Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
30-04-2020
30-04-2020
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PACKUNGSBEILAGE
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Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Aprokam 50 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Wirkstoff: Cefuroxim
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor dieses Arzneimittel bei Ihnen
angewendet wird, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es
kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Aprokam und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Anwendung von Aprokam beachten?
Wie ist Aprokam anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Aprokam aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Aprokam und wofür wird es angewendet?
Aprokam enthält den Wirkstoff Cefuroxim (als Cefuroxim-Natrium), der zur Antibiotikagruppe
der sogenannten Cephalosporine gehört. Antibiotika werden eingesetzt, um Bakterien oder
„Keime” abzutöten, die Infektionen verursachen.
dieses Arzneimittel wird bei Operationen von Katarakten (Trübung der Augenlinse) eingesetzt.
Ihr Augenchirurg wird dieses Arzneimittel am Ende der Operation in das Auge injizieren, um
einer Augeninfektion vorzubeugen.
2.
Was sollten Sie vor der Anwendung von Aprokam beachten?
Aprokam darf nicht angewendet werden,
Wenn Sie allergisch gegen Cefuroxim oder andere Antibiotika aus der Gruppe der
Cephalosporine sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Aprokam bei Ihnen angewendet wird:
wenn Sie allergisch gegen andere Antibiotika wie z. B. Penicillin sind,
wenn bei Ihnen ein Risiko für eine bakterielle Infektion mit Methicillin-resistentem
Staphylococcus aureus besteht,
wenn bei Ihnen das Risiko einer schweren Infektion besteht,
wenn bei Ihnen ein komplizierter Katarakt diagnostiziert wurde,
wenn bei Ihnen eine kombinierte Augen-Operation geplant ist,
wenn Sie an einer schweren Erkrankung der Schilddrüse leiden.
Aprokam wird nur zur Injektion in das Auge (intrakamerale Injektion) verabreicht.
Aprokam ist unter den aseptischen (d.h. sauberen und keimfreien) Bedingungen der Kataraktoperation
anzuwenden.
Eine Durchstechflasche mit Aprokam darf nur für einen Patienten angewendet werden.
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Anwendung von Aprokam zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere
Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren
Arzt oder Apotheker um Rat.
Aprokam wird Ihnen in der Schwangerschaft oder Stillzeit nur dann verabreicht, wenn der Nutzen
die möglichen Risiken überwiegt.
Aprokam enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu
„natriumfrei“.
3.
Wie ist Aprokam anzuwenden?
Aprokam wird am Ende einer Kataraktoperation von einem Augenchirurgen injiziert.
Aprokam liegt als steriles Pulver vor und wird vor der Anwendung in Kochsalzlösung gelöst.
Wenn bei Ihnen eine größere oder eine zu geringe Menge von Aprokam angewendet wurde
Aprokam wird Ihnen in der Regel von medizinischem Fachpersonal gegeben. Wenn Sie meinen, dass
eine Dosis vergessen wurde oder Sie eine zu hohe Dosis erhalten haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt
oder Apotheker.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Die folgende Nebenwirkung tritt sehr selten auf (weniger als 1 Behandelter von 10.000):
Schwerwiegende allergische Reaktion, die Atembeschwerden oder Schwindel verursacht.
Die folgende Nebenwirkung wird mit einer Häufigkeit "Nicht bekannt" (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar) berichtet:
Makulaödem (unscharfe oder verschwommenes Sehen in der Nähe oder in der Mitte Ihres
Sichtfeldes)
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das aufgeführte nationale Meldesystem anzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
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Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
Wie ist Aprokam aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Überkarton und dem Etikett auf der
Durchstechflasche nach „Verwendbar bis/EXP“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Nicht über 25º C lagern. Durchstechflasche im Überkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu
schützen.
Nur zur einmaligen Anwendung.
Nach Auflösen des Pulvers: Die Lösung ist nach Herstellung sofort zu verwenden.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Aprokam enthält
Der Wirkstoff ist Cefuroxim (als Cefuroxim-Natrium).
1 Durchstechflasche enthält 50 mg Cefuroxim.
Nach Rekonstitution enthält 0,1 ml Lösung 1 mg Cefuroxim.
Aprokam enthält keine sonstigen Bestandteile.
Wie Aprokam aussieht und Inhalt der Packung
Aprokam ist ein weißes bis gebrochen weißes Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung in einer
Durchstechflasche aus Glas.
1 Karton enthält 1, 10 oder 20 Durchstechflaschen oder 10 Durchstechflaschen zusammen mit 10
Sterilfilter-Nadeln.. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
LABORATOIRES THEA
12 rue Louis Blériot
63017 CLERMONT-FERRAND Cedex 2
Frankreich
Örtlicher Vertreter
Thea Pharma GmbH
Mariahilfer Str. 103/Stiege 3/ Top 52
1060 WIEN
Hersteller
BIOPHARMA S.R.L.
Via Delle Gerbere, 22/30 (loc. S. Palomba)
00134 ROM (RM)
Italien
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oder
LABORATOIRES THEA
12 rue Louis Blériot
63017 CLERMONT-FERRAND Cedex 2
Frankreich
Z.Nr.: 1-31360
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR)
unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Belgien, Bulgarien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Italien, Island, Luxemburg,
Niederlande, Polen, Slowakei, Schweden and Verinigtes Königreich ..................................APROKAM
Österreich, Tschechische Republik, Deutschland, Norwegen,
Portugal, Rumänien and Slowenien.......................................................................................Aprokam
Zypern, Griechenland and Spanien........................................................................................PROKAM
Irland
APROK
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im April 2019.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Inkompatibilitäten
In der Literatur wurden keine Inkompatibilitäten mit den meisten gängigen Arzneimitteln, die in der
Kataraktchirurgie eingesetzt werden, beschrieben. Dieses Arzneimittel darf, außer mit den weiter
unten aufgeführten (0,9%ige NaCl-Lösung (9 mg/ml)), nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt
werden.
Herstellung und Anwendung von Aprokam
Durchstechflasche nur zur einmaligen intrakameralen Anwendung.
Aprokam wird nach Rekonstitution von einem Augenchirurgen unter den für Kataraktoperationen
empfohlenen aseptischen Bedingungen intraokular in die Vorderkammer des Auges injiziert
(intrakamerale Anwendung).
Die zubereitete Lösung wird visuell geprüft und nur verwendet, wenn sie farblos bis gelblich und frei
von sichtbaren Partikeln ist.
Die Lösung ist nach Rekonstitution sofort zu verwenden und darf nicht wieder verwendet werden.
Die empfohlene Dosis beträgt 1 mg Cefuroxim in 0,1 ml 0,9%iger NaCl-Injektionslösung
(9 mg/ml).
NICHT MEHR ALS DIE EMPFOHLENE DOSIS INJIZIEREN.
Die Durchstechflasche ist nur zur einmaligen Anwendung.
Eine Durchstechflasche nur für einen Patienten anwenden. Das Abreißetikett der
Durchstechflasche auf das Patientenblatt kleben.
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Bitte beachten Sie für die Zubereitung von Aprokam zur intrakameralen Injektion die
folgenden Anweisungen:
Vor Abnahme die Unversehrtheit des abziehbaren Aluminum-
verschlusses prüfen.
Oberfläche des Gummistopfens vor Schritt 3 desinfizieren.
Die sterile Nadel vertikal durch die Mitte des Stopfens der
Durchstechflasche stechen und dabei die Durchstechflasche in
einer aufrechten Position halten. 5 ml einer 0,9%igen NaCl-
Lösung (9 mg/ml) mit einer sterilen Nadel aseptisch in die
Durchstechflasche injizieren.
Vorsichtig schwenken bis die Lösung keine sichtbaren Partikel
mehr enthält.
Auf eine sterile 1 ml Spritze eine sterile Nadel (18G x 1½”,
1.2 mm x 40 mm) mit einem 5-Micron-Filter
(Acrylpolymermembran auf einem nicht-verwobenen Nylon)
aufstecken (die sterile Nadel mit dem 5-Mikron-Filter ist
möglicherweise im Karton enthalten). Anschließend diese
sterile 1 ml Spritze vertikal durch die Mitte des Stopfens der
Durchstechflasche stechen und dabei die Durchstechflasche in
einer aufrechten Position halten
Mindestens 0,1 ml der Lösung aseptisch entnehmen
Nadel von der Spritze abziehen und eine sterile
Vorderkammerkanüle auf die Spritze aufsetzen.
Luft sorgfältig durch Klopfen aus der Spritze entfernen und
die Dosis auf die 0,1 ml-Marke einstellen. Die Spritze ist jetzt
für die Injektion bereit.
Sollte desinfiziert
werden
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Verbleibende Reste der zubereiteten Lösung verwerfen. Keine Lösungsreste für weitere
Anwendungen aufbewahren.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu
beseitigen. Entsorgen Sie benutzte Nadeln in einem dafür vorgesehenen Behälter.
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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Aprokam 50 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Durchstechflasche enthält 50 mg Cefuroxim (als 52,6 mg Cefuroxim-Natrium).
Nach Zubereitung mit 5 ml Lösungsmittel (siehe Abschnitt 6.6) enthält 0,1 ml Lösung
1 mg Cefuroxim.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Weißes bis gebrochen weißes Pulver.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Antibiotische Prophylaxe der postoperativen Endophthalmitis nach Kataraktoperation
(siehe Abschnitt 5.1).
Die offiziellen Richtlinien zur angemessenen Verwendung antibakterieller Substanzen
sollen berücksichtigt werden, einschließlich der Richtlinien zur antibiotischen
Prophylaxe bei Augenoperationen.
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Zur intrakameralen Anwendung. Durchstechflasche zur einmaligen Anwendung.
Dosierung
Erwachsene:
Die empfohlene Dosis beträgt 0,1 ml der zubereiteten Lösung (siehe Abschnitt 6.6). Das
entspricht 1 mg Cefuroxim.
NICHT MEHR ALS DIE EMPFOHLENE DOSIS INJIZIEREN (siehe Abschnitt 4.9).
Kinder
Die Sicherheit und die optimale Dosierung von Aprokam sind für pädiatrische Patienten
nicht nachgewiesen.
Ältere Patienten:
Eine Dosisanpassung ist nicht notwendig.
Patienten mit Leber- und Nierenfunktionsstörungen:
Eine Dosisanpassung ist vor dem Hintergrund der niedrigen Dosis und der zu
erwartenden vernachlässigbaren systemischen Exposition durch Cefuroxim bei
Anwendung von Aprokam nicht notwendig.
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Art der Anwendung
Aprokam muss nach Rekonstitution von einem Augenchirurgen unter den für
Kataraktoperationen empfohlenen aseptischen Bedingungen intraokular in die
Vorderkammer des Auges injiziert (intrakamerale Anwendung) werden. Nur
Natriumchloridlösung 9 mg/ml (0,9%) für Injektionen darf für die Herstellung der
gebrauchsfertigen Zubereitung von Aprokam verwendet werden (siehe Abschnitt 6.6).
Nach Zubereitung sollte Aprokam vor der Anwendung visuell auf Partikel und
Verfärbungen geprüft werden.
Am Ende der Kataraktoperation werden 0,1 ml der zubereiteten Lösung langsam in die
Vorderkammer des Auges injiziert.
Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen Cephalosporin-Antibiotika.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Aprokam ist nur zur intrakameralen Anwendung bestimmt.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten geboten, bei denen es in der Vergangenheit zu
einer allergischen Reaktion gegen Penicilline oder andere Beta-Laktam-Antibiotika
gekommen ist, da Kreuzreaktionen auftreten können.
Bei Patienten mit einem Risiko für Infektionen mit resistenten Stämmen, z. B. Patienten
mit bekannter früherer Infektion oder Kolonisierung mit MRSA (Methicillin-resistenten
Staphylococcus aureus), sind alternative Antibiotika zur Prophylaxe in Erwägung zu
ziehen.
Aufgrund mangelnder Daten zu spezifischen Patientengruppen (Patienten mit erhöhtem
Infektionsrisiko, komplizierten Kataraktformen, mit Kataraktoperation im Rahmen
kombinierter Eingriffe oder schwerer Schilddrüsenerkrankung, Patienten mit einer
Dichte des Hornhautendothels von weniger als 2.000 Zellen) sollte Aprokam nur nach
sorgfältiger Nutzen-/Risikobeurteilung angewendet werden.
Die Anwendung von Cefuroxim sollte nicht als Einzelmaßnahme angesehen werden.
Für die Prophylaxe sind auch andere Maßnahmen, wie z. B. eine antiseptische
Behandlung, von Bedeutung.
Ein toxischer Effekt auf das Hornhautendothel wurde unter der empfohlenen
Konzentration von Cefuroxim nicht beobachtet. Dennoch kann ein toxischer Effekt
nicht ausgeschlossen werden und Ärzte sollten im Rahmen der postoperativen
Überwachung an dieses mögliche Risiko denken.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist
nahezu „natriumfrei“.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Da die systemische Exposition erwartungsgemäß vernachlässigbar ist, sind systemische
Wechselwirkungen unwahrscheinlich.
In der Literatur wurden keine Inkompatibilitäten mit den meisten gängigen
Arzneimitteln, die in der Kataraktchirurgie eingesetzt werden, beschrieben.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Fertilität:
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Es liegen keine Daten zum Einfluss von Cefuroxim-Natrium auf die Fertilität beim
Menschen vor. In tierexperimentellen Reproduktionsstudien zeigten sich keine
Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität.
Schwangerschaft:
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Cefuroxim bei
Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf schädliche
Auswirkungen auf die embryonale/fetale Entwicklung schließen. Cefuroxim ist
placentagängig. Da die systemische Exposition durch Cefuroxim bei Anwendung von
Aprokam zu vernachlässigen ist, wird davon ausgegangen, dass es während einer
Schwangerschaft nicht zu Beeinträchtigungen kommt. Aprokam kann während der
Schwangerschaft angewendet werden.
Stillzeit:
Cefuroxim wird in sehr geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden, so dass
Auswirkungen auf das gestillte Kind bei Anwendung therapeutischer Dosen von
Aprokam unwahrscheinlich sind.
Aprokam kann in der Stillzeit angewendet werden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8
Nebenwirkungen
Mit Ausnahme der unten aufgeführten Nebenwirkung werden in der Literatur keine
spezifischen unerwünschten Wirkungen nach intraokularer Injektion von Cefuroxim
beschrieben.
Augenerkrankungen
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Makulaödem
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten (<1/10.000): anaphylaktische Reaktion.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-
Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert,
jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das aufgeführte nationale Meldesystem
anzuzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9
Überdosierung
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Bei den Fällen von Überdosierung, von denen in der Literatur berichtet wird, handelt es
sich um solche, die nach nicht bestimmungsgemäßer Herstellung der Lösung und nicht
zugelassener Anwendung von zur systemischen Anwendung bestimmtem Cefuroxim
auftraten.
Infolge einer nicht bestimmungsgemäßen Herstellung der Lösung auf Basis eines
selbsterstellten Cefuroxim Verdünnungs-Protokolls wurde 6 Patienten versehentlich
eine hohe Dosis von Cefuroxim (das 3-Fache der empfohlenen Dosis) in die
Augenkammer injiziert. Diese Injektion führte bei keinem der Patienten, auch nicht an
okulären Geweben, zu erkennbaren unerwünschten Wirkungen.
Es liegen Toxizitätsdaten von 6 Patienten vor, denen nach einem Verdünnungs-Fehler
beim Herstellen der Lösung das 40- bis 50-Fache der empfohlenen Cefuroxim-Dosis
intrakameral während einer Kataraktoperation injiziert wurde. Die mittlere Sehschärfe
betrug anfänglich 20/200. Es lag eine schwere Entzündung des vorderen Segments vor
und die optische Kohärenztomographie der Retina zeigte ein ausgedehntes
Makulaödem. Sechs Wochen nach der Operation lag die Sehschärfe bei 20/25 und die
optische Kohärenztomographie (OCT) zeigte wieder ein normales Erscheinungsbild der
Makula. Bei allen Patienten wurde jedoch eine Verschlechterung der Ergebnisse bei der
skotopischen Elektroretinographie um 30% beobachtet.
Die Gabe von nicht bestimmungsgemäß gelöstem Cefuroxim (10-100 mg pro Auge) an
16 Patienten führte zu toxischen Effekten am Auge, darunter Hornhautödem, das nach
Wochen zurückging, vorübergehend erhöhtem Augeninnendruck, Verlust an Zellen des
Hornhautendothels und Veränderungen der Elektroretinographie. Einige dieser
Patienten erlitten einen dauerhaften oder schweren Sehverlust.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
ATC-Klassifikation
Pharmakotherapeutische Gruppe: Sinnesorgane - Ophthalmika - Antiinfektiva -
Antibiotika
ATC-Code: S01AA27
Wirkmechanismus
Cefuroxim hemmt die bakterielle Zellwandsynthese nach Bindung an Penicillin-
bindende Proteine (PBP). Dies führt zu einer Störung der Zellwandsynthese
(Peptidoglycansynthese) und so zu einem Auflösen und Absterben der Bakterienzellen.
PD/PK (pharmakodynamische/pharmakokinetische)- Zusammenhänge
Der für Cephalosporine wichtigste pharmakokinetisch/pharmakodynamische Index, der
mit der Wirksamkeit in vivo korreliert, ist der Anteil des Dosierungsintervalls (%T), um
den die ungebundene Konzentration oberhalb der minimalen Hemmkonzentration
(MHK) von Cefuroxim für die einzelnen Zielspezies bleibt (d.h. %T > MHK).
Nach Injektion von 1 mg Cefuroxim in die Augenkammer lagen die Wirkstoffspiegel im
Kammerwasser 4-5 Stunden nach dem Eingriff für verschiedene relevante Spezies über
der MHK.
Resistenzmechanismus
Die Resistenz von Bakterien gegen Cefuroxim kann auf einem oder mehreren der
folgenden Mechanismen beruhen:
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Hydrolyse durch Betalaktamasen. Cefuroxim wird durch bestimmte Betalaktamasen
mit erweitertem Wirkungsspektrum (ESBLs) und durch chromosomal kodierte
Enzyme (AmpC), die in bestimmten aeroben gramnegativen Bakterienspezies
induziert oder anhaltend supprimiert werden können, effizient hydrolysiert;
Verminderte Affinität Penicillin-bindender Proteine zu Cefuroxim;
Impermeabilität der äußeren Membran, die den Zugang von Cefuroxim zu Penicillin-
bindenden Proteinen in gramnegativen Bakterien einschränkt;
bakterielle Effluxpumpen.
Methicillin-resistente Staphylokokken (MRS) sind resistent gegen alle zurzeit zur
Verfügung stehenden β-Laktam-Antibiotika, einschließlich Cefuroxim.
Penicillin-resistenter Streptococcus pneumoniae weist durch eine Veränderung der
Penicillin-bindenden Proteine eine Kreuzresistenz gegen Cephalosporine wie
Cefuroxim auf.
Betalaktamase-negative, Ampicillin-resistente (BLNAR) Stämme von H. influenzae
sollten trotz einer in vitro beobachteten Empfindlichkeit als resistent gegen Cefuroxim
angesehen werden.
Grenzwerte:
Die unten aufgeführten Mikroorganismen wurden nach Indikation aufgelistet (siehe
Abschnitt 4.1).
Aprokam ist nur zur Anwendung in der Augenkammer und nicht zur Behandlung
systemischer Infektionen bestimmt (siehe Abschnitt 5.2). Klinische Grenzwerte sind für
diese Art der Anwendung nicht relevant. Die epidemiologischen Cut-Off-Werte
(Grenzwerte, ECOFF) zur Abgrenzung der Wildtyppopulation von Isolaten mit
erworbenen Resistenzmerkmalen sind:
ECOFF (mg/l)
Staphylococcus aureus
Streptococcus pneumoniae
0,125
E. coli
Proteus mirabilis
H. influenzae
Die Empfindlichkeit von Staphylokokken gegenüber Cefuroxim erschließt sich aus der
Empfindlichkeit gegenüber Methicillin.
Die Empfindlichkeit von Streptokokken der Gruppe A, B, C und G lässt sich von der
Empfindlichkeit gegenüber Benzylpenicillin ableiten.
Daten aus klinischen Studien
Eine wissenschaftliche, prospektive, randomisierte und teilweise verblindete
multizentrische Studie über Kataraktoperationen wurde mit 16.603 Patienten
durchgeführt. Bei 29 Patienten (davon 24 aus den nicht mit Cefuroxim behandelten
Gruppen und 5 aus den Gruppen mit intrakameraler Anwendung von Cefuroxim) trat
eine Endophthalmitis auf. 20 dieser Patienten (17 ohne Behandlung mit Cefuroxim und
3 mit intrakameraler Cefuroxim-Behandlung) wurden eingestuft, eine nachgewiesene
infektiöse Endophthalmitis zu haben. Diese nachgewiesenen Endophtalmitiden traten
bei 10 Patienten der Behandlungsgruppe „Placebo-Augentropfen ohne Cefuroxim“, bei
7 Patienten der Gruppe „Levofloxacin-Augentropfen ohne Cefuroxim“, bei 2 Patienten
der Gruppe „Placebo-Augentropfen und intrakameral gegebenes Cefuroxim“ und bei 1
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einem Patienten der Gruppe „Levofloxacin-Augentropfen und intrakameral gegebenes
Cefuroxim“. Die prophylaktische intrakamerale Gabe von Cefuroxim in einer
Dosierung von 1 mg in 0,1 ml einer 0,9%igen NaCl-Lösung (9 mg/ml) führte zu einer
Reduktion des Risikos für eine postoperative Endophthalmitis insgesamt um das 4,92-
Fache.
Zwei prospektive Studien (Wedje 2005 und Lundström 2007) und 5 retrospektive
Studien stützten die zulassungsrelevante ESCRS-Studie und belegten weiterhin die
Wirksamkeit von intrakameral angewendetem Cefuroxim bei postoperativer
Endophthalmitis.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die systemische Exposition nach intrakameraler Injektion wurde nicht untersucht. Es ist
von einer zu vernachlässigenden Exposition auszugehen.
Nach intrakameraler Injektion der empfohlenen Einmaldosis von 0,1 ml einer
10 mg/ml-Lösung von Cefuroxim bei Kataraktpatienten lag der Cefuroxim-Spiegel in
der Augenkammer 30 Sekunden und 60 Minuten nach Anwendung im Mittel bei 2614 ±
209 mg/l (10 Patienten) bzw. 1027 ± 43 mg/l (9 Patienten).
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Effekte in nicht-klinischen Studien wurden nur nach Expositionen beobachtet, die
ausreichend über der maximalen humantherapeutischen Exposition lagen. Die Relevanz
für die klinische Anwendung wird als gering bewertet.
Bei Albinokaninchen lag die Konzentration von Cefuroxim 30 Minuten nach
intravitrealer Injektion von 1 mg bei 19-35 mg/l und 600-780 mg/l im Kammerwasser
bzw. im Glaskörper. Nach 6 Stunden war die Konzentration auf 1,9-7,3 im
Kammerwasser bzw. 190-260 mg/l im Glaskörper gesunken. Während der ersten 3 Tage
nach Injektion kam es nicht zu einem Anstieg des Augeninnendrucks.
Histopathologisch zeigten sich im Vergleich zu Kochsalzlösung keine degenerativen
Veränderungen.
ERG: Die A-, B- und C-Wellen nahmen bis 14 Tage nach der Injektion sowohl in den
Kontroll- als auch in den mit Antibiotika injizierten Augen ab.
Eine Wiederherstellung des Normalzustands trat ein, möglicherweise langsamer als in
der Kontrollgruppe. Das ERG zeigte bis zu 55 Tage nach intravitrealer Injektion keine
eindeutigen Veränderungen, die auf eine Retinatoxizität schließen lassen.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Keine
6.2
Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit
anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
18 Monate
Nach Rekonstitution: Die Lösung ist nach Rekonstitution sofort zu verwenden und darf
nicht wieder verwendet werden.
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6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25ºC lagern.
Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Aufbewahrungsbedingungen nach Rekonstitution des Arzneimittels, siehe Abschnitt
6.3.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
8-ml-Durchstechflasche (Typ-I-Glas) verschlossen mit einem Brombutyl-Stopfen und
versiegelt mit einer abziehbaren Aluminiumkappe.
Karton mit 1, 10 und 20 Durchstechflaschen zu 50 mg.
Karton mit 10 Durchstechflaschen zu 50 mg zusammen mit 10 5-Mikron Sterilfilter-
Nadeln.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Aprokam wird von einem Augenchirurgen unter den für Kataraktoperationen
empfohlenen aseptischen Bedingungen intrakameral injiziert.
DURCHSTECHFLASCHE NUR ZUR EINMALIGEN ANWENDUNG.
EINE DURCHSTECHFLASCHE FÜR EINEN PATIENTEN ANWENDEN. Das
Abreißetikett der Durchstechflasche auf das Patientenblatt kleben.
Bitte beachten Sie für die Zubereitung der Lösung zur intrakameralen Injektion die
folgenden Anweisungen:
Aluminiumkappe abnehmen.
Äußeren Anteil des Gummistopfens der Durchstechflasche vor Einführen einer
sterilen Nadel desinfizieren.
Die Nadel vertikal in der Mittte durch den Gummistopfen stossen – die
Durchstichflasche sollte dabei aufrecht gehalten werden. Dann 5 ml einer 0,9%igen
NaCl-Lösung (9 mg/ml) aseptisch in die Durchstechflasche injizieren.
Vorsichtig schwenken bis die Lösung keine sichtbaren Partikel mehr enthält.
Auf eine sterile 1 ml Spritze eine sterile Nadel (18G x 1½”, 1.2 mm x 40 mm) mit
einem 5-Micron-Filter (Acrylpolymermembran auf einem nicht-verwobenen Nylon)
aufstecken. Diese Nadel vertikal durch die Mitte des Gummistopfens stossen, dabei
ist die Durchstichflasche aufrecht zu halten.
6. Mindestens 0,1 ml der Lösung aseptisch entnehmen.
7. Die 5 Mikron-Filter Nadel von der Spitze abziehen und geeignete
Vorderkammerkanüle auf die Spitze aufsetzen.
8.Luftblasen sorgfältig durch Klopfen aus der Spritze entfernen und den
Flüssigkeitsspiegel auf die 0,1 ml-Marke einstellen. Die Spritze ist jetzt für die
Injektion bereit.
Die zubereitete Lösung sollte visuell geprüft und nur verwendet werden, wenn sie
farblos bis gelblich und frei von sichtbaren Partikeln ist. Der pH-Wert der Lösung und
die Osmolalität entsprechen annähernd den physiologischen Werten (pH-Wert etwa 7,3;
Osmolalität etwa 335 mosmol/kg).
Nach Gebrauch sind verbleibende Reste der zubereiteten Lösung zu verwerfen. Keine
Lösungsreste für weitere Anwendungen aufbewahren.Nicht verwendetes Arzneimittel
oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
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Entsorgen Sie benutzte Nadeln in einem dafür vorgesehenen Behälter.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Laboratoires THEA,
12, rue Louis Blériot,
63017 Clermont-Ferrand Cedex 2,
Frankreich
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
1-31360
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 26.06.2012
10.
STAND DER INFORMATION
04/2019
VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten