28-01-2021
28-01-2021
Text Gebrauchsinformation
Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Aripiprazol-neuraxpharm ® 5 mg
Tabletten
Aripiprazol-neuraxpharm ® 10 mg
Tabletten
Aripiprazol-neuraxpharm ® 15 mg
Tabletten
Aripiprazol-neuraxpharm ® 30 mg
Tabletten
Wirkstoff:Aripiprazol
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilagesorgfältig durch, bevor Sie mit der
Einnahme dieses Arzneimittelsbeginnen, denn sie enthält wichtige
Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf.Vielleicht möchten Sie diesespäter
nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an
Dritte weiter. Es kann anderen Menschenschaden,auch wenn diese die gleichen
Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder
Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1.Was ist Aripiprazol-neuraxpharmund wofür wird es angewendet?
2.Was sollten Sie vor der Einnahme vonAripiprazol-neuraxpharmbeachten?
3.Wie ist Aripiprazol-neuraxpharmeinzunehmen?
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.Wie ist Aripiprazol-neuraxpharmaufzubewahren?
6.Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Aripiprazol-neuraxpharmund wofür wird es angewendet?
Aripiprazol-neuraxpharmenthält den Wirkstoff Aripiprazol und gehört zu einer Gruppe
von Arzneimitteln, die Antipsychotika genanntwerden. Eswird angewendet für die
Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichenab 15 Jahren, die an einer Krankheit
leiden, die gekennzeichnet ist durch Symptomewie das Hören, Sehen oder Fühlen von
Dingen, die nicht vorhanden sind,Misstrauen, Wahnvorstellungen,
unzusammenhängende Sprache, wirres Verhalten und verflachte Stimmungslage.
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Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
Menschen mit dieser Krankheit können auchdeprimiert sein, sich schuldig fühlen,
ängstlich oder angespannt sein.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Aripiprazol-neuraxpharm
beachten?
Aripiprazol-neuraxpharm darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Aripiprazol oder einen der in Abschnitt 6.genannten
sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit IhremArzt, bevorSie Aripiprazol-neuraxpharmeinnehmen, wenn
Sie an Folgendemleiden:
hoher Blutzucker (gekennzeichnet durchSymptomewie übermäßiger Durst,
Ausscheiden großer Harnmengen, Appetitsteigerung und Schwächegefühl) oder Fälle
von Diabetes (Zuckerkrankheit) in der Familie
Anfallsleiden
unwillkürliche, unregelmäßige Muskelbewegungen, insbesondere imGesicht
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Fällevon Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der
Familie, Schlaganfall oder vorübergehende Mangeldurchblutung des Gehirns
(transitorische ischämische Attacke/TIA), ungewöhnlicher Blutdruck
Blutgerinnsel oder Fälle vonBlutgerinnseln in der Familie, da Antipsychotika mit der
Bildung von Blutgerinnseln inVerbindung gebracht werden
bereits aus der Vergangenheit bekannte Spielsucht
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an Gewicht zunehmen, wenn Sie
ungewöhnliche Bewegungen entwickeln, wenn Sieeine Schläfrigkeit verspüren, die sich
auf die normalen täglichen Aktivitäten auswirkt, wenn Sie bemerken, dass Ihnen das
Schlucken Schwierigkeiten bereitet, oder wenn Sie allergische Symptomehaben.
Wenn Sie als älterer Patient anDemenz (Verlust des Gedächtnisses oder anderergeistiger
Fähigkeiten)leiden, sollten Sie oder ein Pfleger / ein Verwandter IhremArzt mitteilen,
ob Sie jemals einen Schlaganfall oder eine vorübergehende Mangeldurchblutung des
Gehirns hatten.
Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wennSie daran denken oder sich danach fühlen,
sich etwas anzutun. Selbsttötungsgedanken und entsprechendes Verhalten wurden
während der Behandlung mitAripiprazol berichtet.
Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wennSie anMuskelsteifigkeit oder Steifheit
verbunden mit hohem Fieber, Schwitzen, verändertemGeisteszustand oder sehr
schnellemoder unregelmäßigemHerzschlag leiden.
Kinder und Jugendliche
Aripiprazol-neuraxpharmist nicht zurAnwendung bei Kindern und Jugendlichen unter
15 Jahren bestimmt. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, bevor Sie Aripiprazol-
neuraxpharm einnehmen.
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Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
Einnahme von Aripiprazol-neuraxpharmzusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker,wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen,
kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere
Arzneimittel einzunehmen.
Blutdruck senkende Arzneimittel: Aripiprazol-neuraxpharmkann die Wirkung von
Arzneimitteln verstärken, die den Blutdruck senken. Informieren Sie bitte Ihren Arzt,
wenn Sie Arzneimittel zur Blutdruckeinstellung einnehmen.
Bei der Einnahmevon Aripiprazol-neuraxpharmzusammenmit anderen Arzneimitteln
kann es bei manchen dieser Arzneimittel erforderlich sein, Ihre Dosis von Aripiprazol-
neuraxpharm zu ändern. Es ist besonderswichtig, IhremArzt mitzuteilen, ob Sie die
folgenden Arzneimittel einnehmen:
Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen
Antidepressiva oder pflanzlicheArzneimittel, die zur Behandlung von Depressionen
und Angstzuständen angewendet werden
Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen
Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion
Antikonvulsiva, die zur Behandlung vonEpilepsie angewendet werden
Arzneimittel, die den Serotoninspiegelerhöhen: Triptane,Tramadol, Tryptophan,
selektive Serotonin- Wiederaufnahmehemmer [SSRI (wie z. B. Paroxetin und
Fluoxetin)], Trizyklika (wie z.B. Clomipramin, Amitriptylin), Pethidin, Johanniskraut
und Venlafaxin. Diese Arzneimittel erhöhendasNebenwirkungsrisiko. Wenn Sie bei der
Einnahme eines dieser Arzneimittel zusammen mit Aripiprazol-neuraxpharm
ungewöhnliche Symptomebekommen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
Einnahme von Aripiprazol-neuraxpharm zusammen mitAlkohol
Sie sollten Alkohol meiden, wenn SieAripiprazol-neuraxpharmeinnehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden,fragen Sie vor der Einnahmedieses Arzneimittels
Ihren Arzt um Rat.
Bei neugeborenen Babys von Müttern, die Aripiprazol-neuraxpharmimletzten Trimenon
(letzte drei Monate der Schwangerschaft) einnahmen, können folgende Symptome
auftreten: Zittern, Muskelsteifheit und/oder -schwäche, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit,
Atembeschwerden und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme.Wenn Ihr Baby eines
dieser Symptomeentwickelt, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren.
Informieren Sie Ihren Arzt umgehend, wenn Sie stillen.
Wenn Sie Aripiprazol-neuraxpharmeinnehmen, sollten Sie nicht stillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Sie dürfen kein Fahrzeug führen und keineWerkzeuge oder Maschinen bedienen, bis Sie
wissen, wie Aripiprazol-neuraxpharm bei Ihnen wirkt.
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Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
Aripiprazol-neuraxpharm enthält Lactose
Bitte nehmen Sie Aripiprazol-neuraxpharmdaher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt
ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie untereiner Unverträglichkeitgegenüber bestimmten
Zuckern leiden.
Aripiprazol-neuraxpharm enthält Aspartam (E 951)
Aspartamist eine Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein, wenn Sie eine
Phenylketonurie haben.
3. Wie ist Aripiprazol-neuraxpharm einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit IhremArzt oder
Apotheker ein. Fragen Sie bei IhremArzt oderApotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher
sind.
Die empfohlene Dosis für Erwachsene beträgt 15 mg einmal täglich.Ihr Arzt kann
Ihnen jedoch eine niedrigere oder höhere Dosis bis zu maximal 30 mgeinmal täglich
verschreiben.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die Behandlung kann in einer niedrigen Dosierung begonnenwerden, z. B. mit einer
Lösung zum Einnehmen. Die Dosis kann allmählich auf dieempfohlene Dosis für
Jugendliche von 10 mg einmal täglichgesteigert werden. Ihr Arzt kann Ihnen jedoch
eine niedrigere oder höhere Dosis bis zu maximal 30 mgeinmal täglich verschreiben.
Bittesprechen Siemit IhremArzt oder Apotheker, wenn Sieden Eindruck haben,dass
die Wirkung von Aripiprazol-neuraxpharmzu stark oder zu schwach ist.
Aripiprazol-neuraxpharm ist zumEinnehmen.
Versuchen Sie, die Tablette jedenTag zur gleichen Zeit einzunehmen. Es ist nicht
wichtig, ob Sie sie mit demEssen oder auf nüchternen Magen einnehmen. Nehmen Sie
die Tabletteimmer mit Wasser ein und schlucken Sie sie im Ganzen.
Auch wenn Sie sich besser fühlen,verändern oder setzen Sie die tägliche Dosis von
Aripiprazol-neuraxpharmnicht ab, ohne vorher mit IhremArzt zu sprechen.
Wenn Sie eine größere Menge von Aripiprazol-neuraxpharm eingenommen haben,
als Sie sollten
Wenn Sie feststellen, dass Sie mehr Tabletten eingenommen haben als von IhremArzt
empfohlen (oder wenn jemand anders einige Ihrer Tabletten eingenommen hat),
kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt. Wenn Sie Ihren Arzt nicht erreichen können,
suchen Sie das nächste Krankenhausauf und nehmen Sie die Packung mit.
Wenn Sie die Einnahme von Aripiprazol-neuraxpharm vergessen haben
Wenn Sie eine Dosis vergessen haben, nehmenSie die vergessene Dosis ein, sobald Sie
daran denken, nehmen Sie jedoch nichtan einemTag die doppelte Dosis ein.
Wenn Sie weitere Fragenzur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sichan
Ihren Arzt oder Apotheker.
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Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wiealle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungenhaben, die aber
nicht bei jedemauftretenmüssen.
Häufige Nebenwirkungen (kann biszu1 von 10 Behandelten betreffen)
Unkontrollierbare Zuckbewegungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen,
ein unangenehmes Gefühl imMagen, Verstopfung, vermehrte Speichelproduktion,
Benommenheit, Schlafprobleme, Ruhelosigkeit,Angstgefühl, Schläfrigkeit, Zittern und
verschwommenes Sehen.
Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu1 von 100 Behandelten betreffen)Einige
Personen können sich schwindelig fühlen, besonders wenn sie aus einer liegenden oder
sitzenden Positionaufstehen, oder sie können einen beschleunigten Pulsfeststellen oder
doppelt sehen. Einige Patientenkönnen sich deprimiert fühlen. Einige Patienten können
ein verändertes oder verstärktes sexuelles Interesse zeigen.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden seit der Markteinführung von Aripiprazol
berichtet,aber dieHäufigkeit, mit der diese auftreten, istnicht bekannt (Häufigkeit auf
Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Veränderungen der Werte bestimmter Blutzellen; ungewöhnlicher Herzschlag,
plötzlicher unerklärbarer Tod, Herzanfall; allergische Reaktion (z. B. Anschwellungen
imMund- und Rachenraum, Anschwellen der Zunge und des Gesichts, Jucken,
Ausschlag); hoher Blutzucker, Beginnoder Verschlechterung von Diabetes
(Zuckerkrankheit), Ketoazidose (Ausscheidung von Ketonen ins Blut und in den Urin)
oder Koma, erniedrigte Natriumspiegel imBlut; Gewichtszunahme, Gewichtsverlust,
Appetitlosigkeit; Aggression, Nervosität, gesteigerte Unruhe; Angstgefühl, Spielsucht;
Selbsttötungsgedanken, Selbsttötungsversuch und Selbsttötung; Sprachstörungen,
Krampfanfall, Serotonin-Syndrom(eine Reaktion, die Glücksgefühle, Schläfrigkeit,
Schwerfälligkeit, Ruhelosigkeit, Trunkenheitsgefühl, Fieber, Schwitzen oder steife
Muskeln verursachen kann), Kombination ausFieber, Muskelsteifheit, beschleunigtem
Atmen, Schwitzen, verringertemBewusstseinszustand und plötzlicher Veränderung des
Blutdrucks und Pulsschlags, Ohnmacht, hoherBlutdruck; Blutgerinnsel in den Venen,
insbesondere in den Beinen (Symptome beinhalten Schwellungen, Schmerzen und
Rötung im Bein), die durch die Blutgefäße zu den Lungen gelangen und dort
Brustschmerzen und Atembeschwerden verursachen können (wenn Sie eines dieser
Symptomebemerken, holenSie sofort medizinischenRat ein); Verkrampfung der
Stimmritze, versehentliches Inhalieren von Nahrung mit Gefahr einer
Lungenentzündung, Schluckbeschwerden;Entzündung der Bauchspeicheldrüse,
Leberversagen, Leberentzündung, Gelbfärbung der Haut und des Augapfels, Berichte
über abnormale Leberwerte; Bauch- und Magenbeschwerden, Durchfall; Hautausschlag
und Lichtempfindlichkeit, ungewöhnlicherHaarausfall oder schütteres Haar,
übermäßiges Schwitzen; Steifheit oderKrämpfe, Muskelschmerzen, Schwäche;
ungewollter Harnabgang, SchwierigkeitenbeimWasserlassen; länger andauernde und /
oder schmerzhafte Erektion; Schwierigkeiten,dieKörperkerntemperatur unter Kontrolle
zu halten oder Überhitzung, Brustschmerzen und Anschwellen der Hände, Fußknöchel
oder Füße.
Bei älteren Patienten mit Demenz wurdenwährend der Einnahmevon Aripiprazol mehr
Todesfälle berichtet. Außerdemwurden Fälle von Schlaganfall oder vorübergehender
Mangeldurchblutung desGehirns berichtet.
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Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
ZusätzlicheNebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen
Die Nebenwirkungen bei Jugendlichen ab 13 Jahren waren in Häufigkeit und Art ähnlich
denen bei Erwachsenen mit dem Unterschied, dass Schläfrigkeit,unkontrollierbare
Zuckbewegungen, Unruhe und Müdigkeit sehr häufig auftraten (kann mehr als 1 von 10
Behandelten betreffen) und Oberbauchschmerzen, ein Trockenheitsgefühl imMund,
erhöhte Herzfrequenz, Gewichtszunahme,gesteigerter Appetit, Muskelzucken,
unkontrollierte Bewegungen der Gliedmaßenund Schwindelgefühl, besonders beim
Aufrichten aus demLiegen oder Sitzen,häufig auftraten (kann bis zu 1 von 10
Behandelten betreffen).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Siesich anIhren Arzt oder Apotheker.
Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nichtin dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de
anzeigen.
IndemSie Nebenwirkungen melden, können Siedazu beitragen, dass mehr Informationen
über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Aripiprazol-neuraxpharm aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf!
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach demauf der Blisterpackung unddemUmkarton
angegebenen Verfalldatumnicht mehr verwenden. Das Verfalldatumbezieht sich auf den
letzten Tag des angegebenen Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht imAbwasser. FragenSie Ihren Apotheker,wie das
Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie esnicht mehr verwenden. Sietragen damit zum
Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packungund weitere Informationen
Was Aripiprazol-neuraxpharm enthält
Der Wirkstoffist Aripiprazol.
Aripiprazol-neuraxpharm 5 mgTabletten
Jede Tablette enthält 5 mg Aripiprazol.
Aripiprazol-neuraxpharm 10 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 10 mg Aripiprazol.
Aripiprazol-neuraxpharm 15 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 15 mg Aripiprazol.
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Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
Aripiprazol-neuraxpharm 30 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 30 mg Aripiprazol.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Lactose-Monohydrat, mikrokristallineCellulose, Croscarmellose-Natrium,
hochdisperses Siliciumdioxid, Aspartam(E 951), Magnesiumstearat (Ph. Eur.),
Indigocarmin-Aluminiumsalz (E 132) (nur Aripiprazol-neuraxpharm5 mg), Eisen(III)-
oxid (E 172) (nur Aripiprazol-neuraxpharm10 mg und 30 mg), Eisen(III)-hydroxid-oxid
O (E 172) (nur Aripiprazol-neuraxpharm15 mg), Vanille-Aroma, Pulver (enthält
arabisches Gummi undMaltodextrin)
Wie Aripiprazol-neuraxpharm aussieht und Inhalt der Packung
Aripiprazol-neuraxpharm 5 mgTabletten
Rechteckige, bikonvexe, blaue, beidseitig glatte Tabletten mit den Abmessungen: 7,6 x
4,3 mm± 0,1 mm
Aripiprazol-neuraxpharm 10 mg Tabletten
Rechteckige, bikonvexe, pinkfarbene, beidseitig glatte Tabletten mit den Abmessungen:
9,3 x 5,2 mm ± 0,1 mm
Aripiprazol-neuraxpharm 15 mg Tabletten
Runde, flache, gelbe, beidseitig glatteTablettenmit einemDurchmesser von 9,0 mm ±
0,1 mm
Aripiprazol-neuraxpharm 30 mg Tabletten
Runde, flache, pinkfarbene, beidseitig glatte Tabletten mit einem Durchmesser von 10,0
mm ± 0,1 mm
Aripiprazol-neuraxpharm ist erhältlich in Al//PVC/Al/oPA Blisterpackungen.
Packungsgrößen
14, 49 oder 98 Tabletten
Pharmazeutischer Unternehmer
neuraxpharm Arzneimittel GmbH
Elisabeth-Selbert-Str. 23
40764 Langenfeld
Deutschland
Hersteller
neuraxpharm Arzneimittel GmbH
Elisabeth-Selbert-Str. 23
40764 Langenfeld
Deutschland
oder
Rontis HellasS.A.
Text Gebrauchsinformation
Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
Industrial Area of Larissa
41004 Larissa
Griechenland
oder
GenepharmS.A.
18th kmMarathonos Avenue
15351 Pallini Attiki
Griechenland
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2015.
1506
Text Fachinformation Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
Fachinformation
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Aripiprazol-neuraxpharm 5 mg
Tabletten
Aripiprazol-neuraxpharm 10 mg
Tabletten
Aripiprazol-neuraxpharm 15 mg
Tabletten
Aripiprazol-neuraxpharm 30 mg
Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Aripiprazol-neuraxpharm 5 mgTabletten
Jede Tablette enthält 5 mg Aripiprazol.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: JedeTablette enthält 45,15 mgLactose (als
Monohydrat) und 0,50 mg Aspartam(E 951).
Aripiprazol-neuraxpharm 10 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 10 mg Aripiprazol.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: JedeTablette enthält 90,30 mgLactose (als
Monohydrat) und 1,00 mg Aspartam(E 951).
Aripiprazol-neuraxpharm 15 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 15 mg Aripiprazol.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält135,45 mgLactose (als
Monohydrat) und 1,50 mg Aspartam(E 951).
Aripiprazol-neuraxpharm 30 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 30 mg Aripiprazol.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält270,89 mgLactose (als
Monohydrat) und 3,00 mg Aspartam(E 951).
Vollständige Auflistung der sonstigenBestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
Aripiprazol-neuraxpharm 5 mgTabletten
Rechteckige, bikonvexe, blaue, beidseitig glatte Tabletten mit den Abmessungen: 7,6 x 4,3 mm
± 0,1 mm
Text Fachinformation Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
Aripiprazol-neuraxpharm 10 mg Tabletten
Rechteckige, bikonvexe, pinkfarbene, beidseitigglatte Tabletten mit den Abmessungen: 9,3 x
5,2 mm± 0,1 mm
Aripiprazol-neuraxpharm 15 mg Tabletten
Runde, flache, gelbe, beidseitig glatte Tabletten mit einem Durchmesser von 9,0 mm± 0,1 mm
Aripiprazol-neuraxpharm 30 mg Tabletten
Runde, flache, pinkfarbene, beidseitig glatte Tabletten miteinemDurchmesser von 10,0 mm ±
0,1 mm
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Aripiprazol-neuraxpharm wird angewendetfür die Behandlung der Schizophrenie bei
Erwachsenen und bei Jugendlichen ab 15 Jahren.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene
Schizophrenie:
Die empfohlene Anfangsdosis für Aripiprazol beträgt 10 oder 15 mg/Tag bei einer
Erhaltungsdosis von 15 mg/Tag einmaltäglich unabhängig von den Mahlzeiten.
Aripiprazol ist wirksamin einemDosisbereichzwischen 10 und 30 mg/Tag. Eine gesteigerte
Wirksamkeit bei Dosierungen über einer Tagesdosis von 15 mgwurdenicht nachgewiesen,
obwohl einzelne Patienten von einer höheren Dosis profitieren können. Die maximale
Tagesdosis sollte 30 mgnicht überschreiten.
Kinder und Jugendliche
Schizophrenie bei Jugendlichen ab 15 Jahren:
Die empfohlene Dosierung von Aripiprazol ist 10 mg/Tag, einzunehmen einmal täglich
unabhängig von den Mahlzeiten. Die Behandlung sollte für zwei Tage mit 2 mgeingeleitet
werden (z. B. unter Anwendung einer Lösung zumEinnehmen) und für 2 weitere Tage auf 5
mg titriert werden, um dann die empfohlene täglicheDosis von 10 mg zu erreichen. Sofern
angebracht, sollten weitere Dosiserhöhungen in 5 mg-Schritten erfolgen, ohne dass die
Maximaldosis von 30 mg pro Tag überschritten wird (siehe Abschnitt 5.1).
Aripiprazol wirkt in einem Dosisbereich von 10bis 30 mg/Tag. Eine erhöhte Wirksamkeit bei
höheren Dosen als 10 mgpro Tag wurde nicht nachgewiesen, obwohl einzelne Patienten von
einer höheren Dosierungprofitieren können.
Aripiprazol wird bei Patienten mit Schizophrenie unter 15 Jahren aufgrund unzureichender
Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1).
Reizbarkeit imZusammenhang mit autistischer Störung:
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Aripiprazol bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
ist bisher noch nicht erwiesen. Zurzeit vorliegendeDaten werden in Abschnitt 5.1 beschrieben,
eine Dosierungsempfehlung kann jedoch nicht gegeben werden.
Text Fachinformation Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
Mit demTourette-Syndromassoziierte Tics:
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Aripiprazolbei Kindern und Jugendlichen imAlter von 6
bis 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Zurzeit vorliegende Daten werden in Abschnitt 5.1
beschrieben, eine Dosierungsempfehlung kann jedoch nicht gegeben werden.
Patienten mit Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Die vorhandenen Daten reichen nicht aus, umbei Patientenmit schwerer Leberinsuffizienz
Dosierungsempfehlungen festzulegen. Bei diesenPatienten sollte dieDosierung vorsichtig
eingestellt werden. Die Maximaldosis von 30 mgsollte jedoch bei Patienten mit schwerer
Leberinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 5.2).
Patienten mit Niereninsuffizienz
Bei Patientenmit Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Ältere Patienten
Die Wirksamkeit von Aripiprazol in der Behandlung von Schizophrenie bei Patienten ab 65
Jahren wurde nicht nachgewiesen.Mit Rücksicht auf die größere Empfindlichkeit dieser
Patientengruppe sollte eine niedrigere Initialdosis in Betracht gezogen werden, wenn klinische
Faktoren dies rechtfertigen (siehe Abschnitt 4.4).
Geschlecht
Bei Frauen ist keine DosisanpassungimVergleich zu Männern erforderlich (siehe Abschnitt
5.2).
Raucher
Aufgrund der Verstoffwechselung von Aripiprazol ist keine Dosisanpassung für Raucher
erforderlich (siehe Abschnitt 4.5).
Dosierungsanpassung aufgrund von Interaktionen
Wenn hochwirksame CYP3A4- oder CYP2D6-Inhibitoren mit Aripiprazol zusammen gegeben
werden, sollte die Aripiprazol-Dosis reduziert werden. Wenn der CYP3A4- oder CYP2D6-
Inhibitor aus der Kombinationstherapie abgesetzt wird,sollte die Aripiprazol-Dosisgesteigert
werden (siehe Abschnitt 4.5).
Wenn hochwirksame CYP3A4-Induktoren mit Aripiprazol zusammen gegeben werden, sollte
die Aripiprazol-Dosis gesteigert werden. Wenn der CYP3A4-Induktor aus der
Kombinationstherapie abgesetzt wird, sollte dieAripiprazol-Dosis aufdie empfohlene Dosis
reduziert werden (siehe Abschnitt 4.5).
Art der Anwendung
Die Tabletten sind zumEinnehmen bestimmt.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Text Fachinformation Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung
Während der Behandlung mit einem Antipsychotikumkann es mehrere Tage bis zu einigen
Wochen dauern, bis sich der klinische Zustanddes Patientenbessert. DiePatienten sollten in
dieser Zeit durchgängig engmaschig überwacht werden.
Suizidalität
Das Auftreten von suizidalemVerhalten gehörtzu psychotischen Erkrankungen und affektiven
Störungen und wurde in einigen Fällen nach Beginn oder nach Wechsel einer antipsychotischen
Therapie berichtet, auch bei Behandlung mit Aripiprazol (sieheAbschnitt 4.8). Eine
engmaschige Überwachung sollte die antipsychotische Therapie von Patienten mit hohem
Risiko begleiten. Ergebnisse einer epidemiologischen Studie ließen darauf schließen, dass es
bei erwachsenen Patienten mit Schizophrenie keinerhöhtes Suizidalitätsrisiko mit Aripiprazol
imVergleich zu anderen Antipsychotika gab. Wegen unzureichender Datenlage kann dieses
Risiko bei Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) nicht eingeschätzt werden, aber es gibt
Hinweise, dass das Suizidrisiko über die ersten4 Wochen einer Behandlung mit atypischen
Antipsychotika (einschließlich Aripiprazol) hinaus fortbesteht.
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Aripiprazol sollte mit Vorsicht bei Patientenmit bekannten kardiovaskulären Erkrankungen
(Myokardinfarkt oder ischämische Herzerkrankung, Herzinsuffizienz,Überleitungsstörungen),
zerebrovaskulären Erkrankungen, Bedingungen, die für Hypotonie prädisponieren
(Dehydratation, Hypovolämie, Behandlung mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln) oder
Hypertonie (einschließlich akzelerierte und maligne Form) angewendet werden.
Fälle von venöser Thromboembolie(VTE) sind mit Antipsychotika berichtet worden. Da mit
Antipsychotika behandelte Patienten oft mitbereits bestehenden Risikofaktoren für VTE
vorstellig werden, sollten vorund während der Behandlung mitAripiprazol alle möglichen
Risikofaktoren für VTE identifiziert werdenund Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Überleitungsstörungen
In klinischen Studien mit Aripiprazol war die Inzidenz einerQT-Verlängerung vergleichbar zu
Placebo. Wie bei anderen Antipsychotika sollteAripiprazol mit Vorsicht bei Patienten
angewendet werden, bei denen in der Familienanamnese eine QT-Verlängerung auftrat.
Spätdyskinesien
In klinischen Studien, die ein Jahr oder weniger dauerten, gab es gelegentliche Berichte über
während der Behandlung mit Aripiprazol auftretende Dyskinesie. Wenn bei einemmit
Aripiprazol behandeltenPatienten Anzeichenund Symptomeeiner Spätdyskinesie auftreten,
sollte in Erwägung gezogen werden, die Dosis zureduzieren oder die Behandlung abzubrechen.
Nach Abbruch der Behandlung können sich diese Symptome kurzzeitigverschlechtern oder
sogar erst auftreten.
Andere extrapyramidale Symptome
In klinischenStudien mit Aripiprazol bei pädiatrischen Patienten wurden Akathisie sowie
parkinsonoide Symptomebeobachtet. Bei Anzeichen undSymptomen für extrapyramidale
Störungen sollte eine Dosisreduktion erwogen undder Patient engmaschig überwacht werden.
Text Fachinformation Aripiprazol-neuraxpharm Tabletten
Version: Stand: 07/2015
Malignes neuroleptisches Syndrom (MNS)
MNS ist ein potenziell tödlicher Symptomkomplex, der mit der Einnahme von Antipsychotika
in Zusammenhang gebracht wird. In klinischenStudien wurden seltene Fälle von MNS
während der Behandlung mit Aripiprazol berichtet. KlinischeManifestationen eines MNS sind
hohes Fieber, Muskelrigidität, wechselndeBewusstseinslagen und Anzeichen autonomer
Instabilität (unregelmäßiger Puls oder Blutdruck, Tachykardie,Schwitzen und
Herzrhythmusstörungen). WeitereSymptomekönnen eine Erhöhung der
Kreatinphosphokinase, Myoglobinurie (Rhabdomyolyse) und akutesNierenversagen sein.
Jedoch wurden auch Erhöhungen der Kreatinphosphokinase und Rhabdomyolyse, die nicht
notwendigerweise mit einemMNS assoziiert waren, berichtet. Wenn ein Patient Anzeichen und
Symptomeentwickelt, die auf ein MNS hindeuten, oder unklares hohes Fieber ohne eine
zusätzliche klinische Manifestation von MNS hat, müssen alleAntipsychotika, einschließlich
Aripiprazol, abgesetzt werden.
Krampfanfälle
In klinischen Studien wurdengelegentlich Fälle von Krampfanfällen während der Behandlung
mit Aripiprazol berichtet. Daher sollte Aripiprazol bei Patienten mit Krampfanfällen in der
Anamnese oder bei Zuständen, die mit Krampfanfällen imZusammenhang stehen, mit Vorsicht
angewendet werden.
Ältere Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose
Erhöhte Mortalität:
In drei Placebo-kontrollierten Studien (n = 938,Durchschnittsalter: 82,4 Jahre; Bereich: 56 -
99 Jahre) mit Aripiprazol bei älteren Patientenmit Psychosen, die mit der Alzheimer Krankheit
assoziiert werden, hatten Patienten, die mitAripiprazol behandelt wurden, ein erhöhtes
Sterberisiko imVergleich zu Placebo. Die Sterblichkeitsrate bei Patienten, die mit Aripiprazol
behandelt wurden, lag bei 3,5 % verglichenmit 1,7 % in der Placebogruppe. Obwohl es
unterschiedliche Todesursachengab, schienen die meisten Todesfälle entweder
kardiovaskulärer (z. B. Herzversagen, plötzlicher Tod)oderinfektiöser (z.B.
Lungenentzündung) Natur zu sein.
Zerebrovaskuläre unerwünschte Reaktionen:
In denselben Studien wurden unerwünschte zerebrovaskuläre Reaktionen (z. B. Schlaganfall,
transitorisch-ischämische Attacke) einschließlichTodesfällen bei Patienten
(Durchschnittsalter: 84 Jahre, Bereich: 78 - 88 Jahre)berichtet. Insgesamtberichteten 1,3 % der
mit Aripiprazol behandeltenPatienten unerwünschte zerebrovaskuläre Reaktionen im
Vergleich zu 0,6 % der in diesen Studien mit Placebo behandelten Patienten. Der Unterschied
war statistisch nicht signifikant. Es gab jedochin einer dieser Studien, einer Studie mit fixer
Dosierung, eine signifikanteDosis-Wirkungs-Beziehung für unerwünschte zerebrovaskuläre
Reaktionen bei mit Aripiprazol behandelten Patienten.
Aripiprazol-neuraxpharmist nicht zur Behandlung der mit Demenz in Verbindung stehenden
Psychose angezeigt.
Hyperglykämie und Diabetes mellitus
Hyperglykämie, in einigen Fällen extremund assoziiert mit Ketoazidose oder hyperosmolarem
Komaoder Tod, wurde bei Patienten berichtet, die mit atypischen antipsychotischen
Wirkstoffen, einschließlich Aripiprazol behandelt wurden. Risikofaktoren, die Patienten für
schwerwiegende Komplikationen prädisponieren können, beinhalten Fettleibigkeit und
Diabetes inder Familienanamnese. In klinischen Studienmit Aripiprazol gab eskeine
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signifikanten Unterschiede imVergleich zuPlacebo bei den Inzidenzraten unerwünschter
Reaktionenin Bezugauf Hyperglykämie (einschließlich Diabetes) oder bei anormalen
glykämischen Laborwerten. Es gibt keine genauen Risikoeinschätzungen für Hyperglykämie-
bezogene unerwünschte Reaktionen bei mit Aripiprazol und anderen atypischen
antipsychotischen Wirkstoffen behandeltenPatienten, die direkte Vergleiche zulassen.
Patienten, die mit antipsychotischen Wirkstoffen einschließlich Aripiprazol behandelt werden,
sollten auf Anzeichen und Symptomeeiner Hyperglykämie (wie z. B. Polydipsie, Polyurie,
Polyphagie und Schwäche) beobachtet werdenund Patienten mit Diabetes mellitus oder mit
Risikofaktoren für Diabetes mellitus sollten regelmäßig in Bezug aufeine Verschlechterung
der Glukosewerte überwacht werden.
Überempfindlichkeit
Wie bei anderen Arzneimitteln können Überempfindlichkeitsreaktionen,charakterisiert durch
allergische Symptome,bei derEinnahmevon Aripiprazol auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Gewichtszunahme
Eine Gewichtszunahme wird im Allgemeinen bei schizophrenen Patienten aufgrund von
Komorbiditäten, der Anwendung von Antipsychotika, bei denen Gewichtszunahme als
Nebenwirkung bekannt ist, bzw. einer ungesunden Lebensführung beobachtet und könnte zu
schwerwiegenden Komplikationen führen. Eine Gewichtszunahme wurde nach
Markteinführung bei Patienten berichtet, denen Aripiprazol verschrieben wurde. In den
beobachteten Fällen weisen die Patienten gewöhnlichsignifikante Risikofaktorenwie Diabetes,
Schilddrüsenerkrankung oder Hypophysenadenom in der Anamneseauf. In klinischen Studien
hat Aripiprazol nicht zu einer klinischrelevanten Gewichtszunahme bei Erwachsenen geführt
(siehe Abschnitt 5.1). In klinischen Studien bei Jugendlichen, bei denen Aripiprazol in einer
anderen Indikation eingesetzt wurde, zeigtesich, dassAripiprazol nach vierwöchiger
Behandlung mit einer Gewichtszunahme assoziiert ist. Die Gewichtszunahme sollte bei
Jugendlichen überwacht werden. Bei klinischsignifikanter Gewichtszunahme sollte eine
Dosisreduktion erwogen werden (siehe Abschnitt 4.8).
Dysphagie
Motilitätsstörungen der Speiseröhre und Aspiration sind mit antipsychotischer Behandlung,
einschließlich Aripiprazol, assoziiert worden. Aripiprazol und andere antipsychotische
Wirkstoffesollten mit Vorsicht bei Patienten mit einemRisiko für Aspirationspneumonie
angewendet werden.
Pathologische Spielsucht
Nach Markteinführung wurde bei Patienten, denen Aripiprazol verschrieben wurde, von
pathologischer Spielsucht berichtet, unabhängig davon, ob bei diesen Patienten bereits eine
Spielsucht anamnestisch bekannt war. Patienten mit bereits bekannter pathologischer
Spielsucht könnten ein höheres Risiko aufweisen und sollten engmaschig beobachtet werden
(siehe Abschnitt 4.8).
Patientenmit ADHS-Komorbidität
Es stehen nur sehr wenigeSicherheitsdaten zur gleichzeitigen Einnahme von Stimulanzien und
Aripiprazol zur Verfügung. Daher sollte die gemeinsameAnwendung dieser Arzneimittel unter
größter Vorsicht erfolgen.
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Lactose: Aripiprazol-neuraxpharmenthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären
Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses
Arzneimittel nicht einnehmen.
Aspartam(E 951): Aripiprazol-neuraxpharmenthält Aspartam(E 951) als Quelle für
Phenylalanin und kann schädlich seinfür Patienten mit Phenylketonurie.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Aufgrund seinesα
-adrenergen Rezeptorantagonismus kann Aripiprazol die Wirkung
bestimmter antihypertensiver Wirkstoffe verstärken.
Aufgrund der primären Wirkung von Aripiprazolauf das Zentralnervensystemist Vorsicht
geboten, wenn Aripiprazol in Kombination mit Alkohol oder anderen zentral wirksamen
Arzneimitteln mit sich überlagernden unerwünschten Reaktionen wie Sedierung eingenommen
wird (siehe Abschnitt 4.8).
Aripiprazol sollte mit Vorsicht zusammen mit anderen Arzneimitteln, die eine QT-
Verlängerung oder Störungen des Elektrolythaushalts verursachen, eingenommen werden.
Möglicher Einfluss von anderenArzneimitteln auf Aripiprazol
Der H
-Antagonist Famotidin, ein Magensäure-Blocker, verringert dieResorptionsrate von
Aripiprazol, wobei dieser Effekt jedoch als klinisch nicht relevant erachtet wird.
Aripiprazol wird über verschiedene Wegeunter Beteiligung der EnzymeCYP2D6 und
CYP3A4, aber nicht der CYP1A-Enzyme, metabolisiert. Daher ist für Raucher keine
Dosisanpassung erforderlich.
Chinidin und andere CYP2D6 Inhibitoren:
In einer klinischen Studie mit gesunden Probanden steigerte einhochwirksamer CYP2D6-
Inhibitor (Chinidin) die AUC von Aripiprazol um 107 %,während die C
unverändert blieb.
Die AUC und C
von Dehydro-Aripiprazol, dem aktivenMetaboliten, verringerte sich um32
% bzw. 47 %. Die Aripiprazol-Dosis sollte aufetwa die Hälfte der verschriebenen Dosis
verringert werden, wenn Aripiprazol zusammen mitChinidin gegeben wird. Es ist zu erwarten,
dass andere hochwirksameInhibitoren von CYP2D6, wie Fluoxetin und Paroxetin, ähnliche
Effekte haben und deshalb sollten ähnliche Dosisreduktionen vorgenommen werden.
Ketoconazol und andere CYP3A4 Inhibitoren:
In einer klinischen Studie mit gesunden Probanden steigerte ein hochwirksamer Inhibitor von
CYP3A4 (Ketoconazol) die AUC und C
von Aripiprazol um63 % bzw. 37 %. Die AUC und
von Dehydro-Aripiprazol stiegen um77 %bzw. 43 %. Bei CYP2D6 „schlechten“ (=
„poor“) Metabolisierern kann die gemeinsameAnwendung mit hochwirksamen Inhibitoren von
CYP3A4 in höheren Plasmakonzentrationen vonAripiprazol resultieren imVergleich zu
CYP2D6 extensiven Metabolisierern. Wenn man die gemeinsameGabe von Ketoconazol oder
anderen hochwirksamen CYP3A4-Inhibitoren mit Aripiprazol in Betracht zieht, sollte der
potenzielle Nutzen die potenziellenRisikenfür den Patienten überwiegen. Wenn Ketoconazol
zusammen mit Aripiprazol gegeben wird, solltedie Aripiprazol-Dosis auf ungefähr die Hälfte
der verschriebenen Dosis reduziert werden. Andere hochwirksame Inhibitoren von CYP3A4,
wie Itraconazol und HIV-Proteaseinhibitoren, dürften ähnliche Wirkungen haben und deshalb
sollten ähnliche Dosisreduktionen vorgenommen werden.
Nach Absetzen des CYP2D6- oder CYP3A4-Inhibitors sollte die Dosierung von Aripiprazol
auf die Dosishöhe vor Beginn derBegleittherapie angehoben werden.
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Wenn schwache Inhibitoren von CYP3A4 (z. B.Diltiazem oder Escitalopram) oder CYP2D6
gemeinsam mit Aripiprazol angewendet werden, kann mit einemmäßigen Anstieg der
Aripiprazol-Konzentrationen gerechnet werden.
Carbamazepin und andere CYP3A4 Induktoren:
Nach gemeinsamer Anwendung mit Carbamazepin, einemhochwirksamen Induktor von
CYP3A4, waren diegeometrischen Mittel der C
und AUC von Aripiprazol um68 % bzw.
73 % niedriger imVergleich zur Monotherapiemit Aripiprazol (30 mg). Ebenso waren für
Dehydro-Aripiprazol die geometrischen Mittel der C
und AUC nach der gemeinsamen
Anwendung mit Carbamazepin um 69 % bzw.71 % niedriger als nach Monotherapie mit
Aripiprazol.
Die Aripiprazol-Dosis sollte bei gemeinsamer Gabe von Aripiprazol mit Carbamazepin
verdoppelt werden. Es ist zu erwarten, dass andere hochwirksameInduktoren von CYP3A4
(wie Rifampicin, Rifabutin, Phenytoin, Phenobarbital, Primidon, Efavirenz, Nevirapin und
Johanniskraut) ähnliche Wirkungen haben unddeshalb sollten ähnliche Dosiserhöhungen
vorgenommen werden. Nach Absetzen der hochwirksamen CYP3A4-Induktoren sollte die
Dosierung von Aripiprazol auf die empfohlene Dosis reduziert werden.
Valproat und Lithium:
Wenn entweder Valproat oder Lithiumgleichzeitig mit Aripiprazol eingenommen wurde, gab
es keine klinisch signifikante Veränderung der Aripiprazol-Konzentrationen.
Serotonin-Syndrom:
Bei Patienten, die Aripiprazol eingenommen haben, wurden Fälle eines Serotonin-Syndroms
berichtet. Mögliche Anzeichen und Symptomedieses Syndromskönnen insbesondere bei
gleichzeitiger Anwendung von anderen serotonergen Arzneimitteln wie SSRI/SNRI oder
Arzneimitteln, bei denen bekannt ist, dasssie die Aripiprazol-Konzentrationenerhöhen,
auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Möglicher Einfluss von Aripiprazol auf andere Arzneimittel
In klinischen Studien zeigten Dosen von 10 - 30mg Aripiprazol pro Tag keinen signifikanten
Effekt auf den Metabolismus der Substrate von CYP2D6 (Dextromethorphan/3-
Methoxymorphinan-Ratio), CYP2C9 (Warfarin), CYP2C19 (Omeprazol) und CYP3A4
(Dextromethorphan). AußerdemzeigtenAripiprazol und Dehydro-Aripiprazolin vitrokein
Potenzial für eineVeränderung desüber CYP1A2vermitteltenStoffwechsels.Daher ist nicht
zu erwarten, dass Aripiprazol klinisch bedeutsameArzneimittelinteraktionen über diese
Enzymeverursacht.
Wenn Aripiprazol gleichzeitig mit Valproat,Lithiumoder Lamotrigin eingenommen wurde,
gab es keine klinisch signifikante Veränderungder Valproat-, Lithium-oder Lamotrigin-
Konzentrationen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden und kontrollierten Studien mit Aripiprazol bei schwangeren
Frauen vor. Es liegen Berichte von kongenitalen Anomalien vor; ein kausaler Zusammenhang
mit Aripiprazol wurde jedoch nicht nachgewiesen. Tierstudien konnten eine potenzielle
Entwicklungstoxizität nicht ausschließen (sieheAbschnitt 5.3). Patientinnen sollte geraten
werden, ihren Arzt zu benachrichtigen, wenn sie schwanger werden oder eine Schwangerschaft
während der Behandlung mit Aripiprazol planen. Aufgrund der unzureichenden Datenlage zur
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Sicherheit beimMenschen und aufgrund der in den Reproduktionsstudien beimTier
entstandenen Bedenken darf dieses Arzneimittel in der Schwangerschaft nicht angewendet
werden, es sei denn, der mögliche Nutzen rechtfertigt eindeutig das potenzielle Risiko für den
Fötus.
Neugeborene, die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft Antipsychotika
(einschließlich Aripiprazol) exponiert sind, sind durch Nebenwirkungen einschließlich
extrapyramidaler Symptomeund/oder Absetzerscheinungen gefährdet, deren Schwere und
Dauer nach der Entbindung variieren können. Esgab Berichte über Agitiertheit, erhöhten oder
erniedrigten Muskeltonus,Tremor, Somnolenz, Atemnot oder Störungen bei der
Nahrungsaufnahme. Dementsprechend solltenNeugeborene sorgfältig überwacht werden.
Stillzeit
Aripiprazol wird indie Muttermilch ausgeschieden. Patientinnen sollte geratenwerden,
während der Einnahme von Aripiprazol nicht zu stillen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeitzum
Bedienen von Maschinen
Wie auch bei anderen Antipsychotika solltendiePatientendavor gewarnt werden,gefährliche
Maschinen, einschließlich Kraftfahrzeuge, zu bedienen, bissie sicher sind, dass Aripiprazol auf
sie keinen negativen Einfluss hat.
Bei einigen pädiatrischen Patienten, die Aripiprazol ineinemanderen Anwendungsgebiet
erhalten haben, bestand eineerhöhte Inzidenz von Somnolenz und Fatigue (siehe Abschnitt
4.8).
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung desSicherheitsprofils
Die amhäufigsten berichteten unerwünschtenReaktionen inPlacebo-kontrollierten Studien
sind Akathisie und Übelkeit, die jeweils bei mehr als 3 %der mit oral eingenommenem
Aripiprazol behandelten Patienten auftraten.
Tabellarische Aufstellung der Nebenwirkungen
Die folgenden unerwünschten Reaktionen traten häufiger auf (≥1/100) als unter Placebo oder
wurden als mögliche medizinisch relevante Nebenwirkungen (*) eingestuft.
Die Häufigkeit der unten aufgeführten Nebenwirkungen ist nach den folgenden Kriterien
definiert: häufig (≥1/100 bis < 1/10); gelegentlich (≥1/1000 bis < 1/100).
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit, Angstgefühl
Gelegentlich:Depression*, Hypersexualität
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: extrapyramidale Störung, Akathisie,Tremor, Schwindel, Schläfrigkeit,
Sedierung, Kopfschmerzen
Augenerkrankungen
Häufig: verschwommenes Sehen
Gelegentlich:Diplopie
Herzerkrankungen
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Gelegentlich:Tachykardie*
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich:orthostatische Hypotonie*
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Dyspepsie, Erbrechen, Übelkeit,Verstopfung, Speichelüberproduktion
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Abgeschlagenheit
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Extrapyramidale Symptome(EPS):
Schizophrenie- In einer kontrollierten Langzeitstudieüber 52Wochen tratbei Patienten, die
mit Aripiprazol behandelt wurden, eine insgesamt geringere Inzidenz (25,8 %) von EPS
einschließlich Parkinsonismus,Akathisie, Dystonie undDyskinesie auf, verglichen mit
Patienten, die mit Haloperidol behandelt wurden (57,3 %). In einer Placebo-kontrollierten
Langzeitstudie über 26 Wochen betrug die Inzidenz von EPS 19 % bei Patienten unter
Aripiprazol-Behandlung und 13,1 % bei Patienten unter Placebo. In eineranderen kontrollierten
Langzeitstudie über 26 Wochen betrug die Inzidenz von EPS 14,8 % bei Patienten, die mit
Aripiprazol behandelt wurden, und 15,1 % bei Patienten unter Olanzapin-Therapie.
Akathisie:
Bei schizophrenen Patienten betrug die Inzidenz von Akathisie 6,2 % mit Aripiprazol und 3,0
% mit Placebo.
Dystonie:
Substanzklasseneffekt: Symptomeder Dystonie, verlängerte abnormaleMuskelkontraktionen,
können bei anfälligen Personen während derersten Behandlungstage auftreten.
Dystoniesymptome umfassen: Krampf der Genickmuskulatur, der manchmalzu einem
Schlundkrampf fortschreitet, Schluckbeschwerden, Atembeschwerden und/oder Heraushängen
der Zunge. Obwohl diese Symptomebei niedriger Dosierung auftreten können, treten sie
häufiger und stärker bei hochpotenten und beihöheren Dosen von Antipsychotika der ersten
Generation auf. Ein erhöhtes Risiko für eineakute Dystonie wird bei Männern und jüngeren
Altersgruppen beobachtet.
Ein Vergleich zwischen den Patientengruppenunter Aripiprazol undPlacebo, bei denen
potenziell klinisch signifikante Veränderungen der routinemäßig kontrollierten Labor- und
Lipidparameter (siehe Abschnitt 5.1) auftraten, ergab keine medizinisch bedeutsamen
Unterschiede. Erhöhungen der CPK (Kreatinphosphokinase), generell vorübergehend und
asymptomatisch, wurden bei 3,5 % der mit Aripiprazol behandeltenPatienten beobachtet,im
Vergleich zu 2,0 % der mit Placebo behandelten Patienten.
Andere Befunde:
Zu den unerwünschten Reaktionen, die in Zusammenhang mit einer antipsychotischen Therapie
auftreten können und über deren Auftreten auchbei der Behandlung mit Aripiprazol berichtet
wurde, gehören das maligne neuroleptischeSyndrom, Spätdyskinesie und Krampfanfälle,
unerwünschte zerebrovaskuläre Reaktionen underhöhte Sterblichkeit bei älteren Demenz-
Patienten, Hyperglykämie und Diabetes mellitus (siehe Abschnitt 4.4).
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Kinder und Jugendliche
Schizophrenie bei Jugendlichen ab 15 Jahren:
In einer Placebo-kontrollierten klinischen Kurzzeitstudie, in die 302 Jugendliche (13 - 17 Jahre)
mit Schizophrenie eingeschlossen waren, waren die Häufigkeit und Art der Nebenwirkungen
ähnlich denen bei Erwachsenen mit Ausnahmefolgender Reaktionen, die bei Jugendlichen, die
Aripiprazol erhielten, häufiger berichtet wurdenals bei Erwachsenen, dieAripiprazol erhielten
(und häufiger als inder Placebo-Gruppe): Schläfrigkeit/Sedierung und extrapyramidale Störung
wurden sehr häufig berichtet (≥1/10) und Trockenheitsgefühl imMund, erhöhter Appetit und
orthostatische Hypotonie wurden häufig berichtet (≥1/100, < 1/10).
Das Sicherheitsprofil einer 26-wöchigen entblindeten Verlängerung der Studie war mit demin
der Placebo-kontrollierten Kurzzeitstudie vergleichbar.
Niedrige Serum-Prolaktin-Spiegel traten beiJugendlichen (13 - 17 Jahre) mit Schizophrenie
bei einer Expositionvon bis zu 2Jahren mit einer Häufigkeit von 29,5 % bei weiblichen
Patienten (< 3 ng/ml) bzw. von 48,3 % bei männlichen Patienten (< 2 ng/ml) auf (gepoolte
Daten).
Niedrige Serum-Prolaktin-Spiegel traten beiJugendlichen (13 - 17 Jahre) mit Schizophrenie
bei einer Aripiprazol-Exposition von5 bis 30 mgfür bis zu 72 Monate, mit einer Häufigkeit
von 25,6 % bei weiblichen Patienten (< 3 ng/ml)bzw. von 45,0 % bei männlichen Patienten (<
2 ng/ml) auf.
Jugendliche, bei denen Aripiprazol in einer anderen Indikation eingesetzt wurde:
Die Häufigkeit und Art der Nebenwirkungen beidiesen Jugendlichen waren mit denen bei
Erwachsenen vergleichbar mit Ausnahmefolgender Reaktionen: sehr häufig (≥1/10)
Somnolenz (23,0 %), extrapyramidale Störungen (18,4 %), Akathisie (16,0 %) und
Abgeschlagenheit (11,8%); und häufig (≥1/100, < 1/10) Oberbauchschmerzen, erhöhte
Herzfrequenz, Gewichtszunahme, Appetitsteigerung, Muskelzucken und Dyskinesie.
Folgende Nebenwirkungen zeigten eine mögliche Dosisabhängigkeit: Extrapyramidale
Störungen (die Häufigkeiten waren 10 mg9,1 %,30 mg28,8 %, Placebo 1,7 %) und Akathisie
(die Häufigkeiten waren 10 mg12,1 %, 30 mg20,3 %, Placebo 1,7 %).
Die mittlere Veränderungdes Körpergewichtsbei diesen Jugendlichen nach 12 und 30 Wochen
war 2,4 kg und 5,8 kg bei Aripiprazol bzw. 0,2 kg und 2,3 kg bei Placebo.
Bei diesen Kindern und Jugendlichen wurden SomnolenzundAbgeschlagenheit häufiger
beobachtet als bei Patienten mit Schizophrenie.
In der Population der Kinder und Jugendlichen (10- 17 Jahre), bei denenAripiprazol in einer
anderen Indikation eingesetzt wurde, miteiner Expositionbis zu 30 Wochen, betrug die
Häufigkeit von niedrigen Serumprolaktinspiegelnbei weiblichen Patienten (< 3 ng/ml) und
männlichen Patienten (< 2 ng/ml) 28,0 % bzw. 53,3 %.
Post-Marketing
Die folgenden unerwünschten Reaktionen wurden während der Post-Marketing-Überwachung
berichtet. Die Häufigkeit dieser Reaktionen wird als nicht bekannt erachtet (Häufigkeit auf
Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Blutes und
des Lymphsystems Leukopenie, Neutropenie,Thrombozytopenie
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Erkrankungen des
Immunsystems Allergische Reaktion (z. B.anaphylaktische Reaktion,
Angioödemeeinschließlich geschwollener Zunge,
Zungenödeme, Gesichtsödeme, Pruritus oder Urtikaria)
Endokrine Erkrankungen Hyperglykämie, Diabetesmellitus,diabetische Ketoazidose,
diabetisches hyperosmolaresKoma
Stoffwechsel-und
Ernährungsstörungen Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, Anorexie,
Hyponatriämie
Psychiatrische Erkrankungen Aggression, Agitiertheit, Nervosität, pathologische
Spielsucht, Suizidversuch, Suizidgedanken undSuizid(siehe
Abschnitt 4.4)
Erkrankungen des
Nervensystems Sprachstörungen, Malignes Neuroleptisches Syndrom(MNS),
Grand-mal-Anfall, Serotonin-Syndrom
Herzerkrankungen QT-Verlängerung, ventrikuläreArrhythmien, plötzlicher
unerklärbarer Tod, Herzstillstand, Torsades-de-Pointes,
Bradykardie
Gefäßerkrankungen Synkope, Hypertonie, venöse Thromboembolie
(einschließlich Lungenembolie undtiefer Venenthrombose)
Erkrankungen der Atemwege,
des Brustraums und
Mediastinums Oropharyngealer Spasmus, Laryngospasmus,
Aspirationspneumonie
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts Pankreatitis, Dysphagie, Bauch- und Magenbeschwerden,
Diarrhoe
Leber- und
Gallenerkrankungen Leberversagen, Ikterus, Hepatitis, erhöhte Alanin-
Aminotransferase (ALT), erhöhte Aspartat-Aminotransferase
(AST), erhöhte Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT), erhöhte
alkalische Phosphatase
Erkrankungen der Hautund
des Unterhautzellgewebes Ausschlag, Lichtempfindlichkeitsreaktion, Alopezie,
Hyperhidrose
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen Rhabdomyolyse, Myalgie,Steifheit
Erkrankungen der Nieren und
Harnwege Harninkontinenz, Harnverhaltung
Schwangerschaft, Wochenbett
und perinatale Erkrankungen Arzneimittelentzugssyndromdes Neugeborenen (siehe
Abschnitt 4.6)
Erkrankungen der
Geschlechtsorgane und der
Brustdrüse Priapismus
AllgemeineErkrankungen und
Beschwerdenam
Verabreichungsort Störungder Temperaturregulation (z. B.Hypothermie,
Pyrexie), Brustschmerzen,periphere Ödeme
Untersuchungen erhöhte Kreatinphosphokinase, erhöhter Blutzucker,
Blutzuckerschwankung,erhöhtes glykosyliertes Hämoglobin
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-
Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörigevon Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden
Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
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Version: Stand: 07/2015
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de
anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Anzeichen und Symptome
In klinischen Studien und seit der Markteinführung wurden unbeabsichtigte oder absichtliche
akute Überdosen mit Aripiprazol allein bei erwachsenen Patienten mit geschätzten Dosen von
bis zu 1260 mg und ohne Todesfolge beobachtet.Potenziell medizinisch relevante Zeichen und
Symptomebeinhalteten Lethargie, erhöhten Blutdruck, Schläfrigkeit, Tachykardie, Übelkeit,
Erbrechen und Durchfall. Außerdem wurden unbeabsichtigte Aripiprazol-Überdosen (bis zu
195 mg) ohne Todesfolge bei Kindern berichtet.Die potenziell medizinisch ernsten Anzeichen
und Symptome, die berichtet wurden, beinhaltetenSchläfrigkeit, vorübergehenden Verlust des
Bewusstseins und extrapyramidale Symptome.
Behandlung einer Überdosierung
Die Behandlung einer Überdosierungsollte sichauf unterstützende Maßnahmen konzentrieren,
Freihaltung der Atemwege, Sauerstoffversorgung und Beatmung, sowie auf eine
symptomatische Behandlung. Die Möglichkeit vonmultipler Arzneimittelbeteiligung sollte
erwogen werden. Daher sollte sofort einMonitoring der kardiovaskulären Funktionen
eingeleitet werden inklusive kontinuierlicher elektrokardiographischer Überwachung zur
Identifizierung möglicher Arrhythmien.
Nach jeder vorliegenden oder vermuteten Überdosierungmit Aripiprazol ist eine engmaschige
medizinischeÜberwachung solange angezeigt, bis sich der Patienterholt hat.
Aktivkohle (50 g), eine Stunde nach Aripiprazol gegeben, verringerte die C
von Aripiprazol
umca. 41 % und die AUC umca. 51 %. Dies deutet darauf hin, dass Aktivkohle ein wirksames
Mittel in der Behandlung einer Überdosierung sein kann.
Hämodialyse:
Zwar liegen keine Informationen über die Wirksamkeit einer Hämodialyse bei der Behandlung
einerÜberdosierungmit Aripiprazol vor; es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Hämodialyse in
der Behandlung einer Überdosierung von Nutzen ist, da Aripiprazol eine hohe
Plasmaproteinbindung aufweist.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:Nervensystem; Psycholeptika;Antipsychotika; andere
Antipsychotika
ATC-Code:N05AX12
Wirkmechanismus
Es wird vermutet, dass die Wirksamkeit von Aripiprazol bei Schizophrenie über die
Kombination einer partiell agonistischen Wirkung auf Dopamin D2-und Serotonin 5HT1A-
Rezeptoren und einer antagonistischen Wirkungauf Serotonin 5HT2A-Rezeptoren vermittelt
wird.
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Version: Stand: 07/2015
Aripiprazol zeigte im Tiermodell antagonistische Eigenschaften bei dopaminerger
Hyperaktivität und agonistische Eigenschaftenbei dopaminerger Hypoaktivität. Aripiprazol
zeigte invitro einehohe Affinität zumDopamin D2- und D3-Rezeptor und zumSerotonin
5HT1A- und 5HT2A-Rezeptor sowie eine mäßigeAffinität zumDopamin D4-, zum Serotonin
5HT2C- und 5HT7-, zumalpha-1-adrenergen und zumHistamin-H1-Rezeptor. Außerdem
zeigte Aripiprazol eine mäßige Affinität zur Serotonin-Wiederaufnahme-Stelle und keine
nennenswerte Affinität zu Muscarin-Rezeptoren.Die Interaktion mit anderen Rezeptoren als
den Dopamin- und Serotonin-Subtypen könnte einige der anderen klinischen Effekte von
Aripiprazol erklären.
Bei Gabe von Aripiprazol in Dosierungen von 0,5bis 30 mgeinmal täglich über 2 Wochen an
gesunde Probanden zeigte die Positronen-Emissions-Tomographie eine dosisabhängige
Verringerung der Bindung von 11 C-Racloprid, einemD2/D3-Rezeptor-Liganden, amNucleus
caudatus und amPutamen.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Schizophrenie
In drei Placebo-kontrollierten Kurzzeit-Studien (4 bis 6 Wochen) an 1228 schizophrenen
erwachsenen Patienten mit positiven oder negativen Symptomen zeigte Aripiprazol im
Vergleich zu Placebo eine statistisch signifikant stärkere Besserung der psychotischen
Symptome.
Aripiprazol ist wirksamin der Aufrechterhaltungdes Therapieerfolges bei Weiterbehandlung
von erwachsenen Patienten, die initial auf die Behandlung angesprochen haben. In einer
Haloperidol-kontrollierten Studie war in Woche 52 der Anteil der Responder-Patienten, die ein
Ansprechen auf die Studienmedikation beibehielten, in beiden Gruppenähnlich (Aripiprazol
77 % und Haloperidol 73 %). Die Gesamt-Rate der Patienten, die die Studie vollendet haben,
war signifikant höher bei Patienten unter Aripiprazol (43 %)als bei der Haloperidol-Gruppe
(30 %). Aktuelle Werte aus Messskalen, dieals sekundäre Studienziele definiert wurden,
inklusive PANSS und die Montgomery-Asberg-Depressionsraten-Skala, zeigten eine
signifikant stärkere Besserung als bei Haloperidol.
In einer Placebo-kontrollierten Studie über 26 Wochen an erwachsenen stabilisierten Patienten
mit chronischer Schizophrenie zeigte sich für Aripiprazol eine signifikant höhere Reduktion
der Rückfallrate, die bei 34 % in der Aripiprazol-Gruppe und bei 57 % unter Placebo lag.
Gewichtszunahme:
In klinischenStudientrat unterAripiprazol keine klinischrelevante Gewichtszunahme auf. In
einer Olanzapin-kontrollierten, multinationalenDoppelblind-Studie bei Schizophrenie über 26
Wochen, die 314 erwachsene Patienten umfasste und in der das primäre Studienziel
„Gewichtszunahme“ war, trat unter Aripiprazol (n = 18 oder 13 % der auswertbaren
Patientendatensätze) bei signifikant weniger Patienten eineGewichtszunahme von mindestens
7 % gegenüber demAusgangswert auf (d.h.eine Zunahme von mindestens 5,6 kg bei einem
durchschnittlichen Ausgangsgewicht von ca. 80,5kg) imVergleich zu Patienten unter
Olanzapin (n = 45 oder 33 % der auswertbaren Patientendatensätze).
Lipidparameter:
Eine gepoolte Analyse der Lipidparameter beiPlacebo-kontrolliertenklinischen Studien mit
Erwachsenen ergab keineklinisch relevanten Änderungen der Gesamtcholesterin-, Triglycerid-
, HDL- und LDL-Spiegeldurch Aripiprazol.
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-Gesamtcholesterin: Eine Erhöhung der Werte von normal (<5,18 mmol/l) zu hoch (≥6,22
mmol/l) trat mit einer Inzidenz von2,5 % bei Aripiprazol und 2,8 % bei Placebo auf; die
durchschnittliche Änderung vomBasiswert betrug für Aripiprazol -0,15 mmol/l (95 % KI: -
0,182; -0,115) und -0,11mmol/l (95 %KI: -0,148; -0,066) für Placebo.
-Nüchtern-Triglyceride: Eine Erhöhung derWerte von normal (< 1,69mmol/l) zu hoch (≥
2,26 mmol/l) trat mit einer Inzidenz von 7,4 %bei Aripiprazol und 7,0 % bei Placebo auf;
die durchschnittlicheÄnderung vom Basiswert betrug für Aripiprazol -0,11 mmol/l (95 %
KI: -0,182; 0,046) und -0,07 mmol/l (95 %KI: -0,148; -0,007) für Placebo.
-HDL: Eine Verringerung der Werte von normal (≥1,04 mmol/l) zu niedrig (< 1,04 mmol/l)
trat mit einer Inzidenz von 11,4 % bei Aripiprazol und12,5 % bei Placebo auf; die
durchschnittliche Änderung vomBasiswert betrug für Aripiprazol -0,03 mmol/l (95 % KI: -
0,046; -0,017) und -0,04mmol/l (95 %KI: -0,056; -0,022) für Placebo.
-Nüchtern-LDL: Eine Erhöhung der Werte vonnormal (< 2,59 mmol/l) zu hoch(≥4,14
mmol/l) trat mit einer Inzidenz von0,6 % bei Aripiprazol und 0,7 % bei Placebo auf; die
durchschnittliche Änderung vomBasiswert betrug für Aripiprazol -0,09 mmol/l (95 % KI: -
0,139; -0,047) und -0,06mmol/l (95 %KI: -0,116; -0,012) für Placebo.
Kinder und Jugendliche
Schizophrenie bei Jugendlichen:
In einer 6-wöchigen Placebo-kontrolliertenStudie mit 302 schizophrenen jugendlichen
Patienten (13 - 17 Jahre), die positive oder negative Symptomeaufwiesen, war Aripiprazol im
Vergleich zuPlacebomit einer statistisch signifikant stärkeren Verbesserungder psychotischen
Symptomeverbunden.
In einer Subanalyse der jugendlichen PatientenimAlter von 15 bis17 Jahren, die 74 % der
Gesamtpopulation der Studie darstellten, wurde dieser Effekt auch während der 26-wöchigen
unverblindeten Verlängerung der Studie beobachtet.
Reizbarkeit imZusammenhang mit autistischerStörung bei Kindern und Jugendlichen (siehe
Abschnitt 4.2):
Aripiprazol wurde bei Patienten imAlter von6bis 17 Jahren in zwei 8-wöchigen Placebo-
kontrollierten Studien (eine mit flexibler Dosis[2 - 15 mg/Tag] und eine mit fester Dosis [5, 10
oder 15 mg/Tag]) und in einer 52-wöchigen offenen Studie untersucht. In diesen Studien wurde
die Initialdosis von 2 mg/Tag nach einer Wocheauf 5 mg/Tag gesteigert und in wöchentlichen
Schritten um 5 mg/Tag bis zur Zieldosis erhöht.Über 75 % der Patientenwaren unter 13 Jahre
alt. Aripiprazol zeigte bei der Unterskala „Reizbarkeit“ der „AberrantBehaviour Checklist“
statistisch eine bessere Wirksamkeit als Placebo. Die klinische Relevanz dieses Befundes
wurde nicht nachgewiesen. In das Sicherheitsprofil wurden Gewichtszunahme und
Veränderungen des Prolaktinspiegels miteinbezogen. Die Studiendauer zur Langzeit-
Sicherheit war auf 52 Wochen begrenzt. NiedrigeSerum-Prolaktin-Spiegel bei weiblichen (< 3
ng/ml) und männlichen (< 2 ng/ml) Patienten traten bei Behandlung mit Aripiprazol mit einer
Häufigkeit von 27/46 (58,7 %) bzw. 258/298 (86,6 %)auf (gepoolte Studien). In Placebo-
kontrollierten Studien betrug die mittlereGewichtszunahme 0,4 kg unter Placebo und 1,6 kg
unter Aripiprazol.
Aripiprazol wurde auchin einer Placebo-kontrollierten Langzeitstudie zur Erhaltungsphase
untersucht.
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Nach einer 13- bis 26-wöchigenStabilisierungmit Aripiprazol (2 - 15 mg/Tag) wurden
Patienten mit stabilemAnsprechen für 16 Wochen entweder auf Aripiprazol belassen oder auf
Placebo umgestellt.
In der Woche 16 betrug die Kaplan-Meier-Ratefür einen Rückfall 35 % für Aripiprazol und 52
% für Placebo. Hazard-ratio für einen Rückfall innerhalb von 16 Wochen (Aripiprazol/Placebo)
war 0,57 (kein statistisch signifikanter Unterschied). Die mittlere Gewichtszunahme in der
Stabilisierungsphase (bis zu 26 Wochen) mit Aripiprazol betrug3,2 kg und eine weitere mittlere
Zunahmevon 2,2 kg für Aripiprazol verglichenmit 0,6 kg für Placebo wurde im zweiten Teil
(16 Wochen) der Studie beobachtet. Extrapyramidale Symptomewurden hauptsächlich
während der Stabilisierungsphase bei 17 % der Patienten beobachtet, 6,5 % davon Tremor.
Mit demTourette-Syndromassoziierte Tics bei Kindern und Jugendlichen (siehe Abschnitt
4.2):
Die Wirksamkeit von Aripiprazol bei Kindern und Jugendlichen mit Tourette-Syndrom
(Aripiprazol: n = 99, Placebo: n = 44) wurde in einer randomisierten, doppelblinden,
placebokontrollierten 8-wöchigen Studie untersucht, die so angelegt war, dass die
Behandlungsgruppen eine vomKörpergewicht abhängige Festdosis imDosisbereich von 5
mg/Tag bis 20 mg/Tag und eine Anfangsdosisvon 2 mgerhielten.Die Patienten waren
zwischen 7 - 17 Jahre alt und wiesen zu Beginn einen mittleren Gesamt-Tic-Score-Wert von 30
auf der Yale Global Tic Severity Scale (TTS-YGTSS)auf. Aripiprazol zeigte bei der
Veränderung ab Studienbeginn bis Woche 8eine Verbesserung auf der TTS-YGTSS von 13,35
bei der Gruppe mit niedriger Dosis (5 mgoder 10 mg) und 16,94 bei der Gruppe mit hoher
Dosis (10 mgoder 20 mg) imVergleich zueiner Verbesserungvon 7,09 in der Placebogruppe.
Die Wirksamkeit von Aripiprazol bei Kindern und Jugendlichen mit Tourette-Syndrom
(Aripiprazol: n = 32, Placebo: n = 29) wurde ebenfalls in einer in Süd-Korea durchgeführten
10-wöchigen randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studiemit einemflexiblen
Dosisbereich von 2 mg/Tag bis 20 mg/Tag undeiner Anfangsdosis von 2 mguntersucht. Die
Patienten waren zwischen 6 - 18 Jahre alt undwiesen zu Beginn einen mittleren Wert von 29
auf der TTS-YGTSS auf. Bei der Veränderungab Studienbeginn bisWoche 10 zeigte die
Aripiprazol-Gruppe auf der TTS-YGTSS eine Verbesserung von 14,97 imVergleich zu einer
Verbesserung von 9,62 in der Placebogruppe.
In diesen beiden Kurzzeitstudienkonnte die klinische Relevanz der Ergebnisse zur
Wirksamkeit, angesichts des Ausmaßes derBehandlungswirkung imVergleich zu der großen
Placebowirkung und den unklaren Wirkungenhinsichtlich der psychosozialen
Funktionsfähigkeit, nicht erwiesenwerden. Es liegen keine Langzeitdaten zur Wirksamkeit und
Unbedenklichkeit von Aripiprazol bei dieser fluktuierenden Erkrankung vor.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat fürdas Referenzarzneimittel, das Aripiprazol
enthält, eine Zurückstellung vonder Verpflichtung zur Vorlagevon Ergebnissen zu Studien in
einer oder mehreren pädiatrischen Altersklassen in der Behandlung der Schizophrenie und der
Behandlung einer anderen psychiatrischenErkrankung gewährt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl.
Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Aripiprazol wird gut resorbiert, wobei maximalePlasmaspiegel innerhalb von 3 - 5 Stunden
nach der Einnahme erreicht werden.Aripiprazol unterliegt einemminimalen präsystemischen
Metabolismus.
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Die absolute orale Bioverfügbarkeit der Tablettenformulierung beträgt 87 %. Eine Mahlzeit mit
hohemFettgehalt hat keine Auswirkungen aufdie Pharmakokinetik von Aripiprazol.
Verteilung
Aripiprazol wird im gesamten Körper mit einem scheinbaren Verteilungsvolumen von 4,9 l/kg
verteilt, was auf extensive extravaskuläreVerteilungdeutet. Bei therapeutischen
Konzentrationen wird Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol zu über 99 % an Plasmaproteine,
hauptsächlich Albumin, gebunden.
Biotransformation
Aripiprazol wird überwiegend in der Leber hauptsächlich über drei Biotransformationswege
metabolisiert: Dehydrierung, Hydroxylierung und N-Dealkylierung. Basierend aufIn-vitro-
Studien sind die EnzymeCYP3A4 und CYP2D6 für die Dehydrierung und Hydroxylierung von
Aripiprazol verantwortlich, die N-Dealkylierungwird durch CYP3A4 katalysiert. Aripiprazol
macht den Hauptanteil des Arzneimittels imsystemischenKreislaufaus. ImSteady-state
beträgt der Anteil von Dehydro-Aripiprazol, dem aktiven Metaboliten, ca. 40 % der AUC von
Aripiprazol imPlasma.
Elimination
Die mittlere Eliminationshalbwertszeitliegtbei annähernd75 Stunden für Aripiprazol bei
extensiven Metabolisierern über CYP2D6 und bei annähernd 146 Stunden bei „schlechten“ (=
„poor“) Metabolisierern über CYP2D6.
Die Gesamtkörper-Clearance von Aripiprazol beträgt 0,7 ml/min/kg, die hauptsächlich über die
Leber stattfindet.
Nach oraler Gabe einer Einzeldosis von 14 C-markiertemAripiprazol wurden ca. 27 % der
gegebenen Radioaktivität imUrin und annähernd 60 % in den Faeces gefunden. Weniger als 1
% Aripiprazol wurde unverändert imUrin ausgeschieden und ca. 18 % wurden unverändert in
den Faeces gefunden.
Pharmakokinetik in speziellen Patientengruppen
Kinder und Jugendliche:
Die Pharmakokinetik von Aripiprazol und Dihydro-Aripiprazol bei pädiatrischen Patienten im
Alter von 10 bis 17 Jahren war vergleichbarmit derjenigen von Erwachsenen nach Korrektur
des Unterschieds imKörpergewicht.
Ältere Menschen:
Bei Aripiprazol gibt es keinen Unterschiedin der Pharmakokinetik zwischen älteren und
jüngeren gesunden erwachsenen Probanden. Ebensozeigten sich bei der pharmakokinetischen
Untersuchung schizophrener Patienten keine altersabhängigen Effekte.
Geschlecht:
Bei Aripiprazol gibt es keine Unterschiedein der Pharmakokinetik zwischen männlichen und
weiblichen gesunden Probanden, ebenso zeigten sich bei einer pharmakokinetischen
Untersuchung schizophrener Patientenkeine geschlechtsabhängigen Effekte.
Rauchen und ethnische Zugehörigkeit:
Eine Populations-spezifische Auswertung zur Pharmakokinetik ergab keinen Hinweis auf
klinisch signifikante Unterschiedehinsichtlich der ethnischen Zugehörigkeit oder der
Auswirkung des Rauchens auf die Pharmakokinetik von Aripiprazol.
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Nierenschaden:
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol waren bei
Patienten mit schwerer Nierenerkrankung imVergleich zu jungen gesunden Probanden ähnlich.
Leberschaden:
Eine Einzeldosis-Studie bei Probanden mit verschiedengradiger Leberzirrhose (Child-Pugh
Klassen A, B und C) zeigte keinen signifikanten Effekt hinsichtlich der Beeinträchtigung der
Leberfunktion auf die Pharmakokinetik von Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol, aber die
Studie umfasste nur 3 Patientenmit Leberzirrhose derKlasseC, wasnicht ausreicht,um
Schlüsse aufderen metabolische Kapazität zu ziehen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei
wiederholter Gabe, Reproduktions- und Entwicklungstoxizität, Genotoxizität und zum
kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keinebesonderen Gefahren für den
Menschen erkennen.
Toxikologisch signifikante Effekte wurdenlediglich bei Dosierungenoder Expositionen
beobachtet,die die maximale Dosierungoder Exposition beim Menschendeutlich
überschritten, damit haben sie für die klinische Anwendung nur begrenzte oder keine
Bedeutung. Die Effekte umfassten eine dosisabhängige Nebennierenrinden-Toxizität
(Lipofuscin-Pigment-Akkumulation und/oderParenchymzellverlust) bei Ratten nach 104
Wochen bei 20 bis 60 mg/kg/Tag (entspricht dem3- bis 10-Fachen dermittleren Steady-state-
AUC bei der empfohlenen Maximaldosis beimMenschen) und eine Zunahmevon
Nebennierenrinden-Karzinomen undkombinierten Nebennierenrinden-
Adenomen/Karzinomen bei weiblichen Rattenbei 60 mg/kg/Tag (das10-Fache der mittleren
Steady-state-AUC bei der empfohlenen Maximaldosis beimMenschen). Die höchste
Exposition in weiblichen Ratten, die keinenTumor induzierte, war 7-mal höher als die
Exposition des Menschen bei empfohlener Dosierung.
Außerdemwurde eineCholelithiasis als Folge der Ausfällung von Sulfat-Konjugaten der
Hydroxy-Metaboliten von Aripiprazol in der Gallevon Affen nach wiederholter oraler Gabe
von 25 bis 125 mg/kg/Tag festgestellt (das 1- bis3-Fache der mittleren Steady-state-AUC bei
der empfohlenen klinischen Maximaldosis oder dem 16- bis 81-Fachen der empfohlenen
Maximaldosis beimMenschen basierend aufmg/m 2 ). Allerdings betrugen die in der
menschlichen Galle bei der höchsten empfohlenen Tagesdosis von 30 mggefundenen
Konzentrationen der Sulfat-Konjugate von Hydroxy-Aripiprazol nicht mehr als 6 % der
Konzentrationen, die in der Studie über 39 Wochen in der Galle von Affen festgestellt wurden,
und liegen weit unter den Grenzwerten (6 %) derIn-vitro-Löslichkeit.
In Studien mit wiederholter Gabe bei jungenRatten und Hunden war dasToxizitätsprofil von
Aripiprazol mit demvon erwachsenen Tierenvergleichbar und es gab keine Hinweise auf
Neurotoxizität oder nachteilige Auswirkungen aufdie Entwicklung.
Basierendauf den Ergebnissen des kompletten Satzesan Standarduntersuchungen zur
Genotoxizität wurde Aripiprazol alsnicht genotoxisch eingestuft. Aripiprazol beeinträchtigte
die Fruchtbarkeit in Studienzur Reproduktionstoxizität nicht. Bei Ratten wurden nach
Dosierungen,die zusubtherapeutischen Expositionen (basierendauf der AUC) führten,
toxische Effekte auf die Entwicklung,einschließlich dosisabhängiger fötaler
Ossifikationsverzögerungen und möglicher teratogener Effekte beobachtet. Bei Kaninchen
wurden diese Effekte nach Dosierungen, die zu Expositionen des 3- und 11-Fachen der
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mittleren Steady-state-AUC bei der empfohlenen klinischen Maximaldosis führten, beobachtet.
Maternaltoxische Effekte tratenin demDosisbereich auf, in demauch toxische Effekte auf die
intrauterine Entwicklungbeobachtet worden waren.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose
Croscarmellose-Natrium
Hochdisperses Siliciumdioxid
Aspartam(E 951)
Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
Indigocarmin-Aluminiumsalz (E 132)(nur Aripiprazol-neuraxpharm 5 mg)
Eisen(III)-oxid (E 172)(nur Aripiprazol-neuraxpharm 10 mg und 30 mg)
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H
O (E 172)(nur Aripiprazol-neuraxpharm 15 mg)
Vanille-Aroma, Pulver (enthält arabisches Gummi und Maltodextrin)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Al//PVC/Al/oPA-Blisterpackungen
Packungsgrößen:
14, 49 oder 98 Tabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen
Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
neuraxpharm
Arzneimittel GmbH
Elisabeth-Selbert-Straße 23
40764 Langenfeld
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Tel. 02173 / 1060 - 0
Fax 02173 / 1060 - 333
8. ZULASSUNGSNUMMERN
92511.00.00
92512.00.00
92513.00.00
92514.00.00
9. DATUMDER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
31.03.2015
10. STAND DER INFORMATION
07/2015
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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