Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
25-11-2020
30-04-2020
- 1 -
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Aurorix
300 mg - Filmtabletten
Moclobemid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme
dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte
weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden
haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Aurorix und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Aurorix beachten?
Wie ist Aurorix einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Aurorix aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Aurorix und wofür wird es angewendet?
Aurorix ist ein Arzneimittel zur Behandlung von depressiven Episoden und bestimmten
Angstzuständen (Sozialphobie).
Moclobemid, der Wirkstoff von Aurorix, wirkt antriebssteigernd und stimmungsaufhellend.
Außerdem wird die Schlafqualität verbessert.
2.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Aurorix beachten?
Aurorix darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Moclobemid oder einen der in Abschnitt 6. genannten
sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;
wenn Sie unter Verwirrtheitszuständen leiden;
wenn Sie an einem Tumor der Nebennieren (Phäochromozytom) leiden;
wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (sogenannte
"Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer", "trizyklische Antidepressiva" und andere
Antidepressiva, u.a. Bupropion) einnehmen;
wenn Sie gleichzeitig Selegilin (zur Behandlung der Parkinson‘schen Krankheit) sowie
Dextromethorphan (in Arzneimitteln zur Behandlung von Husten und
- 2 -
Erkältungskrankheiten); Pethidin, Tramadol (starke Schmerzmittel); Triptane (zur
Behandlung der Migräne) oder Linezolid (ein Antibiotikum) einnehmen;
von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt bevor Sie Aurorix einnehmen.
Ihr Arzt wird Ihre Behandlung besonders sorgfältig kontrollieren bei:
einer Lebererkrankung,
einer Überfunktion der Schilddrüse,
Hypertonie (Bluthochdruck),
Schizophrenie (Wahnerkrankung),
einer Umstellung der Behandlung von einem anderen Arzneimittel gegen Depressionen auf
Aurorix oder umgekehrt.
Wenn Sie an einer schweren Lebererkrankung oder an einer schweren Störung des
Leberstoffwechsels leiden (siehe auch unter "Einnahme von Aurorix zusammen mit anderen
Arzneimitteln" und unter Abschnitt 3. "Wie ist Aurorix einzunehmen?"), wird Ihr Arzt die
Tagesdosis eventuell niedriger festlegen.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn
Sie an anderen Krankheiten oder einer Allergie leiden,
anhaltende Erregungs- oder Verwirrtheitszustände auftreten oder wenn Sie erste Anzeichen
einer möglichen Überempfindlichkeitsreaktion (wie z.B. Hautausschläge, starken Juckreiz
oder Schwellungen) bemerken,
Sie schwanger sind oder stillen.
Die gleichzeitige Gabe von Aurorix mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung von
Depressionen darf wegen des erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen nicht erfolgen.
Die gleichzeitige Einnahme von Aurorix und Arzneimitteln zur Behandlung von Husten und
Erkältungskrankheiten, die Dextromethorphan enthalten, darf nicht erfolgen (siehe unter
"Aurorix darf nicht eingenommen werden" und "Einnahme von Aurorix zusammen mit
anderen Arzneimitteln").
Halten Sie Kontrolluntersuchungen und Laborkontrollen, die Ihnen Ihr Arzt vorschreibt,
gewissenhaft ein, da er sowohl den Erfolg der Behandlung als auch das Auftreten von
Veränderungen bestimmter Laborwerte kontrollieren muss.
Wenn Sie sich einer Operation mit Narkose unterziehen müssen, machen Sie bitte Ihren Arzt
darauf aufmerksam, dass Sie Aurorix einnehmen.
- 3 -
Gedanken, sich das Leben zu nehmen (Suizidgedanken), und Verschlechterung der
Depression oder Angststörung
Wenn Sie an Depressionen und/oder Angststörungen leiden, kann es manchmal zu Gedanken,
sich das Leben zu nehmen oder sich selbst zu verletzen, kommen. Dies kann verstärkt
auftreten, wenn Sie mit einer Antidepressiva-Therapie beginnen, da diese Medikamente erst
nach einer gewissen Zeit wirken. Normalerweise wird die Wirkung der Therapie erst nach
zwei Wochen bemerkbar, manchmal dauert dies jedoch länger.
Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher,
wenn Sie bereits früher einmal daran gedacht haben, sich das Leben zu nehmen oder daran
gedacht haben, sich selbst zu verletzen,
wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein
erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter
bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem
Antidepressivum behandelt wurden.
wenn Sie Aurorix einnehmen, da ein Zusammenhang mit dem Auftreten derartiger
Ereignisse nicht ausgeschlossen werden kann.
Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt an Selbstverletzung oder Suizid denken, kontaktieren
Sie unverzüglich Ihren Arzt oder suchen Sie das nächste Krankenhaus auf.
Es könnte für Sie hilfreich sein, einem Angehörigen oder engen Freund zu erzählen, dass
Sie depressiv sind oder eine Angststörung haben. Bitten Sie diese Vertrauensperson, diese
Gebrauchsinformation zu lesen. Sie könnten diese Person auch ersuchen, Ihnen mitzuteilen,
ob sie denkt, dass sich Ihre Depression oder Angststörung verschlechtert hat, oder ob sie über
Änderungen in Ihrem Verhalten besorgt ist.
Sollten Sie oder eine ins Vertrauen gezogene Person Schlaflosigkeit, Nervosität oder
Überspanntheit zu Beginn der Behandlung mit Aurorix oder im weiteren Verlauf auffällige
Stimmungs- und Antriebslagen (Manien, Hypomanien) oder frühe Symptome dieser
Erkrankungen (Größenwahn, Hyperaktivität (einschließlich verstärktem Rededrang),
rücksichtlose Impulsivität) bemerken, ist unverzüglich der Arzt zu konsultieren.
Eine Kombination von pflanzlichen Präparaten, die Johanniskraut (Hypericum) enthalten, und
Aurorix sollte nur mit entsprechender Vorsicht erfolgen.
Moclobemid darf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden, da
keine ausreichenden klinischen Erfahrungen bei dieser Patientengruppe vorliegen.
Einnahme von Aurorix zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder
beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Wenn Sie Aurorix einnehmen, kann dadurch die Wirkung anderer Arzneimittel verstärkt oder
abgeschwächt werden.
Aurorix darf nicht gemeinsam mit Arzneimitteln eingenommen werden, die folgende
Wirkstoffe enthalten: Selegilin (zur Behandlung der Parkinson´schen Krankheit), Pethidin
- 4 -
oder Tramadol (gegen Schmerzen), Triptane (zur Behandlung der Migräne) (z.B.
Sumatriptan, Rizatriptan, Zolmitriptan, Almotriptan, Naratriptan, Frovatriptan, Eletriptan),
Dextromethorphan (zur Behandlung von Husten oder Verkühlungen), Sibutramin oder
Linezolid (ein Antibiotikum).
Eine gleichzeitige Einnahme von Aurorix und bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung
einer Depression, sogenannte "Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer" oder anderen
Arzneimitteln zur Behandlung einer Depression (wie z.B. Venlafaxin, Fluoxetin, Fluvoxamin,
Clomipramin, Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin, Bupropion) darf nicht erfolgen.
Es können folgende Beschwerden auftreten: starke Hitzeempfindungen bis Fieber,
Verwirrung und Muskelzuckungen. Solche Erscheinungen können auch auftreten, wenn Sie
gleichzeitig Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Tramadol oder bestimmte Arzneimittel zur
Behandlung der Migräne (Triptane) einnehmen. Wenn bei Ihnen diese Beschwerden
auftreten, verständigen Sie bitte sofort einen Arzt.
Bei gleichzeitiger Einnahme von bestimmten schmerzstillenden Arzneimitteln (sogenannte
"Opioide") kann deren Wirkung verstärkt werden; Ihr Arzt wird gegebenenfalls die Dosis
anpassen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, welche die Leberfunktion verändern
(z.B. Cimetidin, Arzneimittel zum Schutz der Magenschleimhaut), ist es möglich, dass Ihr
Arzt die Dosis von Aurorix verringern muss.
Vorsicht wird bei der Anwendung von Aurorix zusammen mit Arzneimitteln empfohlen,
die durch CYP2C19 verstoffwechselt werden, da die Konzentration dieser Arzneimittel
im Plasma steigt (z.B. Omeprazol).
Wenn Sie gleichzeitig Beta-Blocker oder Nifedipin (Herz-Kreislauf-wirksame Arzneimittel)
einnehmen, kann die blutdrucksenkende Wirkung dieser Substanzen verstärkt werden.
Wenn Sie gleichzeitig Phenylephrin (ein blutgefäßverengendes Arzneimittel) einnehmen,
kann es zu einer Verstärkung der blutdrucksteigernden Wirkung dieser Substanz kommen.
Die gleichzeitige örtliche Anwendung von Phenylephrin in Form von Nasensprays oder –
tropfen (als schleimhautabschwellendes Arzneimittel) ist jedoch unbedenklich.
Eine gleichzeitige Einnahme von Buspiron (ein angstlösendes Mittel) kann
blutdrucksteigernde Reaktionen auslösen. Da mit Moclobemid diesbezüglich noch keine
Erfahrungen vorliegen, sollte die Einnahme daher vermieden werden.
Einnahme von Aurorix zusammen mit Nahrungsmitteln
Während der Behandlung mit Aurorix sollten Sie die Einnahme größerer Mengen
tyraminreicher Nahrungsmittel (z.B. alter reifer Käse) vermeiden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren
Arzt oder Apotheker um Rat.
- 5 -
Über die Anwendung von Aurorix während der Schwangerschaft und Stillzeit muss Ihr Arzt
entscheiden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bisher vorliegende Untersuchungen haben grundsätzlich keine Beeinträchtigung des
Reaktionsvermögens ergeben. Sicherheitshalber sollen Sie jedoch zu Beginn der Behandlung
beim Lenken von Fahrzeugen und beim Bedienen von Maschinen besonders aufmerksam
sein.
Aurorix enthält Laktose (Milchzucker)
Bitte nehmen Sie Aurorix erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist,
dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist
nahezu „natriumfrei“.
3.
Wie ist Aurorix einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Er wird die
für Sie am besten geeignete Dosierung festlegen, d.h. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie viele
Tabletten Sie zu welcher Tageszeit einnehmen sollen. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder
Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Nehmen Sie die Filmtabletten nach einer Mahlzeit mit etwas Flüssigkeit ein.
Depressive Episoden
Der empfohlene Dosierungsbereich ist 300 - 600 mg Moclobemid pro Tag (d.h. 1-2 Aurorix
300 mg - Filmtabletten), wobei die Dosis im Allgemeinen auf 2 - 3 Gaben nach dem Essen
verteilt wird.
Als Anfangsdosis wird Ihr Arzt Ihnen 300 mg pro Tag (z.B. zweimal täglich ½ Aurorix 300
mg - Filmtablette) verordnen. Bei schweren Depressionen kann er die Dosis bei Bedarf bis auf
600 mg pro Tag (z.B. zweimal täglich 1 Aurorix 300 mg - Filmtablette) erhöhen. Eine
Erhöhung der Dosis wird aber nicht vor Ablauf einer Woche erfolgen.
Um die Wirksamkeit der Behandlung feststellen zu können, müssen Sie die Einnahme von
Aurorix über einen Zeitraum von mindestens 4 – 6 Wochen fortsetzen. Die Behandlung soll
über einen symptomfreien Zeitraum von 4 - 6 Monaten fortgesetzt werden. Danach kann die
Behandlung von Aurorix schrittweise gemäß der Anordnung des Arztes abgesetzt werden.
Sozialphobie
Die empfohlene Dosis zur Behandlung von Angstzuständen beträgt 600 mg Moclobemid pro
Tag, aufgeteilt auf zwei Einzeldosen (z.B. zweimal täglich 1 Aurorix 300 mg - Filmtablette).
Ihr Arzt wird die Behandlung mit einer niedrigeren Dosierung von 300 mg Moclobemid pro
Tag (z.B. zweimal täglich ½ Aurorix 300 mg - Filmtablette) beginnen und dann am vierten
Tag der Behandlung auf 600 mg Moclobemid pro Tag (z.B. zweimal täglich 1 Aurorix 300
mg - Filmtablette) erhöhen. Um die Wirksamkeit der Behandlung feststellen zu können,
müssen Sie die Einnahme von Aurorix über einen Zeitraum von mindestens 8 - 12 Wochen
fortsetzen.
- 6 -
Spezielle Dosierungsanweisungen
Wenn Sie an schweren Störungen des Leberstoffwechsels aufgrund einer Lebererkrankung
oder durch Einnahme anderer Medikamente (z.B. Cimetidin) leiden, wird Ihr Arzt die Dosis
herabsetzen.
Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine
Dosisanpassung erforderlich.
Umstellung auf die Behandlung mit Aurorix 300 mg - Filmtabletten
Wenn Sie zuvor ein anderes Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen eingenommen
haben, darf während der ersten Woche der Behandlung mit Aurorix eine Dosis von 300 mg
Moclobemid pro Tag (d.h. 1 Aurorix 300 mg - Filmtablette) nicht überschritten werden.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie glauben, dass Aurorix zu schwach oder zu stark wirkt,
und ändern Sie nicht eigenmächtig die verschriebene Dosierung.
Die Gesamtdauer der Behandlung ist individuell sehr unterschiedlich und wird von Ihrem
Arzt festgelegt.
Wenn Sie eine größere Menge von Aurorix eingenommen haben, als Sie sollten
Bei einer Überdosierung können Übererregung, Aggressivität, Verhaltensstörungen und
Magen-Darm-Störungen auftreten. Wenn Sie dies feststellen, verständigen Sie bitte einen
Arzt.
Wenn Sie die Einnahme von Aurorix vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen
haben. Setzen Sie die Behandlung wie verordnet fort.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren
Arzt oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht
bei jedem auftreten müssen.
Nebenwirkungen treten hauptsächlich in den ersten Wochen der Behandlung auf und nehmen
anschließend ab, dies gilt vor allem für solche Nebenwirkungen, die mit Ihrer Erkrankung
zusammenhängen, wie z.B. Erregung oder Reizbarkeit, Gespanntheit, aber auch eventuell
auftretende Symptome wie Appetitverlust, Sehstörungen, Krankheitsgefühl und Juckreiz.
Sehr häufig (kann mehr als 1 Behandelten von 10 betreffen):
Schlafstörungen
Schwindel, Kopfschmerzen, Erregung, Unruhe, Nervosität
Übelkeit, Mundtrockenheit
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
Agitiertheit (krankhafte Unruhe), verstärktes Angstgefühl, Unruhe
Parästhesien (Kribbeln)
Niedriger Blutdruck
- 7 -
gastrointestinale Beschwerden, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung
Hautausschlag
Krankheitsgefühl, Reizbarkeit
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Suizidgedanken, Verwirrtheitszustände (die jedoch nach Absetzen der Therapie rasch
verschwanden)
Einschlafschwierigkeiten, Gespanntheit, Geschmacksstörung
Sehstörungen
Flush (Erröten)
Appetitverlust
Ödeme (Wasseransammlung im Gewebe), Juckreiz, Nesselsucht
Schwäche
Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):
Appetitlosigkeit
Niedriger Natriumspiegel im Blut
Suizidales Verhalten, Wahnvorstellungen
Schwäche- oder Ohnmachtsgefühl
Serotonin-Syndrom
(bei
gleichzeitiger
Therapie
Arzneimittel,
welche
Serotoninspiegel erhöhen)
In seltenen Fällen kann es unter Aurorix zu einer unbedenklichen Erhöhung der
Leberwerte kommen
Bei einer Langzeittherapie (über 6 Wochen) können zusätzlich noch häufig Erscheinungen
wie Durchfall und Bauchschmerzen auftreten, sowie muss gelegentlich mit niedrigem
Blutdruck und Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) gerechnet werden.
Erscheinungen wie körperliche Unruhe, verstärktes Angstgefühl und Erbrechen treten bei
einer Langzeittherapie nicht mehr so häufig auf.
Es konnte gezeigt werden, dass Müdigkeit, Schläfrigkeit, beschleunigte Herzfrequenz und
verstärktes Herzklopfen, Kreislaufstörungen mit Blutdruckabfall, Zittern und Schwitzen nicht
häufiger vorkommen als unter der Einnahme eines Placebos.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: +43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen
über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
- 8 -
5.
Wie ist Aurorix aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
In der Originalverpackung aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht
mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen
Monats.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie
Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen.
Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Aurorix enthält
Der Wirkstoff ist: 300 mg Moclobemid.
Die sonstigen Bestandteile sind: Ethylcellulose, Laktose (Milchzucker), Maisstärke,
Magnesiumstearat, Methylhydroxypropylcellulose, Natriumcarboxymethylstärke,
Polyethylenglykol, Polyvidon, Talk, Titandioxid (E 171).
Wie Aurorix aussieht und Inhalt der Packung
Die Filmtabletten sind weiß, oval und haben eine Bruchrille.
Sie erhalten die Filmtabletten in Packungen zu 30 und 60 Stück.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
Meda Pharma GmbH, Wien
Hersteller:
Cenexi SAS, Fontenay-sous-Bois, Frankreich
oder
Meda Pharma GmbH &Co KG, Bad Homburg, Deutschland
Zulassungsnummer
1-21026
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt geändert im September 2020.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die folgenden Informationen sind für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
- 9 -
Hinweis für den Arzt bei Überdosierung
Die Behandlung sollte in erster Linie auf die Erhaltung der Vitalfunktionen abzielen. Wie bei
anderen Antidepressiva kann eine Überdosierung in Kombination mit anderen Arzneimitteln
(z.B. anderen ZNS-wirksamen Substanzen) einen lebensbedrohlichen Zustand auslösen. Diese
Patienten sollten hospitalisiert und eng überwacht werden.
- 1 -
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
AURORIX
®
300 mg - Filmtabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält 300 mg Moclobemid.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 26,5 mg Laktose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Filmtabletten
Weiße, ovale, bikonvexe Filmtabletten mit Bruchrille.
Die Filmtablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Behandlung
depressiver Episoden (Aurorix wurde in klinischen Studien überwiegend geprüft an
Patienten mit sogenannter „Major Depression“ nach DSM-III-R)
der Sozialphobie (im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzepts)
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Die Filmtabletten sind mit etwas Flüssigkeit nach einer Mahlzeit einzunehmen.
Dosierung
Depressive Episoden
empfohlene
Dosierungsbereich
300 - 600 mg
Tag,
wobei
Dosis
Allgemeinen auf 2 - 3 Gaben nach dem Essen verteilt wird. Als Initialdosis werden 300 mg
pro Tag empfohlen, bei schweren Depressionen kann die Dosis bei Bedarf bis auf 600 mg
pro Tag erhöht werden.
Dosissteigerungen sollten nicht vor Ablauf einer Woche vorgenommen werden, da bis zu
diesem Zeitpunkt die Bioverfügbarkeit noch zunimmt (siehe Abschnitt 5.2).
Dauer der Behandlung:
Die Behandlung sollte mindestens 4 - 6 Wochen durchgeführt werden, um die Wirksamkeit
beurteilen zu können. Die Behandlung mit Moclobemid sollte vorzugsweise über einen
symptomfreien Zeitraum von 4 - 6 Monaten fortgesetzt werden. Danach kann die Behandlung
stufenweise abgesetzt werden.
- 2 -
Sozialphobie
Die empfohlene Dosis ist 600 mg pro Tag, aufgeteilt auf 2 Einzeldosen.
Die Dosierung soll mit 300 mg pro Tag beginnen und am 4. Tag auf 600 mg gesteigert
werden. Die Fortsetzung der 300 mg Dosierung für länger als 3 Tage ist nicht sinnvoll, da die
wirksame Dosis 600 mg pro Tag beträgt.
Dauer der Behandlung:
Behandlung
600 mg
soll
8 - 12 Wochen
fortgesetzt
werden,
Wirksamkeit beurteilen zu können. Sozialphobie kann chronisch auftreten, sodass man eine
Verlängerung der Behandlung für Patienten, die gut ansprechen, in Betracht ziehen kann. Die
Ergebnisse von Langzeitstudien zeigen, dass die Wirksamkeit von Moclobemid auch bei
längerer Anwendung erhalten bleibt. Wenn eine Verlängerung der Behandlung nötig ist, soll
dies nicht ohne eine Neubeurteilung der Patientensituation erfolgen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Leberfunktionsstörungen:
Bei schweren Störungen des Leberstoffwechsels aufgrund einer Lebererkrankung oder durch
mikrosomale Monooxygenase-Hemmung durch andere Medikamente (z.B. Cimetidin) soll die
Tagesdosis zum Erreichen der üblichen Plasmaspiegel auf die Hälfte oder auf ein Drittel
reduziert werden (siehe Abschnitt 4.5 und 5.2).
Ältere Patienten und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Keine
Dosisanpassung
erforderlich
älteren
Patienten
Patienten
eingeschränkter Nierenfunktion.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre:
Moclobemid darf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden, da
keine ausreichenden klinischen Erfahrungen bei dieser Patientengruppe vorliegen (siehe
Abschnitt 4.3.)
Therapieumstellung:
Wenn die Therapie von einem anderen Antidepressivum auf Moclobemid umgestellt wird,
sollte während der ersten Behandlungswoche die Tagesdosis von 300 mg nicht überschritten
werden (siehe auch Abschnitt 4.5).
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten
sonstigen Bestandteile
akute Verwirrtheitszustände
Patienten mit Phäochromozytom
gleichzeitige Behandlung mit Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) sowie
anderen Antidepressiva (z.B. Bupropion) einschließlich trizyklischen Antidepressiva
(siehe Abschnitt 4.4 und 4.5)
gleichzeitige Behandlung mit Selegilin sowie Dextromethorphan, Pethidin, Tramadol,
Triptanen und Linezolid (siehe Abschnitt 4.5)
Patienten unter 18 Jahren, da ausreichende klinische Erfahrungen bei dieser Gruppe von
Patienten noch nicht vorliegen
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
- 3 -
Patienten
Hypertonie
müssen
während
Behandlung
Moclobemid
sorgfältig
überwacht werden.
Patienten
müssen
darauf
hingewiesen
werden,
Sympathomimetika
Ephedrin,
Pseudoephedrin und Phenylpropanolamin (in vielen Arzneimitteln gegen Husten enthalten) zu
meiden.
Die Patienten sollten auch darüber informiert werden, dass sie bei chirurgischen Eingriffen
den Anästhesisten auf die Einnahme von Moclobemid hinweisen sollten.
Dosissteigerungen
sollen
nicht
Ablauf
ersten
Behandlungswoche
vorgenommen
werden, da bis zu diesem Zeitpunkt die Bioverfügbarkeit von Moclobemid zunimmt. Auch
Umstellung
anderen
Antidepressiva
Moclobemid
soll
ersten
Behandlungswoche eine Tagesdosis von 300 mg nicht überschritten werden (siehe Abschnitt
4.2).
Vorsichtsmaßnahmen
Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:
Behandlung
depressiver
Patienten
generell
darauf
achten,
dass
Remission
Symptome
Suizid-Risiko
besteht.
agitierende
Wirkung
Moclobemid zumeist früher einsetzt als die stimmungsaufhellende, kann zu Beginn der
Behandlung das Suizid-Risiko erhöht sein.
Suizidgedanken, selbstschädigendes Verhalten und Suizide (suizidale Ereignisse) stehen oft
im Zusammenhang mit Krankheitsbildern, für welche Moclobemid verschrieben wird. Ein
möglicher
Anstieg
Risikos
für
solche
Vorfälle
Zusammenhang
einer
Antidepressiva-Therapie kann nicht ausgeschlossen werden.
Depression
einem
erhöhten
Risiko
für
Auftreten
Suizidgedanken,
selbstschädigendem Verhalten und Suizide (suizidale Ereignisse) verbunden.
Dieses
Risiko
dauert
einer
signifikanten
Besserung
Symptome
Depression kommt. Da die Besserung der Symptomatik nicht während der ersten Wochen der
Behandlung auftritt, sollen Patienten bis zum Eintritt der Besserung engmaschig überwacht
werden. Es ist eine generelle klinische Erfahrung, dass das Suizidrisiko in den frühen Stadien
einer Besserung steigt.
Andere psychiatrische Erkrankungen, für die Moclobemid verschrieben wird, können ebenso
mit einem erhöhten Risiko für suizidale Ereignisse einhergehen. Zusätzlich können diese
Ereignisse zusammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depression)
auftreten.
Behandlung
anderer
psychiatrischer
Erkrankungen
sollen
daher
gleichen
Vorsichtsmaßnahmen
eingehalten
werden
Behandlung
depressiven
Erkrankungen.
Bei Patienten mit suizidalen Ereignissen in der Anamnese oder solchen, die vor Beginn der
Therapie stark suizidgefährdet waren, ist das Risiko von Selbstmordgedanken oder -versuchen
erhöht. Diese Patienten sollen daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht
werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien mit Antidepressiva
- 4 -
bei erwachsenen Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen zeigte bei Patienten, die jünger
als 25 Jahre sind, ein erhöhtes Suizidrisiko verglichen mit Placebo.
Eine sorgfältige Überwachung der Patienten, vor allem bei jenen Patienten, die ein erhöhtes
Risiko
aufweisen,
soll
Speziellen
Therapiebeginn
Dosisänderungen
durchgeführt
werden.
Patienten
(und
deren
Betreuer)
sollen
Notwendigkeit
aufmerksam gemacht werden, jede klinische Verschlechterung, suizidales Verhalten oder
Suizidgedanken und ungewöhnliche Verhaltensänderungen sorgsam zu überwachen und bei
Auftreten derartiger Symptome unverzüglich medizinischen Rat zu suchen.
Schlaflosigkeit,
Nervosität
und/oder
Überspanntheit
Beginn
Behandlung
Moclobemid können eine Reduzierung der Dosis oder eine kurzfristige symptomatische
Therapie rechtfertigen. Im Falle des Auftretens von Manie oder Hypomanie oder Anzeichen
früher
Symptome
dieser
Reaktionen
(Megalomanie,
Hyperaktivität
(inkl.
Logorrhoe),
rücksichtslose
Impulsivität)
wird
Therapie
Moclobemid
unterbrochen
eine
alternative Therapie initiiert.
Depressiven Patienten, deren klinisches Hauptmerkmal Erregtheit oder Agitiertheit ist, soll
Moclobemid entweder nicht oder für maximal 2 - 3 Wochen nur in Kombination mit einem
Sedativum
(z.B.
einem
Benzodiazepin)
verabreicht
werden.
Behandlung
einer
depressiven Episode bei bipolaren Störungen kann manische Episoden auslösen; in solchen
Fällen sollte die Behandlung mit Moclobemid abgesetzt werden.
Warnhinweise
Wie bei anderen Antidepressiva ist eine Exazerbation schizophrener Symptome bei der
Behandlung von Patienten mit schizophrenen oder schizoaffektiven Psychosen möglich. Die
Behandlung
Langzeitneuroleptika
soll
diesen
Patienten
nach
Möglichkeit
aufrechterhalten bleiben.
Theoretische
pharmakologische
Überlegungen
lassen
vermuten,
dass
MAO-Hemmer
Patienten mit Thyreotoxikose hypertensive Reaktionen auslösen können. Da mit Moclobemid
diesbezüglich bisher keine Erfahrungen bestehen, ist Vorsicht bei der Anwendung an diesen
Patienten geboten.
Im Allgemeinen sind unter der Therapie mit Moclobemid keine speziellen diätetischen
Einschränkungen erforderlich. Weil aber bei manchen Patienten eine Überempfindlichkeit
gegenüber Tyramin bestehen kann, sollte allen Patienten geraten werden, die Einnahme
großer Mengen von tyraminreichen Nahrungsmitteln zu vermeiden.
Bei prädisponierten Patienten können Überempfindlichkeitsreaktionen mit Symptomen wie
Hautausschlag oder Ödeme auftreten.
Aurorix darf nicht mit Dextromethorphan, das z. B. in Arzneimitteln zur Behandlung von
Husten
Erkältungskrankheiten
enthalten
sein
kann,
eingenommen
werden
(siehe
Abschnitt 4.3 und 4.5).
Eine gleichzeitige Gabe von Moclobemid und Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer bzw.
anderen Antidepressiva darf nicht erfolgen, um die Auslösung eines serotonergen Syndroms
verhindern.
Dies
trifft
speziell
Clomipramin
Kombination
SSRI-
- 5 -
Antidepressiva zu (siehe Abschnitt 4.3 und 4.5). Zwischen der Therapie mit SSRI und
Moclobemid ist eine Auswaschphase notwendig (siehe Abschnitt 4.5).
Hypericum-
(Johanniskraut)
enthaltende
Phytotherapeutika
sind
Kombination
Moclobemid nur mit Vorsicht zu verwenden, da es zu einer Erhöhung des Serotoninspiegels
kommen kann.
Filmtabletten
enthalten
26,5 mg
Laktose.
Patienten
seltenen
hereditären
Galaktose-Intoleranz,
Laktase-Mangel
oder
Glukose-Galaktose-Malabsorption
sollten
Aurorix 300 mg - Filmtabletten nicht einnehmen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Gleichzeitige Gabe kontraindiziert:
Eine gleichzeitige Verabreichung von Moclobemid mit Selegilin, Tramadol oder Linezolid ist
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Pethidin:
Eine Kombination mit Pethidin ist kontraindiziert, da ein erhöhtes Risiko für serotonerge
Symptome
besteht
(Verwirrtheit,
Fieber,
Krämpfe,
Ataxie,
Hyperreflexie,
Myoklonus,
Durchfall).
Triptane:
gleichzeitige
Verabreichung
Moclobemid
Triptanen
(z.B.
Sumatriptan,
Rizatriptan,
Zolmitriptan,
Almotriptan,
Naratriptan,
Frovatriptan,
Eletriptan)
kontraindiziert, da es sich hierbei um starke Serotoninrezeptor-Agonisten handelt, welche
über die Monoaminoxidase (MAO) und verschiedene Cytochrom P450 Enzyme metabolisiert
werden und zu einer Erhöhung der Plasmakonzentration der Triptane führt.
Dextromethorphan:
Vereinzelt ist über schwere zentralnervöse Nebenwirkungen nach gleichzeitiger Einnahme
von Moclobemid und Dextromethorphan berichtet worden. Daher müssen zur Behandlung
von Husten oder Verkühlungen gleichzeitig mit Moclobemid nur Arzneimittel angewendet
werden, die kein Dextromethorphan enthalten (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).
Sibutramin
sich
Sibutramin
einen
Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer
handelt, der die Wirkung der MAOIs steigert
ist die gleichzeitige Gabe mit Moclobemid
kontraindiziert.
Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer bzw. andere Antidepressiva:
Die gleichzeitige Gabe von Moclobemid und Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern bzw.
anderen
Antidepressiva
darf
nicht
erfolgen.
Dies
trifft
speziell
Antidepressiva
Venlafaxin,
Fluoxetin,
Fluvoxamin,
Clomipramin,
Citalopram,
Escitalopram,
Paroxetin,
Sertralin, Bupropion zu. In vereinzelten Fällen kam es zu einer Kombination von ernsten
- 6 -
Symptomen,
Serotonin-Überaktivität
(Serotonin–Syndrom)
hinweisen,
Hyperthermie,
Konfusion,
Hyperreflexie
Myoclonus.
Wenn
solcher
Symptomenkomplex auftritt, ist der Patient unter Beobachtung eines Arztes zu stellen - wenn
nötig hospitalisiert - und entsprechend zu behandeln (siehe Abschnitt 4.4).
Außerdem muss darauf hingewiesen werden, dass durch die gleichzeitige Anwendung von
Moclobemid mit anderen serotonerg wirkenden Arzneimitteln wie Triptanen oder Tramadol
ebenfalls ein Serotonin-Syndrom hervorgerufen werden kann.
Therapieumstellung:
Beim
Wechsel
einem
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
Moclobemid
eine
Auswaschphase,
deren
Dauer
Halbwertszeit
vorherigen
Antidepressivums
abhängt, zu berücksichtigen. Aufgrund der in der Regel langen Halbwertszeiten von SSRIs
wird eine Auswaschphase von 4 – 5 facher Dauer der Halbwertszeit des Wirkstoffes oder
dessen
aktiver
Metaboliten
nach
Beendigung
SSRI-Behandlung
Behandlungsbeginn mit Moclobemid empfohlen. Generell wird für den Wechsel von einem
irreversiblen MAO Hemmer (z.B. Phenelzin, Tranylcypromin) auf Moclobemid ein freies
Intervall von 14 Tagen empfohlen.
Bei der Umstellung auf Moclobemid sollte in der ersten Behandlungswoche eine Tagesdosis
von 300 mg nicht überschritten werden (siehe Abschnitt 4.2).
Eine
Umstellung
Aurorix
trizyklischen
Antidepressiva,
MAO-Inhibitoren
oder
anderen
Antidepressiva
kann
hingegen
entsprechender
Überwachung
ohne
Auswaschphase, d.h. am nächsten Tag nach Absetzen von Moclobemid, begonnen werden.
Beim Auftreten eines Serotonin-Syndroms muss der Patient einer engmaschigen ärztlichen
(bei Bedarf stationären) Überwachung unterzogen und entsprechend therapiert werden.
Vorsicht bei gleichzeitiger Gabe:
Opioide:
Beim
Tier
potenziert
Moclobemid
Wirkung
Opioiden.
Dosierung
dieser
Substanzen
muss
deshalb
gegebenenfalls
angepasst
werden.
gleichzeitigen
Anwendung
Moclobemid
Morphin,
Fentanyl
Codein
liegen
wenige
Erfahrungen vor - sie sollten in Kombination mit Moclobemid nur mit Vorsicht verwendet
werden.
Blutdruckwirksame Arzneimittel:
Die gleichzeitige Anwendung von Moclobemid mit Metoprolol und Nifedipin bei Patienten
Hypertonie
führte
einer
zusätzlichen
leichten
Blutdrucksenkung
(10 - 15 mmHg
systolisch, 5 - 10 mmHg diastolisch). Im Allgemeinen sollte die gleichzeitige Anwendung
von Moclobemid und Beta-Blockern daher mit Vorsicht erfolgen.
Die blutdrucksteigernde Wirkung direkter Sympathomimetika
(wie Phenylephrin) wurde
unter Behandlung mit hohen Dosen (600 mg/Tag) Moclobemid leicht verstärkt. Bei lokaler
Anwendung von Phenylephrin zur Schleimhautabschwellung sind Auswirkungen auf den
Blutdruck unwahrscheinlich.
besteht
Möglichkeit,
dass
pharmakologische
Wirkung
systemisch
angewendeten
Sympathomimetika
Adrenergika)
während
einer
gleichzeitigen
Behandlung mit Moclobemid verstärkt und verlängert werden kann.
- 7 -
Buspiron:
Derzeit liegen keine Erfahrungen mit der gleichzeitigen Gabe von Moclobemid und Buspiron
beim Menschen vor. Es wurden jedoch bei der Kombinationstherapie von Buspiron und
anderen MAO-Inhibitoren Fälle von hypertensiven Krisen berichtet; aus diesem Grund ist von
der gleichzeitigen Behandlung mit Buspiron und Moclobemid abzuraten.
Cimetidin:
Cimetidin
wahrscheinlich
alle
anderen
mikrosomalen
Monooxygenase-Hemmer
verzögert den Stoffwechsel von Moclobemid (siehe Abschnitt 4.2).
Tyramin:
Wie pharmakologische Studien an Tieren und Menschen gezeigt haben, ist die Neigung zur
Interaktion von Moclobemid mit Tyramin aufgrund der selektiven und reversiblen Wirkung
von Moclobemid geringfügig und kurzfristig (siehe Abschnitt 4.4).
Im Gegensatz zur
Therapie
irreversiblen
MAO-Hemmern
sind
unter
Moclobemid
auftretende
Wechselwirkungen mit tyraminreichen Nahrungsmitteln unter normalen Bedingungen ohne
Bedeutung.
Die Potenzierung des „pressor effects“ war geringer oder er trat nicht auf, wenn Moclobemid
nach einer Mahlzeit eingenommen wurde.
Hypericum:
Die gleichzeitige Gabe von Johanniskraut (Hypericum) wird nicht empfohlen, da es zu einer
Erhöhung der Serotoninkonzentration im ZNS kommen kann.
Weitere Arzneimittel:
Vorsicht
geboten
gleichzeitigen
Therapie
Arzneimitteln,
welche
durch
CYP2C19
metabolisiert
werden,
Moclobemid
dieses
Enzym
inhibiert.
Plasmakonzentration dieser Arzneimittel (wie Protonenpumpen-Inhibitoren (z.B. Omeprazol)
könnte bei begleitender Therapie mit Moclobemid erhöht sein.
In ähnlicher Weise hemmt Moclobemid den Stoffwechsel von Omeprazol bei schnellen
CYP2C19-Metabolisierern, was zu einer Verdopplung der Omeprazol Exposition führt.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Trimipramin und Maprotilin ist Vorsicht geboten, da
Plasmakonzentration
dieser
Monoamin-Wiederaufnahmehemmer
gleichzeitiger
Verabreichung mit Moclobemid ansteigt.
Eine
gleichzeitige
Anwendung
Dextropropoxyphene
Moclobemid
wird
nicht
empfohlen, da die Wirkung von Dextropropoxyphene potentiert werden könnte.
Ergebnissen
klinisch-pharmakologischer
Studien
lassen
sich
keine
Hinweise
Wechselwirkungen zwischen Moclobemid und Hydrochlorothiazid (HCT) bei Hypertonikern
oder
oralen
Kontrazeptiva,
Digoxin,
Phenprocoumon,
Alkohol
zentral
dämpfenden
Arzneimitteln ableiten.
Bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung (z.B. angeborenes langes QT-
Syndrom, Bradykardie und/oder Hypokaliämie) soll Moclobemid mit Vorsicht angewendet
- 8 -
werden, da eine QT-Verlängerung in dieser Population auftreten kann. Vorsicht ist auch
geboten bei gleichzeitiger Anwendung QT-verlängernder Arzneimittel.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Reproduktionsuntersuchungen am Tier haben keinerlei Hinweise auf Risiken für den Fetus
ergeben,
aber
Sicherheit
Aurorix
schwangeren
Frauen
bisher
nicht
nachgewiesen.
Deshalb
muss
Nutzen
einer
Moclobemid-Behandlung
während
Schwangerschaft gegen das mögliche Risiko für den Fetus abgewogen werden.
Stillzeit
Moclobemid gelangt nur in geringem Ausmaß in die Muttermilch (ca. 1/30 der Dosis der
Mutter
unter
Berücksichtigung
Körpergewichtsunterschiede).
Vorteile
einer
fortgesetzten Therapie während der Stillzeit muss gegen die möglichen Risiken für das Kind
abgewogen werden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Die bisher vorliegenden Studien haben keine wesentliche zentrale Dämpfung ergeben und
auch keine Potenzierung von Alkohol oder Arzneimitteln, die auf das zentrale Nervensystem
dämpfend
wirken.
Trotzdem
besonders
Beginn
Behandlung
aufmerksam
individuelle
Reaktionen
(z.B.
beim
Lenken
Kraftfahrzeugen
Bedienen
Maschinen) zu achten.
4.8
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen treten hauptsächlich in den ersten Wochen der Behandlung auf und nehmen
anschließend ab, dies gilt vor allem für solche Nebenwirkungen, die mit dem depressiven
Zustandsbild zusammenhängen, wie z.B. Erregung oder Reizbarkeit, Gespanntheit, aber auch
eventuell auftretende Symptome wie Appetitverlust, Sehstörungen, Krankheitsgefühl und
Pruritus.
Zur Klassifizierung der Häufigkeit von Nebenwirkungen werden die folgenden Kategorien
benutzt: Sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100),
selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000) und sehr selten (< 1/10.000).
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen sind Schlafstörungen, Kopfschmerzen,
Übelkeit und Schwindel.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Selten:
Appetitlosigkeit*
Hyponatriämie*
Psychiatrische Erkrankungen:
Sehr häufig:
Häufig:
Schlafstörungen
Agitiertheit, verstärktes Angstgefühl, Unruhe
Gelegentlich
Selten:
Suizidgedanken, Verwirrtheitszustände (die jedoch nach Absetzen der
Therapie rasch verschwanden)
Suizidales Verhalten, Wahnvorstellungen*
- 9 -
Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr häufig:
Häufig:
Schwindel, Kopfschmerzen, Erregung, Unruhe, Nervosität
Parästhesien
Gelegentlich:
Einschlafschwierigkeiten, Gespanntheit, Dysgeusie
Selten:
Schwäche- oder Ohnmachtsgefühl
Augenerkrankungen:
Gelegentlich:
Sehstörungen
Gefäßerkrankungen:
Häufig:
Gelegentlich:
Hypotonie
Flush
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:
Sehr häufig:
Häufig:
Übelkeit, Mundtrockenheit
gastrointestinale Beschwerden, Erbrechen, Diarrhö, Verstopfung
Gelegentlich:
Appetitverlust
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig:
Gelegentlich:
Hautausschlag
Ödeme, Pruritus, Urticaria
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig:
Gelegentlich:
Krankheitsgefühl, Reizbarkeit
Asthenie
Untersuchungen:
Selten:
Serotonin-Syndrom*
(bei
gleichzeitiger
Therapie
Arzneimittel,
welche
Serotoninspiegel
erhöhen,
SSRI
andere
Antidepressiva)
Erhöhung der Leberenzymwerte (ohne klinische Folgeerscheinung)
*Nebenwirkungen, die nicht in klinischen Studien, sondern nach Zulassung berichtet wurden, werden mit einem
Stern gekennzeichnet.
Fallberichte
Selbstmordgedanken
suizidales
Verhalten
wurden
während
Behandlung mit oder kurz nach Beendigung der Behandlung von Moclobemid berichtet (siehe
Abschnitt 4.4).
Bei einer Langzeittherapie (über 6 Wochen) können zusätzlich noch häufig Erscheinungen
wie Durchfall und abdominale Schmerzen auftreten sowie muss gelegentlich mit Hypotonie
und Ödemen gerechnet werden. Agitiertheit, verstärktes Angstgefühl und Erbrechen treten
nur mehr gelegentlich auf.
Klinisch
kontrollierte
Studien
zeigten,
dass
Müdigkeit,
Schläfrigkeit,
Tachykardie/Palpitationen, orthostatische Hypotension, Tremor und Schwitzen nicht häufiger
vorkommen als unter Placebogabe.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-
- 10 -
Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden
Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9
Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Eine Überdosierung von Moclobemid allein führt in der Regel zu leichten, reversiblen
zentralnervösen Störungen und zu einer Reizung des Gastrointestinaltrakts.
Eine Mischintoxikation von Moclobemid mit weiteren Arzneimitteln (z.B. mit ZNS-aktiven
Substanzen)
kann,
entsprechend
deren
Toxizität,
lebensbedrohlich
sein.
Daher
sollten
Patienten stationär aufgenommen und eng überwacht werden.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Die Behandlung sollte in erster Linie auf die Erhaltung der Vitalfunktion abzielen.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Psychoanaleptika, Antidepressiva, ATC-Code: N06AG02
Moclobemid ist ein Antidepressivum, das das monoaminerge Neurotransmittersystem im
Gehirn beeinflusst. Die Wirkung von Moclobemid kommt durch eine reversible Hemmung
der Monoaminoxidase (MAO) - und zwar vorzugsweise der Monoaminoxidase A - zustande.
Dadurch wird der Stoffwechsel von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin reduziert, was
erhöhte extrazelluläre Konzentrationen dieser neuronalen Überträgerstoffe zur Folge hat. Der
therapeutische Effekt von Moclobemid auf die Stimmung und die psychomotorische Aktivität
bewirkt eine Linderung von Symptomen wie Dysphorie, Erschöpfung, Antriebsmangel und
Konzentrationsschwierigkeiten.
Diese
Wirkungen
Arzneimittels
stellen
sich
meisten Fällen innerhalb der ersten Behandlungswoche ein. Moclobemid bessert auch die
Symptome der Sozialphobie.
Obwohl
Moclobemid
keine
sedierenden
Wirkungen
hat,
verbessert
meisten
depressiven Patienten die Schlafqualität innerhalb weniger Tage.
Moclobemid beeinträchtigt grundsätzlich nicht das Reaktionsvermögen.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
- 11 -
Resorption
Nach oraler Verabreichung wird Moclobemid vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt über
den Portalkreislauf resorbiert. Die Spitzenkonzentrationen im Plasma werden für gewöhnlich
innerhalb einer Stunde erreicht. Ein hepatischer first-pass Metabolismus vermindert die
systemisch verfügbare Fraktion in dosisabhängiger Weise. Allerdings führt die Sättigung
dieses Metabolismus nach wiederholten Dosen im Lauf der ersten Woche zu einer Erhöhung
der Bioverfügbarkeit. Die Plasmakonzentrationen bei wiederholten Gaben von Moclobemid
steigen innerhalb der ersten Woche an und bleiben dann stabil. Bei einer Erhöhung der
Tagesdosis steigt die Konzentration im Fließgleichgewicht überproportional an.
Verteilung
Moclobemid ist lipophil. Das Verteilungsvolumen (Vss) beträgt 1,0 l/kg. Die Bindung an
Plasmaproteine, vor allem Albumin, ist gering (50 %).
Metabolismus
Bevor die Substanz zur Ausscheidung kommt, wird sie praktisch vollständig metabolisiert.
Verstoffwechselung
verläuft
hauptsächlich
über
oxidative
Prozesse
Morpholinstruktur
Moleküls.
Aktive
Metaboliten
sind
beim
Menschen
sehr
niedrigen Konzentrationen im Körperkreislauf vorhanden. Die Hauptmetaboliten im Plasma
sind ein Lactam-Derivat und ein Stickstoffoxid-Derivat. Moclobemid wird teilweise durch die
polymorphen
Isoenzyme
CYP2C19
CYP2D6
metabolisiert.
Daher
kann
Verstoffwechselung der Substanz bei genetisch oder substanzinduziert (Enzyminhibitoren)
vermindertem Metabolismus betroffen sein. Studien befassten sich mit dem Ausmaß dieser
Effekte und ließen den Schluss zu, dass wegen der Verfügbarkeit multipler alternativer
Stoffwechselwege gewöhnlich keine klinische Relevanz erreicht wird und Dosisänderungen
in diesem Zusammenhang nicht erforderlich sind (siehe Abschnitt 4.2).
Elimination
Moclobemid wird rasch metabolisiert und ausgeschieden. Die totale Clearance beträgt etwa
20 - 50 l/h. Die mittlere Eliminationshalbwertszeit bei wiederholter Gabe (300 mg 2 x täglich)
beträgt etwa 3 Stunden und liegt bei der Mehrzahl der Patienten bei 2 - 4 Stunden. Weniger
als 1 % einer Dosis wird renal in unveränderter Form ausgeschieden. Die Metaboliten werden
renal eliminiert. Geringe Mengen werden über die Muttermilch ausgeschieden.
Pharmakokinetik bei besonderen Personengruppen
Ältere Patienten
Die Resorption und die Verteilungsparameter sind bei älteren Patienten unverändert.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Nierenerkrankungen verändern die Eliminationscharakteristika von Moclobemid nicht.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei fortgeschrittener Leberinsuffizienz ist der Metabolismus von Moclobemid verlangsamt
(siehe Abschnitt 4.2).
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Studien zur akuten und chronischen Toxizität von Moclobemid an Ratten und Hunden
ergaben keine Hinweise auf mögliche Leber- und Kardiotoxizität.
In Tierstudien zur peri- und postnatalen Toxizität zeigte Moclobemid in Dosen, welche dem
- 12 -
Vielfachen der maximal empfohlenen Dosierung beim Menschen entsprachen, keine
embryotoxische oder teratogene Wirkung.
Weitere Untersuchungen ergaben kein mutagenes oder kanzerogenes Potenzial.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Ethylcellulose,
Laktose,
Maisstärke,
Magnesiumstearat,
Methylhydroxypropylcellulose,
Natriumcarboxymethylstärke, Polyethylenglykol, Polyvidon, Talk, Titandioxid (E 171).
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Durchdrückpackung bestehend aus Aluminium- und PVC-Folie
30 und 60 Filmtabletten
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Meda Pharma GmbH, Wien
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
1-21026
9.
DATUM
DER
ERTEILUNG
DER
ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
DER
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 29. Juni 1995
Datum der Verlängerung der Zulassung: 30. Juni 2005
10.
STAND DER INFORMATION
Juni 2016
- 13 -
VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten.