Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
24-11-2020
24-11-2020
GEBRAUCHSINFORMATION
FÜR
Apelka 5 mg/ml Lösung zum Eingeben für
Katzen
1.
NAME UND ANSCHRIFT DES ZULASSUNGSINHABERS
Norbrook Laboratories (Ireland) Limited
Rossmore Industrial Estate
Monaghan
Ireland
NAME UND ANSCHRIFT DES HERSTELLERS, DER FÜR
DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST
Norbrook Laboratories Limited
Station Works
Newry
Co. Down
BT35 6JP
Großbritannien
Norbrook Manufacturing Ltd,
Rossmore Industrial Estate,
Monaghan,
Ireland
2.
BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS
Apelka 5 mg/ml Lösung zum Eingeben für Katzen
Thiamazol
3.
WIRKSTOFF(E) UND SONSTIGE BESTANDTEILE
1 ml enthält:
Wirkstoff:
Thiamazol
5 mg
Sonstige Bestandteile:
Natriumbenzoat (E211)
1,5 mg
Cremefarbene bis hellgelbe, undurchsichtige Lösung.
4.
ANWENDUNGSGEBIET(E)
Zur Stabilisierung der Hyperthyreose bei Katzen vor einer chirurgischen
Schilddrüsenentfernung. Zur Langzeittherapie der felinen Hyperthyreose.
5.
GEGENANZEIGEN
Nicht anwenden bei Katzen, die an einer Lebererkrankung oder Diabetes mellitus
leiden. Nicht anwenden bei Katzen mit Anzeichen einer Autoimmunerkrankung, z. B.
Anämie, mehrere entzündete Gelenke, Hautgeschwüre oder Krustenbildung.
Nicht anwenden bei Tieren, die unter einer Störung der weißen Blutkörperchen wie z.
B. Neutropenie oder Lymphopenie leiden. Mögliche Symptome hiervon sind Lethargie
und erhöhte Infektionsanfälligkeit.
Nicht anwenden bei Tieren, die an einer Störung der Blutplättchenfunktion oder
Gerinnungsstörungen (insbesondere Thrombozytopenie) leiden. Mögliche Symptome hiervon
sind Blutergüsse und übermäßige Blutungen bei Wunden.
Nicht anwenden bei trächtigen oder säugenden Katzen.
Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der
sonstigen Bestandteile.
6.
NEBENWIRKUNGEN
Nach Langzeittherapie der Hyperthyreose wurden Nebenwirkungen gemeldet. In vielen
Fällen sind die Nebenwirkungen leicht und vorübergehend und geben keinen Anlass zum
Absetzen der Behandlung. Schwerwiegendere Nebenwirkungen sind nach Absetzen des
Arzneimittels weitgehend reversibel.
Mögliche immunologische Nebenwirkungen sind
Anämie, selten
Thrombozytopenie oder
antinukleäre Antikörper im Serum, sowie in sehr seltenen Fällen
Lymphadenopathie.
Mögliche
Symptome hiervon sind Blutergüsse, übermäßige Blutungen, mehrere entzündete Gelenke und
Hautveränderungen wie Krustenbildung oder Geschwüre. In diesen Fällen ist die Behandlung
sofort abzubrechen und nach einer angemessenen Erholungsphase eine alternative Behandlung
in Betracht zu ziehen.
Nach Langzeitanwendung von Thiamazol bei Nagetieren wurde ein erhöhtes Risiko für
Neoplasien der Schilddrüse nachgewiesen, für Katzen konnten jedoch keine entsprechenden
Zusammenhänge gefunden werden.
Nebenwirkungen treten nur gelegentlich auf. Die am häufigsten beobachteten klinischen
Nebenwirkungen sind:
Erbrechen
Appetitmangel/Anorexie
Lethargie (übermäßige Schläfrigkeit)
Starker Juckreiz und Exkoriationen an Kopf und Hals
Ikterus (gelbliche Verfärbung) der Maulschleimhaut, der Augen und der Haut im
Zusammenhang mit einer Lebererkrankung
Erhöhte
Neigung
Blutungen/Blutergüssen
Zusammenhang
einer
Lebererkrankung
Veränderungen
Blutbildes
(Eosinophilie,
Lymphozytose,
Neutropenie,
Lymphopenie, leichte Leukopenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie, hämolytische
Anämie)
Diese Nebenwirkungen klingen nach Absetzen der Thiamazol-Therapie innerhalb von 7–
45 Tagen ab.
Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt
sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.
7.
ZIELTIERART(EN)
Katzen
8.
DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG
Nur zur oralen Verabreichung.
Das Arzneimittel ist der Katze direkt ins Maul einzugeben.
Nicht unter das Futter mischen, da die Wirksamkeit des Arzneimittels bei dieser Art der
Anwendung nicht belegt ist.
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 5 mg pro Tag.
Die tägliche Gesamtdosis wird in zwei Teildosen morgens und abends verabreicht. Für eine
bestmögliche Stabilisierung der Hyperthyreose ist ein täglich gleichbleibendes Fütterungs-
und Dosierungsschema einzuhalten.
Die Dosis wird gegebenenfalls nach regelmäßigen Kontrolluntersuchungen durch den
Tierarzt angepasst.
Zur Langzeittherapie der Hyperthyreose sind die Tiere lebenslang zu behandeln.
Zusätzliche Informationen für den behandelnden Tierarzt:
Vor Behandlungsbeginn sowie nach 3, 6, 10 und 20 Wochen und im weiteren Verlauf alle
3 Monate sind Hämatologie, Blutchemie und Gesamt-T4 im Serum zu untersuchen. Nach
jedem der empfohlenen Untersuchungsintervalle ist die Dosis entsprechend der Wirkung auf
das Gesamt-T4 und dem klinischen Ansprechen auf die Behandlung einzustellen.
Standardmäßig ist die Dosis in Schritten von 2,5 mg anzupassen; als Ziel sollte die
niedrigstmögliche Dosis angestrebt werden. Bei Katzen, bei denen nur geringfügige
Dosisanpassungen erforderlich sind, kann die Dosis in Schritten von 1,25 mg angepasst
werden. Wenn der Gesamt-T4-Spiegel unter die Untergrenze des Referenzbereichs fällt und
insbesondere wenn die Katze Symptome einer iatrogenen Hypothyreose zeigt (z. B. Lethargie,
Inappetenz, Gewichtszunahme und/oder dermatologische Symptome wie z. B. Alopezie oder
Hauttrockenheit), ist eine Reduzierung der Tagesdosis und/oder der Dosierungshäufigkeit in
Betracht zu ziehen.
Bei einer Dosierung von mehr als 10 mg pro Tag, ist das Tier besonders sorgfältig zu
überwachen.
Die verabreichte Tagesdosis sollte 20 mg nicht überschreiten.
9.
HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG
Befolgen Sie die Anweisungen des Tierarztes zur Dosierung und Behandlungsdauer.
10.
WARTEZEIT(EN)
Nicht zutreffend.
11.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Das Behältnis fest verschlossen halten.
Für dieses Tierarzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen
Lagerungsbedingungen erforderlich.
Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Karton nach „Verwendbar
bis/Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/Anbruch des Behältnisses: 6 Monate.
Nachdem
Behältnis
angebrochen
(erstmalig
geöffnet)
wurde,
anhand
hier
angegebenen
Dauer
Haltbarkeit
nach
erstmaligem
Öffnen
auszurechnen,
wann
Tierarzneimittel entsorgt werden muss, wenn es bis dahin nicht aufgebraucht wurde. Dieses
Entsorgungsdatum ist in das dafür vorgesehene Feld einzutragen.
12.
BESONDERE WARNHINWEISE
Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Für eine bestmögliche Stabilisierung der Hyperthyreose ist ein täglich gleichbleibendes
Fütterungs- und Dosierungsschema einzuhalten.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Es ist sicherzustellen, dass die Katze stets Zugang zu Trinkwasser hat.
Wenn Ihre Katze eine Nierenerkrankung hat, teilen Sie dies dem Tierarzt mit. Wenn sich das
Allgemeinbefinden Ihrer Katze während der Behandlung plötzlich verschlechtert,
insbesondere bei Auftreten von Fieber, sollte sie so schnell wie möglich von einem Tierarzt
untersucht und eine Blutprobe entnommen werden.
Informationen für den behandelnden Tierarzt:
Wenn eine höhere Dosierung als 10 mg täglich erforderlich ist, ist das Tier besonders
sorgfältig zu überwachen.
Bei Katzen mit
Nierenfunktionsstörungen
ist das Arzneimittel nur nach sorgfältiger Nutzen-
Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt anzuwenden. Thiamazol kann zu einer
Verringerung der glomerulären Filtrationsrate führen. Daher ist die Auswirkung der Therapie
auf die Nierenfunktion engmaschig zu überwachen, da es zu einer Verschlechterung der
Grunderkrankung kommen kann.
Das Blutbild ist regelmäßig zu kontrollieren, da ein erhöhtes Risiko für Leukopenie und
hämolytische Anämie besteht.
Bei jedem Tier, dessen Allgemeinbefinden sich während der Behandlung plötzlich
verschlechtert, insbesondere bei Auftreten von Fieber, ist eine Blutprobe zur Bestimmung der
hämatologischen und klinisch-chemischen Routineparameter zu entnehmen. Tiere mit
Neutropenie (Neutrophilenzahl <2,5 × 10
/l) sind prophylaktisch mit bakterizid wirksamen
Antibiotika und einer unterstützenden Therapie zu behandeln.
Anweisungen zur Therapieüberwachung siehe Abschnitt "Dosierung für jede Tierart, Art und
Dauer der Anwendung" in dieser Packungsbeilage.
Thiamazol kann zu Hämokonzentration führen. Daher ist sicherzustellen, dass die Katze stets
Zugang zu Trinkwasser hat.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Thiamazol oder einen der sonstigen
Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Wenn allergische
Symptome auftreten, z. B. Hautausschlag, Schwellung des Gesichts, der Lippen oder
Augenlider oder Atembeschwerden, ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die
Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
Thiamazol kann zu Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Fieber, Gelenkschmerzen,
Pruritus (Juckreiz) und Panzytopenie (Mangel an Blutzellen und Blutplättchen) führen.
Ein versehentlicher Kontakt des Arzneimittels mit der Haut und eine versehentliche
Einnahme, insbesondere durch Hand-Mund-Kontakt, ist zu vermeiden.
Während der Handhabung des Arzneimittels und der gebrauchten Katzenstreu nicht essen,
trinken oder rauchen.
Nach Verabreichung des Arzneimittels oder nach Umgang mit Erbrochenem oder gebrauchter
Streu von behandelten Tieren Hände mit Seife und Wasser waschen. Kontaminierte
Haut
sofort
abwaschen.
Nach Verabreichung des Arzneimittels eventuelle Arzneimittelrückstände an der Spitze der
Dosierspritze mit einem Tuch abwischen. Das verunreinigte Tuch ist sofort zu entsorgen.
Die gebrauchte Spritze ist zusammen mit dem Arzneimittel in der Originalverpackung
aufzubewahren.
Bei versehentlicher Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die
Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
Das Arzneimittel kann Augenreizungen verursachen.
Augenkontakt ist zu vermeiden, insbesondere Hand-Augen-Kontakt.
Bei versehentlichem Augenkontakt ist das Auge unverzüglich mit sauberem fließendem
Wasser auszuspülen. Wenn eine Reizung auftritt, ist ein Arzt zu Rate zu ziehen.
Da Thiamazol das ungeborene Kind schädigen kann, müssen Frauen, die schwanger
werden können, undurchlässige Einweghandschuhe tragen, wenn sie das Arzneimittel
verabreichen oder die gebrauchte Streu oder das Erbrochene von behandelten Katzen
handhaben.
Wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, dürfen Sie das Arzneimittel nicht verabreichen
und die gebrauchte Streu oder das Erbrochene von behandelten Katzen nicht
handhaben.
Trächtigkeit und Laktation:
Nicht anwenden bei trächtigen oder säugenden Katzen.
Zusätzliche Informationen für den behandelnden Tierarzt:
Laborstudien an Ratten und Mäusen ergaben Hinweise auf teratogene und embryotoxische
Effekte von Thiamazol. Bei Katzen ist die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels während
der Trächtigkeit oder Laktation nicht belegt.
Bei Menschen und Ratten ist bekannt, dass der Wirkstoff die Plazentabarriere durchdringen
kann und sich in der Schilddrüse des Fetus anreichert. Außerdem tritt der Wirkstoff in hohem
Maße in die Milch über.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wenn die Katze noch mit anderen Arzneimitteln behandelt wird oder geimpft werden soll,
teilen Sie dies dem Tierarzt mit.
Informationen für den behandelnden Tierarzt:
Die gleichzeitige Behandlung mit Phenobarbital kann die klinische Wirksamkeit von
Thiamazol verringern.
Es ist bekannt, dass Thiamazol die Oxidation von Benzimidazol-haltigen Anthelminthika in
der Leber herabsetzt. So kann es bei gleichzeitiger Gabe deren Wirkstoffspiegel im Plasma
erhöhen.
Thiamazol wirkt immunmodulatorisch. Dies ist bei Impfungen zu berücksichtigen.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Wenn Sie glauben, Ihrer Katze mehr von dem Arzneimittel gegeben zu haben, als Sie sollten
(eine Überdosis), unterbrechen Sie die Behandlung und wenden Sie sich an den behandelnden
Tierarzt. Er kann im Anlassfall eine symptomatische und unterstützende Behandlung einleiten.
Symptome
einer
Überdosis
sind
Abschnitt
"Nebenwirkungen"
dieser
Packungsbeilage beschrieben.
Informationen für den behandelnden Tierarzt:
In Verträglichkeitsstudien bei jungen, gesunden Katzen traten dosisabhängig die folgenden
klinischen Symptome bei einer Dosis von bis zu 30 mg Thiamazol/Tier/Tag auf: Anorexie,
Erbrechen,
Lethargie,
Pruritus
sowie
hämatologische
klinisch-chemische
Blutbildveränderungen wie z. B. Neutropenie, Lymphopenie, verminderte Serumkalium- und
Phosphorspiegel, erhöhte Magnesium- und Kreatininwerte und antinukleäre Antikörper. Bei
einer Dosis von 30 mg Thiamazol/Tag zeigten einige Katzen Symptome einer hämolytischen
Anämie
eine
erhebliche
Verschlechterung
klinischen
Zustands.
Einige
dieser
Symptome können auch bei Katzen mit Hyperthyreose auftreten, die mit Dosen bis zu 20 mg
Thiamazol pro Tag behandelt wurden.
Überhöhte Dosen können bei Katzen mit Hyperthyreose zu einer Hypothyreose führen Dies
ist jedoch unwahrscheinlich, da eine Hypothyreose in der Regel durch negative
Rückkopplungsmechanismen
korrigiert wird. Siehe Abschnitt "Nebenwirkungen" in dieser
Packungsbeilage.
Im Fall einer Überdosierung die Behandlung abzubrechen und eine symptomatische und
unterstützende Behandlung einleiten.
Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit
anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
13.
BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE ENTSORGUNG VON
NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER VON
ABFALLMATERIALIEN, SOFERN ERFORDERLICH
Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind
entsprechend den nationalen Vorschriften zu entsorgen.
14.
GENEHMIGUNGSDATUM DER PACKUNGSBEILAGE
September 2020
15.
WEITERE ANGABEN
Für Tiere.
Z. Nr.:
836937
Packungsgrößen
Dieses Arzneimittel ist in Flaschen zu 30 ml und 100 ml erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
Falls weitere Informationen über das Tierarzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte
mit dem örtlichen Vertreter des Zulassungsinhabers in Verbindung.
Vertrieb:
Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG
Animal Health
Dr. Boehringer Gasse 5-11
A-1121 Wien
Tel.: +43-(0) 1 80 105 0
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES TIERARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS
Apelka 5 mg/ml Lösung zum Eingeben für Katzen
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 ml enthält:
Wirkstoff:
Thiamazol
5 mg
Sonstige Bestandteile:
Natriumbenzoat (E211)
1,5 mg
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Lösung zum Eingeben.
Cremefarbene bis hellgelbe, undurchsichtige Lösung.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Zieltierart(en)
Katzen.
4.2
Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en)
Zur Stabilisierung der Hyperthyreose bei Katzen vor einer chirurgischen Schilddrüsenentfernung.
Zur Langzeittherapie der felinen Hyperthyreose.
4.3
Gegenanzeigen
Nicht anwenden bei Katzen mit systemischen Erkrankungen wie z. B. primärer Lebererkrankung oder
Diabetes mellitus.
Nicht anwenden bei Katzen mit Anzeichen einer Autoimmunerkrankung.
Nicht anwenden bei Tieren, die unter einer Störung der weißen Blutkörperchen, wie z. B. Neutropenie
oder Lymphopenie leiden.
Nicht anwenden bei Tieren, die unter einer Störung der Blutplättchenfunktion oder einer
Koagulopathie (insbesondere Thrombozytopenie) leiden.
Nicht anwenden bei trächtigen oder säugenden Katzen. Siehe Abschnitt 4.7.
Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der
sonstigen Bestandteile.
4.4
Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Für eine bestmögliche Stabilisierung der felinen Hyperthyreose ist ein täglich gleichbleibendes
Fütterungs- und Dosierungsschema einzuhalten.
4.5
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Wenn eine höhere Dosierung als 10 mg täglich erforderlich ist, ist das Tier besonders sorgfältig zu
überwachen.
Bei Katzen mit
Nierenfunktionsstörungen
ist das Arzneimittel nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-
Bewertung durch den behandelnden Tierarzt anzuwenden. Thiamazol kann zu einer Verringerung der
glomerulären Filtrationsrate führen. Daher ist die Auswirkung der Therapie auf die Nierenfunktion
engmaschig zu überwachen, da es zu einer Verschlechterung der Grunderkrankung kommen kann. Das
Blutbild ist regelmäßig zu kontrollieren, da ein erhöhtes Risiko für Leukopenie und hämolytische
Anämie besteht.
Bei jedem Tier, dessen Allgemeinbefinden sich während der Behandlung plötzlich verschlechtert,
insbesondere bei Auftreten von Fieber, ist eine Blutprobe zur Bestimmung der hämatologischen und
klinisch-chemischen Routineparameter zu entnehmen. Tiere mit Neutropenie (Neutrophilenzahl
<2,5 × 10
/l) sind prophylaktisch mit bakterizid wirksamen Antibiotika und einer unterstützenden
Therapie zu behandeln.
Anweisungen zur Therapieüberwachung siehe Abschnitt 4.9.
Thiamazol kann zu Hämokonzentration führen. Daher ist sicherzustellen, dass die Katze stets Zugang
zu Trinkwasser hat.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Thiamazol oder einem der sonstigen
Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Wenn allergische Symptome
auftreten, z. B. Hautausschlag, Schwellung des Gesichts, der Lippen oder Augenlider oder
Atembeschwerden, ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das
Etikett vorzuzeigen.
Thiamazol kann zu Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Fieber, Gelenkschmerzen, Pruritus
(Juckreiz) und Panzytopenie (Mangel an Blutzellen und Blutplättchen) führen.
Ein versehentlicher Kontakt des Arzneimittels mit der Haut und eine versehentliche Einnahme,
insbesondere durch Hand-Mund-Kontakt, ist zu vermeiden.
Während der Handhabung des Arzneimittels und der gebrauchten Katzenstreu nicht essen, trinken
oder rauchen.
Nach Verabreichung des Arzneimittels oder nach Umgang mit Erbrochenem oder gebrauchter Streu
von behandelten Tieren Hände mit Seife und Wasser waschen. Kontaminierte Haut sofort abwaschen.
Nach Verabreichung des Arzneimittels eventuelle Arzneimittelrückstände an der Spitze der
Dosierspritze mit einem Tuch abwischen. Das verunreinigte Tuch ist sofort zu entsorgen.
Die gebrauchte Spritze ist zusammen mit dem Arzneimittel in der Originalverpackung aufzubewahren.
Das Arzneimittel kann Augenreizungen verursachen.
Bei versehentlicher Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage
oder das Etikett vorzuzeigen.
Augenkontakt ist zu vermeiden, insbesondere Hand-Augen-Kontakt.
Bei versehentlichem Augenkontakt ist das Auge unverzüglich mit sauberem fließendem Wasser
auszuspülen. Wenn eine Reizung auftritt, ist ein Arzt zu Rate zu ziehen.
Da der Verdacht besteht, dass Thiamazol beim Menschen teratogen wirkt, müssen Frauen im
gebärfähigen Alter undurchlässige Einmalhandschuhe tragen, wenn sie das Arzneimittel
verabreichen oder die gebrauchte Streu oder das Erbrochene von behandelten Katzen
handhaben.
Wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, dürfen Sie das Arzneimittel nicht verabreichen und die gebrauchte Streu
oder das Erbrochene von behandelten Katzen nicht handhaben.
4.6
Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)
Nach Langzeittherapie der Hyperthyreose wurden Nebenwirkungen gemeldet. In vielen Fällen sind die
Nebenwirkungen leicht und vorübergehend und geben keinen Anlass zum Absetzen der Behandlung.
Schwerwiegendere Nebenwirkungen sind nach Absetzen des Arzneimittels weitgehend reversibel.
Nebenwirkungen treten nur gelegentlich auf. Die bisher am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen
sind Erbrechen, Appetitmangel/Anorexie, Lethargie, starker Juckreiz und Exkoriationen an Kopf und
Hals, Blutungsneigung und Ikterus im Zusammenhang mit Hepatopathie sowie Blutbildveränderungen
(Eosinophilie, Lymphozytose, Neutropenie, Lymphopenie, leichte Leukopenie, Agranulozytose,
Thrombozytopenie, hämolytische Anämie). Diese Nebenwirkungen klingen nach Absetzen der
Thiamazol-Therapie innerhalb von 7–45 Tagen ab.
Mögliche immunologische Nebenwirkungen sind Anämie, selten Thrombozytopenie
oder
antinukleäre
Antikörper im Serum, sowie in sehr seltenen Fällen Lymphadenopathie. In diesen Fällen
ist die Behandlung sofort abzubrechen und nach einer angemessenen Erholungsphase eine alternative
Behandlung in Betracht zu ziehen.
Nach Langzeitanwendung von Thiamazol bei Nagetieren wurde ein erhöhtes Risiko für Neoplasien
der Schilddrüse nachgewiesen, für Katzen konnten jedoch keine entsprechenden Zusammenhänge
gefunden werden.
4.7
Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Laborstudien an Ratten und Mäusen ergaben Hinweise auf teratogene und embryotoxische Effekte von
Thiamazol. Bei Katzen ist die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit oder
Laktation nicht belegt. Nicht anwenden bei trächtigen oder säugenden Katzen.
Bei Menschen und Ratten ist bekannt, dass der Wirkstoff die Plazentabarriere durchdringen kann und
sich in der Schilddrüse des Fetus anreichert. Außerdem tritt der Wirkstoff in hohem Maße in die Milch
über.
4.8
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Behandlung mit Phenobarbital kann die klinische Wirksamkeit von Thiamazol
verringern.
Es ist bekannt, dass Thiamazol die Oxidation von Benzimidazol-haltigen Anthelminthika in der Leber
herabsetzt. So kann es bei gleichzeitiger Gabe deren Wirkstoffspiegel im Plasma erhöhen.
Thiamazol wirkt immunmodulatorisch. Dies ist bei Impfungen zu berücksichtigen.
4.9
Dosierung und Art der Anwendung
Nur zur oralen Verabreichung.
Das Arzneimittel ist der Katze direkt ins Maul einzugeben.
Nicht unter das Futter mischen, da die Wirksamkeit des Arzneimittels bei dieser Art der Anwendung
nicht belegt ist.
Die empfohlene Anfangsdosis zur Stabilisierung der felinen Hyperthyreose vor einer chirurgischen
Thyreoidektomie und zur Langzeittherapie der felinen Hyperthyreose beträgt 5 mg pro Tag. Die
tägliche Gesamtdosis wird in zwei Teildosen morgens und abends verabreicht. Für eine bestmögliche
Stabilisierung der felinen Hyperthyreose ist ein täglich gleichbleibendes Fütterungs- und
Dosierungsschema einzuhalten.
Vor Behandlungsbeginn sowie nach 3, 6, 10 und 20 Wochen und im weiteren Verlauf alle 3 Monate
sind Hämatologie, Blutchemie und Gesamt-T4 im Serum zu untersuchen. Nach jedem der
empfohlenen
Untersuchungsintervalle ist die Dosis entsprechend der Wirkung auf das Gesamt-T4 und dem
klinischen Ansprechen auf die Behandlung einzustellen. Standardmäßig ist die Dosis in Schritten von
2,5 mg anzupassen; als Ziel sollte die niedrigstmögliche Dosis angestrebt werden. Bei Katzen, bei
denen nur geringfügige Dosisanpassungen erforderlich sind, kann die Dosis in Schritten von 1,25 mg
angepasst werden. Wenn der Gesamt-T4-Spiegel unter die Untergrenze des Referenzbereichs fällt und
insbesondere wenn die Katze Symptome einer iatrogenen Hypothyreose zeigt (z. B. Lethargie,
Inappetenz, Gewichtszunahme und/oder dermatologische Symptome wie z. B. Alopezie oder
Hauttrockenheit), ist eine Reduzierung der Tagesdosis und/oder der Dosierungshäufigkeit in Betracht
zu ziehen.
Bei einer Dosierung von mehr als 10 mg pro Tag, ist das Tier besonders sorgfältig zu überwachen.
Die verabreichte Tagesdosis sollte 20 mg nicht überschreiten.
Zur Langzeittherapie der Hyperthyreose sind die Tiere lebenslang zu behandeln.
4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich
In Verträglichkeitsstudien bei jungen, gesunden Katzen traten dosisabhängig die folgenden klinischen
Symptome bei einer Dosis von bis zu 30 mg Thiamazol/Tier/Tag auf: Anorexie, Erbrechen, Lethargie,
Juckreiz sowie hämatologische und klinisch-chemische Blutbildveränderungen wie z. B. Neutropenie,
Lymphopenie, verminderte Serumkalium- und Phosphorspiegel, erhöhte Magnesium- und
Kreatininwerte und antinukleäre Antikörper. Bei einer Dosis von 30 mg Thiamazol/Tag zeigten einige
Katzen Symptome einer hämolytischen Anämie und eine erhebliche Verschlechterung des klinischen
Zustands. Einige dieser Symptome können auch bei Katzen mit Hyperthyreose auftreten, die mit Dosen
bis zu 20 mg Thiamazol pro Tag behandelt wurden.
Überhöhte Dosen können bei Katzen mit Hyperthyreose zu Symptomen einer Hypothyreose führen.
Dies ist jedoch unwahrscheinlich, da eine Hypothyreose in der Regel durch negative
Rückkopplungsmechanismen
korrigiert wird. Siehe Abschnitt 4.6 „Nebenwirkungen“.
Im Fall einer Überdosierung ist die Behandlung abzubrechen und eine symptomatische und
unterstützende Behandlung einzuleiten.
4.11 Wartezeit(en)
Nicht zutreffend.
5.
PHARMAKOLOGISCHE
EIGENSCHAFTEN
Pharmakotherapeutische Gruppe: Thyreostatika, schwefelhaltige Imidazolderivate
ATCvet-Code: QH03BB02
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Die Wirkung von Thiamazol beruht auf der Hemmung der Biosynthese von Schilddrüsenhormonen
in vivo. Der Hauptwirkmechanismus ist die Hemmung der Bindung von Iod an das Enzym
Thyreoidperoxidase, wodurch die katalysierte Iodierung von Thyreoglobulin und die T3- und T4-
Synthese verhindert werden.
5.2
Angaben zur Pharmakokinetik
Nach oraler Verabreichung des Arzneimittels an gesunde Katzen in einer Dosis von 5 mg wird
Thiamazol schnell und vollständig resorbiert. Die Elimination des Wirkstoffs aus dem Plasma der
Katze erfolgt schnell, mit einer Halbwertszeit von 4,35 Stunden. Die maximale Plasmakonzentration
wird 1,14 Stunden nach der Verabreichung erreicht. Die Cmax beträgt 1,13 µg/ml.
Bei Ratten wurde nachgewiesen, dass Thiamazol nur in geringem Maße (zu 5 %) an Plasmaproteine
bindet. 40 % wurden an Erythrozyten gebunden. Die Metabolisierung von Thiamazol bei Katzen ist
nicht belegt, bei Ratten wird Thiamazol jedoch rasch in der Schilddrüse metabolisiert. Rund 64 % der
verabreichten Dosis werden mit dem Urin ausgeschieden und lediglich 7,8 % mit dem Stuhl. Beim
Menschen hingegen spielt die Leber eine wichtige Rolle für die Verstoffwechselung des
Wirkstoffs.
wird angenommen, dass die Verweildauer des Wirkstoffs in der Schilddrüse länger ist als im Plasma.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Verzeichnis der sonstigen Bestandteile
Natriumbenzoat (E211)
Glycerol
Povidon K30
Xanthangummi Dinatriumphosphat-
Dihydrat Natriumdihydrogenphosphat-
Dihydrat Zitronensäure, wasserfrei
Honigaroma
Simeticon-Emulsion
Gereinigtes Wasser
6.2
Wesentliche Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen
Tierarzneimitteln gemischt werden.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 2 Jahre.
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/Anbruch des Behältnisses: 6 Monate.
6.4.
Besondere Lagerungshinweise
Das Behältnis fest verschlossen halten.
Für dieses Tierarzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen
erforderlich.
6.5
Art und Beschaffenheit des Behältnisses
30-ml- und 100-ml-Flaschen aus gelbbraunem Polyethylenterephthalat (PET) mit kindergesichertem
Schraubverschluss aus HDPE/LDPE.
Die Packung enthält eine 1-ml-Dosierspritze aus Polyethylen/Polypropylen. Die Spritze ist mit einer
Messskala bis 5 mg in Schritten von 0,5 mg markiert.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel
oder bei der Anwendung entstehender Abfälle
Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den
nationalen Vorschriften zu entsorgen.
7.
ZULASSUNGSINHABER
Norbrook Laboratories (Ireland) Limited
Rossmore Industrial Estate
Monaghan
Ireland
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
Z.Nr.:
836937
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
Datum der Erstzulassung: 30/05/2016
10
STAND DER INFORMATION
09/2020
VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND/ODER DER ANWENDUNG
Nicht zutreffend.
VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT:
Rezept- und apothekenpflichtig.