Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
24-11-2020
24-11-2020
30-04-2020
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Arileto 15 mg-Tabletten
Wirkstoff: Aripiprazol
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme
dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte
weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen
Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Arileto und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Arileto beachten?
Wie ist Arileto einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Arileto aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Arileto und wofür wird es angewendet?
Arileto enthält den Wirkstoff Aripiprazol und gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die
Antipsychotika genannt werden. Es wird angewendet zur Behandlung von Erwachsenen und
Jugendlichen ab 15 Jahren, die an einer Erkrankung leiden, die gekennzeichnet ist durch
Beschwerden wie das Hören, Sehen oder Fühlen von Dingen, die nicht vorhanden sind,
Misstrauen, Wahnvorstellungen, unzusammenhängende Sprache, wirres Verhalten und
verflachte Stimmungslage. Menschen mit dieser Krankheit können auch niedergeschlagen
sein, sich schuldig fühlen, ängstlich oder angespannt sein.
Arileto wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 13 Jahren zur Behandlung
einer Erkrankung mit Beschwerden wie übersteigertem Hochgefühl, dem Gefühl übermäßige
Energie zu haben, viel weniger Schlaf zu brauchen als gewöhnlich, sehr schnellem Sprechen
mit schnell wechselnden Ideen und manchmal starker Reizbarkeit. Bei Erwachsenen
verhindert es auch, dass dieser Zustand bei Patienten wieder auftritt, die auf die Behandlung
mit Arileto angesprochen haben.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Arileto beachten?
Arileto darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Aripiprazol oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bevor Sie Arileto einnehmen.
Suizidgedanken und entsprechendes Verhalten wurden während der Behandlung mit
Aripiprazol berichtet. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn Sie daran denken oder
sich danach fühlen, sich selbst zu verletzen.
Informieren Sie Ihren Arzt vor der Behandlung mit Arileto, wenn Sie an Folgendem leiden:
hoher Blutzuckerspiegel (gekennzeichnet durch Beschwerden wie übermäßiger Durst,
Ausscheiden großer Harnmengen, Appetitsteigerung und Schwächegefühl) oder Fälle
von Diabetes (Zuckerkrankheit) in der Familie
Krämpfe (Anfälle), da Ihr Arzt Sie eventuell besonders sorgfältig überwachen möchte
unwillkürliche, unregelmäßige Muskelbewegungen, insbesondere im Gesicht
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie,
Schlaganfall oder vorübergehende Mangeldurchblutung des Gehirns (transitorische
ischämische Attacke/TIA), ungewöhnlicher Blutdruck
Blutgerinnsel oder Fälle von Blutgerinnseln in der Familie, da Antipsychotika mit der
Bildung von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht werden
bereits aus der Vergangenheit bekannte Spielsucht
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an Gewicht zunehmen, wenn Sie ungewöhnliche
Bewegungen entwickeln, wenn Sie eine Schläfrigkeit verspüren, die sich auf die normalen
täglichen Aktivitäten auswirkt, oder wenn Sie Schluckbeschwerden oder allergische
Beschwerden bemerken.
Wenn Sie als älterer Patient an Demenz (Verlust des Gedächtnisses oder anderer geistiger
Fähigkeiten) leiden, teilen Sie oder ein Pfleger/ein Verwandter Ihrem Arzt mit, falls Sie jemals
einen Schlaganfall oder eine vorübergehende Mangeldurchblutung des Gehirns hatten.
Informieren Sie unverzüglich einen Arzt, wenn Sie daran denken oder sich danach fühlen,
sich etwas anzutun. Gedanken sich das Leben zu nehmen und entsprechendes Verhalten
wurden während der Behandlung mit Aripiprazol berichtet.
Informieren Sie umgehend einen Arzt, wenn Sie an Muskelsteifigkeit oder Unbeweglichkeit
verbunden mit hohem Fieber, Schwitzen, verändertem Geisteszustand oder sehr schnellem
oder unregelmäßigem Herzschlag leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihre Familie/Ihr Betreuer bemerken, dass Sie
einen Drang oder ein Verlangen nach ungewöhnlichen Verhaltensweisen entwickeln, und
dass Sie dem Impuls, dem Trieb oder der Versuchung nicht widerstehen können, bestimmte
Dinge zu tun, die Ihnen oder anderen schaden könnten. Diese sogenannten
Impulskontrollstörungen können sich in Verhaltensweisen wie Spielsucht, Essattacken,
übermäßigem Geldausgeben oder übersteigertem Sexualtrieb äußern oder darin, dass Sie
von vermehrten sexuellen Gedanken oder Gefühlen beherrscht werden.
Möglicherweise muss Ihr Arzt dann die Dosis anpassen oder die Behandlung abbrechen.
Aripiprazol kann Schläfrigkeit, starkes Absinken des Blutdrucks beim Aufstehen, Schwindel
und Veränderungen Ihrer Bewegungsfähigkeit und Ihres Gleichgewichts verursachen, was
zu Stürzen führen kann. Vorsicht ist insbesondere dann geboten, wenn Sie ein älterer
Patient oder geschwächt sind.
Kinder und Jugendliche
Wenden Sie dieses Arzneimittel nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 13 Jahren an. Es
ist nicht bekannt, ob es bei diesen Patienten sicher und wirksam ist.
Einnahme von Arileto zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/
anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder
beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht
verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Blutdrucksenkende Arzneimittel: Arileto kann die Wirkung von Arzneimitteln verstärken, die
den Blutdruck senken. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Arzneimittel zur
Blutdruckkontrolle einnehmen.
Bei der Einnahme von Arileto zusammen mit anderen Arzneimitteln kann es erforderlich sein,
Ihre Dosis von Arileto oder die der anderen Arzneimittel zu ändern. Es ist besonders wichtig,
Ihrem Arzt mitzuteilen, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen:
Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (z.B. Chinidin, Amiodaron,
Flecainid),
Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (z.B. Ketoconazol, Itraconazol),
bestimmte Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (z.B. Efavirenz, Nevirapin,
Protease-Inhibitoren wie z.B. Indinavir, Ritonavir),
Antikonvulsiva, die zur Behandlung von Epilepsie angewendet werden (z.B.
Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital),
Bestimmte Antibiotika zur Behandlung der Tuberkulose (Rifabutin, Rifampicin).
Sprechen Sie ebenfalls mit Ihrem Arzt, wenn Sie Arzneimittel, die den Serotoninspiegel
erhöhen, einnehmen. Diese werden üblicherweise bei Erkrankungen wie Depression,
generalisierte Angststörung, Zwangsstörung (obsessive-compulsive disorder, OCD) und
soziale Phobie sowie Migräne und Schmerzen eingesetzt:
Triptane (z.B. Sumatriptan und Zolmitriptan), Tramadol und Tryptophan, die bei
Erkrankungen wie Depression, generalisierte Angststörung, Zwangsstörung (OCD) und
soziale Phobie sowie Migräne und Schmerzen eingesetzt werden,
selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs; z.B. Paroxetin und Fluoxetin), die
bei Depression, Zwangsstörung, Panik und Angst eingesetzt werden,
andere Antidepressiva (z.B. Venlafaxin und Tryptophan), die bei schweren
Despressionen eingesetzt werden,
trizyklische Antidepressiva (z.B. Clomipramin und Amitriptylin), die bei depressiven
Erkrankungen eingesetzt werden,
Johanniskraut (Hypericum perforatum), das als pflanzliches Heilmittel bei leichten
Depressionen eingesetzt wird,
Schmerzmittel (z.B. Tramadol und Pethidin), die zur Schmerzlinderung eingesetzt
werden.
Diese Arzneimittel können das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen oder die Wirkung von
Arileto vermindern. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie bei der Einnahme eines dieser
Arzneimittel zusammen mit Arileto ungewöhnliche Beschwerden bekommen.
Einnahme von Arileto zusammen mit Nahrungsmitteln und Alkohol
Arileto kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Meiden Sie Alkohol, wenn Sie Arileto einnehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels
Ihren Arzt um Rat.
Schwangerschaft
Bei Neugeborenen, deren Mütter Aripiprazol im letzten Trimenon (letzte drei Monate der
Schwangerschaft) eingenommen haben, können folgende Beschwerden auftreten: Zittern,
Muskelsteifheit und/oder -schwäche, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit, Atembeschwerden und
Schwierigkeiten beim Stillen. Wenn Ihr Baby eines dieser Anzeichen entwickelt, kontaktieren
Sie Ihren Arzt.
Stillzeit
Wenn Sie Arileto einnehmen, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, ob Sie stillen dürfen – unter
Berücksichtigung des Nutzens Ihrer Behandlung für Sie und des Nutzens des Stillens für Ihr
Baby. Es wird nicht empfohlen zu stillen, wenn Sie Arileto einnehmen. Sprechen Sie mit
Ihrem Arzt über den besten Weg, um Ihr Baby zu ernähren, wenn Sie dieses Arzneimittel
erhalten.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Während der Behandlung mit diesem Arzneimittel können Schwindelgefühle und Probleme
mit dem Sehen auftreten (siehe Abschnitt 4.) In Fällen, bei denen volle Aufmerksamkeit nötig
ist, z.B. beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen, ist dies zu berücksichtigen.
Arileto enthält Lactose
Bitte nehmen Sie Arileto erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist,
dass Sie an einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
3. Wie ist Arileto einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen
Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis für Erwachsene beträgt 15 mg einmal täglich. Ihr Arzt kann Ihnen
jedoch eine niedrigere oder höhere Dosis bis zu maximal 30 mg einmal täglich verschreiben.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Es kann mit Aripiprazol in einer niedrigen Dosierung, die mit Arileto-Tabletten nicht
erreichbar ist, begonnen werden. Um diese niedrige Dosierung zu erreichen, sind andere
(flüssige) Aripiprazol-hältige Arzneispezialitäten anzuwenden.
Die Dosis kann allmählich auf die empfohlene Dosis für Jugendliche von 10 mg einmal
täglich gesteigert werden. Ihr Arzt kann jedoch eine niedrigere oder höhere Dosis bis zu
maximal 30 mg einmal täglich verschreiben.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die
Wirkung von Arileto zu stark oder zu schwach ist.
Versuchen Sie, Arileto jeden Tag zur gleichen Zeit einzunehmen. Es ist nicht wichtig, ob
Sie die Tabletten mit dem Essen oder auf nüchternen Magen einnehmen. Nehmen Sie sie
immer mit Wasser ein und schlucken Sie sie im Ganzen.
Auch wenn Sie sich besser fühlen, dürfen Sie die tägliche Dosis von Arileto nicht
verändern oder absetzen, ohne Ihren Arzt vorher zu fragen.
Wenn Sie eine größere Menge von Arileto eingenommen haben als Sie sollten
Wenn Sie feststellen, dass Sie mehr Arileto-Tabletten eingenommen haben als von Ihrem
Arzt empfohlen (oder wenn eine andere Person einige Ihrer Arileto-Tabletten eingenommen
hat), kontaktieren Sie umgehend einen Arzt. Wenn Sie keinen Arzt erreichen können, suchen
Sie das nächste Krankenhaus auf und nehmen Sie die Packung mit.
Bei Patienten, die zu viel Aripiprazol eingenommen haben, traten die folgenden
Beschwerden auf:
schneller Herzschlag, Unruhe/Aggressivität, Sprachstörungen
ungewöhnliche Bewegungen (besonders des Gesichts oder der Zunge) und verringerter
Bewusstseinszustand
Andere Beschwerden können u.a. umfassen:
akute Verwirrtheit, Krampfanfälle (Epilepsie), Koma, eine Kombination von Fieber,
schnellerem Atmen, Schwitzen
Muskelsteifheit und Benommenheit oder Schläfrigkeit, langsamere Atmung, Atemnot,
hoher oder niedriger Blutdruck, Herzrhythmusstörungen
Informieren Sie sofort Ihren Arzt oder ein Krankenhaus, wenn Sie eine der oben genannten
Nebenwirkungen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Arileto vergessen haben
Wenn Sie eine Dosis vergessen haben, nehmen Sie die vergessene Dosis ein, sobald Sie
daran denken. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme
vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Arileto abbrechen
Beenden Sie Ihre Behandlung nicht, nur, weil Sie sich besser fühlen. Es ist wichtig, dass Sie
Arileto so lange weiter einnehmen, wie Ihr Arzt es Ihnen gesagt hat.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an
Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht
bei jedem auftreten müssen.
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
Schlaflosigkeit
Angstgefühl
Gefühl der Unruhe und nicht still halten zu können, Schwierigkeiten ruhig zu sitzen
unkontrollierbare zuckende Bewegungen, zuckende oder windende Bewegungen,
unruhige Beine
Zittern
Kopfschmerzen
Müdigkeit
Schläfrigkeit
Benommenheit
Schwindelgefühl
verschwommenes Sehen
Verstopfung
Verdauungsstörungen
Übelkeit
mehr Speichel im Mund als üblich
Erbrechen
Ermüdung
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
erhöhter Spiegel des Hormons Prolaktin im Blut
hoher Blutzucker
Depression
verändertes oder verstärktes sexuelle Interesse
nicht kontrollierbare Bewegungen von Mund, Zunge und Gliedmaßen (tardive
Dyskinesie)
eine Muskelerkrankung, die windende Bewegungen hervorruft (Dystonie)
Doppeltsehen
Lichtempfindlichkeit der Augen
schneller Herzschlag
Absinken des Blutdrucks beim Aufstehen, was zu Schwindelgefühl, Benommenheit oder
Ohnmacht führen kann
Schluckauf
Die folgenden Nebenwirkungen wurden seit der Markteinführung von Aripiprazol zum
Einnehmen berichtet, aber die Häufigkeit, mit der diese auftreten, ist nicht bekannt
(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen
verringerte Anzahl an Blutplättchen
allergische Reaktion (z.B. Schwellungen von Mund, Rachen, Zunge und Gesicht,
Juckreiz, Hautausschlag)
Beginn oder Verschlechterung von Diabetes (Zuckerkrankheit), Ketoazidose
(Ausscheidung von Ketonen ins Blut und in den Urin) oder Koma
niedriger Natriumspiegel im Blut
Appetitlosigkeit (Anorexie)
Gewichtsverlust
Gewichtszunahme
Selbsttötungsgedanken, Selbsttötungsversuch und Selbsttötung
Aggressivität
gesteigerte Unruhe
Nervosität
Kombination aus Fieber, Muskelsteifheit, beschleunigtem Atmen, Schwitzen,
verringertem Bewusstseinszustand und plötzlicher Veränderung des Blutdrucks und des
Herzschlags, Ohnmacht (malignes neuroleptisches Syndrom)
Krampfanfall
Serotonin-Syndrom (eine Reaktion, die Glücksgefühle, Schläfrigkeit, Schwerfälligkeit,
Ruhelosigkeit, Trunkenheitsgefühl, Fieber, Schwitzen oder steife Muskeln verursachen
kann)
Sprechstörung
Fixierung der Augäpfel in einer Position (Blickkrampf)
plötzlicher unerklärbarer Tod
lebensbedrohlich unregelmäßiger Herzschlag
Herzanfall
verlangsamter Herzschlag
Blutgerinnsel in den Venen, insbesondere in den Beinen (die Anzeichen dafür beinhalten
Schwellungen, Schmerzen und Rötung im Bein), die durch die Blutgefäße zu den Lungen
gelangen und dort Brustschmerzen und Atembeschwerden verursachen können (wenn
Sie eines dieser Anzeichen bemerken, holen Sie sofort medizinischen Rat ein)
hoher Blutdruck
Ohnmacht
versehentliches Inhalieren von Nahrung mit der Gefahr einer Lungenentzündung
Verkrampfung der Stimmritze
Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Schluckbeschwerden
Durchfall
Bauchbeschwerden
Magenbeschwerden
Leberversagen
Leberentzündung
Gelbfärbung der Haut und des Augapfels
abnorme Leberwerte
Hautausschlag
Lichtempfindlichkeit
Haarausfall
übermäßiges Schwitzen
ungewöhnliches Muskelversagen, das zu Nierenproblemen führen kann
(Rhabdomyolyse)
Muskelschmerzen
Steifheit
ungewollter Harnabgang (Inkontinenz)
Schwierigkeiten beim Wasserlassen
Entzugserscheinungen bei Neugeborenen (bei Anwendung in der Schwangerschaft)
länger andauernde und/oder schmerzhafte Erektion
Schwierigkeiten, die Körperkerntemperatur unter Kontrolle zu halten, oder Überhitzung
Brustschmerzen
Anschwellen der Hände, Fußknöchel oder Füße
bei Bluttests: schwankende Blutzuckerwerte, erhöhte Werte für glykolisiertes Hämoglobin
Unfähigkeit, dem Impuls, dem Trieb oder der Versuchung zu widerstehen, bestimmte
Dinge zu tun, die Ihnen oder anderen schaden könnten, z.B.:
Spielsucht, ohne Rücksicht auf ernste persönliche oder familiäre Konsequenzen,
verändertes oder verstärktes sexuelles Interesse und Verhalten, das Sie oder andere
stark beunruhigt, z.B. ein verstärkter Sexualtrieb,
unkontrollierbares zwanghaftes Einkaufen oder Geldausgeben,
Essattacken (Verzehr großer Mengen in kurzer Zeit) oder zwanghaftes Essen (mehr
als normal und über das Sättigungsgefühl hinaus),
eine Neigung umherzuwandern (ohne Ziel).
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn eine dieser Verhaltensweisen bei Ihnen auftritt. Er/Sie
wird mit Ihnen besprechen, wie diese Beschwerden kontrolliert oder eingedämmt
werden können.
Bei älteren Patienten mit Demenz wurden während der Einnahme von Aripiprazol mehr
Todesfälle berichtet. Außerdem wurden Fälle von Schlaganfall oder vorübergehender
Mangeldurchblutung des Gehirns berichtet.
Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen
Die Nebenwirkungen bei Jugendlichen ab 13 Jahren waren in Häufigkeit und Art ähnlich
denen bei Erwachsenen, mit dem Unterschied, dass Schläfrigkeit, unkontrollierbare
zuckende Bewegungen, Unruhe und Müdigkeit sehr häufig auftraten (kann mehr als 1 von 10
Behandelten betreffen) und Oberbauchschmerzen, ein Trockenheitsgefühl im Mund,
beschleunigter Herzschlag, Gewichtszunahme, gesteigerter Appetit, Muskelzucken,
unkontrollierte Bewegungen der Gliedmaßen und Schwindelgefühl, besonders beim
Aufrichten aus dem Liegen oder Sitzen, häufig auftraten (kann bis zu 1 von 10 Behandelten
betreffen).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem (Details siehe
unten) anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass
mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
5. Wie ist Arileto aufzubewahren?
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen
Lagerungsbedingungen erforderlich.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und dem Umkarton
angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den
letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie
tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Arileto enthält
Der Wirkstoff ist: Aripiprazol. 1 Tablette enthält 15 mg Aripiprazol.
Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose,
Hydroxypropylcellulose, Maisstärke, Crospovidon (Typ A), hochdisperses Siliciumdioxid
(Aerosil 200), Magnesiumstearat, Pigmentmischung PB-52290 Gelb (Eisenoxid gelb
(E 172), Lactose-Monohydrat).
Wie Arileto aussieht und Inhalt der Packung
Arileto 15 mg-Tabletten sind rund und gelb, mit abgeschrägten Kanten und der Prägung
„253“ auf einer Seite.
Sie sind in Blisterpackungen mit 7, 10, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 72, 90, 98 und 100
Tabletten erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach
Hersteller
G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach
GE Pharmaceuticals Ltd., 2140 Botewgrad, Bulgarien
Z.Nr.: 136578
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im März 2020.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Arileto 5 mg-Tabletten
Arileto 10 mg-Tabletten
Arileto 15 mg-Tabletten
Arileto 30 mg-Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Arileto 5 mg-Tabletten
1 Tablette enthält 5 mg Aripiprazol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 Tablette enthält
42,84 mg Lactose-Monohydrat
Arileto 10 mg-Tabletten
1 Tablette enthält 10 mg Aripiprazol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 Tablette enthält
40,26 mg Lactose-Monohydrat
Arileto 15 mg-Tabletten
1 Tablette enthält 15 mg Aripiprazol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 Tablette enthält
59,89 mg Lactose-Monohydrat
Arileto 30 mg-Tabletten
1 Tablette enthält 30 mg Aripiprazol.
Sonstiger
Bestandteil
bekannter
Wirkung:
Tablette
enthält
120,77
Lactose-
Monohydrat
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
Arileto 5 mg-Tabletten
Rechteckige, blaue Tabletten (8,1 mm x 4,6 mm) mit der Prägung „250“ auf einer Seite.
Arileto 10 mg-Tabletten
Rechteckige, rosafarbene Tabletten (8,1 mm x 4,6 mm) mit der Prägung „252“ auf einer Seite.
Arileto 15 mg-Tabletten
Runde, gelbe Tabletten (7,3 mm Durchmesser) mit abgeschrägten Kanten und der Prägung
„253“ auf einer Seite.
Arileto 30 mg-Tabletten
Runde, rosafarbene Tabletten (9,1 mm Durchmesser) mit abgeschrägten Kanten und der
Prägung „L255“ auf einer Seite.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Arileto wird angewendet für die Behandlung der Schizophrenie bei Erwachsenen und bei
Jugendlichen ab 15 Jahren.
Arileto wird angewendet für die Behandlung von mäßigen bis schweren manischen Episoden
Bipolar-I-Störung
für
Prävention
einer
neuen
manischen
Episode
Erwachsenen, die überwiegend manische Episoden hatten und deren manische Episoden auf
die Behandlung mit Aripiprazol ansprachen (siehe Abschnitt 5.1).
Arileto wird angewendet für eine bis zu 12 Wochen dauernde Behandlung von mäßigen bis
schweren manischen Episoden der Bipolar-I-Störung bei Jugendlichen ab 13 Jahren (siehe
Abschnitt 5.1).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene
Schizophrenie: Die empfohlene Anfangsdosis für Arileto beträgt 10 oder 15 mg/Tag bei einer
Erhaltungsdosis von 15 mg/Tag einmal täglich, unabhängig von den Mahlzeiten.
Arileto ist wirksam in einem Dosisbereich zwischen 10 und 30 mg/Tag. Eine gesteigerte
Wirksamkeit bei Dosierungen über einer Tagesdosis von 15 mg wurde nicht nachgewiesen,
obwohl einzelne Patienten von einer höheren Dosis profitieren können. Die maximale
Tagesdosis soll 30 mg nicht überschreiten.
Manische Episoden bei Bipolar-I-Störung: Die empfohlene Anfangsdosis für Arileto beträgt
15 mg einmal täglich, unabhängig von den Mahlzeiten, als Mono- oder Kombinationstherapie
(siehe Abschnitt 5.1). Einige Patienten können von einer höheren Dosis profitieren. Die
maximale Tagesdosis soll 30 mg nicht überschreiten.
Prävention
des
Wiederauftretens
manischer
Episoden
bei
der
Bipolar-I-Störung:
Prävention des Wiederauftretens manischer Episoden bei Patienten, die bereits Aripiprazol als
Mono- oder Kombinationstherapie erhalten haben, wird die Therapie mit der gleichen Dosis
fortgesetzt. Eine Anpassung der Tagesdosis, einschließlich einer Dosisreduzierung, ist auf
Basis des klinischen Status in Betracht zu ziehen.
Besondere Patientengruppen
Kinder und Jugendliche
Schizophrenie bei Jugendlichen ab 15 Jahre: Die empfohlene Dosierung von Arileto beträgt
10 mg/Tag, einzunehmen einmal täglich, unabhängig von den Mahlzeiten. Die Behandlung
wird für zwei Tage mit 2 mg eingeleitet und für 2 weitere Tage auf 5 mg titriert, um dann die
empfohlene
tägliche
Dosis
erreichen.
Gegebenenfalls
erfolgen
weitere
Dosiserhöhungen in 5-mg-Schritten, ohne dass die Maximaldosis von 30 mg pro Tag
überschritten wird (siehe Abschnitt 5.1).
Dosierungen
unter
mg/Tag
erreichen,
sind
andere
Aripiprazol-hältige
Arzneispezialitäten anzuwenden.
Arileto wirkt in einem Dosisbereich von 10 bis 30 mg/Tag. Eine erhöhte Wirksamkeit bei
höheren Dosen als 10 mg pro Tag wurde nicht nachgewiesen, obwohl einzelne Patienten von
einer höheren Dosis profitieren können.
Die Anwendung von Arileto wird bei Patienten unter 15 Jahren mit Schizophrenie aufgrund
unzureichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.8
und 5.1).
Manische Episoden bei Bipolar-I-Störung bei Jugendlichen ab 13 Jahre: Die empfohlene
Dosierung von Arileto beträgt 10 mg/Tag, einzunehmen einmal täglich, unabhängig von den
Mahlzeiten. Die Behandlung wird an den ersten beiden Tagen mit 2 mg/Tag begonnen, dann
für 2 weitere Tage auf 5 mg/Tag gesteigert, um schließlich die empfohlene tägliche Dosis von
10 mg zu erreichen.
Dosierungen
unter
mg/Tag
erreichen,
sind
andere
Aripiprazol-hältige
Arzneispezialitäten anzuwenden.
Die Behandlung soll nur so lange durchgeführt werden, bis die Symptome unter Kontrolle sind.
Sie darf nicht länger als 12 Wochen dauern. Für Dosierungen über 10 mg/Tag wurde keine
erhöhte Wirksamkeit nachgewiesen und bei einer Tagesdosis von 30 mg besteht ein
wesentlich höheres Risiko für signifikante Nebenwirkungen wie extrapyramidale Störungen,
Somnolenz, Fatigue und Gewichtszunahme. Dosen über 10 mg/Tag sind deshalb nur in
Ausnahmefällen und unter engmaschiger Überwachung anzuwenden (siehe Abschnitte 4.4,
4.8 und 5.1).
Jüngere
Patienten
haben
Behandlung
Aripiprazol
erhöhtes
Nebenwirkungsrisiko. Daher wird eine Behandlung mit Arileto bei Kindern unter 13 Jahren
nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1).
Reizbarkeit im Zusammenhang mit autistischer Störung: Die Sicherheit und Wirksamkeit von
Arileto bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Zurzeit
vorliegende Daten werden in Abschnitt 5.1 beschrieben, eine Dosierungsempfehlung kann
jedoch nicht gegeben werden.
Mit dem Tourette-Syndrom assoziierte Tics: Die Sicherheit und Wirksamkeit von Arileto bei
Kindern und Jugendlichen von 6 bis 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Zurzeit
vorliegende Daten werden in Abschnitt 5.1 beschrieben, eine Dosierungsempfehlung kann
jedoch nicht gegeben werden.
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Die vorhandenen Daten reichen nicht aus, um bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz
Dosierungsempfehlungen festzulegen. Bei diesen Patienten ist die Dosierung vorsichtig
einzustellen.
Maximaldosis
jedoch
Patienten
schwerer
Leberinsuffizienz mit Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitt 5.2).
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Ältere Patienten
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Arileto bei der Behandlung von Schizophrenie und
manischen
Episoden
Bipolar-I-Störung
Patienten
Jahre
wurden
nicht
nachgewiesen.
Aufgrund
größeren
Empfindlichkeit
dieser
Patientengruppe
eine
niedrigere Initialdosis in Betracht zu ziehen, wenn klinische Faktoren dies rechtfertigen (siehe
Abschnitt 4.4).
Geschlecht
Bei Frauen ist keine Dosisanpassung im Vergleich zu Männern erforderlich (siehe Abschnitt
5.2).
Raucher
Aufgrund der Verstoffwechselung von Aripiprazol ist keine Dosisanpassung für Raucher
erforderlich (siehe Abschnitt 4.5).
Dosierungsanpassung aufgrund von Interaktionen
Wenn hochwirksame CYP3A4- oder CYP2D6-Inhibitoren zusammen mit Aripiprazol gegeben
werden, ist die Aripiprazol-Dosis zu reduzieren. Wenn der CYP3A4- oder CYP2D6-Inhibitor
aus der Kombinationstherapie abgesetzt wird, ist eine Steigerung der Aripiprazol-Dosis in
Betracht zu ziehen (siehe Abschnitt 4.5).
Wenn hochwirksame CYP3A4-Induktoren zusammen mit Aripiprazol gegeben werden, ist eine
Steigerung der Aripiprazol-Dosis in Betracht zu ziehen. Wenn der CYP3A4-Induktor aus der
Kombinationstherapie abgesetzt wird, ist die Aripiprazol-Dosis auf die empfohlene Dosis zu
reduzieren (siehe Abschnitt 4.5).
Art der Anwendung
Arileto-Tabletten sind zum Einnehmen bestimmt.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Während der Behandlung mit einem Antipsychotikum kann es mehrere Tage bis einige
Wochen dauern, bis sich der klinische Zustand des Patienten bessert. Die Patienten sind in
dieser Zeit durchgängig engmaschig zu überwachen.
Suizidalität
Das Auftreten von suizidalem Verhalten gehört zu psychotischen Erkrankungen und affektiven
Störungen
wurde
einigen
Fällen
nach
Beginn
oder
nach
Wechsel
einer
antipsychotischen Therapie berichtet, auch unter Behandlung mit Aripiprazol (siehe Abschnitt
4.8). Eine enge Überwachung ist bei einer antipsychotischen Therapie bei Patienten mit
hohem Risiko erforderlich.
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Aripiprazol ist bei Patienten mit bekannten kardiovaskulären Erkrankungen (Myokardinfarkt
oder
ischämische
Herzerkrankung,
Herzinsuffizienz,
Überleitungsstörungen),
zerebrovaskulären Erkrankungen, prädisponierenden Faktoren für Hypotonie (Dehydratation,
Hypovolämie,
Behandlung
blutdrucksenkenden
Arzneimitteln)
oder
Hypertonie
(einschließlich akzelerierte und maligne Form) mit Vorsicht anzuwenden.
Fälle von venöser Thromboembolie (VTE) sind mit Antipsychotika berichtet worden. Da mit
Antipsychotika behandelte Patienten oft mit bereits bestehenden Risikofaktoren für VTE
vorstellig
werden,
sind
während
Behandlung
Arileto
alle
möglichen
Risikofaktoren für VTE zu identifizieren und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
QT-Verlängerung
In klinischen Studien mit Aripiprazol war die Inzidenz einer QT-Verlängerung vergleichbar zu
Placebo.
Aripiprazol
Patienten,
denen
Familienanamnese
eine
Verlängerung auftrat, mit Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitt 4.8).
Spätdyskinesien
In klinischen Studien, die ein Jahr oder weniger dauerten, gab es gelegentliche Berichte über
Dyskinesien, die während der Behandlung mit Aripiprazol auftraten. Wenn bei einem mit
Aripiprazol behandelten Patienten Anzeichen und Symptome einer Spätdyskinesie auftreten,
ist eine Dosisreduktion oder ein Behandlungsabbruch in Erwägung zu ziehen (siehe Abschnitt
4.8). Nach Abbruch der Behandlung können sich diese Symptome kurzzeitig verschlechtern
oder sogar erst auftreten.
Andere extrapyramidale Symptome
In klinischen Studien mit Aripiprazol bei pädiatrischen Patienten wurden Akathisie sowie
parkinsonoide Symptome beobachtet. Bei Anzeichen und Symptomen extrapyramidaler
Störungen unter Einnahme von Aripiprazol ist eine Dosisreduktion in Betracht zu ziehen und
der Patient engmaschig zu überwachen.
Malignes neuroleptisches Syndrom (MNS)
MNS ist ein potenziell tödlicher Symptomkomplex, der mit der Einnahme von Antipsychotika
in Zusammenhang gebracht wird. In klinischen Studien wurden seltene Fälle von MNS
während der Behandlung mit Aripiprazol berichtet. Klinische Manifestationen eines MNS sind
hohes Fieber, Muskelrigidität, wechselnde Bewusstseinslagen und Anzeichen autonomer
Instabilität
(unregelmäßiger
Puls
oder
Blutdruck,
Tachykardie,
Schwitzen
Herzrhythmusstörungen).
Weitere
Symptome
können
eine
Erhöhung
Kreatinphosphokinase, Myoglobinurie (Rhabdomyolyse) und akutes Nierenversagen sein.
Jedoch wurden auch Erhöhungen der Kreatinphosphokinase und Rhabdomyolyse, die nicht
notwendigerweise mit einem MNS assoziiert waren, berichtet. Wenn ein Patient Anzeichen
und Symptome entwickelt, die auf ein MNS hindeuten, oder unklares hohes Fieber ohne eine
zusätzliche klinische Manifestation von MNS hat, müssen alle Antipsychotika, einschließlich
Aripiprazol, abgesetzt werden.
Krampfanfälle
In klinischen Studien wurden gelegentlich Fälle von Krampfanfällen während der Behandlung
mit Aripiprazol berichtet. Daher ist Aripiprazol bei Patienten mit Krampfanfällen in der
Anamnese oder bei Zuständen, die mit Krampfanfällen im Zusammenhang stehen, mit
Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitt 4.8).
Ältere Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose
Erhöhte Mortalität
In drei placebokontrollierten Studien (n = 938, Durchschnittsalter: 82,4 Jahre; Bereich: 56 bis
99 Jahre) mit Aripiprazol bei älteren Patienten mit Psychosen, die mit der Alzheimer-Krankheit
assoziiert werden, hatten Patienten, die mit Aripiprazol behandelt wurden, ein erhöhtes
Sterberisiko im Vergleich zu Placebo. Die Sterblichkeitsrate bei Patienten, die mit Aripiprazol
behandelt wurden, lag bei 3,5% verglichen mit 1,7% in der Placebogruppe. Obwohl es
unterschiedliche
Todesursachen
gab,
schienen
meisten
Todesfälle
entweder
kardiovaskulärer
(z.B.
Herzversagen,
plötzlicher
Tod)
oder
infektiöser
Natur
(z.B.
Lungenentzündung) zu sein (siehe Abschnitt 4.8).
Zerebrovaskuläre unerwünschte Reaktionen
In denselben Studien wurden unerwünschte zerebrovaskuläre Reaktionen (z.B. Schlaganfall,
transitorisch-ischämische
Attacke)
einschließlich
Todesfällen
Patienten
(Durchschnittsalter: 84 Jahre, Bereich: 78 bis 88 Jahre) berichtet. Insgesamt berichteten 1,3%
der mit Aripiprazol behandelten Patienten unerwünschte zerebrovaskuläre Reaktionen im
Vergleich zu 0,6% der in diesen Studien mit Placebo behandelten Patienten. Der Unterschied
war statistisch nicht signifikant. Es gab jedoch in einer dieser Studien, einer Studie mit fixer
Dosierung, eine signifikante Dosis-Wirkungs-Beziehung für unerwünschte zerebrovaskuläre
Reaktionen bei mit Aripiprazol behandelten Patienten (siehe Abschnitt 4.8).
Aripiprazol ist nicht zur Behandlung der mit Demenz in Verbindung stehenden Psychose
angezeigt.
Hyperglykämie und Diabetes mellitus
Hyperglykämie, in einigen Fällen extrem und assoziiert mit Ketoazidose oder hyperosmolarem
Koma
oder
Tod,
wurde
Patienten
berichtet,
atypischen
Antipsychotika,
einschließlich
Aripiprazol,
behandelt
wurden.
Risikofaktoren,
Patienten
für
schwerwiegende
Komplikationen
prädisponieren
können,
beinhalten
Fettleibigkeit
Diabetes in der Familienanamnese. In klinischen Studien mit Aripiprazol gab es keine
signifikanten Unterschiede im Vergleich zu Placebo bei den Inzidenzraten unerwünschter
Reaktionen
Bezug
Hyperglykämie
(einschließlich
Diabetes)
oder
anormalen
glykämischen Laborwerten. Es gibt keine genauen Risikoeinschätzungen für Hyperglykämie-
bezogene
unerwünschte
Reaktionen
Aripiprazol
anderen
atypischen
Antipsychotika behandelten Patienten, die direkte Vergleiche zulassen. Patienten, die mit
Antipsychotika,
einschließlich
Aripiprazol,
behandelt
werden,
sind
Anzeichen
Symptome einer Hyperglykämie (wie z.B. Polydipsie, Polyurie, Polyphagie und Schwäche) zu
beobachten und Patienten mit Diabetes mellitus oder mit Risikofaktoren für Diabetes mellitus
müssen regelmäßig in Bezug auf eine Verschlechterung der Glukosewerte überwacht werden
(siehe Abschnitt 4.8).
Überempfindlichkeit
Anwendung
Aripiprazol
können
Überempfindlichkeitsreaktionen
Form
allergischer Symptome auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Gewichtszunahme
Eine Gewichtszunahme wird im Allgemeinen bei schizophrenen Patienten und bei Patienten
mit bipolarer Manie aufgrund von Komorbiditäten, der Anwendung von Antipsychotika, welche
eine
Gewichtszunahme
verursachen
können,
bzw.
einer
ungesunden
Lebensführung
beobachtet und kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Eine Gewichtszunahme
wurde nach Markteinführung bei Patienten berichtet, denen Aripiprazol verschrieben wurde. In
den beobachteten Fällen weisen die Patienten gewöhnlich signifikante Risikofaktoren wie
Diabetes, Schilddrüsenerkrankung oder Hypophysenadenom in der Anamnese auf.
In klinischen Studien hat Aripiprazol nicht zu einer klinisch relevanten Gewichtszunahme bei
Erwachsenen geführt (siehe Abschnitt 5.1). In klinischen Studien bei Jugendlichen mit
bipolarer Manie zeigte sich, dass Aripiprazol nach vierwöchiger Behandlung mit einer
Gewichtszunahme assoziiert ist. Die Gewichtszunahme ist bei Jugendlichen mit bipolarer
Manie zu überwachen. Bei klinisch signifikanter Gewichtszunahme ist eine Dosisreduktion in
Erwägung zu ziehen (siehe Abschnitt 4.8).
Dysphagie
Motilitätsstörungen
Speiseröhre
Aspiration
sind
Anwendung
Antipsychotika, einschließlich Aripiprazol, assoziiert worden. Aripiprazol ist bei Patienten mit
einem Risiko für Aspirationspneumonie mit Vorsicht anzuwenden.
Pathologische Spielsucht und andere Störungen der Impulskontrolle
Bei Patienten, die Aripiprazol einnehmen, kann gesteigertes Verlangen, insbesondere nach
Glücksspiel, sowie die Unfähigkeit dieses zu kontrollieren auftreten. Andere Bedürfnisse, über
berichtet
wurde,
beinhalten:
gesteigertes
sexuelles
Verlangen,
zwanghaftes
Kaufverhalten, Essattacken oder zwanghaftes Essen und andere impulsive oder zwanghafte
Verhaltensweisen. Es ist wichtig, dass verschreibende Ärzte Patienten, die mit Aripiprazol
behandelt werden, oder deren Betreuungspersonen gezielt nach dem Auftreten von neuem
oder
gesteigertem
zwanghaftem
Spielverhalten,
sexuellem
Verlangen,
zwanghaftem
Kaufverhalten, Essattacken oder zwanghaftem Essen und anderen Zwängen befragen. Es
muss angemerkt werden, dass Störungen der Impulskontrolle mit der zugrundeliegenden
Erkrankung in Zusammenhang stehen können, es wurde jedoch in einigen Fällen darüber
berichtet, dass das zwanghafte Verhalten nach einer Verringerung der Dosis oder einem
Absetzen des Arzneimittels aufgehört hat. Störungen der Impulskontrolle können, wenn sie
nicht erkannt werden, beim Patienten und anderen zu schädlichen Auswirkungen führen.
Ziehen Sie eine Verringerung der Dosis oder eine Beendigung der Behandlung in Betracht,
wenn der Patient während der Einnahme von Aripiprazol solche Zwänge entwickelt (siehe
Abschnitt 4.8).
Patienten mit ADHS-Komorbidität
Trotz der häufig auftretenden Komorbidität der Bipolar-I-Störung und ADHS stehen nur sehr
wenige Sicherheitsdaten zur gleichzeitigen Einnahme von Stimulanzien und Aripiprazol zur
Verfügung. Daher hat die gemeinsame Anwendung dieser Arzneimittel unter größter Vorsicht
zu erfolgen.
Stürze
Aripiprazol kann Somnolenz, lageabhängige Hypotonie und motorische und sensorische
Instabilität verursachen, was zu Stürzen führen kann. Bei der Behandlung von Patienten mit
erhöhtem Risiko ist Vorsicht geboten und eine niedrigere Anfangsdosis ist in Betracht zu
ziehen (z.B. bei älteren oder geschwächten Patienten, siehe Abschnitt 4.2).
Lactose
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-
Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses
Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Aufgrund
seines
-adrenergen
Rezeptorantagonismus
kann
Aripiprazol
Wirkung
bestimmter antihypertensiver Arzneimittel verstärken.
Aufgrund der primären Wirkung von Aripiprazol auf das Zentralnervensystem ist bei der
Kombination von Aripiprazol mit Alkohol oder anderen zentral wirksamen Arzneimitteln mit sich
überlagernden unerwünschten Reaktionen wie Sedierung Vorsicht geboten (siehe Abschnitt
4.8).
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Aripiprazol zusammen mit anderen Arzneimitteln, die
eine QT-Verlängerung oder Störungen des Elektrolythaushalts verursachen, ist Vorsicht
geboten.
Möglicher Einfluss von anderen Arzneimitteln auf Aripiprazol
Der H
-Antagonist Famotidin, ein Magensäure-Blocker, verringert die Resorptionsrate von
Aripiprazol, wobei dieser Effekt jedoch als klinisch nicht relevant erachtet wird.
Aripiprazol wird über verschiedene Wege unter Beteiligung der Enzyme CYP2D6 und
CYP3A4,
aber
nicht
CYP1A-Enzyme,
metabolisiert.
Daher
für
Raucher
keine
Dosisanpassung erforderlich.
Chinidin und andere CYP2D6-Inhibitoren
In einer klinischen Studie mit gesunden Probanden steigerte ein hochwirksamer CYP2D6-
Inhibitor (Chinidin) die AUC von Aripiprazol um 107%, während die C
unverändert blieb. Die
AUC und C
von Dehydro-Aripiprazol, dem aktiven Metaboliten, verringerte sich um 32%
bzw. 47%. Eine Verringerung der Aripiprazol-Dosis auf etwa die Hälfte der verschriebenen
Dosis ist in Erwägung zu ziehen, wenn Aripiprazol zusammen mit Chinidin gegeben wird. Es
ist zu erwarten, dass andere hochwirksame Inhibitoren von CYP2D6, wie Fluoxetin und
Paroxetin, ähnliche Effekte haben; deshalb sind in diesem Fall ähnliche Dosisreduktionen
vorzunehmen.
Ketoconazol und andere CYP3A4-Inhibitoren
In einer klinischen Studie mit gesunden Probanden steigerte ein hochwirksamer Inhibitor von
CYP3A4 (Ketoconazol) die AUC und C
von Aripiprazol um 63% bzw. 37%. Die AUC und
von Dehydro-Aripiprazol stiegen um 77% bzw. 43%. Bei CYP2D6 „schlechten“ („poor“)
Metabolisierern
kann
gemeinsame
Anwendung
hochwirksamen
Inhibitoren
CYP3A4 in höheren Plasmakonzentrationen von Aripiprazol resultieren im Vergleich zu
CYP2D6 extensiven Metabolisierern.
Wenn man die gemeinsame Gabe von Ketoconazol oder anderen hochwirksamen CYP3A4-
Inhibitoren mit Aripiprazol in Betracht zieht, muss der potenzielle Nutzen die potenziellen
Risiken für den Patienten überwiegen. Wenn Ketoconazol zusammen mit Aripiprazol gegeben
wird, ist die Aripiprazol-Dosis auf ungefähr die Hälfte der verschriebenen Dosis zu reduzieren.
Andere hochwirksame Inhibitoren von CYP3A4, wie Itraconazol und HIV-Proteaseinhibitoren,
dürften ähnliche Wirkungen haben; deshalb sind in diesen Fällen ähnliche Dosisreduktionen
vorzunehmen (siehe Abschnitt 4.2).
Nach Absetzen des CYP2D6- oder CYP3A4-Inhibitors ist die Dosierung von Aripiprazol auf
die Dosishöhe vor Beginn der Begleittherapie anzuheben.
Wenn schwache Inhibitoren von CYP3A4 (z.B. Diltiazem) oder CYP2D6 (z.B. Escitalopram)
gemeinsam mit Aripiprazol angewendet werden, kann mit einem mäßigen Anstieg der
Aripiprazol-Konzentrationen gerechnet werden.
Carbamazepin und andere CYP3A4-Induktoren
Nach gemeinsamer Anwendung mit Carbamazepin, einem hochwirksamen Induktor von
CYP3A4,
oral
angewendetem
Aripiprazol
Patienten
Schizophrenie
oder
schizoaffektiver Störung,
waren die geometrischen Mittel der C
und AUC von Aripiprazol
um 68% bzw. 73% niedriger im Vergleich zur Monotherapie mit Aripiprazol (30 mg). Ebenso
waren
für
Dehydro-Aripiprazol
geometrischen
Mittel
nach
gemeinsamen
Anwendung
Carbamazepin
bzw.
niedriger
nach
Monotherapie mit Aripiprazol.
Die Aripiprazol-Dosis ist bei gemeinsamer Gabe von Aripiprazol mit Carbamazepin zu
verdoppeln. Es ist zu erwarten, dass die gleichzeitige Anwendung mit Aripiprazol mit anderen
Induktoren von CYP3A4 (wie Rifampicin, Rifabutin, Phenytoin, Phenobarbital, Primidon,
Efavirenz, Nevirapin und Johanniskraut) ähnliche Wirkungen haben, deshalb sind ähnliche
Dosiserhöhungen vorzunehmen. Nach Absetzen der hochwirksamen CYP3A4-Induktoren ist
die Dosierung von Aripiprazol auf die empfohlene Dosis zu reduzieren.
Valproat und Lithium
Wurde entweder Valproat oder Lithium gleichzeitig mit Aripiprazol eingenommen, gab es keine
klinisch
signifikante
Veränderung
Aripiprazol-Konzentrationen;
daher
keine
Dosisanpassung
erforderlich,
wenn
entweder
Valproat
oder
Lithium
Aripiprazol
angewendet wird.
Serotonin-Syndrom
Bei Patienten, die Aripiprazol eingenommen haben, wurden Fälle eines Serotonin-Syndroms
berichtet. Mögliche Anzeichen und Symptome dieses Syndroms können insbesondere bei
gleichzeitiger Anwendung von anderen serotonergen Arzneimitteln wie SSRI/SNRI oder
Arzneimitteln, bei denen bekannt ist, dass sie die Aripiprazol-Konzentrationen erhöhen,
auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Möglicher Einfluss von Aripiprazol auf andere Arzneimittel
In klinischen Studien zeigten Dosen von 10 bis 30 mg Aripiprazol pro Tag keinen signifikanten
Effekt
Metabolismus
Substrate
CYP2D6
(Dextromethorphan/
3-Methoxymorphinan-Ratio),
CYP2C9
(Warfarin),
CYP2C19
(Omeprazol)
CYP3A4
(Dextromethorphan). Außerdem zeigten Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol in vitro kein
Potenzial für eine Veränderung des über CYP1A2 vermittelten Stoffwechsels. Daher ist nicht
zu erwarten, dass Aripiprazol klinisch bedeutsame Arzneimittelinteraktionen über diese
Enzyme verursacht.
Wurde Aripiprazol gleichzeitig mit Valproat, Lithium oder Lamotrigin eingenommen, gab es
keine
klinisch
signifikante
Veränderung
Valproat-,
Lithium-
oder
Lamotrigin-
Konzentrationen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden und kontrollierten Studien mit Aripiprazol bei schwangeren
Frauen vor. Es liegen Berichte von kongenitalen Anomalien vor; ein kausaler Zusammenhang
mit Aripiprazol wurde jedoch nicht nachgewiesen. Tierstudien konnten eine potenzielle
Entwicklungstoxizität nicht ausschließen (siehe Abschnitt 5.3). Patientinnen müssen darauf
hingewiesen werden, ihren Arzt zu benachrichtigen, wenn sie schwanger werden oder eine
Schwangerschaft
während
Behandlung
Aripiprazol
planen.
Aufgrund
unzureichenden
Datenlage
Sicherheit
beim
Menschen
aufgrund
Reproduktionsstudien beim Tier entstandenen Bedenken darf dieses Arzneimittel in der
Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der mögliche Nutzen rechtfertigt
eindeutig das potenzielle Risiko für den Fötus.
Neugeborene, die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft Antipsychotika
(einschließlich
Aripiprazol)
exponiert
sind,
sind
durch
Nebenwirkungen
einschließlich
extrapyramidaler Symptome und/oder Absetzerscheinungen gefährdet, deren Schwere und
Dauer nach der Entbindung variieren können. Es gab Berichte über Agitiertheit, erhöhten oder
erniedrigten
Muskeltonus,
Tremor,
Somnolenz,
Atemnot
oder
Störungen
Nahrungsaufnahme. Dementsprechend sind Neugeborene sorgfältig zu überwachen (siehe
Abschnitt 4.8).
Stillzeit
Aripiprazol und seine Metaboliten werden in die Muttermilch ausgeschieden. Es muss eine
Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die
Behandlung mit Aripiprazol zu verzichten bzw. die Behandlung mit Aripiprazol zu unterbrechen
ist. Dabei ist sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für
die Frau zu berücksichtigen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Aripiprazol hat einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wegen möglicher Wirkungen auf das Nervensystem
und die Sehfähigkeit wie Sedierung, Benommenheit, Synkopen, verschwommenes Sehen,
Diplopie (siehe Abschnitt 4.8).
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
häufigsten
berichteten
Nebenwirkungen
placebokontrollierten
Studien
waren
Akathisie und Übelkeit, die jeweils bei mehr als 3% der mit oralem Aripiprazol behandelten
Patienten auftraten.
Tabellarische Aufstellung der Nebenwirkungen
Die Häufigkeiten der Nebenwirkungen aufgrund einer Aripiprazol-Therapie sind im Folgenden
tabellarisch dargestellt. Die Tabelle basiert auf Nebenwirkungen, die während klinischer
Studien und/oder nach Markteinführung berichtet wurden.
Alle Nebenwirkungen werden nach Systemorganklasse und Häufigkeit angeführt: sehr häufig
(≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000
bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren
Daten
nicht
abschätzbar).
Innerhalb
jeder
Häufigkeitsgruppe
werden
Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Die Häufigkeit von berichteten Nebenwirkungen bei der Anwendung nach Markteinführung
kann nicht bestimmt werden, da sie aus Spontanmeldungen stammen. Folglich wird die
Häufigkeit dieser Nebenwirkungen als „nicht bekannt“ bezeichnet.
Häufig
Gelegentlich
Nicht bekannt
Erkrankungen des
Blutes und des
Lymphsystems
Leukopenie
Neutropenie
Thrombozytopenie
Erkrankungen des
Immunsystems
Allergische Reaktion
(z.B. anaphylaktische
Reaktion, Angioödem
einschließlich
geschwollener Zunge,
Zungenödem,
Gesichtsödem,
allergischer Pruritus oder
Urtikaria)
Endokrine
Erkrankungen
Hyperprolaktinämie
Diabetisches
hyperosmolares Koma
Diabetische Ketoazidose
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Diabetes mellitus
Hyperglykämie
Hyponatriämie
Anorexie
Psychiatrische
Erkrankungen
Schlaflosigkeit
Angst
Unruhe
Depression
Hypersexualität
Suizidversuch,
Suizidgedanken und
begangener Suizid (siehe
Abschnitt 4.4)
Pathologisches Spielen
Störung der
Impulskontrolle
Essattacke
Zwanghaftes
Kaufverhalten
Poriomanie
Aggression
Agitiertheit
Nervosität
Erkrankungen des
Nervensystems
Akathisie
Extrapyramidale
Erkrankung
Tremor
Kopfschmerz
Sedierung
Somnolenz
Schwindelgefühl
Tardive Dyskinesie
Dystonie
Malignes neuroleptisches
Syndrom (MNS)
Grand-mal-Anfall
Serotonin-Syndrom
Sprechstörung
Augenerkrankungen
Verschwommenes
Sehen
Doppeltsehen
Photophobie
Blickkrampf
Herzerkrankungen
Tachykardie
Plötzlicher Tod
unbekannter Ursache
Torsade de Pointes
Ventrikuläre Arrhythmie
Herzstillstand
Bradykardie
Gefäßerkrankungen
Orthostasesyndrom
Venöse Thromboembolie
(einschließlich
AGES Medizinmarktaufsicht
Traisengasse 5
A-1200 Wien
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, www.ages.at,
Traisengasse 5, A-1200 Wien, DVR: 0014541, Firmenbuch: FN 223056z, Registergericht: Handelsgericht Wien
1 von 15
National Public Assessment Report
Öffentlicher Beurteilungsbericht
Bezeichnung der Arzneispezialität:
Arileto 15 mg-Tabletten
Teil I:
Informationen über das Verfahren________________________________2
Teil II:
Fachinformation (SPC), Gebrauchsinformation ______________________3
Teil III:
Wissenschaftliche Diskussion während des Verfahrens ________________4
Teil IV:
Relevante Änderungen nach Zulassung ___________________________15
Dieser öffentliche Beurteilungsbericht wurde am 28.04.2016 erstellt.
AGES Medizinmarktaufsicht
Traisengasse 5
A-1200 Wien
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, www.ages.at,
Traisengasse 5, A-1200 Wien, DVR: 0014541, Firmenbuch: FN 223056z, Registergericht: Handelsgericht Wien
2 von 15
Teil I:
Informationen über das Verfahren
1. Bezeichnung der Arzneispezialität bei Zulassung
Arileto 15 mg-Tabletten
2. Antragstyp
Arzneispezialität – human (Zulassung gemäß § 10 Abs. 1 und 15 des
Arzneimittelgesetzes (AMG), BGBl. Nr. 185/1983 idgF)
3. Wirkstoff
ARIPIPRAZOL
4. Darreichungsform
Tablette
5. Stärke
15 mg
6. Zulassungsinhaber
G.L. Pharma GmbH
Schloßplatz 1
8502 Lannach
Österreich
7. Verfahrensnummer
7518923
8. Zulassungsnummer
136578
9. Zulassungsdatum
06.10.2015
AGES Medizinmarktaufsicht
Traisengasse 5
A-1200 Wien
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, www.ages.at,
Traisengasse 5, A-1200 Wien, DVR: 0014541, Firmenbuch: FN 223056z, Registergericht: Handelsgericht Wien
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Teil II:
Fachinformation (SPC), Gebrauchsinformation
Die aktuelle Fachinformation (SPC) finden Sie unter folgendem Link:
https://aspregister.basg.gv.at/document/servlet?action=show&zulnr=136578&type=DOTC_F
ACH_INFO
Die aktuelle Gebrauchsinformation finden Sie unter folgendem Link:
https://aspregister.basg.gv.at/document/servlet?action=show&zulnr=136578&type=DOTC_G
EBR_INFO
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Teil III:
Wissenschaftliche Diskussion während des Verfahrens
1.
Einleitung
2.
Qualitätsaspekte
2.1.
Einleitung
Bei Arileto 15 mg-Tabletten handelt es sich um runde, gelbe Tabletten (7,3 mm
Durchmesser) mit abgeschrägten Kanten und der Prägung „253“ auf einer Seite,
welche in OPA/Aluminium/PVC/Aluminium-Blisterpackungen verpackt sind.
2.2.
Wirkstoff
2.2.a.
Beschreibung
Der Wirkstoff im vorliegenden Arzneimittel ist ARIPIPRAZOL.
Der Wirkstoff ist ein weißes bis fast weißes, polymorphes Pulver.
2.2.b.
Spezifikation und Kontrolle
Spezifikation
Wirkstoffes
entspricht
Anforderungen
aktuellen
wissenschaftlichen
Standes.
Durch
Vorlage
entsprechender
Daten
Wirkstoffkontrolle wurde die ausreichende Qualität des Wirkstoffes belegt.
2.2.c. Stabilität
Stabilität
Wirkstoffes
wurde
unter
Bedingungen
getestet.
übermittelten
Ergebnisse
Stabilitätsuntersuchungen
belegen
festgesetzte
Retest-Periode.
Fertigprodukt
2.3.a.
Zusammensetzung
Wirkstoff:
1 Tablette enthält 15 mg Aripiprazol.
AGES Medizinmarktaufsicht
Traisengasse 5
A-1200 Wien
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, www.ages.at,
Traisengasse 5, A-1200 Wien, DVR: 0014541, Firmenbuch: FN 223056z, Registergericht: Handelsgericht Wien
5 von 15
Hilfsstoffe:
2.3.b.
Hersteller
Die für die Chargenfreigabe verantwortlichen Hersteller sind GE Pharmaceuticals Ltd,
Industria Zone, Chekanitza South Area -, 2140 Botevgrad, Bulgarien und G.L. Pharma
GmbH, Schlossplatz 1, 8502 Lannach, Österreich.
2.3.c.
Pharmazeutische Entwicklung
Die Entwicklung des Produktes wurde hinreichend durchgeführt und für ausreichend
befunden. Der Einsatz aller vorhandenen Hilfsstoffe wurde beschrieben.
2.3.d.
Freigabespezifikation und Kontrolle
Die Freigabespezifikation beinhaltet die Kontrolle aller für diese Darreichungsform
relevanten Parameter.
Es liegen ausreichend Daten von der Fertigproduktkontrolle des Arzneimittels vor,
welche die Einhaltung der Vorgaben der Freigabespezifikation belegen.
2.3.e.
Abpackung
Die Verpackung des Arzneimittels OPA/Aluminium/PVC/Aluminium-Blisterpackungen
entspricht den aktuellen, gesetzlichen Anforderungen.
2.3.f
Stabilität
Die Stabilität des Arzneimittels wurde unter ICH Bedingungen getestet.
Aufgrund dieser Datenlage wurde eine Laufzeit für das Arzneimittel von 4 Jahren
festgelegt. Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen
Lagerungsbedingungen erforderlich.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
2.4.
Zusammenfassung
Die pharmazeutische Qualität von Arileto 15 mg-Tabletten wurde adäquat belegt.
Lactose-Monohydrat (59,89 mg)
Mikrokristalline Cellulose
Hydroxypropylcellulose
Maisstärke
Crospovidon (Typ A)
Hochdisperses Siliciumdioxid (Aerosil 200)
Magnesiumstearat
Pigmentmischung PB-52290 Gelb:
Eisenoxid
gelb
172)
Lactose-Monohydrat
AGES Medizinmarktaufsicht
Traisengasse 5
A-1200 Wien
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, www.ages.at,
Traisengasse 5, A-1200 Wien, DVR: 0014541, Firmenbuch: FN 223056z, Registergericht: Handelsgericht Wien
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3.
Nichtklinische Aspekte
Da es sich um eine bezugnehmende Zulassung handelt und der Wirkstoff international seit
vielen Jahren hinlänglich bekannt ist, sind präklinische Studien nicht erforderlich.
Hinsichtlich des Wirkstoffes ist bekannt:
Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend
auf den konventionellen
Studien zur Sicherheitspharmakologie,
Toxizität bei
wiederholter
Gabe,
Reproduktions-
Entwicklungstoxizität,
Genotoxizität
kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den
Menschen erkennen.
Toxikologisch
signifikante
Effekte
wurden
lediglich
Dosierungen
oder
Expositionen
beobachtet,
maximale
Dosierung
oder
Exposition
beim
Menschen
deutlich
überschritten, damit haben sie für die klinische Anwendung nur begrenzte oder keine
Bedeutung.
Effekte
umfassten
eine
dosisabhängige
Nebennierenrinden-Toxizität
(Lipofuscin-Pigment-Akkumulation
und/oder
Parenchymzellverlust)
Ratten
nach
Wochen bei 20 bis 60 mg/kg/Tag (entspricht dem 3- bis 10-fachen der mittleren Steady-
State-AUC bei der empfohlenen Maximaldosis beim Menschen) und eine Zunahme von
Nebennierenrinden-Karzinomen
kombinierten
Nebennierenrinden-
Adenomen/Karzinomen bei weiblichen Ratten bei 60 mg/kg/Tag (das 10-fache der mittleren
Steady-State-AUC
empfohlenen
Maximaldosis
beim
Menschen).
höchste
Exposition in weiblichen Ratten, die keinen Tumor induzierte, war 7-mal höher als die
Exposition des Menschen bei empfohlener Dosierung.
Außerdem wurde eine Cholelithiasis als Folge der Ausfällung von Sulfat-Konjugaten der
Hydroxy-Metaboliten von Aripiprazol in der Galle von Affen nach wiederholter oraler Gabe
von 25 bis 125 mg/kg/Tag festgestellt (das 1- bis 3-fache der mittleren Steady-State-AUC bei
der empfohlenen klinischen Maximaldosis oder dem 16- bis 81-fachen der empfohlenen
Maximaldosis
beim
Menschen
basierend
mg/m
Allerdings
betrugen
menschlichen Galle bei der höchsten empfohlenen Tagesdosis von 30 mg gefundenen
Konzentrationen
Sulfat-Konjugate
Hydroxy-Aripiprazol
nicht
mehr
Konzentrationen, die in der Studie über 39 Wochen in der Galle von Affen festgestellt
wurden, und liegen weit unter den Grenzwerten (6%) der
in vitro
-Löslichkeit.
In Studien mit wiederholter Gabe bei jungen Ratten und Hunden war das Toxizitätsprofil von
Aripiprazol mit dem von erwachsenen Tieren vergleichbar und es gab keine Hinweise auf
Neurotoxizität oder nachteilige Auswirkungen auf die Entwicklung.
Basierend auf den Ergebnissen des kompletten Satzes an Standarduntersuchungen zur
Genotoxizität wurde Aripiprazol als nicht genotoxisch eingestuft. Aripiprazol beeinträchtigte
die Fruchtbarkeit in Studien zur Reproduktionstoxizität nicht. Bei Ratten wurden nach
Dosierungen, die zu subtherapeutischen Expositionen (basierend auf der AUC) führten,
toxische
Effekte
Entwicklung,
einschließlich
dosisabhängiger
foetaler
Ossifikationsverzögerungen und möglicher teratogener Effekte beobachtet. Bei Kaninchen
wurden diese Effekte nach Dosierungen, die zu Expositionen des 3- und 11-fachen der
mittleren
Steady-State-AUC
empfohlenen
klinischen
Maximaldosis
führten,
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7 von 15
beobachtet. Maternaltoxische Effekte traten in dem Dosisbereich auf, in dem auch toxische
Effekte auf die intrauterine Entwicklung beobachtet worden waren
4.
Klinische Aspekte
Basierend
vorgelegten
bekannten
klinischen
Daten
wurden
klinisch-
pharmakologischen Abschnitte der Fach- und Gebrauchsinformation unter Einhaltung der
aktuellen gesetzlichen Anforderungen und der Empfehlungen der entsprechenden Leitlinien
genehmigt.
Da es sich um eine bezugnehmende Zulassung handelt, sind keine weiteren klinischen
Studien erforderlich.
Hinsichtlich des Wirkstoffes ist bekannt:
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Antipsychotika
ATC-Code: N05AX12
Wirkmechanismus
Es wird vermutet, dass die Wirksamkeit von Aripiprazol bei Schizophrenie und Bipolar-I-
Störung über die Kombination einer partiell agonistischen Wirkung auf Dopamin D2- und
Serotonin 5HT1a-Rezeptoren und einer antagonistischen Wirkung auf Serotonin 5HT2a-
Rezeptoren vermittelt wird. Aripiprazol zeigte im Tiermodell antagonistische Eigenschaften
dopaminerger
Hyperaktivität
agonistische
Eigenschaften
dopaminerger
Hypoaktivität. Aripiprazol zeigte
in vitro
eine hohe Affinität zum Dopamin D2- und D3-
Rezeptor und zum Serotonin 5HT1a- und 5HT2a-Rezeptor sowie eine mäßige Affinität zum
Dopamin
D4-,
Serotonin
5HT2c-
5HT7-,
alpha-1-adrenergen
Histamin-H1-Rezeptor. Außerdem zeigte Aripiprazol eine mäßige Affinität zur Serotonin-
Wiederaufnahme-Stelle
keine
nennenswerte
Affinität
Muscarin-Rezeptoren.
Interaktion mit anderen Rezeptoren als den Dopamin- und Serotonin-Subtypen könnte einige
der anderen klinischen Effekte von Aripiprazol erklären.
Bei Gabe von Aripiprazol in Dosierungen von 0,5 bis 30 mg einmal täglich über 2 Wochen an
gesunde
Probanden
zeigte
Positronen-Emissions-Tomographie
eine
dosisabhängige
Verringerung der Bindung von
C-Racloprid, einem D2/D3-Rezeptor-Liganden, am Nucleus
caudatus und am Putamen.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Schizophrenie
In drei Placebo-kontrollierten Kurzzeit-Studien (4 bis 6 Wochen) an 1.228 schizophrenen
erwachsenen Patienten mit positiven oder negativen Symptomen zeigte Aripiprazol im
Vergleich zu Placebo eine statistisch signifikant stärkere Besserung der psychotischen
Symptome.
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Aripiprazol ist wirksam in der Aufrechterhaltung des Therapieerfolges bei Weiterbehandlung
von erwachsenen Patienten, die initial auf die Behandlung angesprochen haben. In einer
Haloperidol-kontrollierten Studie war in Woche 52 der Anteil der Responder-Patienten, die
Ansprechen
Studienmedikation
beibehielten,
beiden
Gruppen
ähnlich
(Aripiprazol 77% und Haloperidol 73%). Die Gesamt-Rate der Patienten, die die Studie
vollendet haben, war signifikant höher bei Patienten unter Aripiprazol (43%) als bei der
Haloperidol-Gruppe (30%). Aktuelle Werte aus Messskalen, die als sekundäre Studienziele
definiert
wurden,
inklusive
PANSS
Montgomery-Asberg-Depressionsraten-Skala,
zeigten eine signifikant stärkere Besserung als bei Haloperidol.
einer
Placebo-kontrollierten
Studie
über
Wochen
erwachsenen
stabilisierten
Patienten mit chronischer Schizophrenie zeigte sich für Aripiprazol eine signifikant höhere
Reduktion der Rückfallrate, die bei 34% in der Aripiprazol-Gruppe und bei 57% unter
Placebo lag.
Gewichtszunahme:
In klinischen Studien trat unter Aripiprazol keine klinisch relevante
Gewichtszunahme auf. In einer Olanzapin-kontrollierten, multinationalen Doppelblind-Studie
bei Schizophrenie über 26 Wochen, die 314 erwachsene Patienten umfasste und in der das
primäre Studienziel "Gewichtszunahme" war, trat unter Aripiprazol (n = 18 oder 13% der
auswertbaren Patientendatensätze) bei signifikant weniger Patienten eine Gewichtszunahme
von mindestens 7% gegenüber dem Ausgangswert auf (d.h. eine Zunahme von mindestens
5,6 kg bei einem durchschnittlichen Ausgangsgewicht von ca. 80,5 kg) im Vergleich zu
Patienten unter Olanzapin (n = 45 oder 33% der auswertbaren Patientendatensätze).
Lipidparameter:
Eine
gepoolte
Analyse
Lipidparameter
Placebo-kontrollierten
klinischen
Studien
Erwachsenen
ergab
keine
klinisch
relevanten
Änderungen
Gesamtcholesterin-, Triglycerid-, HDL- und LDL-Spiegel durch Aripiprazol.
Gesamtcholesterin: Eine Erhöhung der Werte von normal (< 5,18 mmol/l) zu hoch (≥
6,22 mmol/l) trat mit einer Inzidenz von 2,5% bei Aripiprazol und 2,8% bei Placebo auf;
die durchschnittliche Änderung vom Basiswert betrug für Aripiprazol -0,15 mmol/l (95%
KI: -0,182; -0,115) und -0,11 mmol/l (95% KI: -0,148; -0,066) für Placebo.
Nüchtern-Triglyceride: Eine Erhöhung der Werte von normal (< 1,69 mmol/l) zu hoch (≥
2,26 mmol/l) trat mit einer Inzidenz von 7,4% bei Aripiprazol und 7,0% bei Placebo auf;
die durchschnittliche Änderung vom Basiswert betrug für Aripiprazol -0,11 mmol/l (95%
KI: -0,182; -0,046) und -0,07 mmol/l (95% KI: -0,148; -0,007) für Placebo.
HDL: Eine Verringerung der Werte von normal (≥ 1,04 mmol/l) zu niedrig (< 1,04
mmol/l) trat mit einer Inzidenz von 11,4% bei Aripiprazol und 12,5% bei Placebo auf;
die durchschnittliche Änderung vom Basiswert betrug für Aripiprazol -0,03 mmol/l (95%
KI: -0,046; -0,017) und -0,04 mmol/l (95% KI: -0,056; -0,022) für Placebo.
Nüchtern-LDL: Eine Erhöhung der Werte von normal (< 2,59 mmol/l) zu hoch (≥ 4,14
mmol/l) trat mit einer Inzidenz von 0,6% bei Aripiprazol und 0,7% bei Placebo auf; die
durchschnittliche Änderung vom Basiswert betrug für Aripiprazol -0,09 mmol/l (95% KI:
-0,139; -0,047) und -0,06 mmol/l (95% KI: -0,116; -0,012) für Placebo.
Manische Episoden bei Bipolar-I-Störung
In zwei Placebo-kontrollierten Monotherapie-Studien mit flexibler Dosierung über 3 Wochen
mit Patienten mit einer manischen oder gemischten Episode der Bipolar-I-Störung zeigte
Aripiprazol eine gegenüber Placebo überlegene Wirksamkeit bei der Verringerung manischer
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Symptome über 3 Wochen. Diese Studien beinhalteten Patienten mit oder ohne psychotische
Merkmale und mit oder ohne Rapid-Cycling-Verlauf.
In einer Placebo-kontrollierten Monotherapie-Studie über 3 Wochen mit fixer Dosierung mit
Patienten
einer
manischen
oder
gemischten
Episode
Bipolar-I-Störung
zeigte
Aripiprazol gegenüber Placebo keine überlegene Wirksamkeit.
zwei
Placebo-
aktiv-kontrollierten
Monotherapie-Studien
über
Wochen
Patienten mit einer manischen oder gemischten Episode einer Bipolar-I-Störung, mit oder
ohne
psychotische
Merkmale,
zeigte
Aripiprazol
eine
gegenüber
Placebo
überlegene
Wirksamkeit in Woche 3 und einen Erhaltungseffekt, der vergleichbar war mit dem von
Lithium oder Haloperidol in Woche 12. Aripiprazol wies außerdem in Woche 12 einen
vergleichbaren Anteil an Patienten mit symptomatischer Remission der Manie auf wie Lithium
oder Haloperidol.
In einer Placebo-kontrollierten Studie über 6 Wochen mit Patienten mit einer manischen oder
gemischten Episode einer Bipolar-I-Störung, mit oder ohne psychotische Merkmale, die
teilweise über 2 Wochen nicht auf Lithium- oder Valproat-Monotherapie bei therapeutischen
Serumspiegeln
ansprachen,
ergab
Begleittherapie
Aripiprazol
eine
überlegene
Wirksamkeit bei der Verringerung manischer Symptome im Vergleich zur Monotherapie mit
Lithium oder Valproat.
einer
Placebo-kontrollierten
Studie
über
Wochen
gefolgt
einer
Langzeit-
Erweiterungsphase über 74 Wochen bei manischen Patienten, die mit Aripiprazol während
einer Stabilisierungsphase vor Randomisierung eine Remission erreicht hatten, zeigte sich
Aripiprazol gegenüber Placebo überlegen im Hinblick auf die Prävention eines bipolaren
Rückfalls, vorwiegend bei der Prävention eines Rückfalls in die Manie. Es zeigte sich jedoch
keine Überlegenheit gegenüber Placebo bei der Prävention eines Rückfalls in die Depression.
einer
52-wöchigen,
Placebo-kontrollierten
Studie
Patienten
einer
akuten
manischen oder gemischten Episode einer Bipolar-I-Störung, die nach Behandlung mit
Aripiprazol
(10 mg/Tag bis 30 mg/Tag) adjunktiv zu Lithium oder Valproat über 12
aufeinanderfolgende Wochen eine anhaltende Remission (Y-MRS und MADRS Gesamtwerte
≤ 12) erreicht hatten, zeigte adjunktives Aripiprazol Überlegenheit gegenüber Placebo mit
einem 46% niedrigeren Risiko (Hazard-Ratio von 0,54) des Wiederauftretens einer bipolaren
Störung und einem 65% niedrigeren Risiko (Hazard-Ratio von 0,35) des Wiederauftretens
einer Manie. Bezüglich der Prävention des Wiederauftretens einer Depression konnte jedoch
keine Überlegenheit gegenüber Placebo nachgewiesen werden. Adjunktives Aripiprazol zeigte
sich
gegenüber
Placebo
überlegen
sekundären
Studienziel,
CGI-BP-Wert
Bestimmung des Schweregrads der Erkrankung (Manie).
In dieser Studie wurde den Patienten vom Prüfarzt entweder eine offene Lithium- oder
Valproat-Monotherapie zugewiesen, um ein partielles Nichtansprechen feststellen zu können.
Die Patienten wurden für mindestens 12 aufeinanderfolgende Wochen mit einer Kombination
von Aripiprazol und dem gleichen Stimmungsstabilisator stabilisiert.
Stabilisierte Patienten erhielten dann weiterhin den gleichen Stimmungsstabilisator und dazu
– randomisiert
doppeltverblindet
entweder
Aripiprazol
oder
Placebo.
Vier
Untergruppen von Stimmungsstabilisatoren wurden in der randomisierten Phase beurteilt:
Aripiprazol + Lithium; Aripiprazol + Valproat; Placebo + Lithium; Placebo + Valproat.
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Kaplan-Meier-Rate
für
Wiederauftreten
einer
beliebigen
Stimmungsepisode
Begleittherapiearm betrug 16% bei Aripiprazol + Lithium und 18% bei Aripiprazol + Valproat
verglichen mit 45% bei Placebo + Lithium und 19% bei Placebo + Valproat.
Kinder und Jugendliche
Schizophrenie bei Jugendlichen
einer
6-wöchigen
Placebo-kontrollierten
Studie
schizophrenen
jugendlichen
Patienten (13-17 Jahre), die positive oder negative Symptome aufwiesen, war Aripiprazol im
Vergleich
Placebo
einer
statistisch
signifikant
stärkeren
Verbesserung
psychotischen Symptome verbunden.
In einer Subanalyse der jugendlichen Patienten im Alter von 15 bis 17 Jahren, die 74% der
Gesamtpopulation der Studie darstellten, wurde dieser Effekt auch während der 26-wöchigen
unverblindeten Verlängerung der Studie beobachtet.
Manische Episoden bei Bipolar-I-Störung bei Kindern und Jugendlichen
Aripiprazol wurde in einer 30-wöchigen Placebo-kontrollierten klinischen Studie mit 296
Kindern und Jugendlichen (10-17 Jahre) untersucht, die den DSM-IV-Kriterien für Bipolar-I-
Störung
manischen
oder
gemischten
Episoden
oder
ohne
psychotische
Züge
entsprachen und als Baseline einen Y-MRS-Score ≥ 20 aufwiesen. Von den Patienten, die zur
primären Wirksamkeitsanalyse herangezogen wurden, hatten 139 Patienten eine bestehende
komorbide Diagnose von ADHS.
Aripiprazol erwies sich als überlegen gegenüber Placebo bzgl. der Veränderung der Baseline
in Woche 4 und in Woche 12 im Y-MRS-Gesamt-Score. In einer post-hoc-Analyse zeigte sich
die Verbesserung gegenüber Placebo deutlicher bei Patienten mit einer Komorbidität von
ADHS als bei der Gruppe ohne ADHS, wo kein Unterschied zu Placebo bestand. Eine
Rückfallprävention wurde nicht nachgewiesen.
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Mittlere Verbesserung gegenüber baseline Y-MRS-Score bei psychiatrischen Komorbiditäten
Psychiatrische
Komorbidität
Woche 4
Woche 12
ADHS
Woche 4
Woche 12
Aripiprazol 10 mg
(n = 48)
14,9
15,1
Aripiprazol 10 mg
(n = 44)
15,2
15,6
Aripiprazol 30 mg
(n = 51)
16,7
16,9
Aripiprazol 30 mg
(n = 48)
15,9
16,7
Placebo
(n = 52)
Placebo
(n = 47)
Keine
psychiatrischen
Komorbiditäten
Woche 4
Woche 12
Kein ADHS
Woche 4
Woche 12
Aripiprazol 10 mg
(n = 27)
12,8
15,9
Aripiprazol 10 mg
(n = 37)
12,7
15,7
Aripiprazol 30 mg
(n = 25)
15,3
14,7
Aripiprazol 30 mg
(n = 30)
14,6
13,4
Placebo
(n = 18)
Placebo
(n = 25)
10,0
n = 51 in Woche 4
n = 46 in Woche 4
Die häufigsten behandlungsassoziierten Nebenwirkungen bei Patienten, die eine Dosis von
erhielten,
waren
extrapyramidale
Störungen
(28,3%),
Somnolenz
(27,3%),
Kopfschmerzen (23,2%) und Übelkeit (14,1%). Im Mittel haben Patienten, die 30 Wochen
mit Aripiprazol behandelt wurden, 2,9 kg Gewicht zugenommen, verglichen mit 0,98 kg bei
Patienten, die Placebo erhielten.
Reizbarkeit im Zusammenhang mit autistischer Störung bei Kindern und Jugendlichen (siehe
Abschnitt 4.2)
Aripiprazol wurde bei Patienten im Alter von 6 bis 17 Jahren in zwei 8-wöchigen Placebo-
kontrollierten Studien [eine mit flexibler Dosis (2-15 mg/Tag) und eine mit fester Dosis (5,
10 oder 15 mg/Tag)] und in einer 52-wöchigen offenen Studie untersucht. In diesen Studien
wurde die Initialdosis von 2 mg/Tag nach einer Woche auf 5 mg/Tag gesteigert und in
wöchentlichen Schritten um 5 mg/Tag bis zur Zieldosis erhöht. Über 75% der Patienten
waren unter 13 Jahre alt. Aripiprazol zeigte bei der Unterskala „Reizbarkeit“ der „Aberrant
Behaviour Checklist“ statistisch eine bessere Wirksamkeit als Placebo. Die klinische Relevanz
dieses
Befundes
wurde
nicht
nachgewiesen.
Sicherheitsprofil
wurden
Gewichtszunahme
Veränderungen
Prolaktinspiegels
einbezogen.
Studiendauer
Langzeit-Sicherheit
Wochen
begrenzt.
Niedrige
Serum-
Prolaktin-Spiegel bei weiblichen (< 3 ng/ml) und männlichen (< 2 ng/ml) Patienten traten
bei Behandlung mit Aripiprazol mit einer Häufigkeit von 27/46 (58,7%) bzw. 258/298
(86,6%)
(gepoolte
Studien).
Placebo-kontrollierten
Studien
betrug
mittlere
Gewichtszunahme 0,4 kg unter Placebo und 1,6 kg unter Aripiprazol.
Aripiprazol wurde auch in einer Placebo-kontrollierten Langzeitstudie zur Erhaltungsphase
untersucht. Nach einer 13- bis 26-wöchigen Stabilisierung mit Aripiprazol (2-15 mg/Tag)
wurden Patienten mit stabilem Ansprechen für 16 Wochen entweder auf Aripiprazol belassen
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oder auf Placebo umgestellt. In der Woche 16 betrug die Kaplan-Meier-Rate für einen
Rückfall 35% für Aripiprazol und 52% für Placebo. Hazard-ratio für einen Rückfall innerhalb
von 16 Wochen (Aripiprazol/Placebo) war 0,57 (kein statistisch signifikanter Unterschied).
Die mittlere Gewichtszunahme in der Stabilisierungsphase (bis zu 26 Wochen) mit Aripiprazol
betrug 3,2 kg und eine weitere mittlere Zunahme von 2,2 kg für Aripiprazol verglichen mit
für
Placebo
wurde
zweiten
Teil
Wochen)
Studie
beobachtet.
Extrapyramidale Symptome wurden hauptsächlich während der Stabilisierungsphase bei 17%
der Patienten beobachten, 6,5% davon Tremor.
Mit dem Tourette-Syndrom assoziierte Tics bei Kindern und Jugendlichen (siehe Abschnitt
4.2)
Wirksamkeit
Aripiprazol
Kindern
Jugendlichen
Tourette-Syndrom
(Aripiprazol: n = 99, Placebo: n = 44) wurde in einer randomisierten, doppelblinden,
Placebo-kontrollierten
8-wöchigen
Studie
untersucht,
angelegt
war,
dass
Behandlungsgruppen eine vom Körpergewicht abhängige Festdosis im Dosisbereich von 5
mg/Tag bis 20 mg/Tag und eine Anfangsdosis von 2 mg erhielten. Die Patienten waren
zwischen 7 und 17 Jahre alt und wiesen zu Beginn einen mittleren Gesamt-Tic-Score-Wert
von 30 auf der Yale Global Tic Severity Scale (TTS-YGTSS) auf. Aripiprazol zeigte bei der
Veränderung ab Studienbeginn bis Woche 8 eine Verbesserung auf der TTS-YGTSS von
13,35 bei der Gruppe mit niedriger Dosis (5 mg oder 10 mg) und 16,94 bei der Gruppe mit
hoher Dosis (10 mg oder 20 mg) im Vergleich zu einer Verbesserung von 7,09 in der
Placebo-Gruppe.
Wirksamkeit
Aripiprazol
Kindern
Jugendlichen
Tourette-Syndrom
(Aripiprazol: n = 32, Placebo: n = 29) wurde ebenfalls in einer in Süd-Korea durchgeführten
10-wöchigen
randomisierten,
doppelblinden,
Placebo-kontrollierten
Studie
einem
flexiblen Dosisbereich von 2 mg/Tag bis 20 mg/Tag und einer Anfangsdosis von 2 mg
untersucht. Die Patienten waren zwischen 6 und 18 Jahre alt und wiesen zu Beginn einen
mittleren Wert von 29 auf der TTS-YGTSS auf. Bei der Veränderung ab Studienbeginn bis
Woche 10 zeigte die Aripiprazol-Gruppe auf der TTS-YGTSS eine Verbesserung von 14,97 im
Vergleich zu einer Verbesserung von 9,62 in der Placebo-Gruppe.
diesen
beiden
Kurzzeitstudien
konnte
klinische
Relevanz
Ergebnisse
Wirksamkeit, angesichts des Ausmaßes der Behandlungswirkung im Vergleich zu der großen
Placebowirkung
unklaren
Wirkungen
hinsichtlich
psychosozialen
Funktionsfähigkeit, nicht erwiesen werden. Es liegen keine Langzeitdaten zur Wirksamkeit
und Unbedenklichkeit von Aripiprazol bei dieser fluktuierenden Erkrankung vor.
Europäische
Arzneimittel-Agentur
für
Referenzarzneimittel,
Aripiprazol
enthält, eine Zurückstellung von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in
einer oder mehreren pädiatrischen Altersklassen in der Behandlung der Schizophrenie und
Behandlung
bipolaren
affektiven
Störung
gewährt
(siehe
Abschnitt
bzgl.
Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Aripiprazol wird gut resorbiert, wobei maximale Plasmaspiegel innerhalb von 3 bis 5 Stunden
nach der Einnahme erreicht werden. Aripiprazol unterliegt einem minimalen präsystemischen
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Metabolismus. Die absolute orale Bioverfügbarkeit der Tablettenformulierung beträgt 87%.
Eine Mahlzeit mit hohem Fettgehalt hat keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von
Aripiprazol.
Verteilung
Aripiprazol wird im gesamten Körper mit einem scheinbaren Verteilungsvolumen von 4,9 l/kg
verteilt,
extensive
extravaskuläre
Verteilung
deutet.
therapeutischen
Konzentrationen wird Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol zu über 99% an Plasmaproteine,
hauptsächlich Albumin, gebunden.
Biotransformation
Aripiprazol wird überwiegend in der Leber hauptsächlich über drei Biotransformationswege
metabolisiert: Dehydrierung, Hydroxylierung und N-Dealkylierung. Basierend auf
in vitro
Studien sind die Enzyme CYP3A4 und CYP2D6 für die Dehydrierung und Hydroxylierung von
Aripiprazol verantwortlich, die N-Dealkylierung wird durch CYP3A4 katalysiert. Aripiprazol
macht den Hauptanteil des Arzneimittels im systemischen Kreislauf aus. Im Steady-State
beträgt der Anteil von Dehydro-Aripiprazol, dem aktiven Metaboliten, ca. 40% der AUC von
Aripiprazol im Plasma.
Elimination
Die mittlere Eliminationshalbwertszeit liegt bei annähernd 75 Stunden für Aripiprazol bei
extensiven Metabolisierern über CYP2D6 und bei annähernd 146 Stunden bei „schlechten“ (=
„poor“) Metabolisierern über CYP2D6.
Die Gesamtkörper-Clearance von Aripiprazol beträgt 0,7 ml/min/kg, die hauptsächlich über
die Leber stattfindet.
Nach oraler Gabe einer Einzeldosis von
C-markiertem Aripiprazol wurden ca. 27% der
gegebenen Radioaktivität im Urin und annähernd 60% in den Faeces gefunden. Weniger als
1% Aripiprazol wurde unverändert im Urin ausgeschieden und ca. 18% wurden unverändert
in den Faeces gefunden.
Pharmakokinetik in speziellen Patientengruppen
Kinder und Jugendliche
Die Pharmakokinetik von Aripiprazol und Dihydro-Aripiprazol bei pädiatrischen Patienten im
Alter von 10 bis 17 Jahren war vergleichbar mit derjenigen von Erwachsenen nach Korrektur
des Unterschieds im Körpergewicht.
Ältere Menschen
Bei Aripiprazol gibt es keinen Unterschied in der Pharmakokinetik zwischen älteren und
jüngeren
gesunden
erwachsenen
Probanden.
Ebenso
zeigten
sich
pharmakokinetischen Untersuchung schizophrener Patienten keine altersabhängigen Effekte.
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Geschlecht
Bei Aripiprazol gibt es keine Unterschiede in der Pharmakokinetik zwischen männlichen und
weiblichen
gesunden
Probanden,
ebenso
zeigten
sich
einer
pharmakokinetischen
Untersuchung schizophrener Patienten keine geschlechtsabhängigen Effekte.
Rauchen und ethnische Zugehörigkeit
Eine Populations-spezifische Auswertung zur Pharmakokinetik ergab keinen Hinweis auf
klinisch
signifikante
Unterschiede
hinsichtlich
ethnischen
Zugehörigkeit
oder
Auswirkung des Rauchens auf die Pharmakokinetik von Aripiprazol.
Nierenschaden
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol waren bei
Patienten mit schwerer Nierenerkrankung im Vergleich zu jungen gesunden Probanden
ähnlich.
Leberschaden
Eine Einzeldosis-Studie bei Probanden mit verschiedengradiger Leberzirrhose (Child-Pugh
Klassen A, B und C) zeigte keinen signifikanten Effekt hinsichtlich der Beeinträchtigung der
Leberfunktion auf die Pharmakokinetik von Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol, aber die
Studie umfasste nur 3 Patienten mit Leberzirrhose der Klasse C, was nicht ausreicht, um
Schlüsse auf deren metabolische Kapazität zu ziehen.
5.
Pharmakovigilanz
Der Antragsteller erbrachte den Nachweis, dass ihm eine adäquat qualifizierte für die
Pharmakovigilanz verantwortliche Person sowie ein System zur Erfassung und Meldung
sowohl von innerhalb als auch außerhalb der Europäischen Gemeinschaft aufgetretenen
Nebenwirkungen
Verfügung
steht.
Antragsteller
vorgelegte
detaillierte
Beschreibung seines Pharmakovigilanz-Systems entspricht den Anforderungen des von der
Europäischen Kommission erstellten und veröffentlichten Leitfadens über die Erfassung,
Überprüfung
Vorlage
Berichten
über
Nebenwirkungen,
einschließlich
technischen Anforderungen an den elektronischen Austausch von Pharmakovigilanzdaten
gemäß
international
vereinbarten
Formaten.
Eine
Beschreibung
Risikomanagementsystems, das der Antragsteller einführen wird, wurde vorgelegt.
6.
Overall conclusion, Nutzen-Risiko-Beurteilung und Empfehlung
Lesbarkeitstest
Es wurde ein Lesbarkeitstest der Gebrauchsinformation mit Patienten - Zielgruppen auf der
Basis eines „Bridging Reports“ mit Bezugnahme auf Aripiprazol 5 mg Tabletten Bristol-Myers
durchgeführt. Der durch den Antragsteller eingereichte „Bridging report“ kann akzeptiert
werden.
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15 von 15
vorliegenden
Gutachten
haben
eine
positive
Nutzen-Risiko-Bewertung
für
gegenständliche Arzneispezialität ergeben.
Dem Antrag der Firma G.L. Pharma GmbH auf Zulassung gemäß § 10 Abs. 1 und 15 in
Verbindung mit § 20 des Arzneimittelgesetzes (AMG), BGBl. Nr. 185/1983 idgF wurde mit
Bescheid
Bundesamtes
für
Sicherheit
Gesundheitswesen
06.10.2015
stattgegeben.
Teil IV:
Relevante Änderungen nach Zulassung
Alle Änderungen, die Fach- und Gebrauchsinformationen betreffen, werden in den BASG-
Verlautbarungen unter https://verlautbarung.basg.gv.at/ publiziert.
Aktuelle Versionen der Fach- und Gebrauchsinformationen der in Österreich zugelassenen
Arzneispezialitäten
können
unter
https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/
abgerufen
werden.