Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Patienteninformation
Arteoptic® LA 2%, Arteoptic® LA 1%/2% UD
Bausch & Lomb Swiss AG
Was ist Arteoptic LA und wann wird es angewendet?
Arteoptic LA enthält einen sogenannten Betablocker, der den Augeninnendruck senkt. Arteoptic LA
wird bei erhöhtem Augeninnendruck angewendet, um Ihre Augen vor einer nicht rückgängig zu
machenden Verschlechterung des Sehvermögens durch den grünen Star zu schützen. Arteoptic LA
Augentropfen haben eine verlängerte Wirkung, die 24 Stunden anhält. Sie müssen deshalb nur
einmal täglich verabreicht werden. Die Unidosen von Arteoptic LA 1%/2% enthalten kein
Konservierungsmittel und sind deshalb besonders geeignet für Patienten, die auf
Benzalkoniumchlorid allergisch sind. Arteoptic LA Augentropfen dürfen nur auf Verschreibung des
Arztes oder der Ärztin angewendet werden.
Was sollte dazu beachtet werden?
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen zur Behandlung Ihrer gegenwärtigen Augenbeschwerden von
Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verordnet.
Verwenden Sie es nicht für die Behandlung anderer Krankheiten oder von Drittpersonen.
Hinweis für Kontaktlinsenträger: Während der Dauer der Behandlung sollten keine Kontaktlinsen
getragen werden.
Wann darf Arteoptic LA nicht angewendet werden?
Wenden Sie Arteoptic LA nicht an:
·wenn Sie allergisch gegen Carteolol (Betablocker) oder einen der sonstigen Bestandteile von
Arteoptic LA sind.
·wenn Sie an Atemproblemen wie z.B. Asthma oder schwerer chronischer obstruktiver Bronchitis
(schwere Lungenerkrankung, die zu Pfeifen beim Atmen, Atemschwierigkeiten und/oder lang
anhaltendem Husten führen kann) oder sonstigen Probleme mit der Atmung leiden oder in der
Vergangenheit gelitten haben,
·wenn Sie einen verlangsamten Herzschlag, Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen
(unregelmässige Herzschläge) haben,
·wenn Sie einen Herzschlag von unter 45–50 Schlägen pro Minute haben,
·wenn Sie an einem nicht behandelten Phäochromozytom (übermässige Hormonproduktion
verbunden mit ausgeprägtem Bluthochdruck) leiden.
·wenn Sie an einer Sonderform der Angina pectoris (Prinzmetal Angina) leiden
·wenn Sie an einem Raynaud-Syndrom und peripheren Durchblutungsstörungen leiden.
Für Kinder liegen keine in klinischen Studien gewonnenen Behandlungserfahrungen mit Arteoptic
LA vor.
Wann ist bei der Anwendung von Arteoptic LA Vorsicht geboten?
Informieren Sie bitte vor der Anwendung von Arteoptic LA Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre
Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden oder in der
Vergangenheit gelitten haben:
·Koronare Herzkrankheit (mit Symptomen wie Schmerzen oder Engegefühl der Brust, Kurzatmigkeit
oder Ersticken), Herzschwäche, niedriger Blutdruck,
·Störungen der Herzfrequenz, wie z.B. langsamem Herzschlag,
·Atembeschwerde, Asthma oder chronisch obstruktive Lungenerkrankungen,
·Diabetes, da Carteolol die klinischen Zeichen und Symptome von niedrigem Blutzucker
verschleiern kann,
·Überaktivität der Schilddrüse, da Carteolol die klinischen Zeichen und Symptome verschleiern
kann,
·behandelter Nebennierenmarktumor,
·Psoriasis,
·Hornhauterkrankungen,
·frühere allergische Reaktionen,
·Nieren- oder Lebererkrankungen.
Falls Ihnen ein operativer Eingriff bevorsteht, informieren Sie bitte vorher Ihren Narkosearzt oder
Ihre Narkoseärztin, dass Sie Arteoptic LA anwenden.
Zu Beginn und während der Behandlung mit Arteoptic LA müssen regelmässig augenärztliche
Untersuchungen durchgeführt werden (ca. alle 4 Wochen). Dies ist auch notwendig, damit das
gelegentliche Nachlassen der Wirkung von Arteoptic LA rechtzeitig erkannt wird.
Das in Arteoptic LA 2% erhaltene Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid kann Augenreizungen
veruursachen sowie harte Kontaktlinsen beschädigen oder weiche Kontaktlinsen verfärben.
Hinweis für Sportler: Arteoptic LA kann ein positives Ergebnis beim Dopingtest verursachen.
Bei Anwendung von Arteoptic LA mit anderen Arzneimitteln:
Arteoptic LA kann mit anderen Arzneimitteln, auch anderen Augentropfen, die Sie zur
Glaukombehandlung anwenden, zur Wechselwirkungen führen.
Wenn Sie andere Augenpräparate anwenden, müssen Sie:
·das andere Augenpräparat applizieren,
·15 Minuten warten,
·Arteoptic LA zuletzt anwenden.
Bei der Behandlung einer bestimmten Art von Glaukom (Winkelblock-Glaukom) müssen
gleichzeitig pupillenverengende Augentropfen angewendet werden.
Eine augenärztliche Überwachung ist erforderlich, wenn Sie eine Begleittherapie mit
epinephrinhaltigen Augentropfen erhalten (Risiko einer Pupillenerweiterung).
Wenn gleichzeitig Betablocker zum Einnehmen angewendet werden, ist häufig eine Anpassung der
Dosierung von Arteoptic LA erforderlich. Obwohl bei einer Anwendung von Betablockern am Auge
nur geringe Mengen den Blutkreislauf übertreten, besteht das Risiko von Wechselwirkungen mit
anderen Arzneimitteln.
Betablocker dürfen im Allgemeinen nicht gleichzeitig mit Amiodaron (Arzneimittel gegen
Herzrhythmusstörungen), bestimmten Kalziumantagonisten, die zur Behandlung von Bluthochdruck
eingesetzt werden (Bepridil, Verapamil, Diltiazem) oder Betablockern, die zur Behandlung von
Herzinsuffizienz eingesetzt werden, angewendet werden.
Eine Erhöhung des Lidocainblutspiegels kann das Risiko von kardialen und neurologischen
Nebenwirkungen erhöhen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen
Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder
am Auge anwenden.
Darf Arteoptic LA während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?
Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit nur mit ausdrücklicher Genehmigung Ihres
Arztes bzw. Ihrer Ärztin.
Wie verwenden Sie Arteoptic LA?
Erwachsene:
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin legt die für Sie optimale Dosierung fest. Bitte befolgen Sie genau diese
Anweisungen.
·Die übliche Dosierung besteht aus 1 Tropfen Arteoptic LA 1% oder 2% pro Tag, am Morgen ins
Auge gegeben. Waschen Sie sich vor dem Eintropfen gründlich die Hände.
·Vermeiden Sie es, mit der Tropferspitze Ihr Auge oder Ihre Wimpern zu berühren.
·Blicken Sie nach oben und ziehen sie das Unterlid sanft nach unten vom Auge ab. Tropfen Sie 1
Tropfen in Ihr Auge ein und schliessen Sie das Auge danach für einige Sekunden.
·Nachdem Sie Arteoptic LA angewendet haben, drücken Sie 2 Minuten lang mit einem Finger auf
den Augenwinkel neben der Nase. Diese Massnahme vermindert die Aufnahme von Arteoptic LA in
den übrigen Körper.
·Tupfen Sie überschüssige Augentropfen ab, solange Ihr Auge noch geschlossen ist.
·Verschliessen Sie die Tropfflasche nach jedem Gebrauch wieder mit dem Schraubdeckel.
·Wenn Sie die Unidosen von Arteoptic LA benutzen (Arteoptic LA UD) nehmen Sie bei jeder
Anwendung eine neue Unidose und werfen Sie diese nach Gebrauch sofort weg.
Arteoptic LA kann auch in Verbindung mit anderen Arzneimitteln benützt werden. Bei ins Auge
verabreichten Arzneimitteln soll ein Zeitabstand von mindestens 15 Minuten zwischen den
verschiedenen Tropfen eingehalten werden. Falls Sie eine Dosis Arteoptic LA vergessen haben,
fahren Sie am folgenden Tag mit der Behandlung fort. Auf keinen Fall dürfen Sie bei der nächsten
Anwendung die doppelte Dosis nehmen, um die vergessene Dosis zu kompensieren.
Wenn andere Augentropfen gegen Glaukom durch Arteoptic LA ersetzt werden sollen, müssen diese
Augentropfen am Ende eines abgeschlossenen Behandlungstages abgesetzt werden und die
Behandlung mit Arteoptic LA wird am darauf folgenden Tag begonnen.
Wenn Sie zu viele Augentropfen eingetropft haben, spülen sie das Auge mit sauberem Wasser aus.
Wenn Sie aus Versehen den Inhalt der Tropfflasche oder Unidose geschluckt haben, kann es
vorkommen, dass Sie ein Gefühl der Leere im Kopf haben, Atembeschwerden bekommen oder
merken, dass sich der Pulsschlag verlangsamt. Wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Arzt oder
Apotheke bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin.
Die Anwendung und Sicherheit von Arteoptic LA und Arteoptic LA UD, Augentropfen bei Kindern
und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel
wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer
Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Arteoptic LA haben?
Ausser bei stark ausgeprägten Reaktionen können Sie die Behandlung fortsetzen. Wenn Sie besorgt
sind, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Setzen
Sie die Anwendung von Arteoptic LA nicht ab, ohne vorher mit Ihrem Arzt oder Apothekerin bzw.
Ihrer Ärztin oder Apothekerin zu sprechen.
Wie andere Arzneimittel, die am Auge angewendet werden, kann auch Arteoptic LA in den
Blutkreislauf übergehen, und es können Nebenwirkungen auftreten wie sie nach Einnahme von
Betablockern beobachtet werden.
Die Häufigkeit der Nebenwirkungen nach Anwendung am Auge ist geringer als jene nach oraler
Einnahme oder Injektion. Die nachfolgend aufgezählten Nebenwirkungen wurden mit am Auge
angewendeten Betablockern beobachtet.
Häufige Nebenwirkungen (bei bis zu 1 von 10 Anwendern):
·Zeichen und Symptome von Augenreizungen (beispielsweise Brennen, Stechen, Jucken, Tränen und
Rötung der Augen, Rötung der Bindehaut, Bindehautentzündung, Reiz- oder Fremdkörpergefühl
(Hornhautentzün-dung).
·Geschmacksstörungen
Gelegentliche Nebenwirkungen (bei bis zu 1 von 100 Anwendern):
·Schwindel
·Muskelschwäche oder Muskelschmerzen (Myalgie), die nicht durch körperliche Anstrengung
verursacht sind, Muskelkrämpfe
Seltene Nebenwirkungen (bei bis zu 1 von 1000 Anwendern):
·Positive Resultate für antinukleäre Antikörper
Für folgende Nebenwirkungen ist die Häufigkeit nicht bekannt (kann aufgrund der verfügbaren
Daten nicht bestimmt werden):
·Allergische Reaktionen einschliesslich plötzliches Anschwellen des Gesichts, der Lippen, des
Mundes, der Zunge oder Rachens, was zu Schluck- und Atembeschwerden, Nesselausschlag,
Ausschlag lokal oder am ganzen Körper, Juckreiz, schwere lebensbedrohliche allergische Reaktionen
führen kann
·Niedriger Blutzuckerspiegel
·Schlafstörung, Depression, Alpträume, Erinnerungsverlust
·Ohnmacht, Schlaganfall, verminderte Blutversorgung des Gehirns, verstärkte klinische Zeichen und
Symptome einer Muskelkrankheit (Myasthenia gravis), Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Händen
und Füssen, Stechen und Zwicken, Kopfscherzen
·Geschwollene Augenlider (Blepharitis), verschwommenes Sehen und tiefer Augendruck und
Sehstörungen (Ablösen der Aderhaut nach Glaukomoperationen), herabgesetzte
Hornhautempfindlichkeit, Trockenes Auge, Schädigung der vorderen Schicht des Augapfels
(Hornhauterosion), Erschlaffung des Ober- oder Unterlids, Doppeltsehen, Änderung des
Brechungswertes (gelegentlich aufgrund des Absetzens eines pupillenverengenden Arzneimittels)
·Verlangsamter Herzschlag, Brustkorbschmerzen, Palpitationen (eine Form von
Herzrhythmusstörungen), Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme), Veränderung des
Herzrhythmus oder der Herzfrequenz, Herzkrankheit mit Kurzatmigkeit und Schwellungen der Füsse
und Beine (dekompensierte Herzinsuffizienz), verminderte Herzfunktion, Herzinfarkt, Beinkrämpfe
oder –schmerzen beim Gehen
·Niedriger Blutdruck, Raynaud Phänomen, kalte Hände und Füsse
·Verengung der Atemwege in den Lungen (pfeifender Atem oder Schwierigkeiten beim Atmen,
besonders bei Patienten mit entsprechender Vorerkrankung), Kurzatmigkeit, Husten
·Übelkeit, Verdauungsstörungen, Durchfall, trockener Mund, Magenschmerzen, Erbrechen
·Haarausfall, weiss bis silberfarben aussehender Hautausschlag (psoriasisähnlicher Ausschlag) oder
Verschlechterung eines psoriasis Ausschlags
·Systemischer Lupus erythematodes
·Sexuelle Funktionsstörungen, verringertes sexuelles Verlangen
·Ungewöhnliche Muskelschwäche oder –schmerzen oder –müdigkeit.
Falls unter Arteoptic LA die genannten Nebenwirkungen oder weitere Nebenwirkungen (z.B. andere
neue Augensymptome) auftreten, bei denen Sie einen Zusammenhang mit der Anwendung von
Arteoptic LA vermuten, so konsultieren Sie sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder
Apotheker, bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Arteoptic LA 2% (Tropfflasche zu 3 ml): Um die Sterilität der Augentropfen zu erhalten,
Tropferspitze weder mit den Händen noch mit dem Auge berühren. Flasche nach Gebrauch sofort
fest verschliessen. Die Flasche von Arteoptic LA enthält einen Leerraum. Die Füllmenge entspricht
jedoch der aufgedruckten Menge.
Arteoptic LA 1%/2% (Unidosen zu 0,2 ml): Den Eindosenbehälter nach der Verwendung sofort
wegwerfen.
Haltbarkeit: Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «Exp.» bezeichneten Datum
verwendet werden. Nach Anbruch der Flasche (Arteoptic LA 2%) oder des Alu-Sachet (Arteoptic
LA 1%/2% UD) nicht länger als 30 Tage verwenden.
Aufbewahrung/Lagerung: In der verschlossenen Originalpackung bei Raumtemperatur (15–25 °C)
lagern und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Arteoptic LA enthalten?
Tropfflasche zu 3 ml
Arteoptic LA 2%
Wirkstoff: Carteolol-Hydrochlorid 20 mg/ml.
Hilfsstoffe: Konservierungsmittel: Benzalkoniumchlorid, und weitere Hilfsstoffe für Augentropfen.
Unidosen zu 0,2 ml
Arteoptic LA 1% UD
Wirkstoff: Carteolol-Hydrochlorid 10 mg/ml.
Arteoptic LA 2% UD
Wirkstoff: Carteolol-Hydrochlorid 20 mg/ml.
Hilfsstoffe für Augentropfen.
Zulassungsnummer
55733, 56215 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Arteoptic LA? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Arteoptic LA 2% erhalten Sie in Flaschen zu 3 ml und in Packungen mit 3 Flaschen zu 3 ml.
Arteoptic LA 1% UD und 2% UD erhalten Sie in Packungen mit 30 Unidosen zu 0,2 ml.
Zulassungsinhaberin
Bausch & Lomb Swiss AG, 6301 Zug.
Diese Packungsbeilage wurde im Juli 2014 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic)
geprüft.
Fachinformation
Arteoptic® LA 2%/ - LA 1%/2% UD
Bausch & Lomb Swiss AG
Zusammensetzung
Arteoptic LA 2%
Wirkstoff: Carteololi hydrochloridum.
Hilfsstoffe: Conserv.: Benzalkonii chloridum; Acidum alginicum, Natrii dihydrogenophosphas
dihydricus, Dinatrii phosphas dodecahydricus, Natrii hydroxidum, Natrii chloridum, Aqua.
Arteoptic LA 1%/2% UD
Wirkstoff: Carteololi hydrochloridum.
Hilfsstoffe: Acidum alginicum, Natrii dihydrogenophosphas dihydricus, Dinatrii phosphas
dodecahydricus, Natrii hydroxidum, Natrii chloridum, Aqua.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Arteoptic LA 2%
Augentropfen mit verlängerter Wirkung, Multidosen Tropfflasche.
Arteoptic LA 2%: Carteololi hydrochloridum 20 mg/ml.
Arteoptic LA 1%/2% UD
Augentropfen mit verlängerter Wirkung, Unidosen.
Arteoptic LA 1% UD: Carteololi hydrochloridum 10 mg/ml.
Arteoptic LA 2% UD: Carteololi hydrochloridum 20 mg/ml.
Klare, leicht braungelbe Lösung. Der pH-Wert liegt zwischen 6 und 7.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Erhöhter Augeninnendruck. Chronisches Weitwinkelglaukom.
Dosierung/Anwendung
Erwachsene:
Empfohlene Dosierung: 1 Tropfen Arteoptic LA 1% 1× täglich am Morgen in den Bindehautsack des
betroffenen Auges instillieren.
Bei ungenügendem Ansprechen auf diese Dosierung kann die Behandlung mit Arteoptic LA 2%
weitergeführt werden. Wird eine Dosis Arteoptic LA vergessen, soll wie gewohnt am folgenden Tag
mit der Behandlung fortgefahren werden. Es darf auf keinen Fall die doppelte Dosis angewendet
werden, um die vergessene Dosis zu kompensieren. Die vergessene Dosis soll auch nicht am Abend
desselben Tages nachgeholt werden. Die Unidosen von Arteoptic LA 1%/2% enthalten kein
Konservierungsmittel und sind deshalb besonders geeignet für Patienten, die auf
Benzalkoniumchlorid allergisch sind. Falls notwendig, kann diese Behandlung mit weiteren
Medikationen gegen das Glaukom ergänzt werden (lokal oder systemisch). Wenn zwei verschiedene
Augenpräparate ins gleiche Auge gegeben werden sollen, soll zwischen den Instillationen ein
Zeitintervall von mindestens 15 Minuten liegen.
Da es einige Zeit braucht, bis sich die Wirkung stabilisiert hat, wird empfohlen, den intraokularen
Druck 3-4 Wochen nach Behandlungsbeginn zu prüfen. Der intraokulare Druck sollte auch nachher
regelmässig kontrolliert werden, weil sich das Ansprechen auf Carteolol ändern kann.
Therapieumstellung
Wenn Arteoptic LA-Augentropfen eine andere Art von antiglaukomatös wirkenden Augentropfen
ersetzen sollen, müssen die Augentropfen am Ende eines abgeschlossenen Behandlungstages
abgesetzt werden und die Verabreichung der Arteoptic LA-Augentropfen am darauffolgenden Tag
mit einer Dosis von 1× täglich einem Tropfen in das betroffene Auge begonnen werden.
Wenn die Arteoptic LA-Augentropfen mehrere gleichzeitig verabreichte Antiglaukomatosa ersetzen
sollen, sollten die Präparate jeweils nur einzeln, eines nach dem anderen, abgesetzt werden.
Wenn die Arteoptic LA-Augentropfen miotisch wirkende Augentropfen ersetzen sollen, ist es
eventuell erforderlich, das Refraktionsvermögen des Auges zu untersuchen, sobald die Wirkung des
Miotikums aufgehört hat.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugentliche unter 18 Jahre: Für Kinder und Jugendliche liegen keine in klinischen
Studien gewonnenen Behandlungserfahrungen mit Arteoptic LA vor. Daher wird die Anwendung in
dieser Patientengruppe nicht empfohlen.
Anwendung:
Durch Kompression des nasolakrimalen Kanals oder durch Schliessen der Augenlider für 2 Minuten
wird die systemische Resorption verringert. Dies kann zu einer Reduzierung der systemischen
Nebenwirkungen und zu einer höheren lokalen Wirksamkeit führen.
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der Hilfsstoffe des Arzneimittels, Asthma
bronchiale, anamnestische Asthma-Episoden, Bronchospasmen, schwere chronisch-obstruktive
Atemwegserkrankungen, dekompensierte Herzinsuffizienz, kardiogener Schock, atrioventrikulärer
Block 2. oder 3. Grades (ohne Schrittmacher), Prinzmetal-Angina, Sinusbradykardie, Raynaud-
Krankheit und periphere Durchblutungsstörungen, nicht behandeltes Phäochromozytom, arterielle
Hypotension.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
OKULÄR
Sonstige Betablocker
Die Wirkung auf den intraokulären Druck oder die bekannten Wirkungen der systemischen
Betablockade werden durch Carteolol bei Patienten verstärkt, die bereits einen systemischen
Betablocker erhalten. Die Reaktion dieser Patienten sollte engmaschig überwacht werden. Die
Anwendung zweier topischer Betablocker wird nicht empfohlen.
Winkelblockglaukom
Wenn Arteoptic LA-Augentropfen zur Senkung des intraokularen Drucks bei Patienten mit akutem
Winkelblockglaukom verabreicht werden, muss zusätzlich ein Miotikum gegeben werden. Bei diesen
Patienten ist das unmittelbare Behandlungsziel den Kammerwinkel wieder zu öffnen. Dies erfordert
die Anwendung eines Miotikum, um eine Pupillenverengung zu bewirken, da Carteolol nur eine
geringe bzw. keine Wirkung auf die Pupille hat.
Ablösung der Chorioidea
Unter der Therapie mit kammerwasserproduktionshemmenden Wirkstoffen (z.B. Timolol,
Acetazolamid) wurde nach Filtrationseingriffen über Ablösungen der Chorioidea berichtet.
Benzalkoniumchlorid
Es ist bekannt, dass Benzalkoniumchlorid eine Keratitis punctata und/oder toxische ulzerierende
Keratitis auslösen kann. Daher ist bei langfristiger Anwendung von Arteoptic LA eine Überwachung
von Patienten mit Keratokonjunktivits sicca-Syndrom oder vorgeschädigter Hornhaut angezeigt.
Kontaktlinsenträger
Das in Arteoptic LA 2% enthaltene Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid kann harte
Kontaktlinsen beschädigen oder in weichen Kontaktlinsen akkumulieren. Es sollen deshalb während
der Behandlung mit Arteoptic LA 2% keine Kontaktlinsen getragen werden. Die Unidosen von
Arteoptic LA 1%/2% enthalten kein Konservierungsmittel; es besteht trotzdem ein Risiko der
Unverträglichkeit auf Kontaktlinsen durch Verminderung der Tränensekretion, wie sie nach
Betablockern allgemein vorkommen kann.
Langzeitwirksamkeit
Nach lang andauernder Behandlung kann sich evtl. eine reduzierte Sensitivität gegenüber Carteolol
entwickeln. Um die Wirksamkeit der Langzeitbehandlung sicherzustellen, sollte daher jährlich
überprüft werden, ob sich eine Tachyphylaxie entwickelt hat.
Hornhauterkrankungen
Ophthalmologische Betablocker können Augentrockenheit verursachen. Patienten mit
Hornhauterkrankungen sollten mit Vorsicht behandelt werden.
Allgemein:
Wie bei anderen topisch applizierten Ophthalmologika wird auch der Wirkstoff von Arteoptic LA
systemisch resorbiert. Aufgrund der beta-adrenergen Wirkung von Carteolol können dieselben
kardiovaskulären, pulmonalen und sonstigen Nebenwirkungen auftreten, wie bei systemisch
verabreichten Betablockern. Die Inzidenz von systemischen Nebenwirkungen nach topischer
Verabreichung am Auge ist jedoch geringer als bei systemischer Gabe. Um die systemische
Resorption zu senken siehe «Dosierung/Anwendung».
Arteoptic LA darf im Allgemeinen nicht gleichzeitig mit Amiodaron, bestimmten
Kalziumantagonisten (Bepridil, Verapamil, Diltiazem) und Betablockern, die zur Behandlung einer
Herzinsuffizienz eingesetzt werden, verabreicht werden (siehe «Interaktionen»).
Sportler
Sportler sollten darauf hingewiesen werden, dass Arteoptic LA-Augentropfen einen Wirkstoff
enthalten, der bei Dopingkontrollen zu einem positiven Analysenergebnis führen kann.
Abbruch der Therapie:
Eine Behandlung mit einem systemisch verabreichten Betablocker darf besonders bei Patienten mit
Angina pectoris nie abrupt abgesetzt werden: der plötzliche Abbruch der Behandlung kann zu
schweren Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt oder plötzlichem Tod führen. Die Dosierung sollte
allmählich, d.h. über ein bis zwei Wochen, reduziert werden.
Herzerkrankungen:
Die Therapie mit Betablockern sollte bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen (z.B.
koronare Herzkrankheit, Prinzmetal-Angina und Herzinsuffizienz) sowie arterieller Hypotonie
kritisch beurteilt und eine Therapie mit anderen Wirkstoffen in Betracht gezogen werden.
Aufgrund der negativen Auswirkungen auf die Überleitungszeit sollten Betablocker bei Patienten mit
AV-Block ersten Grades nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
Bradykardie:
Die Dosierung muss reduziert werden, wenn die Ruhefrequenz unter 50-55 Schläge pro Minute fällt
und der Patient Symptome einer Bradykardie aufweist.
Gefässerkrankungen:
Patienten mit schweren peripheren Durchblutungsstörungen oder -erkrankungen (z.B. schwere
Formen von Morbus Raynaud oder Raynaud-Syndrom) sollten mit Vorsicht behandelt werden.
Erkrankungen der Atemwege:
Nach Anwendung einiger ophthalmologischer Betablocker bei Asthmapatienten sind respiratorische
Reaktionen einschliesslich Tod durch Bronchospasmen berichtet worden.
Bei Patienten mit leichter bis moderater chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) sollte
Arteoptic LA mit Vorsicht angewendet werden und nur dann, wenn der mögliche Nutzen das
potenzielle Risiko überwiegt.
Hypoglykämie/Diabetes mellitus:
Bei Patienten mit Hypoglykämien in der Anamnese oder bei Patienten mit instabil eingestelltem
Diabetes sollten Betablocker nur mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie die klinischen Zeichen und
Symptome einer akuten Hypoglykämie maskieren können.
Phäochromozytom:
Wenn Betablocker zur Behandlung einer Hypertonie infolge eines behandelten Phäochromozytoms
eingesetzt werden, muss der arterielle Blutdruck eng-maschig überwacht werden.
Ältere Menschen und Patienten mit Nieren- bzw. Leberinsuffizienz:
Bei diesen Risikopatienten und in Fällen, in denen betablockerhaltige Augentropfen zusammen mit
einem systemisch verabreichten Betablocker angewendet werden, ist häufig eine Anpassung der
Dosierung erforderlich.
Psoriasis:
Es wurde über einer Verschlechterung der Erkrankung unter Behandlung mit Betablockern berichtet.
Daher sind in diesen Fällen Nutzen und Risiko sorgfältig abzuwägen.
Allergische/anaphylaktische Reaktionen:
Während der Behandlung mit Betablockern können bei Patienten mit Atopie oder schweren
anaphylaktischen Reaktionen die allergischen Reaktionen auf wiederholte Exposition mit den
auslösenden Allergenen stärker ausfallen.
Bei Patienten, die zu schweren anaphylaktischen Reaktionen neigen – unabhängig vom Allergen,
aber besonders auf jodierte Kontrastmittel, auf Anästhetika, auf Floctafenin, sowie bei Patienten, die
sich einer Desensibilisierungstherapie unterziehen – kann die Behandlung mit Betablockern die
allergische Reaktion verstärken und die üblicherweise eingesetzten Adrenalin-Dosen zur Behandlung
der Anaphylaktischen Reaktionen können unwirksam sein.
Chirurgische Anästhesie:
Ophthalmologische Betablocker können die systemischen beta-agonistischen Wirkungen
beispielsweise von Adrenalin verhindern. Der Anästhesist sollte informiert werden, wenn der Patient
Carteolol erhält.
Falls die Beendigung der Behandlung notwendig erscheint, wird eine Unterbrechung für 48 Stunden
als ausreichend angesehen, um die übliche Sensitivität gegenüber Katecholaminen wieder
herzustellen.
Thyreotoxikose
Betablocker können die Anzeichen einer Hyperthyreose maskieren.
Sie können insbesondere kardiovaskuläre Symptome einer Thyreotoxikose verschleiern.
Interaktionen
Spezifische Interaktionsstudien mit Carteolol wurden nicht durchgeführt.
1.) Augentropfenlösung
Gelegentlich wurde über eine Mydriasis aufgrund der gleichzeitigen Anwendung ophthalmischer
Betablocker und Adrenalin (Epinephrin) berichtet. Eine augenärztliche Überwachung ist erforderlich,
wenn der Patient eine Begleittherapie in Form einer epinephrinhaltigen Augentropfenlösung erhält
(Risiko einer Mydriasis).
2.) Andere Arzneimittel
Obwohl die Mengen des Betablockers gering sind, die nach einer Anwendung am Auge in den
Blutkreislauf übertreten, besteht das Risiko von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. Es ist
daher angebracht, die Wechselwirkungen, die mit systemisch verabreichten Betablockern beobachtet
wurden, zu berücksichtigen.
Additive Wirkungen sind möglich, wobei Hypotonie und/oder ausgeprägte Bradykardie auftreten
können, wenn ophthalmologische Betablocker zusammen mit oralen Calciumantagonisten, beta-
adrenerg blockierenden Substanzen, Antiarrhythmika (einschliesslich Amiodaron),
Digitalisglykosiden, Parasympathomimetika oder Guanethidin verabreicht werden.
Die gleichzeitige Gabe wird nicht empfohlen:
- mit Antiarrhythmika der Klasse I wie Disopyramid, Tocainid, Flecainid oder Amiodaron:
Mögliche Störung der Autorhythmie und Erregungsleitung (Unterdrückung kompensatorischer
Mechanismen des Sympathikus)
- mit Kalziumantagonisten (z.B. Bepridil, Diltiazem und Verapamil):
Mögliche Autorhythmiestörungen (übermässige Bradykardie, Sinusstillstand), sinuatriale und
atrioventrikuläre Erregungsleitungsstörungen sowie Herzinsuf-fizienz (Synergie der Effekte). Eine
gleichzeitige Gabe dieser Substanzen muss unter einer engmaschigen klinischen und
elektrokardiographischen Überwachung erfolgen, insbesondere bei älteren Patienten und zu
Behandlungsbeginn.
- mit Betablockern bei der Behandlung von Herzinsuffizienz:
Erhöhtes Risiko von unerwünschten Wirkungen von Betablockern, besonders bei übermässigem
Risiko einer Bradykardie.
- mit Fingolimod:
Potenzierung einer Bradykardie, welche zum Tod führen könnte.
Gleichzeitige Gabe, die Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung erforderlich macht:
- Volatile halogenierte Anästhetika:
Betablocker reduzieren kompensatorische kardiovaskuläre Reaktionen Der Anästhesist sollte über
die Behandlung mit dem Betablocker unterrichtet werden.
- Cholinesterase-Inhibitoren: z.B. Donezepil, Galantamin, Rivastigmin, Neostigmin, Pyridostigmin,
Tacrin, Ambenonium:
Mögliches Risiko einer übermässigen Bradykardie (Addition von bradykardiogenen Effekten).
- Chinidin
Über eine Potenzierung der systemischen Betablocker-Effekte der Augentropfenlösung und einer
Erhöhung der Plasmakonzentrationen des Betablockers wurde berichtet, wenn eine
betablockerhaltige Augentropfenlösung und Chinidin gleichzeitig verabreicht wurden.
Wahrscheinlich geschieht dies aufgrund einer Hemmung des Metabolismus des Betablockers durch
Chinidin (für Timolol beschrieben).
- Lidocain:
Bei i.v. Applikation kann ein erhöhter Lidocain-Blutspiegel (aufgrund einer verminderten
hepatischen Clearance) zu erhöhtem Risiko von kardialen und neurologischen Nebenwirkungen
führen.
- Baclofen:
Mögliche verstärkte blutdrucksenkende Wirkung.
- Clonidin und andere zentral wirkende Antihypertonika (z.B. Alphamethyldopa, Moxonidin):
Möglicher signifikanter Anstieg des arteriellen Blutdrucks im Falle eines abrupten Absetzens der
Behandlung mit einem zentral wirkenden Antihypertonikum. Ein abruptes Absetzen eines zentral
wirkenden Antihypertonikums sollte vermieden werden. Klinische Überwachung ist erforderlich.
- Insulin, Sulfonamide, Glinide:
Alle Betablocker können bestimmte Symptome einer Hypoglykämie verschleiern, insbesondere
Herzklopfen und Tachykardie.
Die meisten nicht-kardioselektiven Betablocker erhöhen die Häufigkeit und den Schweregrad einer
Hypoglykämie.
- Arzneimittel, die Torsades de pointes verursachen:
Klasse IA Antiarrhythmika (z.B. Chinidin, Disopyramid) und Klasse III Antiarrhythmika (z.B.
Amiodaron, Ibutilid, Sotalol), bestimmte Neuroleptika: Phenothazine (z.B. Chlorpromazin,
Levomepromazin, Thioridazin), Benzamide (z.B. Amisulprid, Sulpirid, Tiaprid), Butyrophenone
(z.B. Droperidol, Haloperidol), andere Neuroleptika (Pimozide) und weitere Arzneimittel, wie z.B.
Bepridil, Cisaprid, Erythromycin i.v., Halofantrin, Sparfloxacin, Petamidin, Moxifloxacin.
Mögliches erhöhtes Risiko von ventrikulären Rhythmusstörungen, besonders Torsades de pointes.
- Propafenon:
Mögliche Störungen der Kontraktilität, Autorhythmie und Erregungsleitung (Unterdrückung
kompensatorischer Mechanismen des Sympathikus).
Bei gleichzeitiger Gabe nachstehender Arzneimittel sollten die folgenden Anmerkungen
berücksichtigt werden:
(Systemisch verabreichte) Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), einschliesslich selektiver COX-
2-Inhibitoren:
Mögliche verminderte blutdrucksenkende Wirkung (Hemmung gefässerweitender Prostaglandine
durch NSAR sowie Flüssigkeits- und Salzretention durch Pyrazol-NSAR).
Alphablocker für urologische Zwecke: Alfuzosin, Dexazosin, Tamsulosin, Terazosin:
Mögliche Steigerung der blutdrucksenkenden Wirkung, Risiko einer verstärkten orthostatischen
Hypotonie.
Amifostin:
Mögliche Steigerung der blutdrucksenkenden Wirkung.
Dipyridamol:
Mögliche Steigerung der blutdrucksenkenden Wirkung, bei IV Gabe von Dipyridamol.
Kalziumantagonisten: (Dihydropyridine)
Bei Patienten mit latenter Herzinsuffizienz kann die Möglichkeit einer starken Senkung des
Blutsdrucks und akuten kardialen Dekompensation nach gleichzeitiger Anwendung von
Dihydropyridin-Derivaten wie z.B. Nifedipin mit Betablockern nicht ausgeschlossen werden.
Antidepressiva der Imipramin-Familie (Trizyklika), Antipsychotika:
Mögliche blutdrucksenkende Wirkung und ein erhöhtes Risiko einer ortho-statischen Hypotonie
(Additionseffekt).
Mefloquin, Pilocarpin:
Mögliches Risiko einer übermässigen Bradykardie (Addition bradykardiogener Wirkungen).
Schwangerschaft/Stillzeit
Die systemische Resorption von ophthalmologisch applizierten Betablockern ist geringer als nach
oraler Verabreichung, ist jedoch vorhanden.
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Arteoptic LA bei Schwangeren vor.
Carteolol sollte während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden, ausser es ist eindeutig
erforderlich. Zur Verminderung der systemischen Absorption siehe «Dosierung/Anwendung».
Epidemiologische Studien bei Gabe oraler Betablocker zeigten ein Risiko für intrauterine
Wachstumsverzögerungen, jedoch ergaben sich keine Hinweise auf Missbildungen. Darüber hinaus
wurden Anzeichen und Symptome einer Betablockade (z.B. Bradykardie, Hypotonie, Atemnot und
Hypoglykämie) bei Neugeborenen beobachtet, wenn Betablocker bis zur Entbindung verabreicht
wurden. Wenn Carteolol bis zur Entbindung verabreicht wird, sollte das Neugeborene in den ersten
Tagen des Lebens sorgfältig überwacht werden.
Stillzeit
Betablocker werden in die Muttermilch ausgeschieden. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass bei
therapeutischen Carteolol-Dosen in Augentropfen ausreichende Mengen in der Muttermilch
vorhanden sind, um klinische Symptome einer Betablockade des Säuglings hervorzurufen. Zur
Verminderung der systemischen Aufnahme siehe «Dosierung/Anwendung».
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Nach der Anwendung der Augentropfen kann eine vorübergehende Sehbeeinträchtigung eintreten.
Die Patienten müssen informiert werden, dass sie keine Fahrzeuge lenken oder Maschinen benutzen
dürfen, solange sich ihre Sicht nicht normalisiert hat.
Unerwünschte Wirkungen
Wie bei anderen lokal verabreichten Augenpräparate, kann auch bei diesen Augentropfen der
Wirkstoff systemisch resorbiert werden. Bei lokaler Verwendung können die gleichen
unerwünschten Wirkungen auftreten wie bei einer systemischen Gabe von Betablockern.
Die Häufigkeit systemischer Nebenwirkungen nach Anwendung topischer beta-adrenerger
Ophthalmologika ist jedoch in der Regel geringer als jene bei Anwendung systemischer Betablocker
(siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).Die unten aufgeführten Nebenwirkungen
wurden in klinischen Studien oder nach der Markteinführung für Arteoptic LA Augentropfen
beobachtet. Die Häufigkeit der Nebenwirkungen wird folgendermassen definiert:
Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100), selten (≥1/10000
bis <1/1000), sehr selten
(<10000), oder unbekannt (kann anhand der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Immunsystem:
Unbekannt: Systemische allergische Reaktionen einschliesslich Angioödem, Urtikaria, lokalisierter
und generalisierter Hautausschlag, Pruritus, anaphylaktische Reaktion.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen:
Unbekannt: Hypoglykämie.
Psychiatrische Störungen:
Unbekannt: Insomie, Depression, Albträume, Gedächtnisverlust.
Nervensystem:
gelegentlich: Schwindel.
unbekannt: Synkope, zerebrovaskulärer Insult, zelebrale Ischämie, verstärkte Zeichen und Symptome
einer Myasthenia gravis, Parästhesie und Kopfschmerzen.
Augen:
Häufig: Zeichen und Symptome von Reizerscheinungen am Auge (wie Brennen, Stechen, Jucken,
Augentränen, Augenrötung), konjunktivale Hyperämie, Keratitis punctata
superficialis, Konjunktivitis, Keratitis.
Unbekannt: Blepharitis, verschwommenes Sehen, Ablösung der Chorioidea nach Filtrationschirurgie
(siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), verminderte
Hornhautempfindlichkeit, trockenes Auge, corneale Erosion, Ptosis, Diplopie, Änderung der
Refraktion (gelegentlich aufgrund des Absetzens einer Miotika-Therapie).
Herz:
Unbekannt: Bradykardie, Brustschmerzen, Palpitationen, Ödem, Arrhythmie, kongestive
Herzinsuffizienz, atrioventrikulärer Block, Herzstillstand, Herzinsuffizienz.
Gefässe:
Unbekannt: Hypotonie, Raynaud-Phänomen, kalte Füsse und Hände, Claudication intermittens.
Atmungsorgane:
Unbekannt: Bronchospasmen (vorwiegend bei Patienten mit einer bereits bestehenden
bronchospastischen Erkrankung), Dyspnoe, Husten.
Gastrointestinale Störungen:
Häufig: Dysgeusie.
Unbekannt: Nausea, Dyspepsie, Diarrhoe, trockener Mund, Bauchschmerzen, Erbrechen.
Haut:
Unbekannt: Alopezie, psoriasisähnlicher Ausschlag oder Exazerbation einer Psoriasis,
Hautausschlag.
Muskelskelettsystem:
Gelegentlich: Myalgie, Muskelkrämpfe.
Unbekannt: systemischer Lupus erythematodes.
Reproduktionssystem und Brust:
Unbekannt: Sexuelle Dysfunktion, Libido vermindert, Impotenz.
Allgemeine Störungen Reaktionen an der Applikationsstelle:
Unbekannt: Asthenie/Ermüdung.
Untersuchungen:
Selten: Auftreten Nachweis antinukleärer Antikörper.
Überdosierung
Obwohl nach einer Anwendung am Auge nur geringe Mengen des Betablockers in den systemischen
Blutkreislauf übertreten, muss das Risiko einer Überdosierung berücksichtigt werden.
Es gibt nur begrenzte Erfahrungen mit einer Überdosierung nach einer Anwendung am Auge.
Im Falle einer versehentlichen okulären Überdosierung sollten die Augen mit lauwarmem Wasser
ausgespült werden.
Im Falle einer versehentlichen oralen Einnahme bzw. Missbrauchs sind die Symptome und die zu
ergreifenden Massnahmen dieselben wie bei Überdosierung eines systemisch verabreichten
Betablockers.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: S01ED05
Wirkungsmechanismus
Der Wirkstoff Carteolol ist ein Betablocker mit intrinsischer sympathomimetischer Aktivität (ISA).
Die ISAS ist eine partielle Agonisteneigenschaft. Betabloker mit ISA beeinflussen die
Herzauswurfleistung, die Herzfrequenz in Ruhe, den peripheren Gefässwiderstand und somit die
Durchblutung der Peripherie weniger stark als Betablocker ohne ISA: Dadurch trägt die ISA zur
Erhaltung des Gleichgewichts zwischen Augeninnendruck und Perfusionsdruck der Ziliararterie bei.
Carteolol senkt den Augeninnendruck durch Verminderung der Sekretion von Kammerwasser.
Die in Arteoptic LA enthaltene Alginsäure liegt als hydrophiles und bioadhäsives Polymer vor. Das
Polymer gibt den Wirkstoff Carteolol über längere Zeit ab, was die Applikation nur 1 mal täglich
morgens möglich macht.
Der Augeninnendruck-senkende Effekt kann über ein Jahr stabil bleiben. Eine reduzierte Sensitivität
gegenüber Carteolol ist jedoch möglich, insbesondere nach einer länger andauernden Behandlung.
Arteoptic LA besitzt keine membranstabilisierende Wirkung und beeinflusst weder den
Pupillendurchmesser noch die Akkommodation.
Pharmakokinetik
Durchschnittliche Plasmakonzentrationen, die nach 2-monatigen Instillation von Arteoptic LA 2%
bei Patienten mit Glaukom beobachtet wurden, sind niedriger bei dem Produkt mit verzögerten
Freisetzung des Wirkstoffes (Cmax = 1,72 ng/ml) – Instillation 1× pro Tag, - als bei dem Produkt mit
regulärer Formulierung, das 2× pro Tag instilliert ist (Cmax = 3,64 ng/ml).
Es wurde keine Studie an Patienten mit Niereninsuffizienz durchgeführt, obwohl die Nierenfunktion
für die Beseitigung wichtig ist.
Präklinische Daten
Präklinische Daten, die in konventionell durchgeführten pharmakologischen Studien zur
Sicherheit/Verträglichkeit sowie Studien zur Toxizität nach wiederholter Verabreichung,
Genotoxizität bzw. Karzinogenität gewonnen wurden, ergaben keine besondere Risiken für den
Menschen.
Embryotoxizität wurde in Studien zur Reproduktionstoxizität nach Gabe von hohen oralen Dosen
beobachtet. Diese führten zu systemischen Spiegeln nach Exposition, die deutlich über dem
systemischen Spiegel lagen, die bei klinischer Anwendung von Carteolol-Augentropfen erreicht
werden. Carteolol erwies sich in Studien zur Reproduktionstoxizität als nicht teratogen.
Bei Ratten wurde berichtet, dass Carteololhydrochlorid die Plazentaschranke überwinden kann und
in geringen Mengen in die Muttermilch sezerniert wird.
Sonstige Hinweise
Inkompatibilitäten
Wenn zwei verschiedene Augenpräparate ins gleiche Auge gegeben werden sollen, sollen die
anderen Augentropfen mindestens 15 Minuten vor Arteoptic LA instilliert werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) lagern.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «Exp.» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Arteoptic LA 2% (Tropfflasche): Nach erstmaligem Öffnen nicht länger als einen Monat verwenden.
Arteoptic LA 1% UD/2% UD (Unidosen): Die Unidosen im geschlossenen Alu-Sachet nur bis zu
dem auf der Packung mit «Exp» bezeichneten Datum verwenden. Nach Anbruch des Alu-Sachet die
Unidosen nicht länger als 30 Tage verwenden. Jedes Mal eine neue Unidose verwenden und diese
nach Gebrauch sofort wegwerfen.
Hinweise für die Handhabung
Um die Sterilität der Augentropfen zu erhalten, Tropferspitze weder mit den Händen noch mit dem
Auge berühren.
Die Tropfflasche von Arteoptic LA nach Gebrauch wieder verschliessen.
Die verwendete Unidose von Arteoptic LA UD sofort nach Gebrauch wegwerfen. Die in einer
Unidose enthaltene Menge Augentropfen reicht für die Behandlung von beiden Augen.
Zulassungsnummer
Tropfflasche 55733 (Swissmedic).
Unidosen 56215 (Swissmedic).
Packungen
Arteoptic LA 2%, Augentropfen:
Fläschchen zu 3 ml (B) (nicht im Handel)
Tri-Pack zu 3× 3 ml (B)
Arteoptic LA 1% UD, Augentropfen:
Packungen mit 6× 5 Unidosen zu 0.2 ml (B)
Arteoptic LA 2% UD, Augentropfen
Packungen mit 6× 5 Unidosen zu 0.2 ml (B)
Zulassungsinhaberin
Bausch & Lomb Swiss AG, 6301 Zug.
Stand der Information
Juli 2014.