (einschließlich des Kehlkopfes,
möglicherweise lebensbedrohlich; allergische Ödeme) (seltene Nebenwirkung)
Krampfanfälle (seltene Nebenwirkung)
Beschwerden in Zusammenhang mit dem Nervensystem wie Schmerzen, Brennen,
Kribbeln, Taubheits- und/oder Schwächegefühl in den Gliedmaßen (seltene
Nebenwirkung)
Depressionen (sehr selten bis hin zur Selbstgefährdung, wie z. B.
Selbstmordgedanken oder Selbstmordversuche) (seltene Nebenwirkung)
psychotische Reaktionen (möglicherweise bis hin zur Selbstgefährdung, wie z. B.
Selbstmordgedanken oder Selbstmordversuche) (sehr seltene Nebenwirkung)
sehr schwerer Durchfall mit Blut und/oder Schleim (Antibiotika-assoziierte Kolitis inkl.
pseudomembranöser Kolitis), in sehr seltenen Fällen mit lebensbedrohlichen
Komplikationen (seltene Nebenwirkung)
Schmerzen und Schwellung der Sehnen (Tendinitis) (seltene Nebenwirkung) oder
Sehnenrisse (sehr seltene Nebenwirkung)
Muskelschwäche, Muskelempfindlichkeit oder Muskelschmerzen, insbesondere, wenn
Sie sich gleichzeitig unwohl fühlen, Fieber oder dunklen Urin haben. Dies kann
möglicherweise durch einen krankhaften Zerfall der Muskeln bedingt sein, der
lebensbedrohlich sein und zu Nierenproblemen führen kann (eine Erkrankung, die
Rhabdomyolyse genannt wird) (Häufigkeit dieser Nebenwirkung ist „nicht bekannt“)
müssen Sie Avelox absetzen und sofort Ihren Arzt konsultieren, weil Sie
möglicherweise dringend ärztlichen Rat benötigen.
Wenn Sie bemerken, dass Sie einen
vorübergehenden Verlust des Sehvermögens haben,
konsultieren sie sofort einen Augenarzt.
Wenn Sie einen lebensbedrohlichen, unregelmäßigen Herzschlag (Torsade de Pointes) oder
Herzstillstand während der Einnahme von Avelox erlitten haben (sehr seltene
Nebenwirkungen), informieren Sie sofort Ihren behandelnden Arzt, dass Sie Avelox
eingenommen haben und beginnen Sie die Behandlung nicht erneut.
Eine Verschlimmerung der Symptome einer Myasthenia gravis wurde in sehr seltenen Fällen
beobachtet. Wenn dies geschieht, konsultieren Sie sofort Ihren Arzt.
Wenn Sie Diabetiker sind und bemerken, dass Ihr Blutzuckerspiegel erhöht oder erniedrigt
ist (seltene oder sehr seltene Nebenwirkung), informieren Sie sofort Ihren Arzt.
Wenn Sie ein älterer Patient mit bestehenden Nierenproblemen sind und bemerken, dass
Ihre Harnmenge sich verringert, Ihre Beine, Fußknöchel oder Füße anschwellen oder Sie
Erschöpfung, Übelkeit, Benommenheit, Atemnot oder Verwirrtheit bei sich wahrnehmen (dies
können Anzeichen und Symptome von Nierenversagen sein, einer seltenen Nebenwirkung),
konsultieren Sie sofort Ihren Arzt.
Sonstige Nebenwirkungen, die während der Behandlung mit Avelox beobachtet wurden,
sind nachfolgend entsprechend der Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens aufgelistet:
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
Übelkeit
Durchfall
Benommenheit
Magen- und Bauchschmerzen
Erbrechen
Kopfschmerzen
Anstieg bestimmter Leberenzyme im Blut (Transaminasen)
durch resistente Bakterien oder Pilze hervorgerufene Infektionen z. B. Mundsoor und
Pilzerkrankungen der Scheide (Candida)
Reaktionen an der Injektions- und Infusionseinstichstelle
Veränderung des Herzrhythmus (EKG) bei Patienten mit niedrigem Kaliumspiegel im
Blut
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Hautausschlag
Magenbeschwerden (Magenverstimmung/Sodbrennen)
Geschmacksstörungen (in seltenen Fällen bis zum Geschmacksverlust)
Schlafstörungen (überwiegend Schlaflosigkeit)
Anstieg bestimmter Leberenzyme im Blut (Gamma-GT und/oder alkalische
Phosphatase)
Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Leukozyten, Neutrophile)
Verstopfung
Juckreiz
Schwindel
Schläfrigkeit
Blähungen
Veränderung des Herzrhythmus (EKG)
Leberfunktionsstörung (einschließlich Anstieg eines bestimmten Leberenzyms (LDH))
verminderter Appetit und verminderte Nahrungsaufnahme
Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Leukozyten)
Schmerzzustände (insbesondere in Rücken, Brust, Becken und in den Extremitäten)
Vermehrung von Blutplättchen
Schwitzen
Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophile)
Angstzustände
allgemeines Unwohlsein (überwiegend Schwächegefühl oder Müdigkeit)
Zittern
Gelenkschmerzen
Herzklopfen
unregelmäßiger und schneller Herzschlag
Atemnot einschließlich asthmatischer Zustände
Anstieg eines bestimmten Verdauungsenzyms im Blut (Amylase)
psychomotorische Überaktivität/Unruhe
Hautkribbeln / veränderte Schmerzempfindlichkeit
Nesselsucht
Erweiterung der Blutgefäße
Verwirrtheit und Desorientiertheit
Verminderung von Blutplättchen
Sehstörungen einschließlich Doppeltsehen und verschwommenem Sehen
(insbesondere im Verlauf von Reaktionen des zentralen Nervensystems)
verminderte Blutgerinnung
erhöhter Blutfettspiegel
erniedrigte Anzahl roter Blutkörperchen
Muskelschmerzen
allergische Reaktionen
Anstieg des Gallenfarbstoffes Bilirubin im Blut
Venenentzündung
Magenschleimhautentzündung
Austrocknung
schwere Herzrhythmusstörungen
Hauttrockenheit
Angina pectoris
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
Muskelzucken
Muskelkrämpfe
Halluzination
Bluthochdruck
Anschwellen von Händen, Füßen, Knöchel, Lippen, Mund und Hals (Ödeme)
niedriger Blutdruck
Nierenfunktionsstörungen (einschließlich Anstieg von Harnstoff und Kreatinin)
Leberentzündung
Mundschleimhautentzündung
Ohrgeräusche (Tinnitus)
Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut oder der weißen Augenhaut)
Beeinträchtigung des Schmerz-, Temperatur- und Berührungsempfindens über die
Haut
anormale Träume
gestörte Aufmerksamkeit
Schluckbeschwerden
Geruchsstörungen (bis zum Geruchsverlust)
Koordinationsstörung (einschließlich Gangunsicherheit, insbesondere durch
Benommenheit oder Schwindel)
teilweiser oder vollständiger Gedächtnisschwund
Beeinträchtigung des Hörvermögens, einschließlich Taubheit (üblicherweise reversibel)
erhöhter Harnsäurespiegel
Gemütsschwankungen
Sprachstörung
Ohnmachtsanfall
Muskelschwäche
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Gelenkentzündung
anormaler Herzrhythmus
Berührungsempfindlichkeit
Störung des Ich-Erlebens
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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Avelox 400 mg/250 ml Infusionslösung
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Flasche oder 1 Beutel zu 250 ml enthalten 400 mg Moxifloxacin (als Hydrochlorid).
1 ml enthält 1,6 mg Moxifloxacin (als Hydrochlorid).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 250 ml der Infusionslösung enthalten 787 mg
(34 mmol) Natrium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
DARREICHUNGSFORM
Infusionslösung
Klare, gelbe Lösung.
KLINISCHE ANGABEN
Anwendungsgebiete
Avelox ist angezeigt zur Behandlung von:
ambulant erworbener Pneumonie (CAP)
komplizierten Haut- und Weichgewebeinfektionen (cSSSI)
Moxifloxacin sollte nur angewendet werden, wenn andere Antibiotika, die für die initiale
Behandlung dieser Infektionen üblicherweise empfohlen werden, für ungeeignet erachtet
werden.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollten berücksichtigt
werden.
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Die empfohlene Dosis ist 400 mg Moxifloxacin, zur einmal täglichen Infusion.
Nach initial intravenöser Therapie kann, wenn klinisch indiziert, mit Moxifloxacin 400 mg
Tabletten oral weiterbehandelt werden.
In klinischen Studien wurden die meisten Patienten innerhalb von 4 Tagen (CAP) oder 6
Tagen (cSSSI) auf eine orale Behandlung umgestellt. Die empfohlene Gesamtdauer für die
intravenöse und orale Behandlung beträgt 7 - 14 Tage für CAP und 7 - 21 Tage für cSSSI.
946477_F_FI_20-04-29_AveloxInf_PSUSA_BEC17825_accessible_clean.docx
Eingeschränkte Nieren-/Leberfunktion
Bei Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Dialysepatienten,
d. h. bei Hämodialyse oder kontinuierlich ambulanter Peritonealdialyse, ist keine Anpassung
der Dosierung erforderlich (für weitere Details siehe Abschnitt 5.2).
Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
vor (siehe Abschnitt 4.3).
Besondere Patientengruppen
Bei älteren Patienten oder bei Patienten mit niedrigem Körpergewicht ist keine Anpassung
der Dosierung erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Moxifloxacin ist bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase kontraindiziert.
Wirksamkeit und Sicherheit von Moxifloxacin bei Kindern und Jugendlichen wurden nicht
untersucht (siehe Abschnitt 4.3).
Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung; gleichmäßige Infusion über 60 Minuten (siehe auch
Abschnitt 4.4).
Wenn erforderlich, kann die Infusionslösung über ein T-Stück zusammen mit kompatiblen
Infusionslösungen verabreicht werden (siehe Abschnitt 6.6).
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Moxifloxacin, andere Chinolone oder einen der in Abschnitt
6.1 genannten sonstigen Bestandteile
Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)
Patienten unter 18 Jahre
Sehnenerkrankungen/-schäden infolge einer Chinolontherapie in der Anamnese
Sowohl in präklinischen Untersuchungen als auch beim Menschen wurden nach
Moxifloxacin-Exposition Veränderungen der Herz-Elektrophysiologie in Form einer QT-
Verlängerung beobachtet. Aus Gründen der Arzneimittelsicherheit ist eine therapeutische
Anwendung von Moxifloxacin deshalb kontraindiziert bei Patienten mit:
angeborenen oder dokumentierten erworbenen QT-Verlängerungen,
Störungen des Elektrolythaushaltes, insbesondere bei unkorrigierter Hypokaliämie,
klinisch relevanter Bradykardie,
klinisch relevanter Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Auswurffraktion,
symptomatischen Herzrhythmusstörungen in der Vorgeschichte.
Moxifloxacin sollte nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln, die das QT-Intervall
verlängern, angewendet werden (siehe auch Abschnitt 4.5).
Aufgrund begrenzter klinischer Erfahrung ist Moxifloxacin auch kontraindiziert bei
eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh C) und bei Patienten mit einem Transaminasen-
Anstieg > 5fach des oberen Normwertes.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Anwendung von Moxifloxacin sollte bei Patienten vermieden werden, bei denen in der
Vergangenheit schwerwiegende Nebenwirkungen bei der Anwendung von chinolon- oder
fluorchinolonhaltigen Arzneimitteln auftraten (siehe Abschnitt 4.8). Die Behandlung dieser
Patienten mit Moxifloxacin sollte nur dann begonnen werden, wenn keine alternativen
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Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und eine sorgfältige Nutzen-Risiko-
Abwägung erfolgt ist (siehe auch Abschnitt 4.3).
Vor allem bei leichten Infektionen ist der Nutzen einer Moxifloxacin-Behandlung gegen die
möglichen Risiken, die im Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ aufgeführt
sind, abzuwägen.
Verlängerung des QTc-Intervalls und klinische Zustände, die möglicherweise mit einer QTc-
Verlängerung zusammenhängen
Bei einigen Patienten verursacht Moxifloxacin eine Verlängerung des QTc-Intervalls im EKG.
Das Ausmaß der QT-Verlängerung kann mit steigenden Plasmakonzentrationen infolge zu
schneller intravenöser Infusion zunehmen. Daher sollte die Infusionsdauer, wie empfohlen,
mindestens 60 Minuten betragen. Die einmal tägliche intravenöse Dosis von 400 mg sollte
nicht überschritten werden. Für weitere Hinweise siehe unten sowie Abschnitte 4.3 und 4.5.
Wenn unter der Behandlung mit Moxifloxacin Anzeichen oder Symptome einer kardialen
Arrhythmie auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen werden, unabhängig davon, ob ein
EKG-Befund vorliegt oder nicht.
Bei Patienten mit Prädisposition zu kardialen Arrhythmien (z. B. akuter Myokardischämie)
sollte Moxifloxacin mit Vorsicht angewendet werden, da diese ein gesteigertes Risiko für
ventrikuläre Arrhythmien (einschließlich Torsade de pointes) und Herzstillstand entwickeln
können (siehe auch Abschnitte 4.3 und 4.5).
Bei Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die den Kaliumspiegel vermindern
können, sollte Moxifloxacin mit Vorsicht angewendet werden (siehe auch Abschnitte 4.3 und
4.5).
Bei Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, welche eine klinisch relevante
Bradykardie verursachen können, sollte Moxifloxacin mit Vorsicht angewendet werden (siehe
auch Abschnitt 4.3).
Frauen und ältere Patienten reagieren möglicherweise empfindlicher auf QTc-verlängernde
Medikationen wie z. B. Moxifloxacin. Daher ist besondere Vorsicht erforderlich.
Überempfindlichkeit / allergische Reaktionen
Überempfindlichkeit und allergische Reaktionen wurden teilweise schon nach
Erstanwendung für Fluorchinolone, einschließlich Moxifloxacin, berichtet. Anaphylaktische
Reaktionen können sich bis zum lebensbedrohlichen Schock entwickeln, auch bereits nach
der Erstanwendung. In Fällen klinischer Manifestationen schwerwiegender
Überempfindlichkeitsreaktionen ist Moxifloxacin abzusetzen und eine geeignete Behandlung
(z.B. Schocktherapie) einzuleiten.
Schwere Lebererkrankungen
Fälle fulminanter Hepatitis, möglicherweise bis hin zum Leberversagen (einschließlich
Todesfälle), sind im Zusammenhang mit Moxifloxacin berichtet worden (siehe Abschnitt 4.8).
Die Patienten sind darauf hinzuweisen, sich ärztlichen Rat einzuholen, bevor sie die
Behandlung fortsetzen, wenn sich Anzeichen und Symptome einer fulminanten
Lebererkrankung wie schnell entwickelnde Asthenie begleitet von Ikterus, Dunkelfärbung des
Urins, Blutungsneigung oder hepatische Enzephalopathie entwickeln.
Die Leberfunktion sollte bei Anzeichen einer Funktionsstörung überprüft werden.
Schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen
Schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen, einschließlich toxisch-epidermale Nekrolyse
(TEN: auch bekannt als Lyell-Syndrom), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Akuter
Generalisierter Exanthematischer Pustulose (AGEP), die lebensbedrohlich oder tödlich sein
können, wurden im Zusammenhang mit Moxifloxacin berichtet (siehe Abschnitt 4.8).
Patienten sollten zum Zeitpunkt der Verschreibung auf Anzeichen und Symptome schwerer
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Hautreaktionen hingewiesen und engmaschig überwacht werden. Wenn Anzeichen und
Symptome auftreten, die diese Reaktionen vermuten lassen, sollte Moxifloxacin sofort
abgesetzt und eine alternative Behandlung in Betracht gezogen werden. Hat der Patient eine
schwerwiegende Reaktion wie SJS, TEN oder AGEP bei Anwendung von Moxifloxacin
entwickelt, darf eine Behandlung mit Moxifloxacin bei diesem Patienten zu keiner Zeit erneut
begonnen werden.
Patienten, die zu Krampfanfällen neigen
Chinolone können Krämpfe auslösen. Daher ist Vorsicht geboten bei der Anwendung von
Moxifloxacin bei Patienten mit ZNS-Erkrankungen oder bei Vorliegen anderer Risikofaktoren,
die die Krampfschwelle herabsetzen oder zu Krampfanfällen prädisponieren können.
Im Falle von Krampfanfällen ist die Behandlung mit Moxifloxacin abzubrechen und geeignete
Maßnahmen sind einzuleiten.
Anhaltende, die Lebensqualität beeinträchtigende und potenziell irreversible
schwerwiegende Nebenwirkungen
In sehr seltenen Fällen wurde bei Patienten, die Chinolone und Fluorchinolone erhielten, von
anhaltenden (über Monate oder Jahre andauernden), die Lebensqualität beeinträchtigenden
und potenziell irreversiblen schwerwiegenden Nebenwirkungen berichtet, die verschiedene,
manchmal auch mehrere, Körpersysteme betrafen (Bewegungsapparat, Nerven, Psyche und
Sinnesorgane), unabhängig vom Alter und bereits bestehenden Risikofaktoren. Moxifloxacin
sollte bei den ersten Anzeichen oder Symptomen einer schwerwiegenden Nebenwirkung
sofort abgesetzt werden und die Patienten sollten angewiesen werden, ihren
verschreibenden Arzt zu Rate zu ziehen.
Periphere Neuropathie
Fälle sensorischer oder sensomotorischer Polyneuropathie, die zu Parästhesie, Hypästhesie,
Dysästhesie oder Schwäche führten, wurden bei Patienten berichtet, die Chinolone oder
Fluorchinolone erhielten. Mit Moxifloxacin behandelte Patienten sollten angewiesen werden,
ihren Arzt vor dem Fortsetzen der Behandlung zu informieren, wenn Symptome einer
Neuropathie wie z. B. Schmerzen, Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Schwäche
auftreten, um der Entwicklung einer potenziell irreversiblen Schädigung vorzubeugen (siehe
Abschnitt 4.8).
Psychiatrische Reaktionen
Psychiatrische Reaktionen können bereits nach der ersten Gabe von Chinolonen,
einschließlich Moxifloxacin, auftreten. In sehr seltenen Fällen führten Depressionen oder
psychotische Reaktionen bis hin zu Suizidgedanken und selbstgefährdendem Verhalten wie
z. B. Suizidversuchen (siehe Abschnitt 4.8). Falls der Patient diese Reaktionen entwickelt, ist
Moxifloxacin abzusetzen und geeignete Maßnahmen sind einzuleiten. Vorsicht ist geboten,
wenn Moxifloxacin bei psychotischen Patienten oder Patienten mit psychiatrischen
Erkrankungen in der Vorgeschichte angewendet werden soll.
Antibiotika-assoziierte Diarrhoe einschl. Kolitis
Antibiotika-assoziierte Diarrhoe (AAD) und Antibiotika-assoziierte Kolitis (AAC) einschließlich
pseudomembranöser Kolitis und Clostridium difficile-assoziierter Diarrhoe sind im
Zusammenhang mit der Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika, einschließlich
Moxifloxacin, beschrieben und können von einer leichten Diarrhoe bis zur tödlichen Kolitis
reichen. Daher ist es wichtig, dies bei der Diagnose bei Patienten in Betracht zu ziehen, die
während oder nach der Anwendung von Moxifloxacin eine schwere Diarrhoe entwickeln.
Wenn eine AAD oder AAC vermutet oder nachgewiesen ist, sollten die derzeitige
Behandlung mit Antibiotika, einschließlich Moxifloxacin, abgebrochen und angemessene
Therapiemaßnahmen unverzüglich ergriffen werden. Außerdem sollten geeignete
Maßnahmen zur Infektionskontrolle durchgeführt werden, um das Übertragungsrisiko zu
mindern. Arzneimittel, die die Darmtätigkeit hemmen, sind bei Patienten, die eine schwere
Diarrhoe entwickeln, kontraindiziert.
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Patienten mit Myasthenia gravis
Moxifloxacin sollte bei Patienten mit Myasthenia gravis mit Vorsicht angewendet werden, da
sich die Symptome verschlimmern können.
Tendinitis und Sehnenruptur
Tendinitis und Sehnenruptur (insbesondere, aber nicht beschränkt auf die Achillessehne),
manchmal beidseitig, können bereits während der ersten 48 Stunden nach
Behandlungsbeginn mit Chinolonen und Fluorchinolonen auftreten, wobei ein Auftreten auch
noch mehrere Monate nach Absetzen der Behandlung berichtet wurde. Das Risiko einer
Tendinitis und Sehnenruptur ist erhöht bei älteren Patienten, Patienten mit
Nierenfunktionsstörung, Patienten nach Transplantation solider Organe und bei Patienten,
die gleichzeitig mit Kortikosteroiden behandelt werden. Die gleichzeitige Anwendung von
Kortikosteroiden sollte daher vermieden werden.
Beim ersten Anzeichen einer Tendinitis (z. B. schmerzhafte Schwellung, Entzündung) sollte
die Behandlung mit Moxifloxacin beendet und eine alternative Behandlung erwogen werden.
Die betroffenen Gliedmaßen sollten angemessen behandelt werden (z. B. Ruhigstellen). Bei
Anzeichen einer Tendinopathie sollten Kortikosteroide nicht angewendet werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Moxifloxacin sollte mit Vorsicht bei älteren Patienten, die an Nierenfunktionsstörungen leiden
und die nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, eingesetzt werden, da Dehydration zu
einem erhöhten Risiko von Nierenversagen führen kann.
Aortenaneurysma und Aortendissektion
In epidemiologischen Studien wird insbesondere bei älteren Menschen von einem erhöhten
Risiko für Aortenaneurysma und Aortendissektion nach der Anwendung von Fluorchinolonen
berichtet.
Daher sollten Fluorchinolone nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung und nach
Abwägung anderer Therapieoptionen bei Patienten mit positiver Familienanamnese in Bezug
auf Aneurysma oder bei Patienten mit diagnostiziertem Aortenaneurysma und/oder
diagnostizierter Aortendissektion oder bei Vorliegen anderer Risikofaktoren oder
prädisponierender Bedingungen für Aortenaneurysma und Aortendissektion (z. B. Marfan-
Syndrom, vaskuläres Ehlers-Danlos-Syndrom, Takayasu-Arteriitis, Riesenzellarteriitis,
Morbus Behçet, Hypertonie, bekannte Atherosklerose) angewendet werden.
Bei plötzlichen Bauch-, Brust- oder Rückenschmerzen sollten die Patienten angewiesen
werden, sofort einen Arzt in der Notaufnahme aufzusuchen.
Sehstörungen
Falls es zu Sehstörungen oder anderen Beeinträchtigungen der Augen kommt, sollte
unverzüglich ein Augenarzt konsultiert werden (siehe Abschnitte 4.7 und 4.8).
Dysglykämie
Wie bei allen Fluorchinolonen sind Störungen der Blutglukosewerte, einschließlich
Hypoglykämie und Hyperglykämie, im Zusammenhang mit Moxifloxacin berichtet worden
(siehe Abschnitt 4.8). Dysglykämie trat vornehmlich bei älteren, mit Moxifloxacin behandelten
Patienten auf, die gleichzeitig mit einem oralen Antidiabetikum (z. B. Sulfonylharnstoff) oder
mit Insulin behandelt wurden. Es wurden Fälle von hypoglykämischem Koma berichtet. Bei
Diabetikern wird eine sorgfältige Überwachung der Blutglukosewerte empfohlen.
Vermeidung von Photosensitivitätsreaktionen
Chinolone können Photosensitivitätsreaktionen hervorrufen. Moxifloxacin zeigte jedoch in
Studien ein geringeres Risiko zur Auslösung von Photosensitivität. Trotzdem sollte den
Patienten geraten werden, während der Behandlung mit Moxifloxacin UV-Bestrahlung zu
vermeiden und sich nicht übermäßigem und/oder starkem Sonnenlicht auszusetzen.
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Patienten mit Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel
Patienten mit Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel in der Familienanamnese oder
vorliegendem Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel können unter Behandlung mit
Chinolonen hämolytische Reaktionen entwickeln. Daher sollte Moxifloxacin bei diesen
Patienten mit Vorsicht angewendet werden.
Entzündliche Veränderungen des periarteriellen Gewebes
Moxifloxacin Infusionslösung ist nur zur intravenösen Verabreichung vorgesehen. Eine
intraarterielle Gabe ist zu vermeiden, da präklinische Studien bei dieser Applikationsart
entzündliche Veränderungen des periarteriellen Gewebes gezeigt haben.
Patienten mit bestimmten cSSSI
Die klinische Wirksamkeit von Moxifloxacin bei der Behandlung von schweren
Verbrennungen, Fasziitis und Infektionen des diabetischen Fußes mit Osteomyelitis ist nicht
erwiesen.
Beeinträchtigung biologischer Untersuchungen
Eine Behandlung mit Moxifloxacin kann durch Hemmung des Wachstums von Mykobakterien
zu falsch negativen Kulturergebnissen für Mycobacterium spp. In Proben von Patienten, die
gerade Moxifloxacin erhalten, führen.
Patienten mit MRSA-Infektionen
Moxifloxacin wird nicht für die Behandlung von MRSA-Infektionen empfohlen. Wenn
vermutet oder nachgewiesen ist, dass eine Infektion durch MRSA verursacht wird, sollte die
Behandlung mit einem geeigneten Antibiotikum begonnen werden (siehe Abschnitt 5.1).
Kinder und Jugendliche
Aufgrund von negativen Effekten von Moxifloxacin auf den Knorpel von juvenilen Tieren
(siehe Abschnitt 5.3) ist die Anwendung von Moxifloxacin bei Kindern und Jugendlichen
< 18 Jahren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Information zu sonstigen Bestandteilen:
Dieses Arzneimittel enthält 787 mg (ca. 34 mmol) Natrium pro Flasche mit 250 ml
Infusionslösung, entsprechend 39,35% der von der WHO für einen Erwachsenen
empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Arzneimitteln
Ein additiver Effekt von Moxifloxacin und anderen QTc-Intervall-verlängernden Arzneimitteln
auf die QT-Intervallverlängerung kann nicht ausgeschlossen werden. Dies könnte zu einem
gesteigerten Risiko ventrikulärer Arrhythmien, einschließlich Torsade de pointes, führen.
Daher ist die gleichzeitige Anwendung von Moxifloxacin mit folgenden Arzneimitteln
kontraindiziert (siehe auch Abschnitt 4.3):
Antiarrhythmika der Klasse IA (z. B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid)
Antiarrhythmika der Klasse III (z. B. Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid)
Antipsychotika (z. B. Phenothiazin, Pimozid, Sertindol, Haloperidol, Sultoprid)
trizyklische Antidepressiva
bestimmte antimikrobielle Wirkstoffe (Saquinavir, Sparfloxacin, Erythromycin i.v.,
Pentamidin, Malariamittel, vor allem Halofantrin)
bestimmte Antihistaminika (Terfenadin, Astemizol, Mizolastin)
andere (Cisaprid, Vincamin i.v., Bepridil, Diphemanil).
Moxifloxacin sollte bei Patienten mit Vorsicht angewendet werden, wenn diese mit
Arzneimitteln behandelt werden, die den Kaliumspiegel vermindern (z. B. Schleifen- und
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Thiazid-Diuretika, Laxanzien und Darmspülungen [häufige Anwendungen], Kortikosteroide,
Amphotericin B) oder eine klinisch signifikante Bradykardie verursachen können.
Nach wiederholter Gabe induzierte Moxifloxacin eine ca. 30 %ige Erhöhung der maximalen
Plasmaspiegel von Digoxin; AUC und Troughspiegel (Talspiegel) blieben jedoch
unbeeinflusst. Bei der gemeinsamen Anwendung mit Digoxin ist keine besondere
Vorsichtsmaßnahme erforderlich.
Bei gleichzeitiger oraler Gabe von Moxifloxacin und Glibenclamid ist es in Studien bei
Probanden mit Diabetes zu einer Erniedrigung der maximalen Plasmakonzentration von
Glibenclamid um ca. 21 % gekommen. Die Kombination von Glibenclamid und Moxifloxacin
könnte theoretisch zu einer leichten und vorübergehenden Hyperglykämie führen. Die
beobachteten pharmakokinetischen Veränderungen führten jedoch nicht zu veränderten
pharmakodynamischen Parametern (Blutglukose, Insulin). Daher wurde keine klinisch
relevante Wechselwirkung zwischen Moxifloxacin und Glibenclamid beobachtet.
INR-Veränderungen
In vielen Fällen wurde eine gesteigerte Wirkung von Antikoagulanzien bei Patienten unter
Antibiotikabehandlung berichtet, vor allem bei Behandlung mit Fluorchinolonen, Makroliden,
Tetrazyklinen, Cotrimoxazol und einigen Cephalosporinen. Ansteckungs- und
Entzündungsbedingungen scheinen neben Alter und Allgemeinzustand des Patienten
Risikofaktoren zu sein. Unter diesen Umständen ist es schwierig, abzuschätzen, ob die INR-
Störungen (international normalised ratio) durch die Infektionskrankheit oder durch ihre
Behandlung hervorgerufen wurden. Eine Vorsichtsmaßnahme wäre eine häufigere Kontrolle
der Gerinnungsparameter. Falls erforderlich, ist die Dosierung oraler Antikoagulanzien
anzupassen.
Klinische Studien zeigten keine Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Verabreichung von
Moxifloxacin mit: Ranitidin, Probenecid, oralen Kontrazeptiva, Calciumpräparaten, parenteral
verabreichtem Morphin, Theophyllin, Ciclosporin oder Itraconazol.
In-vitro-Untersuchungen mit menschlichen Cytochrom-P450-Enzymen stützten diese
Ergebnisse. Unter Berücksichtigung dieser Befunde sind keine metabolischen Interaktionen
durch Cytochrom P-450-Enzyme zu erwarten.
Wechselwirkung mit Nahrungsmitteln
Moxifloxacin zeigt keine klinisch relevante Wechselwirkung mit Nahrungsmitteln, auch nicht
mit Milchprodukten.
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Zur Anwendung von Moxifloxacin in der Schwangerschaft liegen keine Erkenntnisse vor.
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Aufgrund des für Fluorchinolone
aus tierexperimentellen Studien bekannten Risikos für Knorpelschäden gewichtstragender
Gelenke bei juvenilen Tieren und aufgrund reversibler Gelenkschädigungen, die bei Kindern
unter Behandlung mit einigen Fluorchinolonen beschrieben wurden, darf Moxifloxacin in der
Schwangerschaft nicht angewendet werden.
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Stillzeit
Es liegen keine Daten für stillende Frauen vor. Präklinische Daten weisen darauf hin, dass
geringe Mengen Moxifloxacin in die Milch übergehen. Aufgrund fehlender Daten für den
Menschen und des für Fluorchinolone aus tierexperimentellen Studien bekannten Risikos für
Knorpelschäden gewichtstragender Gelenke bei juvenilen Tieren, ist das Stillen während der
Moxifloxacin-Behandlung kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Fertilität
Tierexperimentelle Studien weisen nicht auf eine Beeinträchtigung der Fertilität hin (siehe
Abschnitt 5.3).
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit
zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Allerdings können Fluorchinolone, einschließlich
Moxifloxacin, die Fähigkeit des Patienten, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen,
aufgrund von ZNS-Reaktionen (z. B. Benommenheit/Schwindel, akut auftretender,
vorübergehender Verlust des Sehvermögens, siehe Abschnitt 4.8) oder plötzlicher und
kurzfristiger Bewusstlosigkeit (Synkope, siehe Abschnitt 4.8) beeinträchtigen. Die Patienten
sollten ihre Reaktion auf Moxifloxacin beobachten, bevor sie aktiv am Straßenverkehr
teilnehmen oder Maschinen bedienen.
Nebenwirkungen
Unerwünschte Wirkungen, die in klinischen Studien mit 400 mg Moxifloxacin beobachtet und
aus Postmarketing-Berichten abgeleitet wurden (die unerwünschten Wirkungen werden
gemäß ihrer Häufigkeit aufgeführt):
Außer Übelkeit und Durchfall wurden alle Nebenwirkungen mit einer Häufigkeit < 3 %
beobachtet.
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem
Schweregrad angegeben. Die Häufigkeitskategorien sind wie folgt festgelegt:
Häufig (≥ 1/100, < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der Daten nicht abschätzbar)
Systemorgankl
asse (MedDRA)
Häufig
Gelegentlich
Selten
Sehr selten
Nicht
bekannt
Infektionen
und parasitäre
Erkrankungen
Durch resistente
Bakterien oder
Pilze verursachte
Superinfektionen
z. B. orale und
vaginale
Candidose
Erkrankungen
des Blutes und
Lymphsystems
Anämie
Leukopenie
Neutropenie
Thrombopenie
Thrombozythämie
Anstieg des
Prothrombinspie
gels/ INR-Abfall
Agranulozytose
Panzytopenie
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Systemorgankl
asse (MedDRA)
Häufig
Gelegentlich
Selten
Sehr selten
Nicht
bekannt
Eosinophilie
Verlängerte
Prothrombinzeit/
INR-Anstieg
Erkrankungen
Immunsystems
Allergische
Reaktionen (siehe
Abschnitt 4.4)
Anaphylaxie inkl.
lebensbedroh-
lichem Schock
(sehr selten,
siehe Abschnitt
4.4)
Allergisches
Ödem/
Angioödem (inkl.
Larynxödem,
möglicherweise
lebensbedrohlich,
siehe Abschnitt
4.4)
Endokrine
Erkrankungen
Syndrom der
inadäquaten
Sekretion des
antidiuretischen
Hormons
(SIADH)
Stoffwechsel-
Ernährungs-
störungen
Hyperlipidämie
Hyperglykämie
Hyperurikämie
Hyperglykämie
Hypoglykämisch
es Koma
Psychiatrische
Erkrankungen*
Angstzustände
Psychomotorische
Hyperaktivität/
Agitiertheit
Emotionale
Labilität
Depression (in
sehr seltenen
Fällen
möglicherweise
bis hin zur
Selbstgefährdung
, wie z. B. Suizid-
gedanken oder
Suizidversuche,
siehe Abschnitt
4.4)
Halluzination
Delirium
Depersonalisati
Psychotische
Reaktionen
(möglicherweise
bis hin zur
Selbstgefährdun
g, wie z. B.
Suizidgedanken
oder
Suizidversuche,
siehe Abschnitt
4.4)
Erkrankungen
Nervensystems
Kopfschmerzen
Benommenheit/
Schwindel
Par- und
Dysästhesie
Geschmacksstö-
rungen (inkl.
Geschmacks-
verlust in sehr
seltenen Fällen)
Verwirrtheit und
Desorientiertheit
Hypästhesie
Geruchsstörunge
n (inkl.
Geruchsverlust)
Anormale Träume
Koordinationsstö-
rungen (inkl.
Gangunsicherheit
, insb. durch
Benommenheit
oder Schwindel)
Hyperästhesie
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Systemorgankl
asse (MedDRA)
Häufig
Gelegentlich
Selten
Sehr selten
Nicht
bekannt
Schlafstörungen
(überwiegend
Insomnie)
Zittern
Schwindel (Vertigo)
Schläfrigkeit
Krämpfe inkl.
Grand-mal-
Anfällen (siehe
Abschnitt 4.4)
Gestörte
Aufmerksamkeit
Sprachstörungen
Amnesie
Periphere
Neuropathie und
Polyneuropathie
Augenerkran-
kungen*
Sehstörungen inkl.
Diplopie und
verschwommenem
Sehen (insb. im
Verlauf von ZNS-
Reaktionen, siehe
Abschnitt 4.4)
Photophobie
Vorübergehend
er Verlust des
Sehvermögens
(insb. im Verlauf
von ZNS-
Reaktionen,
siehe Abschnitte
4.4 und 4.7)
Uveitis und
beidseitige
akute
Iristransilluminat
ion (siehe
Abschnitt 4.4)
Erkrankungen
des Ohrs und
Labyrinths*
Tinnitus
Beeinträchtigung
Hörvermögens,
einschließlich
Taubheit
(üblicherweise
reversibel)
Herzerkrankun
QT-Verlängerung
bei Patienten mit
Hypokaliämie
(siehe Abschnitte
4.3 und 4.4)
QT-Verlängerung
(siehe Abschnitt
4.4)
Palpitationen
Tachykardie
Vorhofflimmern
Angina pectoris
Ventrikuläre
Tachyarrhythmien
Synkope (d.h.
plötzliche und
kurzfristige
Bewusstlosigkeit)
Unspezifische
Arrhythmien
Torsade de
pointes (siehe
Abschnitt 4.4)
Herzstillstand
(siehe Abschnitt
4.4)
Gefäßer-
krankungen
Vasodilatation
Hypertonie
Hypotonie
Vaskulitis
Erkrankungen
der Atemwege,
Brustraums
Mediastinums
Dyspnoe (inkl.
asthmatischer
Zustände)