Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
06-04-2020
14-08-2019
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Aripiprazol Sandoz 10 mg – Schmelztabletten
Aripiprazol Sandoz 15 mg – Schmelztabletten
Aripiprazol Sandoz 30 mg – Schmelztabletten
Wirkstoff: Aripiprazol
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme
dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben
Packungsbeilage
auf. Vielleicht
möchten
diese
später
nochmals
lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte
w e i t e r .
k a n n
a n d e r e n
M e n s c h e n
s c h a d e n ,
a u c h
w e n n
d i e s e
d i e
g l e i c h e n
Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was sind Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten und wofür werden sie angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten beachten?
Wie sind Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie sind Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was sind Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten und wofür werden sie angewendet?
A r i p i p r a z o l
S a n d o z
enthält den
W irk s t of f
A r i p i p r a zo l
u n d
gehören zu
e i n e r
G r u p p e
v on
Arzneimitteln, die Antipsychotika genannt werden.
werden angewendet
für
Behandlung
Erwachsenen
Jugendlichen
Jahren, die an einer Krankheit leiden, die gekennzeichnet ist durch Symptome wie das Hören,
Sehen
oder
Fühlen
Dingen,
nicht
vorhanden
sind,
Misstrauen,
Wahnvorstellungen,
unzusammenhängende Sprache, wirres Verhalten und verflachte Stimmungslage. Menschen
m i t
d i e s e r
K r a n k h e i t
k ö n n e n
a u c h
d e p r i m i e r t
s e i n ,
s i c h
s c h u l d i g
f ü h l e n ,
ä n g s t l i c h
o d e r
angespannt sein.
Aripiprazol
Sandoz
wird angewendet
Erwachsenen
Jugendlichen
Jahren zur
Behandlung eines Zustands mit übersteigertem Hochgefühl, dem Gefühl übermäßige Energie
haben,
viel
weniger
Schlaf
brauchen
gewöhnlich,
sehr
schnellem
Sprechen
schnell wechselnden Ideen und manchmal starker Reizbarkeit. Bei Erwachsenen verhindert
auch,
dass
dieser
Zustand
Patienten
wi eder
auftritt,
Behandlung
Aripiprazol Sandoz angesprochen haben.
2.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten
beachten?
Aripiprazol Sandoz darf nicht eingenommen werden,
w e n n
S i e
a l l e r g i s c h
g e g e n
Aripiprazol oder
e i n e n
d e r
A b s c h n i t t
g e n a n n t e n
sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Aripiprazol Sandoz einnehmen.
S u i z i d g e d a n k e n
u n d
e n t s p r e c h e n d e s
V e r h a l t e n
w u r d e n
während
d e r
B e h a n d l u n g
m i t
Aripiprazol berichtet.
Informieren
unverzüglich
Ihren
Arzt,
wenn
daran
denken
oder
sich danach fühlen, sich selbst zu verletzen.
Informieren Sie Ihren Arzt vor der Behandlung mit Aripiprazol, wenn Sie an einer der folgenden
Krankheiten leiden:
hoher
B l u t z u c k e r
( g e k e n n z e i c h n e t
d u r c h
S y m p t o m e
w i e
ü b e r m ä ß i g e r
D u r s t ,
Ausscheiden großer Harnmengen, Appetitsteigerung und Schwächegefühl) oder Fälle
von Diabetes (Zuckerkrankheit) in der Familie
Krämpfe (Anfälle), da Ihr Arzt Sie eventuell besonders sorgfältig überwachen möchte
unwillkürliche, unregelmäßige Muskelbewegungen, insbesondere im Gesicht
Her z–Kr eis lauf –Erk r ank ung en
oder
Fälle
Her z–Kr eis lauf –Erk r ank ung en
F a m i l i e ,
S c h l a g a n f a l l
o d e r
v o r ü b e r g e h e n d e
M a n g e l d u r c h b l u t u n g
d e s
G e h i r n s
(transitorische ischämische Attacke/TIA), ungewöhnlicher Blutdruck
Blutgerinnsel oder Fälle von Blutgerinnseln in der Familie, da Antipsychotika mit der
Bildung von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht werden
Erfahrung mit Spielsucht in der Vergangenheit
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an Gewicht zunehmen, wenn Sie ungewöhnliche
Bewegungen
entwickeln,
wenn
eine
Schläfrigkeit
verspüren,
sich
normalen
täglichen Aktivitäten auswirkt, wenn Sie bemerken, dass Ihnen das Schlucken Schwierigkeiten
bereitet oder wenn Sie allergische Symptome haben.
Wenn Sie als älterer Patient an Demenz (Verlust des Gedächtnisses oder anderer geistiger
Fähigkeiten) leiden, müssen Sie oder Ihr Pfleger/ein Verwandter Ihrem Arzt mitteilen, ob Sie
jemals einen Schlaganfall oder eine vorübergehende Mangeldurchblutung des Gehirns hatten.
Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie an Muskelsteifigkeit oder Steifheit verbunden
m i t
h o h e m
F i e b e r ,
S c h w i t z e n ,
v e r ä n d e r t e m
G e i s t e s z u s t a n d
o d e r
s e h r
s c h n e l l e m
o d e r
unregelmäßigem Herzschlag leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihre Familie/Ihr Betreuer bemerken, dass Sie einen
Drang oder ein Verlangen nach ungewöhnlichen Verhaltensweisen entwickeln, und dass Sie
dem Impuls, dem Trieb oder der Versuchung nicht widerstehen können, bestimmte Dinge zu
tun,
Ihnen
oder anderen schaden könnten. Diese sogenannten Impulskontrollstörungen
können sich in Verhaltensweisen wie Spielsucht, Essattacken, übermäßigem Geldausgeben
oder
übersteigertem Sexualtrieb
äußern
oder
darin,
dass
vermehrten
sexuellen
Gedanken oder Gefühlen beherrscht werden.
Möglicherweise muss Ihr Arzt dann die Dosis anpassen oder die Behandlung abbrechen.
Aripiprazol
kann
Schläfrigkeit,
starkes
Absinken
Blutdrucks
beim
Aufstehen,
Schwindel
und Veränderungen in Ihrer Bewegungsfähigkeit und Ihrem Gleichgewicht verursachen, was
zu Stürzen führen kann. Vorsicht ist insbesondere dann geboten, wenn Sie ein älterer Patient
oder geschwächt sind.
Kinder und Jugendliche
Wenden Sie dieses Arzneimittel nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 13 Jahren an. Es ist
nicht bekannt, ob es bei diesen Patienten sicher und wirksam ist.
E i n n a h m e
v o n
A r i p i p r a z o l
S a n d o z
Schmelztabletten
z u s a m m e n
m i t
a n d e r e n
Arzneimitteln
I n f o r m i e r e n
S i e
I h r e n
A r z t
o d e r
A p o t h e k e r ,
w e n n
S i e
a n d e r e
A r z n e i m i t t e l
e i n n e h m e n /
a n w e n d e n ,
k ü r z l i c h
a n d e r e
A r z n e i m i t t e l
e i n g e n o m m e n / a n g e w e n d e t
h a b e n
o d e r
beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht
verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Blutdruck
senkende
Arzneimittel:
Aripiprazol
Sandoz
können die Wirkung
Arzneimitteln
verstärken, die den Blutdruck senken. Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie Arzneimittel
zur Blutdruckeinstellung einnehmen.
Wenn Sie Aripiprazol zusammen mit anderen Arzneimitteln einnehmen, kann es erforderlich
sein, dass der Arzt Ihre Dosis von Aripiprazol oder die der anderen Arzneimittel ändern muss.
i s t
b e s o n d e r s
w i c h t i g ,
I h r e m
A r z t
m i t z u t e i l e n ,
S i e
d i e
folgenden
Medikamente
einnehmen:
Arzneimittel
Behandlung
Herzrhythmusstörungen (z.B.
Chinidin, Amiodaron,
Flecainid)
Antidepressiva
oder
pflanzliche
Arzneimittel,
Behandlung
Depressionen
u n d
A n g s t z u s t ä n d e n
a n g e w e n d e t
werden
( z . B
F l u o x e t i n ,
P a r o x e t i n ,
V e n l a f a x i n ,
Johanniskraut)
Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (z.B. Ketaconazol, Itraconazol)
bestimmte Arzneimittel zur Behandlung einer HIV–Infektion (z.B. Efavirenz, Nevirapin,
Protease–Inhibitoren wie z.B. Inidavir oder Ritonavir)
A n t i k o n v u l s i v a ,
d i e
z u r
B e h a n d l u n g
v o n
E p i l e p s i e
a n g e w e n d e t
werden
(z.B.
Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital)
Bestimmte Antibiotika zur Behandlung von Tuberkulose (Rifabutin, Rifampicin)
Diese Arzneimittel können das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen oder die Wirkung von
Aripiprazol vermindern. Wenn Sie irgendwelche ungewöhnlichen Symptome nach Anwendung
dieser Arzneimittel zusammen mit Aripiprazol bekommen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
Arzneimittel, die den Serotoninspiegel erhöhen, werden üblicherweise bei Erkrankungen wie
Depression,
generalisierte
Angststörung,
Zwangsstörung
(OCD)
soziale
Phobie
sowie
Migräne und Schmerzen eingesetzt:
T r i p t a n e ,
T r a m a d o l
u n d
T r y p t o p h a n ,
d i e
b e i
E r k r a n k u n g e n
w i e
D e p r e s s i o n ,
generalisierte Angststörung, Zwangsstörung (OCD) und soziale Phobie sowie Migräne
und Schmerzen eingesetzt werden.
SSRIs (z. B. Paroxetin und Fluoxetin), die bei Depression, Zwangsstörung, Panik und
Angst eingesetzt werden.
a n d e r e
A n t i d e p r e s s i v a
( z .
V e n l a f a x i n
u n d
T r y p t o p h a n )
d i e
b e i
s c h w e r e n
Depressionen eingesetzt werden.
Trizyklische Antidepressiva (z. B. Clomipramin und Amitriptylin) die bei depressiven
Erkrankungen eingesetzt werden.
J o h a n n i s k r a u t
( H yp e r i c u m
p e rf o r at u m)
d a s
a l s
pf l a n zl i c h e s
H e i l m i t t e l
be i
leichten
Depressionen eingesetzt wird.
Schmerzmittel
Tramadol
Pethidin)
Schmerzlinderung
eingesetzt
werden.
Triptane
Sumatriptan
Zolmitriptan)
Behandlung
Migräne
eingesetzt werden.
Diese
Arzneimittel
erhöhen
Nebenwirkungsrisiko.
W enn
Einnahme
eines
d i e s e r
A r z n e i m i t t e l
z u s a m m e n
m i t
A r i p i p r a z o l
S a n d o z
Schmelztabletten
ungewöhnliche
Symptome bekommen, müssen Sie Ihren Arzt aufsuchen.
Einnahme
von
Aripiprazol
Sandoz
Schmelztabletten zusammen
mit
Nahrungsmitteln,
Getränken und Alkohol
Dieses Arzneimittel kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Gleichzeitiger Alkoholkonsum muss vermieden werden.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn
Sie schwanger
sind
oder
stillen,
oder
wenn
vermuten,
schwanger
sein
oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren
Arzt um Rat.
neugeborenen
Babies
Müttern,
Aripiprazol
Sandoz
Schmelztabletten im
letzten
Trimenon (letzte drei Monate der Schwangerschaft) einnahmen, können folgende Symptome
a u f t r e t e n :
Z i t t e r n ,
M u s k e l s t e i f h e i t
u n d / o d e r
– s c h w ä c h e ,
S c h l ä f r i g k e i t ,
R u h e l o s i g k e i t ,
Atembeschwerden und Schwierigkeiten beim Stillen. Wenn Ihr Baby eines dieser Symptome
entwickelt, müssen Sie Ihren Arzt kontaktieren.
Wenn Sie Aripiprazol einnehmen, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, ob Sie stillen sollten –
unter Berücksichtigung des Nutzens Ihrer Therapie für Sie und des Nutzens des Stillens für
Ihr Baby. Sie sollten nicht beides tun. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über den besten Weg, um
Ihr Baby zu ernähren, wenn Sie dieses Arzneimittel erhalten.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung:
Dies es
Ar zneim it t el
k ann
Reak t ionsf ähigk eit
Verk ehrs t üc ht igk eit
beeinträchtigen.
Während der Behandlung mit diesem Arzneimittel können Schwindelgefühle und Probleme mit
dem Sehen auftreten (siehe Abschnitt 4). In Fällen, bei denen volle Aufmerksamkeit nötig ist,
z. B. beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen, sollte dies berücksichtigt werden.
Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten Aspartam (E951)
Enthält eine Phenylalaninquelle. Es kann schädlich sein, wenn Sie eine Phenylketonurie
haben.
Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten Lactose
Bitte nehmen Sie Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt
ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Schmelztablette, d.h., es
ist nahezu „natrium–frei“.
Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten Propylenglykol
10 mg: Dieses Arzneimittel enthält 0,012 mg Propylenglykol in jeder Schmelztablette.
15 mg: Dieses Arzneimittel enthält 0,018 mg Propylenglykol in jeder Schmelztablette.
30 mg: Dieses Arzneimittel enthält 0,036 mg Propylenglykol in jeder Schmelztablette.
Propylenglykol kann bei unbeabsichtigter Aufnahme von Neugeborenen Schaden zuführen,
besonders
wenn
zusätzlich
andere
Arzneimittel,
Propylenglykol
enthalten,
verabreicht
werden.
Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten Benzylalkohol
10 mg: Dieses Arzneimittel enthält 0,0036 mg Benzylalkohol in jeder Schmelztablette.
15 mg: Dieses Arzneimittel enthält 0,0054 mg Benzylalkohol in jeder Schmelztablette.
30 mg: Dieses Arzneimittel enthält 0,0108 mg Benzylalkohol in jeder Schmelztablette.
Benzylalkohol kann allergische Reaktionen verursachen.
3.
Wie sind Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker
ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis für Erwachsene beträgt 15 mg einmal täglich. Ihr Arzt kann Ihnen
jedoch eine niedrigere oder höhere Dosis bis zu maximal 30 mg einmal täglich verschreiben.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Dies es
Arzneimittel kann mit
(f lüs s ig en)
Lös ung
Einnehm en
einer
niedr ig en
Dosierung
begonnen
werden. Die
Dosis
kann
allmählich
die
empfohlene
Dosis
für
Jugendliche von 10 mg einmal täglich gesteigert werden. Ihr Arzt kann Ihnen jedoch eine
niedrigere oder höhere Dosis bis zu maximal 30 mg einmal täglich verschreiben.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die
Wirkung von Aripiprazol Sandoz zu stark oder zu schwach ist.
Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten sind zum Einnehmen.
V e r s u c h e n
S i e ,
Aripiprazol Sandoz
S c h m e l z t a b l e t t e n
j e d e n
T a g
z u r
g l e i c h e n
Z e i t
einzunehmen. Es
nicht
wichtig,
Essen
oder
nüchternen
Magen
einnehmen.
Ö f f n e n
S i e
d i e
B l i s t e r p a c k u n g
n u r
u n m i t t e l b a r
v o r
d e r
E i n n a h m e .
Z u r
E n t n a h m e
e i n e r
einzelnen
Tablette
öffnen
Packung
ziehen
Blisterfolie
Tablette
freizulegen. Drücken Sie die Tablette nicht durch die Folie, weil dies die Tablette beschädigen
könnte. Entnehmen Sie sofort nach dem Öffnen der Blisterpackung die Tablette mit trockenen
Händen und legen Sie die Schmelztablette im Ganzen auf die Zunge. Die Tablette zerfällt sehr
schnell im Speichel. Die Schmelztablette kann mit und ohne Flüssigkeit eingenommen werden.
Sie können die Tablette auch in Wasser auflösen und die so hergestellte Suspension trinken.
Auch
wenn
Sie
sich
besser
fühlen, verändern
oder
setzen
tägliche
Dosis
Aripiprazol Sandoz nicht ab, ohne Ihren Arzt vorher zu fragen.
Wenn Sie eine größere Menge von Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten eingenommen
haben, als Sie sollten
Wenn Sie feststellen, dass Sie mehr Aripiprazol Sandoz eingenommen haben als von Ihrem
Arzt empfohlen (oder wenn jemand anders einige Ihrer Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten
eingenommen hat), kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt. Wenn Sie Ihren Arzt nicht erreichen
können, suchen Sie das nächste Krankenhaus auf und nehmen Sie die Packung mit.
Bei Patienten, die zu viel Aripiprazol eingenommen haben, traten die folgenden Symptome
auf:
schneller Herzschlag, Unruhe/Aggressivität, Sprachstörungen
ungewöhnliche Bewegungen (besonders des Gesichts oder der Zunge) und verringerter
Bewusstseinszustand.
Andere Symptome können u. a. umfassen:
akute Verwirrtheit, Krampfanfälle (Epilepsie), Koma, eine Kombination von Fieber,
schnellerem Atmen, Schwitzen,
Muskelsteifheit und Benommenheit oder Schläfrigkeit, langsamere Atmung, Atemnot, hoher
oder niedriger Blutdruck, Herzrhythmusstörungen.
Kontaktieren Sie unverzüglichen Ihren Arzt, sollten Sie eines der Symptome bemerken.
Wenn Sie die Einnahme von Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten vergessen haben
Wenn
eine
Dosis
vergessen
haben,
nehmen
vergessene
Dosis
ein,
sobald
daran denken, nehmen Sie jedoch nicht an einem Tag die doppelte Dosis ein.
Wenn Sie die Anwendung von Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten abbrechen
Beenden Sie Ihre Behandlung nicht, nur weil Sie sich besser fühlen. Es ist wichtig, dass Sie
Ihre Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten so lange weiter einnehmen, wie Ihr Arzt es Ihnen
gesagt hat.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren
Arzt oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei
jedem auftreten müssen.
Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus)
Schlafprobleme
Angstgefühl
Unruhegefühl und nicht still halten können, Schwierigkeiten still zu sitzen
unkontrollierbare Zuckungen, zuckende oder windende Bewegungen, unruhige Beine
Zittern
Kopfschmerzen
Müdigkeit
Schläfrigkeit
Benommenheit
Zittern und verschwommenes Sehen
Verstopfung und Verdauungsstörungen
Magenverstimmung
Übelkeit
mehr Speichel im Mund als normal
Erbrechen
Ermüdung
Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
erhöhter Spiegel des Hormons Prolaktin im Blut
zu viel Zucker im Blut
Depression
verändertes oder verstärktes sexuelles Interesse
n i c h t
k o n t r o l l i e r b a r e
B e w e g u n g e n
v o n
M u n d ,
Z u n g e
u n d
G l i e d m a ß e n
( T a r d i v e
Dyskinesie)
eine Muskelerkrankung die windende Bewegungen hervorruft (Dystonie)
Doppelstehen
schneller Herzschlag
Absinken
Blutdrucks
beim
Aufstehen,
Schwindelgefühl,
Benommenheit
oder Ohnmacht auslösen kann
Schluckauf
D i e
f o l g e n d e n
N e b e n w i r k u n g e n
w u r d e n
s e i t
d e r
M a r k t e i n f ü h r u n g
v o n
o r a l
angewendetem
Aripiprazol berichtet,
aber
die
Häufigkeit,
mit
der
diese
auftreten,
ist
nicht bekannt:
niedriger Gehalt an weißen Blutkörperchen
niedriger Gehalt von Blutplättchen
allergische Reaktion (z.B. Anschwellungen im Mund– und Rachenraum, Anschwellen
der Zunge und des Gesichts, Jucken, Quaddeln)
B e g i n n
o d e r
V e r s c h l e c h t e r u n g
v o n
D i a b e t e s
( Z u c k e r k r a n k h e i t ) ,
K e t o a z i d o s e
(Ausscheidung von Ketonen ins Blut und in den Urin) oder Koma
hoher Blutzucker
erniedrigte Natriumspiegel im Blut
Appetitlosigkeit (Anorexia)
Gewichtsverlust
Gewichtszunahme
Selbsttötungsgedanken, Selbsttötungsversuch und Selbsttötung
Agressivität
gesteigerte Unruhe
Nervosität
K o m b i n a t i o n
a u s
F i e b e r ,
M u s k e l s t e i f h e i t ,
b e s c h l e u n i g t e m
A t m e n ,
Schwitzen,
verringertem
Bewusstseinszustand
plötzlicher
Veränderung
Blutdrucks
Pulsschlags, Ohnmacht (malignes neuroleptisches Syndrom)
Krampfanfall
S e r o t o n i n – S y n d r o m
( e i n e
R e a k t i o n ,
d i e
G l ü c k s g e f ü h l e ,
S c h l ä f r i g k e i t ,
S c h w e r f ä l l i g k e i t R u h e l o s i g k e i t ,
T r u n k e n h e i t s g e f ü h l ,
F i e b e r ,
S c h w i t z e n
o d e r
s t e i f e
Muskeln verursachen kann)
Sprachstörungen
Fixierung der Augäpfel in einer Position
plötzlicher unerklärbarer Tod
Lebensbedrohlich unregelmäßiger Herzschlag
Herzanfall
verlangsamter Herzschlag
B l u t g e r i n n s e l
d e n
V e n e n ,
i n s b e s o n d e r e
d e n
B e i n e n
( S y m p t o m e
b e i n h a l t e n
Schwellungen,
Schmerzen
Rötung
Bein),
durch
Blutgefäße
L u n g e n
g e l a n g e n
u n d
d o r t
B r u s t s c h m e r z e n
u n d
A t e m b e s c h w e r d e n
v e r u r s a c h e n
können (wenn Sie eines dieser Symptome bemerken, holen Sie sofort medizinischen
Rat ein)
hoher Blutdruck
Ohnmacht
versehentliches Inhalieren von Nahrung mit Gefahr einer Lungenentzündung
Verkrampfung der Stimmritze
Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Schwierigkeiten beim Schlucken
Durchfall
Beschwerden im Bauch
Beschwerden im Magen
Leberversagen
Leberentzündung
Gelbfärbung der Haut und des Augapfels
Berichte über abnormale Leberwerte
Hautausschlag
Hautausschlag und Lichtempfindlichkeit
Haarausfall
übermäßiges Schwitzen
U n g e w ö h n l i c h e s
M u s k e l v e r s a g e n ,
d a s s
N i e r e n p r o b l e m e n
f ü h r e n
k a n n
(Rhabdomyolyse)
Muskelschmerzen
Steifheit
ungewollter Harnabgang (Inkontinenz)
Schwierigkeiten beim Wasserlassen
Entzugserscheinungen bei Neugeborenen, bei Anwendung in der Schwangerschaft
länger andauernde und/oder schmerzhafte Erektion
Schwierigkeiten, die Körperkerntemperatur unter Kontrolle zu halten oder Überhitzung
Brustschmerzen
Anschwellen der Hände, Fußknöchel oder Füße
B e i
B l u t t e s t s :
e r h ö h t e
o d e r
s c h w a n k e n d e
B l u t z u c k e r w e r t e ,
e r h ö h t e
W e r t e
f ü r
glykolisiertes Hämoglobin.
Unfähigkeit, dem Impuls, dem Trieb oder der Versuchung zu widerstehen, bestimmte
Dinge zu tun, die Ihnen oder anderen schaden könnten, z. B.:
Spielsucht, ohne Rücksicht auf ernste persönliche oder familiäre Konsequenzen,
verändertes
oder
verstärktes
sexuelles
Interesse
Verhalten,
oder
andere stark beunruhigt, z. B. ein verstärkter Sexualtrieb,
unkontrollierbares zwanghaftes Einkaufen oder Geldausgeben
Essattacken
(Verzehr
großer
Mengen
kurzer
Zeit)
oder
zwanghaftes
Essen
(mehr als normal und über das Sättigungsgefühl hinaus)
eine Neigung umherzuwandern (ohne Ziel).
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn eine dieser Verhaltensweisen bei Ihnen auftritt. Er/Sie wird
mit Ihnen besprechen, wie diese Symptome kontrolliert oder eingedämmt werden können.
älteren
Patienten
Demenz
wurden
während
Einnahme
Aripiprazol
mehr
T o d e s f ä l l e
b e r i c h t e t .
A u ß e r d e m
w u r d e n
F ä l l e
v o n
S c h l a g a n f a l l
o d e r
vorübergehender
Mangeldurchblutung des Gehirns berichtet.
Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen
Die Nebenwirkungen bei Jugendlichen ab 13 Jahren waren in Häufigkeit und Art ähnlich denen
b e i
E r w a c h s e n e n
m i t
d e m
U n t e r s c h i e d ,
d a s s
S c h l ä f r i g k e i t ,
u n k o n t r o l l i e r b a r e
Z u c k b e w e g u n g e n ,
U n r u h e
u n d
M ü d i g k e i t
s e h r
h ä u f i g
a u f t r a t e n
( m e h r
a l s
v o n
Behandelten
u n d
O b e r b a u c h s c h m e r z e n ,
e i n
T r o c k e n h e i t s g e f ü h l
M u n d ,
e r h ö h t e
H e r z f r e q u e n z ,
G e w i c h t s z u n a h m e ,
g e s t e i g e r t e r
A p p e t i t ,
M u s k e l z u c k e n ,
unkontrollierte
Bewegungen
Gliedmaßen
Schwindelgefühl,
besonders
beim
Aufrichten
Liegen oder Sitzen, häufig auftraten (mehr als bei 1 von 100 Behandelten).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem
Nebenwirkungen
melden,
können
dazu
beitragen,
dass
mehr
Informationen
über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
Wie sind Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Blister nach „Verwendbar
bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den
letzten Tag des angegebenen Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
E n t s o r g e n
S i e
A r z n e i m i t t e l
n i c h t
A b w a s s e r
o d e r
Haushaltsabfall.
F r a g e n
S i e
I h r e n
Apotheker,
Arzneimittel
entsorgen
ist,
wenn
nicht
mehr
verwenden.
tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten
Der Wirkstoff ist: Aripiprazol
Aripiprazol Sandoz 10 mg: Jede Schmelztablette enthält 10 mg Aripiprazol.
Aripiprazol Sandoz 15 mg: Jede Schmelztablette enthält 15 mg Aripiprazol.
Aripiprazol Sandoz 30 mg: Jede Schmelztablette enthält 30 mg Aripiprazol.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Aripiprazol
Sandoz
mg: Lactose
Monohydrat, Mikrokristalline
Cellulose
(E460),
Croscarmellose–Natrium,
K o l l o i d a l e s
S i l i c i u m
wasserfrei,
A s p a r t a m
(E951),
Magnesiumstearat
(E470b), Eisenoxid
(E172), Vanille–Aroma
(enthält
Maltodextrin,
Akaziengummi, Propylenglycol, Benzylalkohol, Vanille–Aroma)
A r i p i p r a z o l
S a n d o z
L a c t o s e
M o n o h y d r a t ,
M i k r o k r i s t a l l i n e
Cellulose
(E460),
C r o s c a r m e l l o s e – N a t r i u m ,
K o l l o i d a l e s
S i l i c i u m
w a s s e r f r e i ,
A s p a r t a m
( E 9 5 1 ) ,
Magnesiumstearat (E470b), Eisenoxid gelb (E172), Vanille–Aroma (enthält Maltodextrin,
Akaziengummi, Propylenglycol, Benzylalkohol, Vanille–Aroma)
A r i p i p r a z o l
S a n d o z
S c h m e l z t a b l e t t e n
e n t h a l t e n
N a t r i u m ,
P r o p y l e n g l y k o l ,
Aspartam,
Lactose, Benzylalkohol, für genau Auflistung siehe Abschnitt 2.
Wie Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten aussehen und Inhalt der Packung
Aripiprazol Sandoz 10 mg: runde, flache, rosa Tablette, mit Prägung „10“auf der einen Seite
und glatt auf der anderen Seite, mit einem Durchmesser von 8,0 mm ±0,1 mm.
Aripiprazol Sandoz 15 mg: runde, flache, gelbe Tablette, mit Prägung „15“auf der einen Seite
und glatt auf der anderen Seite, mit einem Durchmesser von 9,0 mm ±0,1 mm.
Aripiprazol Sandoz 30 mg: runde, flache, rosa Tablette, mit Prägung „30“auf der einen Seite
und glatt auf der anderen Seite, mit einem Durchmesser von 10,0 mm ±0,1 mm.
Abziehbare Papier/PET/Aluminium/PVC/Aluminium/oPA Blister in Faltschachteln mit 10, 14,
28, 30, 49, 56, 98 Schmelztabletten.
Abziehbare Papier/PET/Aluminium/PVC/Aluminium/oPA Blister in Faltschachteln mit 10 x 1,
14 x 1, 28 x 1, 30 x 1, 49 x 1, 56 x 1, 98 x 1 Schmelztabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:
Sandoz GmbH, 6250 Kundl, Österreich
Hersteller:
Rontis Hellas Medical and Pharmaceutical Products S.A, 41004 Larisa, Griechenland
Genepharm S.A., 15351 Pallini Attiki, Griechenland
Salutas Pharma GmbH, 39179 Barleben, Deutschland
Lek Pharmaceuticals d.d., 1526 Laibach, Slowenien
Zulassungsnummern:
Aripiprazol Sandoz 10 mg – Schmelztabletten: Z.Nr. 136407
Aripiprazol Sandoz 15 mg – Schmelztabletten: Z.Nr. 136405
Aripiprazol Sandoz 30 mg – Schmelztabletten: Z.Nr. 136406
Dieses
Arzneimittel
ist
in
den
Mitgliedsstaaten
des
Europäischen
Wirtschaftsraumes
(EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Belgien
Aripiprazol Sandoz 10 mg, 15 mg, 30 mg, orodispergeerbare tabletten
Deutschland
Aripiprazol HEXAL 10 mg, 15 mg, 30 mg Schmelztabletten
Frankreich
ARIPIPRAZOLE SANDOZ 10 mg, 15 mg, 30 mg, comprimé orodispersible
Italien
Aripiprazolo Sandoz GmbH
Luxemburg
Aripiprazol Sandoz 10 mg, 15 mg, 30 mg comprimés orodispersibles
Niederlande
Aripiprazol Sandoz, 10 mg, 15 mg, 30 mg orodispergeerbare tabletten
Polen
Aripiprazole Sandoz
Slowenien
Aripiprazol Sandoz 10 mg, 15 mg, 30 mg orodisperzibilne tablete
Slowakei
Aripiprazol Sandoz 10 mg, 15 mg, orodispergovateľné tablety
Spanien
Aripiprazol Flas Sandoz 10 mg, 15 mg, 30 mg comprimidos bucodispersables
Tschechische Republik Aripiprazol Sandoz 10 mg, 15 mg tablety dispergovatelné v ústech
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im April 2020.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Aripiprazol Sandoz 10 mg – Schmelztabletten
Aripiprazol Sandoz 15 mg – Schmelztabletten
Aripiprazol Sandoz 30 mg – Schmelztabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Aripiprazol Sandoz 10 mg: Jede Schmelztablette enthält 10 mg Aripiprazol.
Aripiprazol Sandoz 15 mg: Jede Schmelztablette enthält 15 mg Aripiprazol.
Aripiprazol Sandoz 30 mg: Jede Schmelztablette enthält 30 mg Aripiprazol.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung
Jede 10 mg Schmelztablette enthält 90,30 mg Lactose (als Monohydrat),1,00 mg Aspartam
(E951), 0,0036 mg Benzylalkohol und 0,012 mg Propylenglykol.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium pro Dosis, d.h. es ist nahezu „natrium–
frei“.
Jede 15 mg Schmelztablette enthält 135,46 mg Lactose (als Monohydrat),1,50 mg Aspartam
(E951), 0,0054 mg Benzylalkohol und 0,018 mg Propylenglykol.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium pro Dosis, d.h. es ist nahezu „natrium–
frei“.
Jede 30 mg Schmelztablette enthält 270,90 mg Lactose (als Monohydrat),3,00 mg Aspartam
(E951), 0,0108 mg Benzylalkohol und 0,036 mg Propylenglykol.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium pro Dosis, d.h. es ist nahezu „natrium–
frei“.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Schmelztablette
Aripiprazol Sandoz 10: runde, flache, rosa Tablette, mit Prägung „10“auf der einen Seite und
glatt auf der anderen Seite, mit einem Durchmesser von 8,0 mm ±0,1 mm.
Aripiprazol Sandoz 15 mg: runde, flache, gelbe Tablette, mit Prägung „15“auf der einen Seite
und glatt auf der anderen Seite, mit einem Durchmesser von 9,0 mm ±0,1 mm.
Aripiprazol Sandoz 30 mg: runde, flache, rosa Tablette, mit Prägung „30“auf der einen Seite
und glatt auf der anderen Seite, mit einem Durchmesser von 10,0 mm ±0,1 mm.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Aripiprazol Sandoz wird angewendet für die Behandlung der Schizophrenie bei Erwachsenen
und bei Jugendlichen ab 15 Jahren.
Aripiprazol
Sandoz
wird
angewendet
für
Behandlung
mäßigen
schweren
manischen Episoden der Bipolar–I–Störung und für die Prävention einer neuen manischen
Episode bei Erwachsenen, die überwiegend manische Episoden hatten und deren manische
Episoden auf die Behandlung mit Aripiprazol ansprachen (siehe Abschnitt 5.1).
Aripiprazol Sandoz wird angewendet für eine bis zu 12 Wochen dauernde Behandlung von
mäßigen bis schweren manischen Episoden der Bipolar–I–Störung bei Jugendlichen ab 13
Jahren (siehe Abschnitt 5.1).
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene
Schizophrenie: Die empfohlene Anfangsdosis für Aripiprazol Sandoz beträgt 10 oder 15
mg/Tag bei einer Erhaltungsdosis von 15 mg/Tag einmal täglich unabhängig von den
Mahlzeiten. Aripiprazol Sandoz ist wirksam in einem Dosisbereich zwischen 10 und 30
mg/Tag. Eine gesteigerte Wirksamkeit bei Dosierungen über einer Tagesdosis von 15 mg
wurde nicht nachgewiesen, obwohl einzelne Patienten von einer höheren Dosis profitieren
können. Die maximale Tagesdosis darf 30 mg nicht überschreiten.
Manische Episoden bei Bipolar–I–Störung: Die empfohlene Anfangsdosis für Aripiprazol
Sandoz beträgt 15 mg einmal täglich, unabhängig von den Mahlzeiten als Monotherapie oder
Kombinationstherapie (siehe Abschnitt 5.1). Einige Patienten können von einer höheren Dosis
profitieren. Die maximale Tagesdosis darf 30 mg nicht überschreiten.
Prävention
des
Wiederauftretens
manischer
Episoden
bei
der
Bipolar–I–Störung:
Prävention des Wiederauftretens manischer Episoden bei Patienten, die bereits Aripiprazol als
Mono– oder Kombinationstherapie erhalten haben, soll die Therapie mit der gleichen Dosis
fortgesetzt werden. Eine Anpassung der Tagesdosis, einschließlich einer Dosisreduzierung,
ist auf der Basis des klinischen Status in Betracht zu ziehen.
Kinder und Jugendliche:
Schizophrenie bei Jugendlichen ab 15 Jahre: Die empfohlene Dosierung von Aripiprazol
Sandoz ist 10 mg/Tag, einzunehmen einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten. Die
Behandlung ist für zwei Tage mit 2 mg einzuleiten (unter Anwendung von Aripiprazol Lösung
zum Einnehmen 1 mg/ml) und für 2 weitere Tage auf 5 mg zu titrieren, um dann die empfohlene
tägliche Dosis von 10 mg zu erreichen. Sofern angebracht haben weitere Dosiserhöhungen in
5–mg–Schritten zu erfolgen, ohne dass die Maximaldosis von 30 mg pro Tag überschritten
wird (siehe Abschnitt 5.1). Aripiprazol Sandoz wirkt in einem Dosisbereich von 10 bis 30
mg/Tag. Eine erhöhte Wirksamkeit bei höheren Dosen als 10 mg pro Tag wurde nicht
nachgewiesen, obwohl einzelne Patienten von einer höheren Dosierung profitieren können.
Aripiprazol
Sandoz
wird
Patienten
Schizophrenie
unter
Jahren
aufgrund
unzureichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.8
und 5.1).
Manische Episoden bei Bipolar–I–Störung bei Jugendlichen ab 13 Jahre: Die empfohlene
Dosierung von Aripiprazol Sandoz ist 10 mg/Tag, einzunehmen einmal täglich unabhängig von
den Mahlzeiten. Die Behandlung muss an den ersten beiden Tagen mit 2 mg/Tag begonnen
werden (unter Anwendung von Aripiprazol 1 mg/ml Lösung zum Einnehmen), dann für 2
weitere Tage auf 5 mg/Tag gesteigert werden, um schließlich die empfohlene tägliche Dosis
von 10 mg zu erreichen. Die Behandlung darf nur so lange durchgeführt werden, bis die
Symptome unter Kontrolle sind. Sie darf nicht länger als 12 Wochen dauern. Für Dosierungen
über 10 mg/Tag wurde keine erhöhte Wirksamkeit nachgewiesen und bei einer Tagesdosis
von 30 mg besteht ein wesentlich höheres Risiko für signifikante Nebenwirkungen wie
extrapyramidale Störungen, Somnolenz, Fatigue und Gewichtszunahme. Dosen über 10
mg/Tag sollten deshalb nur in Ausnahmefällen und unter engmaschiger Überwachung
angewendet werden (siehe Abschnitte 4.4, 4.8 und 5.1). Jüngere Patienten sind einem
höheren Risiko für Nebenwirkungen von Aripiprazol ausgesetzt. Daher wird eine Behandlung
mit Aripiprazol Sandoz bei Kindern unter 13 Jahren nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.8 und
5.1).
Reizbarkeit im Zusammenhang mit autistischer Störung:
Die Sicherheit und Wirksamkeit von
Aripiprazol bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen.
Zurzeit vorliegende Daten werden in Abschnitt 5.1 beschrieben, eine Dosierungsempfehlung
kann jedoch nicht gegeben werden.
Mit dem Tourette–Syndrom assoziierte Tics: Die Sicherheit und Wirksamkeit von Aripiprazol
bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen.
Zurzeit vorliegende Daten werden in Abschnitt 5.1 beschrieben, eine Dosierungsempfehlung
kann jedoch nicht gegeben werden.
Besondere Patientengruppen
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Die vorhandenen Daten reichen nicht aus, um bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz
Dosierungsempfehlungen festzulegen. Bei diesen Patienten sollte die Dosierung vorsichtig
eingestellt werden. Die Maximaldosis von 30 mg muss jedoch bei Patienten mit schwerer
Leberinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 5.2).
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Ältere Patienten
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Aripiprazol in der Behandlung von Schizophrenie und
manischen
Episoden
Bipolar–I–Störung
Patienten
Jahre
wurde
nicht
nachgewiesen. Mit Rücksicht auf die größere Empfindlichkeit dieser Patientengruppe sollte
eine niedrigere Initialdosis in Betracht gezogen werden, wenn klinische Faktoren dies
rechtfertigen (siehe Abschnitt 4.4).
Geschlecht
Bei Frauen ist keine Dosisanpassung im Vergleich zu Männern erforderlich (siehe Abschnitt
5.2).
Raucher
Aufgrund der Verstoffwechselung von Aripiprazol ist keine Dosisanpassung für Raucher
erforderlich (siehe Abschnitt 4.5).
Dosierungsanpassung aufgrund von Interaktionen:
Wenn hochwirksame CYP3A4– oder CYP2D6–Inhibitoren mit Aripiprazol zusammen gegeben
werden, muss die Aripiprazol–Dosis reduziert werden. Wenn der CYP3A4– oder CYP2D6–
Inhibitor aus der Kombinationstherapie abgesetzt wird, muss die Aripiprazol–Dosis gesteigert
werden (siehe Abschnitt 4.5).
Wenn hochwirksame CYP3A4–Induktoren mit Aripiprazol zusammen gegeben werden, muss
Aripiprazol–Dosis
gesteigert
werden.
Wenn
CYP3A4–Induktor
Kombinationstherapie abgesetzt wird, muss die Aripiprazol–Dosis auf die empfohlene Dosis
reduziert werden (siehe Abschnitt 4.5).
Art der Anwendung
Aripiprazol Sandoz ist zum Einnehmen.
Die Schmelztablette muss auf die Zunge gelegt werden, wo sie sich durch den Speichel im
Mund schnell auflöst. Sie kann mit oder ohne Flüssigkeit eingenommen werden. Es ist
schwierig, eine Schmelztablette im Ganzen wieder aus dem Mund zu nehmen. Da die
Schmelztablette zerbrechlich ist, muss sie sofort nach dem Öffnen des Blisters eingenommen
werden. Die Tablette kann auch in Wasser aufgelöst und die so hergestellte Suspension
getrunken werden.
Patienten, die Schwierigkeiten beim Schlucken von Aripiprazol Tabletten haben, können die
Schmelztabletten alternativ zu Aripiprazol Tabletten einnehmen (siehe auch Abschnitt 5.2).
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Während der Behandlung mit einem Antipsychotikum kann es mehrere Tage bis zu einigen
Wochen dauern, bis sich der klinische Zustand des Patienten bessert. Die Patienten sollten in
dieser Zeit durchgängig engmaschig überwacht werden.
Suizidalität
Das Auftreten von suizidalem Verhalten gehört zu psychotischen Erkrankungen und affektiven
Störungen
wurde
einigen
Fällen
nach
Beginn
oder
nach
Wechsel
einer
antipsychotischen Behandlung berichtet, auch bei Behandlung mit Aripiprazol (siehe Abschnitt
4.8). Eine enge Überwachung sollte die antipsychotische Behandlung von Patienten mit
hohem Risiko begleiten.
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Aripiprazol sollte mit Vorsicht bei Patienten mit bekannten kardiovaskulären Erkrankungen
(Myokardinfarkt oder ischämische Herzerkrankung, Herzinsuffizienz, Überleitungsstörungen),
zerebrovaskulären
Erkrankungen,
Bedingungen,
für
Hypotonie
prädisponieren
(Dehydratation,
Hypovolämie,
Behandlung
blutdrucksenkenden
Arzneimitteln)
oder
Hypertonie (einschließlich akzelerierte und maligne Form) angewendet werden. Fälle von
venöser
Thromboembolie
(VTE)
sind
Antipsychotika
berichtet
worden.
Antipsychotika behandelte Patienten oft mit bereits bestehenden Risikofaktoren für VTE
vorstellig werden, sollten vor und während der Behandlung mit Aripiprazol alle möglichen
Risikofaktoren für VTE identifiziert werden und Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
QT–Verlängerung
In klinischen Studien mit Aripiprazol war die Inzidenz einer QT–Verlängerung vergleichbar zu
Placebo. Aripiprazol soll mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, bei denen in der
Familienanamnese eine QT–Verlängerung auftrat (siehe Abschnitt 4.8).
Spätdyskinesien
In klinischen Studien, die ein Jahr oder weniger dauerten, gab es gelegentliche Berichte über
während der Behandlung mit Aripiprazol auftretende Dyskinesie. Wenn bei einem mit
Aripiprazol behandelten Patienten Anzeichen und Symptome einer Spätdyskinesie auftreten,
sollte
Erwägung
gezogen
werden,
Dosis
reduzieren
oder
Behandlung
abzubrechen (siehe Abschnitt 4.8). Nach Abbruch der Behandlung können sich diese
Symptome kurzzeitig verschlechtern oder sogar erst auftreten.
Andere extrapyramidale Symptome
In klinischen Studien mit Aripiprazol bei pädiatrischen Patienten wurden Akathisie sowie
parkinsonoide Symptome beobachtet. Bei Anzeichen und Symptomen für extrapyramidale
Störungen sollte eine Dosisreduktion erwogen und der Patient engmaschig überwacht werden.
Malignes neuroleptisches Syndrom (MNS)
MNS ist ein potenziell tödlicher Symptomkomplex, der mit der Einnahme von Antipsychotika
in Zusammenhang gebracht wird. In klinischen Studien wurden seltene Fälle von MNS
während der Behandlung mit Aripiprazol berichtet. Klinische Manifestationen eines MNS sind
hohes Fieber, Muskelrigidität, wechselnde Bewusstseinslagen und Anzeichen autonomer
Instabilität
(unregelmäßiger
Puls
oder
Blutdruck,
Tachykardie,
Schwitzen
Herzrhythmusstörungen).
Weitere
Symptome
können
eine
Erhöhung
Kreatinphosphokinase, Myoglobinurie (Rhabdomyolyse) und akutes Nierenversagen sein.
Jedoch wurden auch Erhöhungen der Kreatinphosphokinase und Rhabdomyolyse, die nicht
notwendigerweise mit einem MNS assoziiert waren, berichtet. Wenn ein Patient Anzeichen
und Symptome entwickelt, die auf ein MNS hindeuten, oder unklares hohes Fieber ohne eine
zusätzliche klinische Manifestation von MNS hat, müssen alle Antipsychotika, einschließlich
Aripiprazol, abgesetzt werden.
Krampfanfälle
In klinischen Studien wurden gelegentlich Fälle von Krampfanfällen während der Behandlung
mit Aripiprazol berichtet. Daher sollte Aripiprazol bei Patienten mit Krampfanfällen in der
Anamnese oder bei Zuständen, die mit Krampfanfällen im Zusammenhang stehen, mit
Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.8).
Ältere Patienten mit Demenz–assoziierter Psychose
Erhöhte Mortalität
In drei Placebo–kontrollierten Studien (n = 938, Durchschnittsalter: 82,4 Jahre; Bereich: 56 –
99 Jahre) mit Aripiprazol bei älteren Patienten mit Psychosen, die mit der Alzheimer Krankheit
assoziiert werden, hatten Patienten, die mit Aripiprazol behandelt wurden, ein erhöhtes
Sterberisiko im Vergleich zu Placebo. Die Sterblichkeitsrate bei Patienten, die mit Aripiprazol
behandelt wurden, lag bei 3,5 % verglichen mit 1,7 % in der Placebogruppe. Obwohl es
unterschiedliche
Todesursachen
gab,
schienen
meisten
Todesfälle
entweder
kardiovaskulärer
(z.B.
Herzversagen,
plötzlicher
Tod)
oder
infektiöser
(z.B.
Lungenentzündung) Natur zu sein (siehe Abschnitt 4.8).
Zerebrovaskuläre unerwünschte Reaktionen
In denselben Studien wurden unerwünschte zerebrovaskuläre Reaktionen (z.B. Schlaganfall,
transitorisch–ischämische
Attacke)
einschließlich
Todesfällen
Patienten
(Durchschnittsalter: 84 Jahre, Bereich: 78–88 Jahre) berichtet. Insgesamt berichteten 1,3 %
der mit Aripiprazol behandelten Patienten unerwünschte zerebrovaskuläre Reaktionen im
Vergleich zu 0,6 % der in diesen Studien mit Placebo behandelten Patienten. Der Unterschied
war statistisch nicht signifikant. Es gab jedoch in einer dieser Studien, einer Studie mit fixer
Dosierung, eine signifikante Dosis–Wirkungs–Beziehung für unerwünschte zerebrovaskuläre
Reaktionen bei mit Aripiprazol behandelten Patienten (siehe Abschnitt 4.8).
Aripiprazol ist nicht zur Behandlung von Patienten mit Psychosen, die mit Demenz in
Verbindung stehen angezeigt..
Hyperglykämie und Diabetes mellitus
Hyperglykämie, in einigen Fällen extrem und assoziiert mit Ketoazidose oder hyperosmolarem
Koma
oder
Tod,
wurde
Patienten
berichtet,
Antipsychotika,
einschließlich
Aripiprazol
behandelt
wurden.
Risikofaktoren,
Patienten
für
schwerwiegende
Komplikationen
prädisponieren
können,
beinhalten
Fettleibigkeit
Diabetes
Familienanamnese.
klinischen
Studien
Aripiprazol
keine
signifikanten
Unterschiede im Vergleich zu Placebo bei den Inzidenzraten unerwünschter Reaktionen in
Bezug
Hyperglykämie
(einschließlich
Diabetes)
oder
anormalen
glykämischen
Laborwerten. Es gibt keine genauen Risikoeinschätzungen für Hyperglykämie–bezogene
unerwünschte
Reaktionen
Aripiprazol
anderen
Antipsychotika
behandelten
Patienten, die direkte Vergleiche zulassen. Patienten, die mit Antipsychotika einschließlich
Aripiprazol behandelt werden, sollten auf Anzeichen und Symptome einer Hyperglykämie (wie
z.B. Polydipsie, Polyurie, Polyphagie und Schwäche) beobachtet werden und Patienten mit
Diabetes mellitus oder mit Risikofaktoren für Diabetes mellitus sollten regelmäßig in Bezug auf
eine Verschlechterung der Glukosewerte überwacht werden (siehe Abschnitt 4.8).
Überempfindlichkeit
Anwendung
Aripiprazol
können
Überempfindlichkeitsreaktionen
Form
allergischer Symptome auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Gewichtszunahme
Eine Gewichtszunahme wird im Allgemeinen bei schizophrenen Patienten und bei Patienten
mit bipolarer Manie aufgrund von Komorbiditäten, der Anwendung von Antipsychotika, bei
denen
Gewichtszunahme
Nebenwirkung
bekannt
ist,
bzw.
einer
ungesunden
Lebensführung beobachtet und könnte zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Eine
Gewichtszunahme wurde nach Markteinführung bei Patienten berichtet, denen Aripiprazol
verschrieben wurde. In den beobachteten Fällen weisen die Patienten gewöhnlich signifikante
Risikofaktoren
Diabetes,
Schilddrüsenerkrankung
oder
Hypophysenadenom
Anamnese auf. In klinischen Studien hat Aripiprazol nicht zu einer klinisch relevanten
Gewichtszunahme bei Erwachsenen geführt (siehe Abschnitt 5.1). In klinischen Studien bei
Jugendlichen mit bipolarer Manie zeigte sich, dass Aripiprazol nach vierwöchiger Behandlung
mit einer Gewichtszunahme assoziiert ist. Die Gewichtszunahme sollte bei Jugendlichen mit
bipolarer Manie überwacht werden. Bei klinisch signifikanter Gewichtszunahme sollte eine
Dosisreduktion erwogen werden (siehe Abschnitt 4.8).
Dysphagie
Motilitätsstörungen
Speiseröhre
Aspiration
sind
Anwendung
Antipsychotika, einschließlich Aripiprazol, assoziiert worden. Aripiprazol sollte mit Vorsicht bei
Patienten mit einem Risiko für Aspirationspneumonie angewendet werden.
Pathologisches Spielen und andere Störungen der Impulskontrolle
Bei Patienten, die Aripiprazol einnehmen, kann gesteigertes Verlangen insbesondere nach
Glücksspiel, sowie die Unfähigkeit dieses zu kontrollieren, auftreten. Andere Bedürfnisse, über
berichtet
wurde,
beinhalten:
gesteigertes
sexuelles
Verlangen,
zwanghaftes
Kaufverhalten, Essattacken oder zwanghaftes Essen und andere impulsive oder zwanghafte
Verhaltensweisen. Es ist wichtig, dass verschreibende Ärzte Patienten, die mit Aripiprazol
behandelt werden oder deren Betreuungspersonen, gezielt nach dem Auftreten von neuem
oder
gesteigertem
zwanghaften
Spielverhalten,
sexuellem
Verlangen,
zwanghaftem
Kaufverhalten, Essattacken oder zwanghaftem Essen und anderen Zwängen, befragen. Es
muss angemerkt werden, dass Störungen der Impulskontrolle mit der zugrundeliegenden
Erkrankung in Zusammenhang stehen können, es wurde jedoch in einigen Fällen darüber
berichtet, dass das zwanghafte Verhalten nach einer Verringerung der Dosis oder einem
Absetzen des Arzneimittels aufgehört hat. Störungen der Impulskontrolle können, wenn sie
nicht erkannt werden, beim Patienten und anderen zu schädlichen Auswirkungen führen.
Ziehen Sie eine Verringerung der Dosis oder eine Beendigung der Behandlung in Betracht,
wenn der Patient während der Einnahme von Aripiprazol solche Zwänge entwickelt (siehe
Abschnitt 4.8).
Patienten mit ADHS–Komorbidität
Trotz der häufig auftretenden Komorbidität der Bipolar–I–Störung und ADHS stehen nur sehr
wenige Sicherheitsdaten zur gleichzeitigen Einnahme von Stimulanzien und Aripiprazol zur
Verfügung. Daher sollte die gemeinsame Anwendung dieser Medikamente unter größter
Vorsicht erfolgen.
Stürze
Aripiprazol kann Somnolenz, lageabhängige Hypotonie und motorische und sensorische
Instabilität verursachen, was zu Stürzen führen kann. Bei der Behandlung von Patienten mit
erhöhtem Risiko ist Vorsicht geboten und eine niedrigere Anfangsdosis sollte in Betracht
gezogen werden (z. B. bei älteren oder geschwächten Patienten, siehe Abschnitt 4.2).
Lactose
Aripiprazol
Sandoz
Schmelztabletten
enthalten
Lactose.
Patienten
seltenen
hereditären
Galactose–Intoleranz,
völligem–Lactase–Mangel
oder
Glucose–Galactose–
Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Phenylketonurie
Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten Aspartam als Quelle für Phenylalanin und
können schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.
Natrium
Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro
Schmelztablette, d.h. es ist nahezu „natrium–frei“.
Propylenglykol
10 mg: Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten 0,012 mg Propylenglykol pro
Schmelztablette.
15 mg: Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten 0,018 mg Propylenglykol pro
Schmelztablette.
30 mg: Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten 0,036 mg Propylenglykol pro
Schmelztablette.
Propylenglykol kann bei versehentlicher Aufnahme von Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten
schädlich für Neugeborene sein, insbesonders wenn zusätzlich Arzneimittel, die
Propylenglykol enthalten, verabreicht werden.
Benzylalkohol
10 mg: Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten 0,0036 mg Benzylalkohol pro
Schmelztablette.
15 mg: Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten 0,0054 mg Benzylalkohol pro
Schmelztablette.
30 mg: Aripiprazol Sandoz Schmelztabletten enthalten 0,0108 mg Benzylalkohol pro
Schmelztablette.
Benzylalkohol kann allergische Reaktionen verursachen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Aufgrund
seines
–adrenergen
Rezeptorantagonismus
kann
Aripiprazol
Wirkung
bestimmter Antihypertensiver verstärken.
Aufgrund der primären Wirkung von Aripiprazol auf das Zentralnervensystem ist Vorsicht
geboten, wenn Aripiprazol in Kombination mit Alkohol oder anderen zentral wirksamen
Arzneimitteln
sich
überlagernden
unerwünschten
Reaktionen
Sedierung
eingenommen wird (siehe Abschnitt 4.8).
Aripiprazol sollte mit Vorsicht zusammen mit anderen Arzneimitteln, die eine QT–Verlängerung
oder Störungen des Elektrolythaushalts verursachen, eingenommen werden.
Möglicher Einfluss von anderen Arzneimitteln auf Aripiprazol
Der H
–Antagonist Famotidin, ein Magensäure–Blocker, verringert die Resorptionsrate von
Aripiprazol, wobei dieser Effekt jedoch als klinisch nicht relevant erachtet wird. Aripiprazol wird
über verschiedene Wege unter Beteiligung der Enzyme CYP2D6 und CYP3A4, aber nicht der
CYP1A–Enzyme, metabolisiert. Daher ist für Raucher keine Dosisanpassung erforderlich.
Chinidin und andere CYP2D6 Inhibitoren
In einer klinischen Studie mit gesunden Probanden steigerte ein hochwirksamer CYP2D6–
Inhibitor (Chinidin) die AUC von Aripiprazol um 107 %, während die C
unverändert blieb.
Die AUC und C
von Dehydro–Aripiprazol, dem aktiven Metaboliten, verringerte sich um 32
% bzw. 47 %. Die Aripiprazol–Dosis sollte auf etwa die Hälfte der verschriebenen Dosis
verringert werden, wenn Aripiprazol zusammen mit Chinidin gegeben wird. Es ist zu erwarten,
dass andere hochwirksame Inhibitoren von CYP2D6, wie Fluoxetin und Paroxetin, ähnliche
Effekte haben und deshalb sollten ähnliche Dosisreduktionen vorgenommen werden.
Ketoconazol und andere CYP3A4 Inhibitoren
In einer klinischen Studie mit gesunden Probanden steigerte ein hochwirksamer Inhibitor von
CYP3A4 (Ketoconazol) die AUC und C
von Aripiprazol um 63 % bzw. 37 %. Die AUC und
von Dehydro–Aripiprazol stiegen um 77 % bzw. 43 %. Bei CYP2D6 'schlechten' (= ''poor'')
Metabolisierern
kann
gemeinsame
Anwendung
hochwirksamen
Inhibitoren
CYP3A4 in höheren Plasmakonzentrationen von Aripiprazol resultieren im Vergleich zu
CYP2D6 extensiven Metabolisierern.
Wenn man die gemeinsame Gabe von Ketoconazol oder anderen hochwirksamen CYP3A4–
Inhibitoren mit Aripiprazol in Betracht zieht, sollte der potenzielle Nutzen die potenziellen
Risiken für den Patienten überwiegen. Wenn Ketoconazol zusammen mit Aripiprazol gegeben
wird, sollte die Aripiprazol –Dosis auf ungefähr die Hälfte der verschriebenen Dosis reduziert
werden.
Andere
hochwirksame
Inhibitoren
CYP3A4,
Itraconazol
HIV–
Proteaseinhibitoren,
dürften
ähnliche
Wirkungen
haben
deshalb
sollten
ähnliche
Dosisreduktionen vorgenommen werden (siehe Abschnitt 4.2).
Nach Absetzen des CYP2D6– oder CYP3A4–Inhibitors sollte die Dosierung von Aripiprazol
auf die Dosishöhe vor Beginn der Begleittherapie angehoben werden.
Wenn schwache Inhibitoren von CYP3A4 (z.B. Diltiazem) oder CYP2D6 (z.B. Escitalopram)
gemeinsam mit Aripiprazol angewendet werden, kann mit einem mäßigen Anstieg der
Aripiprazol–Konzentrationen im Plasma gerechnet werden.
Carbamazepin und andere CYP3A4 Induktoren
Nach gemeinsamer Anwendung mit Carbamazepin, einem hochwirksamen Induktor von
CYP3A4
oral
angewendetem
Aripirazol
Patienten
Schizophrenie
oder
schizoaffektiver Störung, waren die geometrischen Mittel der Cmax und AUC von Aripiprazol
um 68 % bzw. 73 % niedriger im Vergleich zur Monotherapie mit Aripiprazol (30 mg). Ebenso
waren für Dehydro–Aripiprazol die geometrischen Mittel der Cmax und AUC nach der
gemeinsamen Anwendung mit Carbamazepin um 69 % bzw. 71 % niedriger als nach
Monotherapie mit Aripiprazol. Die Aripiprazol–Dosis sollte bei gemeinsamer Gabe von
Aripiprazol mit Carbamazepin verdoppelt werden. Es ist zu erwarten, dass die gleichzeitige
Anwendung von Aripiprazol mit anderen Induktoren von CYP3A4 (wie Rifampicin, Rifabutin,
Phenytoin,
Phenobarbital,
Primidon,
Efavirenz,
Nevirapin
Johanniskraut)
ähnliche
Wirkungen haben und deshalb sollten ähnliche Dosiserhöhungen vorgenommen werden.
Nach Absetzen der hochwirksamen CYP3A4–Induktoren sollte die Dosierung von Aripiprazol
auf die empfohlene Dosis reduziert werden.
Valproat und Lithium
Wenn entweder Valproat oder Lithium gleichzeitig mit Aripiprazol eingenommen wurde, gab
es keine klinisch signifikante Veränderung der Aripiprazol–Konzentrationen und daher ist keine
Dosisanpassung
erforderlich,
wenn
entweder
Valproat
oder
Lithium
Aripiprazol
angewendet wird.
Möglicher Einfluss von Aripiprazol auf andere Arzneimittel
In klinischen Studien zeigten Dosen von 10–30 mg Aripiprazol pro Tag keinen signifikanten
Effekt
Metabolismus
Substrate
CYP2D6
(Dextromethorphan/3–
Methoxymorphinan–Ratio),
CYP2C9
(Warfarin),
CYP2C19
(Omeprazol)
CYP3A4
(Dextromethorphan). Außerdem zeigten Aripiprazol und Dehydro–Aripiprazol in vitro kein
Potenzial für eine Veränderung des über CYP1A2 vermittelten Stoffwechsels. Daher ist nicht
zu erwarten, dass Aripiprazol klinisch bedeutsame Arzneimittelinteraktionen über diese
Enzyme verursacht.
Wenn Aripiprazol gleichzeitig mit Valproat, Lithium oder Lamotrigin eingenommen wurde, gab
keine
klinisch
signifikante
Veränderung
Valproat–,
Lithium–
oder
Lamotrigin–
Konzentrationen.
Serotonin–Syndrom
Bei Patienten, die Aripiprazol eingenommen haben, wurden Fälle eines Serotonin–Syndroms
berichtet. Mögliche Anzeichen und Symptome dieses Syndroms können insbesondere bei
gleichzeitiger Anwendung von anderen serotonergen Arzneimitteln wie SSRI/SNRI oder
Arzneimitteln, bei denen bekannt ist, dass sie die Aripiprazolkonzentrationen erhöhen,
auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden und kontrollierten Studien mit Aripiprazol bei schwangeren
Frauen vor. Es liegen Berichte von kongenitalen Anomalien vor; ein kausaler Zusammenhang
mit Aripiprazol wurde jedoch nicht nachgewiesen. Tierstudien konnten eine potenzielle
Entwicklungstoxizität nicht ausschließen (siehe Abschnitt 5.3). Patientinnen muss geraten
werden,
ihren
Arzt
benachrichtigen,
wenn
schwanger
werden
oder
eine
Schwangerschaft
während
Behandlung
Aripiprazol
planen.
Aufgrund
unzureichenden
Datenlage
Sicherheit
beim
Menschen
aufgrund
Reproduktionsstudien beim Tier entstandenen Bedenken darf dieses Arzneimittel in der
Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der mögliche Nutzen rechtfertigt
eindeutig das potenzielle Risiko für den Fötus.
Neugeborene, die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft Antipsychotika
(einschließlich
Aripiprazol)
exponiert
sind,
sind
durch
Nebenwirkungen
einschließlich
extrapyramidaler Symptome und/oder Absetzerscheinungen gefährdet, deren Schwere und
Dauer nach der Entbindung variieren können. Es gab Berichte über Agitiertheit, erhöhten oder
erniedrigten
Muskeltonus,
Tremor,
Somnolenz,
Atemnot
oder
Störungen
Nahrungsaufnahme. Dementsprechend sollten Neugeborene sorgfältig überwacht werden
(siehe Abschnitt 4.8).
Stillzeit
Aripiprazol wird in die Muttermilch ausgeschieden.
Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist
oder ob auf die Behandlung mit Aripiprazol zu verzichten ist/die Behandlung mit Aripiprazol
zu unterbrechen ist. Dabei ist sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der
Nutzen der Therapie für die Frau zu berücksichtigen.
Fertilität
Studien zur Reproduktionstoxizität ergaben keine Beeinträchtigung der Fertilität durch
Aripiprazol.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Aripiprazol hat einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wegen möglicher Wirkungen auf das Nervensystem
und die Sehfähigkeit wie Sedierung, Benommenheit, Synkopen, verschwommenes Sehen,
Diplopie (siehe Abschnitt 4.8).
4.8
Nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
häufigsten
berichteten
Nebenwirkungen
Placebo–kontrollierten
Studien
sind
Akathisie und Übelkeit, die jeweils bei mehr als 3 % der Patienten auftraten, die mit oralem
Aripiprazol behandelt wurden.
Liste der Nebenwirkungen in Tabellenform
Die Häufigkeiten der unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) aufgrund einer Aripiprazol–
Therapie sind im Folgenden tabellarisch dargestellt. Die Tabelle basiert auf Nebenwirkungen,
die während klinischer Studien und/oder nach Markteinführung berichtet wurden.
Alle Nebenwirkungen werden nach Körpersystemen und ihrer Häufigkeit gemäß folgender
Einteilung geordnet; sehr häufig (≥1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000, <
1/100), selten (≥1/10000, <1/1000), sehr selten (<1/10000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf
Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe
werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Die Häufigkeit von berichteten Nebenwirkungen bei der Anwendung nach Markteinführung
kann nicht bestimmt werden, da sie aus Spontanmeldungen stammen. Folglich wird die
Häufigkeit dieser Nebenwirkungen als "nicht bekannt" bezeichnet.
Häufig
Gelegentlich
Nicht bekannt
Erkrankungen
des Blutes und
des
Lymphsystems
Leukopenie
Neutropenie
Thrombozytopenie
Erkrankungen
des
Immunsystems
Allergische Reaktion (z. B.
anaphylaktische Reaktion,
Angioödem einschließlich
geschwollener Zunge,
Zungenödem, Gesichtsödeme,
Pruritus oder Urtikaria)
Endokrine
Erkrankungen
Hyperprolaktinämie
Diabetisches hyperosmolares
Koma
Diabetische Ketoazidose
Stoffwechsel–
und
Ernährungsstöru
ngen
Diabetes
mellitus
Hyperglykämie
Hyponatriämie
Anorexie
Gewicht erniedrigt
Gewichtszunahme
Psychiatrische
Erkrankungen
Schlaflosigkeit
Angst
Unruhe
Depression
Hypersexualität
Suizidversuch,
Suizidgedanken und
begangener Suizid (siehe
Abschnitt 4.4)
Pathologisches Spielen
Störungen der Impulskontrolle
Essattacken
Zwanghaftes Kaufverhalten
Häufig
Gelegentlich
Nicht bekannt
Poriomanie
Aggression
Agitiertheit
Nervosität
Erkrankungen
des
Nervensystems
Akathisie
Extrapyramidale
Erkrankung
Tremor
Kopfschmerz
Sedierung
Somnolenz
Schwindelgefühl
Tardive Dyskinesie
Dystonie
Malignes neuroleptisches
Syndrom (MNS)
Grand–mal–Anfall
Serotoninsyndrom
Sprechstörung
Augenerkrankung
en
Verschwommen
es Sehen
Doppeltsehen
Okulogyre Krise (Blickkrampf)
Herzerkrankunge
n
Tachykardie
Plötzlicher Tod unbekannter
Ursache
Torsades de Pointes
QT–Verlängerung
Ventrikuläre Arrhythmien
Herzstillstand
Bradykardie
Gefäßerkrankung
en
Orthostasesyndro
Venöse Thromboembolie
(einschließlich Lungenembolie
und tiefer Beinvenenthrombose)
Hypertonie
Synkope
Erkrankungen der
Atemwege, des
Brustraums und
Mediastinums
Schluckauf
Aspirationspneumonie
Laryngospasmus
Oropharyngealspasmus
Erkrankungen
des
Gastrointestinaltr
akts
Obstipation
Dyspepsie
Übelkeit
Hypersalivation
Erbrechen
Pankreatitis
Dysphagie
Diarrhoe
Abdominale Beschwerden
Magenbeschwerden
Leber– und
Gallenerkrankung
en
Leberversagen
Hepatitis
Ikterus
Erhöhte Alanin–
Aminotransferase (ALT)
Erhöhte Aspartat–
Aminotransferase (AST)
Erhöhte Gamma–Glutamyl–
Transferase (GGT)
Erhöhte alkalische Phosphatase
Erkrankungen der
Haut und des
Unterhautzellgew
ebes
Ausschlag
Lichtempfindlichkeitsreaktion
Alopezie
Hyperhidrosis
Skelettmuskulatur
–, Bindegewebs–
und
Knochenerkranku
ngen
Rhabdomyolyse
Myalgie
Steifheit
Erkrankungen der
Harninkontinenz
Häufig
Gelegentlich
Nicht bekannt
Nieren und
Harnwege
Harnretention
Schwangerschaft,
Wochenbett und
perinatale
Erkrankungen
Arzneimittelentzugssyndrom des
Neugeborenen (siehe
Abschnitt 4.6)
Erkrankungen der
Geschlechtsorga
ne und der
Brustdrüse
Priapismus
Allgemeine
Erkrankungen
und Beschwerden
am
Verabreichungsor
t
Ermüdung
Störung der
Temperaturregulation (z. B.
Hypothermie, Fieber)
Brustkorbschmerz
Peripheres Ödem
Untersuchungen
Glukose im Blut erhöht
Glykolisiertes Hämoglobin
erhöht
Fluktuation des Blutzuckers
Erhöhte Kreatinphosphokinase
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Erwachsene
Extrapyramidale Symptome (EPS)
Schizophrenie: In einer kontrollierten Langzeitstudie über 52 Wochen trat bei Patienten, die
mit Aripiprazol behandelt wurden, eine insgesamt geringere Inzidenz (25,8 %) von EPS
einschließlich
Parkinsonismus,
Akathisie,
Dystonie
Dyskinesie
auf,
verglichen
Patienten, die mit Haloperidol behandelt wurden (57,3 %). In einer Placebo–kontrollierten
Langzeitstudie über 26 Wochen betrug die Inzidenz von EPS 19 % bei Patienten unter
Aripiprazol–Behandlung
13,1
Patienten
unter
Placebo.
einer
anderen
kontrollierten Langzeitstudie über 26 Wochen betrug die Inzidenz von EPS 14,8 % bei
Patienten, die mit Aripiprazol behandelt wurden, und 15,1 % bei Patienten unter Olanzapin–
Therapie.
Manische Episoden bei Bipolar–I–Störung: In einer kontrollierten Studie über 12 Wochen
betrug die Inzidenz von EPS 23,5 % bei Patienten unter Aripiprazol–Behandlung und 53,3 %
bei Patienten unter Haloperidol–Behandlung. In einer anderen Studie über 12 Wochen betrug
die Inzidenz von EPS 26,6 % bei Patienten unter Aripiprazol–Behandlung und 17,6 % für
diejenigen unter Lithium–Behandlung. In der Langzeit–Erhaltungsphase über 26 Wochen bei
einer Placebo–kontrollierten Studie betrug die Inzidenz von EPS 18,2 % für Patienten unter
Aripiprazol–Behandlung und 15,7 % für mit Placebo behandelte Patienten.
Akathisie
In Placebo–kontrollierten Studien betrug die Inzidenz von Akathisie bei bipolaren Patienten
12,1 % mit Aripiprazol und 3,2 % mit Placebo. Bei schizophrenen Patienten betrug die Inzidenz
von Akathisie 6,2 % mit Aripiprazol und 3,0 % mit Placebo.
Dystonie
Substanzklasseneffekt: Symptome der Dystonie, verlängerte abnormale Muskelkontraktionen,
können
anfälligen
Personen
während
ersten
Behandlungstage
auftreten.
Dystoniesymptome
umfassen:
Krampf
Genickmuskulatur,
manchmal
einem
Schlundkrampf
fortschreitet,
Schluckbeschwerden,
Atembeschwerden
und/oder
Heraushängen der Zunge. Obwohl diese Symptome bei niedriger Dosierung auftreten können,
treten sie häufiger und stärker bei hochpotenten und bei höheren Dosen von Antipsychotika
der ersten Generation auf. Ein erhöhtes Risiko für eine akute Dystonie wird bei Männern und
jüngeren Altersgruppen beobachtet.
Prolaktin
klinischen
Studien
dem/den
genehmigten
Anwendungsgebiet(en)
nach
Marktzulassung wurden bei Anwendung von Aripiprazol sowohl erhöhte als auch verminderte
Serum–Prolaktinspiegel im Vergleich zur Baseline beobachtet (Abschnitt 5.1).
Laborparameter
Ein Vergleich zwischen den Patientengruppen unter Aripiprazol und Placebo, bei denen
potenziell klinisch signifikante Veränderungen der routinemäßig kontrollierten Labor– und
Lipidparameter
(siehe
Abschnitt
5.1)
auftraten,
ergab
keine
medizinisch
bedeutsamen
Unterschiede. Erhöhungen der CPK (Kreatinphosphokinase), generell vorübergehend und
asymptomatisch, wurden bei 3,5 % der mit Aripiprazol behandelten Patienten beobachtet, im
Vergleich zu 2,0 % der mit Placebo behandelten Patienten.
Kinder und Jugendliche
Schizophrenie bei Jugendlichen ab 15 Jahre
In einer Placebo–kontrollierten klinischen Kurzzeitstudie, in die 302 Jugendliche (13–17 Jahre)
mit Schizophrenie eingeschlossen waren, waren die Häufigkeit und Art der Nebenwirkungen
ähnlich denen bei Erwachsenen mit Ausnahme folgender Reaktionen, die bei Jugendlichen,
die Aripiprazol erhielten, häufiger berichtet wurden als bei Erwachsenen, die Aripiprazol
erhielten (und häufiger als in der Placebo–Gruppe):
Schläfrigkeit/Sedierung und extrapyramidale Störung wurden sehr häufig berichtet (≥ 1/10)
und Trockenheitsgefühl im Mund, erhöhter Appetit und Blutdruckabfall wurden häufig berichtet
(≥ 1/100, < 1/10). Das Sicherheitsprofil einer 26–wöchigen entblindeten Verlängerung der
Studie war mit dem in der Placebo–kontrollierten Kurzzeitstudie vergleichbar.
einer
Placebo–kontrollierten,
doppeltverblindeten,
klinischen
Langzeitstudie
Sicherheitsprofil ebenfalls vergleichbar bis auf die folgenden Nebenwirkungen, die häufiger
berichtet wurden, als bei Kindern und Jugendlichen, die ein Placebo eingenommen haben:
Gewicht erniedrigt, Insulin im Blut erhöht, Arrhythmie und Leukopenie wurden häufig berichtet
(≥ 1/100, < 1/10).
Niedrige Serum–Prolaktin–Spiegel traten bei Jugendlichen (13–17 Jahre) mit Schizophrenie
bei einer Exposition von bis zu 2 Jahren mit einer Häufigkeit von 29,5 % bei weiblichen
Patienten (< 3 ng/ml) bzw. von 48,3 % bei männlichen Patienten (< 2 ng/ml) auf (gepoolte
Daten).
Niedrige
Serum–Prolaktin–Spiegel
traten
Jugendlichen
(13–17
Jahre)
Schizophrenie bei einer Aripiprazol–Exposition von 5 bis 30 mg für bis zu 72 Monate, mit einer
Häufigkeit von 25,6 % bei weiblichen Patienten (< 3 ng/ml) bzw. von 45,0 % bei männlichen
Patienten (< 2 ng/ml) auf.
Inzidenz
für
niedrige
Serum–Prolaktin–Spiegel
zwei
Langzeitstudien
jugendlichen (13–17 Jahre) Patienten mit Schizophrenie und bipolaren Störungen, die mit
Aripiprazol behandelt wurden bei weiblichen Patienten (< 3 ng/ml) bei 37,0 %, bzw. bei 59,4 %
bei männlichen Patienten (< 2 ng/ml).
Manische Episoden bei Bipolar I Störung bei Jugendlichen ab 13 Jahre
Die Häufigkeit und Art der Nebenwirkungen bei Jugendlichen mit Bipolar–I–Störung waren mit
denen bei Erwachsenen vergleichbar mit Ausnahme folgender Reaktionen: sehr häufig (≥
1/10) Somnolenz (23,0 %), extrapyramidale Störungen (18,4 %), Akathisie (16,0 %) und
Abgeschlagenheit (11,8 %); und häufig (≥ 1/100, < 1/10) Oberbauchschmerzen, erhöhte
Herzfrequenz, Gewichtszunahme, Appetitsteigerung, Muskelzucken und Dyskinesie.
Folgende
Nebenwirkungen
zeigten
eine
mögliche
Dosisabhängigkeit:
Extrapyramidale
Störungen (die Häufigkeiten waren 10 mg, 9,1 %, 30 mg, 28,8 %, Placebo, 1,7 %) und
Akathisie (die Häufigkeiten waren 10 mg, 12,1 %, 30 mg, 20,3 %, Placebo, 1,7 %).
Die mittlere Veränderung des Körpergewichts bei Jugendlichen mit Bipolar–I–Störung nach 12
und 30 Wochen war 2,4 kg und 5,8 kg bei Aripiprazol bzw. 0,2 kg und 2,3 kg bei Placebo.
Bei Kindern und Jugendlichen wurden Somnolenz und Abgeschlagenheit bei Patienten mit
bipolarer Störung häufiger beobachtet als bei Patienten Schizophrenie.
In der Population der bipolaren Kinder und Jugendlichen (10–17 Jahre) mit einer Exposition
bis zu 30 Wochen betrug die Häufigkeit von niedrigen Serumprolaktinspiegeln bei weiblichen
Patienten (< 3 ng/ml) und männlichen Patienten (< 2 ng/ml) 28,0 % bzw. 53,3 %.
Pathologisches Spielen und andere Störungen der Impulskontrolle
Bei Patienten, die mit Aripiprazol behandelt werden können pathologische Spielsucht,
Hypersexualität, zwanghaftes Kaufverhalten, Essattacken und zwanghaftes Essen auftreten
(siehe Abschnitt 4.4).
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Meldung
Verdachts
Nebenwirkungen
nach
Zulassung
großer
Wichtigkeit.
ermöglicht
eine
kontinuierliche
Überwachung
Nutzen–Risiko–
Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden
Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9
Überdosierung
Anzeichen und Symptome
In klinischen Studien und seit der Markteinführung wurden unbeabsichtigte oder absichtliche
akute Überdosen mit Aripiprazol allein bei erwachsenen Patienten mit geschätzten Dosen von
bis zu 1.260 mg und ohne Todesfolge beobachtet. Potenziell medizinisch relevante Zeichen
Symptome
beinhalteten
Lethargie,
erhöhten
Blutdruck,
Schläfrigkeit,
Tachykardie,
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Außerdem wurden unbeabsichtigte Aripiprazol–Überdosen
(bis zu 195 mg) ohne Todesfolge bei Kindern berichtet. Die potenziell medizinisch ernsten
Anzeichen und Symptome, die berichtet wurden, beinhalteten Schläfrigkeit, vorübergehenden
Verlust des Bewusstseins und extrapyramidale Symptome.
Behandlung einer Überdosierung
Behandlung
einer
Überdosierung
sollte
sich
unterstützende
Maßnahmen
konzentrieren, Freihaltung der Atemwege, Sauerstoffversorgung und Beatmung, sowie auf
eine symptomatische Behandlung. Die Möglichkeit von multipler Arzneimittelbeteiligung sollte
erwogen
werden.
Daher
sollte
sofort
Monitoring
kardiovaskulären
Funktionen
eingeleitet
werden
inklusive
kontinuierlicher
elektrokardiographischer
Überwachung
Identifizierung
möglicher
Arrhythmien.
Nach
jeder
vorliegenden
oder
vermuteten
Überdosierung mit Aripiprazol ist eine engmaschige medizinische Überwachung solange
angezeigt, bis sich der Patient erholt hat.
Aktivkohle (50 g), eine Stunde nach Aripiprazol gegeben, verringerte die C
von Aripiprazol
um ca. 41 % und die AUC um ca. 51 %. Dies deutet darauf hin, dass Aktivkohle ein wirksames
Mittel in der Behandlung einer Überdosierung sein kann.
Hämodialyse
Zwar liegen keine Informationen über die Wirksamkeit einer Hämodialyse bei der Behandlung
einer Überdosierung mit Aripiprazol vor; es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Hämodialyse in
Behandlung
einer
Überdosierung
Nutzen
ist,
Aripiprazol
eine
hohe
Plasmaproteinbindung aufweist.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Psycholeptika, andere Antipsychotika, ATC–Code:
N05AX12
Wirkmechanismus
Es wird vermutet, dass die Wirksamkeit von Aripiprazol bei Schizophrenie und Bipolar–I–
Störung über die Kombination einer partiell agonistischen Wirkung auf Dopamin D
– und
Serotonin 5HT
–Rezeptoren und einer antagonistischen Wirkung auf Serotonin 5HT
Rezeptoren vermittelt wird. Aripiprazol zeigte im Tiermodell antagonistische Eigenschaften bei
dopaminerger Hyperaktivität und agonistische Eigenschaften bei dopaminerger Hypoaktivität.
Aripiprazol zeigte in vitro eine hohe Affinität zum Dopamin D
– und D
–Rezeptor und zum
Serotonin 5HT
– und 5HT
–Rezeptor sowie eine mäßige Affinität zum Dopamin D
–, zum
Serotonin 5HT
– und 5HT
–, zum alpha–1–adrenergen und zum Histamin–H
–Rezeptor.
Außerdem zeigte Aripiprazol eine mäßige Affinität zur Serotonin–Wiederaufnahme–Stelle und
keine
nennenswerte
Affinität
Muscarin–Rezeptoren.
Interaktion
anderen
Rezeptoren als den Dopamin– und Serotonin–Subtypen könnte einige der anderen klinischen
Effekte von Aripiprazol erklären.
Bei Gabe von Aripiprazol in Dosierungen von 0,5 bis 30 mg einmal täglich über 2 Wochen an
gesunde Probanden zeigte die Positronen–Emissions–Tomographie eine dosisabhängige
Verringerung der Bindung von
C–Racloprid, einem D
–Rezeptor–Liganden, am Nucleus
caudatus und am Putamen.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Erwachsene
Schizophrenie
In drei Placebo–kontrollierten Kurzzeit–Studien (4 bis 6 Wochen) an 1.228 schizophrenen
erwachsenen Patienten mit positiven oder negativen Symptomen zeigte Aripiprazol im
Vergleich zu Placebo eine statistisch signifikant stärkere Besserung der psychotischen
Symptome.
Aripiprazol ist wirksam in der Aufrechterhaltung des Therapieerfolges bei Weiterbehandlung
von erwachsenen Patienten, die initial auf die Behandlung angesprochen haben. In einer
Haloperidol–kontrollierten Studie war in Woche 52 der Anteil der Responder–Patienten, die
Ansprechen
Studienmedikation
beibehielten,
beiden
Gruppen
ähnlich
(Aripiprazol 77 % und Haloperidol 73 %). Die Gesamt–Rate der Patienten, die die Studie
vollendet haben, war signifikant höher bei Patienten unter Aripiprazol (43 %) als bei der
Haloperidol–Gruppe (30 %). Aktuelle Werte aus Messskalen, die als sekundäre Studienziele
definiert wurden, inklusive PANSS und die Montgomery–Asberg–Depressionsraten–Skala,
zeigten eine signifikant stärkere Besserung als bei Haloperidol.
einer
Placebo–kontrollierten
Studie
über
Wochen
erwachsenen
stabilisierten
Patienten mit chronischer Schizophrenie zeigte sich für Aripiprazol eine signifikant höhere
Reduktion der Rückfallrate, die bei 34 % in der Aripiprazol–Gruppe und bei 57 % unter Placebo
lag.
Gewichtszunahme
In klinischen Studien trat unter Aripiprazol keine klinisch relevante Gewichtszunahme auf. In
einer Olanzapin–kontrollierten, multinationalen Doppelblind–Studie bei Schizophrenie über 26
Wochen, die 314 erwachsene Patienten umfasste und in der das primäre Studienziel
"Gewichtszunahme"
war,
trat
unter
Aripiprazol
oder
auswertbaren
Patientendatensätze)
signifikant
weniger
Patienten
eine
Gewichtszunahme
mindestens 7% gegenüber dem Ausgangswert auf (d.h. eine Zunahme von mindestens 5,6 kg
bei einem durchschnittlichen Ausgangsgewicht von ca. 80,5 kg) im Vergleich zu Patienten
unter Olanzapin (n = 45 oder 33 % der auswertbaren Patientendatensätze).
Lipidparameter
Eine gepoolte Analyse der Lipidparameter bei placebokontrollierten klinischen Studien mit
Erwachsenen
ergab
keine
klinisch
relevanten
Änderungen
Gesamtcholesterin–,
Triglycerid–, HDL– und LDL–Spiegel durch Aripiprazol.
Prolaktin
In allen klinischen Studien mit Aripiprazol wurden bei jeder Dosierung die Prolaktin–Werte
erhoben (n = 28.242). Die Inzidenz von Hyperprolaktinämie oder einer Erhöhung des Serum–
Prolaktin, war bei Patienten, die mit Aripiprazol (0,3 %) behandelt wurden, vergleichbar mit der
bei Placebo (0,2 %). Bei Patienten die Aripiprazol erhielten lag die mediane Zeit bis zum
Einsetzen bei 42 Tagen und die mediane Dauer lag bei 34 Tagen.
Die Inzidenz von Hypoprolaktinämie oder einer Absenkung des Serum–Prolaktin, war bei
Patienten, die mit Aripiprazol behandelt wurden 0,4 %, im Vergleich zu 0,02 % bei Patienten
die mit Placebo behandelt wurden. Bei Patienten die Aripiprazol erhielten lag die mediane Zeit
bis zum Einsetzen bei 30 Tagen und die mediane Dauer lag bei 194 Tagen.
Manische Episoden bei Bipolar–I–Störung
In zwei Placebo–kontrollierten Monotherapie–Studien mit flexibler Dosierung über 3 Wochen
mit Patienten mit einer manischen oder gemischten Episode der Bipolar–I–Störung zeigte
Aripiprazol eine gegenüber Placebo überlegene Wirksamkeit bei der Verringerung manischer
Symptome über 3 Wochen. Diese Studien beinhalteten Patienten mit oder ohne psychotische
Merkmale und mit oder ohne Rapid–Cycling–Verlauf.
In einer Placebo–kontrollierten Monotherapie–Studie über 3 Wochen mit fixer Dosierung mit
Patienten
einer
manischen
oder
gemischten
Episode
Bipolar–I–Störung
zeigte
Aripiprazol gegenüber Placebo keine überlegene Wirksamkeit.
zwei
Placebo–
aktiv–kontrollierten
Monotherapie–Studien
über
Wochen
Patienten mit einer manischen oder gemischten Episode einer Bipolar–I–Störung, mit oder
ohne
psychotische
Merkmale,
zeigte
Aripiprazol
eine
gegenüber
Placebo
überlegene
Wirksamkeit in Woche 3 und einen Erhaltungseffekt, der vergleichbar war mit dem von Lithium
oder Haloperidol in Woche 12. Aripiprazol wies außerdem in Woche 12 einen vergleichbaren
Anteil
Patienten
symptomatischer
Remission
Manie
Lithium
oder
Haloperidol.
In einer Placebo–kontrollierten Studie über 6 Wochen mit Patienten mit einer manischen oder
gemischten Episode einer Bipolar–I–Störung, mit oder ohne psychotische Merkmale, die
teilweise über 2 Wochen nicht auf Lithium– oder Valproat–Monotherapie bei therapeutischen
Serumspiegeln
ansprachen,
ergab
Begleittherapie
Aripiprazol
eine
überlegene
Wirksamkeit bei der Verringerung manischer Symptome im Vergleich zur Monotherapie mit
Lithium oder Valproat.
einer
Placebo–kontrollierten
Studie
über
Wochen
gefolgt
einer
Langzeit–
Erweiterungsphase über 74 Wochen bei manischen Patienten, die mit Aripiprazol während
einer Stabilisierungsphase vor Randomisierung eine Remission erreicht hatten, zeigte sich
Aripiprazol gegenüber Placebo überlegen im Hinblick auf die Prävention eines bipolaren
Rückfalls, vorwiegend bei der Prävention eines Rückfalls in die Manie. Es zeigte sich jedoch
keine Überlegenheit gegenüber Placebo bei der Prävention eines Rückfalls in die Depression.
In einer 52–wöchigen, Placebo–kontrollierten Studie bei Patienten mit einer akuten manischen
oder gemischten Episode einer Bipolar–I–Störung, die nach Behandlung mit Aripiprazol (10
mg/Tag bis 30 mg/Tag) adjunktiv zu Lithium oder Valproat über 12 aufeinanderfolgende
Wochen eine anhaltende Remission (Y–MRS und MADRS Gesamtwerte ≤ 12) erreicht hatten,
zeigte adjunktives Aripiprazol Überlegenheit gegenüber Placebo mit einem 46 % niedrigeren
Risiko (Hazard–Ratio von 0,54) des Wiederauftretens einer bipolaren Störung und einem 65
% niedrigeren Risiko (Hazard–Ratio von 0,35) des Wiederauftretens einer Manie. Bezüglich
der Prävention des Wiederauftretens einer Depression konnte jedoch keine Überlegenheit
gegenüber Placebo nachgewiesen werden. Adjunktives Aripiprazol zeigte sich gegenüber
Placebo überlegen im sekundären Studienziel, dem CGI–BP–Wert zur Bestimmung des
Schweregrads der Erkrankung (Manie). In dieser Studie wurde den Patienten vom Prüfarzt
entweder eine offene Lithium– oder Valproat–Monotherapie zugewiesen, um ein partielles
Nichtansprechen
feststellen
können.
Patienten
wurden
für
mindestens
aufeinanderfolgende Wochen mit einer Kombination von Aripiprazol und dem gleichen
Stimmungsstabilisator stabilisiert. Stabilisierte Patienten erhielten dann weiterhin den gleichen
Stimmungsstabilisator und dazu – randomisiert und doppeltverblindet – entweder Aripiprazol
oder Placebo. Vier Untergruppen von Stimmungsstabilisatoren wurden in der randomisierten
Phase beurteilt: Aripiprazol + Lithium; Aripiprazol + Valproat; Placebo + Lithium; Placebo +
Valproat. Die Kaplan–Meier–Rate für das Wiederauftreten einer beliebigen Stimmungsepisode
im Begleittherapiearm betrug 16 % bei Aripiprazol + Lithium und 18 % bei Aripiprazol +
Valproat verglichen mit 45 % bei Placebo + Lithium und 19 % bei Placebo + Valproat.
Kinder und Jugendliche
Schizophrenie bei Jugendlichen
In einer 6–wöchigen Placebo–kontrollierten Studie mit 302 schizophrenen jugendlichen
Patienten (13–17 Jahre), die positive oder negative Symptome aufwiesen, war Aripiprazol im
Vergleich
Placebo
einer
statistisch
signifikant
stärkeren
Verbesserung
psychotischen Symptome verbunden.
In einer Subanalyse der jugendlichen Patienten im Alter von 15 bis 17 Jahren, die 74 % der
Gesamtpopulation der Studie darstellten, wurde dieser Effekt auch während der 26–wöchigen
unverblindeten Verlängerung der Studie beobachtet.
In einer randomisierten, Placebo–kontrollierten, doppeltverblindeten, klinischen Langzeitstudie
über 60 bis 89 Wochen mit schizophrenen Jugendlichen (n = 146; Alter 13–17 Jahre) ist ein
statistisch signifkanter Unterschied in der Rückfallrate zwischen der Aripiprazol –Gruppe
(19,39 %) und dere mit Placebo behandelten Gruppe (37,5 %), festgestellt worden. In der
Gesamtpopulation lag die Punktschätzung für die Hazard Ratio (HR) bei 0,461 (95% KI: 0,242
– 0,897). In der Untergruppenanalyse lag die Punktschätzung für die HR bei 0,495 für die
Teilnehmer von 13 bis 14 Jahren im Vergleich zu 0,454 für Teilnehmer von 15 bis 17 Jahren.
Die Schätzung der HR für die jüngere Gruppe (13–14 Jahre) war jedoch augfgrund der
kleineren Anzahl von Teilnehmern in dieser Gruppe (Aripiprazol n = 29; Placebo n = 12) nicht
genau und das Konfidenzintervall für diese Schätzung (von 0,151 bis 0,1628 reichend)
erlaubte es nicht, Rückschlüsse auf das Vorhandensein einer Auswirkung der Behandlung zu
ziehen. Im Gegensatz dazu, lag das 95%–Konfidenzintervall für die HR bei der älteren
Untergruppe (Aripiprazol n = 69; Placebo n = 36) bei 0,242 bis 0,879 und damit konnte für die
älteren Patienten, auf einen Effekt der Behandlung geschlossen werden.
Manische Episoden bei Bipolar–I–Störung bei Kindern und Jugendlichen
Aripiprazol wurde in einer 30–wöchigen Placebo–kontrollierten klinischen Studie mit 296
Kindern und Jugendlichen (10–17 Jahre) untersucht, die den DSM–IV–Kriterien für Bipolar–I–
Störung
manischen
oder
gemischten
Episoden
oder
ohne
psychotische
Züge
entsprachen und als Baseline einen Y–MRS–Score ≥20 aufwiesen. Von den Patienten, die zur
primären Wirksamkeitsanalyse herangezogen wurden, hatten 139 Patienten eine bestehende
komorbide Diagnose von ADHS.
Aripiprazol erwies sich als überlegen gegenüber Placebo bzgl. der Veränderung der Baseline
in Woche 4 und in Woche 12 im Y–MRS–Gesamt–Score. In einer post–hoc–Analyse zeigte
sich die Verbesserung gegenüber Placebo deutlicher bei Patienten mit einer Komorbidität von
ADHS als bei der Gruppe ohne ADHS, wo kein Unterschied zu Placebo bestand. Eine
Rückfallprävention wurde nicht nachgewiesen.
Die häufigsten behandlungsassoziierten Nebenwirkungen bei Patienten, die eine Dosis von
erhielten,
waren
extrapyramidale
Störungen
(28,3
Somnolenz
(27,3
Kopfschmerzen (23,2 %) und Übelkeit (14,1 %). Im Mittel haben Patienten, die 30 Wochen mit
Aripiprazol behandelt wurden, 2,9 kg Gewicht zugenommen, verglichen mit 0,98 kg bei
Patienten, die Placebo erhielten.
Reizbarkeit im Zusammenhang mit autistischer Störung bei Kindern und Jugendlichen (siehe
Abschnitt 4.2)
Aripiprazol wurde bei Patienten im Alter von 6 bis 17 Jahren in zwei 8–wöchigen Placebo–
kontrollierten Studien [eine mit flexibler Dosis (2–15 mg/Tag) und eine mit fester Dosis (5, 10
oder 15 mg/Tag)] und in einer 52–wöchigen offenen Studie untersucht. In diesen Studien
wurde die Initialdosis von 2 mg/Tag nach einer Woche auf 5 mg/Tag gesteigert und in
wöchentlichen Schritten um 5 mg/Tag bis zur Zieldosis erhöht. Über 75 % der Patienten waren
unter 13 Jahre alt. Aripiprazol zeigte bei der Unterskala „Reizbarkeit“ der „Aberrant Behaviour
Checklist“ statistisch eine bessere Wirksamkeit als Placebo. Die klinische Relevanz dieses
Befundes wurde nicht nachgewiesen. In das Sicherheitsprofil wurden Gewichtszunahme und
Veränderungen
Prolaktinspiegels
einbezogen.
Studiendauer
Langzeit–
Sicherheit war auf 52 Wochen begrenzt. Niedrige Serum–Prolaktin–Spiegel bei weiblichen (<
3 ng/ml) und männlichen (< 2 ng/ml) Patienten traten bei Behandlung mit Aripiprazol mit einer
Häufigkeit von 27/46 (58,7 %) bzw. 258/298 (86,6 %) auf (gepoolte Studien). In Placebo–
kontrollierten Studien betrug die mittlere Gewichtszunahme 0,4 kg unter Placebo und 1,6 kg
unter Aripiprazol.
Aripiprazol wurde auch in einer Placebo–kontrollierten Langzeitstudie zur Erhaltungsphase
untersucht. Nach einer 13–26–wöchigen Stabilisierung mit Aripiprazol (2–15 mg/Tag) wurden
Patienten mit stabilem Ansprechen für 16 Wochen entweder auf Aripiprazol belassen oder auf
Placebo umgestellt. In der Woche 16 betrug die Kaplan–Meier–Rate für einen Rückfall 35 %
für Aripiprazol und 52 % für Placebo. Hazard–ratio für einen Rückfall innerhalb von 16 Wochen
(Aripiprazol/Placebo)
0,57
(kein
statistisch
signifikanter
Unterschied).
mittlere
Gewichtszunahme in der Stabilisierungsphase (bis zu 26 Wochen) mit Aripiprazol betrug 3,2
kg und eine weitere mittlere Zunahme von 2,2 kg für Aripiprazol verglichen mit 0,6 kg für
Placebo
wurde
zweiten
Teil
Wochen)
Studie
beobachtet.
Extrapyramidale
Symptome wurden hauptsächlich während der Stabilisierungsphase bei 17 % der Patienten
beobachten, 6,5 % davon Tremor.
Mit dem Tourette–Syndrom assoziierte Tics bei Kindern und Jugendlichen (siehe Abschnitt
4.2)
Wirksamkeit
Aripiprazol
Kindern
Jugendlichen
Tourette–Syndrom
(Aripiprazol:
Placebo:
wurde
einer
randomisierten,
doppelblinden,
placebokontrollierten
8–wöchigen
Studie
untersucht,
angelegt
war,
dass
Behandlungsgruppen eine vom Körpergewicht abhängige Festdosis im Dosisbereich von 5
mg/Tag bis 20 mg/Tag und eine Anfangsdosis von 2 mg erhielten. Die Patienten waren
zwischen 7 – 17 Jahre alt und wiesen zu Beginn einen mittleren Gesamt–Tic–Score–Wert von
30 auf der Yale Global Tic Severity Scale (TTS–YGTSS) auf. Aripiprazol zeigte bei der
Veränderung ab Studienbeginn bis Woche 8 eine Verbesserung auf der TTS–YGTSS von
13,35 bei der Gruppe mit niedriger Dosis (5 mg oder 10 mg) und 16,94 bei der Gruppe mit
hoher Dosis (10 mg oder 20 mg) im Vergleich zu einer Verbesserung von 7,09 in der
Placebogruppe.
Wirksamkeit
Aripiprazol
Kindern
Jugendlichen
Tourette–Syndrom
(Aripiprazol: n = 32, Placebo: n = 29) wurde ebenfalls in einer in Süd–Korea durchgeführten
10–wöchigen randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie mit einem flexiblen
Dosisbereich von 2 mg/Tag bis 20 mg/Tag und einer Anfangsdosis von 2 mg untersucht. Die
Patienten waren zwischen 6 – 18 Jahre alt und wiesen zu Beginn einen mittleren Wert von 29
auf der TTS–YGTSS auf. Bei der Veränderung ab Studienbeginn bis Woche 10 zeigte die
Aripiprazol–Gruppe auf der TTS–YGTSS eine Verbesserung von 14,97 im Vergleich zu einer
Verbesserung von 9,62 in der Placebogruppe.
diesen
beiden
Kurzzeitstudien
konnte
klinische
Relevanz
Ergebnisse
Wirksamkeit, angesichts des Ausmaßes der Behandlungswirkung im Vergleich zu der großen
Placebowirkung
unklaren
Wirkungen
hinsichtlich
psychosozialen
Funktionsfähigkeit, nicht erwiesen werden. Es liegen keine Langzeitdaten zur Wirksamkeit und
Unbedenklichkeit von Aripiprazol bei dieser fluktuierenden Erkrankung vor.
Europäische
Arzneimittel–Agentur
für
Aripiprazol
eine
Zurückstellung
Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in einer oder mehreren pädiatrischen
Altersklassen in der Behandlung der Schizophrenie und der Behandlung der bipolaren
affektiven Störung gewährt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationen zur Anwendung bei
Kindern und Jugendlichen).
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Aripiprazol
Schmelztabletten
sind
bioäquivalent
Aripiprazol
Tabletten
ähnlicher
Resorptionsrate und ähnlichem Resorptionsanteil. Aripiprazol Schmelztabletten können als
Alternative zu Aripiprazol Tabletten verwendet werden.
Resorption
Aripiprazol wird gut resorbiert, wobei maximale Plasmaspiegel innerhalb von 3–5 Stunden
nach der Einnahme erreicht werden. Aripiprazol unterliegt einem minimalen präsystemischen
Metabolismus. Die absolute orale Bioverfügbarkeit der Tablettenformulierung beträgt 87 %.
Eine Mahlzeit mit hohem Fettgehalt hat keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von
Aripiprazol.
Verteilung
Aripiprazol wird im gesamten Körper mit einem scheinbaren Verteilungsvolumen von 4,9 l/kg
verteilt,
extensive
extravaskuläre
Verteilung
deutet.
therapeutischen
Konzentrationen wird Aripiprazol und Dehydro–Aripiprazol zu über 99 % an Plasmaproteine,
hauptsächlich Albumin, gebunden.
Biotransformation
Aripiprazol wird überwiegend in der Leber hauptsächlich über drei Biotransformationswege
metabolisiert: Dehydrierung, Hydroxylierung und N–Dealkylierung. Basierend auf in vitro–
Studien sind die Enzyme CYP3A4 und CYP2D6 für die Dehydrierung und Hydroxylierung von
Aripiprazol verantwortlich, die N–Dealkylierung wird durch CYP3A4 katalysiert. Aripiprazol
macht den Hauptanteil des Arzneimittels im systemischen Kreislauf aus. Im Steady–State
beträgt der Anteil von Dehydro–Aripiprazol, dem aktiven Metaboliten, ca. 40 % der AUC von
Aripiprazol im Plasma.
Elimination
Die mittlere Eliminationshalbwertszeit liegt bei annähernd 75 Stunden für Aripiprazol bei
extensiven Metabolisierern über CYP2D6 und bei annähernd 146 Stunden bei 'schlechten' (=
''poor'') Metabolisierern über CYP2D6.
Die Gesamtkörper–Clearance von Aripiprazol beträgt 0,7 ml/min/kg, die hauptsächlich über
die Leber stattfindet.
Nach oraler Gabe einer Einzeldosis von
C–markiertem Aripiprazol wurden ca. 27 % der
gegebenen Radioaktivität im Urin und annähernd 60 % in den Faeces gefunden. Weniger als
1 % Aripiprazol wurde unverändert im Urin ausgeschieden und ca. 18 % wurden unverändert
in den Faeces gefunden.
Kinder und Jugendliche
Die Pharmakokinetik von Aripiprazol und Dihydro–Aripiprazol bei pädiatrischen Patienten im
Alter von 10 bis 17 Jahren war vergleichbar mit derjenigen von Erwachsenen nach Korrektur
des Unterschieds im Körpergewicht.
Pharmakokinetik in speziellen Patientengruppen
Ältere Menschen
Bei Aripiprazol gibt es keinen Unterschied in der Pharmakokinetik zwischen älteren und
jüngeren
gesunden
erwachsenen
Probanden.
Ebenso
zeigten
sich
pharmakokinetischen Untersuchung schizophrener Patienten keine altersabhängigen Effekte.
Geschlecht
Bei Aripiprazol gibt es keine Unterschiede in der Pharmakokinetik zwischen männlichen und
weiblichen
gesunden
Probanden,
ebenso
zeigten
sich
einer
pharmakokinetischen
Untersuchung schizophrener Patienten keine geschlechtsabhängigen Effekte.
Rauchen
Eine Populations–spezifische Auswertung zur Pharmakokinetik ergab keinen Hinweis auf
klinisch
signifikante
Unterschiede
hinsichtlich
ethnischen
Zugehörigkeit
oder
Auswirkung des Rauchens auf die Pharmakokinetik von Aripiprazol.
Ethnische Zugehörigkeit
Eine populationsspezifische Auswertung zur Pharmakokinetik ergab keinen Hinweis auf
Unterschiede aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit bei der Pharmakokinetik von Aripiprazol.
Nierenschaden
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Aripiprazol und Dehydro–Aripiprazol waren bei
Patienten mit schwerer Nierenerkrankung im Vergleich zu jungen gesunden Probanden
ähnlich.
Leberschaden
Eine Einzeldosis–Studie bei Probanden mit verschiedengradiger Leberzirrhose (Child–Pugh
Klassen A, B und C) zeigte keinen signifikanten Effekt hinsichtlich der Beeinträchtigung der
Leberfunktion auf die Pharmakokinetik von Aripiprazol und Dehydro–Aripiprazol, aber die
Studie umfasste nur 3 Patienten mit Leberzirrhose der Klasse C, was nicht ausreicht, um
Schlüsse auf deren metabolische Kapazität zu ziehen.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei
wiederholter
Gabe,
Reproduktions–
Entwicklungstoxizität,
Genotoxizität
kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den
Menschen erkennen.
Toxikologisch
signifikante
Effekte
wurden
lediglich
Dosierungen
oder
Expositionen
beobachtet,
maximale
Dosierung
oder
Exposition
beim
Menschen
deutlich
überschritten, damit haben sie für die klinische Anwendung nur begrenzte oder keine
Bedeutung.
Effekte
umfassten
eine
dosisabhängige
Nebennierenrinden–Toxizität
(Lipofuscin–Pigment–Akkumulation und/oder Parenchymzellverlust) bei Ratten nach 104
Wochen bei 20 bis 60 mg/kg/Tag (entspricht dem 3– bis 10–fachen der mittleren Steady–
State–AUC bei der empfohlenen Maximaldosis beim Menschen) und eine Zunahme von
Nebennierenrinden–Karzinomen
kombinierten
Nebennierenrinden–
Adenomen/Karzinomen bei weiblichen Ratten bei 60 mg/kg/Tag (das 10–fache der mittleren
Steady–State–AUC
empfohlenen
Maximaldosis
beim
Menschen).
höchste
Exposition in weiblichen Ratten, die keinen Tumor induzierte, war 7–mal höher als die
Exposition des Menschen bei empfohlener Dosierung.
Außerdem wurde eine Cholelithiasis als Folge der Ausfällung von Sulfat–Konjugaten der
Hydroxy–Metaboliten von Aripiprazol in der Galle von Affen nach wiederholter oraler Gabe von
25 bis 125 mg/kg/Tag festgestellt (das 1– bis 3–fache der mittleren Steady–State–AUC bei der
empfohlenen
klinischen
Maximaldosis
oder
16–
81–fachen
empfohlenen
Maximaldosis
beim
Menschen
basierend
mg/m2).
Allerdings
betrugen
menschlichen Galle bei der höchsten empfohlenen Tagesdosis von 30 mg gefundenen
Konzentrationen der Sulfat–Konjugate von Hydroxy–Aripiprazol nicht mehr als 6 % der
Konzentrationen, die in der Studie über 39 Wochen in der Galle von Affen festgestellt wurden,
und liegen weit unter den Grenzwerten (6 %) der in vitro–Löslichkeit.
In Studien mit wiederholter Gabe bei jungen Ratten und Hunden war das Toxizitätsprofil von
Aripiprazol mit dem von erwachsenen Tieren vergleichbar und es gab keine Hinweise auf
Neurotoxizität oder nachteilige Auswirkungen auf die Entwicklung.
Basierend auf den Ergebnissen des kompletten Satzes an Standarduntersuchungen zur
Genotoxizität wurde Aripiprazol als nicht genotoxisch eingestuft. Aripiprazol beeinträchtigte die
Fruchtbarkeit
Studien
Reproduktionstoxizität
nicht.
Ratten
wurden
nach
Dosierungen, die zu subtherapeutischen Expositionen (basierend auf der AUC) führten,
toxische
Effekte
Entwicklung,
einschließlich
dosisabhängiger
foetaler
Ossifikationsverzögerungen und möglicher teratogener Effekte beobachtet. Bei Kaninchen
wurden diese Effekte nach Dosierungen, die zu Expositionen des 3– und 11–fachen der
mittleren
Steady–State–AUC
empfohlenen
klinischen
Maximaldosis
führten,
beobachtet. Maternaltoxische Effekte traten in dem Dosisbereich auf, in dem auch toxische
Effekte auf die intrauterine Entwicklung beobachtet worden waren.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Aripiprazol Sandoz 10 mg und 30 mg– Schmelztabletten:
Lactose Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose (E460)
Croscarmellose–Natrium
Kolloidales Silicium wasserfrei
Aspartam (E951)
Magnesiumstearat (E470b)
Eisenoxid rot (E172)
Vanille–Aroma (enthält Maltodextrin, Akaziengummi, Propylenglycol, Benzylalkohol, Vanille–
Aroma)
Aripiprazol Sandoz 15 mg – Schmelztabletten
Lactose Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose (E460)
Croscarmellose–Natrium
Kolloidales Silicium wasserfrei
Aspartam (E951)
Magnesiumstearat (E470b)
Eisenoxid gelb (E172)
Vanille–Aroma (enthält Maltodextrin, Akaziengummi, Propylenglycol, Benzylalkohol, Vanille–
Aroma)
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Abziehbare Papier/PET/Aluminium/PVC/Aluminium/oPA Blister in Faltschachteln mit 10, 14,
28, 30, 49, 56, 98 Schmelztabletten.
Abziehbare Papier/PET/Aluminium/PVC/Aluminium/oPA Blister in Faltschachteln mit 10 x 1,
14 x 1, 28 x 1, 30 x 1, 49 x 1, 56 x 1, 98 x 1 Schmelztabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht
verwendetes
Arzneimittel
oder
Abfallmaterial
entsprechend
nationalen
Anforderungen zu beseitigen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Sandoz GmbH, 6250 Kundl, Österreich
8.
ZULASSUNGSNUMMERN
Aripiprazol Sandoz 10 mg – Schmelztabletten: Z.Nr. 136407
Aripiprazol Sandoz 15 mg – Schmelztabletten: Z.Nr. 136405
Aripiprazol Sandoz 30 mg – Schmelztabletten: Z.Nr. 136406
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 17.08.2015
10.
STAND DER INFORMATION
August 2019
REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept– und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten