Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
10-04-2013
25-03-2013
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Arcoxia 30 mg Filmtabletten
Arcoxia 60 mg Filmtabletten
Arcoxia 90 mg Filmtabletten
Arcoxia 120 mg Filmtabletten
Etoricoxib
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Arcoxia und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Arcoxia beachten?
Wie ist Arcoxia einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Arcoxia aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Arcoxia und wofür wird es angewendet?
Arcoxia gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als selektive COX-2-Hemmer
bezeichnet werden. Diese Arzneimittel wiederum gehören zu der als nicht steroidale
Antirheumatika (NSAR) bezeichneten Arzneimittelklasse.
Arcoxia trägt dazu bei, die Schmerzen und Schwellungen (Entzündungen) in Gelenken und
Muskeln zu lindern, die Patienten mit einer degenerativen oder entzündlichen
Gelenkerkrankung (Arthrose, rheumatoide Arthritis oder Spondylitis ankylosans [Morbus
Bechterew]) oder mit einem Gichtanfall (Gichtarthritis) betreffen.
Arcoxia wird auch zur kurzzeitigen Behandlung mittelstarker Schmerzen nach zahnärztlichen
Eingriffen angewendet.
Was ist Arthrose?
Arthrose ist eine Gelenkerkrankung. Sie entsteht durch den allmählichen Abbau des Knorpels, der die
Knochenenden abfedert. So kommt es zu Schwellungen (Entzündungen), Schmerzen,
Berührungsempfindlichkeit, Steifigkeit und körperlichen Einschränkungen.
Was ist rheumatoide Arthritis?
Rheumatoide Arthritis ist eine entzündliche Langzeiterkrankung der Gelenke. Sie verursacht
Schmerzen, Steifigkeit, geschwollene Gelenke und eine zunehmende Einschränkung der
Beweglichkeit der betroffenen Gelenke. Die Krankheit verursacht auch andere Entzündungen im
Körper.
Was ist Gichtarthritis?
Gichtarthritis ist eine Krankheit, die durch plötzliche, wiederkehrende, sehr schmerzhafte Gichtanfälle
mit Entzündung und Rötung der Gelenke gekennzeichnet ist. Gichtarthritis wird durch die Ablagerung
von Mineralkristallen in den Gelenken verursacht.
Was ist Spondylitis ankylosans?
Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) ist eine entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule und der
großen Gelenke.
2.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Arcoxia beachten?
Arcoxia darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Etoricoxib oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
wenn Sie allergisch auf nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) einschließlich
Acetylsalicylsäure und COX-2-Hemmer sind (siehe Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind
möglich?).
wenn Sie gegenwärtig ein Geschwür oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt haben.
wenn Sie an einer schweren Lebererkrankung leiden.
wenn Sie an einer schweren Nierenerkrankung leiden.
wenn Sie schwanger sind bzw. schwanger sein könnten, oder wenn Sie stillen (siehe
Schwangerschaft und Stillzeit).
wenn Sie jünger als 16 Jahre sind.
wenn Sie an einer entzündlichen Darmerkrankung (z.B. Morbus Crohn, ulzerative Kolitis oder
Kolitis) leiden.
wenn Ihr Arzt bei Ihnen eine Herzkrankung wie Herzleistungsschwäche (mäßige oder schwere
Ausprägungen), Angina pectoris (Schmerzen im Brustkorb) festgestellt hat oder wenn Sie
bereits einmal einen Herzinfarkt, eine Operation an den Herzkranzgefäßen (Bypass-Operation),
eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (Durchblutungsstörungen der Beine oder Füße mit
verengten oder verschlossenen Arterien) oder einen Schlaganfall (einschließlich
schlaganfallähnliches Ereignis, sog. Transitorische Ischämische Attacke TIA) hatten. Etoricoxib
kann Ihr Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall geringfügig erhöhen und daher dürfen
jene Patienten es nicht einnehmen, die bereits eine Herzerkrankung oder einen Schlaganfall
hatten.
wenn Sie an Bluthochdruck leiden, der durch eine Behandlung nicht ausreichend kontrolliert ist
(fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Blutdruck ausreichend
kontrolliert ist).
Wenn Sie der Meinung sind, dass einer dieser Umstände auf Sie zutrifft, nehmen Sie die Tabletten
nicht, bevor Sie bei Ihrem Arzt nachgefragt haben.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Arcoxia einnehmen, falls:
Sie bereits Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts mit Blutungen oder Geschwüren haben oder
hatten.
Sie an Flüssigkeitsmangel, z. B. infolge häufigen Erbrechens oder Durchfalls, leiden.
Sie an Schwellungen aufgrund von Flüssigkeitseinlagerungen leiden.
Sie bereits eine Herzleistungsschwäche oder eine andere Herzerkrankung haben oder hatten.
Sie bereits erhöhten Blutdruck haben oder hatten. Arcoxia kann bei einigen Personen zu
Bluthochdruck führen, insbesondere unter hohen Dosen. Ihr Arzt wird Ihren Blutdruck von Zeit
zu Zeit überprüfen.
Sie bereits eine Leber- oder Nierenerkrankung haben oder hatten.
Sie gerade aufgrund einer Infektion behandelt werden. Arcoxia kann Fieber, ein Anzeichen
einer Infektion, verbergen oder unterdrücken.
Sie eine Frau sind, die eine Schwangerschaft plant.
Sie bereits älter (d. h. über 65 Jahre) sind.
Sie an Zuckerkrankheit, erhöhten Blutfettwerten leiden oder Sie rauchen. Diese Faktoren
können Ihr Risiko für eine Herzerkrankung erhöhen.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie von einem oder mehreren der genannten Punkte betroffen sind,
wenden Sie sich an Ihren Arzt, bevor Sie mit der Einnahme von Arcoxia beginnen, um
herauszufinden, ob dieses Arzneimittel für Sie geeignet ist.
Arcoxia ist sowohl bei älteren als auch bei jüngeren erwachsenen Patienten gleich gut wirksam und
verträglich. Wenn Sie bereits älter sind (d. h. über 65 Jahre), wird Ihr Arzt Sie entsprechend sorgfältig
kontrollieren. Für ältere Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Verabreichen Sie dieses Arzneimittel nicht an Kinder oder Jugendliche unter 16 Jahre.
Einnahme von Arcoxia zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie noch andere Arzneimittel einnehmen/anwenden,
kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere
Arzneimittel einzunehmen, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Dies ist vor allem wichtig, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen/anwenden, denn Ihr
Arzt wird überprüfen, ob Ihre Arzneimittel korrekt wirken, sobald Sie mit der Behandlung mit
Arcoxia beginnen:
Arzneimittel zur Blutverdünnung (Antikoagulanzien) wie Warfarin
Rifampicin (ein Antibiotikum)
Methotrexat (ein Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems, das oft bei rheumatoider
Arthritis verordnet wird)
Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzleistungsschwäche, die als ACE-
Hemmer oder Angiotensin-Antagonisten bezeichnet werden, wie z. B. Enalapril und Ramipril
oder Losartan und Valsartan
Lithium (ein Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Formen von Depressionen)
Diuretika (Entwässerungsmittel)
Ciclosporin oder Tacrolimus (Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems)
Digoxin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzleistungsschwäche oder
Herzrhythmusstörungen)
Minoxidil (Arzneimittel zur Behandlung des Bluthochdrucks)
Salbutamol als Tabletten oder Suspension zum Einnehmen (Arzneimittel zur Behandlung von
Asthma)
die "Pille" zur Schwangerschaftsverhütung
Hormonersatztherapie
Acetylsalicylsäure, denn das Risiko für Geschwüre im Magen-Darm-Trakt ist erhöht, wenn Sie
Acetylsalicylsäure mit Arcoxia einnehmen.
Arcoxia kann zusammen mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure eingenommen werden.
Wenn Sie niedrig dosierte Acetylsalicylsäure zur Vorbeugung eines Herzinfarkts oder
Schlaganfalls einnehmen, dürfen Sie Acetylsalicylsäure nicht absetzen, ohne vorher Ihren
Arzt zu fragen.
Nehmen Sie während der Behandlung mit Arcoxia keine höheren Dosen Acetylsalicylsäure
und keine anderen Arzneimittel gegen Entzündungen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebährfähigkeit
Arcoxia darf nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden. Wenn Sie schwanger sind,
vermuten schwanger zu sein oder eine Schwangerschaft planen, nehmen Sie die Filmtabletten nicht
ein. Wenn Sie schwanger werden, beenden Sie die Behandlung und wenden sich an Ihren Arzt.
Wenden Sie sich auch an Ihren Arzt, wenn Sie sich nicht sicher sind oder weitere Fragen haben.
Es ist nicht bekannt, ob Arcoxia in die Muttermilch übergeht. Wenn Sie stillen oder stillen möchten,
sprechen Sie vor der Einnahme von Arcoxia mit Ihrem Arzt. Während der Behandlung mit Arcoxia
dürfen Sie nicht stillen.
Einnahme von Arcoxia zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Die Wirkung von Arcoxia kann schneller eintreten, wenn Sie es ohne Nahrung einnehmen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung:
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Bei einigen Patienten wurde über Schwindel und Schläfrigkeit unter der Behandlung mit Arcoxia
berichtet. Sie dürfen nicht Auto fahren, wenn Sie Schwindel oder Schläfrigkeit verspüren.
Sie dürfen keine Werkzeuge benutzen und keine Maschinen bedienen, wenn Sie Schwindel oder
Schläfrigkeit verspüren.
Arcoxia enthält Lactose.
Bitte nehmen Sie Arcoxia daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist,
dass Sie an einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3.
Wie ist Arcoxia einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei
Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Kinder oder Jugendliche unter 16 Jahren dürfen Arcoxia nicht einnehmen.
Nehmen Sie Arcoxia einmal täglich ein. Arcoxia kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen
werden.
Nehmen Sie keine höhere Dosis ein, als für Ihre Erkrankung empfohlen wird. Ihr Arzt wird die
Behandlung in regelmäßigen Abständen mit Ihnen besprechen. Es ist wichtig, die niedrigste Dosis
anzuwenden, die Ihnen zur Schmerzlinderung ausreicht, und Arcoxia nicht länger als erforderlich
einzunehmen. Das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall kann mit der Behandlungsdauer
steigen, insbesondere bei hohen Dosierungen.
Arthrose
Die empfohlene Dosis beträgt 30 mg Etoricoxib (entspricht 1 Filmtablette Arcoxia 30 mg) einmal
täglich. Die Dosis kann bei Bedarf auf eine Höchstdosis von 60 mg Etoricoxib (entspricht 1
Filmtablette Arcoxia 60 mg) einmal täglich erhöht werden.
Rheumatoide Arthritis
Die empfohlene Dosis beträgt 90 mg Etoricoxib (entspricht 1 Filmtablette Arcoxia 90 mg) einmal
täglich.
Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew)
Die empfohlene Dosis beträgt 90 mg Etoricoxib (entspricht 1 Filmtablette Arcoxia 90 mg) einmal
täglich.
Behandlung akuter Schmerzen
Etoricoxib sollte nur für die Dauer der akuten Beschwerden eingenommen werden.
Gichtarthritis
Die empfohlene Dosis beträgt 120 mg Etoricoxib (entspricht 1 Filmtablette Arcoxia 120 mg) einmal
täglich und sollte nur für die Dauer der akuten Beschwerden eingenommen werden. Die
Behandlungsdauer ist auf höchstens 8 Tage begrenzt.
Schmerzen nach Zahnoperationen
Die empfohlene Dosis beträgt 90 mg Etoricoxib (entspricht 1 Filmtablette Arcoxia 90 mg) einmal
täglich. Die Behandlungsdauer ist auf höchstens 3 Tage begrenzt.
Patienten mit Lebererkrankungen
Wenn Sie an einer leichten Lebererkrankung leiden, sollten Sie nicht mehr als 60 mg Etoricoxib
(entspricht 1 Filmtablette Arcoxia 60 mg) pro Tag einnehmen.
Wenn Sie an einer mäßigen Lebererkrankung leiden, sollten Sie nicht mehr als 30 mg Etoricoxib
(entspricht 1 Filmtablette Arcoxia 30 mg) einmal täglich einnehmen.
Wenn Sie eine größere Menge Arcoxia eingenommen haben als Sie sollten
Nehmen Sie nie mehr Tabletten ein, als vom Arzt verordnet. Sollten Sie jedoch zu viele Tabletten
eingenommen haben, müssen Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.
Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
Es ist wichtig, Arcoxia so einzunehmen, wie es Ihr Arzt Ihnen verordnet hat. Wenn Sie eine Dosis
vergessen haben, setzen Sie die Einnahme am nächsten Tag wie gewohnt fort. Nehmen Sie nicht die
doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Wenn bei Ihnen eines oder mehrere der folgenden Anzeichen auftreten, beenden Sie sofort die
Einnahme von Arcoxia und fragen Sie Ihren Arzt um Rat:
wenn Kurzatmigkeit, Schmerzen im Brustkorb oder Schwellungen an den Knöcheln auftreten
oder sich verschlechtern.
Gelbfärbung der Haut und Augen (Gelbsucht) - dies sind Anzeichen einer möglichen
Lebererkrankung.
heftige oder anhaltende Bauchschmerzen und/oder eine Schwarzfärbung des Stuhls.
eine allergische Reaktion - mögliche Anzeichen sind z. B. Hautreaktionen wie Geschwüre oder
Blasen; Schwellungen von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Hals, die zu Atembeschwerden
führen können.
Die Häufigkeit der unten aufgelisteten möglichen Nebenwirkungen wird gemäß folgendem Grundsatz
bestimmt:
Sehr häufig (betrifft mehr als einen Behandelten von 10)
Häufig (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100)
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000)
Selten (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000)
Sehr selten (betrifft weniger als 1 Behandelten von 10.000)
Folgende Nebenwirkungen können unter der Behandlung mit Arcoxia auftreten:
Sehr häufig:
Magenschmerzen
Häufig:
Alveoläre Osteitis (Wundheilungsstörung mit Entzündung und Schmerzen nach dem Ziehen eines
Zahnes)
Schwellungen der Beine und/oder Füße aufgrund von Flüssigkeitseinlagerungen (Ödemen)
Schwindelgefühl, Kopfschmerzen
Palpitationen (schneller oder unregelmäßiger Herzschlag), Herzrhytmusstörung (Arryhtmie)
Erhöhung des Blutdrucks
Keuchen oder Kurzatmigkeit (Bronchospasmus)
Verstopfung, Winde (starke Blähungen), Gastritis (Magenschleimhautentzündung), Sodbrennen,
Durchfall, Verdauungsstörung (Dyspepsie)/Magenbeschwerden, Übelkeit, Unwohlsein
(Erbrechen), Entzündung der Speiseröhre, Geschwüre der Mundschleimhaut
Veränderungen von Labortests des Bluts zur Untersuchung der Leberfunktion
Einblutungen in die Haut
Schwäche und Müdigkeit, grippeartige Erkrankung
Gelegentlich:
Magen-Darm-Entzündung (Entzündung des Magen-Darm-Trakts, sowohl im Magen als auch im
Dünndarm/Magen-Darm-Grippe), Entzündung der oberen Atemwege, Harnwegsinfekte
verminderte Anzahl roter Blutkörperchen, verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen,
verminderte Anzahl der Blutplättchen
Überempfindlichkeit (allergische Reaktion einschließlich Nesselsucht, die so heftig sein kann,
dass sie eine sofortige medizinische Behandlung erfordert)
gesteigerter oder verminderter Appetit, Gewichtszunahme
Angstgefühl, Depressionen, Konzentrationsstörungen , Wahrnehmung von nicht vorhandenen
Dingen (Halluzinationen)
Veränderung des Geschmacksempfindens, Schlaflosigkeit, Taubheitsgefühl oder Kribbeln,
Schläfrigkeit
Verschwommensehen, gereizte und gerötete Augen
Ohrensausen (Ohrgeräusche), Schwindel (Gefühl, dass sich im Ruhezustand alles dreht)
abnormaler Herzrhytmus (Vorhofflimmern), beschleunigter Herzschlag, Herzleistungsschwäche,
Gefühl von Enge, Druck oder Schwere im Brustkorb (Angina pectoris), Herzinfarkt
Hitzewallungen, Schlaganfall, vorübergehendes schlaganfallähnliches Ereignis (transitorische
ischämische Attacke), starker Anstieg des Blutdrucks, Entzündung der Blutgefäße
Husten, Atemnot, Nasenbluten
aufgeblähter Magen oder Bauch, Veränderung der Darmtätigkeit, Mundtrockenheit,
Magengeschwür, Magenschleimhautentzündung, die sich ernsthaft verschlimmern und zu
Blutungen führen kann, Reizdarmsyndrom, Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Schwellungen im Gesicht, Hautausschlag oder Hautjucken, Hautrötung
Muskelkrämpfe/-spasmen, schmerzende/steife Muskeln
hohe Kalium-Wert im Blut, Veränderungen von Labortests des Bluts oder Urins zur Untersuchung
der Nierenfunktion, schwerwiegende Nierenprobleme
Schmerzen im Brustkorb
Selten:
Angioödem (eine allergische Reaktion mit Schwellungen von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder
Hals, die zu Atem- oder Schluckbeschwerden führen können und so heftig sein kann, dass sie eine
sofortige medizinische Behandlung erfordert)/anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen
einschließlich Schock (eine ernsthafte allergische Reaktion die eine sofortige medizinische
Behandlung erfordert)
Verwirrtheit, Ruhelosigkeit
Leberentzündung (Hepatitis)
niedriger Natrium-Wert im Blut
Leberversagen, Gelbfärbung der Haut und/oder der Augen (Gelbsucht)
Schwerwiegende Hautreaktionen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
5.
Wie ist Arcoxia aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis nach "Verwendbar bis" angegebenen
Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des
angegebenen Monats.
Flaschen: Das Behältnis fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Blisterpackungen: In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu
schützen.
Entsorgen Sie das Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker,
wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum
Schutz der Umwelt bei
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Arcoxia enthält
Der Wirkstoff ist: Etoricoxib.
Jede Filmtablette enthält 30 mg, 60 mg, 90 mg oder 120 mg Etoricoxib.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Tablettenkern:
Calciumhydrogenphosphat, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat, mikrokristalline Cellulose.
Tablettenüberzug:
Carnaubawachs, Lactose-Monohydrat, Hypromellose, Titandioxid (E 171), Triacetin. Die 30-mg, 60-
mg- und 120-mg-Filmtabletten enthalten ferner Eisenoxid gelb (E 172, Farbstoff) und Indigocarmin-
Aluminiumlack(E 132, Farbstoff).
Wie Arcoxia aussieht und Inhalt der Packung
Arcoxia Filmtabletten sind in 4 Stärken erhältlich.
30-mg-Filmtabletten: blaugrüne, apfelförmige, bikonvexe Filmtabletten mit der Aufschrift ‘101’ auf
der einen und ‘ACX 30’ auf der anderen Seite.
60-mg-Filmtabletten: dunkelgrüne, apfelförmige, bikonvexe Filmtabletten mit der Aufschrift ‘200’ auf
der einen und ‘ARCOXIA 60’ auf der anderen Seite.
90-mg-Filmtabletten: weiße, apfelförmige, bikonvexe Filmtabletten mit der Aufschrift ‘202’ auf der
einen und ‘ARCOXIA 90’ auf der anderen Seite.
120-mg-Filmtabletten: hellgrüne, apfelförmige, bikonvexe Filmtabletten mit der Aufschrift ‘204’ auf
der einen und ‘ARCOXIA 120’ auf der anderen Seite.
Packungsgrößen:
Arcoxia 30 mg Filmtabletten:
Packungen zu 2, 7, 14, 20, 28 und 49 Filmtabletten oder Mehrfachpackungen mit 98 (2 Packungen mit
49) Filmtabletten in Blister.
Arcoxia 60 mg Filmtabletten / Arcoxia 90 mg Filmtabletten / Arcoxia 120 mg Filmtabletten:
Packungen zu 2, 5, 7, 10, 14, 20, 28, 30, 50, 84, 100 Filmtabletten oder Mehrfachpackungen mit 98 (2
Packungen mit 49) Filmtabletten in Blister; oder 30 und 90 Filmtabletten in Flaschen mit beigepackten
Trockenmittelbehältern. Das Trockenmittel in den Flaschen (in 1-2 Behältern) schützt die Tabletten
vor Feuchtigkeit, es darf nicht geschluckt werden.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutische Unternehmer
Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H.
Am Euro Platz 2
1120 Wien
E-Mail: msd-medizin@merck.com
Hersteller
Merck Sharp & Dohme B.V.,
Waarderweg 39
2031 BN Haarlem
Niederlande
Z.Nr.:
Arcoxia 30 mg: 1-27325
Arcoxia 60 mg: 1-24674
Arcoxia 90 mg: 1-24675
Arcoxia 120 mg: 1-24676
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR)
unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen
Belgien, Luxemburg
Arcoxia 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg comprimés pelliculés
Dänemark, Estland, Island,
Norwegen
Arcoxia
Deutschland
ARCOXIA 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg Filmtabletten
Finnland
Arcoxia 30, 60, 90 ja 120 mg tabletti, kalvopäällysteinen
Frankreich
ARCOXIA 30, 60, 90, 120 mg, comprimé pelliculé
Griechenland
ARCOXIA 30 mg, 60 mg, 90 mg,120 mg film-coated tablets
Italien
ARCOXIA 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg compresse rivestite
con film
Lettland
Arcoxia 30 mg, 60 mg, 90 mg un 120 mg apvalkotās tablets
Litauen
Arcoxia 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg plėvele dengtos tabletės
Irland, Malta, Vereinigtes
Königreich
Arcoxia 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg film-coated tablets
Niederlande
Arcoxia 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg filmomhulde tabletten
Österreich
Arcoxia 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg Filmtabletten
Polen
ARCOXIA 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg tabletki powlekane
Portugal
ARCOXIA 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg comprimidos
revestidos por película
Schweden
Arcoxia 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg filmdragerade tabletter
Slowakei
ARCOXIA 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg
Slowenien
Arcoxia 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg filmsko obložene tablete
Spanien
ARCOXIA 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg comprimidos
recubiertos con película
Tschechische Republik
ARCOXIA 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg potahované tablety
Ungarn
Arcoxia 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg filmtabletta
Zypern
ARCOXIA 30 mg, 60 mg, 90 mg, 120 mg
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im März 2013.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Arcoxia 30 mg Filmtabletten
Arcoxia 60 mg Filmtabletten
Arcoxia 90 mg Filmtabletten
Arcoxia 120 mg Filmtabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält 30 mg, 60 mg, 90 mg bzw. 120 mg Etoricoxib.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
30 mg: 1,3 mg Lactose
60 mg: 2,7 mg Lactose
90 mg: 4,0 mg Lactose
120 mg: 5,3 mg Lactose
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Filmtabletten
30-mg-Filmtabletten: blaugrüne, apfelförmige, bikonvexe Filmtabletten mit der Aufschrift "101" auf
der einen und "ACX 30" auf der anderen Seite.
60-mg-Filmtabletten: dunkelgrüne, apfelförmige, bikonvexe Filmtabletten mit der Aufschrift "200"
auf der einen und "ARCOXIA 60" auf der anderen Seite.
90-mg-Filmtabletten: weiße, apfelförmige, bikonvexe Filmtabletten mit der Aufschrift "202" auf der
einen und "ARCOXIA 90" auf der anderen Seite.
120-mg-Filmtabletten: hellgrüne, apfelförmige, bikonvexe Filmtabletten mit der Aufschrift "204" auf
der einen und "ARCOXIA 120" auf der anderen Seite.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von Symptomen bei Reizzuständen degenerativer und entzündlicher
Gelenkerkrankungen (Arthrose und rheumatoide Arthritis), Spondylitis ankylosans (Morbus
Bechterew) sowie von Schmerzen und Entzündungszeichen bei akuter Gichtarthritis.
Zur Kurzzeitbehandlung mittelschwerer Schmerzen nach Zahnoperationen.
Bei der Entscheidung, einen selektiven COX-2-Hemmer zu verschreiben, muss das individuelle
Gesamtrisiko des Patienten berücksichtigt werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Etoricoxib sollte in der niedrigsten wirksamen Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum
angewendet werden, da das kardiovaskuläre Risiko einer Therapie mit Etoricoxib mit Dosis und
Behandlungsdauer ansteigen kann. Die Therapienotwendigkeit sowie das Ansprechen auf die Therapie
sollten regelmäßig überprüft werden, insbesondere bei Patienten mit Arthrose (siehe Abschnitte 4.3,
4.4, 4.8 und 5.1).
Arthrose
Die empfohlene Dosis beträgt 30 mg einmal täglich. Bei manchen Patienten mit unzureichender
Schmerzlinderung kann eine höhere Dosis von 60 mg einmal täglich die Wirksamkeit verbessern.
Wenn sich der therapeutische Nutzen nicht verbessert, sollten andere therapeutische Optionen in
Betracht gezogen werden.
Rheumatoide Arthritis
Die empfohlene Dosis beträgt 90 mg einmal täglich.
Spondylitis ankylosans
Die empfohlene Dosis beträgt 90 mg einmal täglich.
Zur Behandlung akuter Schmerzen sollte Etoricoxib nur während der akuten symptomatischen Phase
eingenommen werden.
Akute Gichtarthritis
Die empfohlene Dosis beträgt 120 mg einmal täglich. In klinischen Studien wurde Etoricoxib bei
akuter Gichtarthritis 8 Tage lang angewendet.
Postoperative Schmerzen nach Zahnoperationen
Die empfohlene Dosis beträgt 90 mg einmal täglich, begrenzt auf eine maximale Behandlungsdauer
von 3 Tagen. Bei einigen Patienten kann eine zusätzliche postoperative Analgesie notwendig sein.
Höhere Dosen als die für die jeweilige Indikation empfohlenen zeigten entweder keine weitere
Steigerung der Wirksamkeit oder wurden nicht untersucht. Daher darf:
die Dosis bei Arthrose 60 mg pro Tag nicht überschreiten.
die Dosis bei rheumatoider Arthritis und Spondylitis ankylosans 90 mg pro Tag nicht
überschreiten.
die Dosis bei akuter Gichtarthritis 120 mg pro Tag nicht überschreiten und muss auf eine
maximale Behandlungsdauer von 8 Tagen begrenzt werden.
die Dosis bei postoperativen Schmerzen nach Zahnoperationen 90 mg pro Tag nicht
überschreiten und muss auf eine maximale Behandlungsdauer von 3 Tagen begrenzt werden.
Spezielle Patientengruppen
Ältere Patienten
Für ältere Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei älteren Patienten ist wie bei anderen
Arzneimitteln Vorsicht angebracht (siehe Abschnitt 4.4).
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 5-6) soll, ungeachtet der
Indikation, eine Tagesdosis von 60 mg nicht überschritten werden. Bei Patienten mit mäßiger
Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 7-9) soll, ungeachtet der Indikation, eine Dosis von 30 mg
einmal täglich nicht überschritten werden.
Da insbesondere für Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung nur begrenzte klinische
Erfahrungen vorliegen, ist Vorsicht bei der Behandlung angebracht. Da keine klinischen Erfahrungen
mit Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score ≥ 10) vorliegen, ist die
Anwendung von Etoricoxib bei diesen Patienten kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.2).
Niereninsuffizienz
Für Patienten mit einer Kreatinin-Clearance
30 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe
Abschnitt 5.2). Die Anwendung von Etoricoxib bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance <
30ml/min ist kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Kinder und Jugendliche
Etoricoxib ist bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Art der Anwendung
Arcoxia wird oral angewendet und kann unabhängig von der Nahrungsaufnahme eingenommen
werden. Die Wirkung des Arzneimittels kann schneller eintreten, wenn Arcoxia ohne Nahrung
eingenommen wird. Dies sollte beachtet werden, wenn ein rascher Wirkungseintritt erforderlich ist
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Aktives peptisches Ulkus oder aktive gastrointestinale Blutung.
Patienten, bei denen nach der Anwendung von Acetylsalicylsäure oder nicht-steroidalen
Antirheumatika (NSAR) einschließlich COX-2(Cyclooxygenase 2)-Hemmern Bronchospasmus, akute
Rhinitis, Nasenschleimhautschwellungen, angioneurotisches Ödem, Urtikaria oder allergieartige
Reaktionen auftraten.
Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitte 4.6 und 5.3).
Schwere Leberfunktionsstörungen (Serum-Albumin < 25 g/l oder Child-Pugh-Score ≥ 10).
Geschätzte Kreatinin-Clearance < 30 ml/min.
Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Entzündliche Darmerkrankungen.
Herzinsuffizienz (NYHA II-IV).
Patienten mit Hypertonie, deren Blutdruck anhaltend über 140/90 mmHg erhöht und nicht ausreichend
eingestellt ist.
Klinisch gesicherte koronare Herzkrankheit, periphere arterielle Verschlusskrankheit und/oder
zerebrovaskuläre Erkrankungen.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Wirkungen auf den Gastrointestinaltrakt
Unter Behandlung mit Etoricoxib traten Komplikationen im oberen Gastrointestinaltrakt (Magen-
Darm-Perforationen, -Ulzera oder -Blutungen [PUB]) auf, einige mit letalem Ausgang.
Bei der Therapie von Risikopatienten für die Entwicklung gastrointestinaler Komplikationen unter
NSAR ist Vorsicht angebracht: Dazu gehören ältere Patienten, Patienten, die gleichzeitig andere
NSAR oder Acetylsalicylsäure einnehmen oder Patienten mit einer Vorgeschichte gastrointestinaler
Erkrankungen wie Ulzerationen oder Magen-Darm-Blutungen.
Das Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen (Geschwüre und andere Komplikationen) erhöht sich
bei gleichzeitiger Anwendung von Etoricoxib und Acetylsalicylsäure (ASS), selbst bei niedriger
Dosierung. In klinischen Langzeitstudien konnte kein signifikanter Unterschied in der
gastrointestinalen Verträglichkeit zwischen selektiven COX-2-Hemmern + ASS und NSAR + ASS
beobachtet werden (siehe Abschnitt 5.1).
Wirkungen auf das kardiovaskuläre System
Klinische Studien lassen vermuten, dass die Klasse der selektiven COX-2-Hemmer im Vergleich zu
Plazebo und einigen NSAR mit einem Risiko für thrombotische Ereignisse (insbesondere
Myokardinfarkt [MI] und Schlaganfall) verknüpft sein könnte. Weil die kardiovaskulären Risiken von
Etoricoxib mit der Dosis und der Behandlungsdauer zunehmen könnten, sollte die kürzest mögliche
Behandlungsdauer und die niedrigste wirksame tägliche Dosis verwendet werden. Die Notwendigkeit
einer symptomatischen Therapie und das Ansprechen auf die Therapie sollten, vor allem bei
Arthrosepatienten, in regelmäßigen Abständen überprüft werden (siehe Abschnitte 4.2, 4.3, 4.8 und
5.1).
Patienten mit erheblichen Risikofaktoren für das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse (z. B.
Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) sollten nur nach sorgfältiger Nutzen-
Risiko-Abwägung mit Etoricoxib behandelt werden (siehe Abschnitt 5.1).
Selektive COX-2-Hemmer sind aufgrund der fehlenden Wirkung auf die Thrombozytenaggregation
kein Ersatz für Acetylsalicylsäure zur Prophylaxe kardiovaskulärer thromboembolischer
Erkrankungen. Daher sollte eine gerinnungshemmende Therapie nicht abgesetzt werden (siehe
Abschnitte 4.5 und 5.l).
Wirkungen auf die Nierenfunktion
Renale Prostaglandine können bei der Aufrechterhaltung der Nierenperfusion eine kompensatorische
Rolle spielen. Bei bestehender Einschränkung der Nierenperfusion kann daher die Anwendung von
Etoricoxib zu einer Reduktion der Prostaglandinsynthese und nachfolgend der Nierendurchblutung
führen und dadurch die Nierenfunktion beeinträchtigen. Patienten mit bereits signifikant
eingeschränkter Nierenfunktion, dekompensierter Herzinsuffizienz oder Leberzirrhose sind für eine
solche Reaktion besonders gefährdet. Die Überwachung der Nierenfunktion ist bei diesen Patienten
angeraten.
Flüssigkeitseinlagerungen, Ödeme und Hypertonie
Wie bei anderen Prostaglandinsynthese-Hemmern wurden bei Patienten unter Etoricoxib
Flüssigkeitseinlagerungen, Ödeme und Hypertonie beobachtet. Unter allen nicht-steroidalen
Antirheumatika (NSAR) einschließlich Etoricoxib kann eine Herzinsuffizienz neu auftreten oder sich
wieder manifestieren. Abschnitt 5.1 enthält weitere Informationen über dosisabhängige Reaktionen auf
Etoricoxib. Bei Patienten mit anamnestisch bekannter Herzinsuffizienz, linksventrikulärer
Dysfunktion oder Hypertonie und bei Patienten mit vorbestehenden Ödemen anderer Ursache ist
Vorsicht angezeigt. Sollten klinische Anzeichen auf eine symptomatische Verschlechterung des
Zustandes solcher Patienten hinweisen, sind geeignete Maßnahmen, einschließlich dem Absetzen von
Etoricoxib, zu ergreifen.
Etoricoxib kann häufiger und mit einer stärkeren Hypertonie als einige andere NSAR und selektive
COX-2-Hemmer in Verbindung stehen, insbesondere in hohen Dosen. Daher sollte der Blutdruck vor
der Behandlung mit Etoricoxib eingestellt werden (siehe Abschnitt 4.3) und die Überwachung des
Blutdrucks sollte während der Behandlung mit Etoricoxib mit besonderer Sorgfalt erfolgen. Der
Blutdruck sollte in den ersten zwei Wochen nach Behandlungsbeginn und danach in regelmäßigen
Abständen überwacht werden. Sollte der Blutdruck signifikant ansteigen, ist eine alternative Therapie
zu erwägen.
Wirkungen auf die Leberfunktion
Bei ca. 1 % der Patienten, die in klinischen Studien bis zu einem Jahr mit Etoricoxib 30 mg, 60 mg
und 90 mg täglich behandelt wurden, wurde eine Erhöhung der Alaninaminotransferase (ALT)
und/oder der Aspartataminotransferase (AST) (auf ca. das 3fache oder mehr des oberen Normwertes)
beobachtet.
Bei Symptomen und/oder Anzeichen einer Leberfunktionsstörung oder bei pathologischen
Leberfunktionswerten muss der Verlauf kontrolliert werden. Bei ersten Anzeichen für eine
Leberinsuffizienz oder persistierender Erhöhung der Leberwerte (um das 3fache des oberen
Normwertes) sollte Etoricoxib abgesetzt werden.
Allgemeine Hinweise
Falls es während der Behandlung zu einer Verschlechterung der oben beschriebenen Organfunktionen
kommt, sollten geeignete Maßnahmen ergriffen und ein Abbruch der Etoricoxib Therapie erwogen
werden. Die Anwendung von Etoricoxib sollte bei älteren Patienten sowie bei Patienten mit renaler,
hepatischer oder kardialer Dysfunktion unter geeigneter medizinischer Überwachung erfolgen.
Bei dehydrierten Patienten ist eine Behandlung mit Etoricoxib mit Vorsicht einzuleiten. Es wird
empfohlen, die Patienten vor Beginn der Therapie mit Etoricoxib zu rehydrieren.
Schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliative Dermatitis,
Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse wurden sehr selten im Zusammenhang
mit der Anwendung von NSAR und einigen selektiven COX-2-Hemmern nach Markteinführung
berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der
Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat
auftraten. Schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Anaphylaxie und Angioödem)
wurden bei Patienten unter Etoricoxib berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Einige selektive COX-2-
Hemmer wurden mit einem erhöhten Risiko für Hautreaktionen bei Patienten mit einer
Arzneimittelallergie in der Vorgeschichte in Zusammenhang gebracht. Beim ersten Anzeichen von
Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion
sollte Etoricoxib abgesetzt werden.
Etoricoxib kann Fieber oder andere Symptome einer Entzündung oder Infektion maskieren.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Warfarin oder anderen oralen Antikoagulanzien ist Vorsicht
angebracht (siehe Abschnitt 4.5).
Wie für andere Arzneimittel, die die Cyclooxygenase/Prostaglandinsynthese hemmen, wird die
Anwendung von Etoricoxib bei Frauen, die beabsichtigen schwanger zu werden, nicht empfohlen
(siehe Abschnitte 4.6, 5.1 und 5.3).
Arcoxia Tabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz,
Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Orale Antikoagulanzien: Bei Patienten unter Dauertherapie mit Warfarin kam es unter Anwendung
von Etoricoxib 120 mg täglich zu einer ca. 13%igen Verlängerung der Prothrombinzeit (INR).
Patienten unter oralen Antikoagulanzien sollten daher hinsichtlich ihrer Prothrombinzeit INR
engmaschig überwacht werden, insbesondere in den ersten Tagen nach Therapiebeginn mit Etoricoxib
oder nach Dosisänderung von Etoricoxib (siehe Abschnitt 4.4).
Diuretika, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten: NSAR können die Wirkung von
Diuretika und Antihypertensiva verringern. In Kombination mit ACE-Hemmern bzw. Angiotensin-II-
Antagonisten kann das Risiko einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion und einer,
üblicherweise reversiblen, akuten Niereninsuffizienz bei einigen Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion (z. B. dehydrierte oder ältere Patienten) erhöht sein. Diese Wechselwirkungen sollten
bei Patienten, die Etoricoxib und ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten
gleichzeitig erhalten, beachtet werden. Deshalb sollte eine solche Kombination besonders bei älteren
Patienten nur mit Vorsicht verabreicht werden. Die Patienten sollten angemessen hydratisiert sein und
eine Überwachung der Nierenfunktion nach Beginn der Begleittherapie und anschließend in
periodischen Abständen sollte erwogen werden.
Acetylsalicylsäure: In einer Studie mit gesunden Probanden hatte im Steady-State die Anwendung von
120 mg Etoricoxib einmal täglich keine Wirkung auf die thrombozytenaggregationshemmenden
Eigenschaften von Acetylsalicylsäure (81 mg einmal täglich). Etoricoxib kann mit Acetylsalicylsäure
in der zur kardiovaskulären Prophylaxe empfohlenen Dosierung kombiniert werden (niedrig dosierte
Acetylsalicylsäure). Die gleichzeitige Anwendung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure und
Etoricoxib kann jedoch im Vergleich zur Monotherapie mit Etoricoxib vermehrt zu gastrointestinalen
Ulzera oder anderen Komplikationen führen. Die gleichzeitige Anwendung von Etoricoxib mit
Acetylsalicylsäure in höheren Dosen als den zur kardiovaskulären Prophylaxe empfohlenen oder mit
anderen NSAR wird nicht empfohlen (siehe Abschnitte 5.1 und 4.4).
Ciclosporin und Tacrolimus: Die gleichzeitige Anwendung von Ciclosporin oder Tacrolimus mit
Etoricoxib wurde nicht untersucht; jedoch kann die gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel mit
NSAR die nephrotoxischen Wirkungen von Ciclosporin oder Tacrolimus verstärken. Die
Nierenfunktion sollte überwacht werden, wenn Etoricoxib zusammen mit einer von beiden Substanzen
angewendet wird.
Pharmakokinetische Wechselwirkungen
Wirkung von Etoricoxib auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Lithium: NSAR vermindern die renale Ausscheidung von Lithium und erhöhen dadurch die
Plasmakonzentration von Lithium. Daher sollte die Konzentration von Lithium im Blut bei Bedarf
engmaschig überwacht und die Lithiumdosis entsprechend angepasst werden, solange beide
Arzneimittel angewendet werden und wenn das NSAR abgesetzt wird.
Methotrexat: In zwei Studien wurde die gleichzeitige Anwendung von 60 mg, 90 mg oder 120 mg
Etoricoxib einmal täglich über sieben Tage hinweg bei Patienten untersucht, die Methotrexat in Dosen
von 7,5-20 mg einmal wöchentlich bei rheumatoider Arthritis erhielten. Etoricoxib 60 mg und 90 mg
hatten keine Wirkung auf die Plasmakonzentrationen von Methotrexat oder seine renale Clearance. In
einer Studie hatte Etoricoxib 120 mg keine Wirkung, in der anderen Studie aber erhöhte Etoricoxib
120 mg die Plasmakonzentration von Methotrexat um 28 % und verringerte die renale Clearance von
Methotrexat um 13 %. Eine entsprechende Überwachung toxischer Methotrexat-Wirkungen ist daher
angebracht, wenn Etoricoxib mit Methotrexat gleichzeitig verabreicht wird.
Orale Kontrazeptiva: Eine 21 Tage lang dauernde gleichzeitige Anwendung von Etoricoxib 60 mg
und einem oralen Kontrazeptivum mit 35 Mikrogramm Ethinylestradiol (EE) und 0,5-1 mg
Norethindron erhöhte die Steady-State-AUC
0-24h
von EE um 37 %. Eine gleichzeitige oder um 12
Stunden versetzte Anwendung von Etoricoxib 120 mg und demselben oralen Kontrazeptivum erhöhte
die Steady-State-AUC
0-24h
von EE um 50-60 %. Dieser Anstieg der EE-Konzentration bei
gleichzeitiger Anwendung mit Etoricoxib ist bei der Wahl eines Kontrazeptivums zu bedenken. Ein
Anstieg der EE-Exposition kann zu einer erhöhten Häufigkeit der spezifischen Nebenwirkungen oraler
Kontrazeptiva führen (z. B. venöse thromboembolische Ereignisse bei Risikopatientinnen).
Hormonersatztherapie (HRT, Hormone Replacement Therapy): Eine 28 Tage lang dauernde
Anwendung von Etoricoxib 120 mg mit einer Hormonersatztherapie mit konjugierten Estrogenen
(0,625 mg Premarin
, ein in USA vertriebenes Arzneimittel) erhöhte die Steady-State-AUC
0-24h
von unkonjugiertem Estron (41 %), Equilin (76 %) und 17-β-Estradiol (22 %). Die Auswirkungen der
zur Langzeittherapie empfohlenen Dosen (30 mg, 60 mg und 90 mg Etoricoxib) wurden nicht
untersucht. Die Wirkungen von Etoricoxib 120 mg auf die Exposition (AUC
0-24h
) dieser Estrogen-
Bestandteile von Premarin
lagen unter der Hälfte der Werte, die nach Erhöhung der Dosis von
Premarin
allein von 0,625 mg auf 1,25 mg beobachtet wurden. Die klinische Bedeutung dieser
Erhöhungen ist nicht bekannt und höhere Dosen Premarin
wurden nicht in Kombination mit
Etoricoxib untersucht.
Diese Anstiege der Estrogenkonzentrationen sind bei der Wahl einer postmenopausalen
Hormontherapie bei gleichzeitiger Anwendung mit Etoricoxib zu bedenken, da eine erhöhte
Estrogenexposition zu einem größeren Risiko für spezifische Nebenwirkungen einer
Hormonersatztherapie führen kann.
Prednison/Prednisolon: In Interaktionsstudien hatte Etoricoxib keinen klinisch relevanten Einfluss auf
die Pharmakokinetik von Prednison/Prednisolon.
Digoxin: Die einmal tägliche Anwendung von Etoricoxib 120 mg für 10 Tage veränderte bei gesunden
Probanden weder die Steady-State- AUC
0-24h
noch die renale Ausscheidung von Digoxin. Die C
von Digoxin stieg an (um ca. 33 %). Dieser Anstieg ist jedoch normalerweise für die meisten Patienten
nicht von Bedeutung. Hoch-Risikopatienten für eine Digoxin-Toxizität sollten jedoch diesbezüglich
überwacht werden, wenn Etoricoxib und Digoxin gleichzeitig verabreicht werden.
Wirkung von Etoricoxib auf Arzneimittel, die durch Sulfotransferasen metabolisiert werden
Etoricoxib ist ein Inhibitor der humanen Sulfotransferase-Aktivität, insbesondere der SULT1E1, und
es wurde gezeigt, dass es zu einem Anstieg der Serum-Konzentration von Ethinylestradiol führt. Da
die Kenntnisse über die Wirkungen multipler Sulfotransferasen gegenwärtig begrenzt sind und die
klinischen Konsequenzen für viele Arzneimittel noch untersucht werden, wird empfohlen, mit
Vorsicht vorzugehen, wenn Etoricoxib gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln verabreicht wird, die
hauptsächlich durch humane Sulfotransferasen metabolisiert werden (z. B. Salbutamol oral und
Minoxidil).
Wirkung von Etoricoxib auf Arzneimittel, die durch CYP-Isoenzyme metabolisiert werden
Basierend auf In-vitro-Studien wird durch Etoricoxib keine Inhibition der Cytochrom(CYP)-P450-
Isoenzyme 1A2, 2C9, 2C19, 2D6, 2E1 oder 3A4 erwartet. In einer Studie an gesunden Probanden
veränderte die tägliche Anwendung von Etoricoxib 120 mg die hepatische CYP3A4-Aktivität nicht,
wie mittels des Erythromycin-Atemtests gemessen wurde.
Wirkungen anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Etoricoxib
Die Metabolisierung von Etoricoxib erfolgt hauptsächlich über CYP-Enzyme. CYP3A4 scheint in vivo
zur Metabolisierung von Etoricoxib beizutragen. In-vitro-Studien legen nahe, dass auch CYP2D6,
CYP2C9, CYP1A2 und CYP2C19 die Hauptwege der Metabolisierung katalysieren können, jedoch
wurden ihre Rollen noch nicht quantitativ in vivo untersucht.
Ketoconazol: Ketoconazol, ein starker Inhibitor von CYP3A4, verabreicht in Dosen von 400 mg
einmal täglich über einen Zeitraum von 11 Tagen, hatte bei gesunden Probanden keinen klinisch
relevanten Einfluss auf die Pharmakokinetik einer Einzeldosis von 60 mg Etoricoxib (43 %ige
Vergrößerung der AUC).
Voriconazol und Miconazol: die gleichzeitige Anwendung von oralem Voriconazol oder Miconazol-
oralem Gel, beides starke Inhibitoren von CYP3A4, mit Etoricoxib verursachte einen leichten Anstieg
der Exposition gegenüber Etoricoxib. Dieser wird auf Grundlage der publizierten Daten als klinisch
nicht relevant betrachtet.
Rifampicin: Die gleichzeitige Gabe von Etoricoxib und Rifampicin, einem starken Induktor der CYP-
Enzyme, bewirkte eine 65 %ige Abnahme der Plasmakonzentration von Etoricoxib. Diese
Wechselwirkung kann zu einem Rückfall führen, wenn Etoricoxib und Rifampicin kombiniert werden.
Obwohl diese Angaben eine Dosiserhöhung nahelegen könnten, wurden höhere Dosierungen von
Etoricoxib als für das jeweilige Anwendungsgebiet angegebene in Kombination mit Rifampicin nicht
untersucht und können daher nicht empfohlen werden (siehe Abschnitt 4.2).
Antazida: Antazida beeinflussen die Pharmakokinetik von Etoricoxib nicht in einem klinisch
relevanten Ausmaß.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Für Etoricoxib liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangerschaften vor. Tierstudien
haben reproduktionstoxische Wirkungen aufgezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das Risikopotenzial für den
Menschen während der Schwangerschaft ist nicht bekannt. Etoricoxib kann, wie andere Arzneimittel,
die die Prostaglandinsynthese hemmen, während des letzten Trimenons der Schwangerschaft zu
Wehenschwäche und zu einem vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus Botalli führen. Die
Anwendung von Etoricoxib in der Schwangerschaft ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Wird eine
Frau während der Therapie schwanger, muss Etoricoxib abgesetzt werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Etoricoxib beim Menschen in die Muttermilch übertritt. Etoricoxib tritt in die
Milch säugender Ratten über. Frauen, die Etoricoxib einnehmen, dürfen nicht stillen (siehe Abschnitte
4.3 und 5.3).
Fertilität
Wie für andere Wirkstoffe, die bekanntermaßen die COX-2 hemmen, wird die Anwendung von
Etoricoxib nicht für Frauen empfohlen, die versuchen schwanger zu werden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Patienten, die unter Behandlung mit Etoricoxib Schwindel, Vertigo (Schwindelgefühl) oder
Schläfrigkeit verspüren, sollten jedoch weder Auto fahren noch Maschinen bedienen.
4.8
Nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
In klinischen Studien wurde die Unbedenklichkeit von Etoricoxib bei etwa 7.152 Patienten untersucht,
davon ca. 4.614 Patienten mit Arthrose, rheumatoider Arthritis, chronischen Rückenschmerzen oder
Spondylitis ankylosans (ca. 600 Patienten mit Arthrose oder rheumatoider Arthritis wurden über ein
Jahr oder länger behandelt).
In klinischen Studien über ein Jahr oder länger war das Nebenwirkungsprofil von Etoricoxib bei
Patienten mit Arthrose oder rheumatoider Arthritis vergleichbar.
In einer klinischen Studie zu akuter Gichtarthritis wurden Patienten über acht Tage mit Etoricoxib
120 mg einmal täglich behandelt. Das Nebenwirkungsprofil war im Allgemeinen vergleichbar mit
jenem in den kombinierten Studien zu Arthrose, rheumatoider Arthritis und chronischen
Rückenschmerzen.
In einem Studienprogramm zur kardiovaskulären Sicherheit mit gepoolten Daten aus drei aktiv
kontrollierten Endpunktstudien wurden 17.412 Patienten mit Arthrose oder rheumatoider Arthritis im
Mittel ca. 18 Monate lang mit Etoricoxib (60 mg oder 90 mg) behandelt. Die Sicherheitsdaten und
Einzelheiten dieses Programms sind unter Abschnitt 5.1 dargestellt.
In klinischen Studien zu akuten postoperativen Zahnschmerzen nach Operationen wurden
614 Patienten mit Etoricoxib (90 mg oder 120 mg) behandelt. Das Nebenwirkungsprofil war im
Allgemeinen vergleichbar mit jenem in den kombinierten Studien zu Arthrose, rheumatoider Arthritis
und chronischen Rückenschmerzen.
Nebenwirkungstabelle
Folgende Nebenwirkungen wurden sowohl in klinischen Studien, in denen Patienten mit Arthrose,
rheumatoider Arthritis, chronischen Rückenschmerzen oder Spondylitis ankylosans bis zu 12 Wochen
lang Etoricoxib 30 mg, 60 mg oder 90 mg in der empfohlenen Dosis erhielten, häufiger als unter
Plazebo beobachtet und berichtet, als auch im MEDAL-Studienprogramm bis zu 3½ Jahren, in
Kurzzeitstudien zu akutem Schmerz bis zu 7 Tagen oder nach Markteinführung berichtet (siehe
Tabelle 1):
Tabelle 1:
Systemorganklasse
Nebenwirkung
Häufigkeit*
Infektionen und parasitäre
Erkrankungen
alveoläre Osteitis
Häufig
Gastroenteritis, Infektionen der oberen
Atemwege, Harnwegsinfektion
Gelegentlich
Erkrankungen des Blutes
und des Lymphsystems
Anämie (primär in Verbindung mit
gastrointestinalen Blutungen), Leukopenie,
Thrombozytopenie
Gelegentlich
Erkrankungen des
Immunsystems
Überempfindlichkeit
Gelegentlich
Angioödem/anaphylaktische/anaphylaktoide
Reaktionen einschließlich Schock
Selten
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Ödeme/Flüssigkeitsretention
Häufig
gesteigerter oder verminderter Appetit,
Gewichtszunahme
Gelegentlich
Psychiatrische
Erkrankungen
Angst, Depression,
Konzentrationsstörungen, Halluzinationen
Gelegentlich
Verwirrtheit
,
Ruhelosigkeit
Selten
Erkrankungen des
Nervensystems
Schwindel, Kopfschmerzen
Häufig
Geschmacksstörungen, Schlaflosigkeit,
Parästhesie/Hypästhesie, Schläfrigkeit
Gelegentlich
Augenerkrankungen
Verschwommensehen,
Konjunktivitits
Gelegentlich
Erkrankunen des Ohrs und
des Labyrinths
Tinnitus, Vertigo
Gelegentlich
Herzerkrankungen
Palpitationen, Arrhythmie
Häufig
Vorhofflimmern, Tachykardie
,
dekompensierte Herzinsuffizenz,
unspezifische EKG-Veränderungen, Angina
pectoris
, Myokardinfarkt
Gelegentlich
Gefäßerkrankungen
Hypertonie
Häufig
Flush, zerebrovaskulärer Insult
transitorische ischämische Attacke,
Gelegentlich
hypertensive Krise
,
Vaskulitis
Erkrankungen der
Atemwege, des Brustraums
und Mediastinums
Bronchospasmus
Häufig
Husten, Dyspnoe, Epistaxis
Gelegentlich
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Schmerzen im Abdomen
Sehr häufig
Obstipation, Flatulenz, Gastritis,
Sodbrennen/Säurereflux
Diarrhö,
Dyspepsie/epigastrische Beschwerden,
Übelkeit, Erbrechen, Ösophagitis, Ulzera
der Mundschleimhaut
Häufig
aufgeblähtes Abdomen,
Darmmotilitätsstörungen, Mundtrockenheit,
gastroduodenale Ulzera, peptische Ulzera
einschließlich Magen-Darm-Perforationen
und -Blutungen, Reizdarmsyndrom,
Pankreatitis
Gelegentlich
Leber- und
Gallenerkrankungen
Anstieg der ALT, Anstieg der AST
Häufig
Hepatitis
Selten
Leberinsuffizienz
, Gelbsucht
Selten
Erkrankungen der Haut
und des
Unterhautzellgewebes
Ekchymose
Häufig
Gesichtsödeme, Pruritus, Hautausschlag,
Erythem
, Urtikaria
Gelegentlich
Stevens-Johnson-Syndrom
, toxische
epidermale Nekrolyse
, fixes
Arzneimittelexanthem
Selten
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Muskelkrämpfe/-spasmen,
muskuloskelettale Schmerzen/Steifigkeit
Gelegentlich
Erkrankungen der Nieren
und Harnwege
Proteinurie, Anstieg des Serum-Kreatinins,
Nierenversagen/Niereninsuffizienz
(siehe
Abschnitt 4.4)
Gelegentlich
Allgemeine Erkrankungen
und Beschwerden am
Verabreichungsort
Asthenie/Müdigkeit, grippeartige
Erkrankung
Häufig
Schmerzen im Brustkorb
Gelegentlich
Untersuchungen
Erhöhung des Harnstoff-Stickstoffs (BUN),
Erhöhung der Kreatinkinase,
Hyperkaliämie, Anstieg der Harnsäure
Gelegentlich
Hyponatriämie
Selten
* Häufigkeit: Kategorisiert jede Nebenwirkung danach, wie häufig diese in der Datenbank der klinischen Studien berichtet wird:
Sehr häufig (≥1/10), Häufig (≥1/100 bis <1/10), Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100), Selten (≥1/10.000 to <1/1.000), Sehr selten
(<1/10.000).
Diese Nebenwirkung wurde nach Markteinführung ermittelt. Die berichtete Häufigkeit wurde auf Grundlage der höchsten
Häufigkeit in klinischen Studien, deren Daten gemäß Indikation und genehmigter Dosis gepoolt wurden, geschätzt.
Die Häufigkeitskategorie "selten" wurde festgelegt gemäß dem Rechenmodell der "Summary of Product Characteristics (SmPC)
Guidance" (2. Rev., Sept. 2009) aufgrund einer geschätzten Obergrenze des 95% Konfidenzintervalls für 0 Ereignisse bezogen auf
die Anzahl der Patienten, die im klinischen Phase-III-Programm mit ARCOXIA behandelt wurden (n=15.470), wobei die
Studiendaten nach Dosis und Indikation gepoolt wurden.
Überemfindlichkeit umfasst die Begriffe "Allergie", "Arzneimittelallergie", "Arzneimittelüberempfindlichkeit",
"Überempfindlichkeit", "nicht spezifizierte Überempfindlichkeit", "Überempfindlichkeitsreaktion" und "unspezifische Allergie".
Basierend auf der Analyse von plazebo- und aktivkontrollierten klinischen Langzeitstudien, wurden selektive COX-2-Hemmer
mit einem erhöhten Risiko für schwerwiegende arterielle thrombotische Ereignisse, einschließlich Myokardinfarkt und
Schlaganfall, in Zusammenhang gebracht. Auf der Grundlage der vorhandenen Daten ist es unwahrscheinlich, dass die absolute
Risikozunahme für ein solches Ereignis 1 % pro Jahr übersteigt (gelegentlich).
Folgende schwerwiegende Nebenwirkungen wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von
NSAR berichtet und können für Etoricoxib nicht ausgeschlossen werden: Nephrotoxizität
einschließlich interstitielle Nephritis und nephrotisches Syndrom.
4.9
Überdosierung
In klinischen Studien zeigten sich unter Einmalgabe von Etoricoxib bis zu einer Dosis von 500 mg
sowie unter wiederholter Anwendung von Dosen bis zu 150 mg/Tag über 21 Tage keine bedeutsamen
toxischen Wirkungen. Fälle akuter Überdosierung mit Etoricoxib wurden berichtet, wobei meist keine
unerwünschten Ereignisse berichtet wurden. Die am häufigsten beobachteten unerwünschten
Ereignisse entsprachen dem Sicherheitsprofil von Etoricoxib (z. B. gastrointestinale Ereignisse,
kardiorenale Ereignisse).
Im Fall einer Überdosierung sind die üblichen Maßnahmen, wie z. B. Entfernung des noch nicht
resorbierten Arzneimittels aus dem Gastrointestinaltrakt, klinische Überwachung und ggf. Einleitung
weiterer unterstützender Therapiemaßnahmen, angezeigt.
Etoricoxib ist nicht mittels Hämodialyse zu entfernen; es ist nicht bekannt, ob Etoricoxib mittels
Peritonealdialyse eliminierbar ist.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nicht steroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Coxibe,
ATC Code: M01 AH05
Wirkmechanismus
Etoricoxib ist innerhalb des klinischen Dosierungsbereichs ein oraler, selektiver Cyclooxygenase-2
(COX-2)-Hemmer.
In den klinischen Pharmakologiestudien zeigte sich unter Arcoxia in Dosen bis zu 150 mg täglich eine
dosisabhängige Hemmung der COX-2 ohne Hemmung der COX-1. Etoricoxib hemmte die
Prostaglandinsynthese im Magen nicht und hatte keinen Einfluss auf die Thrombozytenfunktion.
Die Cyclooxygenase ist verantwortlich für die Prostaglandinbildung. Es wurden zwei Isoformen,
COX-1 und COX-2, identifiziert. Die COX-2 ist diejenige Isoform des Enzyms, für die eine Induktion
durch proinflammatorische Stimuli gezeigt wurde. Es wird postuliert, dass sie in erster Linie für die
Synthese prostanerger Mediatoren im Rahmen von Schmerz, Entzündung und Fieber verantwortlich
ist. Weiterhin spielt die COX-2 bei der Ovulation, der Implantation und beim Verschluss des Ductus
arteriosus, bei der Regulierung der Nierenfunktion und bei Funktionen des Zentralnervensystems
(Fieberinduktion, Schmerzempfindung und kognitive Funktionen) eine Rolle. Sie könnte auch bei der
Abheilung von Ulzera eine Rolle spielen. Die COX-2 wurde in Geweben beim Menschen in der
Umgebung von Magenulzera gefunden; ihre Bedeutung im Rahmen des Heilungsprozesses von Ulzera
ist jedoch nicht nachgewiesen.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Wirksamkeit
Etoricoxib 60 mg einmal täglich führte bei Arthrose-Patienten zu signifikanten Verbesserungen
hinsichtlich Schmerz und in der Patientenbewertung des Krankheitsstatus. Diese Verbesserungen
konnten bereits am zweiten Behandlungstag beobachtet werden und hielten bis zu 52 Wochen an.
Studien mit Etoricoxib 30 mg einmal täglich wiesen eine überlegene Wirksamkeit gegenüber Placebo
über eine Behandlungsdauer von 12 Wochen nach (dabei wurden ähnliche Bewertungen herangezogen
wie in den o. g. Studien). In einer Dosisfindungsstudie verbesserte Etoricoxib 60 mg über eine
Behandlungsdauer von 6 Wochen alle 3 primären Endpunkte signifikant stärker als 30 mg. Die 30-mg-
Dosis wurde bei Arthrosen der Hände nicht untersucht.
Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis zeigten sich unter Etoricoxib 90 mg einmal täglich
signifikante Verbesserungen hinsichtlich Schmerz, Entzündung und Beweglichkeit. Diese positiven
Wirkungen hielten über die gesamte 12-wöchige Behandlungsdauer an.
Eine achttägige Behandlung mit Etoricoxib 120 mg einmal täglich bei Patienten mit akuter
Gichtarthritis bewirkte eine Linderung mittlerer bis stärkster Gelenkschmerzen sowie einen Rückgang
der Entzündung und war dabei vergleichbar mit Indometacin 50 mg dreimal täglich. Eine
Schmerzlinderung war bereits vier Stunden nach Therapiebeginn zu beobachten.
Bei Patienten mit Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) zeigten sich unter 90 mg Etoricoxib
einmal täglich signifikante Verbesserungen hinsichtlich Rückenschmerzen, Entzündung, Steifigkeit
und Funktionsfähigkeit. Der klinische Nutzen von Etoricoxib wurde bereits am zweiten
Behandlungstag nach Therapiebeginn beobachtet und hielt über die gesamte Therapiedauer von 52
Wochen an.
In einer klinischen Studie zur Untersuchung postoperativer Zahnschmerzen wurde Etoricoxib 90 mg
einmal täglich über bis zu drei Tage angewendet. In der Subgruppe der Patienten mit mittelschweren
Schmerzen bei Studienbeginn zeigte Etoricoxib 90 mg einen ähnlichen analgetischen Effekt wie
Ibuprofen 600 mg (16,11 vs. 16,39; P=0,722), und einen höheren als Paracetamol/Codein
600 mg/60 mg (11,00; P<0,001) sowie Plazebo (6,84; P<0,001), bestimmt an der gesamten
Schmerzlinderung während der ersten 6 Stunden (TOPAR6). Der Anteil der Patienten, die den
Gebrauch von zusätzlicher Schmerzmedikation während der ersten 24 Stunden meldeten, betrug
40,8% für Etoricoxib 90 mg, 25,5% für Ibuprofen 600 mg alle 6 Stunden, und 46,7% für
Paracetamol/Codein 600 mg/60 mg alle 6 Stunden, verglichen mit 76,2% für Plazebo. In dieser Studie
setzte die Wirkung (spürbare Schmerzlinderung) von 90 mg Etoricoxib mit einem Median von 28
Minuten nach Einnahme ein.
Sicherheit
Multinational Etoricoxib and Diclofenac Arthritis Long-Term (MEDAL)-Studienprogramm
Das MEDAL-Studienprogramm war ein prospektiv geplantes Studienprogramm zur kardiovaskulären
Sicherheit mit gepoolten Daten aus drei randomisierten, doppelblinden, aktiv kontrollierten Studien,
der MEDAL-Studie, der EDGE-II- und der EDGE-Studie.
Die MEDAL-Studie war eine Endpunkt-gesteuerte Studie mit kardiovaskulärem Endpunkt. 17.804
Arthrosepatienten und 5.700 Patienten mit rheumatoider Arthritis wurden mit Etoricoxib 60 mg
(Arthrose) oder 90 mg (Arthrose und rheumatoide Arthritis) pro Tag oder mit Diclofenac 150 mg pro
Tag im Mittel 20,3 Monate (maximal 42,3 Monate, median 21,3 Monate) behandelt. In dieser
umfangreichen Studie wurden nur schwerwiegende unerwünschte Ereignisse und Studienabbrüche
aufgrund von unerwünschten Ereignissen jeglicher Art aufgezeichnet.
Die EDGE- und EDGE-II-Studien verglichen die gastrointestinale Verträglichkeit von Etoricoxib mit
der von Diclofenac. In der EDGE-Studie wurden 7.111 Arthrosepatienten mit Etoricoxib 90 mg pro
Tag (das 1,5-fache der für Arthrose empfohlenen Dosis) oder mit Diclofenac 150 mg pro Tag im
Mittel 9,1 Monate (maximal 16,6 Monate, median 11,4) behandelt. In der EDGE-II-Studie wurden
4.086 Patienten mit rheumatoider Arthritis mit Etoricoxib 90 mg pro Tag oder Diclofenac 15 mg pro
Tag im Mittel 19,2 Monate (maximal 33,1 Monate, median 24 Monate) behandelt.
Im gepoolten MEDAL-Studienprogramm wurden 34.701 Patienten mit Arthrose und rheumatoider
Arthritis im Mittel 17,9 Monate (maximal 42,3 Monate, median 16,3 Monate) behandelt, ca. 12.800
Patienten länger als 24 Monate. Bei den Patienten, die in dieses Studienprogramm eingeschlossen
wurden, lag zu Studienbeginn eine Vielzahl kardiovaskulärer und gastrointestinaler Risikofaktoren
vor. Patienten mit Myokardinfarkt in der jüngeren Krankengeschichte, koronarer Bypass-Operation
oder perkutanem koronaren Eingriff innerhalb der letzten 6 Monate vor Rekrutierung wurden von der
Studie ausgeschlossen. Die Verwendung gastroprotektiver Arzneimittel und niedrig dosierter
Acetylsalicylsäure war in den Studien gestattet.
Allgemeine Sicherheitsdaten:
Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen Etoricoxib und Diclofenac in der Häufigkeit
kardiovaskulärer thombotischer Ereignisse. Kardiorenale unerwünschte Ereignisse wurden häufiger
unter Etoricoxib als unter Diclofenac beobachtet, wobei dieser Effekt dosisabhängig war (siehe
nachfolgend genaue Ergebnisse). Gastrointestinale und hepatische unerwünschte Ereignisse wurden
signifikant häufiger unter Diclofenac als unter Etoricoxib beobachtet. Die Häufigkeit von
unerwünschten Ereignissen in EDGE und EDGE II sowie die Häufigkeit von als schwerwiegend
erachteten oder zum Studienabbruch führenden unerwünschten Ereignissen in der MEDAL-Studie war
unter Etoricoxib höher als unter Diclofenac.
Daten zur kardiovaskulären Sicherheit:
Die Häufigkeit schwerwiegender bestätigter thrombotischer kardiovaskulärer Ereignisse (d. h.
kardiale, zerebrovaskuläre und periphere vaskuläre Ereignisse) war zwischen Etoricoxib und
Diclofenac vergleichbar, die Daten sind in Tabelle 1 zusammengefasst. In allen analysierten
Subgruppen einschließlich Patientenkategorien mit verschiedenen kardiovaskulären Risikofaktoren zu
Studienbeginn gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede bei den Häufigkeiten thrombotischer
Ereignisse zwischen Etoricoxib und Diclofenac. Einzeln betrachtet waren die relativen Risiken für
schwerwiegende bestätigte thrombotische kardiovaskuläre Ereignisse zwischen Etoricoxib 60 mg oder
90 mg und Diclofenac 150 mg vergleichbar.
Tabelle 2: Häufigkeiten bestätigter thrombotischer kardiovaskulärer Ereignisse
(gepooltes MEDAL-Programm)
Etoricoxib
(n=16.819)
25.836 Patientenjahre
Diclofenac
(n=16.483)
24.766 Patientenjahre
Vergleich zwischen
den Behandlungen
Häufigkeit
†
(95 % KI)
Häufigkeit
†
(95 % KI)
Relatives Risiko
(95 % KI)
Schwerwiegende bestätigte thrombotische kardiovaskuläre unerwünschte Ereignisse
Per Protokoll
1,24 (1,11; 1,38)
1,30 (1,17; 1,45)
0,95 (0,81; 1,11)
Intent-to-treat
1,25 (1,14; 1,36)
1,19 (1,08; 1,30)
1,05 (0,93; 1,19)
Bestätigte kardiale Ereignisse
Per Protokoll
0,71 (0,61; 0,82)
0,78 (0,68; 0,90)
0,90 (0,74; 1,10)
Intent-to-treat
0,69 (0,61; 0,78)
0,70 (0,62; 0,79)
0,99 (0,84; 1,17)
Bestätigte zerebrovaskuläre Ereignisse
Per Protokoll
0,34 (0,28; 0,42)
0,32 (0,25; 0,40)
1,08 (0,80; 1,46)
Intent-to-treat
0,33 (0,28; 0,39)
0,29 (0,24; 0,35)
1,12 (0,87; 1,44)
Bestätigte periphere vaskuläre Ereignisse
Per Protokoll
0,20 (0,15; 0,27)
0,22 (0,17; 0,29)
0,92 (0,63; 1,35)
Intent-to-treat
0,24 (0,20; 0,30)
0,23 (0,18; 0,28)
1,08 (0,81; 1,44)
Ereignisse pro 100 Patientenjahre; KI=Konfidenzintervall
n=Gesamtzahl Patienten der Per-Protokoll-Analyse
Per Protokoll: Alle Ereignisse unter Studienmedikation oder 14 Tage nach deren Absetzen
(ausgeschlossen: Patienten, die < 75 % der Studienmedikation oder andere NSAR in >10 % der Zeit
einnahmen).
Intent-to-treat: Alle bestätigten Ereignisse bis zum Studienende (einschließlich Patienten, die
möglicherweise nach Absetzen der Studienmedikation andere Therapien erhielten). Gesamtzahl
randomisierter Patienten, n = 17.412 unter Etoricoxib und 17.289 unter Diclofenac.
Kardiovaskuläre Mortalität und Gesamtmortalität waren in den Etoricoxib- und Diclofenac-
Behandlungsgruppen vergleichbar.
Kardiorenale Ereignisse:
Ca. 50 % der in die MEDAL-Studie eingeschlossenen Patienten hatten zu Studienbeginn eine
vorbestehende Hypertonie. In der Studie war die Inzidenz der Studienabbrüche aufgrund von
hypertensiven Ereignissen statistisch signifikant höher unter Etoricoxib als unter Diclofenac. Die
Inzidenz dekompensierter herzinsuffizienter Ereignisse (Studienabbrüche und schwerwiegende
Ereignisse) waren unter Etoricoxib 60 mg und Diclofenac 150 mg vergleichbar; die jeweiligen
Inzidenzen waren allerdings höher unter Etoricoxib 90 mg als unter Diclofenac 150 mg (statistisch
signifikant für 90 mg Etoricoxib vs. 150 mg Diclofenac in der MEDAL-Arthrose-Kohorte). Die
Inzidenz bestätigter dekompensierter herzinsuffizienter Ereignisse (schwerwiegend mit nachfolgender
Krankenhauseinweisung oder notärztlicher Betreuung) war nicht-signifikant höher unter Etoricoxib als
unter Diclofenac 150 mg, wobei dieser Effekt dosisabhängig war. Die Inzidenz der Abbruchrate
aufgrund von ödematösen Ereignissen war unter Etoricoxib höher als unter Diclofenac 150 mg, wobei
dieser Effekt dosisabhängig war (statistisch signifikant für Etoricoxib 90 mg, nicht aber für Etoricoxib
60 mg).
Die kardiorenalen Ergebnisse der EDGE- und EDGE-II-Studien entsprachen den für die MEDAL-
Studie beschriebenen.
In den einzelnen Studien des MEDAL-Studienprogramms lag die absolute Häufigkeit der
Studienabbrüche für Etoricoxib (60 mg oder 90 mg) in allen Behandlungsgruppen bei Werten bis zu
2,6 % für Hypertonie, bis zu 1,9 % für Ödeme und bis zu 1,1 % für dekompensierte
Herzinsuffizienzen, wobei höhere Abbruchraten unter Etoricoxib 90 mg als unter Etoricoxib 60 mg
beobachtet wurden.
Daten des MEDAL-Studienprogramms zur gastrointestinalen (GI) Verträglichkeit:
In jeder der einzelnen Studien des MEDAL-Studienprogramms wurde eine signifikant niedrigere
Häufigkeit von Therapieabbrüchen aufgrund jeglicher klinischer unerwünscher Ereignisse im GI-Trakt
(z. B. Dyspepsie, Bauchschmerzen, Ulkus) unter Etoricoxib als unter Diclofenac beobachtet. Die
Abbruchraten aufgrund jeglicher klinischer unerwünschter Ereignisse im GI-Trakt pro 100
Patientenjahre über die gesamte Studiendauer waren wie folgt: 3,23 für Etoricoxib und 4,96 für
Diclofenac in der MEDAL-Studie; 9,12 für Etoricoxib und 12,28 für Diclofenac in der EDGE-Studie
sowie 3,71 für Etoricoxib und 4,81 für Diclofenac in der EDGE-II-Studie.
Daten des MEDAL-Studienprogramms zur gastrointestinalen Sicherheit:
Insgesamt wurden Ereignisse im oberen Gastrointestinaltrakt als Perforationen, Ulzera und Blutungen
(PUB) definiert. In der Untergruppe komplizierter Ereignisse der gesamten oberen GI-Ereignisse
wurden Perforationen, Obstruktionen und komplizierte Blutungen eingeschlossen; die Untergruppe
unkomplizierter Ereignisse im oberen GI-Trakt umfasste unkomplizierte Blutungen und Ulzera. Es
wurde eine signifikant niedrigere Häufigkeit der gesamten Ereignisse im oberen GI-Trakt unter
Etoricoxib als unter Diclofenac beobachtet. Es gab keinen signifikanten Unterschied in der Häufigkeit
komplizierter Ereignisse zwischen Etoricoxib und Diclofenac. Für Blutungen im oberen GI-Trakt
(kombinierte Untergruppe aus komplizierten und unkomplizierten Ereignissen) gab es keinen
signifikanten Unterschied zwischen Etoricoxib und Diclofenac. Der gastrointestinale Vorteil von
Etoricoxib war bei Patienten, die gleichzeit niedrig dosierte Acetylsalicylsäure einnahmen (ca. 33 %
der Patienten), nicht statistisch signifikant im Vergleich zu Diclofenac.
Die Häufigkeit pro 100 Patientenjahre bestätigter komplizierter und unkomplizierter klinischer
Ereignisse im oberen GI-Trakt (Perforationen, Ulzera und Blutungen [PUB]) betrug 0,67 (95 % KI
0,57; 0,77) unter Etoricoxib und 0,97 (95 % KI 0,85; 1,10) unter Diclofenac, was ein relatives Risiko
von 0,69 (95 % KI; 0,57; 0,83) ergab.
Die Häufigkeit bestätigter Ereignisse im oberen GI-Trakt bei älteren Patienten wurde ausgewertet und
die ausgeprägteste Senkung wurde bei Patienten ab 75 Jahren beobachtet (unter Etoricoxib 1,35 [95 %
KI 0,94; 1,87] vs. unter Diclofenac 2,78 [95 % KI 2,14; 3,56] Ereignisse pro 100 Patientenjahre).
Die Häufigkeiten bestätigter klinischer Ereignisse im unteren GI-Trakt (Dünn- oder
Dickdarmperforation, Obstruktion oder Blutung [POB]) unterschieden sich zwischen Etoricoxib und
Diclofenac nicht signifikant.
Daten des MEDAL-Studienprogramms zur hepatischen Sicherheit:
Etoricoxib war mit einer statistisch signifikant geringeren Abbruchrate aufgrund hepatischer
unerwünschter Ereignisse als Diclofenac verbunden. Im gepoolten MEDAL-Studienprogramm
beendeten 0,3 % der Patienten unter Etoricoxib und 2,7 % der Patienten unter Diclofenac die
Behandlung aufgrund hepatischer unerwünschter Ereignisse. Die Häufigkeit pro 100 Patientenjahre
betrug 0,22 unter Etoricoxib und 1,84 unter Diclofenac (p-Wert < 0,001 für Etoricoxib vs.
Diclofenac). Jedoch waren die meisten hepatischen Ereignisse im MEDAL-Studienprogramm nicht
schwerwiegend.
Weitere Daten zur thrombotischen kardiovaskulären Sicherheit
In anderen Studien außerhalb des MEDAL-Studienprogramms wurden ca. 3.100 Patienten mit
Etoricoxib in Dosen ≥ 60 mg täglich über 12 Wochen oder länger behandelt. Es gab keinen
erkennbaren Unterschied in der Häufigkeit bestätigter schwerer thrombotischer kardiovaskulärer
Ereignisse zwischen den Patienten unter Etoricoxib ≥ 60 mg, Plazebo oder NSAR (außer Naproxen).
Bei Patienten unter Etoricoxib war die Häufigkeit dieser Ereignisse jedoch höher als bei denen unter
Naproxen 500 mg zweimal täglich. Der Unterschied in der thrombozytenaggregationshemmenden
Wirkung zwischen einigen COX-1-hemmenden NSAR und selektiven COX-2-Hemmern könnte
möglicherweise von klinischer Relevanz für Patienten sein, die für thromboembolische Ereignisse
besonders gefährdet sind. COX-2-Hemmer vermindern die Bildung von systemischen (und damit
wahrscheinlich endothelialem) Prostacyclin ohne thrombozytäres Thromboxan zu beeinflussen. Die
klinische Bedeutung dieser Beobachtungen ist noch nicht geklärt.
Weitere Daten zur gastrointestinalen Sicherheit
In zwei 12-wöchigen doppelblinden Endoskopiestudien war die kumulative Häufigkeit
gastroduodenaler Ulzerationen unter Etoricoxib 120 mg einmal täglich signifikant geringer als bei
Patienten unter Naproxen 500 mg zweimal täglich oder Ibuprofen 800 mg dreimal täglich. Im
Vergleich zu Plazebo traten unter Etoricoxib mehr Ulzerationen auf.
Untersuchung der Nierenfunktion bei älteren Patienten
Eine randomisierte, doppelblinde, plazebo-kontrollierte Studie mit parallelen Gruppen untersuchte die
Wirkungen einer 15-tägigen Behandlung mit Etoricoxib (90 mg), Celecoxib (200 mg zweimal täglich),
Naproxen (500 mg zweimal täglich) und Plazebo auf die Natriumurinauscheidung, den Blutdruck und
andere Nierenfunktionsparameter. Die Studienteilnehmer waren 60-85 Jahre alt und erhielten eine Diät
mit 200 mmol Natrium pro Tag. Die Wirkung von Etoricoxib, Celecoxib und Naproxen auf die
Natriumurinausscheidung war während der 2 Wochen der Behandlung vergleichbar. Unter allen
Wirkstoffen wurde im Vergleich zu Plazebo ein Anstieg des systolischen Blutdrucks beobachtet; unter
Etoricoxib jedoch war der Anstieg an Tag 14 im Vergleich zu Celecoxib und Naproxen statistisch
signifikant (mittlere Veränderung vom Ausgangswert des systolischen Blutdrucks: Etoricoxib 7,7
mmHg, Celecoxib 2,4 mmHg, Naproxen 3,6 mmHg).
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Oral verabreichtes Etoricoxib wird gut resorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ca. 100 %.
Die maximale Plasmakonzentration (geometrisches Mittel von C
= 3,6 µg/ml) wird nach einer Gabe
von 120 mg einmal täglich nach Erreichen des Steady-State beim Erwachsenen unter
Nüchternbedingungen nach ca. einer Stunde (T
) erreicht. Der geometrische Mittelwert der
Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC
0-24h
) beträgt 37,8 µgh/ml. Die Pharmakokinetik von Etoricoxib
verläuft innerhalb des klinischen Dosierungsbereichs linear.
Die Einnahme mit Nahrung (fettreiche Mahlzeit) hatte keinen Effekt auf den Grad der Resorption von
Etoricoxib nach Einnahme einer Dosis von 120 mg. Die Resorptionsrate wurde beeinflusst, so dass die
um 36 % verringert und die T
um 2 Stunden verlängert wurde. Diese Daten werden nicht als
klinisch bedeutsam erachtet. In klinischen Studien wurde Etoricoxib ohne Rücksicht auf die
Nahrungsaufnahme verabreicht.
Verteilung
Etoricoxib wird beim Menschen in einem Konzentrationsbereich zwischen 0,05-5 µg/ml zu ca. 92 %
an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen im Steady-State (V
) beim Menschen beträgt
ca. 120 l.
Etoricoxib ist bei Ratten und Kaninchen plazentagängig und überwindet bei Ratten die Blut-Hirn-
Schranke.
Metabolismus
Etoricoxib wird weitgehend metabolisiert, weniger als 1 % der Ausgangssubstanz wird im Urin
wiedergefunden. Der Hauptweg der Metabolisierung für die Bildung des 6’-Hydroxymethyl-Derivates
wird durch CYP-Enzyme katalysiert. CYP3A4 scheint in vivo zur Metabolisierung von Etoricoxib
beizutragen.
In-vitro-Studien legen nahe, dass auch CYP2D6, CYP2C9, CYP1A2 und CYP2C19 die
Hauptmetabolisierung katalysieren können, jedoch wurden ihre Rollen noch nicht quantitativ in vivo
untersucht.
Beim Menschen wurden fünf Metaboliten identifiziert. Der Hauptmetabolit von Etoricoxib ist das 6’-
Carboxylsäure-Derivat, das oxidativ aus dem 6’-Hydroxymethyl-Derivat gebildet wird. Diese
Hauptmetaboliten weisen entweder keine messbare Aktivität oder nur eine schwache Aktivität bei der
Hemmung der COX-2 auf. Keiner dieser Metaboliten hemmt die COX-1.
Elimination
Nach intravenöser Verabreichung einer radioaktiv markierten Einzeldosis von 25 mg Etoricoxib an
gesunde Probanden wurden 70 % der Radioaktivität im Urin und 20 % in den Faezes wiedergefunden,
vor allem in Form von Metaboliten. Weniger als 2 % wurden unverändert wiedergefunden.
Die Elimination von Etoricoxib erfolgt fast ausschließlich über Metabolisierung gefolgt von renaler
Ausscheidung. Steady-State-Konzentrationen von Etoricoxib werden nach einmal täglicher
Verabreichung von 120 mg innerhalb von sieben Tagen erreicht; das Akkumulationsverhältnis beträgt
etwa 2, was einer Akkumulationshalbwertszeit von ca. 22 Stunden entspricht. Die geschätzte Plasma-
Clearance beträgt ca. 50 ml/min nach intravenöser Verabreichung einer 25-mg-Dosis.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten: Die Pharmakokinetik ist bei älteren (65 Jahre und älter) und jüngeren Patienten
vergleichbar.
Geschlecht: Die Pharmakokinetik von Etoricoxib ist bei Männern und Frauen vergleichbar.
Leberinsuffizienz: Bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 5-6), die
Etoricoxib 60 mg einmal täglich erhielten, war die mittlere AUC um ca. 16 % größer als bei gesunden
Probanden unter demselben Behandlungsregime. Bei Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung
(Child-Pugh-Score 7-9), die jeden zweiten Tag 60 mg Etoricoxib erhielten, entsprach die mittlere
AUC jener von gesunden Probanden, die 60 mg Etoricoxib einmal täglich erhielten; 30 mg Etoricoxib
einmal täglich wurde bei dieser Population nicht untersucht. Für Patienten mit schwerer
Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score ≥ 10) liegen keine klinischen oder pharmakokinetischen
Studiendaten vor (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3).
Niereninsuffizienz: Die Pharmakokinetik einer Einzeldosis von 120 mg Etoricoxib bei Patienten mit
mäßiger bis schwerer Niereninsuffizienz oder dialysepflichtigen Patienten mit einer Niereninsuffizienz
im Endstadium unterschied sich nicht signifikant von der bei gesunden Probanden. Der Anteil der
Hämodialyse an der Elimination war zu vernachlässigen (Dialyse-Clearance ca. 50 ml/min) (siehe
Abschnitte 4.3 und 4.4).
Kinder: Die Pharmakokinetik von Etoricoxib wurde bei Kindern (< 12 Jahre) nicht untersucht.
In einer Pharmakokinetik-Studie (n = 16) mit Jugendlichen (12-17 Jahre alt) entsprach die
Pharmakokinetik bei den Jugendlichen mit einem Gewicht von 40-60 kg unter Etoricoxib 60 mg
einmal täglich und bei denen mit einem Gewicht über 60 kg unter Etoricoxib 90 mg einmal täglich
etwa der Pharmakokinetik von Erwachsenen unter Etoricoxib 90 mg einmal täglich. Verträglichkeit
und Wirksamkeit von Etoricoxib wurden bei pädiatrischen Patienten nicht untersucht (siehe Abschnitt
4.2, Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
In präklinischen Studien erwies sich Etoricoxib nicht als genotoxisch. Bei Mäusen war Etoricoxib
nicht kanzerogen. Bei Ratten entwickelten sich nach täglicher Verabreichung über ca. 2 Jahre von
mehr als dem Doppelten der täglichen Humandosis [90 mg] (basierend auf der systemischen
Exposition) hepatozelluläre Adenome und Follikelzelladenome der Schilddrüse. Die bei Ratten
beobachteten hepatozellulären Adenome und Follikelzelladenome der Schilddrüse werden als Folge
eines für Ratten spezifischen Mechanismus, der in Beziehung zu der hepatischen CYP-
Enzyminduktion steht, angesehen. Beim Menschen wurde keine hepatische CYP3A-Enzyminduktion
durch Etoricoxib nachgewiesen.
Bei Ratten nahm die gastrointestinale Toxizität von Etoricoxib mit Dosierung und Expositionszeit zu.
In der 14-wöchigen Toxizitätsstudie verursachte Etoricoxib gastrointestinale Ulzera bei Expositionen
die höher waren als die beim Menschen bei therapeutischer Dosierung beobachtete. In der 53- und der
106-wöchigen Toxizitätsstudie wurden gastrointestinale Ulzera auch bei Expositionen gesehen, die
den beim Menschen unter therapeutischer Dosierung beobachteten vergleichbar waren. Bei hoher
Exposition wurden beim Hund renale und gastrointestinale Anomalien gesehen.
Etoricoxib erwies sich in Reproduktionsstudien an Ratten bei Dosierungen von 15 mg/kg/Tag als nicht
teratogen (dies entspricht ca. dem 1,5fachen der täglichen Humandosis [90 mg], basierend auf der
systemischen Exposition). Bei Kaninchen wurde eine behandlungsbedingte Zunahme kardiovaskulärer
Missbildungen bei Expositionen beobachtet, die unterhalb der klinischen Exposition bei
therapeutischer Humantagesdosis (90 mg) lagen. Jedoch wurden keine behandlungsbedingten
äußerlichen oder skelettalen Missbildungen bei den Feten beobachtet. Bei Ratten und Kaninchen kam
es zu einer dosisabhängigen Zunahme der Abgänge nach Implantation bei Expositionen, die größer
oder gleich dem 1,5fachen der Humanexposition waren (siehe Abschnitte 4.3 und 4.6).
Etoricoxib tritt in die Milch säugender Ratten in Konzentrationen über, die ca. der Doppelten der
Plasmakonzentration entsprechen, ausgeschieden. Bei Jungtieren wurde eine Verringerung des
Körpergewichts nach einer Exposition mit Milch von Muttertieren, die Etoricoxib während der
Laktation erhielten, festgestellt.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Calciumhydrogenphosphat,
Croscarmellose-Natrium,
Magnesiumstearat,
Mikrokristalline Cellulose.
Tablettenüberzug:
Carnaubawachs,
Lactose-Monohydrat,
Hypromellose,
Titandioxid (E 171),
Triacetin.
Die 30-mg, 60-mg- und 120-mg-Filmtabletten enthalten ferner Eisenoxid gelb (E 172) und
Indigocarmin-Aluminiumlack (E 132).
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Flaschen: Das Behältnis fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Blisterpackung: In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5
Art und Inhalt der Behältnisse
30 mg Filmtabletten:
Aluminium/Aluminium Blisterpackung in Packungen zu 2, 7, 14, 20, 28 und 49 Filmtabletten oder
Mehrfachpackungen mit 98 (2 Packungen mit 49) Filmtabletten.
60 mg; 90 mg und 120 mg Filmtabletten:
Aluminium/Aluminium Blisterpackung in Packungen zu 2, 5, 7, 10, 14, 20, 28, 30, 50, 84, 100
Filmtabletten oder Mehrfachpackungen mit 98 (2 Packungen mit 49) Filmtabletten.
Aluminium/Aluminium Blisterpackungen (Einzeldosen) in Packungen zu 5, 50 oder 100 Tabletten .
Weiße, runde, HDPE Flaschen mit einem weißen, Polypropylen-Verschluß zu 30
Filmtabletten mit
zwei 1-Gramm-Trockenmittelbehältnissen oder
90 Filmtabletten mit einem
1-Gramm-
Trockenmittelbehältnis
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine speziellen Hinweise.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H.
Am Euro Platz 2
1120 Wien
E-Mail: msd-medizin@merck.com
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
Arcoxia 30 mg: 1-27325
Arcoxia 60 mg: 1-24674
Arcoxia 90 mg: 1-24675
Arcoxia 120 mg: 1-24676
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
Arcoxia 30 mg:
Datum der Erteilung der Zulassung: 6. Dezember 2007
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 13.Februar 2012
Arcoxia 60 mg, 90 mg, 120 mg:
Datum der Erteilung der Zulassung: 12. September 2002
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 13. Februar 2012
10.
STAND DER INFORMATION
März 2013
VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten.