Schweiz - Deutsch - Swissmedic (Swiss Agency for Therapeutic Products)
Information für Patientinnen und Patienten
Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel anwenden. Dieses
Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen
weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das
Arzneimittel schaden.
Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.
Aranesp® Fertigspritze
Amgen Switzerland AG
Was ist Aranesp und wann wird es angewendet?
Der Wirkstoff von Aranesp, Darbepoetin alfa, ist ein Hormon, das wie das natürliche, menschliche
Hormon Erythropoetin wirkt. Es wird aus gentechnisch veränderten Säugetierzellen mittels
rekombinanter Techniken hergestellt. Bei gesunden Menschen wird Erythropoetin von der Niere
gebildet. Darbepoetin alfa gelangt über das Blut ins Knochenmark, wo es die Bildung von roten
Blutkörperchen anregt.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin hat Ihnen Aranesp (ein Antianämikum) zur Behandlung Ihrer Anämie
verordnet. Von Anämie spricht man, wenn das Blut nicht genügend rote Blutkörperchen enthält. Die
Symptome einer Anämie können Müdigkeit, Schwäche und Kurzatmigkeit sein.
Wenn Sie eine chronische Niereninsuffizienz haben
Aranesp wird bei Erwachsenen und bei Kindern ab 1 Jahr zur Behandlung der symptomatischen
Anämie eingesetzt, die mit einer chronischen Nierenschädigung (Niereninsuffizienz) verbunden ist.
Bei Niereninsuffizienz produziert die Niere nicht genügend Erythropoetin; dies kann oftmals zu
Anämie führen.
Da Ihr Körper zur Steigerung seiner Produktion von roten Blutkörperchen einige Zeit braucht, wird
es ungefähr vier Wochen dauern, bis Sie eine Wirkung spüren. Ihre normale Dialysebehandlung wird
keinen Einfluss auf die Wirksamkeit von Aranesp bei der Behandlung Ihrer Anämie haben.
Wenn Sie eine Chemotherapie erhalten
Aranesp wird zur Behandlung der symptomatischen Anämie bei erwachsenen Krebspatienten
eingesetzt, die nicht-myeloische maligne Erkrankungen haben (bösartige Erkrankungen, die nicht das
Knochenmark betreffen) und eine Chemotherapie erhalten.
Eine der Hauptnebenwirkungen der Chemotherapie ist, dass sie die Bildung einer ausreichenden Zahl
von Blutzellen im Knochenmark stoppt. Zunächst scheinen nur die weissen Blutkörperchen betroffen
zu sein. Das liegt daran, dass die roten Blutkörperchen im zirkulierenden Blut eine wesentlich
längere Lebensdauer haben. Gegen Ende Ihres Chemotherapiezyklus kann die Zahl Ihrer roten
Blutkörperchen abfallen und Sie blutarm (anämisch) werden lassen, insbesondere dann, wenn Sie
sehr viel Chemotherapie erhalten haben.
Wenn Sie unter myelodysplastischen Syndromen leiden
Aranesp wird zur Behandlung der Anämie bei Patienten mit geringem Transfusionsbedarf bei
myelodysplastischen Syndromen (MDS) der Risikogruppen low- oder intermediate-1 angewendet.
Bei MDS handelt es sich um eine Gruppe von Erkrankungen des Blutes und des Knochenmarks. Sie
führen zur Bildung abnormer Blutzellen, die nicht richtig funktionieren. Die Patienten können
verschiedene Anzeichen und Symptome entwickeln, unter anderem einen Mangel an roten
Blutkörperchen (Anämie).
Aranesp darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin angewendet werden.
Wann darf Aranesp nicht angewendet werden?
Aranesp darf nicht angewendet werden:
·wenn Sie überempfindlich (allergisch) auf Aranesp (Darbepoetin alfa), andere
Erythropoetinprodukte oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe von Aranesp reagieren.
·wenn bei Ihnen ein hoher Blutdruck festgestellt wurde, der nicht mit anderen Arzneimitteln, die
Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin verschrieben hat, eingestellt ist.
Wann ist bei der Anwendung von Aranesp Vorsicht geboten?
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen
Krankheiten leiden oder gelitten haben:
·Bluthochdruck, der mit anderen Arzneimitteln, die Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin verschrieben hat,
eingestellt ist
·Sichelzellenanämie
·Herzerkrankungen (z.B. Angina Pectoris)
·epileptische Anfälle
·Krampfanfälle
·Erkrankungen der Leber
·erhöhtes Risiko zu Thrombosen (Blutgerinnselbildung)
·eindeutiges Nichtansprechen auf Arzneimittel zur Anämietherapie
·Latexallergie (die Nadelkappe der Fertigspritze enthält ein Latexderivat)
Missbräuchliche Anwendung durch Gesunde, z.B. zu Dopingzwecken, kann zu einem übermässigen
Anstieg der Anzahl roter Blutkörperchen (des Hämatokrits) führen. Dies kann lebensbedrohliche
Komplikationen am Herzen oder an Blutgefässen (Blutgerinnsel, Thrombosen) verursachen.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin sollte versuchen, unter Anwendung der niedrigsten möglichen wirksamen
Dosis Ihren Hämoglobinwert zwischen 10 und 12 g/dl aufrechtzuerhalten. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin
wird überwachen, dass Ihr Hämoglobinwert einen bestimmten Wert nicht überschreitet, da eine
Behandlung auf höhere Hämoglobinwerte hin oder eine wiederholte Erhöhung Ihrer Dosis, falls Sie
auf die Behandlung nicht ansprechen, das Risiko des Auftretens von Problemen mit dem Herzen oder
Blutgefässen und von Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod erhöhen kann.
Wenn Sie eine chronische Nierenerkrankung haben, besteht ein erhöhtes Risiko für ernsthafte
Probleme mit Ihren Blutgefässen (kardiovaskuläre Ereignisse), wenn Ihr Hämoglobinwert zu hoch
gehalten wurde, u.a. können sich Blutgerinnsel in den Blutgefässen bilden.
Falls Sie Krebspatient sind, sollten Sie beachten, dass Aranesp als Wachstumsfaktor für Blutzellen
wirken und unter Umständen eine negative Auswirkung auf Ihre Krebserkrankung haben kann. Ihr
Arzt oder Ihre Ärztin wird individuell mit Ihnen sprechen und entscheiden, ob Aranesp die richtige
Behandlung für Sie ist. Bitte besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Falls Sie Symptome haben wie eine ungewöhnliche Müdigkeit und Kraftlosigkeit, könnte dies
bedeuten, dass Sie - wie bei Einzelpatienten berichtet - an einer Erythroblastopenie (pure red cell
aplasia, PRCA) leiden. Das Auftreten einer PRCA bedeutet, dass Ihr Körper gegen den Wirkstoff
reagiert, was dessen Effekt entgegenwirkt, so dass weniger oder keine roten Blutkörperchen
produziert werden. Dies führt zu einer schweren Anämie. Bitte kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt
bzw. Ihre Ärztin, falls Sie solche Symptome bei sich beobachten. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird
entscheiden, welche die beste Vorgehensweise ist, um Ihre Anämie zu behandeln.
Es wurde über schwere Hautreaktionen, einschliesslich Stevens-Johnson Syndrom (SJS) und
Toxischer Epidermaler Nekrolyse (TEN), im Zusammenhang mit Epoetin-Behandlungen berichtet.
Schwerere Fälle wurden im Zusammenhang mit langwirksamen Epoetinen beobachtet.
SJS/TEN können zu Beginn als rötliche, zielscheibenartige Punkte oder als kreisrunde Flecken, oft
mit in der Mitte gelegenen Blasen auf dem Rumpf, auftreten. Es können auch Geschwüre im Bereich
von Mund, Rachen, Nase, Genitalien und Augen (rote und geschwollene Augen) auftreten. Diesen
schweren Hautreaktionen gehen oftmals Fieber und/oder grippeähnliche Symptome voraus. Die
Hautausschläge können zu einem grossflächigen Ablösen der Haut und lebensbedrohlichen
Komplikationen führen.
Wenn bei Ihnen ein schwerwiegender Hautausschlag oder ein anderes dieser Hautsymptome auftritt,
beenden Sie sofort die Behandlung mit Aranesp und setzen Sie sich unverzüglich mit Ihrem Arzt
oder Ihrer Ärztin in Verbindung oder begeben Sie sich unverzüglich in medizinische Behandlung.
Die Wirkung von Ciclosporin und Tacrolimus (Arzneimittel, die das Immunsystem hemmen und bei
Organtransplantationen angewendet werden) könnte durch die Anzahl der roten Blutkörperchen in
Ihrem Blut beeinträchtigt werden, weil diese Substanzen stark an rote Blutkörperchen binden. Es ist
wichtig, dass Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren, falls Sie eines dieser Arzneimittel
anwenden.
Die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen oder Fahrzeuge zu lenken, wird durch Aranesp nicht
beeinträchtigt. Jedoch sind die Grundkrankheit und die allfälligen unerwünschten Wirkungen der
Behandlung zu berücksichtigen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden
Darf Aranesp während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?
Das Arzneimittel darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nur auf ausdrückliche Verordnung
des Arztes oder der Ärztin und unter spezieller Vorsicht verabreicht werden.
Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt oder Apotheker, bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren,
wenn Sie:
·schwanger sind oder
·eine Schwangerschaft vermuten oder planen.
Wie verwenden Sie Aranesp?
Aufgrund von Blutuntersuchungen hat Ihr Arzt oder Ihre Ärztin entschieden, dass Sie Aranesp
benötigen.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen sagen, wie viel und wie oft Sie Aranesp anwenden müssen, um
den Hämoglobinwert zwischen 10 g/dl und 12 g/dl zu halten. Dies kann bei Erwachsenen oder
Kindern variieren.
Wenn Sie sich Aranesp selbst spritzen
Möglicherweise entscheidet Ihr Arzt oder Ihre Ärztin, dass es für Sie am besten ist, wenn Sie selbst
oder die Sie betreuende Person die Injektion von Aranesp vornimmt. Ihr medizinisches Fachpersonal
wird Ihnen zeigen, wie Sie sich selbst mit einer Fertigspritze spritzen müssen. Versuchen Sie es
jedoch nicht selbst, wenn Sie noch nicht entsprechend geschult worden sind.
Spritzen Sie sich niemals Aranesp selbst in eine Vene.
Lesen Sie bitte die Anleitung zur Selbstinjektion von Aranesp am Ende dieser Packungsbeilage
genau durch.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel
wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin
oder Apothekerin.
Wenn Sie eine chronische Niereninsuffizienz haben
Erwachsene:
Aranesp wird als Injektion entweder unter die Haut (subkutan) oder in eine Vene (intravenös) - in
diesem Fall immer durch das medizinische Fachpersonal - verabreicht.
Um Ihre Anämie zu korrigieren, beträgt die Anfangsdosis Aranesp pro Kilogramm Körpergewicht
entweder:
·0,75 Mikrogramm Aranesp einmal alle 2 Wochen oder
·0,45 Mikrogramm einmal pro Woche.
Bei nicht dialysepflichtigen Patienten können auch 1,5 Mikrogramm/kg einmal monatlich als
Anfangsdosis verabreicht werden.
Sobald Ihre Anämie korrigiert ist, wird Ihre Aranesp-Behandlung als einzelne Injektion entweder
einmal wöchentlich oder einmal alle zwei Wochen fortgeführt. Bei nicht dialysepflichtigen Patienten
kann auch eine monatliche Dosis von 1,5 Mikrogramm verabreicht werden.
Kinder ≥1 Jahr und Jugendliche:
Aranesp wird als Injektion entweder unter die Haut (subkutan) oder in eine Vene (intravenös) - in
diesem Fall immer durch das medizinische Fachpersonal - verabreicht.
Um Ihre Anämie zu korrigieren, beträgt die Anfangsdosis Aranesp pro Kilogramm Körpergewicht
entweder:
·0,75 Mikrogramm Aranesp einmal alle 2 Wochen oder
·0,45 Mikrogramm einmal pro Woche.
Sobald Ihre Anämie korrigiert ist, wird Ihre Aranesp-Behandlung als einzelne Injektion entweder
einmal wöchentlich oder einmal alle zwei Wochen fortgeführt. Bei Patienten ≥11 Jahre, die nicht
dialysepflichtig sind, kann Aranesp auch einmal monatlich als Injektion verabreicht werden. Die
Anfangsdosis sollte hierbei der doppelten Dosis der zweiwöchentlichen Anwendung entsprechen.
Erwachsene, Kinder ≥1 Jahr und Jugendliche:
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird regelmässig Blutproben entnehmen, um zu messen, wie Sie auf die
Behandlung Ihrer Anämie ansprechen. Er oder sie wird Ihre Dosis gegebenenfalls alle vier Wochen
anpassen.
Sobald Ihre Anämie korrigiert ist, wird der Arzt oder die Ärztin Ihr Blut weiterhin regelmässig
kontrollieren und gegebenenfalls die Dosis weiter anpassen, um eine Langzeitkontrolle Ihrer Anämie
mit der niedrigsten möglichen wirksamen Dosis beizubehalten. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen
mitteilen, wenn sich Ihre Dosis ändert.
Ihr Blutdruck wird ebenfalls regelmässig kontrolliert, speziell zu Beginn der Behandlung.
Gegebenenfalls wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen die Einnahme eines Eisenpräparates empfehlen.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird möglicherweise entscheiden, ob die Art, wie Ihre Injektion gegeben
wird (entweder unter die Haut oder in eine Vene), zu wechseln ist. Ist dies der Fall, werden Sie die
neue Anwendungsart mit derselben Dosis beginnen, die Sie zuletzt bekommen haben und Ihr Arzt
oder Ihre Ärztin wird Blutproben abnehmen, um sicherzustellen, dass Ihre Anämie auch weiterhin
korrekt behandelt wird.
Wenn Sie eine Chemotherapie erhalten
Aranesp wird als einzelne Injektion entweder einmal pro Woche oder einmal alle 3 Wochen unter die
Haut verabreicht.
Um Ihre Anämie zu korrigieren, wird Ihre Anfangsdosis:
·500 Mikrogramm einmal alle 3 Wochen (6,75 Mikrogramm Aranesp pro Kilogramm Ihres
Körpergewichts) oder
·2,25 Mikrogramm Aranesp pro Kilogramm Ihres Körpergewichts (einmal pro Woche) sein.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird regelmässig Blutproben nehmen, um zu messen, wie Ihre Anämie
anspricht und wird gegebenenfalls Ihre Dosis nach Erfordernis anpassen. Ihre Behandlung sollte bis
etwa 4 Wochen nach Beendigung Ihrer Chemotherapie fortgeführt werden. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin
wird Sie genau darüber informieren, wann Sie aufhören sollen, Aranesp anzuwenden.
Gegebenenfalls wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen die Einnahme eines Eisenpräparates empfehlen.
Wenn Sie unter myelodysplastischen Syndromen leiden
Aranesp wird als einzelne Injektion einmal alle 3 Wochen unter die Haut verabreicht.
Um Ihre Anämie zu korrigieren, wird Ihre Anfangsdosis:
·500 Mikrogramm einmal alle 3 Wochen (6,75 Mikrogramm Aranesp pro Kilogramm Ihres
Körpergewichts) sein.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird regelmässig Blutproben nehmen, um zu messen, wie Ihre Anämie
anspricht und wird gegebenenfalls Ihre Dosis nach Erfordernis anpassen.
Wenn Sie grössere Mengen von Aranesp angewendet haben, als Sie sollten
und Sie sich in irgendeiner Weise unwohl fühlen, sollten Sie sich sofort an Ihren Arzt bzw. Ihre
Ärztin wenden. Eine zu hohe Dosis Aranesp kann in Ihrem Körper die Produktion roter
Blutkörperchen beschleunigen und zu einer erhöhten Anzahl roter Blutkörperchen (und somit zu
einem erhöhten Hämoglobinwert) führen. Diese beschleunigte Produktion sowie die erhöhte Anzahl
roter Blutkörperchen können zu schwerwiegenden Problemen führen.
Wenn Sie vergessen haben, sich Aranesp zu spritzen
Wenn Sie einmal eine Dosis von Aranesp vergessen haben, sollten Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre
Ärztin wenden, um zu besprechen, wann Sie die nächste Dosis anwenden sollen.
Welche Nebenwirkungen kann Aranesp haben?
Wie alle Arzneimittel kann Aranesp Nebenwirkungen hervorrufen, die aber nicht bei jedem auftreten
müssen. Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei Patienten, die Aranesp angewendet haben,
beobachtet:
Alle Patienten:
Sehr häufig (bei mehr als 10 von 100 Patienten beobachtet):
·Allergische Reaktionen
Häufig (bei mehr als 1 von 100 Patienten beobachtet):
·Schmerzen an der Injektionsstelle
·Ausschlag und/oder Hautrötung
Gelegentlich (bei mehr als 1 von 1000 Patienten beobachtet):
·Krampfanfälle
·Blutergüsse und Blutungen an der Injektionsstelle
Häufigkeit nicht bekannt:
·Schwerwiegende allergische Reaktionen, die Folgendes beinhalten können:
·Plötzliche lebensbedrohliche allergische Reaktionen mit schwerem Blutdruckabfall (Anaphylaxie)
·Anschwellen des Gesichtes, der Lippen, des Mundes, der Zunge oder des Halses, was zu Problemen
beim Schlucken oder Atmen führen kann (Angioödem)
·Schwellungen im Augenbereich
·Atemnot (allergischer Bronchospasmus)
·Erhöhter Puls oder Schweissausbrüche
·Hautrötung
·Nesselsucht (Urtikaria)
Sollte zu irgendeinem Zeitpunkt eine ernsthafte allergische Reaktion auftreten, muss die Anwendung
von Aranesp sofort gestoppt und Ihr Arzt, Ihre Ärztin oder der Notdienst verständigt werden.
·Schwere Hautausschläge, einschliesslich Stevens-Johnson Syndrom und Toxische Epidermale
Nekrolyse, die Folgendes beinhalten können:
·Rötliche, zielscheibenartige Punkte oder kreisrunde Flecken, oft mit in der Mitte gelegenen Blasen
auf dem Rumpf
·Ablösen der Haut
·Geschwüre an Mund, Rachen, Nase, Genitalien und Augen
·Vorangehendes Fieber und grippeähnliche Symptome
Beenden Sie sofort die Behandlung mit Aranesp, wenn bei Ihnen diese Symptome auftreten, und
setzen Sie sich unverzüglich mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin in Verbindung oder begeben Sie sich
unverzüglich in medizinische Behandlung.
Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz wurden zudem folgende Nebenwirkungen
beobachtet:
Sehr häufig (bei mehr als 10 von 100 Patienten beobachtet):
·Bluthochdruck (Hypertonie). Wenn Sie Kopfschmerzen bekommen, vor allem plötzlich auftretende
stechende, migräneartige Kopfschmerzen oder Sie sich verwirrt fühlen oder Anfälle bekommen,
sollten Sie dies unverzüglich Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mitteilen. Es kann sich dabei um
Warnsignale eines plötzlichen Blutdruckanstiegs handeln, der möglicherweise dringend behandelt
werden muss.
Häufig (bei mehr als 1 von 100 Patienten beobachtet):
·Schlaganfall
Gelegentlich (bei mehr als 1 von 1000 Patienten beobachtet):
·Blutgerinnselbildung (Thrombose)
·Blutgerinnselbildung in einem Dialysezugang
Häufigkeit nicht bekannt:
·Erythroblastopenie (pure red cell aplasia, PRCA) - (Anämie, ungewöhnliche Müdigkeit,
Kraftlosigkeit). Dies wird durch die Bildung von Antikörpern gegen die Substanz verursacht und
erfordert den Abbruch der Behandlung. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird die notwendigen Abklärungen
vornehmen, wenn das Arzneimittel bei Ihnen seine Wirksamkeit verliert.
Bei Krebspatienten wurden zudem folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Häufig (bei mehr als 1 von 100 Patienten beobachtet):
·Bluthochdruck (Hypertonie). Wenn Sie Kopfschmerzen bekommen, vor allem plötzlich auftretende
stechende, migräneartige Kopfschmerzen oder Sie sich verwirrt fühlen oder Anfälle bekommen,
sollten Sie dies unverzüglich Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mitteilen. Es kann sich dabei um
Warnsignale eines plötzlichen Blutdruckanstiegs handeln, der möglicherweise dringend behandelt
werden muss.
·Blutgerinnselbildung (Thrombose)
·Wasseransammlung (Ödem)
Bei Patienten, die unter myelodysplastischen Syndromen leiden, wurden zudem folgende
Nebenwirkungen beobachtet:
Sehr häufig (bei mehr als 10 von 100 Patienten beobachtet):
·Müdigkeit
Häufig (bei mehr als 1 von 100 Patienten beobachtet):
·Rückenschmerzen
·Fieber (Pyrexie)
·Kopfschmerzen
·Verminderter Appetit
·Muskelschmerzen
·Schmerzen im Brustkorb
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder
Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Aranesp ist für Kinder unzugänglich aufzubewahren.
Bewahren Sie die Aranesp-Fertigspritze immer in der Originalverpackung auf, um den Inhalt vor
Licht zu schützen.
Aranesp im Kühlschrank (bei 2 °C bis 8 °C) lagern, jedoch nicht einfrieren. Wenden Sie Aranesp
nicht an, wenn Sie den Eindruck haben, dass es gefroren war.
Sollte eine Fertigspritze vor der Injektion aus dem Kühlschrank genommen worden sein und wurde
sie für ca. 30 Minuten bei Raumtemperatur (nicht über 25 °C) aufbewahrt, muss sie entweder
innerhalb von 7 Tagen angewendet oder verworfen werden.
Aranesp darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Verfalldatum verwendet
werden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker, bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese
Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Aranesp enthalten?
Wirkstoff: Darbepoetin alfa 10 Mikrogramm.
Hilfsstoffe: Natriumphosphate, (Natriumdihydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat),
Natriumchlorid, Polysorbat 80 (Polysorbat 80 wird aus gentechnisch verändertem Mais hergestellt)
und Wasser für Injektionszwecke.
Zulassungsnummer
55725 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Aranesp? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.
Aranesp 10: Packungen zu 1 und 4 Fertigspritzen.
Die Fertigspritzen werden entweder mit (1er- und 4er-Packung) oder ohne (nur 1er-Packung)
Blisterverpackung angeboten.
Zulassungsinhaberin
Amgen Switzerland AG, Risch;
Domizil: 6343 Rotkreuz.
Herstellerin
Amgen Europe B.V., 4817 ZK Breda, Niederlande.
Amgen Technology (Ireland) Unlimited Company, Co., Dublin, Irland.
Diese Packungsbeilage wurde im September 2019 letztmals durch die Arzneimittelbehörde
(Swissmedic) geprüft.
Version #100419
Anleitung zur Injektion von Aranesp mit der Fertigspritze
Dieser Abschnitt enthält Informationen darüber, wie Sie oder die Person, die Ihnen die Injektion gibt,
die Aranesp Fertigspritze anwenden. Es ist wichtig, dass Sie nicht versuchen, sich selbst zu spritzen,
wenn Sie nicht vorher von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin oder Ihrem Pflegepersonal entsprechend
geschult worden sind. Wenn Sie sich in Bezug auf die Verabreichung der Injektion nicht sicher sind
oder Fragen haben, bitten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder Ihr Pflegepersonal um Hilfe.
Wie wenden Sie oder die Person, die Sie spritzt, die Aranesp Fertigspritze an?
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin hat Ihnen die Injektion mit der Aranesp Fertigspritze in das Gewebe direkt
unter die Haut verschrieben.
Ihr medizinisches Fachpersonal wird Ihnen sagen, wie viel Aranesp Sie benötigen und wie häufig
Aranesp zu verabreichen ist.
Ausstattung
Um sich selbst eine Injektion zu geben, brauchen Sie:
·eine neue Fertigspritze mit Aranesp und
·Alkoholtupfer oder ein anderes Desinfektionsmittel
Was muss ich tun, bevor ich mir selbst eine subkutane Aranesp-Injektion gebe?
1.Nehmen Sie Ihre Aranesp-Fertigspritze aus dem Kühlschrank. Lassen Sie die Fertigspritze ca.
30 Minuten bei Raumtemperatur liegen. Dadurch wird die Injektion angenehmer. Wärmen Sie
Aranesp keinesfalls auf eine andere Weise auf (beispielsweise im Mikrowellengerät oder in heissem
Wasser). Setzen Sie ausserdem die Fertigspitze nicht direktem Sonnenlicht aus.
2.Schütteln Sie die Fertigspritze nicht.
3.Entfernen Sie nicht die Kappe von der Spritze, bevor Sie die Vorbereitungen zu Ihrer
Selbstinjektion getroffen haben.
4.Prüfen Sie, ob die angegebene Stärke mit der Stärke übereinstimmt, die Ihnen Ihr Arzt oder Ihre
Ärztin verschrieben hat.
5.Prüfen Sie das Verfalldatum auf dem Etikett der Fertigspritze (EXP). Verwenden Sie sie nicht,
wenn der letzte Tag des angegebenen Monats bereits abgelaufen ist.
6.Prüfen Sie das Aussehen von Aranesp. Es muss eine klare, farblose oder leicht perlmuttfarbene
Flüssigkeit sein. Wenn die Flüssigkeit trübe ist oder Schwebeteilchen sichtbar sind, dürfen Sie sie
nicht benutzen.
7.Waschen Sie sich die Hände gründlich.
8.Suchen Sie sich eine passende, gut beleuchtete, saubere Fläche und legen Sie dort alle notwendigen
Utensilien, die Sie für die Injektion benötigen, in Reichweite.
Wie bereite ich die Aranesp-Injektion vor?
Bevor Sie sich Aranesp spritzen, müssen Sie Folgendes tun:
1.Um ein Verbiegen der Nadeln zu vermeiden, nehmen Sie
behutsam die Kappe, ohne sie zu drehen, von der
Injektionsnadel ab, wie in Abb. 1 und 2 dargestellt.
2.Berühren Sie nicht die Injektionsnadel und drücken Sie
nicht auf den Kolben der Spritze.
3.Sie werden eventuell eine kleine Luftblase in der
Fertigspritze bemerken. Sie müssen diese nicht vor der
Injektion entfernen. Die Injektion mit der kleinen Luftblase
ist unbedenklich.
4.Nun können Sie die Fertigspritze benutzen.
Wohin soll ich mich spritzen?
Am besten eignen sich:
·der obere Oberschenkelbereich; und
·der Bauch mit Ausnahme der Nabelregion.
Wenn Sie von einer anderen Person gespritzt werden, kann auch
die Armrückseite gewählt werden. Sie sollten die Injektionsstelle
wechseln, wenn Sie feststellen, dass der Injektionsbereich rot oder
wund ist.
Wie spritze ich mich selbst?
1.Desinfizieren Sie die Haut mit einem
Alkoholtupfer und nehmen Sie die Haut fest
zwischen Daumen und Zeigefinger, ohne sie zu
quetschen.
2.Stechen Sie mit der Nadel unter die
Hautoberfläche, wie es Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre
Ärztin oder Ihr medizinisches Fachpersonal
gezeigt hat.
3.Drücken Sie den Kolben langsam mit einem gleichmässigen Druck und halten Sie dabei immer die
Hautpartie fest, bis die Fertigspritze entleert ist.
4.Entfernen Sie die Nadel und lassen Sie die Haut los.
5.Wenn Sie einen Blutfleck an der Injektionsstelle bemerken, können sie diesen behutsam mit einem
Wattebausch oder Papiertaschentuch abtupfen. Reiben Sie die Injektionsstelle nicht. Falls nötig,
können Sie die Injektionsstelle mit einem Pflaster abdecken.
6.Verwenden Sie jede Spritze nur für eine Injektion. Verwenden Sie kein Aranesp, das in der
Fertigspritze zurückgeblieben ist.
Bitte beachten Sie
Sollten Sie Probleme haben, scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder Ihr
medizinisches Fachpersonal um Hilfe und Rat zu bitten.
Entsorgung gebrauchter Spritzen
·Stecken Sie die Kappe nicht wieder auf gebrauchte Nadeln, da Sie sich dabei versehentlich stechen
können.
·Bewahren Sie gebrauchte Spritzen für Kinder unzugänglich auf.
·Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wie das Arzneimittel zu
entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen.
Fachinformation
Aranesp®
Amgen Switzerland AG
Zusammensetzung
Wirkstoff: Darbepoetin alfa, aus gentechnisch veränderten CHO-Zellen hergestellt (CHO: Chinese
hamster ovary).
Hilfsstoffe: Natriumphosphate (Natriumdihydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat),
Natriumchlorid, Polysorbat 80 (Polysorbat 80 wird aus gentechnisch verändertem Mais hergestellt)
und Wasser für Injektionszwecke.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Injektionslösung (Injektionszubereitung)
Fertigspritzen
Aranesp 10: 1 Fertigspritze (0,4 ml) enthält 10 µg Darbepoetin alfa.
Aranesp 15: 1 Fertigspritze (0,375 ml) enthält 15 µg Darbepoetin alfa.
Aranesp 20: 1 Fertigspritze (0,5 ml) enthält 20 µg Darbepoetin alfa.
Aranesp 30: 1 Fertigspritze (0,3 ml) enthält 30 µg Darbepoetin alfa.
Aranesp 40: 1 Fertigspritze (0,4 ml) enthält 40 µg Darbepoetin alfa.
Aranesp 50: 1 Fertigspritze (0,5 ml) enthält 50 µg Darbepoetin alfa.
Aranesp 60: 1 Fertigspritze (0,3 ml) enthält 60 µg Darbepoetin alfa.
Aranesp 80: 1 Fertigspritze (0,4 ml) enthält 80 µg Darbepoetin alfa.
Aranesp 100: 1 Fertigspritze (0,5 ml) enthält 100 µg Darbepoetin alfa.
Aranesp 150: 1 Fertigspritze (0,3 ml) enthält 150 µg Darbepoetin alfa.
Aranesp 300: 1 Fertigspritze (0,6 ml) enthält 300 µg Darbepoetin alfa.
Aranesp 500: 1 Fertigspritze (1,0 ml) enthält 500 µg Darbepoetin alfa.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Zur Behandlung der symptomatischen Anämie bei chronischer Niereninsuffizienz bei erwachsenen
und pädiatrischen Patienten ab 1 Jahr.
Zur Behandlung der symptomatischen Anämie bei erwachsenen Krebspatienten mit nicht-
myeloischen malignen Erkrankungen und unter einer Chemotherapie.
Zur Behandlung der Anämie bei erwachsenen Patienten mit geringem Transfusionsbedarf bei
myelodysplastischen Syndromen der Risikogruppen low oder intermediate-1 und niedrigen
endogenen Erythropoetin-Spiegeln.
Dosierung/Anwendung
Die Behandlung mit Aranesp sollte von Ärzten eingeleitet werden, die mit den oben genannten
Indikationen Erfahrung haben.
Aranesp Injektionslösung in Fertigspritzen kann entweder subkutan oder intravenös appliziert
werden.
Die subkutane Verabreichung ist bei Patienten, die keine Hämodialyse erhalten, zur Vermeidung der
Punktion peripherer Venen vorzuziehen.
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung siehe Kapitel «Sonstige Hinweise».
Behandlung der symptomatischen Anämie bei erwachsenen und pädiatrischen Patienten mit
chronischer Niereninsuffizienz
Die Symptome und Folgeerscheinungen einer Anämie können je nach Alter, Geschlecht und dem
allgemeinen Schweregrad der Krankheit variieren, so dass der klinische Verlauf und die Verfassung
des einzelnen Patienten von einem Arzt zu beurteilen sind.
Patienten sollten engmaschig überwacht werden, um sicherzustellen, dass die niedrigste zugelassene
wirksame Dosis von Aranesp angewandt wird, um die Symptome der Anämie adäquat zu
kontrollieren und dabei einen Hämoglobinwert unter oder gleich 12 g/dl (7,5 mmol/l) einzuhalten.
Aranesp-Dosissteigerungen bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sollten mit Vorsicht
erfolgen. Bei Patienten mit schlechtem Ansprechen des Hämoglobinwerts auf Aranesp sollten
alternative Ursachen für das schlechte Ansprechen abgeklärt werden (siehe Abschnitt
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Eigenschaften/Wirkungen»).
Aufgrund der intraindividuellen Variabilität können bei einem Patienten gelegentlich einzelne
Hämoglobinwerte über und unter dem gewünschten Hämoglobinspiegel auftreten. Der
Hämoglobinvariabilität ist durch Dosisanpassungen zu begegnen.
Der Hämoglobinzielbereich liegt bei 10 g/dl (6,2 mmol/l) bis 12 g/dl (7,5 mmol/l). Ein
Hämoglobinwert von anhaltend über 12 g/dl (7,5 mmol/l) und ein Anstieg des Hämoglobinwertes um
mehr als 2 g/dl (1,25 mmol/l) innerhalb von vier Wochen ist zu vermeiden.
Wenn ein Anstieg des Hämoglobinwertes auf über 12 g/dl (7,5 mmol/l) beobachtet wird, soll eine
Dosisanpassung erfolgen.
Die Behandlung mit Aranesp besteht aus zwei Phasen, der Korrekturphase und der Erhaltungsphase.
Die Anleitung erfolgt im Folgenden separat für erwachsene und pädiatrische Patienten.
Erwachsene Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz:
Korrekturphase
Die Anfangsdosis liegt bei subkutaner oder intravenöser Anwendung bei 0,45 μg/kg Körpergewicht
als einzelne Injektion einmal pro Woche. Alternativ kann bei nicht-dialysepflichtigen Patienten
Aranesp subkutan auch als eine einzelne Injektion in folgenden Anfangsdosierungen angewendet
werden: 0,75 μg/kg einmal alle zwei Wochen oder 1,5 μg/kg einmal monatlich. Steigt der
Hämoglobinwert daraufhin nur unzureichend an (weniger als 1 g/dl [0,6 mmol/l] innerhalb von vier
Wochen), ist die Dosis um ca. 25% zu erhöhen. Eine Erhöhung der Dosis darf nicht mehr als einmal
in vier Wochen vorgenommen werden.
Steigt der Hämoglobinwert innerhalb von vier Wochen dagegen um mehr als 2,0 g/dl (1,25 mmol/l),
ist die Dosis etwa um 25% zu reduzieren.
Wenn sich der Hämoglobinwert 12 g/dl (7,5 mmol/l) nähert oder überschreitet, ist die Dosis um etwa
25% zu reduzieren. Setzt sich der Anstieg des Hämoglobinwertes trotz einer Dosisreduktion fort, ist
die Therapie solange zu unterbrechen, bis der Hämoglobinwert zu sinken beginnt.
Zu diesem Zeitpunkt sollte die Behandlung mit einer Dosis, die etwa 25% unter der zuvor
verabreichten Dosis liegt, wieder aufgenommen werden.
Der Hämoglobinwert ist in wöchentlichen bzw. zweiwöchentlichen Abständen zu überprüfen, bis er
stabil ist. Danach kann der Hämoglobinwert in längeren Abständen bestimmt werden.
Erhaltungsphase
Bei Dialysepatienten kann Aranesp einmal pro Woche oder einmal alle zwei Wochen angewendet
werden. Dialysepatienten, die von einer wöchentlichen Dosierung auf eine Aranesp-Dosierung alle
zwei Wochen umgestellt werden, sollten zu Beginn eine Dosis erhalten, welche der doppelten Dosis
der bisher angewendeten wöchentlichen Dosis entspricht.
Bei nicht-dialysepflichtigen Patienten kann die Anwendung von Aranesp als einzelne Injektion
einmal wöchentlich, einmal alle zwei Wochen oder einmal monatlich fortgesetzt werden. Bei
Patienten, die einmal alle zwei Wochen mit Aranesp behandelt werden, kann Aranesp – nachdem die
angestrebte Hämoglobinkonzentration erreicht worden ist – subkutan einmal monatlich angewendet
werden. Die Anfangsdosis sollte hierbei der doppelten Dosis der zweiwöchentlichen Anwendung
entsprechen.
Die Dosierung sollte so eingestellt werden, dass der angestrebte Hämoglobinwert aufrechterhalten
wird.
Ist eine Dosisanpassung zur Aufrechterhaltung des gewünschten Hämoglobinwertes erforderlich,
wird eine Anpassung der Aranesp-Dosis um ca. 25% empfohlen.
Steigt der Hämoglobinwert innerhalb von vier Wochen um mehr als 2,0 g/dl (1,25 mmol/l), ist die
Dosis je nach der Rate des Anstiegs um etwa 25% zu reduzieren.
Wenn sich der Hämoglobinwert 12 g/dl (7,5 mmol/l) nähert oder überschreitet ist die Dosis um etwa
25% zu reduzieren.
Setzt sich der Anstieg des Hämoglobinwerts trotz einer Dosisreduktion fort, ist die Therapie solange
zu unterbrechen, bis der Hämoglobinwert zu fallen beginnt. Zu diesem Zeitpunkt sollte die
Behandlung mit einer Dosis, die ca. 25% unter der zuvor verabreichten Dosis liegt, wieder
aufgenommen werden.
Nach jeder Dosis- oder Behandlungsanpassung ist der Hämoglobinwert wöchentlich bzw.
zweiwöchentlich zu bestimmen. Änderungen in der Dosierung sollten in der Erhaltungsphase der
Behandlung nicht öfter als alle zwei Wochen vorgenommen werden.
Bei einer Änderung der Applikationsart muss weiterhin dieselbe Dosis wie bisher verwendet werden
und der Hämoglobinwert wöchentlich bzw. zweiwöchentlich kontrolliert werden, so dass
entsprechende Dosisanpassungen zur Erhaltung des gewünschten Hämoglobinwertes durchgeführt
werden können.
Erhaltungsphase (Umstellung von rHuEPO auf Aranesp)
Die klinische Erfahrung hat gezeigt, dass erwachsene Patienten, die rHuEPO zwei- oder dreimal pro
Woche erhalten, auf eine Aranesp-Verabreichung einmal pro Woche und dass erwachsene Patienten,
die rHuEPO einmal pro Woche erhalten, auf eine zweiwöchentliche Aranesp-Verabreichung
umgestellt werden können. Die Anfangsdosis von Aranesp (µg/Woche) kann bestimmt werden durch
Division der wöchentlichen Gesamtdosis von rHuEPO (IE/Woche) durch 200. Wegen individueller
Schwankungsmöglichkeiten muss die Einstellung der optimalen therapeutischen Dosis bei jedem
Patienten individuell erfolgen. Wird von rHuEPO auf Aranesp umgestellt, muss die gleiche
Applikationsart gewählt werden und der Hämoglobinwert muss wöchentlich oder zweiwöchentlich
kontrolliert werden.
Ausserdem haben klinische Studien gezeigt, dass bei Patienten, die von hohen intravenös
verabreichten Dosen rHuEPO umgestellt wurden, aufgrund der höheren Potenz von Aranesp,
Dosisanpassungen vorgenommen werden mussten, um eine überschiessende Hämatopoese zu
korrigieren.
Kinder und Jugendliche mit chronischer Niereninsuffizienz:
Die Behandlung von pädiatrischen Patienten, die jünger als 1 Jahr sind, wurde nicht in
randomisierten klinischen Studien untersucht (siehe Eigenschaften/Wirkungen).
Korrekturphase:
Bei pädiatrischen Patienten ≥1 Jahr beträgt die Anfangsdosis bei subkutaner oder intravenöser
Anwendung 0,45 μg/kg Körpergewicht als einzelne Injektion einmal pro Woche. Bei nicht-
dialysepflichtigen Patienten kann Aranesp subkutan auch in einer Anfangsdosis von 0,75 μg/kg
Körpergewicht als einzelne Injektion einmal alle zwei Wochen gegeben werden. Steigt der
Hämoglobinwert daraufhin nur unzureichend an (weniger als 1 g/dl [0,6 mmol/l] innerhalb von vier
Wochen), ist die Dosis um ca. 25% zu erhöhen. Eine Erhöhung der Dosis darf nicht mehr als einmal
in vier Wochen vorgenommen werden.
Steigt der Hämoglobinwert innerhalb von vier Wochen um mehr als 2 g/dl (1,25 mmol/l), ist die
Dosis je nach der Höhe des Anstiegs um ca. 25% zu reduzieren. Wenn der Hämoglobinwert sich
12 g/dl (7,5 mmol/l) nähert oder diesen Wert überschreitet, sollte eine Dosisreduktion in Betracht
gezogen werden. Wenn der Hämoglobinwert weiter ansteigt, sollte die Dosis um ca. 25% gesenkt
werden. Wenn nach einer Dosisreduktion der Hämoglobinwert weiter ansteigt, ist die Therapie
solange auszusetzen, bis der Hämoglobinwert zu sinken beginnt. Zu diesem Zeitpunkt sollte die
Behandlung mit einer Dosis, die ca. 25% unter der zuvor angewendeten Dosis liegt, wieder
aufgenommen werden.
Der Hämoglobinwert ist jede Woche oder alle zwei Wochen zu überprüfen, bis er stabil ist. Danach
kann der Hämoglobinwert in grösseren Zeitintervallen bestimmt werden.
Die Korrektur der Anämie bei Kindern und Jugendlichen bei einer Dosierungshäufigkeit von
Aranesp einmal monatlich wurde nicht untersucht.
Erhaltungsphase:
Bei pädiatrischen Patienten ≥1 Jahr sollte Aranesp in der Erhaltungsphase einmal pro Woche oder
einmal alle zwei Wochen angewendet werden. Patienten im Alter von <6 Jahren könnten einen
höheren Dosisbedarf zur Erhaltung des Hämoglobinwerts haben als Patienten, die älter sind.
Dialysepatienten, die von einer wöchentlichen Dosierung auf eine Aranesp-Dosierung alle zwei
Wochen umgestellt werden, sollten zu Beginn eine Dosis erhalten, welche der doppelten Dosis der
bisher angewendeten wöchentlichen Dosis entspricht.
Wenn die angestrebte Hämoglobinkonzentration mit der Anwendung alle zwei Wochen erreicht
worden ist, kann Aranesp bei nicht-dialysepflichtigen Patienten ≥11 Jahre subkutan auch einmal
monatlich angewendet werden. Die Dosis sollte hierbei der doppelten Dosis der zweiwöchentlichen
Anwendung entsprechen.
Erhaltungsphase (Umstellung von rHuEPO auf Aranesp)
Klinische Daten bei pädiatrischen Patienten haben gezeigt, dass Patienten, die r-HuEPO zwei- oder
dreimal pro Woche erhalten, auf eine wöchentliche Aranesp-Anwendung und solche, die r-HuEPO
einmal pro Woche erhalten, auf eine zweiwöchentliche Aranesp-Anwendung umgestellt werden
können. Die wöchentliche Anfangsdosis von Aranesp (μg/Woche) bei pädiatrischen Patienten kann
durch Division der wöchentlichen Gesamtdosis von r-HuEPO (I.E./Woche) durch 240 bestimmt
werden. Die zweiwöchentliche Anfangsdosis von Aranesp (μg/alle zwei Wochen) kann bestimmt
werden, indem die gesamte, über einen Zeitraum von zwei Wochen angewendete, kumulative Dosis
von r-HuEPO durch 240 geteilt wird. Wegen individueller Schwankungsmöglichkeiten muss die
Einstellung der optimalen therapeutischen Dosis bei jedem Patienten individuell erfolgen. Wird von
r-HuEPO auf Aranesp umgestellt, muss die gleiche Applikationsart gewählt werden und der
Hämoglobinwert muss wöchentlich oder zweiwöchentlich kontrolliert werden.
Die Dosierung sollte so eingestellt werden, dass der angestrebte Hämoglobinwert aufrechterhalten
wird.
Ist eine Dosisanpassung zur Aufrechterhaltung des gewünschten Hämoglobinwertes erforderlich,
wird eine Anpassung der Dosis um ca. 25% empfohlen.
Steigt der Hämoglobinwert innerhalb von vier Wochen um mehr als 2 g/dl (1,25 mmol/l), ist die
Dosis je nach der Höhe des Anstiegs um ca. 25% zu reduzieren. Wenn der Hämoglobinwert 12 g/dl
(7,5 mmol/l) überschreitet, sollte eine Dosisreduktion in Betracht gezogen werden. Wenn der
Hämoglobinwert weiter ansteigt, sollte die Dosis um ca. 25% gesenkt werden. Wenn nach einer
Dosisreduktion der Hämoglobinwert weiter ansteigt, ist die Therapie solange auszusetzen, bis der
Hämoglobinwert zu sinken beginnt. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Behandlung mit einer Dosis, die
ca. 25% unter der zuvor angewendeten Dosis liegt, wieder aufgenommen werden.
Patienten, die während der Aranesp-Behandlung mit der Dialyse beginnen, sollten hinsichtlich einer
adäquaten Kontrolle ihrer Hämoglobinwerte engmaschig überwacht werden.
Nach jeder Dosis- oder Behandlungsplananpassung ist der Hämoglobinwert wöchentlich bzw. alle
zwei Wochen zu bestimmen. Änderungen der Dosierung sollten in der Erhaltungsphase der
Behandlung nicht öfter als alle zwei Wochen vorgenommen werden.
Bei einer Änderung der Applikationsart muss weiterhin dieselbe Dosis wie bisher verwendet werden
und der Hämoglobinwert wöchentlich bzw. alle zwei Wochen kontrolliert werden, sodass
entsprechende Dosisanpassungen zur Erhaltung des gewünschten Hämoglobinwertes durchgeführt
werden können.
Behandlung der symptomatischen Chemotherapie-induzierten Anämie bei erwachsenen
Krebspatienten
Aranesp sollte bei Patienten mit Anämie (z.B. Hämoglobinkonzentration <10 g/dl [6,2 mmol/l])
subkutan angewendet werden, um den Hämoglobinspiegel auf maximal 12 g/dl (7,5 mmol/l) zu
erhöhen. Die Symptome und Folgeerscheinungen einer Anämie können je nach Alter, Geschlecht
und dem allgemeinen Schweregrad der Krankheit variieren, weshalb der klinische Verlauf und die
Verfassung des einzelnen Patienten von einem Arzt zu beurteilen sind.
Aufgrund der intraindividuellen Variabilität können bei einem Patienten gelegentlich einzelne
Hämoglobinwerte über und unter dem gewünschten Hämoglobinspiegel auftreten. Der
Hämoglobinvariabilität ist durch Dosisanpassungen, unter Berücksichtigung des
Hämoglobinzielbereichs von 10 g/dl (6,2 mmol/l) bis 12 g/dl (7,5 mmol/l), zu begegnen.
Ein Hämoglobinwert von anhaltend über 12 g/dl (7,5 mmol/l) ist zu vermeiden; Empfehlungen für
eine angemessene Dosisanpassung, bei Anstieg des Hämoglobinwertes auf über 12 g/dl (7,5 mmol/l),
sind nachfolgend beschrieben.
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 500 µg (6,75 µg/kg Körpergewicht) als einzelne Injektion
einmal alle 3 Wochen. Alternativ kann eine Dosis von 2,25 µg/kg Körpergewicht einmal pro Woche
verabreicht werden. Falls das klinische Ansprechen des Patienten (Hämoglobinwert) nach 9 Wochen
unzureichend ist, dürfte eine weitere Therapie nicht effektiv sein.
Die Behandlung mit Aranesp sollte ungefähr 4 Wochen nach Beendigung der Chemotherapie
abgebrochen werden.
Wenn das individuelle therapeutische Ziel für den einzelnen Patienten erreicht wurde, muss eine
Dosisreduktion um 25–50% erfolgen, um sicherzustellen, dass die niedrigste zugelassene Aranesp-
Dosis verwendet wird, um den Hämoglobinspiegel auf einem Niveau zu halten, bei dem die
Symptome der Anämie unter Kontrolle sind. Es ist eine entsprechende Dosistitration zwischen
500 µg, 300 µg und 150 µg in Betracht zu ziehen. Es soll die tiefste Aranesp-Dosis gewählt werden,
die notwendig ist, um Erythrozyten-Transfusionen zu vermeiden.
Die Patienten sind engmaschig zu überwachen. Wenn der Hämoglobinwert auf über 12 g/dl
(7,5 mmol/l) steigt, ist die Dosis um etwa 25 bis 50% zu reduzieren. Die Behandlung mit Aranesp ist
vorübergehend zu unterbrechen, wenn der Hämoglobinspiegel 13 g/dl (8,1 mmol/l) übersteigt.
Nachdem der Hämoglobinwert wieder auf 12 g/dl (7,5 mmol/l) oder darunter gefallen ist, sollte die
Behandlung mit einer Dosis, die ca. 25% unter der zuvor verabreichten Dosis liegt, wieder
aufgenommen werden.
Eine Dosisreduktion um 25–50% ist dann erforderlich, falls der Anstieg des Hämoglobinwertes mehr
als 1 g/dl (0,65 mmol/l) innerhalb von zwei Wochen oder 2 g/dl (1,25 mmol/l) innerhalb von vier
Wochen beträgt.
Behandlung der Anämie bei Patienten mit myelodysplastischen Syndromen
Aranesp sollte bei Patienten mit Anämie (z.B. Hämoglobinkonzentration <10 g/dl [6,2 mmol/l]) und
niedrigen endogenen Erythropoetin-Spiegeln <500 mU/ml subkutan angewendet werden, um den
Hämoglobinspiegel auf maximal 12 g/dl (7,5 mmol/l) zu erhöhen. Die Symptome und
Folgeerscheinungen einer Anämie können je nach Alter, Geschlecht und dem allgemeinen
Schweregrad der Krankheit variieren. Deshalb ist es erforderlich, dass der klinische Verlauf und der
Gesundheitszustand des einzelnen Patienten von einem Arzt beurteilt werden.
Aufgrund der intraindividuellen Variabilität können bei einem Patienten gelegentlich einzelne
Hämoglobinwerte über oder unter dem gewünschten Hämoglobinspiegel liegen. Der
Hämoglobinvariabilität ist durch Dosisanpassungen, unter Berücksichtigung des
Hämoglobinzielbereichs von 10 g/dl (6,2 mmol/l) bis 12 g/dl (7,5 mmol/l), entgegenzuwirken. Ein
Hämoglobinwert der dauerhaft über 12 g/dl (7,5 mmol/l) liegt, ist zu vermeiden.
Überschreiten des Hämoglobin-Schwellenwerts:
Wenn der Hämoglobinwert auf >12,0 g/dl angestiegen ist, sollte der Arzt das Arzneimittel
vorübergehend absetzen, und zwar so lange, bis der Hämoglobinwert auf <11,0 g/dl gefallen ist;
dann sollte die Behandlung mit einer gegenüber der früheren Dosis reduzierten Dosis (d.h. von
500 µg auf 300 µg, von 300 µg auf 200 µg, von 200 µg auf 100 µg) wieder aufgenommen und der
vorherige Dosisabstand beibehalten werden.
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 500 µg (6,75 µg/kg) einmal alle drei Wochen.
Bei Patienten, bei denen der Hämoglobinwert nach zwei Gaben der dreiwöchentlichen Dosierung um
<1,5 g/dl angestiegen ist und bei denen in den vorangegangenen 28 Tagen keine
Erythrozytentransfusion erfolgt ist, wird die Dosis von 500 µg alle drei Wochen auf 500 µg alle zwei
Wochen gesteigert. Wenn es auch nach der Dosissteigerung innerhalb von ≤3 Monaten nicht zu
einem Ansprechen des Hämoglobinwerts kommt, sollte Aranesp abgesetzt werden.
Wie nachstehend beschrieben ist eine Dosisreduktion immer dann zulässig, wenn der Schwellenwert
von 12,0 g/dl Hämoglobin überschritten wird oder wenn ein übermässig rascher Hämoglobinanstieg
vermieden werden soll.
Übermässig rascher Anstieg des Hämoglobinwerts:
Falls der Hämoglobinwert innerhalb eines beliebigen 21-Tage-Zeitraums unter der Gabe alle drei
Wochen um >1,5 g/dl oder innerhalb eines beliebigen 14-Tage-Zeitraums unter der Gabe alle zwei
Wochen um >1,0 g/dl ansteigt, ohne dass eine Erythrozytentransfusion erfolgt ist, sollte die Dosis
gegenüber der früheren Dosis reduziert (d.h. von 500 µg auf 300 µg, von 300 µg auf 200 µg, von
200 µg auf 100 µg) und der vorherige Dosisabstand beibehalten werden, um ein Überschreiten des
Hämoglobinschwellenwerts von 12,0 g/dl zu vermeiden.
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber Darbepoetin alfa, rHuEPO oder einem der sonstigen Bestandteile.
Schwer kontrollierbarer Bluthochdruck.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Allgemein
Zur Sicherstellung einer effektiven Erythropoese muss bei allen Patienten der Eisenstatus vor und
während der Behandlung bestimmt werden. Eine zusätzliche Eisengabe wird bei allen Patienten
empfohlen, deren Serumferritinwert unter 100 µg/l bzw. deren Transferrinsättigung unter 20% liegt.
Im Zusammenhang mit ESAs, einschliesslich Aranesp, wurde von Erythroblastopenien
(PRCA = Pure Red Cell Aplasia) berichtet, die durch neutralisierende anti-Erythropoetin-Antikörper
ausgelöst werden. Dies wurde überwiegend bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz
berichtet, die subkutan behandelt wurden. Diese Antikörper kreuz-reagieren mit allen ESAs.
Patienten, bei welchen neutralisierende Antikörper gegen Erythropoetin vermutet werden oder
nachgewiesen wurden, sollten nicht auf andere ESA-Präparate umgestellt werden (siehe Abschnitt
«Unerwünschte Wirkungen»).
Bei Nicht-Ansprechen auf die Aranesp-Therapie, sollte unverzüglich nach den ursächlichen Faktoren
gesucht werden. Ein Mangel an Folsäure oder Vitamin B12 schränkt die Wirksamkeit von
Erythropoese-stimulierenden Substanzen ein und muss daher korrigiert werden. Zwischenzeitlich
auftretende Infektionen, entzündliche oder traumatische Episoden, okkulter Blutverlust, Hämolyse,
schwere Aluminiumtoxizität, Eisenmangel, zugrundeliegende hämatologische Erkrankungen oder
eine Knochenmarkfibrose können das Ansprechen der Erythropoese ebenfalls beeinträchtigen. Die
Bestimmung der Retikulozytenzahl sollte in die Evaluierung einbezogen werden. Wenn typische
Ursachen eines Nicht-Ansprechens ausgeschlossen wurden und der Patient eine Retikulozytopenie
aufweist, sollte eine Untersuchung des Knochenmarks in Betracht gezogen werden. Wenn sich in
dieser Untersuchung eine Erythroblastopenie (PRCA) zeigt, soll Aranesp abgesetzt werden und ein
Test auf anti-Erythropoetin Antikörper durchgeführt werden.
Es wurde über schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen (SCARs; severe cutaneous adverse
reactions) einschliesslich Stevens-Johnson Syndrom (SJS) und Toxischer Epidermaler Nekrolyse
(TEN), die lebensbedrohlich oder tödlich verlaufen können, im Zusammenhang mit Epoetin-
Behandlungen berichtet. Schwerere Fälle wurden im Zusammenhang mit langwirksamen Epoetinen
beobachtet.
Zum Zeitpunkt der Verschreibung sollten Patienten auf die Anzeichen und Symptome hingewiesen
und engmaschig im Hinblick auf Hautreaktionen überwacht werden. Typische Anzeichen sind
Fieber, ein sich ausbreitender schmerzhafter Hautauschlag, dem oft Fieber und grippale Symptome
vorangehen, Blasenbildung sowie Entzündung von Augen und Schleimhäuten. Wenn Anzeichen und
Symptome auftreten, die auf solche Überempfindlichkeitsreaktionen hinweisen, sollte die
Behandlung mit Aranesp unverzüglich beendet werden.
Wenn ein Patient aufgrund der Anwendung von Aranesp eine schwere Hautreaktion wie SJS oder
TEN entwickelt hat, darf bei diesem Patienten die Behandlung mit Aranesp zu keinem Zeitpunkt
erneut begonnen werden.
Ein paradoxes Absinken des Hämoglobinwertes und die Entwicklung einer schweren Anämie
verbunden mit niedrigen Retikulozytenzahlen sollten unverzüglich zu einer Unterbrechung der
Behandlung mit Epoetin und zur Durchführung eines Anti-Erythropoetin-Antikörpertests führen.
Eine aktive Lebererkrankung war ein Ausschlusskriterium in allen Aranesp-Studien, daher sind keine
Daten von Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion verfügbar. Da vermutlich die Leber der
Haupteliminationsweg für Darbepoetin alfa und rHuEPO ist, muss Aranesp bei Patienten mit
Lebererkrankungen mit Vorsicht angewendet werden.
Auch bei Patienten mit Sichelzellanämie muss Aranesp mit Vorsicht angewendet werden.
Die missbräuchliche Anwendung von Aranesp durch gesunde Personen kann zu einem übermässigen
Anstieg des Hämatokrits führen. Dies kann mit lebensbedrohlichen Komplikationen des
kardiovaskulären Systems verbunden sein.
Die Nadelkappen der Fertigspritze enthalten trockenen Naturgummi (ein Latexderivat), der
allergische Reaktionen verursachen kann.
Aranesp sollte bei Patienten mit Epilepsie mit Vorsicht angewendet werden. Bei mit Aranesp
behandelten Patienten wurden Krampfanfälle berichtet.
Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sollte die Hämoglobin-Erhaltungskonzentration den
oberen Grenzwert der Hämoglobinzielkonzentration, wie er im Abschnitt «Dosierung/Anwendung»
empfohlen ist, nicht übersteigen. In klinischen Studien wurden ein erhöhtes Mortalitätsrisiko sowie
ein erhöhtes Risiko für schwer wiegende kardiovaskuläre oder cerebrovaskuläre Ereignisse,
einschliesslich Schlaganfall und Shunt-Thrombosen beobachtet, wenn Erythropoese-stimulierende
Substanzen (ESAs) zur Erreichung eines Hämoglobinzielwerts von über 12 g/dl (7,5 mmol/l)
verabreicht wurden.
Aranesp-Dosissteigerungen bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sollten mit Vorsicht
erfolgen, da hohe kumulative Epoetin-Dosen mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko, schweren
kardiovaskulären und cerebrovaskulären Ereignissen assoziiert sein können. Bei Patienten mit
schlechtem Ansprechen des Hämoglobinwerts auf Epoetine sollten verschiedene Ursachen für das
schlechte Ansprechen abgeklärt werden (siehe Abschnitte «Dosierung/Anwendung» und
«Eigenschaften/Wirkungen»).
Kontrollierte klinische Studien haben keinen signifikanten Nutzen der Verabreichung von Epoetinen
aufgezeigt, wenn die Hämoglobinkonzentration über das zur Kontrolle der Anämiesymptome und
zur Vermeidung einer Bluttransfusion erforderliche Niveau hinaus erhöht wird.
Ein adäquater Eisenstatus soll gewährleistet werden.
Der Blutdruck muss bei allen Patienten kontrolliert werden, und zwar vor allem zu Beginn einer
Aranesp-Therapie. Patienten müssen hinsichtlich der Wichtigkeit der Einhaltung einer
antihypertensiven Arzneimitteltherapie und der Diätvorschriften aufgeklärt werden.
Ist der Blutdruck trotz Einleiten entsprechender Massnahmen schwer kontrollierbar, kann der
Hämoglobinwert möglicherweise durch eine Reduktion oder durch Aussetzen der Aranesp-Dosis
gesenkt werden (siehe Abschnitt «Dosierung/Anwendung»). Fälle von schweren hypertensiven
Krisen, hypertensiver Enzephalopathie und Krämpfen wurden bei Patienten mit chronischer
Niereninsuffizienz beobachtet, die mit Aranesp behandelt wurden.
Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz und klinisch evidenter ischämischer
Herzerkrankung oder dekompensierter Herzinsuffizienz, muss der Zielhämoglobinwert individuell
bestimmt werden. Ein oberer Grenzwert von 12 g/dl (7,5 mmol/l) sollte bei diesen Patienten
angestrebt werden, es sei denn, schwere Symptome, wie z.B. Angina Pectoris, machen ein anderes
Vorgehen notwendig.
Die Serum-Kaliumspiegel müssen während der Aranesp-Therapie regelmässig kontrolliert werden.
Nach Aranesp-Gabe wurde bei wenigen Patienten eine Kaliumerhöhung berichtet, ein kausaler
Zusammenhang konnte jedoch nicht hergestellt werden. Wenn ein erhöhter oder steigender Kalium-
Spiegel beobachtet wird, muss eine Unterbrechung der Aranesp-Gabe in Betracht gezogen werden,
bis sich der Spiegel normalisiert hat.
Krebspatienten
Auswirkungen auf Tumorwachstum
Epoetine sind Wachstumsfaktoren, die primär die Bildung von Erythrozyten anregen.
Erythropoetinrezeptoren können auf der Oberfläche verschiedener Tumorzellen exprimiert werden.
Wie bei allen Wachstumsfaktoren gibt es Bedenken, dass Epoetine das Wachstum von Tumoren
anregen könnten.
In mehreren kontrollierten Studien zeigten Epoetine keine Verbesserung des Gesamtüberlebens oder
eine Verminderung des Risikos einer Tumorprogression bei Patienten mit tumorassoziierter Anämie.
In kontrollierten klinischen Studien zeigte die Anwendung von Aranesp und anderen Erythropoese
stimulierenden Substanzen (ESAs) folgende Resultate:
·Verkürzte Zeit bis zur Tumorprogression bei Patienten mit fortgeschrittenen Kopf- und Halstumoren
unter Bestrahlungstherapie, wenn ESAs zur Erreichung eines Hämoglobinzielwerts von über 14 g/dl
(8,7 mmol/l) verwendet wurden; ESAs sind für die Anwendung bei dieser Patientenpopulation nicht
indiziert.
·Verkürztes Gesamtüberleben und erhöhte Mortalität aufgrund einer Progression der Krankheit nach
4 Monaten bei Patientinnen mit metastasierendem Brustkrebs unter Chemotherapie, wenn ESAs
verwendet wurden, um einen Hämoglobinzielwert von 12 bis 14 g/dl (7,5-8,7 mmol/l) zu erreichen.
·Anstieg des Sterberisikos bei Patienten mit aktiver maligner Erkrankung, die weder eine
Chemotherapie noch eine Bestrahlungstherapie erhalten, wenn ESAs zur Erreichung eines
Hämoglobinzielwerts von 12 g/dl (7,5 mmol/l) verwendet wurden. ESAs sind für die Anwendung bei
dieser Patientenpopulation nicht indiziert.
·Verkürztes Gesamtüberleben im Rahmen der Langzeit-Nachbeobachtung bei anämischen Patienten
mit malignen Lymphomen, die eine Chemotherapie erhalten.
Vor dem Einsatz von Epoetin-Präparaten bei symptomatisch anämischen Tumor-Patientinnen und
-Patienten unter myelosuppressiver Chemotherapie, sollte eine sorgfältige individuelle Evaluation
des Nutzen/Risiko-Verhältnisses, unter besonderer Berücksichtigung der Prognose in Absprache mit
der Patientin/dem Patienten erfolgen. Bei kurativer Therapie sollen Epoetin-Präparate nicht
eingesetzt werden.
Minimierung des thromboembolischen Risikos
Falls der Hämoglobinwert 12 g/dl (7,5 mmol/l) überschreitet, sollte bei Patienten mit soliden
Tumoren oder lymphoproliferativen malignen Erkrankungen eine Dosisanpassung, wie in Abschnitt
«Dosierung/Anwendung» beschrieben, genau eingehalten werden, um das potentielle Risiko
thromboembolischer Ereignisse zu minimieren. Die Thrombozytenzahl und der Hämoglobinwert
sollten in regelmässigen Abständen bestimmt werden.
Interaktionen
Die bisher vorliegenden klinischen Ergebnisse weisen auf keinerlei Wechselwirkung von
Darbepoetin alfa mit anderen Substanzen hin. Es besteht jedoch potentiell die Möglichkeit einer
Wechselwirkung mit einem Arzneimittel, das stark an rote Blutzellen gebunden wird (z.B.
Ciclosporin, Tacrolimus). Wird Aranesp zusammen mit einem dieser Arzneimittel angewendet,
müssen die Blutspiegel dieser Arzneimittel kontrolliert und deren Dosierung dem steigenden
Hämoglobinwert angepasst werden.
Schwangerschaft/Stillzeit
Es gibt keine angemessen und hinreichend kontrollierten Studien zur Anwendung von Aranesp bei
schwangeren Frauen. Darum soll Aranesp bei Schwangeren nur angewendet werden, wenn dies
eindeutig erforderlich ist.
Es ist nicht bekannt, ob Aranesp in die Muttermilch übergeht. Ein Risiko für den Säugling kann nicht
ausgeschlossen werden. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu
unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Aranesp verzichtet werden soll/die Behandlung mit
Aranesp zu unterbrechen ist. Dabei ist sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der
Nutzen der Therapie für die Frau zu berücksichtigen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Aranesp hat keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Jedoch sind die Grundkrankheit und die allfälligen unerwünschten Wirkungen der Behandlung zu
berücksichtigen.
Unerwünschte Wirkungen
Bekannte Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Aranesp sind Bluthochdruck, Schlaganfall,
thromboembolische Ereignisse, Krampfanfälle, allergische Reaktionen, Ausschlag/Erytheme,
Erythroblastopenie (pure red cell aplasia (PRCA)) und schwere, arzneimittelinduzierte
Hautreaktionen (SCARs) einschliesslich Stevens-Johnson Syndrom (SJS) und Toxischer
Epidermaler Nekrolyse (TEN); siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Schmerzen an der Einstichstelle, die auf die Behandlung zurückgeführt werden, wurden in Studien
berichtet, in welchen Aranesp als subkutane Injektion angewendet wurde. Die Beschwerden an der
Einstichstelle waren im Allgemeinen leicht und vorübergehend und traten überwiegend nach der
ersten Injektion auf.
Die Inzidenz von Nebenwirkungen wird untenstehend nach Systemorganklasse und Häufigkeit
aufgeführt. Häufigkeiten sind definiert als: Sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich
(≥1/1'000, <1/100); selten (≥1/10'000, <1/1'000); sehr selten (<1/10'000 einschliesslich isolierte
Berichte).
Häufigkeiten von unerwünschten Wirkungen wurden aufgrund der folgenden klinischen Studien
sowie Erfahrungen aus dem Post-Marketing-Umfeld berechnet:
·Kontrollierte Studien mit insgesamt 1357 Patienten, 766 die Aranesp erhielten, und 591 Patienten,
die rHuEPO erhielten. In der Aranesp-Gruppe erhielten 83% eine Dialyse und 17% erhielten keine
Dialyse. In einer weiteren klinischen Studie (TREAT, siehe Abschnitt «Eigenschaften/Wirkungen»)
wurde Schlaganfall als unerwünschte Wirkung identifiziert.
·Gepoolte Daten von sieben randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studien mit
Aranesp, die insgesamt 2112 Patienten (Aranesp 1200, Placebo 912) umfassten. In diese klinischen
Studien wurden Patienten mit soliden Tumoren (z.B. Bronchial-, Mamma-, Kolon-,
Ovarialkarzinome) und lymphoiden malignen Erkrankungen (z. B. Lymphome, Multiple Myelome)
eingeschlossen.
·Gepoolte Daten aus zwei Studien zu Aranesp an Patienten mit myelodysplastischen Syndromen der
Risikogruppen low oder intermediate-1. Dabei handelte es sich um eine einarmige Studie zu Aranesp
an 206 Patienten und um eine doppelblinde, placebo-kontrollierte Studie zu Aranesp, die insgesamt
146 Patienten (Aranesp 98, Placebo 48) umfasste.
Blut und Lymphsystem
Selten: Erythroblastopenie (PRCA)1.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Harnwegsinfekt2 (15%), Nasopharyngitis2 (10%).
Häufig: Zellulitis2, Sinusitis2.
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
Häufig: Sturz2, Prellung2.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Allergischer Bronchospasmus1.
Selten: Anaphylaktische Reaktion1, Angioödem1.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Müdigkeit3 (25%), Ödem4 (12%).
Häufig: Pyrexie3, Thoraxschmerzen3, Schmerzen an der Injektionsstelle4,5.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Hypoglykämie2 (14%).
Häufig: Verminderter Appetit3.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Rückenschmerzen3, Myalgie3.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schwindel2 (12%).
Häufig: Kopfschmerzen2,3.
Gelegentlich: Krämpfe/Krampfanfälle1.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr häufig: Chronisches Nierenversagen2 (15%).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Lungenembolie4.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Ausschlag/Erytheme2,4,5, Hautgeschwür2.
Gelegentlich: Nesselfieber1, Blasenbildung1.
Selten: Exfoliation der Haut1, Erythema multiforme1, SJS/TEN1.
Gefässerkrankungen
Sehr häufig: Hypertonie5 (29%).
Häufig: Hypertonie2, Hypotonie2, Thromboembolische Ereignisse3,4,5.
1 ADRs identifiziert im Post-Marketing Umfeld. Die Häufigkeit der ADRs aus dem Post-Marketing-
Umfeld wurde auf Basis der gepoolten Daten aus klinischen Studien berechnet. Keine Fälle von
PRCA wurden in klinischen Studien berichtet, deshalb wurde diese Häufigkeit gemäss der „rule of
3“ berechnet.
2 ADR bei erwachsenen nicht-dialysepflichtigen Patienten mit Typ 2 Diabetes
3 ADR bei Patienten mit myelodysplastischen Syndromen der Risikogruppen low oder intermediate-
4 ADR bei Patienten unter Chemotherapie
5 ADR bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz
Kinder und Jugendliche mit chronischer Niereninsuffizienz
In allen pädiatrischen CNI-Studien wurden keine zusätzlichen unerwünschten Reaktionen bei
Kindern und Jugendlichen, im Vergleich zu den zuvor bei erwachsenen Patienten berichteten,
identifiziert (siehe Abschnitt «Eigenschaften/Wirkungen»).
Überdosierung
Die maximale Menge von Aranesp, die als einzelne oder mehrfache Dosis sicher angewendet werden
kann, ist nicht bestimmt worden. Eine Therapie mit Aranesp kann zu einer Polyglobulie führen, falls
das Hämoglobin nicht sorgfältig überwacht und die Dosis angemessen angepasst wird. Fälle von
schwerem Bluthochdruck wurden nach Überdosierung mit Aranesp beobachtet (siehe Abschnitt
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Im Falle einer Polyglobulie sollte Aranesp vorübergehend abgesetzt werden (siehe Abschnitt
«Dosierung/Anwendung»). Falls klinisch indiziert, kann eine Phlebotomie durchgeführt werden.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: B03XA02
Darbepoetin alfa ist ein gentechnologisch hergestelltes, hochgradig gereinigtes Glykoprotein aus
165 Aminosäuren. Es wird aus Säugetierzellen (CHO, Chinese hamster ovary Zellen) gewonnen, in
welche das Gen für das modifizierte Erythropoetin durch rekombinante Techniken eingefügt wurde.
Darbepoetin alfa unterscheidet sich von rekombinantem humanem Erythropoetin durch den Einbau
zusätzlicher Kohlenhydratreste, die zu einer Vergrösserung des Moleküls von 30'000 auf
37'000 Dalton führen.
Wirkungsmechanismus
Menschliches Erythropoetin ist ein endogenes Glykoproteinhormon, das durch spezifische
Interaktion mit dem Erythropoetinrezeptor auf den erythroiden Vorläuferzellen im Knochenmark der
Hauptregulator der Erythropoese ist. Erythropoetin wird primär von der Niere gebildet und von ihr –
in Abhängigkeit von Veränderungen der Sauerstoffsättigung des Gewebes – reguliert. Die Bildung
von endogenem Erythropoetin ist bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz vermindert. Der
Hauptgrund für die Anämie ist eine Folge des Erythropoetinmangels. Bei Krebspatienten, die eine
Chemotherapie erhalten, ist die Ätiologie der Anämie multifaktoriell. Bei diesen Patienten tragen
sowohl der Mangel an Erythropoetin als auch ein vermindertes Ansprechen der erythroiden
Vorläuferzellen auf endogenes Erythropoetin signifikant zu ihrer Anämie bei. Bei Patienten mit
myelodysplastischen Syndromen tritt die Anämie hauptsächlich als Folge einer mangelhaften
Proliferation und Differenzierung der erythroiden Vorläuferzellen auf, die zu einer ineffektiver
Erythropoese führt.
Pharmakodynamik
Darbepoetin alfa stimuliert die Erythropoese durch denselben Mechanismus wie das endogene
Hormon. Darbepoetin alfa hat fünf stickstoffgebundene Kohlenhydratketten, während das endogene
Hormon und die rekombinanten humanen Erythropoetine (rHuEPO) drei derartige Ketten haben. Die
zusätzlichen Zuckerreste unterscheiden sich molekular nicht von denen des endogenen Hormons.
Aufgrund seines erhöhten Kohlenhydratanteils hat Darbepoetin alfa eine längere terminale
Halbwertszeit als rHuEPO und infolgedessen eine grössere In-vivo-Aktivität. Trotz dieser
Veränderungen am Molekül behält Darbepoetin alfa eine sehr enge Spezifizität für den
Erythropoetinrezeptor bei.
Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz
In einer randomisierten, doppelblinden Korrekturstudie (n = 358) wurde bei nicht dialysepflichtigen
Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz ein 2-wöchentliches mit einem monatlichen
Dosierungsschema verglichen. Darbepoetin alfa war in einer monatlichen Dosierung bei der
Korrektur der Anämie ebenso wirksam wie bei einer Verabreichung alle 2 Wochen. Die mediane
(Q1, Q3) Zeit für eine Korrektur des Hämoglobins (≥10.0 g/dl und ≥1.0 g/dl Erhöhung verglichen
mit dem Ausgangswert) betrug 5 Wochen, sowohl für eine 2-wöchentliche (3, 7 Wochen) als auch
für eine monatliche Verabreichung (3, 9 Wochen).
In einer randomisierten, doppelblinden, placebo-kontrollierten Studie (TREAT) mit 4038 Patienten
mit chronischer Niereninsuffizienz, die keine Dialyse erhielten, mit Diabetes Typ 2 und
Hämoglobinwerten ≤11 g/dl, erhielten die Patienten entweder eine Behandlung mit Darbepoetin alfa
mit einem Ziel-Hämoglobinwert von 13 g/dl oder Placebo (mit einer Darbepoetin alfa-
Notfallbehandlung bei Hämoglobinwerten unter 9 g/dl). Die Studie verfehlte sowohl ihren primären
Endpunkt, den Nachweis einer Reduktion des Risikos der Gesamtmortalität bzw. kardiovaskulären
Morbidität (Darbepoetin alfa gegen Placebo; HR 1,05; 95% VI (0,94; 1,17)) als auch der Reduktion
der Gesamtmortalität bzw. terminalen Niereninsuffizienz (Darbepoetin alfa gegen Placebo; HR 1,06;
95% VI (0,95; 1,19)). Analysen der individuellen Komponenten der zusammengesetzten Endpunkte
zeigten eine statistisch signifikante Erhöhung des Schlaganfallrisikos (HR 1,92 (1,38; 2,68)).
In einer randomisierten prospektiven Studie wurden 1432 anämische Patienten mit chronischer
Niereninsuffizienz ohne Dialyse einer Behandlung mit Epoetin alfa (rHuEPO) zugeteilt, deren Ziel
die Aufrechterhaltung einer Hämoglobinkonzentration von 13,5 g/dl oder 11,3 g/dl war. In der
Gruppe mit der höheren Hämoglobinkonzentration kam es bei 125 der 715 Patienten (18%) zu einem
schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignis (Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall oder
Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz), im Vergleich zu 97 von 717 Patienten (14%) in der
Gruppe mit der niedrigeren Hämoglobinkonzentration [Hazard Ratio (HR) 1,3; 95% VI 1,0-1,7 und
p = 0,03].
Ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse zeigte sich auch in einer
randomisierten prospektiven Studie bei 1265 Hämodialyse-Patienten mit klinisch manifester
Herzerkrankung (ischämische Herzkrankheit oder Herzinsuffizienz). In dieser Studie teilte man die
Patienten einer Behandlung mit Epoetin alfa mit dem Ziel zu, das Hämoglobin auf dem Niveau von
entweder 14 ± 1 g/dl oder 10 ± 1 g/dl zu halten. Die Mortalität war bei den 634 Patienten mit dem
Ziel-Hämoglobinwert 14 g/dl höher (35%) als bei den 631 Patienten mit dem Ziel-Hämoglobin
10 g/dl (29%). Der Grund für die in dieser Studie beobachtete erhöhte Mortalität ist unbekannt, doch
war die Inzidenz der nicht tödlichen Myokardinfarkte, der Thrombosen im Gefässzugang und der
anderen thrombotischen Ereignisse in der Gruppe mit einem Ziel-Hämoglobin von 14 g/dl ebenfalls
höher.
Zusammenfassende Post-hoc-Analysen von klinischen Studien mit Erythropoese-stimulierenden
Wirkstoffen (ESAs) wurden bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (dialysepflichtigen und
nicht-dialysepflichtigen Patienten, Diabetikern und nicht-Diabetikern) durchgeführt. Mit höheren
kumulativen ESA-Dosen wurde, unabhängig vom Diabetes- oder Dialyse-Status, ein Trend zu
erhöhten Risikoereigniswahrscheinlichkeiten für Gesamtmortalität, kardiovaskuläre und
cerebrovaskuläre Ereignisse beobachtet (siehe Abschnitte «Dosierung/Anwendung» und
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche
In einer randomisierten klinischen Studie wurde bei 114 pädiatrischen Patienten im Alter von 2 bis
18 Jahren mit chronischer Niereninsuffizienz, die dialyse- oder nicht dialysepflichtig, anämisch
(Hämoglobinwert <10,0 g/dl) und die nicht mit einem ESA behandelt worden waren, Darbepoetin
alfa wöchentlich (n = 58) oder einmal alle zwei Wochen (n = 56) zur Korrektur der Anämie
angewendet. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war Anteil an Patienten mit einer Hämoglobin-
Korrektur zu ≥10,0 g/dl zu jedem Zeitpunkt nach der ersten Dosis ohne Transfusion von roten
Blutzellen nach Randomisierung und innerhalb von 90 Tagen vor der Hämoglobinmessung.
Hämoglobinwerte von ≥10 g/dl wurden bei >98% (p <0,001) der pädiatrische Patienten erreicht, bei
denen Darbepoetin alfa einmal wöchentlich angewendet wurde, und bei 84% (p = 0,293) bei
Anwendung einmal alle zwei Wochen; der primäre Endpunkt wurde erreicht im Arm mit
wöchentlicher Dosierung und wurde nicht erreicht im Arm mit zweiwöchentlicher Dosierung. Zum
Zeitpunkt des erstmaligen Erreichens von Hämoglobinwerten ≥10,0 mg/dl betrug die mittlere (SD)
Körpergewichts-adjustierte Dosis 0,48 (0,24) µg/kg (Bereich: 0,0 bis 1,7 µg/kg) für die Gruppe mit
der einmal wöchentlichen Dosierung und 0,76 (0,21) µg/kg (Bereich: 0,3 bis 1,5 µg/kg) für die
Gruppe mit der Dosierung einmal alle zwei Wochen.
In einer klinischen Studie wurden 124 pädiatrische Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz, die
dialyse- oder nicht dialysepflichtig, 1 bis 18 Jahre alt und stabil auf Epoetin alfa eingestellt waren,
randomisiert, um entweder Darbepoetin alfa einmal wöchentlich (subkutan oder intravenös) unter
Anwendung eines Dosis-Konversions-Faktors von 238:1 zu erhalten, oder mit der Epoetin alfa-
Therapie mit der bisherigen Dosis, dem bisherigen Dosierungsschema und der bisherigen
Applikationsweise fortzufahren. Der primäre Wirksamkeits-Endpunkt [Änderung des
Hämoglobinwerts zwischen Ausgangswert und Evaluierungs-Zeitraum (Woche 21-28)] war
zwischen beiden Gruppen vergleichbar. Der mittlere Hämoglobinwert für rHuEPO und Darbepoetin
alfa zu Beginn betrug 11,1 (SD 0,7) g/dl bzw. 11,3 (SD 0,6) g/dl. Der mittlere Hämoglobinwert in
Woche 28 betrug 11,1 (SD 1,4) g/dl für rHuEPO bzw. 11,1 (SD 1,1) g/dl für Darbepoetin alfa.
In einem Europäischen Observationsregister, in das 319 pädiatrische Patienten mit chronischer
Niereninsuffizienz (13 (4,1%) Patienten im Alter von <1 Jahr, 83 (26,0%) Patienten im Alter von
1 bis <6 Jahren, 90 (28,2%) Patienten im Alter von 6 bis <12 Jahren und 133 (41,7%) Patienten im
Alter von ≥12 Jahren) eingeschlossen wurden und Darbepoetin alfa erhielten, lagen die mittleren
Hämoglobinwerte zwischen 11,3 und 11,5 g/dl, und die mittleren Körpergewichts-adjustierten
Darbepoetin alfa Dosen (zwischen 2,31 µg/kg im Monat und 2,67 µg/kg im Monat) blieben während
der Studiendauer in der gesamten Studienpopulation relativ konstant.
In diesen Studien wurden keine relevanten Unterschiede zwischen dem Sicherheitsprofil bei Kindern
und Jugendlichen im Vergleich zu dem zuvor bei erwachsenen Patienten berichteten
Sicherheitsprofil, bekannt (siehe Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen»).
Krebspatienten, die eine Chemotherapie erhalten
In einer prospektiven, randomisierten doppelblinden, placebo-kontrollierten Studie, welche mit
314 Patienten mit Lungenkrebs, die eine platinhaltige Chemotherapie erhielten, durchgeführt wurde,
zeigte sich bei den Patienten unter Darbepoetin alfa eine signifikante Reduktion der Transfusionsrate
(p <0,001).
Klinische Studien haben gezeigt, dass Darbepoetin alfa eine ähnliche Wirkung hat, wenn es als
Einzeldosis entweder einmal alle 3 Wochen, einmal alle 2 Wochen oder wöchentlich verabreicht
wird, und zwar ohne Anstieg des Bedarfs der Totaldosis.
Die Sicherheit und Wirksamkeit einer Therapie mit Aranesp einmal alle 3 Wochen zur
Verminderung erforderlicher Erythrozyten-Transfusionen bei Patienten mit Chemotherapie wurde in
einer randomisierten doppelblinden multinationalen Studie beurteilt. Die Studie umfasste
705 anämische Patienten mit nicht-myeloischen malignen Erkrankungen unter multizyklischer
Chemotherapie. Die Patienten erhielten randomisiert Aranesp 500 µg einmal alle 3 Wochen oder
2,25 µg/kg einmal pro Woche. In beiden Gruppen reduzierte man die Dosierung gegenüber der
vorhergehenden Dosis um 40% (d.h. eine erste Dosisreduktion auf 300 µg in der Gruppe mit
dreiwöchentlicher Applikation und auf 1,35 µg/kg in derjenigen mit wöchentlicher Applikation),
wenn der Hämoglobinwert innerhalb von 14 Tagen um mehr als 1 g/dl anstieg. In der Gruppe mit
dreiwöchentlicher Applikation benötigten 72% der Patienten Dosisreduktionen und in derjenigen mit
wöchentlicher Applikation benötigten 75% Dosisreduktionen. Gemäss dieser Studie sind 500 µg
einmal alle 3 Wochen mit der Applikation einmal pro Woche vergleichbar in Bezug auf die
Häufigkeit mindestens einer Erythrozyten-Transfusion ab Woche 5 bis zum Ende der
Behandlungsphase.
In einer prospektiven, randomisierten doppelblinden, placebo-kontrollierten Studie, welche mit
344 anämischen Patienten mit lymphoproliferativen malignen Erkrankungen und unter einer
Chemotherapie durchgeführt wurde, zeigten sich eine signifikante Reduktion des
Transfusionsbedarfs und eine Verbesserung des Ansprechens hinsichtlich des Hämoglobinwertes
(p <0,001). Eine Besserung des Erschöpfungszustandes, gemessen anhand des «Functional
Assessment of Cancer Therapy-Fatigue» (FACT-fatigue) Scores, wurde ebenfalls beobachtet.
Erythropoetin ist ein Wachstumsfaktor, der primär die Bildung von Erythrozyten anregt.
Erythropoetinrezeptoren können auf der Oberfläche verschiedener Tumorzellen exprimiert werden.
In 6 kontrollierten Studien mit ESAs bei Krebspatienten sind sicherheitsrelevante Anzeichen für
erhöhte Mortalität oder Tumorprogression beobachtet worden. Zwei dieser Studien schlossen
Patienten mit Brustkrebs (n = 939) oder malignen Lymphomen (n = 344) ein, die mit Chemotherapie
behandelt wurden. Die Hämoglobinzielkonzentration lag in beiden Studien bei ≥13 g/dl. Beide
Studien zeigten ein verringertes Gesamtüberleben bei ESA-Gabe, aber keine Auswirkungen auf die
Tumorprogression. Eine systematische Überprüfung aller vorliegenden kontrollierten Daten bei
Patienten unter Chemotherapie (einschliesslich der beiden oben genannten Studien) ergab ein
Chancenverhältnis (Odds Ratio) für das Gesamtüberleben bei Verwendung von ESA von 0,99 (95%
VI; 0,72, 1,36; 30 Studien und 6282 Patienten).
Die übrigen 4 Studien mit sicherheitsrelevanten Anzeichen wurden in Versuchspopulationen
durchgeführt, für die ESAs nicht zugelassen sind. Zwei der Studien untersuchten Patienten, die
weder eine Chemotherapie noch eine Bestrahlungstherapie erhielten. Eine Studie untersuchte
Patienten mit Nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) (n = 70) und einem Hämoglobinzielwert
von 12 bis 14 g/dl, die andere Studie untersuchte Patienten mit verschiedenen Tumorarten (n = 989)
und einem Hämoglobinzielwert von 12 g/dl. Beide Studien berichteten ein reduziertes
Gesamtüberleben in Verbindung mit der Verabreichung von ESAs, führten aber keine Bestimmung
der Tumorprogression durch. Zwei Studien schlossen Patienten mit Kopf- und Halstumoren (n = 351
und n = 522) ein, die nur eine Bestrahlungstherapie erhielten und für die ein Hämoglobinzielwert von
>14 g/dl angesetzt wurde. Beide Studien zeigten eine reduzierte lokoregionale Tumorkontrolle und
einen Trend in Richtung eines verringerten Gesamtüberlebens bei ESA-behandelten Patienten.
Diese 6 Studien (mit 3215 Patienten) haben bei Patienten mit Anämie, einhergehend mit
verschiedenen, häufig vorkommenden Krebserkrankungen, die rekombinantes humanes
Erythropoetin erhielten, im Vergleich zur Kontrollgruppe eine unerklärte, statistisch signifikant
höhere Mortalität aufgezeigt. Das in diesen Studien festgestellte Gesamtüberleben liess sich durch
Unterschiede in der Inzidenz von Thrombose und verwandten Komplikationen zwischen den ESA-
behandelten Patienten und denen in der Kontrollgruppe nicht zufriedenstellend erklären.
Es wurde eine systematische Überprüfung von 57 klinischen Studien mit 9000 Krebspatienten
durchgeführt, die eine Chemotherapie, eine Bestrahlungstherapie oder gar keine Behandlung
erhielten und mit einem ESA- oder einem Kontrollpräparat behandelt wurden. In dieser Analyse
ergab sich für das Gesamtüberleben ein Odds Ratio von 1,08 zu Gunsten der Kontrollgruppe (95%
VI: 0,99, 1,18; 42 Studien und 8167 Patienten).
Bei den mit ESAs behandelten Patienten wurde ein erhöhtes relatives Risiko für thromboembolische
Ereignisse festgestellt (RR 1,67, 95% VI: 1,35, 2,06; 35 Studien und 6769 Patienten).
In einer Studie, in welcher anämische Tumorpatienten ohne Chemo- und Radiotherapie mit
Darbepoetin alfa behandelt wurden – eine Population, für die Aranesp nicht indiziert ist – ist es zu
einer Erhöhung der Mortalität unter Aranesp im Vergleich zu Placebo gekommen. Der Grund für
diesen Unterschied ist unklar. Ausserdem konnte in dieser Studie keine signifikante Abnahme des
Transfusionsbedarfs unter Aranesp erreicht werden. Aranesp sollte ausschliesslich bei anämischen
Tumorpatienten unter Chemotherapie eingesetzt werden.
Eine Datenanalyse auf Patientenebene wurde bei mehr als 13'900 Tumorpatienten durchgeführt
(Chemo-, Radio-, Chemo-Radio- oder keine Therapie), die an 53 kontrollierten klinischen Studien
mit unterschiedlichen Epoetinen teilnahmen. Die Meta-Analysen deuten übereinstimmend auf eine
signifikante Erhöhung des relativen Risikos für thromboembolische Ereignisse bei Tumorpatienten
hin, die rekombinante humane Erythropoetine erhalten (siehe Abschnitt «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).
Patienten mit myelodysplastischen Syndromen
Es wurde eine prospektive, randomisierte,doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie der Phase 3 an
146 Patienten mit Anämie mit geringer Transfusionslast (weniger als 4 Erythrozytenkonzentrate
während jedem von 2 aufeinanderfolgenden 8-Wochen-Zeiträumen vor der Randomisierung) und
myelodysplastischen Syndromen der Risikogruppe low oder intermediate-1 durchgeführt. Die
endogenen Erythropoetin-Spiegel waren <500 mU/ml. Wenn der Hb-Wert auf >12,0 g/dl angestiegen
war, wurde Aranesp abgesetzt. Die Transfusionsinzidenz von Woche 5 bis Woche 24 war in der
Aranesp Gruppe (35/97; 36.1%) im Vergleich zur Placebo Gruppe (29/49; 59.2%) signifikant
reduziert (p = 0,008). Der Anteil der Patienten, bei denen ein erythroides Ansprechen mit einem
Anstieg des Hämoglobinwerts von ≥1,5 g/dl gegenüber dem Ausgangswert erreicht wurde und bei
denen der Anstieg um durchschnittlich ≥1,5 g/dl ohne Erythrozytentransfusion über einen Zeitraum
von 56 aufeinanderfolgenden Tagen beibehalten wurde, war in der Aranesp Gruppe (11/75; 14.7%)
im Vergleich zur Placebo Gruppe (0/35; 0%) signifikant erhöht (p = 0,016).
Pharmakokinetik
Aufgrund seines erhöhten Kohlenhydratgehalts bleibt der Spiegel von Darbepoetin alfa im
Blutkreislauf ca. 3-mal länger über der minimalen, die Erythropoese stimulierenden Konzentration
als die äquimolare Dosis von rHuEPO. Daher kann Darbepoetin alfa seltener verabreicht werden, um
das gleiche biologische Ansprechen zu erreichen.
Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz
Zur Pharmakokinetik von Darbepoetin alfa wurden klinische Studien bei Patienten mit chronischer
Niereninsuffizienz nach intravenöser und subkutaner Gabe durchgeführt.
Absorption
Die Bioverfügbarkeit beträgt nach subkutaner Verabreichung 37%.
Bei beiden Applikationsarten wurde in klinischen Studien eine minimale Akkumulation beobachtet.
Distribution
Das Verteilungsvolumen (VSS) entspricht ungefähr dem Plasmavolumen (50 ml/kg).
Elimination
Die terminale Halbwertszeit von Darbepoetin alfa liegt nach intravenöser Gabe bei 21 Stunden
(Standardabweichung [SD] 7,5). Wird Darbepoetin alfa monatlich subkutan in Dosen zwischen 0,6
und 2,1 µg/kg verabreicht, beträgt die terminale Halbwertszeit 73 Stunden (SD 24).
Die Clearance von Darbepoetin alfa beträgt 1,9 ml/Stunde/kg (SD 0,56).
In präklinischen Studien wurde gezeigt, dass die renale Clearance minimal ist (bis zu 2% der
Gesamtclearance) und die Serumhalbwertszeit nicht beeinflusst.
Daten von 809 Patienten, welche Aranesp in europäischen klinischen Studien erhalten haben, wurden
analysiert, um die Dosis, die für die Erhaltung des Hämoglobinwertes notwendig ist, zu bestimmen;
zwischen der intravenösen oder subkutanen Injektionsart wurde kein Unterschied bezüglich der zu
verabreichenden durchschnittlichen wöchentlichen Dosis beobachtet. Ausserdem haben klinische
Studien gezeigt, dass bei Patienten, die von hohen intravenös verabreichten Dosen rHuEPO
umgestellt wurden, aufgrund der höheren Potenz von Aranesp, Dosisanpassungen vorgenommen
werden mussten, um eine überschiessende Hämatopoese zu korrigieren.
Pädiatrie
Die Pharmakokinetik von Darbepoetin alfa war bei pädiatrischen und erwachsenen Patienten mit
chronischer Niereninsuffizienz bei subkutaner und intravenöser Verabreichung vergleichbar.
Krebspatienten, die eine Chemotherapie erhalten
Absorption
Nach subkutaner Applikation von 2,25 µg/kg bei erwachsenen Krebspatienten wurde eine mittlere
maximale Konzentration von 10,6 ng/ml (SD 5,9) Darbepoetin alfa nach einer durchschnittlichen
Zeit von 91 Stunden (SD 19,7) erreicht. Diese Parameter zeigten über einen breiten
Dosierungsbereich (0,5 bis 8 µg/kg wöchentlich und 3 bis 9 µg/kg zweiwöchentlich) eine
dosislineare Pharmakokinetik. Die pharmakokinetischen Parameter veränderten sich bei mehrmaliger
Anwendung über 12 Wochen (Dosierung wöchentlich oder zweiwöchentlich) nicht. Mit Erreichen
des Fliessgleichgewichts kam es zu einem erwarteten mässigen (<2-fachen) Anstieg der
Serumkonzentration. Jedoch gab es keine unerwartete Akkumulation bei wiederholter Anwendung.
Elimination
Zur Bestimmung der terminalen Halbwertszeit wurde eine Pharmakokinetikstudie bei Patienten mit
Chemotherapie-induzierter Anämie durchgeführt. Die Patienten erhielten subkutan 6,75 µg/kg
Darbepoetin alfa alle 3 Wochen in Kombination mit einer Chemotherapie. In dieser Studie betrug die
mittlere (SD) terminale Halbwertszeit 74 (SD 27) Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Es sind keine Daten über Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion verfügbar.
Patienten mit myelodysplastischen Syndromen
Es liegen keine pharmakokinetischen Daten für Patienten mit myelodysplastischen Syndromen vor.
Präklinische Daten
Bei allen Studien an Ratten und Hunden führte Darbepoetin alfa zu deutlichen Anstiegen des
Hämoglobinwertes, des Hämatokritwertes, der Erythrozytenzahl und der Retikulozyten, welche mit
den erwarteten pharmakologischen Wirkungen korrespondierten. Unerwünschte Ereignisse bei sehr
hohen Dosierungen wurden alle einer verstärkten pharmakologischen Wirkung (herabgesetzte
Gewebsperfusion aufgrund erhöhter Blutviskosität) zugeschrieben. Diese schlossen sowohl
Knochenmarksfibrose und Milzhypertrophie als auch eine Verbreiterung des EKG-QRS-Komplexes
bei Hunden ein, jedoch wurden weder Herzrhythmusstörungen, noch Veränderungen des QT-
Intervalls beobachtet.
Darbepoetin alfa zeigte weder ein genotoxisches Potential, noch hatte es irgendeine Wirkung auf die
Proliferation nicht-hämatologischer Zellen in vitro oder in vivo. In Studien zur chronischen Toxizität
wurden bei keinem Gewebetyp kanzerogene oder unerwartete mitogene Reaktionen beobachtet. Das
kanzerogene Potential von Darbepoetin alfa wurde nicht in Langzeit-Tierstudien untersucht.
Darbepoetin alfa verursachte bei 3-mal wöchentlicher intravenöser Verabreichung von 10 µg/kg in
Ratten und Kaninchen keine Störung der Reproduktionsfähigkeit. Bei einer Höchstdosis von
20 µg/kg, 3-mal wöchentlich an trächtige Tiere verabreicht, wurden weder Embryotoxizität noch
Missbildungen bei den Nachkommen beobachtet. Allerdings wurden in einer weiteren Studie bei
Ratten erhöhte Postimplantationsverluste festgestellt. In einer Studie zur peri- und postnatalen
Entwicklung bei Ratten traten bei 2,5 µg/kg verminderte Körpergewichte, eine leicht erhöhte
Todesrate und eine verzögerte Entwicklung der F1–Generation auf. Die F2–Generation wies keine
Veränderung auf.
Sonstige Hinweise
Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien vorliegen, darf Aranesp nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt
werden oder als Infusion zusammen mit anderen Arzneimitteln gegeben werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei 2 °C bis 8 °C (im Kühlschrank) lagern.
Nicht einfrieren.
Behältnis in der Verpackung lagern, um es vor Licht zu schützen.
Zur Ermöglichung der ambulanten Anwendung kann Aranesp einmalig über einen Zeitraum von
maximal sieben Tagen bis zu 25 °C gelagert werden. Wenn Aranesp aus dem Kühlschrank
entnommen wurde und Raumtemperatur (bis zu 25 °C) erreicht hat, muss es entweder innerhalb von
7 Tagen angewendet oder verworfen werden.
Hinweise für die Handhabung
Die Packungen enthalten eine Packungsbeilage mit Hinweisen zur Anwendung und Handhabung.
Aranesp ist ein steriles, aber nicht konserviertes Produkt. Es darf nicht mehr als eine Dosis pro
Fertigspritze verabreicht werden. Jegliches in der Fertigspritze verbleibende Arzneimittel muss
verworfen werden.
Vor der Anwendung muss die Aranesp-Lösung auf sichtbare Schwebeteile untersucht werden. Es
dürfen nur farblose, klare oder leicht opaleszente Lösungen injiziert werden. Nicht schütteln.
Fertigspritze sollte vor der Injektion Raumtemperatur erreichen.
Die Einstichstelle sollte gewechselt werden, um Beschwerden an der Injektionsstelle zu vermeiden.
Aranesp Injektionslösung in Fertigspritzen sollte langsam injiziert werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Verpackungsmaterial sind gemäss lokaler Anforderungen zu
entsorgen.
Zulassungsnummer
55725 (Swissmedic).
Packungen
Aranesp 10: Fertigspritzen mit Injektionslösung: 1 und 4 (A)
Aranesp 15: Fertigspritzen mit Injektionslösung: 1 und 4 (A)
Aranesp 20: Fertigspritzen mit Injektionslösung: 1 und 4 (A)
Aranesp 30: Fertigspritzen mit Injektionslösung: 1 und 4 (A)
Aranesp 40: Fertigspritzen mit Injektionslösung: 1 und 4 (A)
Aranesp 50: Fertigspritzen mit Injektionslösung: 1 und 4 (A)
Aranesp 60: Fertigspritzen mit Injektionslösung: 1 und 4 (A)
Aranesp 80: Fertigspritzen mit Injektionslösung: 1 und 4 (A)
Aranesp 100: Fertigspritzen mit Injektionslösung: 1 und 4 (A)
Aranesp 150: Fertigspritzen mit Injektionslösung: 1 und 4 (A)
Aranesp 300: Fertigspritzen mit Injektionslösung: 1 und 4 (A)
Aranesp 500: Fertigspritzen mit Injektionslösung: 1 und 4 (A)
Die Fertigspritzen mit oder ohne automatischem Nadelschutz sind in einer Blisterpackung verpackt
(1er und 4er Packung). Die Fertigspritzen ohne Nadelschutz sind auch unverblistert erhältlich (nur
1er Packung). Aranesp 10 ist nur ohne automatischen Nadelschutz verfügbar.
Zulassungsinhaberin
Amgen Switzerland AG, Risch;
Domizil: 6343 Rotkreuz.
Stand der Information
März 2018.
Version #080118