Österreich - Deutsch - AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
01-05-2020
24-11-2020
24-11-2020
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Aedon 5 mg-Filmtabletten
Wirkstoff: Olanzapin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme
dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte
weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen
Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
Was ist Aedon und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Aedon beachten?
Wie ist Aedon einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Aedon aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Aedon und wofür wird es angewendet?
Aedon gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Antipsychotika genannt werden, und
wird zur Behandlung der folgenden Krankheitsbilder eingesetzt:
Schizophrenie, einer Krankheit mit Beschwerden wie hören, sehen oder fühlen von
Dingen, die nicht wirklich da sind, irrigen Überzeugungen, ungewöhnlichem Misstrauen
und Rückzug von der Umwelt. Patienten mit dieser Krankheit können sich außerdem
depressiv, ängstlich oder angespannt fühlen.
mäßig schwere bis schwere manische Episoden, einem Zustand mit Beschwerden wie
Aufgeregtheit und Hochstimmung.
Es konnte gezeigt werden, dass Aedon dem Wiederauftreten dieser Beschwerden bei
Patienten mit bipolarer Störung, deren manische Episoden auf eine Olanzapin-Behandlung
angesprochen haben, vorbeugt.
2.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Aedon beachten?
Aedon darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Olanzapin, Soja, Erdnuss oder einen der in Abschnitt 6.
genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Eine allergische Reaktion
kann sich als Hautausschlag, Juckreiz, geschwollenes Gesicht, geschwollene Lippen
oder Atemnot bemerkbar machen. Wenn dies bei Ihnen auftritt, wenden Sie sich bitte an
Ihren Arzt.
wenn bei Ihnen früher Augenprobleme wie bestimmte Glaukomarten (erhöhter Druck im
Auge) festgestellt wurden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Aedon einnehmen.
Bei älteren Patienten mit Demenz (Verwirrtheit und Gedächtnisverlust) wird die
Anwendung von Aedon nicht empfohlen, da schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten
können.
Vergleichbare Arzneimittel können ungewöhnliche Bewegungen, vor allem des Gesichts
oder der Zunge, auslösen. Falls dies während der Einnahme von Aedon auftritt, wenden
Sie sich bitte an Ihren Arzt.
Sehr selten können vergleichbare Arzneimittel eine Kombination von Fieber, raschem
Atmen, Schwitzen, Muskelsteifheit und Benommenheit oder Schläfrigkeit hervorrufen.
Wenn dies eintritt, setzen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Bei Patienten, die Olanzapin einnehmen, wurde Gewichtszunahme beobachtet. Sie und
Ihr Arzt sollten Ihr Gewicht regelmäßig überprüfen.
Bei Patienten, die Olanzapin einnehmen, wurden hohe Blutzuckerspiegel und hohe
Blutfettwerte (Triglyzeride und Cholesterin) beobachtet. Ihr Arzt wird Ihren Blutzucker-
und bestimmte Blutfettspiegel überprüfen, bevor Sie mit der Einnahme von Aedon
beginnen sowie regelmäßig während der Behandlung.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie oder ein Verwandter schon einmal venöse
Thrombosen (Blutgerinnsel) hatten, denn derartige Arzneimittel werden mit dem
Auftreten von Blutgerinnsel in Verbindung gebracht.
Wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden, sagen Sie es bitte sobald wie möglich
Ihrem Arzt.
Schlaganfall oder Schlaganfall mit geringgradiger Schädigung (kurzzeitige Anzeichen
eines Schlaganfalles)
Parkinson-Krankheit
Schwierigkeiten mit der Prostata
Darmverschluss (paralytischer Ileus)
Leber- oder Nierenerkrankung
Blutbildveränderung
Herzerkrankung
Diabetes
Krampfanfälle
Wenn Sie an Demenz leiden, sollen Sie oder die für Ihre Pflege zuständige/n Person/
Angehörigen Ihrem Arzt mitteilen, ob Sie jemals einen Schlaganfall oder Schlaganfall mit
geringgradiger Schädigung hatten.
Falls Sie über 65 Jahre alt sind, lassen Sie als routinemäßige Vorsichtsmaßnahme von
Ihrem Arzt den Blutdruck überwachen.
Kinder und Jugendliche
Aedon ist nicht für Patienten unter 18 Jahren geeignet.
Einnahme von Aedon zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte nehmen Sie während der Behandlung mit Aedon andere Arzneimittel nur dann ein,
wenn Ihr Arzt es Ihnen erlaubt. Sie können sich benommen fühlen, wenn Sie Aedon
zusammen mit Antidepressiva oder Arzneimitteln gegen Angstzustände oder zum Schlafen
(Tranquilizer) nehmen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/
anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder
beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Informieren Sie Ihren Arzt insbesondere, wenn Sie Folgendes einnehmen/anwenden:
Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit
Carbamazepin (ein Antiepileptikum und Stimmungsstabilisierer), Fluvoxamin (ein
Antidepressivum) oder Ciprofloxacin (ein Antibiotikum), da es notwendig sein kann, Ihre
Aedon-Dosis zu ändern.
Einnahme von Aedon zusammen mit Alkohol
Trinken Sie keinen Alkohol, wenn Sie mit Aedon behandelt werden, da beides zusammen
dazu führen kann, dass Sie sich benommen fühlen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels
Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Die folgenden Beschwerden können bei Neugeborenen auftreten, deren Mütter Aedon im
letzten Trimenon (den letzten drei Monaten) der Schwangerschaft eingenommen haben:
Zittern, Steifheit und/oder Schwäche der Muskeln, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit,
Atemprobleme und Schwierigkeiten beim Füttern. Wenn Ihr Baby eines dieser Anzeichen
entwickelt, kontaktieren Sie Ihren Arzt.
Da der Wirkstoff aus Aedon in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden wird, wird
es nicht empfohlen, während einer Aedon-Behandlung zu stillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
!
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Es besteht die Gefahr, dass Sie sich benommen fühlen, wenn Ihnen Aedon gegeben wurde.
Wenn dies eintritt, lenken Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Maschinen. Sagen Sie
es Ihrem Arzt.
Aedon enthält Lactose
Bitte nehmen Sie Aedon erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist,
dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Aedon enthält Sojalecithin
Wenn Sie allergisch gegen Erdnüsse oder Soja sind, dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht
einnehmen.
3.
Wie ist Aedon einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen
Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie viele Aedon-Filmtabletten und wie lange Sie diese einnehmen
sollen. Die tägliche Aedon-Dosis beträgt zwischen 5 und 20 mg. Falls Ihre Beschwerden
wieder auftreten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Hören Sie jedoch nicht auf Aedon
einzunehmen, es sei denn Ihr Arzt sagt es Ihnen.
Nehmen Sie Ihre Aedon-Filmtabletten einmal täglich nach den Anweisungen Ihres Arztes
ein. Versuchen Sie, die Filmtabletten immer zur gleichen Tageszeit einzunehmen. Es ist
nicht wichtig, ob Sie diese mit oder ohne Nahrung einnehmen.
Aedon-Filmtabletten sind zum Einnehmen. Bitte schlucken Sie Aedon-Filmtabletten
unzerkaut mit Wasser.
Wenn Sie eine größere Menge von Aedon eingenommen haben als Sie sollten
Patienten, die eine größere Menge Aedon eingenommen haben als sie sollten, hatten
folgende Beschwerden: schneller Herzschlag, Agitation/aggressives Verhalten,
Sprachstörungen, ungewöhnliche Bewegungen (besonders des Gesichts oder der Zunge)
und Bewusstseinsverminderung. Andere Beschwerden können sein: plötzlich auftretende
Verwirrtheit, Krampfanfälle (Epilepsie), Koma, eine Kombination von Fieber, schnellerem
Atmen, Schwitzen, Muskelsteifigkeit und Benommenheit oder Schläfrigkeit, Verlangsamung
der Atmung, Aspiration, hoher oder niedriger Blutdruck, Herzrhythmusstörungen.
Benachrichtigen Sie bitte sofort Ihren Arzt oder ein Krankenhaus, wenn Sie eine der oben
genannten Beschwerden haben. Zeigen Sie dem Arzt Ihre Tablettenpackung.
Hinweis für den Arzt
Informationen zur Überdosierung finden Sie am Ende der Gebrauchsinformation.
Wenn Sie die Einnahme von Aedon vergessen haben
Nehmen Sie Ihre Filmtabletten ein, sobald Sie sich daran erinnern. Nehmen Sie nicht die
doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Aedon abbrechen
Beenden Sie die Einnahme nicht, nur weil Sie sich besser fühlen. Es ist wichtig, dass Sie
Aedon so lange einnehmen, wie Ihr Arzt es Ihnen empfiehlt.
Wenn Sie plötzlich aufhören Aedon einzunehmen, können Beschwerden wie Schwitzen,
Schlaflosigkeit, Zittern, Angst oder Übelkeit und Erbrechen auftreten. Ihr Arzt kann Ihnen
vorschlagen, die Dosis schrittweise zu reduzieren, bevor Sie die Behandlung beenden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an
Ihren Arzt oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht
bei jedem auftreten müssen.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie Folgendes haben:
Ungewöhnliche Bewegungen (eine häufige Nebenwirkung, von der bis zu 1 von 10
Behandelten betroffen sein können), insbesondere des Gesichts oder der Zunge.
Blutgerinnsel in den Venen (eine gelegentliche Nebenwirkung, von der bis zu 1 von 100
Behandelten betroffen sein können), vor allem in den Beinen (mit Schwellungen,
Schmerzen und Rötungen der Beine), die möglicherweise über die Blutbahn in die Lunge
gelangen und dort Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen verursachen
können. Wenn Sie eine dieser Beschwerden bei sich beobachten, holen Sie bitte
unverzüglich ärztlichen Rat ein.
Eine Kombination aus Fieber, schneller Atmung, Schwitzen, Muskelsteifheit,
Benommenheit oder Schläfrigkeit (die Häufigkeit dieser Nebenwirkung kann auf
Grundlage der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Folgende Nebenwirkungen wurden außerdem berichtet:
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
Gewichtszunahme
Schläfrigkeit
Erhöhung der Prolaktinwerte im Blut
Zu Beginn der Behandlung können sich einige Patienten schwindlig oder der Ohnmacht
nahe fühlen (mit einem langsamen Puls), insbesondere beim Aufstehen aus dem Liegen
oder Sitzen. Dies gibt sich üblicherweise von selbst. Falls nicht, sagen Sie es bitte Ihrem
Arzt.
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
Veränderungen der Werte einiger Blutzellen und Blutfette sowie zu Beginn der
Behandlung erhöhte Leberwerte
Erhöhung der Zuckerwerte im Blut und Urin
Erhöhung der Harnsäure- und Kreatinphosphokinasewerte (CK) im Blut
verstärktes Hungergefühl
Schwindel
Ruhelosigkeit
Zittern
ungewöhnliche Bewegungen (Dyskinesien)
Verstopfung
Mundtrockenheit
Ausschlag
Schwäche
starke Müdigkeit
Wassereinlagerungen, die zu Schwellungen der Hände, Knöchel oder Füße führen
Fieber
Gelenkschmerzen
sexuelle Funktionsstörungen wie verminderter Sexualtrieb bei Männern und Frauen oder
Erektionsstörungen bei Männern
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Überempfindlichkeit (z.B. Schwellung im Mund und Hals, Juckreiz, Ausschlag)
Entwicklung oder Verschlechterung einer Zuckerkrankheit, gelegentlich in Verbindung mit
einer Ketoacidose (Ketonkörper im Blut und Urin) oder Koma
Krampfanfälle, eher bei einem Anfallsleiden (Epilepsie) in der Vorgeschichte
Muskelsteifheit oder Muskelkrämpfe (einschließlich Blickkrämpfe)
Restless-Legs-Syndrom
Sprachstörungen
langsamer Herzschlag
Empfindlichkeit gegen Sonnenlicht
Nasenbluten
geblähter Bauch
vermehrter Speichelfluss
Gedächtnisverlust oder Vergesslichkeit
Harninkontinenz
Unfähigkeit Wasser zu lassen
Haarausfall
Fehlen oder Abnahme der Regelblutungen
Veränderungen der Brustdrüse bei Männern und Frauen wie abnorme Bildung von Milch
oder Vergrößerung
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
Erniedrigung der normalen Körpertemperatur
Herzrhythmusstörungen
plötzlicher ungeklärter Tod
Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die schwere Magenschmerzen, Fieber und
Übelkeit verursacht
Lebererkrankungen mit Gelbfärbungen der Haut und der weißen Teile des Auges
Muskelerkrankung, die sich in Form von nicht erklärbaren Schmerzen zeigt
verlängerte und/oder schmerzhafte Erektion
Sehr seltene Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen) sind
schwere allergische Reaktionen wie Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen
Symptomen (DRESS). DRESS tritt zunächst mit grippeähnlichen Beschwerden und
Ausschlag im Gesicht auf, gefolgt von großflächigem Ausschlag, hohem Fieber,
vergrößerten Lymphknoten, erhöhten Leberenzymwerten, die bei Blutuntersuchungen
festgestellt werden, und einem Anstieg bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie).
Bei älteren Patienten mit Demenz kann es bei der Einnahme von Olanzapin zu Schlaganfall,
Lungenentzündung, Harninkontinenz, Stürzen, extremer Müdigkeit, optischen
Halluzinationen, Erhöhung der Körpertemperatur, Hautrötung und Schwierigkeiten beim
Gehen kommen. In dieser speziellen Patientengruppe wurden damit zusammenhängend
einige Todesfälle berichtet.
Bei Patienten mit Parkinson-Krankheit kann Aedon die Beschwerden verschlechtern.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem (Details siehe
unten) anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass
mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
5.
Wie ist Aedon aufzubewahren?
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen
Lagerungsbedingungen erforderlich.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und dem Umkarton nach
„verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich
auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie
tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Aedon enthält
Der Wirkstoff ist: Olanzapin. 1 Filmtablette enthält 5 mg Olanzapin.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Crospodivon,
Hydroxypropylcellulose, Talkum, Magnesiumstearat
Tablettenfilm: Sojalecithin (E 322), Polyvinylalkohol – teilweise hydrolysiert, Talkum,
Xanthangummi (E 415), Titandioxid (E 171).
Wie Aedon aussieht und Inhalt der Packung
Aedon 5 mg-Filmtabletten sind weiße, runde, beidseitig nach außen gewölbte Filmtabletten.
Packungsgrößen: Blisterpackungen mit 7, 10, 14, 20, 28, 30, 35, 56 oder 70 Filmtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach
Z.Nr.: 1-30149
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im April 2020.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Überdosierung
Symptome
Zu den sehr häufigen Symptomen einer Überdosierung (Häufigkeit > 10%) gehören
Tachykardie, Agitation/Aggressivität, Dysarthrie, verschiedene extrapyramidale Symptome
und Bewusstseinsverminderungen, die von Sedierung bis hin zum Koma reichen.
Andere medizinisch relevante Folgeerscheinungen einer Überdosierung sind Delirium,
Krampfanfälle, Koma, mögliches malignes neuroleptisches Syndrom, Atemdepression,
Aspiration, Hypertonie oder Hypotonie, Herzarrhythmien (< 2% der Fälle von Überdosierung)
und Herz-Atemstillstand. Ein letaler Ausgang wurde bei einer akuten Überdosis von nicht
mehr als 450 mg, ein Überleben jedoch auch nach einer akuten Überdosis von etwa 2 g
oralem Olanzapin berichtet.
Therapie
Es gibt kein spezifisches Antidot für Olanzapin. Das Herbeiführen von Erbrechen wird nicht
empfohlen. Standardverfahren zur Behandlung einer Überdosis können angezeigt sein (d.h.
Magenspülung, Gabe von Aktivkohle). Die gleichzeitige Gabe von Aktivkohle reduzierte die
orale Bioverfügbarkeit von Olanzapin um 50 bis 60%.
Entsprechend dem klinischen Bild sollen eine symptomatische Behandlung und
Überwachung der lebenswichtigen Organfunktionen eingeleitet werden, einschließlich
Behandlung von Hypotonie und Kreislaufkollaps und Unterstützung der Atemfunktion.
Verwenden Sie kein Adrenalin, Dopamin oder andere Sympathomimetika mit beta-
agonistischer Aktivität, da die Betastimulation eine Hypotonie verschlimmern kann.
Kardiovaskuläres Monitoring ist notwendig, um mögliche Arrhythmien zu erkennen. Eine
engmaschige ärztliche Überwachung soll bis zur Erholung des Patienten fortgesetzt werden.
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Aedon 2,5 mg-Filmtabletten
Aedon 5 mg-Filmtabletten
Aedon 7,5 mg-Filmtabletten
Aedon 10 mg-Filmtabletten
Aedon 15 mg-Filmtabletten
Aedon 20 mg-Filmtabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Aedon 2,5 mg-Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 2,5 mg Olanzapin.
Sonstige
Bestandteile
bekannter
Wirkung:
Lactose-Monohydrat,
0,048
Sojalecithin (E 322) pro Filmtablette
Aedon 5 mg-Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 5 mg Olanzapin.
Sonstige
Bestandteile
bekannter
Wirkung:
Lactose-Monohydrat,
0,096
Sojalecithin (E 322) pro Filmtablette
Aedon 7,5 mg-Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 7,5 mg Olanzapin.
Sonstige
Bestandteile
bekannter
Wirkung:
Lactose-Monohydrat,
0,144
Sojalecithin (E 322) pro Filmtablette
Aedon 10 mg-Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 10 mg Olanzapin.
Sonstige
Bestandteile
bekannter
Wirkung:
Lactose-Monohydrat,
0,192
Sojalecithin (E 322) pro Filmtablette
Aedon 15 mg-Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 15 mg Olanzapin.
Sonstige
Bestandteile
bekannter
Wirkung:
Lactose-Monohydrat,
0,288
Sojalecithin (E 322) pro Filmtablette
Aedon 20 mg-Filmtabletten
1 Filmtablette enthält 20 mg Olanzapin.
Sonstige
Bestandteile
bekannter
Wirkung:
Lactose-Monohydrat,
0,384
Sojalecithin (E 322) pro Filmtablette
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Aedon 2,5 mg/5 mg/7,5 mg/10 mg-Filmtabletten
Weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten.
Aedon 15 mg-Filmtabletten
Hellblaue, oblonge, bikonvexe Filmtabletten.
Aedon 20 mg-Filmtabletten
Rosafarbene, oblonge, bikonvexe Filmtabletten.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Aedon wird angewendet bei Erwachsenen.
Olanzapin ist für die Behandlung der Schizophrenie angezeigt.
Bei Patienten, die initial auf die Behandlung angesprochen haben, ist Olanzapin bei
fortgesetzter Behandlung zur Aufrechterhaltung der klinischen Besserung wirksam.
Olanzapin ist zur Behandlung von mäßig schweren bis schweren manischen Episoden
angezeigt.
Bei Patienten, deren manische Episode auf eine Behandlung mit Olanzapin angesprochen
hat, ist Olanzapin zur Phasenprophylaxe bei Patienten mit bipolarer Störung angezeigt
(siehe Abschnitt 5.1).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Aedon-Filmtabletten stehen in den Stärken 2,5 mg, 5 mg, 7,5 mg, 10 mg, 15 mg und 20 mg
zur Verfügung.
Dosierung
Erwachsene
Schizophrenie: Die empfohlene Anfangsdosis für Olanzapin beträgt 10 mg pro Tag.
Manische Episoden: Die Anfangsdosis beträgt bei einer Monotherapie 15 mg einmal täglich
und bei einer Kombinationstherapie 10 mg einmal täglich (siehe Abschnitt 5.1).
Phasenprophylaxe bei bipolaren Störungen: Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 10 mg pro
Tag. Bei Patienten, die Olanzapin zur Behandlung einer manischen Episode erhalten haben,
soll die Behandlung zur Vorbeugung eines Rezidivs mit derselben Dosis fortgesetzt werden.
Falls erneut eine manische, gemischte oder depressive Episode auftritt, soll die Olanzapin-
Behandlung fortgesetzt werden (Dosisoptimierung entsprechend den Erfordernissen) mit einer
ergänzenden Therapie der Stimmungssymptome, falls klinisch angezeigt.
Während
Behandlung
einer
Schizophrenie,
einer
manischen
Episode
Phasenprophylaxe bei bipolaren Störungen kann die Dosis anschließend innerhalb eines
Bereichs von 5 bis 20 mg pro Tag auf der Grundlage des individuellen klinischen Zustands
angepasst werden. Eine Erhöhung der Dosis über die empfohlene Anfangsdosis hinaus soll
nur nach einer angemessenen erneuten klinischen Beurteilung und im Allgemeinen in
Abständen von nicht weniger als 24 Stunden erfolgen. Olanzapin kann unabhängig von den
Mahlzeiten eingenommen werden, da die Resorption durch die Nahrung nicht beeinflusst wird.
Bei einer Beendigung der Olanzapin-Behandlung soll eine schrittweise Verminderung der
Dosis in Betracht gezogen werden.
Kinder und Jugendliche
Olanzapin wird für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren aufgrund
des Fehlens von Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht empfohlen. Bei jugendlichen
Patienten wurde in Kurzzeitstudien ein größeres Ausmaß von Gewichtszunahme, Lipid- und
Prolaktinveränderungen berichtet als in Studien bei erwachsenen Patienten (siehe Abschnitte
4.4, 4.8, 5.1 und 5.2).
Ältere Patienten > 65 Jahre
Eine niedrigere Anfangsdosis (5 mg pro Tag) wird üblicherweise nicht notwendig sein, soll
jedoch bei über 65-Jährigen, wenn klinische Gründe dafür sprechen, in Betracht gezogen
werden (siehe Abschnitt 4.4).
Patienten mit Nieren- und/oder Leberinsuffizienz
Bei diesen Patienten soll eine niedrigere Anfangsdosis (5 mg) in Betracht gezogen werden. In
Fällen von mittelgradiger Leberinsuffizienz (Zirrhose, Child-Pugh Klasse A oder B) soll die
Anfangsdosis 5 mg betragen und nur mit Vorsicht erhöht werden.
Geschlecht
Anfangsdosis und Dosierungsbereich müssen üblicherweise bei Frauen im Vergleich zu
Männern nicht verändert werden.
Raucher
Anfangsdosis und Dosierungsbereich müssen üblicherweise bei Nichtrauchern im Vergleich
zu Rauchern nicht verändert werden.
Die Metabolisierung von Olanzapin kann durch Rauchen
beschleunigt werden. Eine klinische Überwachung wird empfohlen und eine Erhöhung der
Olanzapin-Dosis könnte, wenn nötig, in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.5).
Liegt mehr als ein Faktor vor, der den Metabolismus verlangsamen kann (weibliches
Geschlecht, höheres Alter, Nichtraucher), muss überlegt werden, die Behandlung mit einer
niedrigeren Dosis zu beginnen. Eine Dosiserhöhung muss, falls erforderlich, bei diesen
Patienten vorsichtig durchgeführt werden (siehe Abschnitte 4.5 und 5.2).
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Soja, Erdnuss oder einen der in Abschnitt 6.1
genannten sonstigen Bestandteile.
Patienten mit bekanntem Risiko eines Engwinkelglaukoms.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Während der Behandlung mit einem Antipsychotikum kann es mehrere Tage bis zu einigen
Wochen dauern, bis sich der klinische Zustand des Patienten bessert. Die Patienten sollen
daher während dieser Zeit engmaschig überwacht werden.
Demenz-assoziierte Psychosen und/oder Verhaltensstörungen
Olanzapin
für
Behandlung
Psychosen
und/oder
Verhaltensstörungen
Zusammenhang mit einer Demenz nicht zugelassen und die Anwendung in dieser speziellen
Patientengruppe
wird
nicht
empfohlen,
Mortalität
Risiko
eines
zerebrovaskulären Zwischenfalls erhöht sind. In Placebo-kontrollierten Studien (über 6 bis
12 Wochen) bei älteren Patienten (Durchschnittsalter 78 Jahre) mit Psychosen und/oder
Verhaltensstörungen im Rahmen einer Demenz kam es unter Olanzapin im Vergleich zu
Placebo zu einer Zunahme der Häufigkeit von Todesfällen um das 2-Fache (3,5% bzw. 1,5%).
Die höhere Inzidenz von Todesfällen war nicht von der Olanzapin-Dosis (durchschnittliche
tägliche Dosis 4,4 mg) oder der Dauer der Behandlung abhängig. Risikofaktoren für eine
höhere
Sterblichkeit
dieser
Patientengruppe
können
Alter
> 65 Jahre,
Dysphagie,
Sedierung, Mangelernährung und Dehydrierung, Erkrankungen der Lunge (z.B. Pneumonie
mit oder ohne Aspiration) oder die gleichzeitige Anwendung von Benzodiazepinen sein. Unter
Olanzapin war die Inzidenz von Todesfällen unabhängig von diesen Risikofaktoren höher als
unter Placebo.
In denselben klinischen Prüfungen wurden unerwünschte zerebrovaskuläre Ereignisse (z.B.
Schlaganfall,
transitorische
ischämische
Attacken),
einschließlich
solcher
tödlichem
Verlauf, berichtet. Unter Olanzapin traten zerebrovaskuläre Ereignisse 3-mal häufiger auf als
unter
Placebo
(1,3%
bzw.
0,4%).
allen
Patienten,
denen
einem
zerebrovaskulären Ereignis kam, bestanden bereits vor der Behandlung (mit Olanzapin oder
Placebo)
Risikofaktoren.
Risikofaktoren
für
zerebrovaskuläres
Ereignis
Zusammenhang mit einer Olanzapin-Behandlung wurden ein Alter über 75 Jahren und eine
Demenz vaskulärer oder gemischter Ursache identifiziert. Die Wirksamkeit von Olanzapin
wurde in diesen Studien nicht belegt.
Parkinson-Krankheit
Bei Patienten mit Parkinson-Krankheit wird die Anwendung von Olanzapin zur Behandlung
von Psychosen, welche durch Arzneimittel mit dopaminerger Wirkung ausgelöst wurden, nicht
empfohlen. In klinischen Prüfungen wurden sehr häufig und häufiger als unter Placebo eine
Verschlechterung der Parkinson-Symptome und Halluzinationen berichtet (siehe Abschnitt
4.8). Olanzapin war dabei in der Behandlung der psychotischen Symptome nicht wirksamer
als Placebo. In diesen Prüfungen war vorausgesetzt, dass der Zustand der Patienten zu
Beginn mit der niedrigsten wirksamen Dosis von Antiparkinson-Mitteln (Dopaminagonisten)
stabil ist und die Patienten während der gesamten Studie mit den gleichen Dosierungen der
gleichen Antiparkinson-Mittel behandelt werden. Die Olanzapin-Behandlung wurde mit 2,5 mg
pro Tag begonnen und entsprechend der Beurteilung des Prüfarztes auf höchstens 15 mg pro
Tag titriert.
Malignes neuroleptisches Syndrom (MNS)
MNS ist ein potentiell lebensbedrohlicher Zustand, der mit der Einnahme von Antipsychotika
zusammenhängt. Seltene, als MNS berichtete Fälle wurden auch im Zusammenhang mit
Olanzapin
erhalten.
Klinische
Manifestationen
eines
sind
eine
Erhöhung
Körpertemperatur, Muskelrigidität, wechselnde Bewusstseinslagen und Anzeichen autonomer
Instabilität
(unregelmäßiger
Puls
oder
Blutdruck,
Tachykardie,
Schwitzen
Herzrhythmusstörungen).
Weitere
Symptome
können
eine
Erhöhung
Kreatin-
phosphokinase, Myoglobinurie (Rhabdomyolyse) und akutes Nierenversagen sein. Wenn ein
Patient Symptome entwickelt, die auf ein MNS hindeuten oder unklares hohes Fieber bekommt
ohne
eine
zusätzliche
klinische
Manifestation
MNS,
müssen
alle
Antipsychotika
einschließlich Olanzapin abgesetzt werden.
Hyperglykämie und Diabetes
Eine Hyperglykämie und/oder Entwicklung oder Verschlechterung eines Diabetes wurden
gelegentlich berichtet, mitunter begleitet von Ketoacidose oder Koma, einschließlich einiger
letaler Fälle (siehe Abschnitt 4.8). In einigen Fällen wurde eine vorherige Zunahme des
Körpergewichts berichtet, was ein prädisponierender Faktor sein könnte. Eine angemessene
ärztliche Überwachung in Übereinstimmung mit den gebräuchlichen Therapierichtlinien für
Antipsychotika ist ratsam, z.B. eine Bestimmung der Blutglukose zu Beginn der Therapie,
12 Wochen
nach
Beginn
Olanzapin-Behandlung
anschließend
jährlichen
Abständen. Patienten, die mit antipsychotischen Arzneimitteln einschließlich Aedon behandelt
werden, sollen hinsichtlich der Symptome einer Hyperglykämie (wie Polydipsie, Polyurie,
Polyphagie und Schwäche) beobachtet werden. Patienten mit Diabetes mellitus oder mit
Risikofaktoren
für
Entwicklung
eines
Diabetes
sollen
regelmäßig
bezüglich
einer
Verschlechterung der Glukoseeinstellung überwacht werden. Das Gewicht soll regelmäßig
kontrolliert werden, z.B. zu Beginn der Therapie, 4, 8 und 12 Wochen nach Beginn der
Olanzapin-Behandlung und anschließend in vierteljährlichen Abständen.
Lipidveränderungen
Placebo-kontrollierten
klinischen
Studien
wurden
unter
Olanzapin
unerwünschte
Veränderungen der Lipidwerte beobachtet (siehe Abschnitt 4.8). Lipidveränderungen sind zu
behandeln,
klinisch
erforderlich
ist,
insbesondere
Patienten
einer
Lipidstoffwechselstörung und bei Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung einer
solchen.
Patienten, die mit antipsychotischen Arzneimitteln einschließlich Aedon behandelt werden,
sollen in Übereinstimmung mit den gebräuchlichen Therapierichtlinien für Antipsychotika
regelmäßig hinsichtlich der Lipidwerte überwacht werden, z.B. zu Beginn der Therapie,
12 Wochen nach Beginn der Olanzapin-Behandlung und anschließend alle 5 Jahre.
Anticholinerge Wirkung
Obwohl Olanzapin in vitro eine anticholinerge Wirkung zeigte, wurde während der klinischen
Prüfung eine niedrige Inzidenz von damit zusammenhängenden Ereignissen beobachtet. Da
aber die klinische Erfahrung bei Patienten mit Begleiterkrankungen begrenzt ist, wird bei der
Verordnung für Patienten mit Prostatahypertrophie oder paralytischem Ileus und damit
zusammenhängenden Zuständen zur Vorsicht geraten.
Leberfunktion
Vorübergehende, asymptomatische Erhöhungen der Lebertransaminasen ALT (GPT) und
AST (GOT) wurden, besonders zu Beginn der Behandlung, häufig beobachtet. Bei Patienten
mit erhöhten ALT- und/oder AST-Werten, bei Patienten mit Anzeichen einer Leberfunktions-
einschränkung,
Patienten
vorbestehenden
Erkrankungen,
einer
eingeschränkten
Leberfunktionsreserve
einhergehen,
Patienten,
möglicherweise
hepatotoxischen
Arzneimitteln
behandelt
werden,
daher
Vorsicht
angebracht und Nachuntersuchungen sind durchzuführen. In Fällen, in denen eine Hepatitis
(einschließlich
einer
hepatozellulären
oder
cholestatischen
Leberschädigung
oder
einer
Mischform) diagnostiziert wurde, muss die Olanzapin-Therapie beendet werden.
Neutropenie
Vorsicht ist angebracht bei Patienten mit niedrigen Leukozyten und/oder Neutrophilen-Werten
jeglicher Ursache, bei Patienten, die Arzneimittel erhalten von denen bekannt ist, dass sie eine
Neutropenie
verursachen
können,
Patienten
arzneimittelbedingter
Knochenmarksdepression/-toxizität
Anamnese,
Patienten
Knochenmarks-
depression bedingt durch eine Begleiterkrankung, Strahlentherapie oder Chemotherapie, und
bei Patienten mit hypereosinophilen Zuständen oder einer myeloproliferativen Erkrankung.
Wenn
Olanzapin
Valproat
gleichzeitig
angewendet
wurden,
wurde
häufig
über
Neutropenie berichtet (siehe Abschnitt 4.8).
Absetzen der Behandlung
Wenn Olanzapin plötzlich abgesetzt wurde, wurden selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000) akute
Symptome wie Schwitzen, Schlaflosigkeit, Zittern, Angst, Übelkeit oder Erbrechen berichtet.
QT-Intervall
In klinischen Prüfungen wurden unter Olanzapin gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100) klinisch
relevante
QT-Verlängerungen
gefunden
(nach
Fridericia
korrigiertes
QT-Intevall
≥ 500 Millisekunden [msec] zu beliebigen Zeitpunkten nach dem Ausgangswert, bei einem
Ausgangswert QT
F < 500 msec). Im Vergleich zu Placebo zeigten sich keine signifikanten
Unterschiede
assoziierten
kardialen
Ereignissen.
Jedoch
ist,
anderen
Antipsychotika, Vorsicht geboten, wenn Olanzapin zusammen mit anderen Arzneimitteln
verschrieben wird, von denen bekannt ist, dass sie die QT
-Strecke verlängern, insbesondere
älteren
Patienten,
Patienten
angeborener
Verlängerung
QT-Strecke, Herzinsuffizienz, Hypertrophie des Herzens, Kalium- oder Magnesiummangel.
Thromboembolien
Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100) wurde ein zeitlicher Zusammenhang zwischen einer
Olanzapin-Behandlung und venösen Thromboembolien (VTE) berichtet. Ein ursächlicher
Zusammenhang zwischen dem Auftreten von VTE und einer Olanzapin-Behandlung wurde
nicht nachgewiesen. Da jedoch Patienten mit Schizophrenie häufig Risikofaktoren für venöse
Thromboembolien
entwickeln,
sind
alle
möglichen
Risikofaktoren
für
VTE,
z.B.
Immobilisation, festzustellen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Allgemeine Wirkungen auf das Zentralnervensystem
Olanzapin
hauptsächlich
Zentralnervensystem
wirkt,
gleichzeitiger
Einnahme
anderen
zentralnervös
wirksamen
Arzneimitteln
Alkohol
Vorsicht
angebracht. Da Olanzapin in vitro einen Dopamin-Antagonismus zeigt, kann es die Wirkung
von direkten oder indirekten Dopamin-Agonisten abschwächen.
Krampfanfälle
Olanzapin
muss
Patienten
Krampfanfällen
Anamnese
oder
Krampfschwelle verändernden Zuständen vorsichtig angewendet werden. Das Auftreten von
Krampfanfällen wurde gelegentlich bei mit Olanzapin behandelten Patienten berichtet. Bei den
meisten
dieser
Fälle
wurden
Krampfanfälle
Anamnese
oder
Risikofaktoren
für
Krampfanfälle berichtet.
Spätdyskinesien
In vergleichenden Studien von einer Dauer bis zu einem Jahr war die Behandlung mit
Olanzapin mit einer statistisch signifikant geringeren Inzidenz von Dyskinesien assoziiert. Das
Risiko einer Spätdyskinesie nimmt jedoch während einer Langzeitbehandlung zu. Wenn bei
einem mit Olanzapin behandelten Patienten Anzeichen einer Spätdyskinesie auftreten, soll
daher überlegt werden, die Dosis zu reduzieren oder die Behandlung abzubrechen. Diese
Symptome können sich zeitweilig verschlechtern oder auch erst nach Beendigung der
Behandlung auftreten.
Orthostatische Hypotonie
Gelegentlich wurde in klinischen Prüfungen bei älteren Patienten orthostatische Hypotonie
beobachtet. Wie für andere Antipsychotika wird empfohlen, bei Patienten über 65 Jahren den
Blutdruck in regelmäßigen Abständen zu messen.
Plötzlicher Herztod
In Berichten nach Markteinführung wurde das Ereignis eines plötzlichen Herztodes bei
Patienten mit Olanzapin berichtet. In einer retrospektiven beobachtenden Kohortenstudie
hatten Patienten, die mit Olanzapin behandelt wurden, ein ungefähr zweifach erhöhtes Risiko
eines vermuteten plötzlichen kardialen Todes im Vergleich zu nicht mit Antipsychotika
behandelten Patienten. In der Studie war das Risiko von Olanzapin vergleichbar einer
gepoolten Analyse von atypischen Antipsychotika.
Kinder und Jugendliche
Olanzapin ist nicht angezeigt für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen. Studien bei
Patienten im Alter von 13 bis 17 Jahren zeigten verschiedene Nebenwirkungen, einschließlich
Gewichtszunahme, Veränderungen metabolischer Parameter und Erhöhung des Prolaktin-
Spiegels (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1).
Weitere Hinweise
Dieses Arzneimittel enthält Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären
Galactose-Intoleranz,
völligem
Lactase-Mangel
oder
Glucose-Galactose-Malabsorption
sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält aus Sojaöl gewonnenes Lecithin. Wenn ein Patient allergisch
gegen Erdnüsse oder Soja ist, darf dieses Arzneimittel nicht eingenommen werden (siehe
Abschnitt 4.3).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Kinder und Jugendliche
Wechselwirkungsstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
Mögliche Wechselwirkungen, die Olanzapin beeinflussen
Da Olanzapin durch CYP1A2 metabolisiert wird, beeinflussen Substanzen, die spezifisch
dieses
Isoenzym
induzieren
oder
hemmen,
möglicherweise
Pharmakokinetik
Olanzapin.
Induktion
von
CYP1A2:
Metabolismus
Olanzapin
kann
durch
Rauchen
Carbamazepin induziert werden. Dadurch kann es zu niedrigeren Olanzapin-Konzentrationen
kommen. Beobachtet wurde nur eine leichte bis mäßige Zunahme der Olanzapin-Clearance.
Die klinischen Konsequenzen sind wahrscheinlich gering, es wird jedoch eine klinische
Überwachung
empfohlen.
Falls
erforderlich,
kann
eine
Erhöhung
Olanzapin-Dosis
erwogen werden (siehe Abschnitt 4.2).
Hemmung von CYP1A2: Fluvoxamin, ein spezifischer CYP1A2-Hemmstoff, hemmt signifikant
den Metabolismus von Olanzapin. Die durchschnittliche Zunahme der Olanzapin-C
nach
Fluvoxamin betrug bei weiblichen Nichtraucherinnen 54% und bei männlichen Rauchern 77%.
Die durchschnittliche Zunahme der Olanzapin-AUC betrug 52% bzw. 108%. Bei Patienten, die
Fluvoxamin oder einen anderen CYP1A2-Hemmer wie Ciprofloxacin anwenden, muss eine
niedrigere Anfangsdosis von Olanzapin in Betracht gezogen werden. Eine Reduzierung der
Olanzapin-Dosis muss in Betracht gezogen werden, wenn eine Behandlung mit einem
CYP1A2-Hemmer begonnen wird.
Verminderte Bioverfügbarkeit
Aktivkohle vermindert die Bioverfügbarkeit von oralem Olanzapin um 50 bis 60% und soll
mindestens zwei Stunden vor oder nach Olanzapin eingenommen werden.
Fluoxetin (ein CYP2D6-Hemmstoff), Einzeldosen von Antazida (Aluminium, Magnesium) oder
Cimetidin haben keinen signifikanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Olanzapin.
Möglicher Einfluss von Olanzapin auf andere Arzneimittel
Olanzapin kann die Wirkung von direkten und indirekten Dopamin-Agonisten abschwächen.
Die wichtigsten CYP 450 Isoenzyme (z.B. 1A2, 2D6, 2C9, 2C19, 3A4) werden durch Olanzapin
in vitro nicht gehemmt. Deshalb ist hier keine besondere Wechselwirkung zu erwarten, was
auch durch in vivo-Studien belegt wurde, in denen keine Hemmung des Metabolismus der
folgenden Wirkstoffe gefunden wurde: trizyklische Antidepressiva (im Allgemeinen typisch für
den CYP2D6-Weg), Warfarin (CYP2C9), Theophyllin (CYP1A2) oder Diazepam (CYP3A4 und
CYP2C19).
Olanzapin zeigte keine Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Gabe von Lithium oder Biperiden.
Die therapeutische Überwachung der Valproat-Blutspiegel hat nicht gezeigt, dass die Valproat-
Dosis
angepasst
werden
muss,
nachdem
gleichzeitigen
Gabe
Olanzapin
begonnen wurde.
Allgemeine Wirkung auf das Zentralnervensystem
Bei Patienten, die Alkohol konsumieren bzw. Arzneimittel mit einer das Zentralnervensystem
dämpfenden Wirkung erhalten, ist Vorsicht angebracht.
Die gleichzeitige Anwendung von Olanzapin mit Antiparkinson-Mitteln bei Patienten mit
Parkinson-Krankheit und Demenz wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
QT
c
-Intervall
Vorsicht ist angebracht, wenn Olanzapin gleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet wird, die
bekanntermaßen das QT
-Intervall verlängern (siehe Abschnitt 4.4).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden und kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen vor. Die
Patientinnen
sollen
darauf
hingewiesen
werden,
ihren
Arzt
informieren,
wenn
schwanger sind oder eine Schwangerschaft während der Behandlung mit Olanzapin planen.
Da die Erfahrung bei Menschen begrenzt ist, darf Olanzapin in der Schwangerschaft nur
angewendet werden, wenn der mögliche Nutzen das potentielle Risiko für den Fötus
rechtfertigt.
Neugeborene, die während des dritten Trimenons Antipsychotika (einschließlich Olanzapin)
ausgesetzt waren, sind durch Nebenwirkungen einschließlich extrapyramidaler Symptome
und/oder Entzugssymptome gefährdet, die in Schweregrad und Dauer nach der Entbindung
unterschiedlich sein können. Es wurden Fälle von Unruhe, Störungen des Muskeltonus (zu
hoch oder zu niedrig), Tremor, Schläfrigkeit, Atemnot oder Schwierigkeiten beim Füttern
berichtet. Aus diesem Grund sind Neugeborene sorgfältig zu überwachen.
Stillzeit
einer
Studie
stillenden,
gesunden
Frauen
wurde
Olanzapin
Muttermilch
ausgeschieden. Die durchschnittliche vom Säugling aufgenommene Menge (mg/kg) wurde im
Steady State mit ca. 1,8% der mütterlichen Olanzapin-Dosis bestimmt. Den Patientinnen soll
geraten werden, ihr Kind nicht zu stillen, wenn sie Olanzapin einnehmen.
Fertilität
Es sind keine Auswirkungen auf die Fertilität bekannt (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit
zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Da Olanzapin Schläfrigkeit und Schwindel
verursachen kann, muss den Patienten Vorsicht beim Bedienen von Maschinen und beim
Autofahren
dringend empfohlen werden.
4.8 Nebenwirkungen
Erwachsene
Die am häufigsten (≥ 1% der Patienten) berichteten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit
Anwendung
Olanzapin
klinischen
Prüfungen
waren
Schläfrigkeit,
Gewichtszunahme,
Eosinophilie,
erhöhte
Prolaktin-,
Cholesterin-,
Glukose-
Triglyceridspiegel (siehe Abschnitt 4.4), Glukosurie, Zunahme des Appetits, Schwindel,
Akathisie,
Parkinsonismus,
Leukopenie,
Neutropenie
(siehe
Abschnitt
4.4),
Dyskinesie,
orthostatische
Hypotonie,
anticholinerge
Effekte,
vorübergehende
asymptomatische
Erhöhungen von Lebertransaminasen (siehe Abschnitt 4.4), Ausschlag, Asthenie, Ermüdung,
Fieber, Arthralgie, erhöhte alkalische Phosphatase-Werte, hohe Gamma-Glutamyltransferase
(GGT)-Werte, hohe Harnsäure-Werte, hohe Kreatinphosphokinase (CK)-Werte und Ödeme.
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
folgende
Tabelle
führt
Nebenwirkungen
Ergebnisse
klinisch-chemischer
Untersuchungen an, beruhend auf Spontanberichten und klinischen Prüfungen. Innerhalb
jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad
angegeben. Die angeführten Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥ 1/10), häufig
(≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1 /100), selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten
(<
1/10.000),
nicht
bekannt
(Häufigkeit
Grundlage
verfügbaren
Daten
nicht
abschätzbar).
Sehr häufig
Häufig
Gelegentlich
Selten
Nicht bekannt
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Eosinophilie
Thrombozyto-
Sehr häufig
Häufig
Gelegentlich
Selten
Nicht bekannt
Leukopenie
Neutropenie
penie
Erkrankungen des Immunsystems
Überempfindlich-
keit
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gewichts-
zunahme
erhöhte
Cholesterin-
spiegel
erhöhte
Glukosespiegel
erhöhte
Triglycerid-
spiegel
Glukosurie
Zunahme des
Appetits
Entwicklung oder
Verschlechterung
eines Diabetes,
gelegentlich
begleitet von
Ketoacidose oder
Koma,
einschließlich
einiger letaler
Fälle (siehe
Abschnitt 4.4)
Hypothermie
Erkrankungen des Nervensystems
Schläfrigkeit
Schwindel
Akathisie
Parkinsonismus
Dyskinesie
Krampfanfälle,
wobei in den
meisten dieser
Fälle Krampf-
anfälle in der
Anamnese oder
Risikofaktoren für
Krampfanfälle
berichtet
wurden.
Dystonie
(einschließlich
Blickkrämpfe)
tardive
Dyskinesie
Amnesie
Dysarthrie
Restless-Legs-
Syndrom
malignes
neuroleptisches
Syndrom (siehe
Abschnitt 4.4)
Absetz-
symptome
7,12
Herzerkrankungen
Bradykardie
-Verlängerung
(siehe Abschnitt
4.4)
ventrikuläre
Tachykardie/
Fibrillation,
plötzlicher Tod
(siehe Abschnitt
4.4)
Gefäßerkrankungen
orthostatische
Hypotonie
Thromboembolien
(einschließlich
Lungenembolien
und tiefer
Venenthrombose)
(siehe Abschnitt
4.4)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Nasenbluten
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
leichte,
vorübergehende
anticholinerge
Effekte
einschließlich
geblähtes
Abdomen
Hypersalivation
Pankreatitis
Sehr häufig
Häufig
Gelegentlich
Selten
Nicht bekannt
Verstopfung und
Mundtrockenheit
Leber- und Gallenerkrankungen
vorübergehende,
asymptomatische
Erhöhungen von
Lebertrans-
aminasen (ALT,
AST), besonders
zu Beginn der
Behandlung
(siehe Abschnitt
4.4)
Hepatitis
(einschließlich
einer hepato-
zellulären oder
cholestatischen
Leberschädigung
oder einer
Mischform)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Ausschlag
Lichtüberempfind-
lichkeits-
reaktionen
Alopezie
Arzneimittel-
reaktion mit
Eosinophilie und
systemischen
Symptomen
(DRESS)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Arthralgie
Rhabdomyolyse
Erkrankungen der Nieren und der Harnwege
Harninkontinenz
Harnverhalt
Schwierigkeiten
beim
Wasserlassen
Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen
Entzugssyndrom
Neugeborenen
(siehe Abschnitt
4.6)
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
erektile
Dysfunktion bei
Männern
erniedrigte Libido
bei Männern und
Frauen
Amenorrhoe,
Brustvergrößer-
ung, Galaktorrhoe
bei Frauen
Gynäkomastie/
Brustvergrößer-
ung bei Männern
Priapismus
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Asthenie
Müdigkeit
Ödeme
Fieber
Untersuchungen
erhöhte
Plasmaprolaktin-
spiegel
erhöhte alkalische
Phosphatase-
Werte
hohe Kreatin-
phosphokinase
(CK)-Werte
hohe Gamma-
Glutamyltransfer-
ase (GGT)-
Werte
hohe Harnsäure-
Werte
erhöhtes
Gesamtbilirubin
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Traisengasse 5
A-1200 Wien
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, www.ages.at,
Traisengasse 5, A-1200 Wien, DVR: 0014541, Firmenbuch: FN 223056z, Registergericht: Handelsgericht Wien
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National Public Assessment Report
Öffentlicher Beurteilungsbericht
Bezeichnung der Arzneispezialität:
Aedon 5 mg - Filmtabletten
Teil I:
Informationen über das Verfahren________________________________2
Teil II:
Fachinformation (SPC), Gebrauchsinformation ______________________3
Teil III:
Wissenschaftliche Diskussion während des Verfahrens ________________4
Teil IV:
Relevante Änderungen nach Zulassung ___________________________11
Dieser öffentliche Beurteilungsbericht wurde am 07.06.2016 erstellt.
AGES Medizinmarktaufsicht
Traisengasse 5
A-1200 Wien
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, www.ages.at,
Traisengasse 5, A-1200 Wien, DVR: 0014541, Firmenbuch: FN 223056z, Registergericht: Handelsgericht Wien
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Teil I:
Informationen über das Verfahren
1. Bezeichnung der Arzneispezialität bei Zulassung
Aedon 5 mg - Filmtabletten
2. Antragstyp
Arzneispezialität – human (Zulassung gemäß § 10 Abs. 1 und 14 des
Arzneimittelgesetzes (AMG), BGBl. Nr. 185/1983, zuletzt geändert durch das
Bundesgesetz BGBl. I Nr. 146/2009)
3. Wirkstoff
OLANZAPIN
4. Darreichungsform
Filmtablette
5. Stärke
5 mg
6. Zulassungsinhaber
G.L. Pharma GmbH
Schloßplatz 1
8502 Lannach
Österreich
7. Verfahrensnummer
954762
8. Zulassungsnummer
1-30149
9. Zulassungsdatum
14.04.2011
AGES Medizinmarktaufsicht
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Teil II:
Fachinformation (SPC), Gebrauchsinformation
Die aktuelle Fachinformation (SPC) finden Sie unter folgendem Link:
https://aspregister.basg.gv.at/document/servlet?action=show&zulnr=1-
30149&type=DOTC_FACH_INFO
Die aktuelle Gebrauchsinformation finden Sie unter folgendem Link:
https://aspregister.basg.gv.at/document/servlet?action=show&zulnr=1-
30149&type=DOTC_GEBR_INFO
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Teil III:
Wissenschaftliche Diskussion während des Verfahrens
1.
Einleitung
2.
Qualitätsaspekte
2.1.
Einleitung
Bei Aedon 5 mg - Filmtabletten handelt es sich um weiße, runde, bikonvexe
Filmtabletten, welche in PA/ALL/PVC-Aluminiumblisterpackungen verpackt sind.
2.2.
Wirkstoff
2.2.a.
Beschreibung
Der Wirkstoff im vorliegenden Arzneimittel ist OLANZAPIN.
Der Wirkstoff ist ein gelblich kristallines Pulver.
2.2.b.
Spezifikation und Kontrolle
Spezifikation
Wirkstoffes
entspricht
Anforderungen
aktuellen
wissenschaftlichen
Standes.
Durch
Vorlage
entsprechender
Daten
Wirkstoffkontrolle wurde die ausreichende Qualität des Wirkstoffes belegt.
2.2.c. Stabilität
Stabilität
Wirkstoffes
wurde
unter
Bedingungen
getestet.
übermittelten
Ergebnisse
Stabilitätsuntersuchungen
belegen
festgesetzte
Retest-Periode.
Fertigprodukt
2.3.a.
Zusammensetzung
Wirkstoff:
1 Filmtablette enthält 5 mg Olanzapin.
AGES Medizinmarktaufsicht
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A-1200 Wien
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Traisengasse 5, A-1200 Wien, DVR: 0014541, Firmenbuch: FN 223056z, Registergericht: Handelsgericht Wien
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Hilfsstoffe:
2.3.b.
Hersteller
Der für die Chargenfreigabe
verantwortliche
Hersteller ist G.L. Pharma GmbH,
Schloßplatz 1, 8502 Lannach, Österreich.
2.3.c.
Pharmazeutische Entwicklung
Die Entwicklung des Produktes wurde hinreichend durchgeführt und für ausreichend
befunden. Der Einsatz aller vorhandenen Hilfsstoffe wurde beschrieben.
2.3.d.
Freigabespezifikation und Kontrolle
Die Freigabespezifikation beinhaltet die Kontrolle aller für diese Darreichungsform
relevanten Parameter.
Es liegen ausreichend Daten von der Fertigproduktkontrolle des Arzneimittels vor,
welche die Einhaltung der Vorgaben der Freigabespezifikation belegen.
2.3.e.
Abpackung
Die Verpackung des Arzneimittels PA/ALL/PVC-Aluminiumblisterpackungen entspricht
den aktuellen, gesetzlichen Anforderungen.
2.3.f
Stabilität
Die Stabilität des Arzneimittels wurde unter ICH Bedingungen getestet.
Aufgrund dieser Datenlage wurde eine Laufzeit für das Arzneimittel von 3 Jahren
festgelegt. Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen
Lagerungsbedingungen erforderlich.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
2.4.
Zusammenfassung
Die pharmazeutische Qualität von Aedon 5 mg - Filmtabletten wurde adäquat belegt.
Lactose-Monohydrat 80 mg
Mikrokristalline Cellulose
Crospovidon
Hydroxypropylcellulose
Talkum
Magnesiumstearat
Opadry AMB White OY-B-28920 bestehend aus Lecithin (E 322)
Polyvinylalkohol
Xanthangummi (E 415)
Titandioxid (E 171)
AGES Medizinmarktaufsicht
Traisengasse 5
A-1200 Wien
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, www.ages.at,
Traisengasse 5, A-1200 Wien, DVR: 0014541, Firmenbuch: FN 223056z, Registergericht: Handelsgericht Wien
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3.
Nichtklinische Aspekte
Da es sich um eine bezugnehmende Zulassung handelt und der Wirkstoff international seit
vielen Jahren hinlänglich bekannt ist, sind präklinische Studien nicht erforderlich.
Hinsichtlich des Wirkstoffes ist bekannt:
Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität nach Einmalgabe
Die in den Toxizitätsstudien nach oraler Gabe beobachteten Symptome entsprachen denen
für potente antipsychotische Substanzen: Hypoaktivität, Koma, Tremor, clonische Krämpfe,
Speichelfluss und verringerte Zunahme des Körpergewichts. Die mittlere letale Dosis lag bei
ca. 210 mg/kg Körpergewicht (Maus) bzw. 175 mg/kg Körpergewicht (Ratte). Hunde
vertrugen orale Einzeldosen von bis zu 100 mg/kg Körpergewicht. Todesfälle traten nicht
auf. Klinische Symptome waren Sedierung, Ataxie, Tremor, Tachykardie, erschwerte Atmung,
Miosis
Anorexie.
Affen
führten
orale
Einzeldosen
mg/kg
Körpergewicht zu Erschöpfungszuständen und bei höheren Dosen zu Dämmerzuständen.
Chronische Toxizität
In Studien an Mäusen (bis zu 3 Monaten) und an Ratten und Hunden (bis zu 1 Jahr) waren
die vorherrschenden Wirkungen eine zentralnervöse Dämpfung, anticholinerge Effekte und
periphere hämatologische Störungen. Gegenüber der zentralnervösen Dämpfung entwickelte
sich eine Toleranz. Bei hohen Dosen waren Wachstumsparameter verringert. Bei Ratten
wurden als Folge erhöhter Prolaktinspiegel verringerte Gewichte der Ovarien und des Uterus
sowie
morphologische
Veränderungen
vaginalen
Epithels
Brustdrüsen
beobachtet. Diese Veränderungen waren reversibel.
Hämatologische Toxizität
Es traten bei allen Tierarten Wirkungen auf hämatologische Parameter auf, einschließlich
dosisabhängiger Verminderung der zirkulierenden Leukozyten bei Mäusen und unspezifischer
Verringerung der zirkulierenden Leukozyten bei Ratten; es wurden jedoch keine Anzeichen
für eine Knochenmarkstoxizität gefunden. Bei einigen Hunden, die mit 8 oder 10 mg/kg
Körpergewicht/Tag (die Gesamtmenge Olanzapin [AUC] ist 12 – 15fach größer als nach einer
Dosis
beim
Menschen)
behandelt
wurden,
entwickelte
sich
eine
reversible
Neutropenie,
Thrombozytopenie
oder
Anämie.
zytopenischen
Hunden
traten
keine
unerwünschten Wirkungen auf Stammzellen oder proliferierende Zellen im Knochenmark auf.
Reproduktionstoxizität
Olanzapin
hatte
keine
teratogenen
Wirkungen.
Sedierung
beeinflusste
Paarungsverhalten männlicher Ratten. Östrogenzyklen wurden bei Dosen von 1,1 mg/kg
Körpergewicht (das 3-fache der Höchstdosis für den Menschen) und Reproduktionsparameter
wurden bei Ratten, die 3 mg/kg Körpergewicht (das 9fache der Höchstdosis für den
Menschen) erhielten, beeinflusst. Die Nachkommen von Ratten, denen Olanzapin gegeben
wurde, zeigten eine verzögerte fetale Entwicklung und vorübergehende Beeinträchtigung der
Aktivität.
Mutagenität
Olanzapin wirkte in einer Reihe von Standarduntersuchungen, die bakterielle Mutationstests
und in vitro und in vivo Tests an Säuglingen einschlossen, nicht mutagen oder clastogen.
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Karzinogenität
Basierend auf Studien bei Ratten und Mäusen wurde geschlossen, dass Olanzapin nicht
kanzerogen ist.
4.
Klinische Aspekte
Basierend
vorgelegten
bekannten
klinischen
Daten
wurden
klinisch-
pharmakologischen Abschnitte der Fach- und Gebrauchsinformation unter Einhaltung der
aktuellen gesetzlichen Anforderungen und der Empfehlungen der entsprechenden Leitlinien
genehmigt.
Da es sich um eine bezugnehmende Zulassung handelt, sind keine weiteren klinischen
Studien erforderlich.
Hinsichtlich des Wirkstoffes ist bekannt:
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antipsychotika
ATC-Code: N05AH03
Olanzapin ist ein neuroleptischer antimanischer und stimmungsstabilisierender Wirkstoff, der
mit einer größeren Anzahl von Rezeptorsystemen reagiert.
In präklinischen Studien zeigte Olanzapin eine Reihe von Rezeptor-Affinitäten (Ki; <100nMol)
Serotonin
2A/2C
Dopamin
cholinerge
Muskarinrezeptoren
adrenerge
Histamin
-Rezeptoren.
Tierverhaltensstudien mit Olanzapin zeigten sich serotonerge, dopaminerge und cholinerge
antagonistische
Wirkungen,
Rezeptor-Bindungs-Profilen
konsistent
sind.
Olanzapin zeigte in vitro eine größere Affinität zu Serotonin 5HT
als zu Domapin D
Rezeptoren
eine
größere
-Aktivität
vivo
Modellen.
Elektrophysiologische Untersuchungen zeigten, dass Olanzapin selektiv die Reizübertragung
von mesolimbischen (A10) dopaminergen Neuronen verringert, während es wenig Einfluss
auf die striatalen (A9) Leitungen der motorischen Funktionen nimmt. Olanzapin verringerte
die Ansprechrate in einem konditionierten Vermeidungs-Test, einem Test, der auf eine
antipsychotische Aktivität hinweist, und zwar bei geringeren Dosen als denen, die eine
Katalepsie hervorrufen, eine Wirkung, die auf motorische Nebenwirkungen hinweist. Im
Gegensatz
einigen
anderen
antipsychotischen
Wirkstoffen
erhöht
Olanzapin
Ansprechrate in einem Test zur Erfassung „anxiolytischer“ Effekte.
Bei einer Untersuchung mit einer oralen Einzeldosis (10 mg) mittels Positron Emissions
Tomographie (PET) an gesunden Probanden führte Olanzapin zu einer höheren 5HT
- als
Dopamin D
-Rezeptor-Besetzung. Zusätzlich zeigte sich bei schizophrenen Patienten in einer
Single Photon Emission Computed Tomography (SPECT)-Studie, dass Patienten, die auf
Olanzapin ansprachen, eine niedrigere striatale D
-Besetzung aufwiesen als Patienten, die
auf einige andere Neuroleptika und Risperidon ansprachen. Diese war jedoch vergleichbar
mit der bei Patienten, die auf Clozapin ansprachen.
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In zwei von zwei placebokontrollierten Studien und zwei von drei Studien mit wirksamer
Vergleichssubstanz bei insgesamt über 2900 schizophrenen Patienten, die sowohl positive als
auch negative Symptome aufwiesen, war Olanzapin mit einer statistisch signifikant größeren
Besserung der negativen sowie auch der positiven Symptome verbunden.
einer
multinationalen,
vergleichenden
Doppelblindstudie
Schizophrenie,
schizoaffektiven
verwandten
Störungen
1481
Patienten
depressiven
Begleitsymptomen unterschiedlichen Schweregrades (Ausgangswert durchschnittlich 16,6 auf
der Montgomery-Asberg-Depressionsskala) erwies sich Olanzapin (-6,0) in einer prospektiven
Analyse der Depressionsscore-Änderung vom Ausgangspunkt zum Endprodukt (sekundäre
Fragestellung) gegenüber Haloperidol (-3,1) als signifikant überlegen (p=0,001).
Olanzapin
Patienten
manischen
oder
gemischten
Episoden
bipolarer
Erkrankungen wirksamer als Placebo und Valproat seminatrium (Divalproex) bzgl. Besserung
der manischen Symptome über einen Zeitraum von 3 Wochen. Olanzapin zeigte eine mit
Haloperidol vergleichbare Wirksamkeit in Bezug auf den Anteil der Patienten mit einer
symptomatischen Remission der Manie und Depression nach 6 und 12 Wochen. In einer
Studie mit der Kombinationstherapie, in der Patienten mindestens zwei Wochen mit Lithium
oder
Valproat
behandelt
werden,
führte
zusätzliche
Gabe
Olanzapin
(gleichzeitig
Lithium
oder
Valproat)
einer
größeren
Reduktion
manischen
Symptome als die Monotherapie mit Lithium oder Valproat nach 6 Wochen.
einer
12monatigen
Studie
Phasenprophylaxe
wurden
Patienten
manischen
Episoden, bei denen es unter Olanzapin zu einer Remission kam, randomisiert entweder
Olanzapin oder Placebo zugeordnet. Olanzapin war hinsichtlich des primären Endpunkts
eines bipolaren Rezidivs Placebo statistisch signifikant überlegen. Olanzapin zeigte auch
hinsichtlich
Wiederautretens
einer
Manie
oder
einer
Depression
einen
statistisch
signifikanten Vorteil gegenüber Placebo.
In einer zweiten 12monatigen Studie zur Phasenprophylaxe wurden Patienten mit manischen
Episoden, bei denen es unter Olanzapin zu einer Remission kam, randomisiert entweder
Olanzapin oder Placebo zugeordnet. Olanzapin war hinsichtlich des primären Endpunkts
eines bipolaren Rezidivs Placebo statistisch signifikant überlegen. Olanzapin zeigte auch
hinsichtlich
Wiederauftretens
einer
Manie
oder
einer
Depression
einen
statistisch
signifikanten Vorteil gegenüber Placebo.
In einer zweiten 12monatigen Studie zur Phasenprophylaxe wurden Patienten mit manischen
Episoden, bei denen es unter einer Kombination von Olanzapin und Lithium zu einer
Remission kam, randomisiert einer Gruppe zugeordnet, die entweder nur Olanzapin oder nur
Lithium bekam. Hinsichtlich des primären Endpunkts eines bipolaren Rezidivs war Olanzapin,
Lithium statistisch nicht unterlegen (Olanzapin 30,0%, Lithium 38,3%; p=0,055).
In einer 18monatigen Kombinationsstudie zur Phasenprophylaxe wurden Patienten mit
manischen
oder
gemischten
Episoden
zunächst
Olanzapin
einem
Stimmungsstabilisator
(Lithium
oder
Valproat)
stabilisiert.
Langzeitbehandlung
Olanzapin und Lithium oder Valproat war hinsichtlich der Verzögerung eines bipolaren
Rezidivs-
definiert
entsprechend
syndromaler
diagnostischer
Kriterien-
alleinigen
Behandlung mit Lithium oder Valproat nicht statistisch signifikant überlegen.
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Pädiatrische Population
Die Erfahrungen bei Jugendlichen (Alter 13-17 Jahre) sind begrenzt auf Kurzzeitdaten zur
Wirksamkeit
Schizophrenie
Wochen)
Manie
assoziiert
einer
Bipolar-I-
Erkrankung
Wochen).
Weniger
Jugendliche
waren
klinischen
Studien
eingeschlossen. Olanzapin wurde mit einer variablen Dosis beginnend mit 2,5 mg bis zu 20
mg/Tag eingesetzt. Während der Behandlung mit Olanzapin nahmen die Jugendlichen im
Vergleich zu Erwachsenen signifikant mehr Gewicht zu. Das Ausmaß der Veränderungen der
Nüchtern-Gesamt-Cholesterin-Werte, LDL-Cholesterin, Triglyceride und Prolaktin war bei
Jugendlichen größer als bei Erwachsenen. Es liegen keine Daten zur Aufrechterhaltung der
Wirkung vor und nur begrenzte Daten zur Langzeitsicherheit.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Olanzapin wird nach oraler Gabe gut resorbiert und erreicht Plasmaspitzenspiegel innerhalb
von 5 – 8 Std. Die Resorption wird nicht durch Mahlzeiten beeinflusst. Die absolute orale
Bioverfügbarkeit im Vergleich zu einer i.v.-Applikation wurde nicht untersucht.
Olanzapin
wird
Leber
durch
Konjugation
Oxidation
metabolisiert.
Hauptmetabolit
10-N-Glukuronid,
Bluthirnschranke
nicht
passiert.
Cytochrome P450-CYP1A2 und P450-CYP 2D6 tragen bei zur Bildung von N-Desmethyl und
2-Hydroxymethylmetaboliten, die beide in in vivo signifikant weniger pharmakologische
Wirkung
aufwiesen
Olanzapin
Tierversuchsmodellen.
pharmakologische
Hauptwirkung wird unverändertem Olanzapin zugeschrieben. Nach oraler Gabe variierte die
mittlere terminale Eliminationshalbwertszeit von Olanzapin bei gesunden Probanden in
Abhängigkeit von Alter und Geschlecht.
gesunden
älteren
Personen
Jahre
älter)
mittlere
Eliminationshalbwertszeit von Olanzapin im Vergleich zu jüngeren Personen verlängert (51,8
33,8
Stunden),
Clearance
verringert
(17,5
18,2
l/Std.).
pharmakokinetische
Variabilität
älteren
Personen
gleichen
Bereich
jüngeren. Bei 44 schizophrenen Patienten, die älter als 65 Jahre waren und Dosen zwischen
5 und 20 mg/Tag erhielten, wurde kein Unterschied im Nebenwirkungsprofil festgestellt.
weiblichen
Personen,
verglichen
männlichen
Personen,
mittlere
Eliminationshalbwertszeit leicht verlängert (36,7 vs. 32,3 Std.), die Clearance war verringert
(18,9 vs. 27,3 l/Std.) Olanzapin (5 – 20 mg) zeigte jedoch ein vergleichbares Sicherheitsprofil
bei weiblichen (n=467) und männlichen (n=869) Patienten.
Bei einem Vergleich von Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin Clearance
<10 ml/min) und gesunden Probanden gab es keinen signifikanten Unterschied der mittleren
Eliminationshalbwertszeit (37,7 vs. 32,4 Std.) oder der Clearance (21,2 vs. 25,0 ml/Std.).
Eine Massenbilanzierungsstudie zeigte, dass etwa 57% von radioaktiv markiertem Olanzapin
im Urin ausgeschieden werden, vornehmlich als Metabolite.
Rauchern
leichter
Leberfunktionseinschränkung
mittlere
Eliminationshalbwertszeit (39,3 Std.) und die Clearance (18,0 l/Std.) im Vergleich mit nicht
rauchenden, gesunden Probanden (48,8 Std. bzw. 14,1 l/Std.) verlängert bzw. verringert.
Vergleich
Nichtrauchern
Rauchern
(Männer
Frauen)
mittlere
Eliminationshalbwertszeit verlängert (38,6 vs. 30,4 Std.) und die Clearance verringert (18,6
vs. 27,7 l/Std.)
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Die Plasma-Clearance von Olanzapin ist bei älteren Personen, verglichen mit jüngeren
Personen, bei Frauen, verglichen mit Männern, und bei Nichtrauchern, verglichen mit
Rauchern, geringer. Der Einfluss von Alter, Geschlecht oder Rauchern auf die Olanzapin-
Clearance ist jedoch gering, verglichen mit der gesamten Schwankungsbreite zwischen
einzelnen Personen.
In einer Untersuchung an Weißen, Japanern und Chinesen zeigte sich kein Unterschied
bezüglich der pharmakokinetischen Parameter in diesen 3 Populationen.
Die Plasmaproteinbindung von Olanzapin betrug etwa 93% über einen Konzentrationsbereich
von etwa 7 bis etwa 1.000 ng/ml. Olanzapin wird überwiegend an Albumin und α
-saures
Glykoprotein gebunden.
Pädiatrische Population
Jugendliche (Alter 13-17 Jahre): Die Pharmakokinetik von Olanzapin war bei Jugendlichen
und Erwachsenen vergleichbar. In klinischen Studien war die durchschnittliche Verfügbarkeit
von Olanzapin bei Jugendlichen ca. 27% höher. Demographische Unterschiede zwischen den
Jugendlichen und Erwachsenen schlossen ein niedrigeres Durchschnittskörpergewicht und
einen geringeren Raucheranteil bei Jugendlichen ein. Diese Faktoren haben möglicherweise
zur höheren durchschnittlichen Verfügbarkeit beigetragen, die bei Jugendlichen beobachtet
wurde.
5.
Pharmakovigilanz
Der Antragsteller erbrachte den Nachweis, dass ihm eine adäquat qualifizierte für die
Pharmakovigilanz verantwortliche Person sowie ein System zur Erfassung und Meldung
sowohl von innerhalb als auch außerhalb der Europäischen Gemeinschaft aufgetretenen
Nebenwirkungen
Verfügung
steht.
Antragsteller
vorgelegte
detaillierte
Beschreibung seines Pharmakovigilanz-Systems entspricht den Anforderungen des von der
Europäischen Kommission erstellten und veröffentlichten Leitfadens über die Erfassung,
Überprüfung
Vorlage
Berichten
über
Nebenwirkungen,
einschließlich
technischen Anforderungen an den elektronischen Austausch von Pharmakovigilanzdaten
gemäß
international
vereinbarten
Formaten.
Eine
Beschreibung
Risikomanagementsystems, das der Antragsteller einführen wird, wurde vorgelegt.
6.
Overall conclusion, Nutzen-Risiko-Beurteilung und Empfehlung
Lesbarkeitstest
Es wurde ein Lesbarkeitstest der Gebrauchsinformation mit Patienten - Zielgruppen auf der
Basis
eines
„Bridging
Reports“
Bezugnahme
Aedon
Filmtabletten
durchgeführt. Der durch den Antragsteller eingereichte „Bridging report“ kann akzeptiert
werden.