Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
24-11-2020
24-11-2020
GEBRAUCHSINFORMATION: Information für Anwender
Amlodipin Besilat STADA 10 mg Tabletten
Wirkstoff: Amlodipin (als Besilat)
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige
Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals
lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an
Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen
Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder
Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Amlodipin Besilat STADA und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Amlodipin Besilat STADA beachten?
Wie ist Amlodipin Besilat STADA einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Amlodipin Besilat STADA aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Amlodipin Besilat STADA und wofür wird es angewendet?
Amlodipin Besilat STADA enthält den Wirkstoff Amlodipin, der zur
Arzneimittelgruppe der sogenannten Kalziumantagonisten gehört.
Amlodipin Besilat STADA wird zur Behandlung von hohem Blutdruck
(Hypertonie) angewendet oder zur Behandlung einer bestimmten Form von
Schmerzen im Brustbereich, was als Angina pectoris oder, in einer seltenen
Form, als vasospastische (Prinzmetal-) Angina bezeichnet wird.
Bei Patienten mit hohem Blutdruck bewirkt dieses Arzneimittel eine Erweiterung
der Blutgefäße, sodass das Blut leichter durch sie durchfließen kann. Bei
Patienten mit Angina pectoris wirkt Amlodipin Besilat STADA, indem es die
Blutversorgung des Herzmuskels verbessert, der dadurch besser mit Sauerstoff
versorgt wird, wodurch wiederum die Schmerzen im Brustbereich verhindert
werden. Akute Angina-pectoris-Schmerzen im Brustbereich werden durch
dieses Arzneimittel nicht sofort gelindert.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Amlodipin Besilat STADA
beachten?
Amlodipin Besilat STADA darf NICHT eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Amlodipin, einen der in Abschnitt 6. genannten
sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels oder einen anderen
Kalziumantagonisten sind. Dies kann sich durch Juckreiz, Hautrötung oder
Atemprobleme äußern.
wenn Sie an stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie) leiden,
wenn Sie an Verengung des Ausflusstraktes der linken Herzkammer leiden
(Aortenstenose) oder an einem kardiogenen Schock (dann kann Ihr Herz
den Körper nicht mehr mit genügend Blut versorgen),
wenn Sie nach einem Herzinfarkt an Herzinsuffizienz leiden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Amlodipin Besilat
STADA einnehmen.
Sie sollten Ihren Arzt informieren, wenn eine der folgenden Voraussetzungen
auf Sie zutrifft oder einmal zutraf:
wenn Sie kürzlich einen Herzinfarkt hatten,
wenn Sie an Herzinsuffizienz leiden,
wenn Sie an einem starken Blutdruckanstieg leiden (hypertensive Krise),
wenn Sie an einer Erkrankung der Leber leiden,
wenn Sie älter sind und Ihre Dosis erhöht werden muss.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern unter 6 Jahren wurde Amlodipin nicht untersucht. Daher ist
Amlodipin Besilat STADA nur bei Kindern und Jugendlichen mit Bluthochdruck
im Alter von 6 bis 17 Jahren anzuwenden (siehe Abschnitt 3). Für weitere
Informationen sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Einnahme von Amlodipin Besilat STADA zusammen mit anderen
Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel
anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen,
andere Arzneimittel anzuwenden.
Amlodipin Besilat STADA kann andere Arzneimittel beeinflussen oder von
anderen Arzneimitteln beeinflusst werden, wie z. B.:
Ketoconazol, Itraconazol (gegen Pilzerkrankungen),
Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir (sogenannte Proteasehemmer gegen HIV-
Infektionen),
Rifampicin, Erythromycin, Clarithromycin (Antibiotika - zur Behandlung von
bakteriellen Infektionen),
Hypericum perforatum (Johanniskraut),
Verapamil, Diltiazem (Herzmittel),
Dantrolen (eine Infusion bei schwerer Störung der Körpertemperatur),
Simvastatin (zur Senkung des erhöhten Cholesterinspiegels im Blut),
Tacrolimus (zur Kontrolle der Immunantwort des Körpers; zur Annahme des
transplantierten Organs durch den Körper),
Ciclosporin (ein Immunsuppressivum).
Amlodipin Besilat STADA kann Ihren Blutdruck noch weiter senken, wenn Sie
bereits andere blutdrucksenkende Arzneimittel anwenden.
Einnahme von Amlodipin Besilat STADA zusammen mit Nahrungsmitteln
und Getränken
Personen, die Amlodipin Besilat STADA einnehmen, sollen keine Grapefruit
essen und keinen Grapefruitsaft trinken, weil hierdurch der Blutspiegel des
Wirkstoffs Amlodipin erhöht werden kann, was möglicherweise zu einem
unkontrollierten Anstieg der blutdrucksenkenden Wirkung von Amlodipin Besilat
STADA führt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu
sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme
dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Die Sicherheit von Amlodipin während einer Schwangerschaft konnte nicht
nachgewiesen werden.
Stillzeit
Amlodipin geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Wenn Sie
stillen oder in Kürze mit dem Stillen beginnen möchten, benachrichtigen Sie
bitte Ihren Arzt, bevor Sie Amlodipin Besilat STADA anwenden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und
Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen
von Maschinen kann durch Amlodipin Besilat STADA beeinträchtigt werden.
Falls die Tabletten bei Ihnen ein Krankheitsgefühl, Schwindel oder Müdigkeit
hervorrufen oder Kopfschmerzen auftreten, fahren Sie kein Auto oder bedienen
Sie keine Maschinen und suchen Sie umgehend Ihren Arzt auf.
Amlodipin Besilat STADA enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette,
d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
3. Wie ist Amlodipin Besilat STADA einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt
ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher
sind.
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 5 mg Amlodipin Besilat STADA einmal
täglich. Die Dosis kann auf 10 mg Amlodipin Besilat STADA einmal täglich
erhöht werden.
Die Amlodipin Besilat STADA 10 mg Tablette kann in gleiche Dosen geteilt
werden.
Dieses Arzneimittel kann unabhängig von Mahlzeiten oder Getränken
eingenommen werden. Sie sollten dieses Arzneimittel jeden Tag zur gleichen
Zeit mit einem Glas Wasser einnehmen. Nehmen Sie Amlodipin Besilat STADA
nicht mit Grapefruitsaft ein.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren beträgt die
empfohlene übliche Anfangsdosis 2,5 mg täglich. Die empfohlene Maximaldosis
ist 5 mg Amlodipin täglich.
2,5 mg Amlodipin ist derzeit nicht erhältlich, und die 2,5 mg Dosierung kann mit
den Amlodipin Besilat STADA 5 mg Tabletten nicht erhalten werden, da diese
nicht so hergestellt wurden, dass sie in zwei gleiche Dosen geteilt werden
können.
Es ist wichtig, dass Sie die Tabletten regelmäßig einnehmen. Warten Sie nicht,
bis die Tabletten aufgebraucht sind, bevor Sie Ihren Arzt aufsuchen.
Wenn Sie eine größere Menge von Amlodipin Besilat STADA
eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie zu viele Tabletten eingenommen haben, kann Ihr Blutdruck abfallen
oder auch gefährlich niedrig werden. Sie können sich schwindelig, benommen
und schwach fühlen oder ohnmächtig werden. Wenn der Blutdruckabfall stark
genug ist, kann es zu einem Schock kommen. Ihre Haut kann sich dann kalt
und feucht anfühlen und Sie könnten das Bewusstsein verlieren. Begeben Sie
sich sofort in medizinische Überwachung, wenn Sie zu viele Amlodipin Besilat
STADA-Tabletten eingenommen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Amlodipin Besilat STADA vergessen haben
Seien Sie nicht besorgt. Wenn Sie eine Tablette vergessen haben, lassen Sie
diese Einnahme vollständig aus. Nehmen Sie die nächste Dosis dann wieder
zur gewohnten Zeit ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie
die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Amlodipin Besilat STADA abbrechen
Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange Sie Ihr Arzneimittel einnehmen müssen.
Wenn Sie die Anwendung Ihres Arzneimittels beenden, bevor er Sie dazu
aufgefordert hat, können Ihre Beschwerden zurückkehren.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden
Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die
aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Suchen Sie sofort Ihren Arzt auf, wenn bei Ihnen nach der Einnahme dieses
Arzneimittels die folgenden schweren Nebenwirkungen auftreten.
Plötzliches Keuchen beim Atmen, Schmerzen im Brustbereich,
Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden,
Anschwellen der Augenlider, des Gesichts oder der Lippen,
Anschwellen der Zunge oder der Kehle, was zu starken Atembeschwerden
führt,
schwere Hautreaktionen einschließlich starker Hautausschlag, Nesselsucht,
Hautrötung am ganzen Körper, starkes Jucken, Blasenbildung, Abschälen
und Anschwellen der Haut, Entzündung von Schleimhäuten (Stevens-
Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse) oder andere allergische
Reaktionen,
Herzinfarkt, ungewöhnlicher Herzschlag,
Bauchspeicheldrüsenentzündung, die zu starken Bauch- und
Rückenschmerzen mit ausgeprägtem Unwohlsein führen kann.
Die nachfolgende sehr häufige Nebenwirkung wurde berichtet. Wenn diese
Ihnen Probleme bereitet oder länger als eine Woche andauert, suchen Sie
Ihren Arzt auf.
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
Ödeme (Flüssigkeitsansammlung)
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit (insbesondere zu Beginn der
Behandlung),
Herzklopfen (Palpitationen), Hautrötung mit Wärmegefühl,
Bauchschmerzen, Übelkeit,
veränderte Darmentleerungsgewohnheiten, Durchfälle, Verstopfung,
Verdauungsstörungen,
Müdigkeit, Schwächegefühl,
Sehstörungen, Doppeltsehen,
Muskelkrämpfe,
Knöchelschwellungen.
Weitere Nebenwirkungen, die berichtet wurden, sind nachfolgend aufgeführt.
Wenn eine davon Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen
bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind,
informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
Stimmungsschwankungen, Angst, Depression, Schlaflosigkeit,
Zittern, Geschmacksstörungen, kurze Bewusstlosigkeit,
verminderte Empfindlichkeit für Berührungsreize oder Kribbeln in den
Extremitäten, Verlust des Schmerzgefühls,
Ohrgeräusche,
niedriger Blutdruck,
Niesen/laufende Nase durch eine Entzündung der Nasenschleimhaut
(Rhinitis),
Husten,
Mundtrockenheit, Erbrechen,
Haarausfall, vermehrtes Schwitzen, Hautjucken, rote Flecken auf der Haut,
Hautverfärbung,
Störungen beim Wasserlassen, vermehrter nächtlicher Harndrang,
häufigeres Wasserlassen,
Erektionsstörungen, Vergrößerung der Brustdrüsen beim Mann,
Schmerzen, Unwohlsein,
Gelenk- oder Muskelschmerzen, Rückenschmerzen,
Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme.
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
Verwirrung.
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
Verminderung der Anzahl an weißen Blutkörperchen, Verminderung der
Blutplättchen, was zu ungewöhnlichen blauen Flecken oder leichtem Bluten
führen kann (Schädigung der roten Blutzellen),
erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie),
eine Nervenstörung, die zu Muskelschwäche, verminderter Empfindlichkeit
für Berührungsreize oder Kribbeln führen kann,
Schwellung des Zahnfleischs,
aufgeblähter Bauch (Gastritis),
gestörte Leberfunktion, Entzündung der Leber (Hepatitis), Gelbfärbung der
Haut (Gelbsucht), Anstieg der Leberenzyme, wodurch bestimmte
medizinische Tests beeinflusst werden können,
erhöhte Muskelanspannung,
entzündliche Reaktionen der Blutgefäße, häufig mit Hautausschlag,
Lichtempfindlichkeit,
Störungen, die sich aus Steifheit, Zittern und/oder Bewegungsstörungen
zusammensetzen.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar):
Zittern, starre Haltung, maskenhaftes Gesicht, langsame Bewegungen und
schlurfender, unausgewogener Gang.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder
Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem
anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr
Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt
werden.
5. Wie ist Amlodipin Besilat STADA aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der
Blisterpackung nach „Verwendbar bis/Verw. bis“ angegebenen Verfallsdatum
nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des
angegebenen Monats.
In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie
Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr
verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Amlodipin Besilat STADA enthält
Der Wirkstoff ist Amlodipin (als Besilat).
Jede Tablette enthält 10 mg Amlodipin (als Besilat).
Die sonstigen Bestandteile sind:
Mikrokristalline Cellulose
(E460)
, wasserfreies Calciumhydrogenphosphat
(E341)
, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Magnesiumstearat
(E470b)
Wie Amlodipin Besilat STADA aussieht und Inhalt der Packung
Weiße, runde Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Blisterpackungen mit 7, 10, 14, 15, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 100 und 120
Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
STADA Arzneimittel GmbH, 1190 Wien
Hersteller
STADA Arzneimittel GmbH, 1190 Wien
STADA Arzneimittel AG, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel, Deutschland
Centrafarm Services B.V., Nieuwe Donk 9, 4879 AC Etten-Leur, Niederlande
Clonmel Healthcare Ltd, Waterford Road, Clonmel, Co. Tipperary, Irland
Specifar S.A., 1, 28 Octovriou str., Ag. Varvara, Athens 12351, Griechenland
Z. Nr.: 135919
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen
Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen
zugelassen:
Dänemark:
Amlodistad
Deutschland:
Amlodipin(besilat) AL 10 mg Tabletten
Irland:
Amlodipine Clonmel 10 mg tablets
Österreich:
Amlodipin Besilat STADA 10 mg Tabletten
Portugal:
Amlodipina Ciclum
Schweden:
Amlodistad
Spanien:
Amlodipino STADA 10 mg comprimidos EFG
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im März 2020.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Amlodipin Besilat STADA 5 mg Tabletten
Amlodipin Besilat STADA 10 mg Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Amlodipin Besilat STADA 5 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 5 mg Amlodipin (als Amlodipinbesilat).
Amlodipin Besilat STADA 10 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 10 mg Amlodipin (als Amlodipinbesilat).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tablette
Amlodipin Besilat STADA 5 mg Tabletten
Weiße, runde Tablette.
Amlodipin Besilat STADA 10 mg Tabletten
Weiße, runde Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Hypertonie
Chronisch stabile Angina pectoris
Vasospastische (Prinzmetal-) Angina
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene
Sowohl für Hypertonie als auch für Angina beträgt die übliche Anfangsdosis
5 mg Amlodipin einmal täglich. Diese Dosis kann je nach dem individuellen
Ansprechen des Patienten auf maximal 10 mg erhöht werden.
Bei Patienten mit Hypertonie wurde Amlodipin zusammen mit einem
Thiaziddiuretikum, Alphablocker, Betablocker oder einem ACE-Hemmer
angewendet. Bei Angina kann Amlodipin als Monotherapie gegeben werden
oder aber auch in Kombination mit anderen Arzneimitteln gegen Angina bei
den Patienten, deren Angina auf Nitrate und/oder eine angemessene
Betablocker-Dosis nicht angesprochen hatte.
Bei Begleittherapie mit Thiazid-Diuretika, Betablockern oder ACE-Hemmern
ist keine Dosisanpassung von Amlodipin nötig.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten
Ähnliche Amlodipin Dosen werden von älteren und jüngeren Patienten gleich
gut vertragen. Bei älteren Patienten wird daher die übliche Dosierung
empfohlen, eine Dosiserhöhung muss jedoch vorsichtig erfolgen (siehe
Abschnitte 4.4 und 5.2).
Leberfunktionsstörungen
Für Patienten mit leichten bis mäßigen Leberfunktionsstörungen liegen keine
Dosierungsempfehlungen vor; deshalb muss die Dosis vorsichtig ausgewählt
und am unteren Ende des Dosierungsbereichs begonnen werden (siehe
Abschnitte 4.4 und 5.2). Bei ausgeprägten Leberfunktionsstörungen wurde die
Pharmakokinetik von Amlodipin nicht untersucht. Bei Patienten mit
ausgeprägten Leberfunktionsstörungen muss mit der niedrigsten Amlodipin-
Dosis begonnen und langsam titriert werden.
Nierenfunktionsstörungen
Zwischen dem Grad der Niereninsuffizienz und den Veränderungen der
Amlodipin-Plasmaspiegel besteht keine Korrelation, sodass die üblichen
Dosierungen empfohlen werden. Amlodipin ist nicht dialysierbar.
Pädiatrische Patienten
Kinder und Jugendliche mit Hypertonie im Alter von 6 bis 17 Jahren
Die empfohlene antihypertensive orale Dosis bei pädiatrischen Patienten im
Alter von 6 bis 17 Jahren beträgt 2,5 mg einmal täglich als Startdosis, die bis
5 mg einmal täglich gesteigert werden kann, sollte das Blutdruckziel nach vier
Wochen nicht erreicht sein. Dosen von mehr als 5 mg täglich wurden bei
pädiatrischen Patienten nicht untersucht (siehe Abschnitte 5.1 und 5.2).
Eine Dosierung von 2,5 mg Amlodipin ist mit diesem Produkt nicht möglich.
Kinder unter 6 Jahren
Es liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Tablette zum Einnehmen.
4.3 Gegenanzeigen
Amlodipin darf nicht angewendet werden bei Patienten mit
Überempfindlichkeit gegen Dihydropyridin-Derivate, Amlodipin oder einen
der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
schwerer Hypotonie
Schock (einschließlich kardiogenem Schock)
Obstruktion des linksventrikulären Ausflusstrakts (z.B. höhergradige
Aortenstenose)
hämodynamisch instabiler Herzinsuffizienz nach akutem Myokardinfarkt
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung
Sicherheit und Wirksamkeit von Amlodipin bei einer hypertensiven Krise
konnten noch nicht bestätigt werden.
Patienten mit Herzinsuffizienz
Bei der Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz ist Vorsicht geboten. In
einer Plazebo-kontrollierten Langzeitstudie gab es im Vergleich zur Plazebo-
Gruppe bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse III und IV)
unter Amlodipin vermehrte Berichte von Lungenödemen (siehe Abschnitt 5.1).
Kalziumkanalblocker, einschließlich Amlodipin, sollten bei Patienten mit
dekompensierter Herzinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden, da sie das
Risiko zukünftiger kardiovaskulärer Ereignisse sowie das Mortalitätsrisiko
erhöhen können.
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist die Halbwertszeit von
Amlodipin verlängert und die AUC-Werte sind höher. Dosisempfehlungen
bestehen nicht. Amlodipin sollte daher bei diesen Patienten am unteren Ende
des Dosierungsbereichs begonnen werden. Sowohl bei Therapiebeginn als
auch bei einer Dosiserhöhung sollte Amlodipin mit Vorsicht verabreicht werden.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion kann eine langsame
Dosistitration sowie engmaschige Überwachung notwendig sein.
Anwendung bei älteren Patienten
Bei älteren Patienten sollte die Dosierung nur mit Vorsicht erhöht werden (siehe
Abschnitte 4.2 und 5.2).
Anwendung bei Nierenfunktionsstörungen
Amlodipin kann bei diesen Patienten in üblichen Dosierungen angewendet
werden. Zwischen dem Grad der Nierendysfunktion und den Veränderungen
der Amlodipin-Plasmaspiegel besteht keine Korrelation. Amlodipin ist nicht
dialysierbar.
Sonstige Bestandteile
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette,
d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Wirkungen von anderen Arzneimitteln auf Amlodipin
CYP3A4-Inhibitoren:
Die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin mit starken oder mäßigen
CYP3A4-Inhibitoren (Proteaseinhibitoren, Azol-Antimykotika, Makrolide wie z.B.
Erythromycin oder Clarithromycin, Verapamil oder Diltiazem) kann zu einer
signifikanten Erhöhung der Amlodipin-Exposition und somit zu einem erhöhten
Risiko für Hypotonie führen. Die klinischen Konsequenzen dieser geänderten
Pharmakokinetik können bei Älteren ausgeprägter sein. Daher können eine
klinische Kontrolle sowie eine Dosisanpassung notwendig werden.
CYP3A4-Induktoren:
Bei gleichzeitiger Anwendung von bekannten CYP3A4-Induktoren kann es zu
unterschiedlichen Plasmaspiegeln von Amlodipin kommen. Somit sollte der
Blutdruck überwacht und eine Dosisregulierung in Betracht gezogen werden,
sowohl während als auch nach der gleichzeitigen Gabe insbesondere von
starken CYP3A4-Induktoren (z. B. Rifampicin, Johanniskraut [Hypericum
perforatum]).
Die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin mit Grapefruit oder Grapefruitsaft
wird nicht empfohlen, weil dadurch die Bioverfügbarkeit von Amlodipin bei
einigen Patienten erhöht sein kann. Dies würde zu einer verstärkten
Blutdrucksenkung führen.
Dantrolen (Infusion):
Im Tiermodell wurde nach Verabreichung von Verapamil und intravenösem
Dantrolen letales Kammerflimmern und Kreislaufkollaps in Verbindung mit
Hyperkaliämie beobachtet. Aufgrund des Hyperkaliämie-Risikos wird
empfohlen, eine gleichzeitige Gabe von Kalziumblockern wie Amlodipin bei den
Patienten zu vermeiden, die empfänglich für eine maligne Hyperthermie sind
oder wegen einer malignen Hyperthermie behandelt werden.
Einfluss von Amlodipin auf andere Arzneimittel
Die blutdrucksenkende Wirkung von Amlodipin verstärkt die Blutdrucksenkung
anderer blutdrucksenkender Arzneimittel.
In klinischen Wechselwirkungsstudien zeigte Amlodipin keinen Einfluss auf die
Pharmakokinetik von Atorvastatin, Digoxin, Warfarin oder Ciclosporin.
Simvastatin:
Die gemeinsame Verabreichung multipler Dosen von 10 mg Amlodipin mit
80 mg Simvastatin führte zu einem 77%igen Anstieg der Simvastatin-
Exposition im Vergleich zu Simvastatin alleine. Bei Patienten, die Amlodipin
einnehmen, ist die Simvastatin-Dosis auf 20 mg täglich zu beschränken.
Tacrolimus:
Bei gleichzeitiger Verabreichung vom Amlodipin besteht das Risiko eines
erhöhten Tacrolimusspiegels im Blut. Der pharmakokinetische Mechanismus
dieser Wechselwirkung ist jedoch nicht völlig geklärt.
Um die Toxizität von
Tacrolimus zu vermeiden, muss bei mit Tacrolimus behandelten Patienten, die
Amlodipin erhalten, der Tacrolimusspiegel im Blut überwacht und
gegebenenfalls die Tacrolimusdosis angepasst werden.
Ciclosporin:
Es wurden keine Wechselwirkungsstudien mit Ciclosporin und Amlodipin bei
gesunden Freiwilligen oder anderen Populationen, mit Ausnahme von
Patienten mit Nierentransplantationen durchgeführt, wobei unterschiedliche
Erhöhungen der Talkonzentrationen (im Durchschnitt 0 % - 40 %) von
Ciclosporin beobachtet wurden. Bei Patienten mit Nierentransplantationen, die
mit Amlodipin und Ciclosporin behandelt werden, sollte in Erwägung gezogen
werden, den Ciclosporinspiegel zu überwachen und nötigenfalls
Dosisreduktionen vorzunehmen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Sicherheit von Amlodipin während der Schwangerschaft konnte bisher
noch nicht bestätigt werden.
In tierexperimentellen Studien wurde bei hohen Dosen eine
Reproduktionstoxizität beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).
Eine Anwendung während der Schwangerschaft wird nur dann empfohlen,
wenn keine sichereren Therapiealternativen zur Verfügung stehen und die
Krankheit ein höheres Risiko für Mutter und Fötus bedingt.
Stillzeit
Amlodipin geht beim Menschen in die Muttermilch über. Der Anteil der
mütterlichen Dosis, der auf den Säugling übergeht, wird in einem
Interquartilbereich von 3 bis 7 % geschätzt, mit einem Maximum von 15 %.
Es ist nicht bekannt, ob Amlodipin Auswirkungen auf Säuglinge hat. Bei der
Entscheidung, entweder weiter zu stillen/abzustillen oder die Behandlung
mit Amlodipin fortzusetzen/abzusetzen, sind der Nutzen des Stillens für das
Kind und der Nutzen der Therapie mit Amlodipin für die Mutter zu
berücksichtigen.
Fertilität
Bei einigen Patienten, die mit Kalziumkanalblockern behandelt worden
waren, wurden reversible biochemische Veränderungen im Kopfteil der
Spermatozoen beobachtet. Die klinischen Daten in Hinblick auf einen
möglichen Einfluss von Amlodipin auf die Fertilität sind noch ungenügend.
In einer Studie an Ratten zeigten sich nachteilige Auswirkungen auf die
Fertilität der männlichen Tiere (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Amlodipin kann geringe oder mäßig ausgeprägte Einflüsse auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben.
Falls Patienten unter Behandlung mit Amlodipin an Schwindel,
Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Übelkeit leiden, kann die Reaktionsfähigkeit
beeinträchtigt sein. Vorsicht ist hier angezeigt, speziell zu Beginn der
Behandlung.
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen der Behandlung sind
Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Palpitationen, Hautrötung mit
Wärmegefühl, Bauchschmerzen, Übelkeit, Knöchelschwellungen, Ödeme und
Müdigkeit.
Tabellarische Aufstellung der Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen wurden während der Behandlung mit Amlodipin
mit diesen Häufigkeiten beobachtet und berichtet: sehr häufig (≥1/10), häufig
(≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100), selten (≥1/10.000 bis
<1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
In jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmender
Schwere aufgeführt.
Systemorganklasse
Häufigkeit
Nebenwirkungen
Erkrankungen des Blutes
und des Lymphsystems
Sehr selten
Leukozytopenie, Thrombozytopenie
Erkrankungen des
Immunsystems
Sehr selten
Allergische Reaktionen
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Sehr selten
Hyperglykämie
Gelegentlich
Schlaflosigkeit,
Stimmungsschwankungen
(einschließlich Angst), Depression
Psychiatrische
Erkrankungen
Selten
Verwirrung
Häufig
Schläfrigkeit, Schwindel,
Kopfschmerzen (insbesondere zu
Beginn der Behandlung)
Gelegentlich
Tremor, Geschmacksstörungen,
Synkope, Hypästhesien, Parästhesien
Erkrankungen des
Nervensystems
Sehr selten
Erhöhter Muskeltonus, periphere
Neuropathie
Nicht
bekannt
Extrapyramidale Erkrankung
Augenerkrankungen
Häufig
Sehstörungen (einschließlich Diplopie)
Erkrankungen des
Ohrs und des
Labyrinths
Gelegentlich
Tinnitus
Häufig
Palpitationen
Gelegentlich
Arrhythmie (einschließlich Bradykardie,
ventrikuläre Tachykardien und
Vorhofflimmern)
Herzerkrankungen
Sehr selten
Myokardinfarkt
Häufig
Flush
Gelegentlich
Hypotonie
Gefäßerkrankungen
Sehr selten
Vaskulitis
Häufig
Dyspnoe
Erkrankungen der
Atemwege, des
Brustraums und
Mediastinums
Gelegentlich
Husten, Rhinitis
Häufig
Bauchschmerzen, Übelkeit,
Dyspepsie, veränderte
Darmentleerungsgewohnheiten
(einschließlich Durchfall und
Verstopfung)
Gelegentlich
Erbrechen, Mundtrockenheit
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Sehr selten
Pankreatitis, Gastritis,
Gingivahyperplasie
Leber- und
Gallenerkrankungen
Sehr selten
Hepatitis, Ikterus, Anstieg hepatischer
Enzyme*
Gelegentlich
Alopezie, Purpura, Hautverfärbung,
vermehrtes Schwitzen, Pruritus,
Ausschlag, Exanthem, Urtikaria
Sehr selten
Angioödem, Erythema multiforme,
exfoliative Dermatitis, Stevens-
Johnson-Syndrom, Quincke-Ödem,
Lichtempfindlichkeit
Erkrankungen der
Haut und des
Unterhautzellgewebes
Nicht
bekannt
Toxische epidermale Nekrolyse
Häufig
Knöchelschwellungen, Muskelkrämpfe
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Gelegentlich
Arthralgien, Myalgien,
Rückenschmerzen
Erkrankungen der
Nieren und Harnwege
Gelegentlich
Miktionsstörungen, Nykturie, erhöhte
Miktionsfrequenz
Erkrankungen der
Geschlechtsorgane
und der Brustdrüse
Gelegentlich
Impotenz, Gynäkomastie
Sehr häufig
Ödeme
Häufig
Müdigkeit, Schwächegefühl
Allgemeine
Erkrankungen und
Beschwerden am
Gelegentlich
Thoraxschmerzen, Schmerzen,
Verabreichungsort
Unwohlsein
Untersuchungen
Gelegentlich
Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme
* meistens im Zusammenhang mit Cholestase.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von
großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des
Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall
einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9 Überdosierung
Die Erfahrungen mit beabsichtigten Überdosierungen bei Menschen sind
begrenzt.
Symptome
Die vorliegenden Daten lassen vermuten, dass eine markante Überdosierung
zu ausgeprägter peripherer Vasodilatation und möglicherweise zu
reflektorischer Tachykardie führen kann. Ausgeprägte und möglicherweise
anhaltende systemische Hypotonie bis hin zu und einschließlich einer tödlichen
Schockreaktion wurden berichtet.
Behandlung
Bei klinisch relevanter Hypotonie aufgrund einer Überdosis Amlodipin bedarf es
aktiver Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems einschließlich engmaschiger
Überwachung von Herz- und Lungenfunktion, Hochlagerung der Extremitäten
und Kontrolle der Flüssigkeitsbilanz und der Urinausscheidung.
Zur Wiederherstellung des Gefäßtonus und des Blutdrucks kann ein
Vasokonstriktor verabreicht werden, sofern dieser nicht kontraindiziert ist.
Intravenös verabreichtes Kalziumglukonat kann bei der Umkehr der Effekte der
Kalziumkanalblockade von Nutzen sein.
Eine Magenspülung kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein. Bei gesunden
Probanden hat sich gezeigt, dass durch die Gabe von Aktivkohle bis zu
2 Stunden nach der Einnahme von 10 mg Amlodipin die Resorption von
Amlodipin verringert wird.
Da Amlodipin in großem Umfang an Plasmaproteine gebunden wird, ist eine
Dialyse nicht Erfolg versprechend.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Kalziumkanalblocker, selektive
Kalziumkanalblocker, überwiegend vasoaktiv.
ATC-Code: C08CA01
Amlodipin ist ein Kalziumantagonist vom Dihydropyridin-Typ, der den Einstrom
von Kalziumionen in die Herzmuskelzellen und glatten Gefäßmuskelzellen
hemmt (Blockade der langsamen Kalziumkanäle; Kalziumkanalblocker).
Die blutdrucksenkende Wirkung von Amlodipin beruht auf der Erschlaffung der
glatten Gefäßmuskulatur. Die genaue Wirkungsweise, durch die Amlodipin
antianginös wirkt, ist noch nicht vollständig bekannt, es verringert die Ischämie
jedoch durch folgende zwei Wirkungen:
Periphere Arteriolen werden erweitert. Damit wird der periphere Widerstand
(Nachlast), gegen den das Herz arbeiten muss, gesenkt. Da die
Herzfrequenz stabil bleibt, verringert diese Entlastung des Herzens den
myokardialen Energieverbrauch und den Sauerstoffbedarf.
Wahrscheinlich bewirkt Amlodipin eine Dilatation von koronaren Arterien und
Arteriolen, sowohl in normalen als auch in ischämischen Bereichen. Durch
diese Dilatation wird die myokardiale Sauerstoffversorgung bei Patienten mit
Spasmen der Koronararterien (Prinzmetal- oder vasospastische Angina)
verstärkt.
Bei Hypertonikern führt die einmal tägliche Gabe von Amlodipin zu einer
signifikanten Senkung des Blutdrucks im Liegen und im Stehen über
24 Stunden. Aufgrund des langsamen Wirkungseintritts ist bei Amlodipin-Gabe
nicht mit akutem Blutdruckabfall zu rechnen.
Bei Patienten mit Angina pectoris bewirkt die einmal tägliche Gabe von
Amlodipin eine Erhöhung der Belastbarkeit, eine Verlängerung der Zeit bis zum
Auftreten der Beschwerden sowie bis zur ST-Strecken-Senkung um 1 mm und
eine Senkung der Anfallshäufigkeit und des Nitratbedarfs.
Unter Amlodipin kam es zu keinen unerwünschten metabolischen Wirkungen
oder zu Veränderungen der Lipidwerte. Es kann bei Patienten mit Asthma,
Diabetes und Gicht angewendet werden.
Anwendung bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK)
In einer unabhängigen, randomisierten, doppelblinden, Plazebo-kontrollierten
Multizenterstudie mit 1997 Patienten (Comparison of Amlodipine vs Enalapril to
Limit Occurences of Thrombosis – CAMELOT) wurde die Wirkung von
Amlodipin auf die Verhinderung klinischer Ereignisse bei Patienten mit
koronarer Herzkrankheit überprüft. Über zwei Jahre wurden von diesen
Patienten 663 mit 5 bis 10 mg Amlodipin behandelt, 673 Patienten wurden mit
10 bis 20 mg Enalapril behandelt und 655 Patienten erhielten Plazebo,
zusätzlich zu einer Standardtherapie mit Statinen, Betablockern, Diuretika oder
Aspirin. Die wichtigsten Ergebnisse zur Wirksamkeit sind in Tabelle 1
zusammengefasst. Die Ergebnisse zeigen, dass es bei Patienten mit koronarer
Herzkrankheit unter der Behandlung mit Amlodipin zu weniger
Krankenhauseinweisungen wegen Angina pectoris und
Revaskularisierungsmaßnahmen kommt.
Tabelle 1: Häufigkeit signifikanter klinischer Ergebnisse in CAMELOT
Kardiovaskuläre Ereignisse
Anzahl (%)
Amlodipin vs. Plazebo
Ergebnisse
Amlodipin
Plazebo
Enalapril
Hazard Ratio
95%-KI
p-Wert
Primärer Endpunkt
Unerwünschte
kardiovaskuläre
Ereignisse
110 (16,6)
151 (23,1)
136 (20,2)
0,69
(0,54 bis 0,88)
0,003
Einzelne
Ereignisse
Revaskularisation
der Koronararterien
78 (11,8)
103 (15,7)
95 (14,1)
0,73
(0,54 bis 0,98)
0,03
Krankenhauseinwe
isungen wegen
Angina pectoris
51 (7,7)
84 (12,8)
86 (12,8)
0,58
(0,41 bis 0,82)
0,002
Nicht tödlicher
Myokardinfarkt
14 (2,1)
19 (2,9)
11 (1,6)
0,73
(0,37 bis 1,46)
0,37
Apoplex oder
transiente
ischämische
Attacke
6 (0,9)
12 (1,8)
8 (1,2)
0,50
(0,19 bis 1,32)
0,15
Kardiovaskulärer
5 (0,8)
2 (0,3)
5 (0,7)
2,46
(0,48 bis 12,7)
0,27
Krankenhauseinwe
isungen wegen
Herzinsuffizienz
3 (0,5)
5 (0,8)
4 (0,6)
0,59
(0,14 bis 2,47)
0,46
Herzstillstand mit
Wiederbelebung
4 (0,6)
1 (0,1)
n. a.
0,04
Neu aufgetretene
periphere
Gefäßkrankheit
5 (0,8)
2 (0,3)
8 (1,2)
(0,50 bis 13,4)
0,24
KI = Konfidenzintervall
Anwendung bei Patienten mit Herzinsuffizienz
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz NYHA-Grad II bis IV zeigten
hämodynamische Untersuchungen und kontrollierte klinische Belastungsstudien
keine klinische Verschlechterung durch Amlodipin. Messparameter waren
Belastbarkeit, linksventrikuläre Ejektionsfraktion und klinische Symptomatik.
Eine Plazebo-kontrollierte Studie (PRAISE) zur Untersuchung von Patienten mit