Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
13-12-2019
30-08-2019
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Aripiprazol G.L. 5 mg-Tabletten
Wirkstoff: Aripiprazol
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme
dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte
weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen
Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Aripiprazol G.L. und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Aripiprazol G.L. beachten?
Wie ist Aripiprazol G.L. einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Aripiprazol G.L. aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Aripiprazol G.L. und wofür wird es angewendet?
Aripiprazol G.L. enthält den Wirkstoff Aripiprazol und gehört zu einer Gruppe von
Arzneimitteln, die Antipsychotika genannt werden.
Es wird angewendet zur Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichen ab 15 Jahren, die
an einer Erkrankung leiden, die gekennzeichnet ist durch Beschwerden wie das Hören,
Sehen oder Fühlen von Dingen, die nicht vorhanden sind, Misstrauen, Wahnvorstellungen,
unzusammenhängende Sprache, wirres Verhalten und verflachte Stimmungslage. Menschen
mit dieser Krankheit können auch niedergeschlagen sein, sich schuldig fühlen, ängstlich oder
angespannt sein.
Aripiprazol G.L. wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 13 Jahren zur
Behandlung einer Erkrankung mit Beschwerden wie übersteigertem Hochgefühl, dem Gefühl
übermäßige Energie zu haben, viel weniger Schlaf zu brauchen als gewöhnlich, sehr
schnellem Sprechen mit schnell wechselnden Ideen und manchmal starker Reizbarkeit. Bei
Erwachsenen verhindert es auch, dass dieser Zustand bei Patienten wieder auftritt, die auf
die Behandlung mit Aripiprazol G.L. angesprochen haben.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Aripiprazol G.L. beachten?
Aripiprazol G.L. darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Aripiprazol oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Aripiprazol G.L. einnehmen.
Suizidgedanken und entsprechendes Verhalten wurden während der Behandlung mit
Aripiprazol berichtet. Informieren sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn Sie daran denken oder
sich danach fühlen, sich selbst zu verletzen.
Informieren Sie Ihren Arzt vor der Behandlung mit Aripiprazol G.L., wenn Sie an einer der
folgenden Krankheiten leiden:
hoher Blutzuckerspiegel (gekennzeichnet durch Beschwerden wie übermäßiger Durst,
Ausscheiden großer Harnmengen, Appetitsteigerung und Schwächegefühl) oder Fälle
von Diabetes (Zuckerkrankheit) in der Familie
Krämpfe (Anfälle), da Ihr Arzt Sie eventuell besonders sorgfältig überwachen möchte
unwillkürliche, unregelmäßige Muskelbewegungen, insbesondere im Gesicht
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie,
Schlaganfall oder vorübergehende Mangeldurchblutung des Gehirns (transitorische
ischämische Attacke/TIA), ungewöhnlicher Blutdruck
Blutgerinnsel oder Fälle von Blutgerinnseln in der Familie, da Antipsychotika mit der
Bildung von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht werden
bereits aus der Vergangenheit bekannte Spielsucht
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an Gewicht zunehmen, wenn Sie ungewöhnliche
Bewegungen entwickeln, wenn Sie eine Schläfrigkeit verspüren, die sich auf die normalen
täglichen Aktivitäten auswirkt, oder wenn Sie Schluckbeschwerden oder allergische
Beschwerden bemerken.
Wenn Sie als älterer Patient an Demenz (Verlust des Gedächtnisses oder anderer geistiger
Fähigkeiten) leiden, teilen Sie oder ein Pfleger/ein Verwandter Ihrem Arzt mit, ob Sie jemals
einen Schlaganfall oder eine vorübergehende Mangeldurchblutung des Gehirns hatten.
Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn Sie daran denken oder sich danach fühlen,
sich etwas anzutun. Gedanken sich das Leben zu nehmen und entsprechendes Verhalten
wurden während der Behandlung mit Aripiprazol berichtet.
Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie an Muskelsteifigkeit oder Unbeweglichkeit
verbunden mit hohem Fieber, Schwitzen, verändertem Geisteszustand oder sehr schnellem
oder unregelmäßigem Herzschlag leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihre Familie/Ihr Betreuer bemerken, dass Sie
einen Drang oder ein Verlangen nach ungewöhnlichen Verhaltensweisen entwickeln, und
dass Sie dem Impuls, dem Trieb oder der Versuchung nicht widerstehen können, bestimmte
Dinge zu tun, die Ihnen oder anderen schaden könnten. Diese sogenannten
Impulskontrollstörungen können sich in Verhaltensweisen wie Spielsucht, Essattacken,
übermäßigem Geldausgeben oder übersteigertem Sexualtrieb äußern oder darin, dass Sie
von vermehrten sexuellen Gedanken oder Gefühlen beherrscht werden.
Möglicherweise muss Ihr Arzt dann die Dosis anpassen oder die Behandlung abbrechen.
Aripiprazol kann Schläfrigkeit, starkes Absinken des Blutdrucks beim Aufstehen, Schwindel
und Veränderungen in Ihrer Bewegungsfähigkeit und Ihrem Gleichgewicht verursachen, was
zu Stürzen führen kann. Vorsicht ist insbesondere dann geboten, wenn Sie ein älterer
Patient oder geschwächt sind.
Kinder und Jugendliche
Wenden Sie dieses Arzneimittel nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 13 Jahren an. Es
ist nicht bekannt, ob es bei diesen Patienten sicher und wirksam ist.
Einnahme von Aripiprazol G.L. zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder
beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht
verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Blutdrucksenkende Arzneimittel: Aripiprazol G.L. kann die Wirkung von Arzneimitteln
verstärken, die den Blutdruck senken. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Arzneimittel zur
Blutdruckkontrolle einnehmen.
Bei der Einnahme von Aripiprazol G.L. zusammen mit anderen Arzneimitteln kann es
erforderlich sein, Ihre Dosis von Aripiprazol G.L. oder die der anderen Arzneimittel zu
ändern. Es ist besonders wichtig, Ihrem Arzt mitzuteilen, wenn Sie folgende Arzneimittel
einnehmen:
Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (z.B. Chinidin, Amiodaron,
Flecainid)
Antidepressiva oder pflanzliche Arzneimittel, die zur Behandlung von Depressionen und
Angstzuständen angewendet werden (z.B. Fluoxetin, Paroxetin, Venlafaxin,
Johanniskraut)
Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (z.B. Ketoconazol, Itraconazol)
bestimmte Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (z.B. Efavirenz, Nevirapin,
Protease-Inhibitoren wie z.B. Indinavir, Ritonavir)
Antikonvulsiva, die zur Behandlung von Epilepsie angewendet werden (z.B.
Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital)
bestimmte Antibiotika zur Behandlung der Tuberkulose (Rifabutin, Rifampicin)
Diese Arzneimittel können das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen oder die Wirkung von
Aripiprazol G.L. vermindern. Wenn Sie irgendwelche ungewöhnlichen Beschwerden nach
Anwendung dieser Arzneimittel zusammen mit Aripiprazol G.L. bekommen, wenden Sie sich
an Ihren Arzt.
Arzneimittel, die den Serotoninspiegel erhöhen, werden üblicherweise bei Erkrankungen wie
Depression, generalisierte Angststörung, Zwangsstörung (OCD) und soziale Phobie sowie
Migräne und Schmerzen eingesetzt:
Triptane, Tramadol und Tryptophan, die bei Erkrankungen wie Depression, generalisierte
Angststörung, Zwangsstörung (OCD) und soziale Phobie sowie Migräne und Schmerzen
eingesetzt werden
SSRIs (z.B. Paroxetin und Fluoxetin), die bei Depression, Zwangsstörung, Panik und
Angst eingesetzt werden
andere Antidepressiva (z.B. Venlafaxin und Tryptophan) die bei schweren Depressionen
eingesetzt werden
trizyklische Antidepressiva (z.B. Clomipramin und Amitriptylin) die bei depressiven
Erkrankungen eingesetzt werden
Johanniskraut (Hypericum perforatum) das als pflanzliches Heilmittel bei leichten
Depressionen eingesetzt wird
Schmerzmittel (z.B. Tramadol und Pethidin) die zur Schmerzlinderung eingesetzt werden
Triptane (z.B. Sumatriptan und Zolmitriptan) die bei der Behandlung von Migräne
eingesetzt werden
Diese Arzneimittel können das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen. Wenn Sie bei der
Einnahme eines dieser Arzneimittel zusammen mit Aripiprazol G.L. ungewöhnliche
Beschwerden bekommen, suchen Sie Ihren Arzt auf.
Einnahme von Aripiprazol G.L. zusammen mit Nahrungsmitteln und Alkohol
Aripiprazol G.L. kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Vermeiden Sie Alkohol.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels
Ihren Arzt um Rat.
Bei Neugeborenen, deren Mütter Aripiprazol im letzten Trimenon (letzte drei Monate der
Schwangerschaft) eingenommen haben, können folgende Beschwerden auftreten: Zittern,
Muskelsteifheit und/oder -schwäche, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit, Atembeschwerden und
Schwierigkeiten beim Stillen. Wenn Ihr Baby eines dieser Anzeichen entwickelt, kontaktieren
Sie Ihren Arzt.
Wenn Sie Aripiprazol G.L. einnehmen, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, ob Sie stillen
können – unter Berücksichtigung des Nutzens Ihrer Behandlung für Sie und des Nutzens des
Stillens für Ihr Baby. Tun Sie nicht beides. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über den besten
Weg, um Ihr Baby zu ernähren, wenn Sie dieses Arzneimittel erhalten.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Während der Behandlung mit diesem Arzneimittel können Schwindelgefühle und Probleme
mit dem Sehen auftreten (siehe Abschnitt 4). In Fällen, bei denen volle Aufmerksamkeit nötig
ist, z.B. beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen, ist dies zu berücksichtigen.
Aripiprazol G.L. enthält Lactose
Bitte nehmen Sie Aripiprazol G.L. erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen
bekannt ist, dass Sie an einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
3. Wie ist Aripiprazol G.L. einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen
Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis für Erwachsene beträgt 15 mg einmal täglich. Ihr Arzt kann Ihnen
jedoch eine niedrigere oder höhere Dosis bis zu maximal 30 mg einmal täglich verschreiben.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Dieses Arzneimittel kann mit einer (flüssigen) Formulierung als Lösung zum Einnehmen in
einer niedrigen Dosierung begonnen werden. Die Dosis kann allmählich auf die empfohlene
Dosis für Jugendliche von 10 mg einmal täglich gesteigert werden. Ihr Arzt kann jedoch
eine niedrigere oder höhere Dosis bis zu maximal 30 mg einmal täglich verschreiben.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die
Wirkung von Aripiprazol G.L. zu stark oder zu schwach ist.
Versuchen Sie, Aripiprazol G.L. jeden Tag zur gleichen Zeit einzunehmen. Es ist nicht
wichtig, ob Sie sie mit dem Essen oder auf nüchternen Magen einnehmen. Nehmen Sie die
Tablette immer mit Wasser ein und schlucken Sie sie im Ganzen.
Auch wenn Sie sich besser fühlen, dürfen Sie die tägliche Dosis von Aripiprazol G.L. nicht
verändern oder absetzen, ohne Ihren Arzt vorher zu fragen.
Wenn Sie eine größere Menge von Aripiprazol G.L. eingenommen haben als Sie sollten
Wenn Sie feststellen, dass Sie mehr Aripiprazol G.L. eingenommen haben als von Ihrem
Arzt empfohlen (oder wenn eine andere Person Ihr Aripiprazol G.L. eingenommen hat),
kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt. Wenn Sie Ihren Arzt nicht erreichen können, suchen
Sie das nächste Krankenhaus auf und nehmen Sie die Packung mit.
Bei Patienten, die zu viel Aripiprazol eingenommen haben, traten die folgenden Beschwerden
auf:
schneller Herzschlag, Unruhe/Aggressivität, Sprachstörungen
ungewöhnliche Bewegungen (besonders des Gesichts oder der Zunge) und verringerter
Bewusstseinszustand.
Andere Beschwerden können umfassen:
akute Verwirrtheit, Krampfanfälle (Epilepsie), Koma, eine Kombination aus Fieber,
schnellerem Atmen, Schwitzen,
Muskelsteifheit und Benommenheit oder Schläfrigkeit, langsamere Atmung, Atemnot,
hoher oder niedriger Blutdruck, Herzrhythmusstörungen.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt oder ein Krankenhaus, wenn Sie eine der oben genannten
Nebenwirkungen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Aripiprazol G.L. vergessen haben
Wenn Sie eine Dosis vergessen haben, nehmen Sie die vergessene Dosis ein, sobald Sie
daran denken. Nehmen Sie jedoch nicht die doppelte Menge an einem Tag ein, wenn Sie die
vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Aripiprazol G.L. abbrechen
Beenden Sie Ihre Behandlung nicht, nur weil Sie sich besser fühlen. Es ist wichtig, dass Sie
Aripiprazol G.L. so lange weiter einnehmen, wie Ihr Arzt es Ihnen gesagt hat.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an
Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht
bei jedem auftreten müssen.
Häufige Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus),
Schlafprobleme,
Angstgefühl,
Unruhegefühl und nicht still halten können, Schwierigkeiten still zu sitzen,
unkontrollierbare Zuckungen, zuckende oder windende Bewegungen, unruhige Beine,
Zittern,
Kopfschmerzen,
Müdigkeit,
Schläfrigkeit,
Benommenheit,
Zittern und verschwommenes Sehen,
Verstopfung und Verdauungsstörungen,
Magenverstimmung,
Übelkeit,
mehr Speichel im Mund als normal,
Erbrechen,
Ermüdung.
Gelegentliche Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
erhöhter Spiegel des Hormons Prolaktin im Blut,
zu viel Zucker im Blut,
Depression,
verändertes oder verstärktes sexuelles Interesse,
nicht kontrollierbare Bewegungen von Mund, Zunge und Gliedmaßen (tardive
Dyskinesie),
eine Muskelerkrankung die windende Bewegungen hervorruft (Dystonie),
Doppeltsehen,
schneller Herzschlag,
ein Absinken des Blutdrucks beim Aufstehen, das Schwindelgefühl, Benommenheit oder
Ohnmacht auslösen kann,
Schluckauf.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden seit der Markteinführung von Aripiprazol berichtet,
aber die Häufigkeit, mit der diese auftreten, ist nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
niedriger Gehalt an weißen Blutkörperchen,
niedriger Gehalt an Blutplättchen,
allergische Reaktion (z.B. Schwellungen im Mund- und Rachenraum, der Zunge und des
Gesichts, Jucken, Quaddeln),
Beginn oder Verschlechterung von Diabetes (Zuckerkrankheit), Ketoazidose
(Ausscheidung von Ketonen ins Blut und in den Urin) oder Koma,
hoher Blutzucker,
erniedrigte Natriumspiegel im Blut,
Appetitlosigkeit (Anorexia),
Gewichtsverlust,
Gewichtszunahme,
Selbsttötungsgedanken, Selbsttötungsversuch und Selbsttötung,
Aggressivität,
gesteigerte Unruhe,
Nervosität,
Kombination aus Fieber, Muskelsteifheit, beschleunigtem Atmen, Schwitzen,
verringertem Bewusstseinszustand und plötzlicher Veränderung des Blutdrucks und
Pulsschlags, Ohnmacht (malignes neuroleptisches Syndrom),
Krampfanfall,
Serotonin-Syndrom (eine Reaktion, die Glücksgefühle, Schläfrigkeit, Schwerfälligkeit,
Ruhelosigkeit, Trunkenheitsgefühl, Fieber, Schwitzen oder steife Muskeln verursachen
kann),
Sprachstörungen,
Fixierung der Augäpfel in einer Position,
plötzlicher unerklärbarer Tod,
lebensbedrohlich unregelmäßiger Herzschlag,
Herzanfall,
verlangsamter Herzschlag,
Blutgerinnsel in den Venen, insbesondere in den Beinen (Anzeichen beinhalten
Schwellungen, Schmerzen und Rötung im Bein), die durch die Blutgefäße zu den Lungen
gelangen und dort Brustschmerzen und Atembeschwerden verursachen können (wenn
Sie eines dieser Anzeichen bemerken, holen Sie sofort medizinischen Rat ein),
hoher Blutdruck,
Ohnmacht,
versehentliches Inhalieren von Nahrung mit Gefahr einer Lungenentzündung,
Verkrampfung der Stimmritze,
Entzündung der Bauchspeicheldrüse,
Schwierigkeiten beim Schlucken,
Durchfall,
Beschwerden im Bauch,
Beschwerden im Magen,
Leberversagen,
Leberentzündung,
Gelbfärbung der Haut und des Augapfels,
Berichte über abnorme Leberwerte,
Hautausschlag,
Lichtempfindlichkeit,
Haarausfall,
übermäßiges Schwitzen,
ungewöhnliches Muskelversagen, das zu Nierenproblemen führen kann,
Muskelschmerzen,
Steifheit,
ungewollter Harnabgang (Inkontinenz),
Schwierigkeiten beim Wasserlassen,
Entzugserscheinungen bei Neugeborenen bei Anwendung in der Schwangerschaft,
länger andauernde und/oder schmerzhafte Erektion,
Schwierigkeiten, die Körperkerntemperatur unter Kontrolle zu halten, oder Überhitzung,
Brustschmerzen,
Anschwellen der Hände, Fußknöchel oder Füße,
bei Bluttests: schwankende Blutzuckerwerte, erhöhte Werte für glykosyliertes
Hämoglobin.
Unfähigkeit, dem Impuls, dem Trieb oder der Versuchung zu widerstehen, bestimmte
Dinge zu tun, die Ihnen oder anderen schaden könnten, z.B.:
Spielsucht, ohne Rücksicht auf ernste persönliche oder familiäre Konsequenzen,
verändertes oder verstärktes sexuelles Interesse und Verhalten, das Sie oder
andere stark beunruhigt, z.B. ein verstärkter Sexualtrieb,
unkontrollierbares zwanghaftes Einkaufen,
Essattacken (Verzehr großer Mengen in kurzer Zeit) oder zwanghaftes Essen (mehr
als normal und über das Sättigungsgefühl hinaus),
eine Neigung umherzuwandern (ohne Ziel).
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn eine dieser Verhaltensweisen bei Ihnen auftritt. Er/Sie
wird mit Ihnen besprechen, wie diese Beschwerden kontrolliert oder eingedämmt werden
können.
Bei älteren Patienten mit Demenz wurden während der Einnahme von Aripiprazol mehr
Todesfälle berichtet. Außerdem wurden Fälle von Schlaganfall oder vorübergehender
Mangeldurchblutung des Gehirns berichtet.
Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen
Die Nebenwirkungen bei Jugendlichen ab 13 Jahren waren in Häufigkeit und Art ähnlich
denen bei Erwachsenen, mit dem Unterschied, dass Schläfrigkeit, unkontrollierbare
zuckende Bewegungen, Unruhe und Müdigkeit sehr häufig auftraten (mehr als 1 von 10
Patienten) und Oberbauchschmerzen, ein Trockenheitsgefühl im Mund, beschleunigter
Herzschlag, Gewichtszunahme, gesteigerter Appetit, Muskelzucken, unkontrollierte
Bewegungen der Gliedmaßen und Schwindelgefühl, besonders beim Aufrichten aus dem
Liegen oder Sitzen, häufig auftraten (mehr als 1 von 100 Patienten).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem (Details siehe
unten) anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass
mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
5. Wie ist Aripiprazol G.L. aufzubewahren?
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen
Lagerungsbedingungen erforderlich.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und dem Umkarton
angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den
letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie
tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Aripiprazol G.L. enthält
Der Wirkstoff ist: Aripiprazol. Jede Tablette enthält 5 mg Aripiprazol.
Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, Maisstärke, mikrokristalline
Cellulose, Hydroxypropylcellulose, Crospovidon (Typ A), hochdisperses Siliciumdioxid,
Magnesiumstearat, Indigocarmin-Aluminiumlack (E 132).
Wie Aripiprazol G.L. aussieht und Inhalt der Packung
Aripiprazol G.L. 5 mg-Tabletten sind rechteckig, blau und gesprenkelt, mit der Prägung „250“
auf einer Seite und glatt auf der anderen Seite.
Sie sind in Blisterpackungen mit 7, 10, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 72, 90, 98 oder 100
Tabletten erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach
Hersteller
G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach
GE Pharmaceuticals Ltd., 2140 Botewgrad, Bulgarien
Z.Nr.: 136501
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes
(EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Niederlande:
Aricogan 5 mg tabletten
Österreich:
Aripiprazol G.L. 5 mg-Tabletten
Polen:
Aricogan 5 mg
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2019.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Aripiprazol G.L. 5 mg-Tabletten
Aripiprazol G.L. 10 mg-Tabletten
Aripiprazol G.L. 15 mg-Tabletten
Aripiprazol G.L. 30 mg-Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Aripiprazol G.L. 5 mg-Tabletten
Jede Tablette enthält 5 mg Aripiprazol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 42,84 mg Lactose-Monohydrat pro Tablette.
Aripiprazol G.L. 10 mg-Tabletten
Jede Tablette enthält 10 mg Aripiprazol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 40,26 mg Lactose-Monohydrat pro Tablette.
Aripiprazol G.L. 15 mg-Tabletten
Jede Tablette enthält 15 mg Aripiprazol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 59,89 mg Lactose-Monohydrat pro Tablette.
Aripiprazol G.L. 30 mg-Tabletten
Jede Tablette enthält 30 mg Aripiprazol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 120,77 mg Lactose-Monohydrat pro Tablette
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
Aripiprazol G.L. 5 mg-Tabletten
Rechteckige, blaue, gesprenkelte Tabletten (8,1 mm x 4,6 mm) mit der Prägung „250“ auf einer
Seite und glatt auf der anderen Seite.
Aripiprazol G.L. 10 mg-Tabletten
Rechteckige, rosafarbene, gesprenkelte Tabletten (8,1 mm x 4,6 mm) mit der Prägung „252“
auf einer Seite und glatt auf der anderen Seite.
Aripiprazol G.L. 15 mg-Tabletten
Runde, gelbe, gesprenkelte Tabletten (7,3 mm Durchmesser) mit abgeschrägten Kanten und
der Prägung „253“ auf einer Seite und glatt auf der anderen Seite.
Aripiprazol G.L. 30 mg-Tabletten
Runde, rosafarbene, gesprenkelte Tabletten (9,1 mm Durchmesser) mit abgeschrägten
Kanten und der Prägung „L255“ auf einer Seite und glatt auf der anderen Seite.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Aripiprazol G.L. wird angewendet für die Behandlung der Schizophrenie bei Erwachsenen und
bei Jugendlichen ab 15 Jahren.
Aripiprazol G.L. wird angewendet für die Behandlung von mäßigen bis schweren manischen
Episoden der Bipolar-I-Störung und für die Prävention einer neuen manischen Episode bei
Erwachsenen, die überwiegend manische Episoden hatten und deren manische Episoden auf
die Behandlung mit Aripiprazol ansprachen (siehe Abschnitt 5.1).
Aripiprazol G.L. wird angewendet für eine bis zu 12 Wochen dauernde Behandlung von
mäßigen bis schweren manischen Episoden der Bipolar-I-Störung bei Jugendlichen ab 13
Jahren (siehe Abschnitt 5.1).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene
Schizophrenie: Die empfohlene Anfangsdosis für Aripiprazol G.L. beträgt 10 oder 15 mg/Tag
bei einer Erhaltungsdosis von 15 mg/Tag einmal täglich, unabhängig von den Mahlzeiten.
Aripiprazol G.L. ist wirksam in einem Dosisbereich zwischen 10 und 30 mg/Tag. Eine
gesteigerte Wirksamkeit bei Dosierungen über einer Tagesdosis von 15 mg wurde nicht
nachgewiesen, obwohl einzelne Patienten von einer höheren Dosis profitieren können. Die
maximale Tagesdosis soll 30 mg nicht überschreiten.
Manische Episoden bei Bipolar-I-Störung: Die empfohlene Anfangsdosis für Aripiprazol G.L.
beträgt 15 mg einmal täglich, unabhängig von den Mahlzeiten, als Monotherapie oder
Kombinationstherapie (siehe Abschnitt 5.1). Einige Patienten können von einer höheren Dosis
profitieren. Die maximale Tagesdosis soll 30 mg nicht überschreiten.
Prävention
des
Wiederauftretens
manischer
Episoden
bei
der
Bipolar-I-Störung:
Prävention des Wiederauftretens manischer Episoden bei Patienten, die bereits Aripiprazol als
Mono- oder Kombinationstherapie erhalten haben, wird die Therapie mit der gleichen Dosis
fortgesetzt. Eine Anpassung der Tagesdosis, einschließlich einer Dosisreduzierung, ist auf
Basis des klinischen Status in Betracht zu ziehen.
Kinder und Jugendliche
Schizophrenie bei Jugendlichen ab 15 Jahre: Die empfohlene Dosierung von Aripiprazol G.L.
beträgt 10 mg/Tag, einzunehmen einmal täglich, unabhängig von den Mahlzeiten. Die
Behandlung wird für zwei Tage mit 2 mg eingeleitet und für 2 weitere Tage auf 5 mg titriert,
um dann die empfohlene tägliche Dosis von 10 mg zu erreichen. Gegebenenfalls erfolgen
weitere Dosiserhöhungen in 5-mg-Schritten, ohne dass die Maximaldosis von 30 mg pro Tag
überschritten wird (siehe Abschnitt 5.1).
Aripiprazol G.L. wirkt in einem Dosisbereich von 10 bis 30 mg/Tag. Eine erhöhte Wirksamkeit
bei höheren Dosen als 10 mg pro Tag wurde nicht nachgewiesen, obwohl einzelne Patienten
von einer höheren Dosis profitieren können.
Die Anwendung von Aripiprazol G.L. wird bei Patienten mit Schizophrenie unter 15 Jahren
aufgrund unzureichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht empfohlen (siehe
Abschnitte 4.8 und 5.1).
Manische Episoden bei Bipolar-I-Störung bei Jugendlichen ab 13 Jahre: Die empfohlene
Dosierung von Aripiprazol G.L. beträgt 10 mg/Tag, einzunehmen einmal täglich, unabhängig
von den Mahlzeiten. Die Behandlung wird an den ersten beiden Tagen mit 2 mg/Tag
begonnen, dann für 2 weitere Tage auf 5 mg/Tag gesteigert, um schließlich die empfohlene
tägliche Dosis von 10 mg zu erreichen.
Die Behandlung soll nur so lange durchgeführt werden, bis die Symptome unter Kontrolle sind.
Sie darf nicht länger als 12 Wochen dauern. Für Dosierungen über 10 mg/Tag wurde keine
erhöhte Wirksamkeit nachgewiesen und bei einer Tagesdosis von 30 mg besteht ein
wesentlich höheres Risiko für signifikante Nebenwirkungen wie extrapyramidale Störungen,
Somnolenz, Fatigue und Gewichtszunahme (siehe Abschnitt 4.8). Dosen über 10 mg/Tag sind
deshalb nur in Ausnahmefällen und unter engmaschiger Überwachung anzuwenden (siehe
Abschnitte 4.4, 4.8 und 5.1).
Jüngere Patienten haben bei der Behandlung mit Aripiprazol ein erhöhtes Nebenwirkungs-
risiko. Daher wird eine Behandlung mit Aripiprazol G.L. bei Kindern unter 13 Jahren nicht
empfohlen (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1).
Reizbarkeit im Zusammenhang mit autistischer Störung: Die Sicherheit und Wirksamkeit von
Aripiprazol G.L. bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen.
Zurzeit vorliegende Daten werden in Abschnitt 5.1 beschrieben, eine Dosierungsempfehlung
kann jedoch nicht gegeben werden.
Mit dem Tourette-Syndrom assoziierte Tics: Die Sicherheit und Wirksamkeit von Aripiprazol
G.L. bei Kindern und Jugendlichen von 6 bis 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Zurzeit
vorliegende Daten werden in Abschnitt 5.1 beschrieben, eine Dosierungsempfehlung kann
jedoch nicht gegeben werden.
Besondere Patientengruppen
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Die vorhandenen Daten reichen nicht aus, um bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz
Dosierungsempfehlungen festzulegen. Bei diesen Patienten ist die Dosierung vorsichtig
einzustellen.
Maximaldosis
jedoch
Patienten
schwerer
Leberinsuffizienz mit Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitt 5.2).
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Ältere Patienten
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Aripiprazol G.L. bei der Behandlung von Schizophrenie
oder manischen Episoden bei Bipolar-I-Störung bei Patienten ab 65 Jahre wurden nicht
nachgewiesen.
Aufgrund
größeren
Empfindlichkeit
dieser
Patientengruppe
eine
niedrigere Initialdosis in Betracht zu ziehen, wenn klinische Faktoren dies rechtfertigen (siehe
Abschnitt 4.4).
Geschlecht
Bei Frauen ist keine Dosisanpassung im Vergleich zu Männern erforderlich (siehe Abschnitt
5.2).
Raucher
Aufgrund der Verstoffwechselung von Aripiprazol ist keine Dosisanpassung für Raucher
erforderlich (siehe Abschnitt 4.5).
Dosierungsanpassung aufgrund von Interaktionen
Wenn hochwirksame CYP3A4- oder CYP2D6-Inhibitoren mit Aripiprazol zusammen gegeben
werden, ist die Aripiprazol-Dosis zu reduzieren. Wenn der CYP3A4- oder CYP2D6-Inhibitor
aus der Kombinationstherapie abgesetzt wird, ist eine Steigerung der Aripiprazol-Dosis in
Betracht zu ziehen (siehe Abschnitt 4.5).
Wenn hochwirksame CYP3A4-Induktoren mit Aripiprazol zusammen gegeben werden, ist eine
Steigerung der Aripiprazol-Dosis in Betracht zu ziehen. Wenn der CYP3A4-Induktor aus der
Kombinationstherapie abgesetzt wird, ist die Aripiprazol-Dosis auf die empfohlene Dosis zu
reduzieren (siehe Abschnitt 4.5).
Art der Anwendung
Aripiprazol G.L.-Tabletten sind zum Einnehmen bestimmt.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Während der Behandlung mit einem Antipsychotikum kann es mehrere Tage bis einige
Wochen dauern, bis sich der klinische Zustand des Patienten bessert. Die Patienten sind in
dieser Zeit durchgängig engmaschig zu überwachen.
Suizidalität
Das Auftreten von suizidalem Verhalten gehört zu psychotischen Erkrankungen und affektiven
Störungen
wurde
einigen
Fällen
nach
Beginn
oder
nach
Wechsel
einer
antipsychotischen
Behandlung
berichtet,
auch
unter
Behandlung
Aripiprazol
(siehe
Abschnitt 4.8). Eine enge Überwachung ist bei einer antipsychotischen Behandlung bei
Patienten mit hohem Risiko erforderlich.
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Aripiprazol ist bei Patienten mit bekannten kardiovaskulären Erkrankungen (Myokardinfarkt
oder
ischämische
Herzerkrankung,
Herzinsuffizienz,
Überleitungsstörungen),
zerebro-
vaskulären
Erkrankungen,
prädisponierenden
Faktoren
für
Hypotonie
(Dehydratation,
Hypovolämie,
Behandlung
blutdrucksenkenden
Arzneimitteln)
oder
Hypertonie
(einschließlich akzelerierte und maligne Form) mit Vorsicht anzuwenden.
Fälle von venöser Thromboembolie (VTE) sind mit Antipsychotika berichtet worden. Da mit
Antipsychotika behandelte Patienten oft mit bereits bestehenden Risikofaktoren für VTE
vorstellig werden, sind vor und während der Behandlung mit Aripiprazol G.L. alle möglichen
Risikofaktoren für VTE zu identifizieren und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
QT-Verlängerung
In klinischen Studien mit Aripiprazol war die Inzidenz einer QT-Verlängerung vergleichbar zu
Placebo.
Aripiprazol
Patienten,
denen
Familienanamnese
eine
Verlängerung auftrat, mit Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitt 4.8).
Tardive Dyskinesie
In klinischen Studien, die ein Jahr oder kürzer dauerten, gab es gelegentliche Berichte über
Dyskinesien, die während der Behandlung mit Aripiprazol auftraten. Wenn bei einem mit
Aripiprazol
behandelten
Patienten
Symptome
einer
Spätdyskinesie
auftreten,
eine
Dosisreduktion oder ein Behandlungsabbruch in Erwägung zu ziehen (siehe Abschnitt 4.8).
Nach Abbruch der Behandlung können sich diese Symptome kurzzeitig verschlechtern oder
sogar erst auftreten.
Andere extrapyramidale Symptome
In klinischen Studien mit Aripiprazol bei pädiatrischen Patienten wurden Akathisie sowie
Parkinsonismus beobachtet. Bei Symptomen extrapyramidaler Störungen unter Einnahme von
Aripiprazol ist eine Dosisreduktion in Betracht zu ziehen und der Patient engmaschig zu
überwachen.
Malignes neuroleptisches Syndrom (MNS)
MNS ist ein potenziell tödlicher Symptomkomplex, der mit der Einnahme von Antipsychotika
in Zusammenhang gebracht wird. In klinischen Studien wurden seltene Fälle von MNS
während der Behandlung mit Aripiprazol berichtet. Klinische Manifestationen eines MNS sind
hohes Fieber, Muskelrigidität, wechselnde Bewusstseinslagen und Anzeichen autonomer
Instabilität
(unregelmäßiger
Puls
oder
Blutdruck,
Tachykardie,
Schwitzen
Herzrhythmusstörungen).
Weitere
Symptome
können
eine
Erhöhung
Kreatinphosphokinase, Myoglobinurie (Rhabdomyolyse) und akutes Nierenversagen sein.
Jedoch wurden auch Erhöhungen der Kreatinphosphokinase und Rhabdomyolyse, die nicht
notwendigerweise mit einem MNS assoziiert waren, berichtet. Wenn ein Patient Symptome
entwickelt, die auf ein MNS hindeuten, oder unklares hohes Fieber ohne eine zusätzliche
klinische Manifestation von MNS hat, müssen alle Antipsychotika, einschließlich Aripiprazol,
abgesetzt werden.
Krampfanfälle
In klinischen Studien wurden gelegentlich Fälle von Krampfanfällen während der Behandlung
mit Aripiprazol berichtet. Daher ist Aripiprazol bei Patienten mit Krampfanfällen in der
Anamnese oder bei Zuständen, die mit Krampfanfällen im Zusammenhang stehen, mit
Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitt 4.8).
Ältere Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose
Erhöhte Mortalität
In drei Placebo-kontrollierten Studien (n = 938, Durchschnittsalter: 82,4 Jahre; Bereich: 56 bis
99 Jahre) mit Aripiprazol bei älteren Patienten mit Psychosen, die mit der Alzheimer-Krankheit
assoziiert werden, hatten Patienten, die mit Aripiprazol behandelt wurden, ein erhöhtes
Sterberisiko im Vergleich zu Placebo. Die Sterblichkeitsrate bei Patienten, die mit Aripiprazol
behandelt wurden, lag bei 3,5% verglichen mit 1,7% in der Placebogruppe. Obwohl es
unterschiedliche
Todesursachen
gab,
schienen
meisten
Todesfälle
entweder
kardiovaskulärer
(z.B.
Herzversagen,
plötzlicher
Tod)
oder
infektiöser
Natur
(z.B.
Lungenentzündung) zu sein (siehe Abschnitt 4.8).
Zerebrovaskuläre unerwünschte Reaktionen
In denselben Studien wurden unerwünschte zerebrovaskuläre Reaktionen (z.B. Schlaganfall,
transitorisch-ischämische
Attacke)
einschließlich
Todesfällen
Patienten
(Durchschnittsalter: 84 Jahre, Bereich: 78 bis 88 Jahre) berichtet. Insgesamt berichteten 1,3%
der mit Aripiprazol behandelten Patienten unerwünschte zerebrovaskuläre Reaktionen im
Vergleich zu 0,6% der in diesen Studien mit Placebo behandelten Patienten. Der Unterschied
war statistisch nicht signifikant. Es gab jedoch in einer dieser Studien, einer Studie mit fixer
Dosierung, eine signifikante Dosis-Wirkungs-Beziehung für unerwünschte zerebrovaskuläre
Reaktionen bei mit Aripiprazol behandelten Patienten (siehe Abschnitt 4.8).
Aripiprazol ist nicht zur Behandlung der mit Demenz in Verbindung stehenden Psychose
angezeigt.
Hyperglykämie und Diabetes mellitus
Hyperglykämie, in einigen Fällen extrem und assoziiert mit Ketoazidose oder hyperosmolarem
Koma
oder
Tod,
wurde
Patienten
berichtet,
atypischen
Antipsychotika,
einschließlich
Aripiprazol,
behandelt
wurden.
Risikofaktoren,
Patienten
für
schwerwiegende
Komplikationen
prädisponieren
können,
beinhalten
Fettleibigkeit
Diabetes in der Familienanamnese. In klinischen Studien mit Aripiprazol gab es keine
signifikanten Unterschiede im Vergleich zu Placebo bei den Inzidenzraten unerwünschter
Reaktionen
Bezug
Hyperglykämie
(einschließlich
Diabetes)
oder
anormalen
glykämischen Laborwerten. Es gibt keine genauen Risikoeinschätzungen für Hyperglykämie-
bezogene
unerwünschte
Reaktionen
Aripiprazol
anderen
atypischen
Antipsychotika behandelten Patienten, die direkte Vergleiche zulassen. Patienten, die mit
Antipsychotika,
einschließlich
Aripiprazol,
behandelt
werden,
sind
Symptome
einer
Hyperglykämie (wie z.B. Polydipsie, Polyurie, Polyphagie und Schwäche) zu beobachten und
Patienten
Diabetes
mellitus
oder
Risikofaktoren
für
Diabetes
mellitus
müssen
regelmäßig in Bezug auf eine Verschlechterung der Glukosewerte überwacht werden (siehe
Abschnitt 4.8).
Überempfindlichkeit
Anwendung
Aripiprazol
können
Überempfindlichkeitsreaktionen
Form
allergischer Symptome auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Gewichtszunahme
Eine Gewichtszunahme wird im Allgemeinen bei schizophrenen Patienten und bei Patienten
mit bipolarer Manie aufgrund von Komorbiditäten, der Anwendung von Antipsychotika, welche
eine
Gewichtszunahme
verursachen
können,
bzw.
einer
ungesunden
Lebensführung
beobachtet und kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Eine Gewichtszunahme
wurde nach Markteinführung bei Patienten berichtet, denen Aripiprazol verschrieben wurde. In
den beobachteten Fällen weisen die Patienten gewöhnlich signifikante Risikofaktoren wie
Diabetes,
Schilddrüsenerkrankung
oder
Hypophysenadenom
Anamnese
auf.
klinischen Studien hat Aripiprazol nicht zu einer klinisch relevanten Gewichtszunahme bei
Erwachsenen geführt (siehe Abschnitt 5.1). In klinischen Studien bei Jugendlichen mit
bipolarer Manie zeigte sich, dass Aripiprazol nach vierwöchiger Behandlung mit einer
Gewichtszunahme assoziiert ist. Die Gewichtszunahme ist bei Jugendlichen mit bipolarer
Manie zu überwachen. Bei klinisch signifikanter Gewichtszunahme ist eine Dosisreduktion in
Erwägung zu ziehen (siehe Abschnitt 4.8).
Dysphagie
Motilitätsstörungen
Speiseröhre
Aspiration
sind
Anwendung
Antipsychotika, einschließlich Aripiprazol, assoziiert worden. Aripiprazol ist bei Patienten mit
einem Risiko für Aspirationspneumonie mit Vorsicht anzuwenden.
Pathologisches Spielen und andere Störungen der Impulskontrolle
Bei Patienten, die Aripiprazol einnehmen, kann gesteigertes Verlangen, insbesondere nach
Glücksspiel, sowie die Unfähigkeit dieses zu kontrollieren auftreten. Andere Bedürfnisse, über
berichtet
wurde,
beinhalten:
gesteigertes
sexuelles
Verlangen,
zwanghaftes
Kaufverhalten, Essattacken oder zwanghaftes Essen und andere impulsive oder zwanghafte
Verhaltensweisen. Es ist wichtig, dass verschreibende Ärzte Patienten, die mit Aripiprazol
behandelt werden, oder deren Betreuungspersonen gezielt nach dem Auftreten von neuem
oder
gesteigertem
zwanghaften
Spielverhalten,
sexuellem
Verlangen,
zwanghaftem
Kaufverhalten, Essattacken oder zwanghaftem Essen und anderen Zwängen befragen. Es
muss angemerkt werden, dass Störungen der Impulskontrolle mit der zugrundeliegenden
Erkrankung in Zusammenhang stehen können. Es wurde jedoch in einigen Fällen darüber
berichtet, dass das zwanghafte Verhalten nach einer Verringerung der Dosis oder einem
Absetzen des Arzneimittels aufgehört hat. Störungen der Impulskontrolle können, wenn sie
nicht erkannt werden, beim Patienten und anderen zu schädlichen Auswirkungen führen.
Ziehen Sie eine Verringerung der Dosis oder eine Beendigung der Behandlung in Betracht,
wenn der Patient während der Einnahme von Aripiprazol solche Zwänge entwickelt (siehe
Abschnitt 4.8).
Patienten mit ADHS-Komorbidität
Trotz der häufig auftretenden Komorbidität der Bipolar-I-Störung und ADHS stehen nur sehr
wenige Sicherheitsdaten zur gleichzeitigen Einnahme von Stimulanzien und Aripiprazol zur
Verfügung. Daher hat die gemeinsame Anwendung dieser Arzneimittel unter größter Vorsicht
zu erfolgen.
Stürze
Aripiprazol kann Somnolenz, lageabhängige Hypotonie und motorische und sensorische
Instabilität verursachen, was zu Stürzen führen kann. Bei der Behandlung von Patienten mit
erhöhtem Risiko ist Vorsicht geboten und eine niedrigere Anfangsdosis ist in Betracht zu
ziehen (z.B. bei älteren oder geschwächten Patienten, siehe Abschnitt 4.2).
Lactose
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-
Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses
Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Aufgrund
seines
-adrenergen
Rezeptorantagonismus
kann
Aripiprazol
Wirkung
bestimmter antihypertensiver Arzneimittel verstärken.
Aufgrund der primären Wirkung von Aripiprazol auf das Zentralnervensystem ist bei der
Kombination von Aripiprazol mit Alkohol oder anderen zentral wirksamen Arzneimitteln mit sich
überlagernden unerwünschten Reaktionen wie Sedierung Vorsicht geboten (siehe Abschnitt
4.8).
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Aripiprazol zusammen mit anderen Arzneimitteln, die
eine QT-Verlängerung oder Störungen des Elektrolythaushalts verursachen, ist Vorsicht
geboten.
Möglicher Einfluss von anderen Arzneimitteln auf Aripiprazol
Der H
-Antagonist Famotidin, ein Magensäure-Blocker, verringert die Resorptionsrate von
Aripiprazol, wobei dieser Effekt jedoch als klinisch nicht relevant erachtet wird.
Aripiprazol wird über verschiedene Wege unter Beteiligung der Enzyme CYP2D6 und
CYP3A4,
aber
nicht
CYP1A-Enzyme,
metabolisiert.
Daher
für
Raucher
keine
Dosisanpassung erforderlich.
Chinidin und andere CYP2D6-Inhibitoren
In einer klinischen Studie mit gesunden Probanden steigerte ein starker CYP2D6-Inhibitor
(Chinidin) die AUC von Aripiprazol um 107%, während die C
unverändert blieb. Die AUC
und C
von Dehydro-Aripiprazol, dem aktiven Metaboliten, verringerte sich um 32% bzw.
47%. Eine Verringerung der Aripiprazol-Dosis auf etwa die Hälfte der verschriebenen Dosis ist
in Erwägung zu ziehen, wenn Aripiprazol zusammen mit Chinidin gegeben wird. Es ist zu
erwarten, dass andere starke Inhibitoren von CYP2D6, wie Fluoxetin und Paroxetin, ähnliche
Effekte haben; deshalb sind in diesem Fall ähnliche Dosisreduktionen vorzunehmen.
Ketoconazol und andere CYP3A4-Inhibitoren
In einer klinischen Studie mit gesunden Probanden steigerte ein starker Inhibitor von CYP3A4
(Ketoconazol) die AUC und C
von Aripiprazol um 63% bzw. 37%. Die AUC und C
Dehydro-Aripiprazol
stiegen
bzw.
43%.
CYP2D6
„schlechten“
(„poor“)
Metabolisierern
kann
gemeinsame
Anwendung
hochwirksamen
Inhibitoren
CYP3A4 in höheren Plasmakonzentrationen von Aripiprazol resultieren im Vergleich zu
CYP2D6 extensiven Metabolisierern. Wenn man die gemeinsame Gabe von Ketoconazol oder
anderen starken CYP3A4-Inhibitoren mit Aripiprazol in Betracht zieht, muss der potenzielle
Nutzen die potenziellen Risiken für den Patienten überwiegen. Wenn Ketoconazol zusammen
Aripiprazol
gegeben
wird,
Aripiprazol-Dosis
ungefähr
Hälfte
verschriebenen Dosis zu reduzieren. Andere starke Inhibitoren von CYP3A4, wie Itraconazol
und HIV-Proteaseinhibitoren, dürften ähnliche Wirkungen haben; deshalb sind in diesen Fällen
ähnliche Dosisreduktionen vorzunehmen (siehe Abschnitt 4.2).
Nach Absetzen des CYP2D6- oder CYP3A4-Inhibitors ist die Dosierung von Aripiprazol auf
die Dosishöhe vor Beginn der Begleittherapie anzuheben.
Wenn schwache Inhibitoren von CYP3A4 (z.B. Diltiazem) oder CYP2D6 (z.B. Escitalopram)
gemeinsam mit Aripiprazol G.L. angewendet werden, kann mit einem mäßigen Anstieg der
Aripiprazol-Konzentrationen im Plasma gerechnet werden.
Carbamazepin und andere CYP3A4-Induktoren
Nach gemeinsamer Anwendung mit Carbamazepin, einem starken Induktor von CYP3A4, und
oral verabreichtem Aripiprazol bei Patienten mit Schizophrenie oder schizoaffektiver Störung,
waren die geometrischen Mittel der C
und AUC von Aripiprazol um 68% bzw. 73% niedriger
im Vergleich zur Monotherapie mit Aripiprazol (30 mg). Ebenso waren für Dehydro-Aripiprazol
geometrischen
Mittel
nach
gemeinsamen
Anwendung
Carbamazepin um 69% bzw. 71% niedriger als nach Monotherapie mit Aripiprazol.
Aripiprazol-Dosis
muss
gemeinsamer
Gabe
Aripiprazol
Carbamazepin
verdoppelt werden. Es ist zu erwarten, dass die gleichzeitige Anwendung von Aripiprazol mit
anderen
Induktoren
CYP3A4
(wie
Rifampicin,
Rifabutin,
Phenytoin,
Phenobarbital,
Primidon, Efavirenz, Nevirapin und Johanniskraut) ähnliche Wirkungen haben, deshalb sind
ähnliche Dosiserhöhungen vorzunehmen. Nach Absetzen der starken CYP3A4-Induktoren ist
die Dosierung von Aripiprazol auf die empfohlene Dosis zu reduzieren.
Valproat und Lithium
Wurde entweder Valproat oder Lithium gleichzeitig mit Aripiprazol eingenommen, gab es keine
klinisch
signifikante
Veränderung
Aripiprazol-Konzentrationen
daher
keine
Dosisanpassung
erforderlich,
wenn
entweder
Valproat
oder
Lithium
Aripiprazol
angewendet wird.
Möglicher Einfluss von Aripiprazol auf andere Arzneimittel
In klinischen Studien zeigten Dosen von 10 bis 30 mg Aripiprazol pro Tag keinen signifikanten
Effekt
Metabolismus
Substrate
CYP2D6
(Dextromethorphan/3-
Methoxymorphinan-Ratio),
CYP2C9
(Warfarin),
CYP2C19
(Omeprazol)
CYP3A4
(Dextromethorphan). Außerdem zeigten Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol in vitro kein
Potenzial für eine Veränderung des über CYP1A2 vermittelten Stoffwechsels. Daher ist nicht
zu erwarten, dass Aripiprazol klinisch bedeutsame Arzneimittelinteraktionen über diese
Enzyme verursacht.
Wurde Aripiprazol gleichzeitig mit Valproat, Lithium oder Lamotrigin eingenommen, gab es
keine
klinisch
signifikante
Veränderung
Valproat-,
Lithium-
oder
Lamotrigin-
Konzentrationen.
Serotonin-Syndrom
Bei Patienten, die Aripiprazol eingenommen haben, wurden Fälle eines Serotonin-Syndroms
berichtet. Mögliche Symptome dieses Syndroms können insbesondere bei gleichzeitiger
Anwendung von anderen serotonergen Arzneimitteln wie SSRI/SNRI oder Arzneimitteln, bei
denen
bekannt
ist,
dass
Aripiprazol-Konzentrationen
erhöhen,
auftreten
(siehe
Abschnitt 4.8).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden und kontrollierten Studien mit Aripiprazol bei schwangeren
Frauen vor. Es liegen Berichte von kongenitalen Anomalien vor; ein kausaler Zusammenhang
mit Aripiprazol wurde jedoch nicht nachgewiesen. Tierstudien konnten eine potenzielle
Entwicklungstoxizität nicht ausschließen (siehe Abschnitt 5.3). Patientinnen müssen darauf
hingewiesen werden, ihren Arzt zu benachrichtigen, wenn sie schwanger werden oder eine
Schwangerschaft
während
Behandlung
Aripiprazol
planen.
Aufgrund
unzureichenden
Datenlage
Sicherheit
beim
Menschen
aufgrund
Reproduktionsstudien beim Tier entstandenen Bedenken darf dieses Arzneimittel in der
Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der mögliche Nutzen rechtfertigt
eindeutig das potenzielle Risiko für den Fötus.
Neugeborene, die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft Antipsychotika
(einschließlich
Aripiprazol)
exponiert
sind,
sind
durch
Nebenwirkungen
einschließlich
extrapyramidaler Symptome und/oder Absetzerscheinungen gefährdet, deren Schwere und
Dauer nach der Entbindung variieren können. Es gab Berichte über Agitiertheit, erhöhten oder
erniedrigten
Muskeltonus,
Tremor,
Somnolenz,
Atemnot
oder
Störungen
Nahrungsaufnahme. Dementsprechend sind Neugeborene sorgfältig zu überwachen (siehe
Abschnitt 4.8).
Stillzeit
Aripiprazol wird in die Muttermilch ausgeschieden. Es muss eine Entscheidung darüber
getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Aripiprazol
zu verzichten/die Behandlung mit Aripiprazol zu unterbrechen ist. Dabei ist sowohl der Nutzen
des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau zu berücksichtigen.
Fertilität
Studien
Reproduktionstoxizität
ergaben
keine
Beeinträchtigung
Fertilität
durch
Aripiprazol.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Aripiprazol hat einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wegen möglicher Wirkungen auf das Nervensystem
und die Sehfähigkeit wie Sedierung, Benommenheit, Synkopen, verschwommenes Sehen,
Diplopie (siehe Abschnitt 4.8).
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die am häufigsten berichteten unerwünschten Reaktionen in Placebo-kontrollierten Studien
sind Akathisie und Übelkeit, die jeweils bei mehr als 3% der mit oral verabreichtem Aripiprazol
behandelten Patienten auftraten.
Tabellarische Aufstellung der Nebenwirkungen
Die Häufigkeiten der unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) aufgrund einer Aripiprazol-
Therapie sind im Folgenden tabellarisch dargestellt. Die Tabelle basiert auf Nebenwirkungen,
die während klinischer Studien und/oder nach Markteinführung berichtet wurden.
Alle Nebenwirkungen werden nach Systemorganklassen und Häufigkeit angeführt: sehr häufig
(≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.00 bis
< 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren
Daten
nicht
abschätzbar).
Innerhalb
jeder
Häufigkeitsgruppe
werden
Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Die Häufigkeit von berichteten Nebenwirkungen bei der Anwendung nach Markteinführung
kann nicht bestimmt werden, da sie aus Spontanmeldungen stammen. Folglich wird die
Häufigkeit dieser Nebenwirkungen als "nicht bekannt" bezeichnet.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt: Leukopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht
bekannt:
allergische
Reaktion
(z.B.
anaphylaktische
Reaktion,
Angioödem
einschließlich geschwollener Zunge, Zungenödem, Gesichtsödem, Pruritus oder Urtikaria)
Endokrine Erkrankungen
Gelegentlich: Hyperprolaktinämie
Nicht bekannt: diabetisches hyperosmolares Koma, diabetische Ketoazidose
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Diabetes mellitus
Gelegentlich: Hyperglykämie
Nicht bekannt: Hyponatriämie, Anorexie, Gewicht erniedrigt, Gewichtszunahme
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlaflosigkeit, Angst, Unruhe
Gelegentlich: Depression, Hypersexualität
Nicht bekannt: Suizidversuch, Suizidgedanken und begangener Suizid (siehe Abschnitt 4.4),
pathologisches
Spielen,
Störungen
Impulskontrolle,
Essattacken,
zwanghaftes
Kaufverhalten, Poriomanie, Aggression, Agitiertheit, Nervosität
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Akathisie, extrapyramidale Störung, Tremor, Kopfschmerz, Sedierung, Somnolenz,
Schwindelgefühl
Gelegentlich: tardive Dyskinesie, Dystonie
Nicht bekannt: malignes neuroleptisches Syndrom (MNS), Grand-mal-Anfall, Serotonin-
Syndrom, Sprechstörung
Augenerkrankungen
Häufig: verschwommenes Sehen
Gelegentlich: Diplopie
Nicht bekannt: Blickkrampf
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Tachykardie
Nicht bekannt: plötzlicher Tod unbekannter Ursache, Torsade de pointes, QT-Verlängerung,
ventrikuläre Arrhythmien, Herzstillstand, Bradykardie
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: orthostatische Hypotonie
Nicht
bekannt:
venöse
Thromboembolie
(einschließlich
Lungenembolie
tiefer
Beinvenen-thrombose), Hypertonie, Synkope
Erkankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Schluckauf
Nicht bekannt: Aspirationspneumonie, Laryngospasmus, Oropharyngealspasmus
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Obstipation, Dyspepsie, Übelkeit, Speichelüberproduktion, Erbrechen
Nicht
bekannt:
Pankreatitis,
Dysphagie,
Diarrhoe,
abdominale
Beschwerden,
Magenbeschwerden
Leber- und Gallenerkrankungen
Nicht bekannt: Leberversagen, Hepatitis, Ikterus, erhöhte Alanin-Aminotransferase (ALT),
erhöhte Aspartat-Aminotransferase (AST), erhöhte Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT),
erhöhte alkalische Phosphatase
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Nicht bekannt: Ausschlag, Lichtempfindlichkeitsreaktion, Alopezie, Hyperhidrosis
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Rhabdomyolyse, Myalgie, Steifheit
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nicht bekannt: Harninkontinenz, Harnretention
Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen
Nicht bekannt: Arzneimittelentzugssyndrom des Neugeborenen (siehe Abschnitt 4.6)
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Nicht bekannt: Priapismus
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Abgeschlagenheit
Nicht bekannt: Störung der Temperaturregulation (z.B. Hypothermie, Fieber), Brustkorb-
schmerz, peripheres Ödem
Untersuchungen
Nicht bekannt: Glukose im Blut erhöht, glykosyliertes Hämoglobin erhöht, Fluktuation des
Blutzuckers, erhöhte Kreatinphosphokinase
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Erwachsene
Extrapyramidale Symptome (EPS)
Schizophrenie: In einer kontrollierten Langzeitstudie über 52 Wochen trat bei Patienten, die
mit Aripiprazol behandelt wurden, eine insgesamt geringere Inzidenz (25,8%) von EPS
einschließlich
Parkinsonismus,
Akathisie,
Dystonie
Dyskinesie
auf,
verglichen
Patienten, die mit Haloperidol behandelt wurden (57,3%). In einer Placebo-kontrollierten
Langzeitstudie über 26 Wochen betrug die Inzidenz von EPS 19% bei Patienten unter
Aripiprazol-Behandlung und 13,1% bei Patienten unter Placebo. In einer anderen kontrollierten
Langzeitstudie über 26 Wochen betrug die Inzidenz von EPS 14,8% bei Patienten, die mit
Aripiprazol behandelt wurden, und 15,1% bei Patienten unter Olanzapin-Therapie.
Manische Episoden bei Bipolar-I-Störung: In einer kontrollierten Studie über 12 Wochen betrug
die Inzidenz von EPS 23,5% bei Patienten unter Aripiprazol-Behandlung und 53,3% bei
Patienten unter Haloperidol-Behandlung. In einer anderen Studie über 12 Wochen betrug die
Inzidenz von EPS 26,6% bei Patienten unter Aripiprazol-Behandlung und 17,6% für diejenigen
unter Lithium-Behandlung. In der Langzeit-Erhaltungsphase über 26 Wochen bei einer
Placebo-kontrollierten
Studie
betrug
Inzidenz
18,2%
für
Patienten
unter
Aripiprazol-Behandlung und 15,7% für mit Placebo behandelte Patienten.
Akathisie
In Placebo-kontrollierten Studien betrug die Inzidenz von Akathisie bei bipolaren Patienten
12,1% mit Aripiprazol und 3,2% mit Placebo. Bei schizophrenen Patienten betrug die Inzidenz
von Akathisie 6,2% mit Aripiprazol und 3,0% mit Placebo.
Dystonie
Substanzklasseneffekt: Symptome der Dystonie, verlängerte abnorme Muskelkontraktionen,
können
anfälligen
Personen
während
ersten
Behandlungstage
auftreten.
Dystoniesymptome
umfassen:
Krampf
Halsmuskulatur,
manchmal
einem
Schlundkrampf
fortschreitet,
Schluckbeschwerden,
Atembeschwerden
und/oder
Heraushängen der Zunge. Obwohl diese Symptome bei niedriger Dosierung auftreten können,
treten sie häufiger und stärker bei hochpotenten und bei höheren Dosen von Antipsychotika
der ersten Generation auf. Ein erhöhtes Risiko für eine akute Dystonie wird bei Männern und
jüngeren Altersgruppen beobachtet.
Prolaktin
klinischen
Studien
dem/den
genehmigten
Anwendungsgebiet(en)
nach
Marktzulassung wurden bei Anwendung von Aripiprazol sowohl erhöhte als auch verminderte
Serum-Prolaktinspiegel im Vergleich zur Baseline beobachtet (siehe Abschnitt 5.1).
Laborparameter
Ein Vergleich zwischen den Patientengruppen unter Aripiprazol und Placebo, bei denen
potenziell klinisch signifikante Veränderungen der routinemäßig kontrollierten Labor- und
Lipidparameter
(siehe
Abschnitt
5.1)
auftraten,
ergab
keine
medizinisch
bedeutsamen
Unterschiede. Erhöhungen der CPK (Kreatinphosphokinase), generell vorübergehend und
asymptomatisch, wurden bei 3,5% der mit Aripiprazol behandelten Patienten beobachtet im
Vergleich zu 2,0% der mit Placebo behandelten Patienten.
Kinder und Jugendliche
Schizophrenie bei Jugendlichen ab 15 Jahre
In einer Placebo-kontrollierten klinischen Kurzzeitstudie, in die 302 Jugendliche (13 bis 17
Jahre)
Schizophrenie
eingeschlossen
waren,
waren
Häufigkeit
Nebenwirkungen ähnlich denen bei Erwachsenen mit Ausnahme folgender Reaktionen, die
bei Jugendlichen, die Aripiprazol erhielten, häufiger berichtet wurden als bei Erwachsenen, die
Aripiprazol erhielten (und häufiger als in der Placebogruppe): Schläfrigkeit/Sedierung und
extrapyramidale Störung wurden sehr häufig berichtet (≥ 1/10) und Trockenheitsgefühl im
Mund, gesteigerter Appetit und orthostatische Hypotonie wurden häufig berichtet (≥ 1/100, <
1/10).
Das Sicherheitsprofil einer 26-wöchigen entblindeten Verlängerung der Studie war mit dem in
der Placebo-kontrollierten Kurzzeitstudie vergleichbar.
einer
Placebo-kontrollierten,
doppeltverblindeten,
klinischen
Langzeitstudie
Sicherheitsprofil ebenfalls vergleichbar bis auf die folgenden Nebenwirkungen, die häufiger
berichtet wurden, als bei Kindern und Jugendlichen, die ein Placebo eingenommen haben:
Gewicht erniedrigt, Insulin im Blut erhöht, Arrhythmie und Leukopenie wurden häufig berichtet
(≥ 1/100, < 1/10).
Niedrige Serumprolaktinspiegel traten bei Jugendlichen (13 bis 17 Jahre) mit Schizophrenie
bei einer Exposition von bis zu 2 Jahren mit einer Häufigkeit von 29,5% bei weiblichen
Patienten (< 3 ng/ml) bzw. von 48,3% bei männlichen Patienten (< 2 ng/ml) auf (gepoolte
Daten).
Niedrige
Serumprolaktinspiegel
traten
Jugendlichen
Jahre)
Schizophrenie bei einer Aripiprazol-Exposition von 5 bis 30 mg für bis zu 72 Monate mit einer
Häufigkeit von 25,6% bei weiblichen Patienten (< 3 ng/ml) bzw. von 45,0% bei männlichen
Patienten (< 2 ng/ml) auf.
Die Inzidenz für niedrige Serum-Prolaktin-Spiegel lag in zwei Langzeitstudien mit Jugendlichen
(13 bis 17 Jahre) mit Schizophrenie und bipolaren Störungen, die mit Aripiprazol behandelt
wurden, bei weiblichen Patienten (< 3 ng/ml) bei 37,0%, bzw. bei 59,4% bei männlichen
Patienten (< 2 ng/ml).
Manische Episoden bei Bipolar-I-Störung bei Jugendlichen ab 13 Jahre
Die Häufigkeit und Art der Nebenwirkungen bei Jugendlichen mit Bipolar-I-Störung waren mit
denen bei Erwachsenen vergleichbar mit Ausnahme folgender Reaktionen: sehr häufig (≥
1/10)
Somnolenz
(23,0%),
extrapyramidale
Störungen
(18,4%),
Akathisie
(16,0%)
Abgeschlagenheit (11,8%); und häufig (≥ 1/100, < 1/10) Oberbauchschmerzen, erhöhte
Herzfrequenz, Gewichtszunahme, Appetitsteigerung, Muskelzucken und Dyskinesie.
Folgende
Nebenwirkungen
zeigten
eine
mögliche
Dosisabhängigkeit:
extrapyramidale
Störungen (die Häufigkeiten waren bei 10 mg 9,1%, bei 30 mg 28,8% und bei Placebo 1,7%)
und Akathisie (die Häufigkeiten waren bei 10 mg 12,1%, bei 30 mg 20,3% und bei Placebo
1,7%).
Die durchschnittliche Änderung des Körpergewichts bei Jugendlichen mit Bipolar-I-Störung
nach 12 und 30 Wochen war 2,4 kg und 5,8 kg unter Aripiprazol bzw. 0,2 kg und 2,3 kg unter
Placebo.
Bei Kindern und Jugendlichen wurden Somnolenz und Abgeschlagenheit bei Patienten mit
bipolarer Störung häufiger beobachtet als bei Patienten mit Schizophrenie.
In der Population der bipolaren Kinder und Jugendlichen (10 bis 17 Jahre) mit einer Exposition
bis zu 30 Wochen betrug die Häufigkeit von niedrigen Serumprolaktinspiegeln 28,0% bei
weiblichen Patienten (< 3 ng/ml) und 53,3% bei männlichen Patienten (< 2 ng/ml).
Pathologisches Spielen und andere Störungen der Impulskontrolle
Bei Patienten, die mit Aripiprazol behandelt werden, können pathologische Spielsucht,
Hypersexualität, zwanghaftes Kaufverhalten, Essattacken und zwanghaftes Essen auftreten
(siehe Abschnitt 4.4).
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Meldung
Verdachts
Nebenwirkungen
nach
Zulassung
großer
Wichtigkeit.
ermöglicht
eine
kontinuierliche
Überwachung
Nutzen-Risiko-
Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden
Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9 Überdosierung
Symptome
In klinischen Studien und seit der Markteinführung wurden unbeabsichtigte oder absichtliche
akute Überdosierungen mit Aripiprazol allein bei erwachsenen Patienten mit geschätzten
Dosen von bis zu 1.260 mg und ohne Todesfolge beobachtet. Potenziell medizinisch relevante
Symptome beinhalteten Lethargie, erhöhten Blutdruck, Schläfrigkeit, Tachykardie, Übelkeit,
Erbrechen und Durchfall. Außerdem wurden unbeabsichtigte Aripiprazol-Überdosierungen
(bis zu 195 mg) ohne Todesfolge bei Kindern berichtet. Die potenziell medizinisch ernsten
Symptome, die berichtet wurden, waren Schläfrigkeit, vorübergehende Bewusstlosigkeit und
extrapyramidale Symptome.
Behandlung einer Überdosierung
Die Behandlung einer Überdosierung konzentriert sich auf unterstützende Maßnahmen,
Freihaltung
Atemwege,
Sauerstoffversorgung
Beatmung,
sowie
symptomatische Behandlung. Die Möglichkeit einer multiplen Arzneimittelintoxikation ist in
Betracht zu ziehen. Daher ist sofort eine Überwachung der kardiovaskulären Funktionen
einzuleiten, einschließlich kontinuierlicher EKG-Überwachung zur Identifizierung möglicher
Arrhythmien. Nach jeder bestätigten oder vermuteten Überdosierung mit Aripiprazol ist eine
engmaschige medizinische Überwachung solange angezeigt, bis sich der Patient erholt hat.
Aktivkohle (50 g), eine Stunde nach Aripiprazol gegeben, verringerte die C
von Aripiprazol
um ca. 41% und die AUC um ca. 51%. Dies deutet darauf hin, dass Aktivkohle ein wirksames
Mittel zur Behandlung einer Überdosierung sein kann.
Hämodialyse
Zwar liegen keine Daten zur Wirksamkeit einer Hämodialyse bei der Behandlung einer
Überdosierung mit Aripiprazol vor; es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Hämodialyse bei der
Behandlung
einer
Überdosierung
Nutzen
ist,
Aripiprazol
eine
hohe
Plasmaproteinbindung aufweist.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Psycholeptika, andere Antipsychotika
ATC-Code: N05AX12
Wirkmechanismus
Es wird vermutet, dass die Wirksamkeit von Aripiprazol bei Schizophrenie und Bipolar-I-
Störung über die Kombination einer partiell agonistischen Wirkung auf Dopamin D
- und
Serotonin 5-HT
-Rezeptoren und einer antagonistischen Wirkung auf Serotonin 5-HT
Rezeptoren vermittelt wird. Aripiprazol zeigte im Tiermodell antagonistische Eigenschaften bei
dopaminerger Hyperaktivität und agonistische Eigenschaften bei dopaminerger Hypoaktivität.
Aripiprazol zeigte in vitro eine hohe Affinität zum Dopamin D
- und D
-Rezeptor und zum
Serotonin 5-HT
- und 5-HT
-Rezeptor sowie eine mäßige Affinität zum Dopamin D
-, zum
Serotonin 5-HT
- und 5-HT
-, zum alpha-1-adrenergen und zum Histamin-H
-Rezeptor.
Außerdem zeigte Aripiprazol eine mäßige Affinität zur Serotoninwiederaufnahmestelle und
keine nennenswerte Affinität zu Muscarin-Rezeptoren. Die Interaktion mit anderen Rezeptoren
als den Dopamin- und Serotonin-Subtypen könnte einige der anderen klinischen Effekte von
Aripiprazol erklären.
Bei Gabe von Aripiprazol in Dosierungen von 0,5 bis 30 mg einmal täglich über 2 Wochen an
gesunde Probanden zeigte die Positronen-Emissions-Tomographie eine dosisabhängige
Verringerung der Bindung von
C-Racloprid, einem D
-Rezeptor-Liganden, am Nucleus
caudatus und am Putamen.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Erwachsene
Schizophrenie
In drei Placebo-kontrollierten Kurzzeitstudien (4 bis 6 Wochen) an 1.228 schizophrenen
erwachsenen Patienten mit positiven oder negativen Symptomen zeigte Aripiprazol im
Vergleich zu Placebo eine statistisch signifikant stärkere Besserung der psychotischen
Symptome.
Aripiprazol ist wirksam in der Aufrechterhaltung des Therapieerfolges bei Weiterbehandlung
von erwachsenen Patienten, die initial auf die Behandlung angesprochen haben. In einer
Haloperidol-kontrollierten Studie war in Woche 52 der Anteil der Responder-Patienten, die ein
Ansprechen auf die Studienmedikation beibehielten, in beiden Gruppen ähnlich (Aripiprazol
77% und Haloperidol 73%). Die Gesamtrate der Patienten, die die Studie vollendete, war
signifikant höher bei Patienten unter Aripiprazol (43%) als bei der Haloperidol-Gruppe (30%).
Aktuelle Werte aus Messskalen, die als sekundäre Studienziele definiert wurden, inklusive
PANSS
Montgomery-Asberg-Depressionsraten-Skala,
zeigten
eine
signifikant
stärkere Besserung als bei Haloperidol.
In einer 26-wöchigen Placebo-kontrollierten Studie an erwachsenen stabilisierten Patienten
mit chronischer Schizophrenie zeigte sich für Aripiprazol eine signifikant höhere Reduktion der
Rezidivrate, die bei 34% in der Aripiprazol-Gruppe und bei 57% unter Placebo lag.
Gewichtszunahme
In klinischen Studien trat unter Aripiprazol keine klinisch relevante Gewichtszunahme auf. In
einer
26-wöchigen
Olanzapin-kontrollierten,
multinationalen
Doppelblindstudie
Schizophrenie, die 314 erwachsene Patienten umfasste und in der das primäre Studienziel
"Gewichtszunahme"
war,
trat
unter
Aripiprazol
oder
auswertbaren
Patientendatensätze)
signifikant
weniger
Patienten
eine
Gewichtszunahme
mindestens 7% gegenüber dem Ausgangswert auf (d.h. eine Zunahme von mindestens 5,6 kg
bei einem durchschnittlichen Ausgangsgewicht von ca. 80,5 kg) im Vergleich zu Patienten
unter Olanzapin (n = 45 oder 33% der auswertbaren Patientendatensätze).
Lipidparameter
Eine gepoolte Analyse der Lipidparameter bei Placebo-kontrollierten klinischen Studien mit
Erwachsenen
ergab
keine
klinisch
relevanten
Änderungen
Gesamtcholesterin-,
Triglycerid-, HDL- und LDL-Spiegel durch Aripiprazol.
Prolaktin
In allen klinischen Studien mit Aripiprazol wurden bei jeder Dosierung die Prolaktin-Werte
erhoben (n = 28.242). Die Inzidenz von Hyperprolaktinämie oder einer Erhöhung des Serum-
Prolaktin war bei Patienten, die mit Aripiprazol (0,3%) behandelt wurden, vergleichbar mit der
bei Placebo (0,2%). Bei Patienten, die Aripiprazol erhielten, lag die mediane Zeit bis zum
Einsetzen bei 42 Tagen und die mediane Dauer bei 34 Tagen.
Die Inzidenz von Hypoprolaktinämie oder einer Absenkung des Serum-Prolaktin war bei
Patienten, die mit Aripiprazol behandelt wurden, 0,4%, im Vergleich zu 0,02% bei Patienten,
die mit Placebo behandelt wurden. Bei Patienten, die Aripiprazol erhielten, lag die mediane
Zeit bis zum Einsetzen bei 30 Tagen und die mediane Dauer bei 194 Tagen.
Manische Episoden bei Bipolar-I-Störung
In zwei 3-wöchigen Placebo-kontrollierten Monotherapie-Studien mit flexibler Dosierung bei
Patienten
einer
manischen
oder
gemischten
Episode
Bipolar-I-Störung
zeigte
Aripiprazol eine gegenüber Placebo überlegene Wirksamkeit bei der Verringerung manischer
Symptome über 3 Wochen. Diese Studien beinhalteten Patienten mit oder ohne psychotische
Merkmale und mit oder ohne Rapid-Cycling-Verlauf.
In einer 3-wöchigen Placebo-kontrollierten Monotherapie-Studie mit fixer Dosierung bei
Patienten
einer
manischen
oder
gemischten
Episode
Bipolar-I-Störung
zeigte
Aripiprazol gegenüber Placebo keine überlegene Wirksamkeit.
In zwei 12-wöchigen Placebo- und aktivkontrollierten Monotherapie-Studien bei Patienten mit
einer manischen oder gemischten Episode einer Bipolar-I-Störung mit oder ohne psychotische
Merkmale zeigte Aripiprazol eine gegenüber Placebo überlegene Wirksamkeit in Woche 3 und
einen Erhaltungseffekt, der vergleichbar war mit dem von Lithium oder Haloperidol in Woche
12. Aripiprazol wies außerdem in Woche 12 einen mit Lithium oder Haloperidol vergleichbaren
Anteil an Patienten mit symptomatischer Remission der Manie auf.
In einer 6-wöchigen Placebo-kontrollierten Studie bei Patienten mit einer manischen oder
gemischten Episode einer Bipolar-I-Störung mit oder ohne psychotische Merkmale, die
teilweise über 2 Wochen nicht auf Lithium- oder Valproat-Monotherapie bei therapeutischen
Serumspiegeln
ansprachen,
ergab
Begleittherapie
Aripiprazol
eine
überlegene
Wirksamkeit bei der Verringerung manischer Symptome im Vergleich zur Monotherapie mit
Lithium oder Valproat.
In einer 26-wöchigen Placebo-kontrollierten Studie gefolgt von einer 74-wöchigen Langzeit-
Erweiterungsphase
manischen
Patienten,
Aripiprazol
während
einer
Stabilisierungsphase
Randomisierung
eine
Remission
erreicht
hatten,
zeigte
sich
Aripiprazol gegenüber Placebo überlegen im Hinblick auf die Prävention eines bipolaren
Rezidivs, vorwiegend bei der Prävention eines Manie-Rezidivs. Es zeigte sich jedoch keine
Überlegenheit gegenüber Placebo bei der Prävention eines Rezidivs der Depression.
In einer 52-wöchigen, Placebo-kontrollierten Studie bei Patienten mit einer akuten manischen
oder gemischten Episode einer Bipolar-I-Störung, die nach Behandlung mit Aripiprazol
(10 mg/Tag bis 30 mg/Tag) adjuvant zu Lithium oder Valproat über 12 aufeinanderfolgende
Wochen eine anhaltende Remission (YMRS und MADRS Gesamtwerte ≤ 12) erreicht hatten,
zeigte adjuvantes Aripiprazol Überlegenheit gegenüber Placebo mit einem 46% niedrigeren
Rezidivrisiko (Hazard-Ratio von 0,54) für bipolare Störung und einem 65% niedrigeren
Rezidivrisiko
(Hazard-Ratio
0,35)
für
Manie.
Bezüglich
Prävention
eines
Depressionsrezidivs konnte jedoch keine Überlegenheit gegenüber Placebo nachgewiesen
werden. Adjuvantes Aripiprazol zeigte sich gegenüber Placebo überlegen im sekundären
Endpunkt, dem CGI-BP-Wert zur Bestimmung des Schweregrads der Erkrankung (Manie). In
dieser Studie wurde den Patienten vom Prüfarzt entweder eine offene Lithium- oder Valproat-
Monotherapie zugewiesen, um ein partielles Nichtansprechen zu bewerten. Die Patienten
wurden für mindestens 12 aufeinanderfolgende Wochen mit einer Kombination von Aripiprazol
und dem gleichen Stimmungsstabilisator stabilisiert. Stabilisierte Patienten erhielten dann
weiterhin den gleichen Stimmungsstabilisator und dazu – randomisiert und doppeltverblindet
– entweder Aripiprazol oder Placebo. Vier Untergruppen von Stimmungsstabilisatoren wurden
in der randomisierten Phase beurteilt: Aripiprazol + Lithium; Aripiprazol + Valproat; Placebo +
Lithium; Placebo + Valproat. Die Kaplan-Meier-Rate für das Wiederauftreten einer beliebigen
Stimmungsepisode im Begleittherapiearm betrug 16% bei Aripiprazol + Lithium und 18% bei
Aripiprazol + Valproat verglichen mit 45% bei Placebo + Lithium und 19% bei Placebo +
Valproat.
Kinder und Jugendliche
Schizophrenie bei Jugendlichen
einer
6-wöchigen
Placebo-kontrollierten
Studie
schizophrenen
jugendlichen
Patienten (13 bis 17 Jahre), die positive oder negative Symptome aufwiesen, war Aripiprazol
Vergleich
Placebo
einer
statistisch
signifikant
stärkeren
Verbesserung
psychotischen Symptome verbunden.
In einer Subanalyse der jugendlichen Patienten im Alter von 15 bis 17 Jahren, die 74% der
Gesamtpopulation der Studie darstellten, wurde dieser Effekt auch während der 26-wöchigen
unverblindeten Verlängerung der Studie beobachtet.
In einer randomisierten, Placebo-kontrollierten, doppeltverblindeten, klinischen Langzeitstudie
über 60 bis 89 Wochen mit schizophrenen Jugendlichen (n = 146; Alter 13 bis 17 Jahre) ist ein
statistisch signifikanter Unterschied in der Rückfallrate zwischen der Aripiprazol-Gruppe
(19,39%) und der mit Placebo behandelten Gruppe (37,5%) festgestellt worden. In der
Gesamtpopulation lag die Punktschätzung für die Hazard Ratio (HR) bei 0,461 (95% KI: 0,242-
0,897). In der Untergruppenanalyse lag die Punktschätzung für die HR bei 0,495 für die
Teilnehmer von 13 bis 14 Jahren im Vergleich zu 0,454 für Teilnehmer von 15 bis 17 Jahren.
Die Schätzung der HR für die jüngere Gruppe (13 bis 14 Jahre) war jedoch aufgrund der
kleineren Anzahl von Teilnehmern in dieser Gruppe (Aripiprazol n = 29; Placebo n = 12) nicht
genau und das Konfidenzintervall für diese Schätzung (von 0,151 bis 0,1628 reichend)
erlaubte es nicht, Rückschlüsse auf das Vorhandensein einer Auswirkung der Behandlung zu
ziehen. Im Gegensatz dazu lag das 95%-Konfidenzintervall für die HR bei der älteren
Untergruppe (Aripiprazol n = 69; Placebo n = 36) bei 0,242 bis 0,879 und damit konnte für die
älteren Patienten auf einen Effekt der Behandlung geschlossen werden.
Manische Episoden bei Bipolar-I-Störung bei Kindern und Jugendlichen
Aripiprazol wurde in einer 30-wöchigen Placebo-kontrollierten klinischen Studie mit 296
Kindern und Jugendlichen (10 bis 17 Jahre) untersucht, die den DSM-IV-Kriterien für Bipolar-
I-Störung mit manischen oder gemischten Episoden mit oder ohne psychotische Züge
entsprachen und als Baseline einen YMRS-Score ≥ 20 aufwiesen. Von den Patienten, die zur
primären Wirksamkeitsanalyse herangezogen wurden, hatten 139 Patienten eine bestehende
komorbide Diagnose von ADHS.
Aripiprazol war bei der Veränderung der Baseline in Woche 4 und in Woche 12 im YMRS-
Gesamt-Score
gegenüber Placebo überlegen. In einer Post-hoc-Analyse zeigte sich die
Verbesserung gegenüber Placebo deutlicher bei Patienten mit einer ADHS-Komorbidität als
bei der Gruppe ohne ADHS, wo kein Unterschied zu Placebo bestand. Eine Rezidivprävention
wurde nicht nachgewiesen.
Die häufigsten behandlungsassoziierten Nebenwirkungen bei Patienten, die eine Dosis von
30 mg
erhielten,
waren
extrapyramidale
Störungen
(28,3%),
Somnolenz
(27,3%),
Kopfschmerzen (23,2%) und Übelkeit (14,1%). Im Mittel nahmen Patienten, die 30 Wochen
mit Aripiprazol behandelt wurden, 2,9 kg Gewicht zu, verglichen mit 0,98 kg bei Patienten, die
Placebo erhielten.
Reizbarkeit im Zusammenhang mit autistischer Störung bei Kindern und Jugendlichen (siehe
Abschnitt 4.2)
Aripiprazol wurde bei Patienten im Alter von 6 bis 17 Jahren in zwei 8-wöchigen Placebo-
kontrollierten Studien [eine mit flexibler Dosis (2 bis 15 mg/Tag) und eine mit fixer Dosis (5, 10
oder 15 mg/Tag)] und in einer 52-wöchigen offenen Studie untersucht. In diesen Studien wurde
die Initialdosis von 2 mg/Tag nach einer Woche auf 5 mg/Tag gesteigert und in wöchentlichen
Schritten um 5 mg/Tag bis zur Zieldosis erhöht. Über 75% der Patienten waren unter 13 Jahre
alt. Aripiprazol zeigte bei der Unterskala „Reizbarkeit“ der „Aberrant Behaviour Checklist“
statistisch eine bessere Wirksamkeit als Placebo. Die klinische Relevanz dieses Befundes
wurde
nicht
nachgewiesen.
Sicherheitsprofil
wurden
Gewichtszunahme
Änderungen des Prolaktinspiegels mit einbezogen. Die Studiendauer zur Langzeit-Sicherheit
war auf 52 Wochen begrenzt. Niedrige Serumprolaktinspiegel bei weiblichen (< 3 ng/ml) und
männlichen (< 2 ng/ml) Patienten traten bei Behandlung mit Aripiprazol mit einer Häufigkeit
von 27/46 (58,7%) bzw. 258/298 (86,6%) auf (gepoolte Studien). In Placebo-kontrollierten
Studien betrug die mittlere Gewichtszunahme 0,4 kg unter Placebo und 1,6 kg unter
Aripiprazol.
Aripiprazol wurde auch in einer Placebo-kontrollierten Langzeitstudie zur Erhaltungsphase
untersucht. Nach einer 13- bis 26-wöchigen Stabilisierung mit Aripiprazol (2 bis 15 mg/Tag)
wurden Patienten mit stabilem Ansprechen für 16 Wochen entweder auf Aripiprazol belassen
oder auf Placebo umgestellt. In der Woche 16 betrug die Kaplan-Meier-Rate für einen Rückfall
35% für Aripiprazol und 52% für Placebo. Die Hazard-Ratio für ein Rezidiv innerhalb von
16 Wochen (Aripiprazol/Placebo) war 0,57 (kein statistisch signifikanter Unterschied). Die
mittlere Gewichtszunahme in der Stabilisierungsphase (bis zu 26 Wochen) mit Aripiprazol
betrug 3,2 kg und eine weitere mittlere Zunahme von 2,2 kg für Aripiprazol verglichen mit
0,6 kg für Placebo wurde im zweiten Teil (16 Wochen) der Studie beobachtet. Extrapyramidale
Symptome wurden hauptsächlich während der Stabilisierungsphase bei 17% der Patienten
beobachten, 6,5% davon Tremor.
Mit dem Tourette-Syndrom assoziierte Tics bei Kindern und Jugendlichen (siehe Abschnitt 4.2)
Wirksamkeit
Aripiprazol
Kindern
Jugendlichen
Tourette-Syndrom
(Aripiprazol: n = 99, Placebo: n = 44) wurde in einer randomisierten, doppelblinden, Placebo-
kontrollierten
8-wöchigen
Studie
untersucht,
angelegt
war,
dass
Behandlungsgruppen eine vom Körpergewicht abhängige Festdosis im Dosisbereich von
5 mg/Tag bis 20 mg/Tag und eine Anfangsdosis von 2 mg erhielten. Die Patienten waren
zwischen 7 und 17 Jahre alt und wiesen zu Beginn einen mittleren Gesamt-Tic-Score-Wert
von 30 auf der Yale Global Tic Severity Scale (TTS-YGTSS) auf. Aripiprazol zeigte bei der
Veränderung ab Studienbeginn bis Woche 8 eine Verbesserung auf der TTS-YGTSS von
13,35 bei der Gruppe mit niedriger Dosis (5 mg oder 10 mg) und 16,94 bei der Gruppe mit
hoher Dosis (10 mg oder 20 mg) im Vergleich zu einer Verbesserung von 7,09 in der
Placebogruppe.
Wirksamkeit
Aripiprazol
Kindern
Jugendlichen
Tourette-Syndrom
(Aripiprazol: n = 32, Placebo: n = 29) wurde ebenfalls in einer in Südkorea durchgeführten 10-
wöchigen randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie mit einem flexiblen
Dosisbereich von 2 mg/Tag bis 20 mg/Tag und einer Anfangsdosis von 2 mg untersucht. Die
Patienten waren zwischen 6 und 18 Jahre alt und wiesen zu Beginn einen mittleren Wert von
29 auf der TTS-YGTSS auf. Bei der Veränderung ab Studienbeginn bis Woche 10 zeigte die
Aripiprazol-Gruppe auf der TTS-YGTSS eine Verbesserung von 14,97 im Vergleich zu einer
Verbesserung von 9,62 in der Placebogruppe.
diesen
beiden
Kurzzeitstudien
konnte
klinische
Relevanz
Ergebnisse
Wirksamkeit, angesichts des Ausmaßes der Behandlungswirkung im Vergleich zu der großen
Placebowirkung
unklaren
Wirkungen
hinsichtlich
psychosozialen
Funktionsfähigkeit,
nicht
nachgewiesen
werden.
liegen
keine
Langzeitdaten
Wirksamkeit und Sicherheit von Aripiprazol bei dieser fluktuierenden Erkrankung vor.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat für das Referenzarzneimittel, das Aripiprazol enthält,
eine Zurückstellung von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in einer
oder mehreren pädiatrischen Altersklassen in der Behandlung der Schizophrenie und der
Behandlung der bipolaren affektiven Störung gewährt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationen
zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Aripiprazol wird gut resorbiert, wobei maximale Plasmaspiegel innerhalb von 3 bis 5 Stunden
nach der Einnahme erreicht werden. Aripiprazol unterliegt einem minimalen präsystemischen
Metabolismus. Die absolute orale Bioverfügbarkeit der Tablettenformulierung beträgt 87%.
Eine Mahlzeit mit hohem Fettgehalt hat keine Auswirkung auf die Pharmakokinetik von
Aripiprazol.
Verteilung
Aripiprazol wird im gesamten Körper mit einem scheinbaren Verteilungsvolumen von 4,9 l/kg
verteilt,
extensive
extravaskuläre
Verteilung
deutet.
therapeutischen
Konzentrationen wird Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol zu über 99% an Plasmaproteine,
hauptsächlich Albumin, gebunden.
Biotransformation
Aripiprazol wird überwiegend in der Leber hauptsächlich über drei Biotransformationswege
metabolisiert: Dehydrierung, Hydroxylierung und N-Dealkylierung. Basierend auf in vitro-
Studien sind die Enzyme CYP3A4 und CYP2D6 für die Dehydrierung und Hydroxylierung von
Aripiprazol verantwortlich, die N-Dealkylierung wird durch CYP3A4 katalysiert. Aripiprazol
macht den Hauptanteil des Arzneimittels im systemischen Kreislauf aus. Im Steady-State
beträgt der Anteil von Dehydro-Aripiprazol, dem aktiven Metaboliten, ca. 40% der AUC von
Aripiprazol im Plasma.
Elimination
Die mittlere Eliminationshalbwertszeit liegt bei annähernd 75 Stunden für Aripiprazol bei
extensiven Metabolisierern über CYP2D6 und bei annähernd 146 Stunden bei „schlechten“
(„poor“) Metabolisierern über CYP2D6.
Die Gesamtkörper-Clearance von Aripiprazol beträgt 0,7 ml/min/kg und erfolgt hauptsächlich
über die Leber.
Nach oraler Gabe einer Einzeldosis von
C-markiertem Aripiprazol wurden ca. 27% der
verabreichten Radioaktivität im Urin und etwa 60% in den Faeces gefunden. Weniger als 1%
Aripiprazol wurde unverändert im Urin ausgeschieden und ca. 18% wurden unverändert in den
Faeces gefunden.
Kinder und Jugendliche
Die Pharmakokinetik von Aripiprazol und Dihydro-Aripiprazol bei pädiatrischen Patienten im
Alter von 10 bis 17 Jahren war vergleichbar mit derjenigen von Erwachsenen nach Korrektur
des Unterschieds im Körpergewicht.
Pharmakokinetik in speziellen Patientengruppen
Ältere Menschen
Bei Aripiprazol gibt es keinen Unterschied in der Pharmakokinetik zwischen älteren und
jüngeren
gesunden
erwachsenen
Probanden.
Ebenso
zeigten
sich
pharmakokinetischen Untersuchung schizophrener Patienten keine altersabhängigen Effekte.
Geschlecht
Bei Aripiprazol gibt es keine Unterschiede in der Pharmakokinetik zwischen männlichen und
weiblichen
gesunden
Probanden.
Ebenso
zeigten
sich
einer
pharmakokinetischen
Untersuchung schizophrener Patienten keine geschlechtsabhängigen Effekte.
Rauchen
Eine populationsspezifische Auswertung zur Pharmakokinetik ergab keinen Hinweis auf
klinisch signifikante Auswirkungen des Rauchens auf die Pharmakokinetik von Aripiprazol.
Ethnische Zugehörigkeit
Eine populationsspezifische Auswertung zur Pharmakokinetik ergab keinen Hinweis auf
Unterschiede aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit bei der Pharmakokinetik von Aripiprazol.
Niereninsuffizienz
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol waren bei
Patienten mit schwerer Nierenerkrankung im Vergleich zu jungen gesunden Probanden
ähnlich.
Leberinsuffizienz
Eine Einzeldosis-Studie bei Probanden mit verschiedengradiger Leberzirrhose (Child-Pugh
Klassen A, B und C) zeigte keinen signifikanten Effekt hinsichtlich der Beeinträchtigung der
Leberfunktion auf die Pharmakokinetik von Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol, aber die
Studie umfasste nur 3 Patienten mit Leberzirrhose der Klasse C, was nicht ausreicht, um
Schlüsse auf deren metabolische Kapazität zu ziehen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei
wiederholter
Gabe,
Reproduktions-
Entwicklungstoxizität,
Genotoxizität
kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den
Menschen erkennen.
Toxikologisch
signifikante
Effekte
wurden
lediglich
Dosierungen
oder
Expositionen
beobachtet,
maximale
Dosierung
oder
Exposition
beim
Menschen
deutlich
überschritten, damit haben sie für die klinische Anwendung nur begrenzte oder keine
Bedeutung.
Effekte
umfassten
eine
dosisabhängige
Nebennierenrinden-Toxizität
(Lipofuscin-Pigment-Akkumulation
und/oder
Parenchymzellverlust)
Ratten
nach
Wochen bei 20 bis 60 mg/kg/Tag (entspricht dem 3- bis 10-Fachen der mittleren Steady-State-
empfohlenen
Maximaldosis
beim
Menschen)
eine
Zunahme
Nebennierenrinden-Karzinomen
kombinierten
Nebennierenrinden-
Adenomen/Karzinomen bei weiblichen Ratten bei 60 mg/kg/Tag (das 10-Fache der mittleren
Steady-State-AUC
empfohlenen
Maximaldosis
beim
Menschen).
höchste
Exposition in weiblichen Ratten, die keinen Tumor induzierte, war 7-mal höher als die
Exposition des Menschen bei empfohlener Dosierung.
Außerdem wurde eine Cholelithiasis als Folge der Ausfällung von Sulfat-Konjugaten der
Hydroxy-Metaboliten von Aripiprazol in der Galle von Affen nach wiederholter oraler Gabe von
25 bis 125 mg/kg/Tag festgestellt (das 1- bis 3-Fache der mittleren Steady-State-AUC bei der
empfohlenen
klinischen
Maximaldosis
oder
81-Fachen
empfohlenen
Maximaldosis
beim
Menschen
basierend
mg/m
Allerdings
betrugen
menschlichen Galle bei der höchsten empfohlenen Tagesdosis von 30 mg gefundenen
Konzentrationen
Sulfat-Konjugate
Hydroxy-Aripiprazol
nicht
mehr
Konzentrationen, die in der Studie über 39 Wochen in der Galle von Affen festgestellt wurden,
und liegen weit unter den Grenzwerten (6%) der in vitro-Löslichkeit.
In Studien mit wiederholter Gabe bei jungen Ratten und Hunden war das Toxizitätsprofil von
Aripiprazol mit dem von erwachsenen Tieren vergleichbar und es gab keine Hinweise auf
Neurotoxizität oder nachteilige Auswirkungen auf die Entwicklung.
Basierend auf den Ergebnissen des kompletten Satzes an Standarduntersuchungen zur
Genotoxizität wurde Aripiprazol als nicht genotoxisch eingestuft. Aripiprazol beeinträchtigte die
Fertilität in Studien zur Reproduktionstoxizität nicht. Bei Ratten wurden nach Dosierungen, die
zu subtherapeutischen Expositionen (basierend auf der AUC) führten, toxische Effekte auf die
Entwicklung,
einschließlich
dosisabhängiger
foetaler
Ossifikationsverzögerungen
möglicher
teratogener
Effekte
beobachtet.
Kaninchen
wurden
diese
Effekte
nach
Dosierungen, die zu Expositionen des 3- und 11-Fachen der mittleren Steady-State-AUC bei
der empfohlenen klinischen Maximaldosis führten, beobachtet. Maternaltoxische Effekte traten
in dem Dosisbereich auf, in dem auch toxische Effekte auf die intrauterine Entwicklung
beobachtet worden waren.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Aripiprazol G.L. 5 mg-Tabletten
Lactose-Monohydrat
Maisstärke
Mikrokristalline Cellulose
Hydroxypropylcellulose
Crospovidon (Typ A)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat
Indigocarmin-Aluminiumlack (E 132)
Aripiprazol G.L. 10 mg-Tabletten
Lactose-Monohydrat
Maisstärke
Mikrokristalline Cellulose
Hydroxypropylcellulose
Crospovidon (Typ A)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat
Eisenoxid rot (E 172)
Aripiprazol G.L. 15 mg-Tabletten
Lactose-Monohydrat
Maisstärke
Mikrokristalline Cellulose
Hydroxypropylcellulose
Crospovidon (Typ A)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat
Eisenoxid gelb (E 172)
Aripiprazol G.L. 30 mg-Tabletten
Lactose-Monohydrat
Maisstärke
Mikrokristalline Cellulose
Hydroxypropylcellulose
Crospovidon (Typ A)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat
Eisenoxid rot (E 172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für
dieses
Arzneimittel
sind
bezüglich
Temperatur
keine
besonderen
Lagerungsbedingungen erforderlich.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
OPA/Aluminium/PVC-Aluminium-Blisterpackungen mit 7, 10, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 72, 90,
98 oder 100 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht
verwendetes
Arzneimittel
oder
Abfallmaterial
entsprechend
nationalen
Anforderungen zu entsorgen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Aripiprazol G.L. 5 mg-Tabletten: 136501
Aripiprazol G.L. 10 mg-Tabletten: 136502
Aripiprazol G.L. 15 mg-Tabletten: 136503
Aripiprazol G.L. 30 mg-Tabletten: 136504
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 22.09.2015
10. STAND DER INFORMATION
Oktober 2019
REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten.