26-01-2021
26-01-2021
Gebrauchsinformation:Information fürAnwender
Aripiprazol-ratiopharm ® 15 mg Tabletten
Wirkstoff: Aripiprazol
LesenSie die gesamtePackungsbeilage sorgfältigdurch,bevor Sie mitderEinnahme dieses
Arzneimittels beginnen,dennsie enthältwichtige Informationen.
- HebenSie die Packungsbeilage auf.VielleichtmöchtenSie diese späternochmalslesen.
- WennSie weitere Fragenhaben,wendenSie sichanIhrenArztoderApotheker.
- Dieses ArzneimittelwurdeIhnenpersönlichverschrieben.GebenSiees nichtanDritte weiter.
Es kannanderenMenschenschaden,auchwenndiesedie gleichenBeschwerdenhabenwie Sie.
- Wenn SieNebenwirkungen bemerken,wenden Siesich an IhrenArztoderApotheker.Diesgilt
auch fürNebenwirkungen,die nichtindieserPackungsbeilageangegeben sind.SieheAbschnitt
4.
Was indieserPackungsbeilage steht
1. Was istAripiprazol-ratiopharm ® und wofürwird esangewendet?
2. Wassollten SievorderEinnahmevonAripiprazol-ratiopharm ® beachten?
3. WieistAripiprazol-ratiopharm ® einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungensindmöglich?
5. WieistAripiprazol-ratiopharm ® aufzubewahren?
6. InhaltderPackungundweitere Informationen
1. WasistAripiprazol-ratiopharm ®
und wofürwird esangewendet?
Aripiprazol-ratiopharm ® enthält denWirkstoffAripiprazolundgehörtzueiner Gruppe von
Arzneimitteln,dieAntipsychotikagenanntwerden.
EswirdangewendetfürdieBehandlungvon Erwachsenen undJugendlichen ab 15Jahren, diean einer
Krankheitleiden, diegekennzeichnetistdurch SymptomewiedasHören, Sehen oderFühlen von
Dingen, dienichtvorhanden sind, Misstrauen,Wahnvorstellungen, unzusammenhängendeSprache,
wirresVerhalten und verflachteStimmungslage. Menschen mitdieserKrankheitkönnen auch
deprimiertsein, sich schuldigfühlen, ängstlich oderangespanntsein.
2. Was solltenSie vor der Einnahme vonAripiprazol-ratiopharm ® beachten?
Aripiprazol-ratiopharm ® darfnichteingenommenwerden,
wennSieallergischgegenAripiprazolodereinen derin Abschnitt6. genanntensonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittelssind.
Warnhinweiseund Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechenSie mitIhremArzt,bevorSieAripiprazol-ratiopharm ® einnehmen, wenn Siean
Folgendemleiden:
hoherBlutzucker(gekennzeichnetdurch SymptomewieübermäßigerDurst, Ausscheiden großer
Harnmengen, Appetitsteigerungund Schwächegefühl)oderFällevon Diabetes(Zuckerkrankheit)
inderFamilie
Anfallsleiden
unwillkürliche,unregelmäßige Muskelbewegungen,insbesondere imGesicht
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oderFällevon Herz-Kreislauf-Erkrankungen in derFamilie,
SchlaganfallodervorübergehendeMangeldurchblutungdes Gehirns (transitorische ischämische
Attacke/TIA),ungewöhnlicherBlutdruck
Blutgerinnsel oderFällevonBlutgerinnselninderFamilie,daAntipsychotikamit derBildungvon
Blutgerinnseln in Verbindunggebrachtwerden
bereits aus derVergangenheitbekannte Spielsucht.
Bitteinformieren SieIhrenArzt, wennSiean Gewichtzunehmen, wenn Sieungewöhnliche
Bewegungenentwickeln,wennSie eine Schläfrigkeitverspüren,die sichaufdie normalentäglichen
Aktivitätenauswirkt,wennSie bemerken,dass Ihnendas SchluckenSchwierigkeitenbereitet,oder
wennSie allergischeSymptomehaben.
WennSie alsältererPatientanDemenz(Verlustdes Gedächtnisses oderanderergeistigerFähigkeiten)
leiden, sollten SieodereinPfleger/einVerwandterIhremArztmitteilen,obSiejemals einen
Schlaganfallodereine vorübergehendeMangeldurchblutungdesGehirnshatten.
Informieren Sieunverzüglich Ihren Arzt, wenn Siedaran denken odersichdanachfühlen, sichetwas
anzutun. Selbsttötungsgedanken und entsprechendesVerhalten wurden währendderBehandlungmit
Aripiprazolberichtet.
Informieren Sieumgehend Ihren Arzt, wenn Siean MuskelsteifigkeitoderSteifheitverbunden mit
hohemFieber,Schwitzen,verändertemGeisteszustandodersehrschnellemoderunregelmäßigem
Herzschlagleiden.
Kinderund Jugendliche
Aripiprazol-ratiopharm ® istnichtzurAnwendungbeiKindern undJugendlichenunter15 Jahren
bestimmt. Fragen SieIhrenArztoderApothekerumRat, bevorSieAripiprazol-ratiopharm ®
einnehmen.
EinnahmevonAripiprazol-ratiopharm ® zusammenmitanderenArzneimitteln
Informieren SieIhren ArztoderApotheker, wenn SieandereArzneimitteleinnehmen,kürzlich andere
Arzneimitteleingenommenhaben oderbeabsichtigen andereArzneimitteleinzunehmen.
Blutdrucksenkende Arzneimittel:Aripiprazol-ratiopharm ® kann dieWirkungvon Arzneimitteln
verstärken, dieden Blutdrucksenken. Informieren SiebitteIhren Arzt, wenn SieArzneimittelzur
Blutdruckeinstellungeinnehmen.
BeiderEinnahmevonAripiprazol-ratiopharm ® zusammenmitanderenArzneimittelnkannes bei
manchendieserArzneimittelerforderlichsein, IhreDosisvonAripiprazol-ratiopharm ® zu ändern. Es
istbesonderswichtig, IhremArztmitzuteilen, ob SiediefolgendenArzneimitteleinnehmen:
ArzneimittelzurBehandlungvon Herzrhythmusstörungen
AntidepressivaoderpflanzlicheArzneimittel, diezurBehandlungvon Depressionen und
Angstzuständenangewendetwerden
Arzneimittel gegenPilzerkrankungen
BestimmteArzneimittel zurBehandlungeinerHIV-Infektion
Antikonvulsiva, diezurBehandlungvon Epilepsieangewendetwerden
Arzneimittel,diedenSerotoninspiegelerhöhen:Triptane, Tramadol, Tryptophan,selektiveSerotonin-
Wiederaufnahmehemmer[SSRI(wiez.B. Paroxetin und Fluoxetin)],Trizyklika(wiez.B.
Clomipramin, Amitriptylin), Pethidin,Johanniskrautund Venlafaxin. DieseArzneimittelerhöhendas
Nebenwirkungsrisiko.WennSie beiderEinnahme eines dieserArzneimittelzusammenmit
Aripiprazol-ratiopharm ® ungewöhnlicheSymptomebekommen, sollten SieIhrenArztaufsuchen.
EinnahmevonAripiprazol-ratiopharm ® zusammenmitAlkohol
SiesolltenAlkoholmeiden, wenn SieAripiprazol-ratiopharm ® einnehmen.
Schwangerschaftund Stillzeit
Wenn Sieschwangersindoderstillen, oderwenn Sievermuten, schwangerzu seinoderbeabsichtigen,
schwangerzuwerden,fragenSie vorderEinnahme dieses Arzneimittels IhrenArztumRat.
Beineugeborenen Babiesvon Müttern, dieAripiprazol-ratiopharm ® imletztenTrimenon(letztedrei
Monate derSchwangerschaft)einnahmen, können folgendeSymptomeauftreten:Zittern,
Muskelsteifheitund/oder-schwäche,Schläfrigkeit,Ruhelosigkeit,Atembeschwerdenund
SchwierigkeitenbeiderNahrungsaufnahme. Wenn IhrBabyeinesdieserSymptomeentwickelt,
sollten SieIhrenArzt kontaktieren.
InformierenSieIhrenArztumgehend,wennSie stillen.
WennSieAripiprazol-ratiopharm ® einnehmen,solltenSienicht stillen.
VerkehrstüchtigkeitundFähigkeitzumBedienen von Maschinen
Siedürfenkein FahrzeugführenundkeineWerkzeugeoderMaschinenbedienen,bis Sie wissen,wie
Aripiprazol-ratiopharm ® beiIhnen wirkt.
Aripiprazol-ratiopharm ®
enthältLactose
Bitte nehmenSieAripiprazol-ratiopharm ® dahererstnachRücksprache mitIhremArztein,wenn
Ihnen bekanntist, dassSieuntereinerUnverträglichkeitgegenüberbestimmtenZuckernleiden.
3. WieistAripiprazol-ratiopharm ® einzunehmen?
NehmenSie diesesArzneimittelimmergenaunachAbsprache mitIhremArztoderApothekerein.
FragenSiebeiIhremArztoderApothekernach,wennSiesich nichtsichersind.
DieempfohleneDosis für Erwachsenebeträgt15mg einmaltäglich.IhrArztkannIhnenjedoch
eineniedrigere oderhöhereDosis bis zumaximal30mgeinmaltäglichverschreiben.
AnwendungbeiKindern undJugendlichen
DieBehandlungkannineinerniedrigen Dosierungbegonnen werden, z. B. miteinerLösung zum
Einnehmen. DieDosiskann allmählichaufdie empfohleneDosis für Jugendlichevon10mg einmal
täglichgesteigertwerden. IhrArztkann IhnenjedocheineniedrigereoderhöhereDosis bis zu
maximal30mgeinmaltäglichverschreiben.
Bittesprechen SiemitIhremArztoderApotheker, wenn Sieden Eindruckhaben,dassdieWirkung
vonAripiprazol-ratiopharm ® zustarkoderzuschwachist.
Aripiprazol-ratiopharm ®
istzumEinnehmen.
VersuchenSie,die Tablette jedenTagzur gleichenZeiteinzunehmen.Esist nichtwichtig,obSie
sie mitdemEssenoderaufnüchternenMageneinnehmen.
NehmenSie dieTabletteimmermitWasserein.
DieTablette kanningleiche Dosengeteiltwerden.
Wenn SieeinegrößereMengevonAripiprazol-ratiopharm ® eingenommen haben,alsSiesollten
WennSiefeststellen,dassSie mehrTabletteneingenommenhabenals vonIhremArztempfohlen
(oderwennjemand anderseinigeIhrerTabletten eingenommen hat),kontaktierenSieumgehend Ihren
Arzt. Wenn SieIhren Arztnichterreichen können,suchen SiedasnächsteKrankenhausaufund
nehmen SiediePackungmit.
Wenn SiedieEinnahmevonAripiprazol-ratiopharm ® vergessenhaben
WennSie eineDosis vergessenhaben,nehmenSie dievergessene Dosisein,sobaldSie darandenken,
nehmenSiejedochnichtaneinemTagdie doppelte Dosisein.
Wenn SiedieEinnahmevonAripiprazol-ratiopharm ® abbrechen
AuchwennSie sichbesser fühlen,verändernodersetzenSie dietäglicheDosisvonAripiprazol-
ratiopharm ® nichtab,ohnevorhermitIhremArztzusprechen.
WennSie weitere FragenzurEinnahmediesesArzneimittelshaben, wenden Siesich an Ihren Arzt
oderApotheker.
4. WelcheNebenwirkungen sind möglich?
Wie alleArzneimittelkannauchdiesesArzneimittelNebenwirkungenhaben,dieabernichtbeijedem
auftretenmüssen.
HäufigeNebenwirkungen(kann biszu 1von 10Behandeltenbetreffen)
UnkontrollierbareZuckbewegungen
Kopfschmerzen,Müdigkeit
Übelkeit, Erbrechen, ein unangenehmesGefühlimMagen, Verstopfung
vermehrteSpeichelproduktion
Benommenheit
Schlafprobleme, Ruhelosigkeit,Angstgefühl,Schläfrigkeit
Zittern und verschwommenes Sehen.
Gelegentliche Nebenwirkungen(kannbis zu1von100Behandeltenbetreffen)
Einige Personenkönnen sich schwindeligfühlen, besonderswenn sieauseinerliegenden oder
sitzenden Positionaufstehen, odersiekönnen einenbeschleunigten Puls feststellen.
EinigePatienten können sich deprimiertfühlen.
Diefolgenden Nebenwirkungen wurden seitderMarkteinführungvonAripiprazolberichtet,aberdie
Häufigkeit,mitderdiese auftreten,istnichtbekannt(HäufigkeitaufGrundlagederverfügbaren
Daten nichtabschätzbar)
Veränderungen derWerte bestimmterBlutzellen
ungewöhnlicherHerzschlag, plötzlicherunerklärbarerTod,Herzanfall
allergischeReaktion(z.B. Anschwellungen imMund-undRachenraum, Anschwellen derZunge
und desGesichts,Jucken,Ausschlag)
hoherBlutzucker, BeginnoderVerschlechterungvonDiabetes(Zuckerkrankheit),Ketoazidose
(Ausscheidungvon Ketonen insBlutund indenUrin)oderKoma
erniedrigteNatriumspiegelimBlut
Gewichtszunahme,Gewichtsverlust,Appetitlosigkeit
Nervosität,Agitiertheit,Angstgefühl
Spielsucht
Selbsttötungsgedanken, Selbsttötungsversuch und Selbsttötung
Aggression
Sprachstörungen
Krampfanfall
Serotonin-Syndrom(eine Reaktion,die Glücksgefühle,Schläfrigkeit,Schwerfälligkeit,
Ruhelosigkeit,Trunkenheitsgefühl, Fieber, Schwitzen odersteife Muskelnverursachenkann)
Malignes neuroleptisches Syndrom(eineKombination ausFieber,Muskelsteifheit,beschleunigtem
Atmen, Schwitzen, verringertemBewusstseinszustandundplötzlicherVeränderungdesBlutdrucks
undPulsschlags)
Ohnmacht, hoherBlutdruck
Blutgerinnselin den Venen, insbesondereinden Beinen (Symptomebeinhalten Schwellungen,
Schmerzen undRötungimBein),diedurch dieBlutgefäßezu den Lungen gelangen und dort
Brustschmerzen undAtembeschwerden verursachen können (wenn SieeinesdieserSymptome
bemerken, holen SiesofortmedizinischenRatein)
Verkrampfungder Stimmritze
versehentliches InhalierenvonNahrungmitGefahreinerLungenentzündung
Schluckbeschwerden
EntzündungderBauchspeicheldrüse
Leberversagen, Leberentzündung, GelbfärbungderHautunddesAugapfels, Berichteüber
abnormaleLeberwerte
Bauch-und Magenbeschwerden, Durchfall
HautausschlagundLichtempfindlichkeit
ungewöhnlicherHaarausfalloderschütteresHaar
übermäßiges Schwitzen
SteifheitoderKrämpfe,Muskelschmerzen,Schwäche
ArzneimittelentzugssyndromdesNeugeborenen
ungewollterHarnabgang,SchwierigkeitenbeimWasserlassen
längerandauerndeund/oderschmerzhafteErektion
Schwierigkeiten,dieKörperkerntemperaturunterKontrollezu halten oderÜberhitzung
Brustschmerzen und Anschwellen derHände, FußknöcheloderFüße.
BeiälterenPatienten mitDemenzwurden währendderEinnahmevon AripiprazolmehrTodesfälle
berichtet. Außerdemwurden Fällevon SchlaganfallodervorübergehenderMangeldurchblutungdes
Gehirns berichtet.
ZusätzlicheNebenwirkungen beiKindern und Jugendlichen
DieNebenwirkungen beiJugendlichenab13 Jahrenwarenin Häufigkeitund Artähnlich denenbei
Erwachsenen mitdemUnterschied,dassSchläfrigkeit,unkontrollierbareZuckbewegungen, Unruhe
undMüdigkeitsehrhäufigauftraten(kannmehrals1 von10Behandeltenbetreffen)und
Oberbauchschmerzen,einTrockenheitsgefühlimMund, erhöhteHerzfrequenz, Gewichtszunahme,
gesteigerterAppetit,Muskelzucken, unkontrollierteBewegungen derGliedmaßen und
Schwindelgefühl, besondersbeimAufrichten ausdemLiegen oderSitzen, häufigauftraten(kann bis
zu 1 von 10Behandeltenbetreffen).
Meldungvon Nebenwirkungen
Wenn SieNebenwirkungen bemerken, wenden Siesich an Ihren ArztoderApotheker. Diesgiltauch
fürNebenwirkungen, dienichtin dieserPackungsbeilageangegeben sind. Siekönnen
Nebenwirkungen auch direktdemBundesinstitutfürArzneimittelundMedizinprodukte, Abt.
Pharmakovigilanz,Kurt-Georg-Kiesinger-Allee3, D-53175 Bonn,Website:www.bfarm.deanzeigen.
IndemSieNebenwirkungen melden, können Siedazubeitragen, dassmehrInformationen überdie
Sicherheitdieses Arzneimittels zurVerfügunggestelltwerden.
5. WieistAripiprazol-ratiopharm ® aufzubewahren?
BewahrenSiedieses ArzneimittelfürKinderunzugänglichauf.
Siedürfen diesesArzneimittelnachdemaufderBlisterpackungund demUmkarton angegebenen
Verfalldatumnichtmehrverwenden.DasVerfalldatumbeziehtsichaufdenletztenTagdes
angegebenenMonats.
FürdiesesArzneimittelsind keinebesonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
EntsorgenSie ArzneimittelnichtimAbwasser.FragenSie IhrenApotheker,wiedas Arzneimittelzu
entsorgenist,wennSie esnichtmehrverwenden.SietragendamitzumSchutzderUmweltbei.
6. InhaltderPackungund weitereInformationen
WasAripiprazol-ratiopharm ® enthält
DerWirkstoffist Aripiprazol.
JedeTabletteenthält15 mg Aripiprazol.
Die sonstigenBestandteilesind:
Lactose-Monohydrat,Mikrokristalline Cellulose,Maisstärke,Eisen(III)-hydroxid-oxid x H
O
(E172), Hyprolose, Croscarmellose-Natrium,Magnesiumstearat(Ph.Eur.).
WieAripiprazol-ratiopharm ® aussiehtundInhaltderPackung
Hellgelbe,runde,flacheTablettenmitabgeschrägtenKantenundderPrägung„15“ aufdereinenSeite
undeinerBruchkerbe aufderanderenSeite.
DieTablette kanningleiche Dosengeteiltwerden.
Aripiprazol-ratiopharm ®
istin Packungen mit14, 49 und 98Tablettenerhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
ratiopharmGmbH
Graf-Arco-Str.3
89079 Ulm
Hersteller
Merckle GmbH
Ludwig-Merckle-Str.3
89143 Blaubeuren
Diese Packungsbeilage wurdezuletztüberarbeitetimApril2015.
Versionscode:Z01
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNGDESARZNEIMITTELS
Aripiprazol-ratiopharm ® 5 mg Tabletten
Aripiprazol-ratiopharm ® 10 mg Tabletten
Aripiprazol-ratiopharm ® 15 mg Tabletten
Aripiprazol-ratiopharm ®
20 mg Tabletten
Aripiprazol-ratiopharm ® 30mgTabletten
^
2. QUALITATIVEUND QUANTITATIVEZUSAMMENSETZUNG
Aripiprazol-ratiopharm ® 5 mgTabletten
JedeTablette enthält5mgAripiprazol.
SonstigerBestandteil mit bekannterWirkung:29,5 mgLactoseproTablette.
Aripiprazol-ratiopharm ® 10mg Tabletten
Jede Tabletteenthält10 mg Aripiprazol.
SonstigerBestandteil mit bekannterWirkung:59,0 mgLactoseproTablette.
Aripiprazol-ratiopharm ®
15 mg Tabletten
JedeTabletteenthält15 mg Aripiprazol.
SonstigerBestandteil mit bekannterWirkung:88,5 mgLactoseproTablette.
Aripiprazol-ratiopharm ® 20mg Tabletten
Jede Tabletteenthält20mg Aripiprazol.
SonstigerBestandteil mit bekannterWirkung:118,0 mgLactoseproTablette.
Aripiprazol-ratiopharm ® 30mg Tabletten
JedeTabletteenthält30 mg Aripiprazol.
SonstigerBestandteil mit bekannterWirkung:177,0 mgLactoseproTablette.
VollständigeAuflistungdersonstigen Bestandteile,sieheAbschnitt6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
Aripiprazol-ratiopharm ® 5 mgTabletten
Hellgelbe,runde,flacheTablettenmitabgeschrägtenKantenund derPrägung„5“aufdereinenSeite
undglatterOberflächeaufderanderenSeite.DerDurchmesserbeträgt5mm.
Aripiprazol-ratiopharm ® 10mg Tabletten
Rosa bis hellrosafarbene,ovale TablettenmitderPrägung„10“ aufdereinenSeiteundeiner
Bruchkerbe aufderanderenSeite.DieAbmessungenbetragen8,1 mmx 4,5mm.
DieTablette kanningleiche Dosengeteiltwerden.
Aripiprazol-ratiopharm ®
15 mg Tabletten
Hellgelbe, runde,flacheTabletten mitabgeschrägtenKantenund derPrägung„15“aufdereinenSeite
undeinerBruchkerbe aufderanderenSeite.DerDurchmesserbeträgt7,1mm.
DieTablette kanningleiche Dosengeteiltwerden.
Aripiprazol-ratiopharm ® 20mg Tabletten
Weiße bis gebrochenweißeoderleichtcremefarbene,kapselförmige,bikonvexeTabletten mitder
Prägung„20“aufdereinenSeite undeinerBruchkerbeaufderanderenSeite.DieAbmessungen
betragen10,7mm x5,3mm.
DieTablette kanningleiche Dosengeteiltwerden.
Aripiprazol-ratiopharm ® 30mg Tabletten
Rosabishellrosafarbene, runde, bikonvexeTabletten mitderPrägung„30“aufdereinenSeiteund
einerBruchkerbe aufderanderenSeite.DerDurchmesserbeträgt9mm.
DieTablette kanningleiche Dosengeteiltwerden.
4. KLINISCHEANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Aripiprazol-ratiopharm ®
wird angewendetfürdieBehandlungderSchizophreniebeiErwachsenen
und beiJugendlichen ab 15Jahren.
4.2 Dosierungund ArtderAnwendung
Dosierung
Erwachsene
Schizophrenie
Die empfohlene AnfangsdosisfürAripiprazolbeträgt10 oder15 mg/TagbeieinerErhaltungsdosis
von 15 mg/Tageinmaltäglich unabhängigvon den Mahlzeiten.
AripiprazolistwirksamineinemDosisbereichzwischen10und30mg/Tag.Einegesteigerte
WirksamkeitbeiDosierungen übereinerTagesdosisvon 15 mgwurdenichtnachgewiesen,obwohl
einzelnePatienten von einerhöheren Dosisprofitierenkönnen. DiemaximaleTagesdosissollte30 mg
nichtüberschreiten.
Kinderund Jugendliche
SchizophreniebeiJugendlichen ab15 Jahren
DieempfohleneDosierungvonAripiprazolist10 mg/Tag, einzunehmen einmaltäglich unabhängig
vondenMahlzeiten.Die Behandlungsollte fürzweiTage mit2mgeingeleitetwerden(z. B.unter
AnwendungeinerLösungzumEinnehmen)und für2weitereTageauf5 mgtitriertwerden,umdann
dieempfohlenetägliche Dosis von10mgzuerreichen.Sofernangebrachtsolltenweitere
Dosiserhöhungen in 5-mg-Schritten erfolgen, ohnedassdieMaximaldosisvon 30 mgpro Tag
überschrittenwird(sieheAbschnitt5.1).
Aripiprazolwirktin einemDosisbereich von 10bis30mg/Tag. EineerhöhteWirksamkeitbeihöheren
Dosen als10 mgpro Tagwurdenichtnachgewiesen, obwohleinzelnePatientenvon einerhöheren
Dosierungprofitieren können.
AripiprazolwirdbeiPatienten mitSchizophrenieunter15JahrenaufgrundunzureichenderDaten zur
Sicherheitund Wirksamkeitnichtempfohlen(sieheAbschnitte4.8und 5.1).
ReizbarkeitimZusammenhang mitautistischerStörung
DieSicherheitundWirksamkeitvonAripiprazolbeiKindernund Jugendlichen unter18 Jahrenist
bishernoch nichterwiesen.Zurzeitvorliegende Datenwerdenin Abschnitt5.1 beschrieben, eine
Dosierungsempfehlungkannjedoch nichtgegeben werden.
Mit demTourette-SyndromassoziierteTics
DieSicherheitund WirksamkeitvonAripiprazolbeiKindernund JugendlichenimAltervon 6 bis18
Jahren istbishernoch nichterwiesen. ZurzeitvorliegendeDaten werdenin Abschnitt5.1 beschrieben,
eine Dosierungsempfehlungkannjedochnichtgegebenwerden.
PatientenmitLeberinsuffizienz
Bei Patientenmit leichterbismäßigerLeberinsuffizienzistkeineDosisanpassungerforderlich.Die
vorhandenenDatenreichennichtaus,umbeiPatientenmitschwererLeberinsuffizienz
Dosierungsempfehlungenfestzulegen. Beidiesen PatientensolltedieDosierungvorsichtigeingestellt
werden. DieMaximaldosisvon30mgsolltejedochbeiPatientenmitschwererLeberinsuffizienzmit
Vorsichtangewendetwerden (sieheAbschnitt5.2).
Patientenmit Niereninsuffizienz
Bei Patientenmit Niereninsuffizienzist keineDosisanpassungerforderlich.
ÄlterePatienten
Die WirksamkeitvonAripiprazolin derBehandlungvon SchizophreniebeiPatientenab 65Jahren
wurde nichtnachgewiesen.MitRücksichtaufdie größereEmpfindlichkeitdieserPatientengruppe
sollteeine niedrigere Initialdosis inBetrachtgezogenwerden,wenn klinischeFaktoren dies
rechtfertigen(siehe Abschnitt4.4).
Geschlecht
BeiFrauenistkeine DosisanpassungimVergleichzuMännernerforderlich(sieheAbschnitt5.2).
Raucher
Aufgrund derVerstoffwechselungvonAripiprazolistkeineDosisanpassungfürRauchererforderlich
(sieheAbschnitt4.5).
Dosierungsanpassungaufgrund von Interaktionen
Wennhochwirksame CYP3A4-oderCYP2D6-Inhibitoren mitAripiprazolzusammengegeben
werden,solltedieAripiprazol-Dosis reduziertwerden.WennderCYP3A4-oderCYP2D6-Inhibitor
ausderKombinationstherapieabgesetztwird,solltedieAripiprazol-Dosis gesteigertwerden(siehe
Abschnitt4.5).
Wennhochwirksame CYP3A4-Induktoren mitAripiprazolzusammengegeben werden, solltedie
Aripiprazol-Dosis gesteigertwerden. Wenn derCYP3A4-InduktorausderKombinationstherapie
abgesetztwird, solltedieAripiprazol-Dosis aufdieempfohlene Dosisreduziertwerden(siehe
Abschnitt4.5).
ArtderAnwendung
DieTabletten sind zumEinnehmen bestimmt.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeitgegen den Wirkstoffodereinen derin Abschnitt6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
4.4 BesondereWarnhinweiseund VorsichtsmaßnahmenfürdieAnwendung
WährendderBehandlungmiteinemAntipsychotikumkannes mehrereTage bis zueinigenWochen
dauern,bis sichderklinische Zustanddes Patientenbessert.Die PatientensolltenindieserZeit
durchgängigengmaschigüberwachtwerden.
Suizidalität
DasAuftreten von suizidalemVerhalten gehörtzu psychotischen Erkrankungen und affektiven
Störungenundwurde ineinigenFällennachBeginnodernachWechseleinerantipsychotischen
Therapieberichtet, auch beiBehandlungmitAripiprazol(sieheAbschnitt4.8). Eineengmaschige
ÜberwachungsolltedieantipsychotischeTherapie vonPatientenmithohemRisiko begleiten.
Ergebnisse einerepidemiologischenStudieließendaraufschließen,dass es beierwachsenenPatienten
mit SchizophreniekeinerhöhtesSuizidalitätsrisikomit AripiprazolimVergleichzuanderen
Antipsychotikagab. Wegen unzureichenderDatenlagekann diesesRisiko beiKindern und
Jugendlichen(unter18Jahren)nichteingeschätztwerden,aberes gibtHinweise,dass das Suizidrisiko
überdieersten4 WocheneinerBehandlungmitatypischen Antipsychotika(einschließlich
Aripiprazol)hinaus fortbesteht.
KardiovaskuläreErkrankungen
Aripiprazolsollte mitVorsichtbeiPatientenmitbekanntenkardiovaskulärenErkrankungen
(Myokardinfarktoderischämische Herzerkrankung,Herzinsuffizienz,Überleitungsstörungen),
zerebrovaskulären Erkrankungen, Bedingungen, diefürHypotonieprädisponieren(Dehydratation,
Hypovolämie, Behandlungmitblutdrucksenkenden Arzneimitteln)oderHypertonie(einschließlich
akzelerierte undmaligne Form)angewendetwerden.
Fällevon venöserThromboembolie(VTE)sind mitAntipsychotika berichtetworden.Da mit
Antipsychotika behandeltePatientenoftmitbereits bestehendenRisikofaktorenfürVTEvorstellig
werden,sollten vorund währendderBehandlungmitAripiprazolallemöglichenRisikofaktorenfür
VTEidentifiziert werden und Vorsichtsmaßnahmengetroffenwerden.
Überleitungsstörungen
Inklinischen Studien mitAripiprazolwardieInzidenzeinerQT-Verlängerungvergleichbarzu
Placebo.WiebeianderenAntipsychotika sollte AripiprazolmitVorsichtbeiPatientenangewendet
werden,beideneninderFamilienanamnese eine QT-Verlängerungauftrat.
Spätdyskinesien
Inklinischen Studien, dieeinJahroderwenigerdauerten, gab esgelegentlicheBerichteüberwährend
derBehandlungmitAripiprazolauftretendeDyskinesie. Wennbei einemmitAripiprazolbehandelten
Patienten Anzeichen und SymptomeeinerSpätdyskinesieauftreten, solltein Erwägunggezogen
werden,dieDosiszu reduzierenoderdieBehandlungabzubrechen. Nach AbbruchderBehandlung
können sich dieseSymptomekurzzeitigverschlechternodersogarerstauftreten.
Andere extrapyramidaleSymptome
Inklinischen Studien mitAripiprazolbeipädiatrischenPatienten wurden Akathisiesowie
parkinsonoideSymptomebeobachtet. BeiAnzeichen und Symptomen fürextrapyramidaleStörungen
sollteeineDosisreduktion erwogen und derPatientengmaschigüberwachtwerden.
Malignes neuroleptisches Syndrom(MNS)
MNSistein potenzielltödlicherSymptomkomplex, dermitderEinnahmevon Antipsychotikain
Zusammenhanggebrachtwird. In klinischen Studien wurdenselteneFällevon MNSwährendder
BehandlungmitAripiprazolberichtet.KlinischeManifestationeneinesMNSsindhohesFieber,
Muskelrigidität,wechselnde BewusstseinslagenundAnzeichenautonomerInstabilität
(unregelmäßigerPulsoderBlutdruck,Tachykardie,Schwitzen und Herzrhythmusstörungen).Weitere
Symptomekönnen eineErhöhungderKreatinphosphokinase, Myoglobinurie(Rhabdomyolyse)und
akutesNierenversagen sein. Jedoch wurden auch Erhöhungen derKreatinphosphokinaseund
Rhabdomyolyse,die nichtnotwendigerweise miteinemMNSassoziiertwaren,berichtet.Wennein
PatientAnzeichen und Symptomeentwickelt, dieaufein MNShindeuten, oderunklareshohesFieber
ohneeinezusätzlicheklinischeManifestation von MNShat, müssenalleAntipsychotika,
einschließlichAripiprazol,abgesetztwerden.
Krampfanfälle
Inklinischen Studien wurden gelegentlich FällevonKrampfanfällen währendderBehandlungmit
Aripiprazolberichtet.Dahersollte AripiprazolbeiPatientenmitKrampfanfälleninderAnamnese
oderbeiZuständen,diemitKrampfanfällen imZusammenhangstehen, mitVorsichtangewendet
werden.
Ältere PatientenmitDemenz-assoziierterPsychose
ErhöhteMortalität
In dreiPlacebo-kontrollierten Studien(n=938, Durchschnittsalter:82,4Jahre;Bereich:56-99 Jahre)
mitAripiprazolbeiälterenPatientenmitPsychosen,die mitderAlzheimerKrankheitassoziiert
werden,hatten Patienten,diemitAripiprazolbehandeltwurden,einerhöhtesSterberisiko im
VergleichzuPlacebo.DieSterblichkeitsratebeiPatienten, diemitAripiprazolbehandeltwurden,lag
bei3,5%verglichenmit1,7%in derPlacebogruppe.ObwohlesunterschiedlicheTodesursachen gab,
schienendiemeistenTodesfälle entwederkardiovaskulärer(z.B. Herzversagen, plötzlicherTod)oder
infektiöser (z.B.Lungenentzündung)Naturzu sein.
Zerebrovaskuläre unerwünschte Reaktionen
In denselben Studien wurden unerwünschtezerebrovaskuläreReaktionen (z.B. Schlaganfall,
transitorisch-ischämischeAttacke)einschließlichTodesfällenbei Patienten (Durchschnittsalter:84
Jahre,Bereich:78-88 Jahre)berichtet. Insgesamtberichteten 1,3%dermitAripiprazolbehandelten
Patientenunerwünschte zerebrovaskuläre ReaktionenimVergleichzu0,6%derin diesen Studien mit
Placebo behandelten Patienten. DerUnterschied warstatistisch nichtsignifikant.Esgabjedoch in
einerdieserStudien, einerStudiemitfixerDosierung, einesignifikanteDosis-Wirkungs-Beziehung
fürunerwünschtezerebrovaskuläreReaktionen beimitAripiprazolbehandelten Patienten.
Aripiprazol-ratiopharm ® istnichtzurBehandlungdermitDemenzin Verbindungstehenden Psychose
angezeigt.
Hyperglykämie undDiabetes mellitus
Hyperglykämie, in einigenFällen extremund assoziiertmitKetoazidoseoderhyperosmolaremKoma
oderTod,wurdebei Patientenberichtet,diemit atypischenantipsychotischenWirkstoffen,
einschließlichAripiprazolbehandeltwurden. Risikofaktoren, diePatienten fürschwerwiegende
Komplikationen prädisponieren können, beinhalten Fettleibigkeitund Diabetesinder
Familienanamnese. In klinischen Studien mitAripiprazolgab eskeinesignifikanten Unterschiedeim
Vergleich zu Placebo beiden Inzidenzraten unerwünschterReaktionenin BezugaufHyperglykämie
(einschließlichDiabetes)oderbeianormalenglykämischenLaborwerten.Es gibtkeine genauen
RisikoeinschätzungenfürHyperglykämie-bezogeneunerwünschteReaktionen beimitAripiprazolund
anderenatypischenantipsychotischenWirkstoffenbehandeltenPatienten,die direkte Vergleiche
zulassen.Patienten,die mitantipsychotischenWirkstoffeneinschließlichAripiprazolbehandelt
werden,sollten aufAnzeichen und SymptomeeinerHyperglykämie(wiez.B. Polydipsie, Polyurie,
Polyphagieund Schwäche)beobachtetwerden und PatientenmitDiabetesmellitusodermit
RisikofaktorenfürDiabetesmellitus solltenregelmäßiginBezugaufeineVerschlechterungder
Glukosewerte überwachtwerden.
Überempfindlichkeit
Wiebeianderen Arzneimitteln können Überempfindlichkeitsreaktionen,charakterisiertdurch
allergische Symptome,beiderEinnahmevon Aripiprazolauftreten(sieheAbschnitt4.8).
Gewichtszunahme
EineGewichtszunahmewird imAllgemeinen beischizophrenen Patienten aufgrund von
Komorbiditäten, derAnwendungvon Antipsychotika, beidenen GewichtszunahmealsNebenwirkung
bekanntist,bzw. einerungesunden Lebensführungbeobachtetund könntezu schwerwiegenden
Komplikationenführen. EineGewichtszunahmewurdenachMarkteinführungbeiPatienten berichtet,
denenAripiprazolverschrieben wurde. In den beobachteten Fällen weisen diePatienten gewöhnlich
signifikanteRisikofaktorenwieDiabetes, SchilddrüsenerkrankungoderHypophysenadenomin der
Anamneseauf. In klinischen Studien hatAripiprazolnichtzu einerklinischrelevanten
Gewichtszunahme beiErwachsenengeführt(siehe Abschnitt5.1). In klinischen Studien bei
Jugendlichen,beidenen Aripiprazolin eineranderen Indikation eingesetztwurde,zeigte sich,dass
AripiprazolnachvierwöchigerBehandlungmiteinerGewichtszunahme assoziiertist.Die
Gewichtszunahmesollte beiJugendlichen überwachtwerden. Beiklinisch signifikanter
GewichtszunahmesollteeineDosisreduktionerwogenwerden(sieheAbschnitt4.8).
Dysphagie
Motilitätsstörungen derSpeiseröhreund Aspirationsind mitantipsychotischerBehandlung,
einschließlichAripiprazolassoziiertworden. AripiprazolundandereantipsychotischeWirkstoffe
sollten mitVorsichtbeiPatienten miteinemRisiko fürAspirationspneumonieangewendetwerden.
Pathologische Spielsucht
Nach MarkteinführungwurdebeiPatienten, denenAripiprazolverschriebenwurde,von
pathologischerSpielsuchtberichtet, unabhängigdavon, ob beidiesen PatientenbereitseineSpielsucht
anamnestischbekanntwar.PatientenmitbereitsbekannterpathologischerSpielsuchtkönnten ein
höheres Risikoaufweisenundsolltenengmaschigbeobachtetwerden(siehe Abschnitt4.8).
PatientenmitADHS-Komorbidität
Esstehen nursehrwenigeSicherheitsdaten zurgleichzeitigen Einnahmevon Stimulanzienund
AripiprazolzurVerfügung.DahersolltediegemeinsameAnwendungdieserArzneimittelunter
größterVorsichterfolgen.
SonstigerBestandteil mit bekannterWirkung
DieTablettenenthaltenLactose.PatientenmitderseltenenhereditärenGalactose-Intoleranz,Lactase-
MangeloderGlucose-Galactose-MalabsorptionsolltendiesesArzneimittel nicht einnehmen.
4.5 WechselwirkungenmitanderenArzneimittelnundsonstigeWechselwirkungen
Aufgrund seinesα
-adrenergenRezeptorantagonismuskannAripiprazoldieWirkungbestimmter
antihypertensiverWirkstoffe verstärken.
Aufgrund derprimärenWirkungvonAripiprazolaufdas ZentralnervensystemistVorsichtgeboten,
wenn AripiprazolinKombination mitAlkoholoderanderenzentralwirksamen Arzneimitteln mitsich
überlagernden unerwünschten Reaktionen wieSedierungeingenommen wird (sieheAbschnitt4.8).
AripiprazolsolltemitVorsicht zusammenmit anderenArzneimitteln,dieeineQT-Verlängerungoder
Störungen desElektrolythaushaltsverursachen, eingenommen werden.
MöglicherEinflussvon anderen ArzneimittelnaufAripiprazol
DerH
-AntagonistFamotidin,einMagensäure-Blocker,verringertdie Resorptionsrate von
Aripiprazol,wobeidieserEffektjedochals klinischnichtrelevanterachtetwird.
AripiprazolwirdüberverschiedeneWegeunterBeteiligungderEnzymeCYP2D6und CYP3A4, aber
nichtderCYP1A-Enzyme,metabolisiert.DaheristfürRaucherkeineDosisanpassungerforderlich.
Chinidin und andereCYP2D6 Inhibitoren
In einerklinischen Studiemitgesunden Probanden steigerteein hochwirksamerCYP2D6-Inhibitor
(Chinidin)dieAUCvon Aripiprazolum107%,während dieC
unverändertblieb. DieAUCund
von Dehydro-Aripiprazol, demaktiven Metaboliten, verringertesich um32%bzw. 47%.Die
Aripiprazol-Dosis sollte aufetwa die Hälfte derverschriebenenDosis verringertwerden,wenn
AripiprazolzusammenmitChinidingegebenwird.Esistzuerwarten,dass anderehochwirksame
Inhibitoren von CYP2D6, wieFluoxetinund Paroxetin, ähnlicheEffektehabenund deshalbsollten
ähnlicheDosisreduktionenvorgenommen werden.
Ketoconazolund andereCYP3A4 Inhibitoren
In einerklinischen Studiemitgesunden Probanden steigerteein hochwirksamerInhibitorvon
CYP3A4 (Ketoconazol)dieAUCund C
von Aripiprazolum63%bzw. 37%.DieAUCund C
von Dehydro-Aripiprazolstiegen um77%bzw. 43%.BeiCYP2D6„schlechten“(=„poor“)
Metabolisierern kann diegemeinsameAnwendungmithochwirksamen Inhibitoren von CYP3A4 in
höheren Plasmakonzentrationen von Aripiprazolresultieren imVergleich zu CYP2D6 extensiven
Metabolisierern.Wennmandie gemeinsame Gabevon Ketoconazoloderanderen hochwirksamen
CYP3A4-Inhibitoren mitAripiprazolinBetracht zieht,solltederpotenzielleNutzendiepotenziellen
RisikenfürdenPatientenüberwiegen.WennKetoconazolzusammenmitAripiprazolgegeben wird,
solltedieAripiprazol-Dosisaufungefährdie HälftederverschriebenenDosisreduziertwerden.
AnderehochwirksameInhibitoren von CYP3A4, wieItraconazolund HIV-Proteaseinhibitoren,
dürftenähnlicheWirkungen habenund deshalb solltenähnlicheDosisreduktionenvorgenommen
werden.
Nach Absetzen desCYP2D6-oderCYP3A4-InhibitorssolltedieDosierungvonAripiprazolaufdie
DosishöhevorBeginn derBegleittherapieangehobenwerden.
WennschwacheInhibitoren von CYP3A4 (z.B. DiltiazemoderEscitalopram)oderCYP2D6
gemeinsam mitAripiprazolangewendetwerden, kannmiteinemmäßigen AnstiegderAripiprazol-
Konzentrationengerechnetwerden.
CarbamazepinundandereCYP3A4 Induktoren
Nach gemeinsamerAnwendungmitCarbamazepin, einemhochwirksamenInduktorvon CYP3A4,
warendie geometrischenMittelderC
und AUCvon Aripiprazolum68%bzw. 73%niedrigerim
Vergleich zurMonotherapiemitAripiprazol(30 mg). Ebenso warenfürDehydro-Aripiprazoldie
geometrischenMittelderC
und AUCnach dergemeinsamen AnwendungmitCarbamazepin um69
%bzw. 71%niedrigerals nachMonotherapiemitAripiprazol.
DieAripiprazol-Dosis sollte beigemeinsamerGabevonAripiprazolmitCarbamazepin verdoppelt
werden. Esistzu erwarten,dassanderehochwirksameInduktoren von CYP3A4 (wieRifampicin,
Rifabutin, Phenytoin, Phenobarbital, Primidon, Efavirenz, NevirapinundJohanniskraut)ähnliche
Wirkungen haben unddeshalb sollten ähnlicheDosiserhöhungen vorgenommen werden. Nach
Absetzen derhochwirksamen CYP3A4-Induktoren solltedieDosierungvonAripiprazolaufdie
empfohleneDosisreduziertwerden.
Valproatund Lithium
WennentwederValproatoderLithiumgleichzeitigmitAripiprazoleingenommen wurde, gab eskeine
klinisch signifikanteVeränderungderAripiprazol-Konzentrationen.
Serotonin-Syndrom
BeiPatienten, dieAripiprazoleingenommen haben, wurden FälleeinesSerotonin-Syndromsberichtet.
MöglicheAnzeichen und SymptomediesesSyndromskönnen insbesonderebeigleichzeitiger
Anwendungvon anderenserotonergen Arzneimitteln wieSSRI/SNRIoderArzneimitteln,beidenen
bekanntist,dass sie die Aripiprazol-Konzentrationenerhöhen, auftreten (sieheAbschnitt4.8).
MöglicherEinflussvonAripiprazolaufandereArzneimittel
Inklinischen Studien zeigten Dosen von 10-30 mgAripiprazolproTagkeinen signifikanten Effektauf
den MetabolismusderSubstratevon CYP2D6 (Dextromethorphan/3-Methoxymorphinan-Ratio),
CYP2C9(Warfarin),CYP2C19 (Omeprazol)undCYP3A4 (Dextromethorphan).Außerdemzeigten
AripiprazolundDehydro-AripiprazolinvitrokeinPotenzialfüreineVeränderungdesüberCYP1A2
vermitteltenStoffwechsels.Daheristnichtzuerwarten,dass Aripiprazolklinischbedeutsame
ArzneimittelinteraktionenüberdieseEnzymeverursacht.
WennAripiprazol gleichzeitigmit Valproat,LithiumoderLamotrigin eingenommen wurde, gab es
keineklinischsignifikanteVeränderungderValproat-,Lithium-oderLamotrigin-Konzentrationen.
4.6 Fertilität,Schwangerschaftund Stillzeit
Schwangerschaft
Esliegen keinehinreichenden und kontrollierten Studien mitAripiprazolbeischwangeren Frauen vor.
Esliegen Berichtevon kongenitalen Anomalien vor;ein kausalerZusammenhang mitAripiprazol
wurdejedoch nichtnachgewiesen.Tierstudien konnten einepotenzielleEntwicklungstoxizitätnicht
ausschließen(siehe Abschnitt5.3). Patientinnensolltegeraten werden, ihren Arztzu benachrichtigen,
wennsie schwangerwerdenodereine SchwangerschaftwährendderBehandlungmitAripiprazol
planen. AufgrundderunzureichendenDatenlagezurSicherheitbeimMenschen und aufgrund derin
den ReproduktionsstudienbeimTierentstandenen Bedenken darfdiesesArzneimittelin der
Schwangerschaftnichtangewendetwerden, esseidenn, dermöglicheNutzen rechtfertigteindeutig
das potenzielle RisikofürdenFötus.
Neugeborene, diewährenddes drittenTrimenons derSchwangerschaftAntipsychotika (einschließlich
Aripiprazol)exponiertsind,sinddurch Nebenwirkungen einschließlichextrapyramidalerSymptome
und/oderAbsetzerscheinungen gefährdet, deren Schwereund Dauernach derEntbindungvariieren
können. Esgab BerichteüberAgitiertheit,erhöhten odererniedrigtenMuskeltonus, Tremor,
Somnolenz, AtemnotoderStörungen beiderNahrungsaufnahme. Dementsprechend sollten
Neugeborenesorgfältigüberwachtwerden.
Stillzeit
AripiprazolwirdindieMuttermilchausgeschieden.Patientinnensollte geratenwerden,währendder
Einnahmevon Aripiprazolnichtzu stillen.
4.7 AuswirkungenaufdieVerkehrstüchtigkeitunddieFähigkeitzumBedienen von
Maschinen
WieauchbeianderenAntipsychotika solltendie Patientendavorgewarntwerden,gefährliche
Maschinen, einschließlichKraftfahrzeuge, zu bedienen, bissiesichersind, dassAripiprazolaufsie
keinennegativenEinfluss hat.Beieinigen pädiatrischen Patienten, dieAripiprazolin einemanderen
Anwendungsgebieterhalten haben,bestandeineerhöhteInzidenzvon Somnolenzund Fatigue(siehe
Abschnitt4.8).
4.8 Nebenwirkungen
ZusammenfassungdesSicherheitsprofils
Dieamhäufigsten berichteten unerwünschten Reaktionen in Placebo-kontrolliertenStudien sind
Akathisie undÜbelkeit,diejeweilsbeimehrals3%dermitoraleingenommenemAripiprazol
behandeltenPatientenauftraten.
Tabellarische AufstellungderNebenwirkungen
Die folgendenunerwünschtenReaktion entratenhäufigerauf(≥1/100)alsunterPlacebooderwurden
als mögliche medizinischrelevante Nebenwirkungen(*)eingestuft.
DieHäufigkeitderuntenaufgeführten Nebenwirkungen istnach denfolgendenKriterien definiert:
häufig ( ≥1/100 bis<1/10);gelegentlich(≥1/1000 bis<1/100).
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Ruhelosigkeit,Schlaflosigkeit, Angstgefühl
Gelegentlich:Depression*
Erkrankungendes Nervensystems
Häufig: extrapyramidaleStörung, Akathisie,Tremor, Schwindel, Schläfrigkeit,Sedierung,
Kopfschmerzen
Augenerkrankungen
Häufig: verschwommenes Sehen
Herzerkrankungen
Gelegentlich:Tachykardie*
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich:orthostatischeHypotonie*
Erkrankungen desGastrointestinaltrakts
Häufig: Dyspepsie, Erbrechen, Übelkeit, Verstopfung,Speichelüberproduktion
AllgemeineErkrankungen und Beschwerden amVerabreichungsort
Häufig: Abgeschlagenheit
BeschreibungausgewählterNebenwirkungen
ExtrapyramidaleSymptome(EPS)
Schizophrenie-IneinerkontrolliertenLangzeitstudieüber52 WochentratbeiPatienten, diemit
Aripiprazolbehandeltwurden, eineinsgesamtgeringereInzidenz(25,8%)von EPSeinschließlich
Parkinsonismus,Akathisie,Dystonie undDyskinesieauf,verglichenmitPatienten,die mit
Haloperidolbehandeltwurden (57,3%). In einerPlacebo-kontrollierten Langzeitstudieüber26
Wochen betrugdieInzidenzvon EPS19%beiPatienten unterAripiprazol-Behandlungund 13,1%
beiPatientenunterPlacebo.IneineranderenkontrolliertenLangzeitstudie über26Wochenbetrugdie
Inzidenzvon EPS14,8%beiPatienten, diemitAripiprazolbehandeltwurden, und 15,1%bei
Patienten unterOlanzapin-Therapie.
Akathisie
Beischizophrenen Patienten betrugdieInzidenzvonAkathisie6,2%mitAripiprazolund3,0%mit
Placebo.
Dystonie
Substanzklasseneffekt:SymptomederDystonie, verlängerteabnormaleMuskelkontraktionen, können
beianfälligen Personen währenddererstenBehandlungstageauftreten.
Dystoniesymptome umfassen:KrampfderGenickmuskulatur,dermanchmalzueinemSchlundkrampf
fortschreitet, Schluckbeschwerden, Atembeschwerdenund/oderHeraushängen derZunge. Obwohl
dieseSymptomebeiniedrigerDosierungauftretenkönnen, tretensiehäufigerund stärkerbei
hochpotenten und beihöheren Dosen von AntipsychotikadererstenGenerationauf.Einerhöhtes
Risiko füreineakuteDystoniewird beiMännernundjüngeren Altersgruppenbeobachtet.
EinVergleich zwischenden Patientengruppen unterAripiprazolund Placebo, beidenen potenziell
klinischsignifikanteVeränderungenderroutinemäßigkontrollierten Labor-undLipidparameter(siehe
Abschnitt5.1)auftraten, ergab keinemedizinischbedeutsamen Unterschiede. Erhöhungen derCPK
(Kreatinphosphokinase), generellvorübergehend undasymptomatisch, wurden bei3,5%dermit
Aripiprazolbehandelten Patienten beobachtet, imVergleich zu 2,0%dermitPlacebo behandelten
Patienten.
AndereBefunde
Zu den unerwünschten Reaktionen, diein ZusammenhangmiteinerantipsychotischenTherapie
auftreten könnenund überderenAuftretenauchbeiderBehandlungmitAripiprazolberichtetwurde,
gehören dasmaligneneuroleptischeSyndrom, SpätdyskinesieundKrampfanfälle,unerwünschte
zerebrovaskuläreReaktionen und erhöhteSterblichkeitbeiälteren Demenz-Patienten,Hyperglykämie
undDiabetes mellitus (siehe Abschnitt4.4).
Kinderund Jugendliche
SchizophreniebeiJugendlichen ab15 Jahren
IneinerPlacebo-kontrollierten klinischenKurzzeitstudie,in die302Jugendliche(13-17 Jahre)mit
Schizophrenie eingeschlossenwaren,warendie Häufigkeitund ArtderNebenwirkungen ähnlich
denen beiErwachsenen mitAusnahmefolgenderReaktionen, diebeiJugendlichen, dieAripiprazol
erhielten,häufigerberichtetwurdenalsbeiErwachsenen,die Aripiprazolerhielten(undhäufigerals in
derPlacebo-Gruppe):Schläfrigkeit/Sedierung und extrapyramidaleStörungwurden sehrhäufig
berichtet(≥1/10)undTrockenheitsgefühlimMund, erhöhterAppetitundorthostatischeHypotonie
wurden häufigberichtet(≥1/100,<1/10).
Das Sicherheitsprofileiner26-wöchigen entblindetenVerlängerungderStudiewarmit deminder
Placebo-kontrolliertenKurzzeitstudievergleichbar.
Niedrige Serum-Prolaktin-SpiegeltratenbeiJugendlichen(13-17Jahre)mitSchizophreniebeieiner
Exposition von biszu 2Jahren miteinerHäufigkeitvon 29,5%beiweiblichen Patienten(<3ng/ml)
bzw. von 48,3%beimännlichenPatienten(<2ng/ml)auf(gepoolte Daten).
Niedrige Serum-Prolaktin-SpiegeltratenbeiJugendlichen(13-17Jahre)mitSchizophreniebeieiner
Aripiprazol-Exposition von 5 bis30 mgfürbiszu 72Monate, miteinerHäufigkeitvon 25,6%bei
weiblichen Patienten (<3 ng/ml)bzw. von 45,0%beimännlichen Patienten(<2ng/ml)auf.
Jugendliche,beidenenAripiprazolineineranderen Indikation eingesetztwurde
DieHäufigkeitund ArtderNebenwirkungen beidiesenJugendlichen waren mitdenen bei
ErwachsenenvergleichbarmitAus nahmefolgenderReaktionen:sehrhäufig(≥1/10)Somnolenz(23,0
%),extrapyramidaleStörungen (18,4%),Akathisie(16,0%)und Abgeschlagenheit(11,8%);und
häufig(≥1/100,<1/10)Oberbauchschmerzen, erhöhteHerzfrequenz, Gewichtszunahme,
Appetitsteigerung, Muskelzucken und Dyskinesie.
FolgendeNebenwirkungenzeigten einemöglicheDosisabhängigkeit:ExtrapyramidaleStörungen (die
Häufigkeitenwaren 10 mg9,1%, 30 mg28,8%, Placebo 1,7%)undAkathisie(die Häufigkeiten
waren 10mg12,1%, 30 mg20,3%, Placebo1,7%).
Die mittlereVeränderungdesKörpergewichts beidiesenJugendlichen nach 12und 30 Wochen war
2,4 kgund 5,8 kgbeiAripiprazolbzw. 0,2 kgund 2,3 kgbeiPlacebo.
BeidiesenKindernundJugendlichen wurden Somnolenzund Abgeschlagenheithäufigerbeobachtet
als beiPatientenmitSchizophrenie.
In derPopulationderKinderundJugendlichen(10-17 Jahre),beidenen Aripiprazolineineranderen
Indikation eingesetztwurde,miteinerExposition biszu 30 Wochen betrugdieHäufigkeitvon
niedrigen Serumprolaktinspiegeln beiweiblichen Patienten(<3ng/ml)und männlichenPatienten(<2
ng/ml)28,0%bzw. 53,3%.
Post-Marketing
Die folgendenunerwünschtenReaktionenwurden während derPost-Marketing-Überwachung
berichtet.Die HäufigkeitdieserReaktionen wird alsnichtbekannterachtet(HäufigkeitaufGrundlage
derverfügbaren Datennichtabschätzbar).
ErkrankungendesBlutesund
des Lymphsystems Leukopenie,Neutropenie,Thrombozytopenie
Erkrankungen des
Immunsystems AllergischeReaktion(z.B. anaphylaktischeReaktion,
AngioödemeeinschließlichgeschwollenerZunge, Zungenödeme,
Gesichtsödeme,Pruritus oderUrtikaria)
EndokrineErkrankungen Hyperglykämie,Diabetesmellitus,diabetischeKetoazidose,
diabetisches hyperosmolares Koma
Stoffwechsel-und
Ernährungsstörungen Gewichtszunahme,Gewichtsabnahme,Anorexie,Hyponatriämie
Psychiatrische Erkrankungen Agitiertheit,Nervosität,pathologischeSpielsucht, Suizidversuch,
Suizidgedanken und Suizid(sieheAbschnitt4.4),Aggression
Erkrankungen des
Nervensystems Sprachstörungen,MalignesNeuroleptischesSyndrom(MNS),
Grand-mal-Anfall, Serotonin-Syndrom
Herzerkrankungen QT-Verlängerung, ventrikuläreArrhythmien, plötzlicher
unerklärbarerTod,Herzstillstand, Torsades-de-Pointes,
Bradykardie
Gefäßerkrankungen Synkope, Hypertonie, venöseThromboembolie(einschließlich
Lungenembolieund tieferVenenthrombose)
Erkrankungender Atemwege,
desBrustraumsund OropharyngealerSpasmus, Laryngospasmus,
Aspirationspneumonie
Mediastinums
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts Pankreatitis,Dysphagie,Bauch-und Magenbeschwerden,
Diarrhoe
Leber-und
Gallenerkrankungen Leberversagen,Ikterus,Hepatitis,erhöhte Alanin-
Aminotransferase(ALT), erhöhteAspartat-Aminotransferase
(AST), erhöhteGamma-Glutamyl-Transferase (GGT),erhöhte
alkalischePhosphatase
ErkrankungenderHautund
desUnterhautzellgewebes Ausschlag,Lichtempfindlichkeitsreaktion, Alopezie, Hyperhidrose
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs-und
Knochenerkrankungen Rhabdomyolyse, Myalgie, Steifheit
Erkrankungen derNieren
und Harnwege Harninkontinenz, Harnverhaltung
Schwangerschaft,Wochenbett
und perinataleErkrankungen ArzneimittelentzugssyndromdesNeugeborenen (sieheAbschnitt
4.6)
Erkrankungen der
Geschlechtsorgane undder
Brustdrüse Priapismus
AllgemeineErkrankungen
undBeschwerdenam
Verabreichungsort StörungderTemperaturregulation(z.B. Hypothermie,Pyrexie),
Brustschmerzen,periphereÖdeme
Untersuchungen erhöhteKreatinphosphokinase, erhöhterBlutzucker,
Blutzuckerschwankung, erhöhtesglykosyliertesHämoglobin
Meldung des Verdachts aufNebenwirkungen
DieMeldungdesVerdachtsaufNebenwirkungen nach derZulassungistvon großerWichtigkeit. Sie
ermöglichteinekontinuierlicheÜberwachungdesNutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörigevon Gesundheitsberufen sindaufgefordert,jeden VerdachtsfalleinerNebenwirkungdem
BundesinstitutfürArzneimittelundMedizinprodukte,Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-
Allee3, D-53175 Bonn, Website:www.bfarm.deanzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Anzeichen und Symptome
Inklinischen Studien undseitderMarkteinführungwurden unbeabsichtigteoderabsichtlicheakute
Überdosen mitAripiprazolalleinbeierwachsenen Patientenmitgeschätzten Dosen von biszu 1260
mgund ohneTodesfolgebeobachtet. PotenziellmedizinischrelevanteZeichen und Symptome
beinhalteten Lethargie, erhöhten Blutdruck, Schläfrigkeit,Tachykardie, Übelkeit,Erbrechenund
Durchfall. Außerdemwurden unbeabsichtigteAripiprazol-Überdosen(biszu 195mg)ohne
TodesfolgebeiKindernberichtet.Diepotenziellmedizinisch ernsten Anzeichen und Symptome, die
berichtetwurden, beinhalteten Schläfrigkeit, vorübergehenden VerlustdesBewusstseinsund
extrapyramidaleSymptome.
BehandlungeinerÜberdosierung
DieBehandlungeinerÜberdosierungsolltesichaufunterstützendeMaßnahmen konzentrieren,
FreihaltungderAtemwege,SauerstoffversorgungundBeatmung,sowie aufeine symptomatische
Behandlung. DieMöglichkeitvon multiplerArzneimittelbeteiligungsollteerwogen werden. Daher
solltesofortein Monitoringderkardiovaskulären Funktionen eingeleitetwerdeninklusive
kontinuierlicherelektrokardiographischerÜberwachungzurIdentifizierungmöglicherArrhythmien.
Nachjedervorliegenden odervermuteten ÜberdosierungmitAripiprazolisteine engmaschige
medizinischeÜberwachungsolangeangezeigt, bissichderPatienterholthat.
Aktivkohle(50 g),eineStundenach Aripiprazolgegeben, verringertedieC
von Aripiprazolumca.
41%und dieAUCumca. 51%.Dies deutetdaraufhin,dassAktivkohle einwirksames Mittelinder
BehandlungeinerÜberdosierungsein kann.
Hämodialyse
Zwarliegenkeine Informationenüberdie WirksamkeiteinerHämodialyse beiderBehandlungeiner
ÜberdosierungmitAripiprazolvor;esistjedochunwahrscheinlich,dass Hämodialyse inder
BehandlungeinerÜberdosierungvon Nutzen ist, daAripiprazoleinehohePlasmaproteinbindung
aufweist.
5. PHARMAKOLOGISCHEEIGENSCHAFTEN
5.1 PharmakodynamischeEigenschaften
PharmakotherapeutischeGruppe:Nervensystem;Psycholeptika;Antipsychotika;andere
Antipsychotika, ATC-Code:N05AX12.
Wirkmechanismus
Eswird vermutet, dassdieWirksamkeitvon AripiprazolbeiSchizophrenieüberdieKombination
einerpartiellagonistischenWirkungaufDopamin D
-und Serotonin 5HT
-Rezeptorenund einer
antagonistischenWirkungaufSerotonin 5HT
-Rezeptorenvermitteltwird.
Aripiprazolzeigte imTiermodellantagonistische EigenschaftenbeidopaminergerHyperaktivitätund
agonistischeEigenschaftenbeidopaminergerHypoaktivität.Aripiprazol zeigtein vitroeinehohe
AffinitätzumDopamin D
-und D
-RezeptorundzumSerotonin 5HT
-und 5HT
-Rezeptorsowie
einemäßigeAffinität zumDopaminD
-,zumSerotonin 5HT
-und 5HT
-, zumalpha-1-adrenergen
und zumHistamin-H
-Rezeptor. AußerdemzeigteAripiprazoleinemäßigeAffinitätzurSerotonin-
Wiederaufnahme-Stelle undkeine nennenswerte AffinitätzuMuscarin-Rezeptoren. DieInteraktion
mitanderenRezeptorenalsdenDopamin-und Serotonin-Subtypen könnteeinigederanderen
klinischenEffektevon Aripiprazolerklären.
BeiGabevon Aripiprazolin Dosierungen von 0,5 bis30 mgeinmaltäglich über2 Wochen an gesunde
Probanden zeigtediePositronen-Emissions-TomographieeinedosisabhängigeVerringerungder
Bindungvon 11 C-Racloprid, einemD
-Rezeptor-Liganden, amNucleuscaudatusund amPutamen.
Klinische WirksamkeitundSicherheit
Schizophrenie
In dreiPlacebo-kontrollierten Kurzzeit-Studien (4bis6Wochen)an1228 schizophrenen erwachsenen
Patienten mitpositiven odernegativen SymptomenzeigteAripiprazol imVergleichzuPlaceboeine
statistischsignifikantstärkere BesserungderpsychotischenSymptome.
Aripiprazolistwirksamin derAufrechterhaltungdesTherapieerfolgesbeiWeiterbehandlungvon
erwachsenen Patienten, dieinitialaufdieBehandlungangesprochen haben. In einerHaloperidol-
kontrollierten StudiewarinWoche52 derAnteilderResponder-Patienten,die einAnsprechenaufdie
Studienmedikationbeibehielten,in beidenGruppen ähnlich (Aripiprazol77%undHaloperidol73%).
Die Gesamt-RatederPatienten, diedieStudievollendethaben, warsignifikanthöherbeiPatienten
unterAripiprazol(43%)alsbeiderHaloperidol-Gruppe(30%).AktuelleWerteaus Messskalen,die
alssekundäreStudienzieledefiniertwurden, inklusivePANSSund dieMontgomery-Asberg-
Depressionsraten-Skala,zeigteneine signifikantstärkere Besserungals beiHaloperidol.
IneinerPlacebo-kontrollierten Studieüber26Wochenan erwachsenenstabilisierten Patientenmit
chronischerSchizophreniezeigte sich fürAripiprazoleinesignifikanthöhereReduktion der
Rückfallrate,die bei34%in derAripiprazol-Gruppeund bei57%unterPlacebo lag.
Gewichtszunahme
InklinischenStudientratunterAripiprazolkeine klinischrelevante Gewichtszunahme auf.Ineiner
Olanzapin-kontrollierten, multinationalen Doppelblind-StudiebeiSchizophrenieüber26Wochen, die
314erwachsene Patientenumfasste undinderdas primäre Studienziel„Gewichtszunahme“war,trat
unterAripiprazol(n=18 oder13%derauswertbarenPatientendatensätze)bei signifikant weniger
Patienteneine Gewichtszunahme vonmindestens 7%gegenüberdemAusgangswertauf(d.h. eine
Zunahmevonmindestens5,6 kgbeieinemdurchschnittlichen Ausgangsgewichtvon ca. 80,5 kg)im
VergleichzuPatientenunterOlanzapin (n=45 oder33%derauswertbarenPatientendatensätze).
Lipidparameter
Eine gepoolteAnalyse derLipidparameterbeiPlacebo-kontrolliertenklinischenStudienmit
Erwachsenenergabkeine klinischrelevantenÄnderungenderGesamtcholesterin-,Triglycerid-,HDL
undLDL-Spiegeldurch Aripiprazol.
–Gesamtcholesterin:EineErhöhungderWertevon normal(<5,18 m mol/l)zu hoch (≥6,22 mmol/l)
tratmiteinerInzidenzvon 2,5%beiAripiprazolund2,8%beiPlaceboauf;die durchschnittliche
ÄnderungvomBasiswertbetrugfürAripiprazol-0,15 mmol/l(95%KI:-0,182;-0,115)und-0,11
mmol/l (95%KI:-0,148;-0,066)fürPlacebo.
–Nüchtern- Triglyceride:EineErhöhungderWertevonnormal(<1,69 mmol/l)zu hoch (≥2,26
mmol/l)tratmiteinerInzidenzvon 7,4%beiAripiprazolund 7,0%beiPlacebo auf;die
durchschnittlicheÄnderungvomBasiswertbetrugfürAripiprazol-0,11mmol/l(95%KI:-0,182;
0,046)und-0,07 mmol/l(95%KI:-0,148;-0,007)fürPlacebo.
– HDL:EineVerringerungderWertevon normal(≥1,04 mmol/l)zu niedrig(<1,04 mmol/l)tratmit
einerInzidenzvon 11,4%beiAripiprazolund 12,5%beiPlaceboauf;diedurchschnittliche
ÄnderungvomBasiswertbetrugfürAripiprazol-0,03 mmol/l(95%KI:-0,046;-0,017)und-0,04
mmol/l (95%KI:-0,056;-0,022)fürPlacebo.
–Nüchtern- LDL:EineErhöhungderWertevon normal(<2,59 mmol/l)zu hoch(≥4,14 mmol/l)trat
miteinerInzidenzvon 0,6%beiAripiprazolund 0,7%beiPlaceboauf;die durchschnittliche
ÄnderungvomBasiswertbetrugfürAripiprazol-0,09 mmol/l(95%KI:-0,139;-0,047)und-0,06
mmol/l (95%KI:-0,116;-0,012)fürPlacebo.
Kinderund Jugendliche
SchizophreniebeiJugendlichen
In einer6-wöchigenPlacebo-kontrollierten Studiemit302 schizophrenenjugendlichen Patienten (13-
17Jahre), diepositiveodernegativeSymptomeaufwiesen, warAripiprazolimVergleichzu Placebo
mit einerstatistischsignifikantstärkerenVerbesserungderpsychotischen Symptomeverbunden.
In einerSubanalysederjugendlichen Patienten imAltervon 15 bis17Jahren, die74%der
Gesamtpopulation derStudiedarstellten, wurdedieserEffektauch währendder26-wöchigen
unverblindetenVerlängerungderStudiebeobachtet.
ReizbarkeitimZusammenhangmitautistischerStörungbeiKindern undJugendlichen(siehe
Abschnitt4.2)
AripiprazolwurdebeiPatientenimAltervon 6 bis17Jahrenin zwei8-wöchigen Placebo-
kontrollierten Studien(einemitflexiblerDosis [2-15 mg/Tag]und einemitfesterDosis[5, 10oder15
mg/Tag])und in einer52-wöchigen offenen Studieuntersucht. In diesen StudienwurdedieInitialdosis
von 2 mg/Tagnach einerWocheauf5 mg/Taggesteigertundin wöchentlichenSchritten um5 mg/Tag
biszurZieldosiserhöht. Über75%derPatienten waren unter13Jahrealt.Aripiprazolzeigtebeider
Unterskala „Reizbarkeit“ der„AberrantBehaviourChecklist“ statistischeine bessereWirksamkeitals
Placebo. Dieklinische Relevanzdieses Befundes wurde nichtnachgewiesen.Indas Sicherheitsprofil
wurden Gewichtszunahmeund Veränderungen desProlaktinspiegelsmiteinbezogen. Die
StudiendauerzurLangzeit-Sicherheitwarauf52Wochen begrenzt. NiedrigeSerum-Prolaktin-Spiegel
beiweiblichen (<3 ng/ml)und männlichen (<2 ng/ml)Patiententraten beiBehandlungmit
AripiprazolmiteinerHäufigkeitvon 27/46 (58,7%)bzw. 258/298 (86,6%)auf(gepoolteStudien). In
Placebo-kontrolliertenStudienbetrugdiemittlereGewichtszunahme0,4 kgunterPlacebo und1,6 kg
unterAripiprazol.
AripiprazolwurdeauchineinerPlacebo-kontrollierten LangzeitstudiezurErhaltungsphaseuntersucht.
Nach einer13-26-wöchigenStabilisierungmit Aripiprazol (2-15mg/Tag)wurdenPatienten mit
stabilemAnsprechenfür16WochenentwederaufAripiprazolbelassenoderaufPlaceboumgestellt.
In derWoche16 betrugdieKaplan-Meier-Rate füreinenRückfall35%fürAripiprazolund 52%für
Placebo.Hazard-ratio füreinen Rückfallinnerhalb von16 Wochen (Aripiprazol/Placebo)war0,57
(keinstatistischsignifikanterUnterschied).Die mittlere Gewichtszunahme inderStabilisierungsphase
(biszu 26 Wochen)mitAripiprazolbetrug3,2 kgund eineweiteremittlereZunahmevon 2,2 kgfür
Aripiprazolverglichen mit0,6 kgfürPlacebo wurdeimzweitenTeil(16Wochen)derStudie
beobachtet. ExtrapyramidaleSymptomewurden hauptsächlich während derStabilisierungsphasebei
17%derPatientenbeobachtet,6,5%davon Tremor.
Mit demTourette-SyndromassoziierteTicsbeiKindern undJugendlichen(sieheAbschnitt4.2)
DieWirksamkeitvon AripiprazolbeiKindern undJugendlichen mitTourette-Syndrom(Aripiprazol:n
=99, Placebo:n=44)wurdeineinerrandomisierten,doppelblinden, placebokontrollierten 8-
wöchigenStudieuntersucht, dieso angelegtwar, dassdieBehandlungsgruppen einevom
KörpergewichtabhängigeFestdosisimDosisbereichvon 5 mg/Tagbis20 mg/Tagund eine
Anfangsdosis von2mgerhielten.Die Patientenwarenzwischen7-17 Jahrealtundwiesen zu Beginn
einenmittlerenGesamt-Tic-Score-Wertvon30aufderYale GlobalTic SeverityScale(TTS-YGTSS)
auf. AripiprazolzeigtebeiderVeränderungab Studienbeginn bisWoche8 eineVerbesserungaufder
TTS-YGTSSvon 13,35 beiderGruppemitniedrigerDosis(5 mgoder10 mg)und 16,94 beider
GruppemithoherDosis(10 mgoder20 mg)imVergleich zu einerVerbesserungvon 7,09 in der
Placebogruppe.
DieWirksamkeitvon AripiprazolbeiKindern undJugendlichen mitTourette-Syndrom(Aripiprazol:n
=32, Placebo:n=29)wurdeebenfallsineinerin Süd-Koreadurchgeführten 10-wöchigen
randomisierten, doppelblinden, placebokontrolliertenStudiemiteinemflexiblenDosisbereich von 2
mg/Tagbis20 mg/TagundeinerAnfangsdosisvon 2mguntersucht. DiePatienten warenzwischen6-
18Jahrealtund wiesen zu Beginn einen mittleren Wertvon 29 aufderTTS-YGTSSauf. Beider
Veränderungab Studienbeginn bisWoche10 zeigtedieAripiprazol-GruppeaufderTTS-YGTSSeine
Verbesserungvon 14,97 imVergleich zu einerVerbesserungvon 9,62 inderPlacebogruppe.
IndiesenbeidenKurzzeitstudienkonnte die klinischeRelevanzderErgebnisse zurWirksamkeit,
angesichtsdesAusmaßesderBehandlungswirkungimVergleich zu dergroßen Placebowirkungund
den unklarenWirkungen hinsichtlichderpsychosozialen Funktionsfähigkeit, nichterwiesen werden.
Esliegen keineLangzeitdaten zurWirksamkeitund Unbedenklichkeitvon Aripiprazolbeidieser
fluktuierenden Erkrankung vor.
Die Europäische Arzneimittel-Agenturhatfürdas Referenzarzneimittel, dasAripiprazolenthält,eine
Zurückstellungvon derVerpflichtungzurVorlagevon Ergebnissen zu Studienineinerodermehreren
pädiatrischen Altersklassenin derBehandlungderSchizophrenieund derBehandlungeineranderen
psychiatrischenErkrankunggewährt(sieheAbschnitt4.2 bzgl.InformationenzurAnwendungbei
Kindernund Jugendlichen).
5.2 PharmakokinetischeEigenschaften
Resorption
Aripiprazolwirdgutresorbiert, wobeimaximalePlasmaspiegelinnerhalb von 3-5Stunden nach der
Einnahmeerreichtwerden.AripiprazolunterliegteinemminimalenpräsystemischenMetabolismus.
DieabsoluteoraleBioverfügbarkeit derTablettenformulierungbeträgt 87%.EineMahlzeit mit
hohemFettgehalthatkeineAuswirkungen aufdiePharmakokinetikvon Aripiprazol.
Verteilung
Aripiprazolwirdimgesamten KörpermiteinemscheinbarenVerteilungsvolumen von 4,9 l/kgverteilt,
was aufextensive extravaskuläreVerteilungdeutet.BeitherapeutischenKonzentrationenwird
Aripiprazolund Dehydro-Aripiprazolzu über99%anPlasmaproteine, hauptsächlich Albumin,
gebunden.
Biotransformation
Aripiprazolwirdüberwiegend in derLeberhauptsächlich überdreiBiotransformationswege
metabolisiert:Dehydrierung, Hydroxylierungund N-Dealkylierung.Basierend aufinvitro-Studien
sind dieEnzymeCYP3A4und CYP2D6 fürdieDehydrierungund Hydroxylierungvon Aripiprazol
verantwortlich, dieN-Dealkylierungwird durch CYP3A4 katalysiert. Aripiprazolmachtden
Hauptanteildes ArzneimittelsimsystemischenKreislaufaus.ImSteady-State beträgt derAnteil von
Dehydro-Aripiprazol,demaktivenMetaboliten,ca.40%derAUCvonAripiprazol imPlasma.
Elimination
DiemittlereEliminationshalbwertszeitliegtbeiannähernd 75 Stunden fürAripiprazolbeiextensiven
Metabolisierern überCYP2D6 undbeiannähernd 146Stunden bei„schlechten“(=„poor“)
Metabolisierern überCYP2D6.
Die Gesamtkörper-Clearancevon Aripiprazolbeträgt0,7 ml/min/kg, diehauptsächlich überdieLeber
stattfindet.
NachoralerGabe einerEinzeldosis von 14 C-markiertemAripiprazolwurdenca. 27%dergegebenen
RadioaktivitätimUrin undannähernd 60%indenFaeces gefunden.Wenigerals1%Aripiprazol
wurdeunverändertimUrinausgeschieden undca. 18%wurden unverändertin den Faecesgefunden.
PharmakokinetikinspeziellenPatientengruppen
KinderundJugendliche
DiePharmakokinetikvon Aripiprazolund Dihydro-Aripiprazol bei pädiatrischenPatientenimAlter
von 10 bis17Jahren warvergleichbarmitderjenigenvon Erwachsenen nachKorrekturdes
Unterschieds imKörpergewicht.
Ältere Menschen
BeiAripiprazolgibteskeinen Unterschied inderPharmakokinetikzwischen älteren undjüngeren
gesunden erwachsenenProbanden. Ebenso zeigten sich beiderpharmakokinetischen Untersuchung
schizophrenerPatienten keinealtersabhängigen Effekte.
Geschlecht
BeiAripiprazolgibtes keine Unterschiede inderPharmakokinetikzwischenmännlichenund
weiblichen gesunden Probanden, ebenso zeigten sich beieinerpharmakokinetischen Untersuchung
schizophrenerPatientenkeine geschlechtsabhängigenEffekte.
Rauchenund ethnischeZugehörigkeit
EinePopulations-spezifische AuswertungzurPharmakokinetikergabkeinenHinweisaufklinisch
signifikanteUnterschiedehinsichtlich derethnischen ZugehörigkeitoderderAuswirkungdes
Rauchens aufdie Pharmakokinetikvon Aripiprazol.
Nierenschaden
Diepharmakokinetischen Eigenschaften von Aripiprazolund Dehydro-Aripiprazolwaren bei
Patienten mitschwererNierenerkrankungimVergleich zu jungen gesunden Probandenähnlich.
Leberschaden
EineEinzeldosis-StudiebeiProbanden mitverschiedengradigerLeberzirrhose(Child-Pugh Klassen A,
Bund C)zeigtekeinen signifikanten Effekthinsichtlich derBeeinträchtigungderLeberfunktion auf
diePharmakokinetikvon Aripiprazolund Dehydro-Aripiprazol,aberdieStudieumfasste nur3
PatientenmitLeberzirrhosederKlasse C,was nichtausreicht,umSchlüsse aufderenmetabolische
Kapazitätzuziehen.
5.3 Präklinische Datenzur Sicherheit
Basierendaufden konventionellen Studien zurSicherheitspharmakologie, Toxizitätbeiwiederholter
Gabe, Reproduktions-und Entwicklungstoxizität, Genotoxizitätund zumkanzerogenen Potential
lassendiepräklinischenDaten keinebesonderen Gefahren fürden Menschenerkennen.
Toxikologischsignifikante EffektewurdenlediglichbeiDosierungen oderExpositionenbeobachtet,
diediemaximaleDosierungoderExposition beimMenschendeutlich überschritten, damithaben sie
fürdie klinische Anwendungnurbegrenzte oderkeineBedeutung.Die Effekte umfassteneine
dosisabhängigeNebennierenrinden-Toxizität(Lipofuscin-Pigment-Akkumulation und/oder
Parenchymzellverlust)beiRattennach104Wochenbei20bis60mg/kg/Tag(entsprichtdem3-bis
10-fachendermittlerenSteady-State-AUCbeiderempfohlenenMaximaldosisbeimMenschen)und
eineZunahmevonNebennierenrinden-Karzinomen und kombiniertenNebennierenrinden-
Adenomen/Karzinomen beiweiblichen Ratten bei60mg/kg/Tag(das10-fache dermittlerenSteady-
State-AUCbeiderempfohlenenMaximaldosisbeimMenschen). DiehöchsteExposition in
weiblichenRatten, diekeinenTumorinduzierte, war7-malhöheralsdieExposition desMenschen bei
empfohlenerDosierung.
AußerdemwurdeeineCholelithiasisalsFolgederAusfällungvon Sulfat-Konjugaten derHydroxy-
Metaboliten von AripiprazolinderGallevon Affennach wiederholteroralerGabevon 25 bis125
mg/kg/Tagfestgestellt(das1-bis3-fache dermittlerenSteady-State-AUCbeiderempfohlenen
klinischenMaximaldosis oderdem16-bis81-fachenderempfohlenenMaximaldosisbeimMenschen
basierendaufmg/m 2 ). Allerdingsbetrugen diein dermenschlichen Gallebeiderhöchsten
empfohlenenTagesdosisvon 30 mggefundenenKonzentrationenderSulfat-Konjugatevon Hydroxy-
Aripiprazolnichtmehrals6%derKonzentrationen, diein derStudieüber39Wochenin derGalle
von Affen festgestelltwurden, undliegen weitunterden Grenzwerten (6%) derinvitro-Löslichkeit.
In Studien mitwiederholterGabebeijungen Ratten und Hunden wardasToxizitätsprofilvon
AripiprazolmitdemvonerwachsenenTierenvergleichbarundesgabkeine Hinweiseauf
NeurotoxizitätodernachteiligeAuswirkungen aufdieEntwicklung.
Basierendaufden Ergebnissen deskompletten Satzesan StandarduntersuchungenzurGenotoxizität
wurdeAripiprazolalsnichtgenotoxisch eingestuft. AripiprazolbeeinträchtigtedieFruchtbarkeitin
Studien zurReproduktionstoxizitätnicht. BeiRattenwurdennach Dosierungen, diezu
subtherapeutischen Expositionen(basierend aufderAUC)führten, toxischeEffekteaufdie
Entwicklung, einschließlichdosisabhängigerfoetalerOssifikationsverzögerungenund möglicher
teratogenerEffektebeobachtet. BeiKaninchen wurden dieseEffektenach Dosierungen, diezu
Expositionen des3-und 11-fachendermittlerenSteady-State-AUCbeiderempfohlenen klinischen
Maximaldosis führten,beobachtet.Maternaltoxische Effekte tratenindemDosisbereichauf,indem
auchtoxische Effekte aufdie intrauterine Entwicklungbeobachtetwordenwaren.
6. PHARMAZEUTISCHEANGABEN
6.1 Listeder sonstigenBestandteile
Lactose-Monohydrat
MikrokristallineCellulose
Maisstärke
Eisen(III)-hydroxid-oxidx H
O(E172)(nurAripiprazol-ratiopharm ®
5 mgund 15 mg)
Eisen(III)-oxid (E172)(nurAripiprazol-ratiopharm ® 10 mg und 30 mg)
Hyprolose
Croscarmellose-Natrium
Magnesiumstearat(Ph.Eur.)
6.2 Inkompatibilitäten
Nichtzutreffend.
6.3 Dauerder Haltbarkeit
3Jahre
6.4 BesondereVorsichtsmaßnahmenfürdieAufbewahrung
FürdiesesArzneimittelsind keinebesonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 ArtundInhaltdes Behältnisses
OPA/Al/PVC//AlBlisterpackungen
Packungsgrößen:14, 49und 98Tabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen fürdieBeseitigung
Nichtverwendetes ArzneimitteloderAbfallmaterialistentsprechenddennationalen Anforderungen
zubeseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
ratiopharm ®
GmbH
Graf-Arco-Str.3
89079 Ulm
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
Aripiprazol-ratiopharm ® 5 mgTabletten
92278.00.00
Aripiprazol-ratiopharm ® 10 mg Tabletten
92279.00.00
Aripiprazol-ratiopharm ® 15 mg Tabletten
92280.00.00
Aripiprazol-ratiopharm ® 20 mg Tabletten
92281.00.00
Aripiprazol-ratiopharm ® 30 mg Tabletten
92282.00.00
9. DATUMDERERTEILUNGDERZULASSUNG
DatumderErteilungderZulassung:7. Januar2015
10. STAND DER INFORMATION
April2015
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig